Duisburg, 15. Dezember 2019 - 19. Spieltag:
SF Hamborn 07 - Duisburger SV 1900 1:0 (0:0)
Große Freude im Holtkamp: Hamborn 07 behält in einem
spannenden Duisburger Stadtderby gegen den
Duisburger SV 1900 am Ende mit 1:0 knapp die Nase
vorn und wird auf einem Nichtabstiegsplatz
überwintern. Das Tor des Tages erzielte Oguzhan
Cuhaci mit einem direkt verwandelten Freistoß in der
57. Minute.
Eine starke taktische und
defensive Leistung in den ersten 60 Minuten, ein
bestens aufgelegter Keeper Muhammet Sadiklar und ein
Quäntchen Glück, das den Hambornern in der jüngeren
Vergangenheit oft fehlte, an diesem Sonntag aber
gelb-schwarz trug, bescherten den Löwen eine
gelungene Revanche für die 0:1 Niederlage im
Hinspiel und zum Abschluss vor der Winterpause das
erhoffte Erfolgserlebnis.
07-Coach Michael
Pomp, der mit dem Aufritt seiner Elf nur in der
ersten Stunde so richtig zufrieden sein konnte,
brachte das Wichtigste an diesem Tag am Ende auf den
Punkt: „Wir wollten die drei Punkte heute unbedingt
haben und wir haben sie auch bekommen.“
Die
Löwen bleiben damit im vierten Meisterschaftsspiel
in Folge ungeschlagen und rücken auf Rang 13 vor.
Spielbericht Im Derby, bei
dem es für beide Mannschaften um wichtige Punkte
ging, begannen die Kontrahenten zunächst verhalten.
Hamborn verteidigte geschickt und ließ keine
gefährlichen Aktionen der Gäste zu. Mit zunehmender
Spieldauer arbeiteten sich die Löwen auch nach vorne
durch, hatten noch kurz vor dem Seitenwechsel drei
gute Möglichkeiten. Einmal parierte Ex-Löwe Max
André Chmilewski im Kasten der 1900er sensationell,
ein anderes Mal landete der Ball im DSV-Netz, der
Treffer wurde aber wegen Handspiels der Hamborner
nicht gegeben.
Somit ging es torlos in die
Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel investierten
die Gastgeber anfänglich mehr ins Spiel und werden
nach rund einer Stunde denn auch belohnt, als
Oguzhan Cuhaci einen Freistoß direkt ins lange Eck
verwandeln kann: 1:0 für Hamborn (57.)! Wer erwartet
hatte, dass die Löwen nun noch sicherer werden,
nachsetzen und auf das zweite Tor gegen, sah sich
getäuscht.
„Wir haben das, was wir anfangs
defensiv gut gemacht haben, plötzlich schleifen
lassen“, sah Löwen-Coach Michael Pomp wie schon in
den letzten Partien einen Bruch im Spiel seiner
Mannschaft.
Die Gäste - bislang selbst darauf
bedacht, den eigenen Kasten sauber zu halten -
mussten jetzt natürlich kommen. „Da hat der DSV
endlich auch einmal angefangen, etwas für die
Offensive zu tun“, merkte Michael Pomp an. „Die
haben uns hier dann aber auch richtig auf dem
falschen Fuß erwischt, weil wir unsere Pressingzone
nicht mehr halten konnten und relativ anfällig
wurden für das Vertikalspiel des DSV“, so der
Hamborner Übungsleiter.
Gäste-Trainer Julien
Schneider forciert den Druck, bringt in einem
Doppelwechsel Ahmed Can Simsek und Murat Yilmaz für
Marcel Vogel und Hüseyin Rasitoglou. In der Folge
kommen die Wanheimerorter dann zu hochkarätigen
Chancen. Zunächst verfehlt ein Schuss das leere
Gehäuse der Hamborner, dann kratzt 07-Schlussmann
Muhammet Sadiklar mit einem tollen Reflex den Ball
noch irgendwie von der Linie. Des Weiteren finden
zwei gefährliche Hereingaben in den Hamborner 16er
keine Abnehmer.
„An diesem Tag hatten wir
einmal das Glück, dass da hinten keiner in den Ball
gerutscht ist“, war Michael Pomp erleichtert, sieht
hier aber konkreten Handlungsbedarf. „Im Nachgang
würde ich mir wünschen, dass wir in einer solchen
Situation wieder mehr Ballbesitzphasen haben, den
Ball nicht so schnell wieder herschenken und uns
besser gegen den Ball staffeln. Und natürlich müssen
wir am Offensivspiel arbeiten. Es wurde auch heute
wieder deutlich, dass wir unsere Konter nicht ins
Ziel gebracht haben. Da hatten wir zwei, drei gute
Anbahnungen, die dann aber auf der Strecke geblieben
sind.“
So wurde es für den Löwen-Coach und
seine Mannschaft noch einmal unnötig anstrengend,
zumal fünf Minuten Zugabe gegeben wurden und die
Gäste nicht locker ließen. Michael Pomp nahm denn
auch noch einige Auswechslungen vor, um zum einen
die eigenen Reihen zu stärken, zum anderen aber
auch, um den Spielfluss des DSV zu hemmen.
Mit Erfolg. Am Ende blieb es beim knappen Erfolg für
die Löwen, die damit das Jahr erfolgreich beenden
und aus Sicht von Michael Pomp einen positiven Kreis
schließen konnten.
„Wenn man auf das Jahr
fußballerisch zurück blickt, kann man sagen, das wir
mit einem ersten Akt Anfang des Jahres
Stadtpokalsieger geworden sind, dann in einem
zweiten Schritt die Meisterschaft errungen und den
direkten Wiederaufstieg geschafft haben. Dann ist
die Saison in der Landesliga zunächst schleppend
angelaufen. Das war wirklich schwierig, vielleicht
mal mit einem Zwischenhoch wie dem Derbysieg gegen
Genc Osman. Zum Schluss war es jetzt ein Wahnsinn,
in welchen Tritt wir in den letzten vier Spielen
noch gekommen sind und welche Entwicklung Spieler,
Trainerteam und Verein in den letzten Wochen noch
einmal gemacht haben. Insofern sind wir mega stolz,
dass wir jetzt mit 21 Punkten noch einmal einen
Schritt nach vorne machen konnten.“
Dass man
sich hierauf nicht ausruhen kann, und noch ein
langer Weg vor den Löwen liegt, ist dem Hamborner
Übungsleiter klar: „Jetzt gilt es, in der Rückrunde
sofort wieder auf Temperatur zu kommen. Mit den
Vorbereitungsspielen haben wir, glaube ich, ein
ambitioniertes Programm. Wir haben dann ein sehr
ambitioniertes Startprogramm in der Liga, wenn man
bedenkt, dass wir mit dem FC Remscheid, Hiesfeld,
Genc Osman und dem FSV gleich wieder Hammergegner
vor der Brust haben. Das wird eine echt harte Nummer
in den ersten vier Wochen. Wir müssen sehen, dass
wir dann schnell wieder Punkte einheimsen.“
Recht hat der Trainer, denn die Luft nach unten
bleibt dünn. Ganze zwei Zähler ist der Abstand auf
den ersten Abstiegsplatz, den der DSV nun mit dem SV
Wermelskirchen (2:0 Sieger gegen den FC Remscheid)
getauscht hat. Allerdings ist auch nach oben hin
Entwicklung möglich, ein breites Mittelfeld eng
beieinander: Rang 6 mit dem ESC Rellinghausen ist
sechs Punkte entfernt - keine Unendlichkeit.
Gedankenspiele nach oben sind im Holtkamp jedoch
kein Thema. Es wäre aus Hamborner Sicht schon ein
schöner Erfolg, wenn die aktuelle Tabelle am Ende
der Spielzeit Bestand hätte und die Löwen „über den
Strich“ stehen. Bis dahin ist es allerdings - wie
bereits erwähnt - noch ein langer Weg.
„Auch
mit der bisherigen Entwicklung sehe ich noch
Potenzial nach oben. Wir sind wir guten Mutes, dass
wir die Position durchaus halten können“, gibt sich
Michael Pomp optimistisch.
Dankbar zeigt sich
der Übungsleiter für den Support im scheidenden
Jahr: „An dieser Stelle möchte ich mich auch im
Namen der Mannschaft ausdrücklich für die tolle
Unterstützung bedanken, die wir in diesem Jahr
erfahren haben. Es war nicht immer ganz einfach,
insofern ist es umso schöner, erfolgreich ins Jahr
zu starten und erfolgreich aus dem Jahr gehen zu
können und die vielen Erfahrungen, die wir sammeln
konnten, auch im nächsten Jahr hoffentlich nutzen zu
können.“
Hierbei bleibt der 07-Coach wie
gewohnt mit beiden Beinen auf der Erde: „Wir wissen,
dass sich Erfolge wie der Stadtpokal nicht einfach
so wiederholen lassen oder der Aufstieg in keinster
Weise droht. Aber wir wollen uns in 2020 auf dem
Fundament, was wir uns jetzt gebaut haben mit der
ganzen Mannschaft, dem Trainerteam, dem Vorstand,
der Jugendabteilung und den Fans, stabilisieren und
gemeinsam in die Zukunft gehen. In diesem Sinne
wünschen wir allen ein frohes Weihnachtsfest und
einen guten Rutsch ins neue Jahr!“
Diesen
Wünschen und dem Dank an die Fans schließen wir uns
gerne vollumfänglich an.
Wir gratulieren
Michael Pomp und seinem Team zu diesem tollen
Endspurt vor der Winterpause und der erreichten
Platzierung. Für den Start im neuen Jahr und den
restlichen Verlauf der Rückrunde drücken wir die
Daumen und hoffen weiterhin auf die tolle
Unterstützung unserer Löwen durch die Fans.
SF Hamborn 07: Sadiklar, Neul,
Stuber (90.+ 1 Schütz), Keinert, Cuhaci (90.+ 4
Forbeck), Meier (90.+ 3 Rasaq), Ay, Grevelhörster
(87. Gesemann), Gronemann, Nazikkol, Herzog
DSV 1900: Chmilewski, Cho, Hopf,
Kanzen, Cocaoglu, Vogel (64. Simsek), Yilmaz, Ersöz,
Schürmann, Fritsche, Rasitoglou (64. Yildiz)
Schiedsrichter: Stefan van Wickeren
(Fortuna Keppeln) Tore: 1:0
Cuhaci (57.) Gelbe Karten:
Rasitoglou (57.), Keinert (86.), Simsek (88.) - alle
wegen Foulspiels - Zuschauer:
300
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