Duisburg, 15. September 2022 -
Ein gro�es Raunen ging durch die Friemersheimer
Dorfkirche als Veranstalter Thomas Hunsmann in seiner Reihe
�Niederrheinische kleinKunst� den Kabarettisten Stefan
Verhasselt als �Kollegen vom Duisburger Radio� ank�ndigte.
�Der ist doch bei WDR 4�, war die spontane Reaktion aus der
Audienz. Stefan Verhasselt beschwichtigte sofort: �Ja, klar,
bin ich �ber den Sender auch in Duisburg h�rbar, aber nicht,
dass meine Kollegen jetzt denken, ich gehe fremd.� Auf den
Mund gefallen ist der Mann von WDR 4 bei weitem nicht, das
zeigte er in seinem Programm �Kabarett 5.0 � Zwischen den
Zeilen�. Wenn jemand nach dem Urlaub nur sage �Et war
sch�n�, dann w�re es �mies� gewesen. �Erst ab �Ganz sch�n�
kann man von einem guten Urlaub sprechen�, l�sterte
Verhasselt �ber die niederrheinischen Regeln der Steigerung
von Adjektiven. Und: �Ganz super sch�n� ist das
H�chste dabei�, so der beliebte Radiomoderator.
Dass
Stromsparen auch schon vor 50 Jahren �brandaktuell� war,
erkl�rt Verhasselt so: �Meine drei Gro�tanten haben immer zu
mir gesagt: �Jetzt mach mal dat gro�e Licht aus!�� Wobei f�r
ihn bis heute ungekl�rt ist, was dieses �gro�e Licht�
schlie�lich wirklich ist. Und weiter: �Damals gab es noch
Lampenschirme aus Schweinsblase, da w�rden wohl Veganerinnen
und Veganer lieber heute im Dunkeln bleiben�, sagt
Verhasselt mit verschmitztem L�cheln. Das �Einmachen� in den
60er- und 70er-Jahren sei vergleichbar mit dem �Horten von
heute� gewesen, aber: �Wirklich bedenklich wurde es, als ich
ein Einmachglas mit der Aufschrift �Junge M�hren� in
S�tterlin bei einer Gro�tante im Keller entdeckt hatte.�
Warum der Gr�nen-Politiker Anton Hofreiter es nicht ins
Landwirtschaftsministerium geschafft habe, f�hrt Verhasselt
im weiteren Verlauf aus, genauso warum die von allen
Menschen am Niederrhein geliebte �gute Butter� auch mal
ranzig werden kann. Dass der Begriff �Zwischen den Jahren�
nur typisch f�r das Rheinland sei und im Rest von
Deutschland nur f�r Verwunderung sorge, erkl�rt Verhasselt
sorgf�ltig in einem Sketch. �ber die f�r den Niederrhein
sprachliche Verniedlichung mit der Nachsilbe �-chen� gibt es
f�r ihn gr��eren Aufkl�rungsbedarf: �In meinem Podcast
k�nnen Sie dazu ein ganzes Programm nachverfolgen�,
schmunzelt Stefan Verhasselt.
Insgesamt gibt er ein
sehr spezielles, aber immer sympathisches Bild des
Niederrheiners wieder, ihn aber deswegen mit Hanns Dieter
H�sch zu vergleichen, ist allerdings nicht angebracht � dazu
fehlt Verhasselt bisweilen der zynische Biss, den sein
Vorbild hatte. Den etwa 50 Zuschauern gefiel jedoch sein
Programm �Zwischen den Zeilen� gut, feuerten sie doch einige
Lachsalven in Richtung Altar der Friemersheimer Dorfkirche.
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