Duisburg, 22. April 2023 -
Vor einem Jahr etwa hatten die Autismusexperten
Tobias Schüppen und Felix Lenniger das Buch „Außerirdischer
Besuch“ mit einem Crowdfunding-Projekt herausgebracht (wir
berichteten). Thema der Geschichte ist es, dass KITA- und
Grundschulkinder lernen, Gefühle bei anderen, aber auch bei
sich selbst wahrzunehmen und auf diese einzugehen. Eine
Idee, die die beiden Rheinhauser Autoren hatten nach der
gerade für Kinder und Jugendliche emotional schwierigen Zeit
des Lockdowns, in der die Gefühlserkennung bei anderen sich
schwierig erwies. In der Geschichte geht es um einen Alien,
der unweit einer KITA mit seinem Raumschiff landet, und die
Eigenheiten der Kinder erfährt – genauso wie diese erkennen,
wie der Außerirdische so tickt. Am Ende merken alle, dass
der jeweils andere gefühlsmäßig gar nicht so verschieden
ist, da alle lernen, sich in die anderen hineinzudenken.
Dieses Buch hat die Schulleiterin der
Gemeinschaftsgrundschule Hochfelder Markt, Jennifer Poschen,
als Lesebuch in ihren Klassen eingesetzt. Mit großem Erfolg,
wie sie sagt: „Das Buch hat eine schöne Geschichte, die gut
nachvollziehbar ist für unsere Kids. Und es ist in einfachem
Deutsch geschrieben, so dass es gerade für unsere
nicht-muttersprachlichen Schüler zum Lesen lernen geeignet
ist“, sagt die Pädagogin. Damit auch alle Grundschüler die
Handlung verstehen können, hatte Jennifer Poschen jetzt die
Idee, die Geschichte des kleinen Außerirdischen im Rahmen
des Herkunftssprachlichen Unterrichts-Projekts (HSU) von den
muttersprachlichen Lehrkräften ins Bulgarische,
Hocharabische, Rumänische und Türkische übersetzen zu
lassen. Zuständig für die Übersetzung ins Türkische ist
Yunus Göngör, der als HSU-Lehrer an der Grundschule tätig
ist. „Die Geschichte ist spannend für die Kinder. Es macht
Spaß sie zu übersetzen, allerdings müssen wir bei den
deutschen Redewendungen beim Übertragen aufpassen, da man
sie nicht eins zu eins ins Türkische übernehmen kann“, sagt
der Lehrer, der Türkisch im Herkunftssprachlichen Unterricht
lehrt. Auch Mariana Marin, die Rumänisch nachmittags
unterrichtet, ist angetan: „Es ist wirklich sehr einfach für
Kinder zu verstehen, und die Übersetzung hilft dann auch
meinen Rumänisch sprechenden Kindern besser Deutsch zu
lernen.“
Außerdem passe die Übersetzung in
verschiedene Muttersprachen gut zu dem Projekt „Mit dem HSU
– auf dem Weg zum mehrsprachigen Unterricht in der
Grundschule“, das von der Bezirksregierung in Düsseldorf ins
Leben gerufen wurde, findet die Schulleiterin. „Mit den
Übersetzungen wird das Stundenkontigent dieses Programms um
einen weiteren Baustein ergänzt“, meint Jennifer Poschen.
Geplant ist, die Übersetzungen an die Rheinhauser Autoren
weiterzugeben, inwieweit dann eine mehrsprachige Ausgabe zu
„Außerirdischer Besuch“ entsteht, obliege dann den
Herausgebern, Tobias Schüppen und Felix Lenniger.
Weitere Infos zum Buch und zur Hörspielproduktion:
www.alter-sensus.de
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