Kirchen, Gemeinden und Bürger Duisburgs 

Duisburger Gemeinde der Gemeinde Gottes in Marxloh

Hoch im Duisburger Norden, nämlich in Marxloh, liegt die Duisburger Gemeinde der Gemeinde Gottes. Es ist ein kühler und regnerischer Sonntag im November 2007, als ich sie besuche. Eigentlich wollte ich es mir einfach machen an diesem Tag. Ich wollte mit der Straßenbahnlinie U79 zum Hauptbahnhof und von dort aus mit der 901 zur Haltestelle Hermannstraße fahren. Da aber die U79 grundlos 10 Minuten am Platanenhof hält, muß ich Umwege einlegen, um pünktlich um 10 Uhr im Gottesdienst zu sein.
"Die Gemeinde Gottes Duisburg bestehen aus Menschen, die an Jesus Christus glauben und durch ihre eigene Entscheidung bewusst mit ihm leben wollen. Sie wissen um die Vergebung ihrer Schuld und haben darum durch Jesus Christus Frieden mit Gott und neues Leben empfangen.

Die Bibel ist Gottes Wort und damit unsere maßgebende Grundlage für Glaube, Lehre und Leben. Gott ist der Schöpfer dieser Welt. Von Natur aus lebt der Mensch ohne Gott. Doch Gott ist kein Mensch gleichgültig. Darum kam Jesus Christus, der Gottes Sohn, in die Welt und wurde Mensch, nur durch ihn finden wir zu Gott. Er starb am Kreuz für die Sünden der Welt, in ihm finden wir Vergebung unserer Schuld. Er ist leibhaftig auferstanden und ist jeden Tag bei uns. Er wird wiederkommen, darum gehen wir getrost in die Zukunft. Der Heilige Geist, den Jesus Christus seiner weltweiten Gemeinde gegeben hat, bewirkt das neue Leben aus Gott, gestaltet die Beziehung zu Gott dem Vater und befähigt zu Mission und Dienst in der Welt.

In unseren Gottesdiensten soll Jesus Christus im Mittelpunkt stehen. Wir ehren ihn in Lied und Gebet und erwarten konkrete Lebenshilfe aus seinem Wort. Unseren Kindern wird Parallel dazu kindgerecht Gottes Wort weitergegeben oder sie werden altersentsprechend betreut.

In den verschiedenen Gruppenstunden der Gemeinde (für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Frauen, Senioren) wollen wir unseren Glauben vertiefen und menschliche Kontakte pflegen. Darüber hinaus wollen wir in besonderen Veranstaltungen (Basaren, Seminaren und evangelistischen Vorträgen) suchenden Menschen einfühlsam und nachvollziehbar den Weg zum Glauben zeigen.

Neben unserem hauptberuflichen Pastor tragen viele Mitarbeiter, die sich in ihrer freien Zeit in der Gemeinde engagieren, dazu bei, dass unsere wöchentliche Veranstaltungen durchgeführt werden können.

Die einzelnen Ortsgemeinden haben keine formelle Mitgliedschaft. Sie gemeinsam bilden den freikirchlichen Bund der Gemeinde Gottes in Deutschland. Juristisch werden die Ortsgemeinden vom »Missionswerk der Gemeinde Gottes e.V.« (Fritzlar) vertreten. Das Missionswerk ist gemeinnützig anerkannt. Die Ortsgemeinden finanzieren sich durch freiwillige Spenden ihrer Gemeindeglieder und Freunde.

Zu unserem freikirchliche Bund gehören drei Alten- und Pflegeheime, das Kinderhilfswerk Bergen, die »Christliche Bildungsstätte Fritzlar« (CBF) und der Bethesda Verlag.

Die Gemeinde Gottes Duisburg versteht sich als ein Teil der weltweiten Gemeinde Jesu, zu der alle an Christus gläubige Menschen gehören. Auf der Grundlage der Evangelischen Allianz arbeitet die Gemeinde Gottes mit Freikirchen, Gemeinschaften, Missionswerken und Gemeinden der evangelischen Landeskirche zusammen. Sie ist Mitglied im »Ring missionarischer Jugendbewegungen e.V..

Für uns ist die Bibel der einzig gültige Maßstab für Lehre und Verkündigung. Mit den meisten anderen Freikirchen führen wir keine Kindertaufe durch, sondern die Glaubenstaufe. Denn bei uns ist das persönliche Glaubensbekenntnis zu Jesus Christus und eine bewusste Nachfolge die Kennzeichen eines christlichen Lebens. Darum zeigt sich Christsein für uns in erster Linie im persönlichem Verhältnis zu Jesus Christus, der allein »der Weg, die Wahrheit und das Leben« ist," beschreibt sich die Kirche selbst im Internet.

"Der Freikirchliche Bund der Gemeinde Gottes ist eine Freikirche in der Tradition der Heiligungsbewegung. Sie versteht sich als evangelikal. Sie hat ihre Wurzeln in Gemeinde Gottes (Anderson), engl. Church of God (Anderson), und ist heute mit dieser locker verbunden.

Synonyme und andere Sprachen

Der englische Name Church of God wird von verschiedenen Denominationen und unabhängigen Kirchen im englischsprachigen Raum verwendet. Zur Unterscheidung von anderen Kirchen gleichen Namens bezeichnete sich die Kirche in der Vergangenheit als Church of God (Anderson,IN). Doch auch der Name Gemeinde Gottes wird mittlerweile im deutschsprachigen Raum mehrfach genutzt. In den neunziger Jahren kam es in Deutschland zu einer Umbenennung. Die offizielle Bezeichnung lautet nun Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes (FBGG).

Verbreitung

Nach Georg Schmid hat die Gemeinde Gottes (Anderson) in den Vereinigten Staaten 2338 Gemeinden mit 199.000 Gemeindegliedern, in Missionsgebieten 2115 Gemeinden mit 165.000 Gemeindegliedern, in Deutschland 33 Gemeinden mit etwa 3000 Gemeindegliedern.

Frank S. Mead gibt für 1993 538.986 Gemeindegliedern in 83 Ländern an.

In 2007 gibt das Jahrbuch der Kirche 2.261 Gemeinden und einen durchschnittlichen Besuch von 249.845 in den USA an (2007 Yearbook of the Church of God, p. 363) an. Weltweit zählt sie 817.572 Gläubige in 7.375 Gemeinden und 88 Ländern.

Lehre

Die Gemeinde Gottes sieht die ganze Bibel, exklusive der Apokryphen, als Fundament des Glaubens an. Die Bibel gilt als inspiriertes Wort Gottes. Aus diesem Grund hatte man in der Vergangenheit ein distanziertes Verhältnis zu formulierten Bekenntnissen. Dieses hat sich gewandelt, so dass heute auch vorformulierte Bekenntnisse als hilfreich angesehen werden können (z.B. Apostolisches Glaubensbekenntnis).

Kern der Lehre der Gemeinde Gottes ist die persönliche Beziehung zu Jesus Christus, der stellvertretend für die Schuld der Menschen gestorben ist, um Vergebung der Sünden zu ermöglichen. Diese muss durch eine Lebensumkehr ("Bekehrung") im Glauben angenommen werden. Der Glaubende wird durch die Kraft Gottes befähigt, geistlich zu wachsen ("Heiligung").

Betont wird die Einheit aller Menschen, die an Jesus Christus als Retter und Herrn glauben. Sie alle gehören zur weltumspannenden Gemeinde Gottes, die nicht identisch mit der gleichnamigen Organisation ist. Von daher bestehen viele Kontakte zu Christen anderer Denominationen. Diese Einheit ist zuerst einmal eine feststehende Vorgabe (1Kor 12) und kommt dann auch in der alltäglichen Lebensgestaltung zum Ausdruck.

Die Gemeinde Gottes glaubt, dass man auch heute Gott um körperliche Heilung bitten kann.

Gottesdienst und Praxis

Die Gottesdienste werden als Mitte des Gemeindelebens angesehen. Neben einer die Bibel (AT und NT) auslegenden Predigt und gemeinsamem Gebet sind geistlicher Gesang klassischer und moderner Lieder ein wichtiger Teil des Gottesdienstes. Eine feste Liturgie gibt es nicht, auch wenn ein Segen meistens den Gottesdienst schließt.

Die Gemeinde Gottes lehrt und praktiziert die Gläubigentaufe durch vollständiges Untertauchen. Die Taufe ist jedoch nicht mit der Aufnahme in die Gemeinde gleichzusetzen, sondern eine Aufforderung Jesu, seine Glaubensentscheidung öffentlich zu machen. Die Taufe drückt den Vorgang der Bekehrung sichtbar aus (Mt 28,18-20; Röm 6,3f). Taufen, die im Rahmen anderer Gemeindebünde durchgeführt wurden, werden in der Regel anerkannt (z.B. EFG, FEG).

Das Abendmahl ist eine Gedächtnis- und Gemeinschaftsfeier. Durch Brot und Wein erinnert sich der Glaubende an den stellvertretenden Sühnetod Jesu.

Taufe und Abendmahl werden ausdrücklich nicht als Sakramente, sondern als Verordnungen verstanden; sie vermitteln an sich kein Heil, sondern drücken physisch eine geistliche Wahrheit aus. Erst, wenn die hinter der Verordnung stehende geistliche Wahrheit im Glauben angenommen wird, hat sie eine glaubensstärkende Wirkung. Eine weitere Verordnung, die in vielen der Gemeinden praktiziert wird, ist die Fußwaschung.

Grundlage für die Behandlung ethischer Fragestellungen sind vor allem das Doppelgebot der Liebe (Mt 22,37-39) und die Zehn Gebote. Zu diesen Fragestellungen wird auch durch positive ("Du solltest") und negative ("Du sollst nicht") Formulierungen Stellung bezogen. Zu letzteren gehört auch die Wertevermittlung durch Medien. Deren Nutzung wird abgeraten, sofern sie die Übertretung der Gebote Gottes verherrlichen, z.B. in Bezug auf Atheismus, Gewalt, Okkultismus und Ehebruch.

Organisation

In der Gemeinde Gottes gibt es keine formelle Mitgliedschaft. Nach ihrer Auffassung sind alle, die an Jesus Christus glauben und sich für ein Christsein entschieden haben, Glieder am Leib Christi. Ortsgemeinden sind weder als Verein noch als Körperschaft strukturiert, sondern lassen sich in Deutschland durch das Missionswerk der Gemeinde Gottes e.V. mit Sitz in Fritzlar (Hessen) juristisch vertreten. In Fritzlar ist auch ihr Ausbildungsseminar, die Christliche Bildungsstätte Fritzlar.

Geschichte

D.S. Warner war zunächst Prediger in der von Winnebrenner gegründeten Denomination General Eldership of the Church of God in North America. Nachdem er mit der Wesleyanischen Lehre der Vollkommenheit konfrontiert worden war, erkannte er das größte Übel des Protestantismus in seiner Zersplitterung. 1881 trennte Warner sich von dieser Kirche und mit ihm einige andere, die der gleichen Einstellung waren. Diese Gruppe schloss sich zusammen und stellte ein Sieben-Punkte-Programm zusammen:

    * Absolute Offenheit gegenüber allen biblischen Lehren
    * Heiligung
    * Leitung der Gemeinde durch den Heiligen Geist
    * Trennung von allen menschlichen Denominationen
    * Bekehrung als Mitgliedschaft in der Kirche
    * Keine menschliche Organisation der Kirche
    * Einheit aller bekehrten Christen

Warner wurde Redakteur der Zeitschrift Gospel Trumpet (Evangeliumsposaune). Zunächst hielt man sich an die anfangs aufgestellten Punkte, und nur das Verlagshaus war in den ersten Jahren der Bewegung organisatorisch strukturiert. Schon bald wurden aber Jahrbücher mit den Namen der Prediger herausgegeben. Die Predigerversammlung und das Verlagshaus (The Gospel Trumpet Company) wurden einem Missionsrat unterstellt.

1894 wurde in Hamburg ein erster Gottesdienst der Gemeinde Gottes in Deutschland gehalten. Danach wurden schnell mehrere Gemeinden im Ruhrgebiet gegründet. Diese Gemeinden wurden später als Missionsverein der Gemeinde Gottes bekannt und schlossen sich schließlich zum Freikirchlichen Bund der Gemeinde Gottes zusammen. Seit 1895 wurde die Evangeliumsposaune in Deutsch publiziert und seit 1922 auch in Deutschland gedruckt. Durch Missionare aus den USA wurden am Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland, Lettland, Polen, Ungarn, Bulgarien, Griechenland und der Schweiz weitere Gemeinden gegründet.

Ökumene

Der Freikirchliche Bund der Gemeinde Gottes ist Gastmitglied der Vereinigung Evangelischer Freikirchen in Deutschland und arbeitet örtlich mit anderen Kirchen und Gemeinschaften auf der Basis der Evangelischen Allianz zusammen. Einzelne Ortsgemeinden arbeiten im Arbeitskreis Christlicher Kirchen mit.

Angeschlossene Institutionen

Christliche Bildungsstätte Fritzlar

Die Pastoren des Freikirchlichen Bunds der Gemeinde Gottes werden in der Regel in der Christlichen Bildungsstätte Fritzlar, dem Theologischen Seminar des Bundes, ausgebildet.

Zeitschrift Perspektiven

Der Betheda-Verlag gibt zweimonatlich die offizielle Zeitschrift des FBGG heraus, die den Namen Perspektiven trägt. Sie ist aus der ehemaligen Evangeliumsposaune heraus erwachsen," ergänzt die Internetenzyklopädie Wikipedia.

Ein eigenes Gelände besitzt die evangelische Freikirche, in dem neben Toiletten und Gemeinderäumen auch der Gottesdienstsaal untergebracht ist. An dessen Stirnseite befindet sich ein riesiges hölzernes Kreuz. Rechts davon ist der Bibelvers "Der Herr tut Wunder" (Psalm 89,1) befestigt. Eine hölzerne Kanzel, ein ebenfalls hölzerner Altartisch, auf dem lediglich Blumenschmuck zu sehen ist, riesige Topfpflanzen und Musikinstrumente sind ebenfalls auf der Stirnseite untergebracht. Rechts vom Eingang, also am hinteren Ende des Raumes, befindet sich ein Basar, in dem - entsprechend der Jahreszeit - Kerzen, kleine Gestecke und andere weihnachts- udn adventsbezogene Utensilien angeboten werden.
Der erste Teil des Gottesdienstestes besteht aus Lobpreisungen Gottes. Hier dominieren Gesang und Gebet. Im zweiten Teil kommt dann die Predigt.
"Heute ist Totensonntag, auch Ewigkeitssonntag genannt," erinnert Pastor Gabriel Klusz. Der Predigttext für diesen Sonntag steht in Lukas 16| 19ff.
"In dem Gleichnis stirbt ein reicher Mann, der Gott nicht brauchte. Schließlich hatte er alle materiellen Güter," predigt Klusz. "Und Lazarus? Er litt sein Leben lang. Die Engel trugen ihn nach dem Tode in den Schoß Abrahams. Die Bibel beschreibt Engel als dienstbare Geister, die das Reich Gottes ankündigen. Der Ewigkeitssonntag erinnert an die Toten, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Nur Jesus weiß, was nach dem Tode mti uns geschieht. Nur diese eine Passage im Lukasevangelium geht auf das Thema ein.
Die Engel waren auch bei Jesu' Leiden und Sterben am Kreuz anwesend. Engel begleiten uns auch durch das Leben, oft unbemerkt; sie begleiten uns aber auch im Sterben, das wie ein Kampf ist.
Wir sind in Gottes Hand. Unser Leben, auch das Ende unseres Lebens, steht unter seinem Schutz. Er behütet uns wie einen Augapfel. Wir werden im Reich Gottes weiterleben. Das Fleisch mag sterben; was aus dem Geist geboren ist, wird ewig weiterleben. Wer schon im Leben Frieden mit Gott macht, den wird Gott zu sich holen. Gottes Engel wachen über uns. Ohne die Gnade Gottes ist der Tod grausam. Wer man Sterbebett gläubiger Christen steht, dem kann dies eine herausragende Erfahrung sein.
Lazarus hatte bestimmt kein so pompöses Begräbnis wie der Reiche; trotzdem trugen ihn die Engel in Abrahams Schoß. Scheiden tut weh. Die eigentliche Not ist die Trauer der Hinterbliebenen. Die Hinterbliebenen  werden durch Gott getröstet werden. `Selig sind die Leidtragenden, denn sie werden durch Gott getröstet werden' sagt schon die Bibel."
Trotz Basar und Büchertrödel: Nach dem Gottesdienst fehlt die Tasse Kaffee, die das gesellige Beisammensein abrundet.