Ausschreibung und Wettbewerb
Es handelte sich um den ersten repräsentativen Theaterbau Duisburgs,
obwohl regelmäßige Theatervorstellungen schon seit 1877 stattgefunden
hatten; sie wurden meist vom Düsseldorfer Theater geboten und fanden in
der Tollhalle statt.
Die Betriebsverhältnisse waren ungenügend, und so regte
Oberbürgermeister Lehr 1902 die Gründung eines Theaterbauvereins an. Die
Unterstützung durch den wohlhabenden Teil der Bürgerschaft konnte er
sicher sein: als erster stiftete 1904 Kommerzienrat Theodor Böninger
200.000 Mark. Drei Jahre später erwarb die Stadt das auf dem Gelände
eines ehemaligen Friedhofs liegende Grundstück am Pulverweg für den
vorgesehenen Theaterbau.
Hierauf bildete sich auf Veranlassung und unter Vorsitz des
Oberbürgermeisters die Theaterbaukommission, der neben Th. Böninger die
Herren Walter Böninger, Elskes, Engels, Epstein, Göecke, Heuser, Morian,
Paßmann, Schlegtenda1, Schürmann und Windthorst angehörten.
Im Februar wurden alle Duisburger Bürger "der ersten und zweiten
Wählerklasse" angeregt, den Betrag ihres Einkommensteuersatzes 1907 an
den Theaterbaufond zu zahlenl.
Insgesamt trieb die Kommission 1.440.000 Mark auf; 1909 schrieb sie
einen beschränkten Wettbewerb aus zwischen Dülfer, Carl Moritz (Köln),
Fellner & Heimer (Wien), Schreiterer & Below (Köln) sowie Heilmann &
Littmann (München; letztere lehnten wegen Arbeitsüberlastung ab).
Die Baukosten sollten sich im Rahmen von eineinhalb
Millionen Mark bewegen, Abgabetermin des Entwurfes war der 29. November
1909. Das Preisgericht bestand aus Oberbürgermeister Lehr, Carl Hocheder,
Prof. Roeber (Direktor der Kgl. Kunstakademie Düsseldorf), Oberbaurat
Hofmann (Darmstadt), Maschineriedirektor Brandt (Berlin) sowie
Stadtbauinspektor Lüdecke und dem Mitglied der Theaterbaukommission
Windthorst (beide letztgenannten aus Duisburg).
Als geeignetste Entwürfe wurden die von Dülfer und Moritz ausgewählt und
zwischen beiden ein neuerlicher Wettbewerb ausgeschrieben. Der Entscheid
zugunsten Dülfers Projekt fiel vorwiegend aus städtebaulichen Gründen:
"... dem Verfasser ist es gelungen, bei den gegebenen
Geländeverhältnissen durch den mächtig aufstrebenden Bau die
Forderungen, die in städtebaukünst1erischer Hinsicht gestellt werden
müssen, in bester Weise zu erfüllen."
Ausführung und Baukosten
Anfang Juni des Jahres 1910 beauftragte man Dülfer mit der Aufstellung
eines "Spezialprojektes"; am 10. November wurde der Entwurf endgültig
angenommen und schon einen Tag später erläuterte Dülfer sein Projekt
persönlich in der Duisburger Tonhalle.
Am 11. Mai 1911 erfolgte der erste Spatenstich, am 27.Juni die
Grundsteinlegung (diese übrigens bei strömendem Regen). Die Festrede
schloss mit einem "Hoch auf den
deutschen Kaiser, unter dessen machtvoller Regierung die Kunst im
deutschen Vaterlande sich herrlich entfalten konnte."
In den Grundstein wurde neben Zeitungen und Münzen eine Urkunde mit
eingemauert, die folgenden Text trug: "Urkunde über die Grundsteinlegung
des Stadttheaters zu Duisburg am Dienstag, den 27. Juni 191, als Seine
Majestät Wilhelm II Deutscher Kaiser
und König von Preußen... und Geheimer Regierungsrat Lehr im 32. Jahre
Oberbürgermeister der Stadt Duisburg war... Herr und Frau Geheimer
Kommerzienrat Theodor Böninger legten durch eine große Spende den
Grundstock für eine Theaterstiftung, die Dank dem Gemeinsinn
kunstliebender Bürger bis heute auf über... 1.200.000 Mark angewachsen
ist. In der Hoffnung, daß mit dem Wachsen des Baues weitere Spenden die
Vollendung des Werkes in würdigen Formen gestatten werden, wurde das
Theater nach dem preisgekrönten Entwurfe des Professor Martin Dülfer in
Dresden begonnen... Möge über dem Haus ein guter Stern walten und die
Hoffnung Erfüllung gehen, daß in unserer Industriestadt neben der
werktätigen Arbeit die veredelnde Kunst sich zu reicher Blüte entfalte!
Das gebe Gott!"
Im Dezember 1911 konnte, bedingt durch die günstige
Witterung des Jahres, das Richtfest des Zuschauertraktes begangen
werden. Anfang März 1912 nahm man die inneren, Anfang April die äußeren
Putzarbeiten in Angriff, im Juli die Malerarbeiten. Insgesamt dauerte
die Bauzelt drei Wochen länger als vorgesehen, nämlich eineinhalb Jahre.
Der fertige Theaterbau wurde als "eines der schönsten
Theater des Westens"'gepriesen.
Einschließlich der Kosten für den Fundus kam dieses "hervorragende
Denkmal der
Theaterbaukunst als Denkmal der opferfreudigen und kunstsinnigen Bürger
Duisburgs"
auf die stolze Summe von 2.550;000 Mark zuzüglich 750.000 Mark für den
Erwerb des Grundstücks.
Eröffnung des Theaters
Im Rahmen eines Festaktes im Foyer, bei dem Dülfer die geladenen
Ehrengäste persönlich begrüßte,
fand am 7. November 1912 die Schlüsselübergabe an Bürgermeister
Lehr statt.
Um halb Vier begann die Festvorstellung mit dem
"Meistersinger"-Vorspiel, gefolgt von einer als Muse verkleidete
Schauspielerin vor einer "großen Tempeldekoration" und vor lodernden
Feuerbecken vortrug. Zu "Wallensteins Lager" brachte man lebende Pferde
auf die Bühne. den Abschluß bildete die "Festwiese" aus den "Meistersingem".
Bei einem Bombenangriff am 20. September 1942 wurde das Haus zum größten
Teil zerstört; erhalten blieben lediglich die Außenmauern und der
Foyertrakt.
Das Hauptfoyer wurde am 14.September 1948 erstmals zu
Theateraufführungen benutzt, neben kleinen Schauspielen fanden dort aber
auch Kinovorstellungen und sogar kirchliche Veranstaltungen statt.
,Im Frühjahr 1949 war die Ruine durch ein Notdach vor weiterem Verfall
gesichert; mit teilweise verändertem Saalgrundriß und mit völlig neu
gestalteten Innenräumen wurde das Theater ab 1950 nach Entwürfen von
Siegfried v. Tilling wiederaufgebaut. Auszug aus Duisburger Forschungen
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Das 1900
erbaute und das alte Gebäude ersetzende neue Rathaus, die Salvatorkirche
und der Bugplatz prägen heute das Bild des Stadtteils.
Der Krieg hat die Altstadt zu fast 90% zerstört.
"Die Grundsteinlegung
der jetzigen Kirche erfolgte vermutlich im Jahr 1316. Bauherren waren
die Deutschen
Ordensritter. Der Orden hatte seit 1254 die
Patronatsrechte über die Kirche. Wahrscheinlich wurde mit dem Neubau des
Turmes begonnen, der vor allem von den städtischen Bürgern finanziert
wurde. Er diente nach seiner Fertigstellung auch als Wachturm für die
Stadt. Nach Anlage des Chors und der Nebenchore nehmen erst in der
zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts das Langhaus und die Seitenschiffe
Gestalt an. Der Abschluss des Kirchenbaus wird in das Jahr 1415 datiert.
Der erste gotische Turmbau war 1367 vollendet. Der Turmhelm der Kirche
wurde viermal erneuert. Mit seinem zweiten achtseitigen, spitz
zulaufenden Helm und abgewalmten Füßen, der 106 Meter hoch in den Himmel
ragte, war die Kirche die damals höchste Kirche in Nordwestdeutschland.
1467 brannte der Turm vollständig ab und konnte erst 1513
wiederhergestellt werden. Der Turmhelm brannte erneut im Jahre 1613.
Erst 1692 wurde er durch einen barocken Haubenturm stilfremd ersetzt.
Der Düsseldorfer Architekt Rudolf Wiegmann renovierte die Salvatorkirche
in den Jahren 1847 bis 1852 in spätgotischem Stil. Bei der großen
Restaurierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt die Kirche einen
achteckigen neugotischen Turmhelm, der auf den quadratischen Turm
gesetzt wurde, so dass die Kirche eine Höhe von 90 Metern annahm. Der
neugotische Turmhelm der Salvatorkirche fiel kurz vor Ende des 2.
Weltkrieges den Bomben zum Opfer und stürzte auf das Langhaus. Sie wurde
in 15jähriger Bauzeit wiederaufgebaut, und seit dem Jahre 1960 kann die
alte Kirche wieder benutzt werden. Bis heute fehlt der Kirche der
Turmhelm. Die letzte ausgedehnte Renovierung der gesamten Kirche fand
bis zum Jahre 2003 statt.
Epitaphien von Johannes Clauberg
Die heute evangelische Kirche wurde Christus, dem "Salvator mundi"
("Erlöser der Welt") geweiht, dem Schutzpatron der Stadt Duisburg. In
der Kirche liegen der berühmte Kartograph Gerhard Mercator und der
Gründungsrektor der Alten Universität Duisburg, Johannes Clauberg
begraben.
Vorgängerkirchen
Die Salvatorkirche geht zurück auf eine Holzkapelle des Königshofes zu
Duisburg, die bis ins 9. Jahrhundert im Besitz des Klosters St. Salvator
in Herrieden an der Altmühl war, aber bald in den Besitz der Abtei Prüm
gelang. Im 11. Jahrhundert wurde die Kapelle durch eine Pfalzkirche
ersetzt, aber schon hundert Jahre später musste auch diese Kirche durch
einen Neubau ersetzt werden. Es entstand eine dreischiffige romanische
Basilika mit einem Westturm. Grundmauern dieses romanischen Baues der Stauferzeit konnten
ausgegraben werden. Im 13. Jahrhundert ließ sich in
Duisburg der Deutsche Orden nieder. Er erwarb von der Abtei Prüm die
Duisburger Pfalzgebäude mitsamt der Basilika und richtete dort eine
Niederlassung ein. Im Jahre 1283 kam es zu einem verheerenden Brand, bei
dem die Duisburger Königspfalz und die Kirche zerstört wurden. 1290
verpfändet König Rudolf von Habsburg die Stadt Duisburg gegen 2000
Silbermark an den Grafen von Kleve.
1316 schließlich war der Bau der heutigen Salvatorkirche im Gange. Etwa
um das Jahr 1415 war der Kirchenbau abgeschlossen. Sie war religiöser
Mittelpunkt der Stadt. Ihrem größten Schatz, der hölzernen
Salvatorstatuette, sagte man Wunderkraft zu.
1543 wurde auf Beschluss des Rates der Stadt im evangelischen Sinne
gepredigt und in den Folgejahren auch das Abendmahl in beiderlei Gestalt
(Brot und Wein) gefeiert, so dass bis 1555 die Reformation endgültig Fuß
fassen konnte. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis, dem auch
die reiche mittelalterliche Ausstattung der Kirche zum Opfer fiel. Nur
wenige Katholiken verblieben in der Stadt.
Vor
400 Jahren wurde in Duisburg Reformationsgeschichte geschrieben: 36
Vertreter der Reformierten Gemeinden kamen im September
1610 in der
Duisburger Salvatorkirche zusammen, um „in Fried, Lieb und
Einigkeit“ über die Ordnung der protestantischen Kirche zu beraten.
In ihren Gesprächen legten sie den Grundstein für die künftige
Gestalt des Protestantismus am Niederrhein und weit darüber hinaus.
Die Ausstellung, die vom Archiv der Evangelischen Kirche im
Rheinland organisiert wurde, skizziert im politischen und
gesellschaftlichen Kontext der Zeit die Bedingungen und
Protagonisten jener Generalsynode und illustriert das Fortleben
ihrer Beschlüsse bis in die Gegenwart hinein.
Bauplan
Die Salvatorkirche ist eine gotische Basilika mit einem dreischiffigen,
sechsjochigen Langhaus. An die Vierung schließen sich einjochige
Querschiffe an. Der zweijochige Chor hat einen polygonalen 5/8-Schluss.
Die südliche Seitenkapelle entspricht in ihrer spätgotischen Form der
des Chores. Das Maßwerk zeigt reichen Fischblasenschmuck. Das Mauerwerk
ist aus hellgrauem Tuffstein gefertigt. Das Kirchendach ist mit dunklem
Schiefer gedeckt. Das Strebewerk am Langhaus ist ein Schmuck der
historisierenden Gestaltung zu Beginn des 20. Jh. Statisch wäre es nicht
erforderlich. Ebenso stammen die gemauerten Giebel der Querschiffe aus
dieser Zeit.
Der Turm hatte zeitweilig eine Höhe von 112 Metern. Er wurde erstmals
1367 fertig gestellt und ruht auf vier mächtigen Pfeilern im Westteil
der Kirche. Die Westwand des Turmuntergeschosses präsentiert ein
beachtliches Fenster zum Alten Markt hin. Den heutigen Abschluss des
Turmes bildet ein oktogonales Glockengeschoss von 1903. Der zugehörige
neogotische Turmhelm wurde im 2. Weltkrieg zerstört."
Blick im Langhaus nach Westen auf die 2002 installierte Kuhnorgel
Die evangelische Innenstadtgemeinde, der die Salvatorkirche gehört,
sieht die Salvatorkirche als zentrale evangelische Kirche und als
Citykirche. Viele Kulturveranstaltungen insbesondere kirchenmusikaler
Art finden hier statt. Andererseits liegt die Kirche doch etwas weit ab
vom Schuss, selbst wenn sie direkt neben dem Rathaus liegt.
Besucherströme sind hier also nicht zu erwarten. Was eigentlich
bedauerlich ist. Eine so zentrale Kirche hätte schon mehr Beachtung
verdient.
Die Fenster der Nordseite wurden überwiegend mit Motiven aus den
Evangelien vom Duisburger Claus Pohl gestaltet
"Das Schwanentor war eines der vier Haupttore Duisburgs, wie sie der
Stadtplan des Johannes Corputius von 1566 zeigt. Es bestand mindestens
mit der Stadtmauer seit dem 13. Jahrhundert. 1815 wurde das Schwanentor
als erstes der Duisburger Stadttore abgebrochen. Sein ehemaliger
Standort des Tores ist der heutige Calaisplatz. In der Umgebung des
einstigen Stadttores ist sein Name noch präsent. Von der
mittelalterlichen Stadtbefestigung ist am Schwanentor noch ein Turmrest
erhalten.
Bereits im Mittelalter befand sich vor dem Schwanentor ein Altrheinarm,
entstanden nach einer Rheinverlagerung, die sich vor 1000 vollzog. Im
19. Jahrhundert hat man im Bereich dieses mittelalterlichen und eines
römischen Rheinlaufs den Duisburger Innenhafen angelegt. Damit ist der
Bereich des Schwanentors heute wieder unmittelbar am Wasser gelegen. Die
Schwanentorbrücke markiert dies markant mit ihren vier Pylonen.
Unterhalb der Brücke befindet sich der Steiger Schwanentor, Anleger für
Fahrgastschiffe.
Der Steiger Schwanentor ist eine Anlegestelle für Rundfahrtschiffe im
Duisburger Innenhafen. Im Rahmen des Masterplans von Sir Norman Fosters
and Partners wurde die traditionelle Anlegestelle 1994 nach den Plänen
dieses Architekturbüros komplett neu gestaltet. Der Zugang zum
Calais-Platz und zur Hafenpromenade wurde geöffnet, der Abgang zum
Anleger mit Rampen und Pontons behindertengerecht gestaltet. Die Schiffe
der Weißen Flotte Duisburg fahren von hier aus auf ein- oder
zweistündigen Hafenrundfahrten oder Sonderfahrten. Der nächste
Anlegepunkt ist der Steiger Schifferbörse.
Das Marientor war das südliche der vier Haupttore Duisburgs, wie sie der
Plan des Johannes Corputius von 1566 zeigt. Es lag unmittelbar westlich
der Marienkirche. Das Marientor wurde im ersten Drittel des 19.
Jahrhunderts abgerissen. Sein ehemaliger Standort wird noch immer mit
seinem Namen bezeichnet.
Das Tor war durch ein Vorwerk und Wassergräben gesichert. Unmittelbar
vor der Toranlage floss der Dickelsbach. Im Corputius-Plan wird er von
einer Brücke überspannt. Innerhalb der Stadt führte schon damals die
Beekstraße vom Marientor zum zentralen Markt und dem Burgplatz mit der
Salvatorkirche
Wandbehang zur 1200-jährigen Geschichte der
Salvatorkirche (1993) - ausgeführt und gestaltet von Maria Hinnenberg -
Fotos Manfred Schneider |
Die Altstadt grenzt an den Duisburger Innenhafen, den
"Restbeständen des ehemals hinter dem
Burgplatz
vorbei
fließenden Rheins, der sich sein neues Bett dann etwas weiter westlich
grub. Über die 1950 neu erbaute Schwanentorbrücke ist Kasslerfeld mit
der Duisburger Altstadt verbunden. Die Hubbrücke besteht aus vier
quadratischen Türmen mit Gegengewichten und Seilen, die dazu dienen,
dass die Plattform der Brücke in die Waagerechte nach oben gezogen
werden kann. Im Mittelalter führte das Schwanentor in der Duisburer
Stadtmauer direkt zum Rhein. Erst 1841 entstand die erste Brücke über
den Hafen. Es war eine hölzerne Zugbrücke, die 1904 durch eine
elektrisch betriebene Klappbrücke ersetzt wurde. Die Bomben des 2.
Weltkrieg zerstörte diese für das alte Duisburg charakteristische Brücke
vollständig.
Die Schwanentorbrücke
ist nach einem alten, zentralen Tor zur Stadt benannt. Über den
Innenhafen hinweg stellt sie die Verbindung nach Ruhrort dar. Schon 1843
gab es hier einen Brückenübergang; er wurde 1904 durch eine Klappbrücke
ersetzt. Die Gestalt der Brücke wird durch 4 quadratische, 20 Meter hohe
Türme geprägt. Die Türme werden oben jeweils von großen Gaslaternen
abgeschlossen. Die Außenwände werden durch paarweise angeordnete
Fensterschlitze aufgebrochen. Die obersten Geschosse der Türme sind
verglast.
Heute führt die vielbefahrene Schwanenstraße über die Brücke. Auch die
Straßenbahnlinie 901 passiert die Brücke. Der Steiger Schwanentor, Ziel
und Endpunkt der Hafenrundfahrten, liegt in unmittelbarer Nachbarschaft.
Ob die Schwanentorbrücke überhaupt noch hochgezogen wird, weiß ich
nicht. Sie ist heute ein selbstverständlicher Bestandteil des
Straßenteiles, von dem niemand fordern würde, es abzureißen und durch
ein anderes, moderneres Bauwerk zu ersetzen.
In seiner heutigen Form wurde der Steiger Schwanentor 1995 nach Plänen
von Sir (heute: Lord) Norman Foster & Partners gebaut. |
Steinsche Gasse in den 60er Jahren mit dem Übergang - später als
Unterführung mit Rolltreppen und Geschäften. Links das Kepa-Haus, von wo
aus die Steinsche Gasse oberirdisch - wie heute wieder - zum
gegenüberliegenden Boekerhaus überquert werden konnte.
Steinsche Gasse war die erste gepflasterte Straße
Duisburgs
Als im Oktober 1655 die erste Duisburger Universität eröffnet wurde,
lagen die Hauptgebäude im Bereich der heutigen Universitätsstraße und
zogen sich von der Beekstraße bis zur Steinschen Gasse. Es waren die
Gebäude des ehemaligen Katharinenklosters, als Auditorium Maximum diente
die alte Kirche. Aus Platzmangel wurde der Universität 1726 an
Wochentagen die alte Kapelle auf, dem Salvatorkirchhof als chemisches
Laboratorium und zur Anatomie zur Verfügung gestellt. Mit diesem
Provisorium hatte die lutherische Gemeinde, die hier ihren
Sonntagsgottesdienst abhielt, lange zu kämpfen, da die Düfte der
chemischen Experimente durch die Kapelle wehten und vergessene
Leichenteile die Gottesdienstbesucher schreckten. 1748 wurde dann
beschlossen, auf dem Universitätshof ein Theatrum Anatomicum zu
errichten.
Aus »landesväterlicher Vorsorge« wurde es 1771 verboten, in den
Universitätsstädten und ihrer Nachbarschaft Schauspiele aufzuführen.
Dieses Verbot sollte verhindern, daß die Studenten ihr Geld für
Schauspiele und Schauspielerinnen ausgaben, statt ihre Gebühren zu
entrichten.
August von Kotzebue (später Advokat in Weimar
und erfolgreicher Bühnenschriftsteller), der von 1778 bis 1779 in
Duisburg studierte, versuchte ein »Liebhabertheater« zu errichten. Da
der Magistrat einem »Komödienspiel« jedoch ablehnend gegenüberstand,
gelang es nicht, einen geeigneten Saal zu finden. Die Minoriten stellten
Kotzebue daraufhin den Kreuzgang ihrer Kirche in der Brüderstraße zur
Verfügung. Und dort, schrieb Kotzebue in »Mein literarischer
Lebenslauf«, »gaben wir zum Erstaunen, zur Freude und zum Skandal des
Duisburger Publikums >Die Nebenbuhler<.« |
Das Stapeltor war eines der vier Haupttore
der Stadt Duisburg, wie sie im Stadtplan des Johannes Corputius von 1566
überliefert sind. Heute erinnert die Bezeichnung des Platzes Stapeltor
zwischen Springwall und Kuhlenwall in der Altstadt noch an seinen
ehemaligen Standort. Das östliche Tor der Stadt war mit einem Vorwerk
gesichert, das von zwei Rundtürmen flankiert wurde. Wie die anderen Tore
der Stadtbefestigung, so wurde auch das Stapeltor in der ersten Hälfte
des 19. Jh. abgerissen.
Innerhalb der mittelalterlichen Stadt wird für den Bereich zwischen
Stapeltor und Burgplatz das Kaufmannsviertel Duisburgs vermutet. Die
alte Ruhrmündung, die vor dem Stapeltor auf einen Altrheinarm traf,
wurde im Mittelalter wahrscheinlich als Hafen genutzt. In diesem Bereich
wurde Ende der 1990er Jahre im Rahmen der IBA Emscherpark ein
Dienstleistungspark errichtet," berichtet die Internetenzyklopädie
Wikipedia.
Heute erinnert fast nichts mehr an das Stapeltor. Es gibt noch die
gleichnamige Bushaltestelle, die von der Buslinie 934 angesteuert wird.
Ansonsten ist das Stapeltor nahtlos in das Stadtbild integriert. |