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Epicus Doomicus Metallicus "Rage Against Racism-Festival"
in Friemersheim 2025 Stephan
Sadowski
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Duisburg, 20. Juli 2025 - Seit 2003 gibt es das Rage against
Racism-Festival bereits, das bis auf einige Ausnahmen zur
Corona-Zeit oder nach der Love-Parade-Katastrophe regelmäßig
am Fronleichnamswochenende stattfand. Auch dieses Mal, zur
20. Auflage, haben sich am Freitag mehr als 3000 Metal-Fans
auf dem Gelände neben der Friemersheimer Mühle an der
Clarenbachstraße eingefunden.

Doch was macht den Reiz des Festivals aus, wie kann es sich
so lange halten, da es ja selbstfinanzierend ist? Wir
sprachen mit dem Festival-Leiter Levent Tomicki, sowie mit
langjährigen Besuchern darüber, was das Event im Duisburger
Westen so besonders macht. Und jedes Jahr gibt
es Neues zu entdecken: Dieses Mal ist die Merchandise-Meile
über die gesamte Wiese erweitert worden, es gibt sogar, als
Gag, ein Kickerzelt, in dem man sich tischfussballerisch
messen kann. Außerdem finden Versteigerungen statt: zwei
Kunstwerke, ein Bild mit dem Schriftzug der Band „Surrender
The Crown“, wurde für 240 Euro an einen Fan verkauft wurde.
Ein anderes mit dem Logo zum Festival brachte 300 Euro ein.
„Das Besondere an dem Festival ist die liebevolle und
vorurteilsfreie Behandlung aller Besucher gleichermaßen“,
meint Levent Tomicki, der zusammen mit etwa 100 freiwilligen
Helfern das Festival stemmt. „Vom Besucherkind bis zum
Sänger des Headliners werden hier alle gleich gewertschätzt.
Wir machen hier inklusive und integrative offene
Jugendarbeit. Dadurch entsteht nachbarschaftliche Nähe.“ Und
weiter: „Man ist zu Gast bei Freunden, man trifft bekannte
Menschen, die man vielleicht ein Jahr nicht gesehen hat“, so
der Festivalmacher. „Und wir bieten den Fans bei freiem
Eintritt Bands, die entweder schon auf den bekannteren
Festivals gespielt haben oder vor dem Sprung auf die großen
Bühnen stehen.“ 
Ähnlich denkt Dirk „Conny“ Koniecpolski, der von Anfang
dabei ist und kein einziges Festival verpasst hat. „Ich bin
seit Ewigkeiten Metal-Fan, und weiß noch, als wir hier im
ersten Jahr mit nur 50 Leuten vor der Bühne standen. Das
Event wurde dann immer größer, weil auch bekanntere Bands
eingeladen wurden“, erinnert sich „Conny“. Das war auch für
ihn ein „Trigger“ auf seine Weise das Festival zu
unterstützen – und sich einen Traum wahr zu machen: er wurde
2014 Hobby-Radiomoderator bei einem Internetradio und machte
jedes Jahr zusammen mit einem befreundeten Journalisten
Radiosendungen im Vorfeld zum Rage against Racism-Festival.
„Ich habe dann Bands zu mir nach Hause eingeladen, die auf
dem Festival spielten und sie in der Sendung on air
vorgestellt, das waren immer tolle Interviews und
Begegnungen“, schwärmt der Mann mit der sonoren Stimme.
„Eine Band „Bonesetter“ ist extra aus Leipzig damals
angereist, um bei mir im Programm zu sein. Es herrscht
einfach eine herzliche, familiäre Atmosphäre in der Metal-
und Hard-Rock-Szene“, meint der Mittfünfziger. Ja, er
spricht gar von einem „Pfarrfest-Charakter“, den das
Festival bekommt. Freundschaften entstehen
beim Headbangen

Für Michael Horst und Ortwin Scholz kam es zur Gründung
einer „Zweitfamilie“, wie beide mit einem Schmunzeln
sagen. Die beiden Hobby-Gitarristen hatten sich auf dem
Festival 2014 beim Headbangen kennengelernt – und
beschlossen aufgrund des gleichen Musikgeschmacks eine Band
zu formieren. Michael Horst erinnert sich: „Wir brauchten
dann noch einen Sänger, Schlagzeuger und Bassisten – und,
schwupps, haben wir die Coverband „Hard Wired“ aus der Taufe
gehoben.“ Bis heute spielen sie in Kneipen, wie dem Moerser
„Dschungel“ oder im Bergheimer Jugendforum ihre Konzerte,
haben bis Ende des Jahres noch drei Auftritte. „Das Festival
hat einfach ein verbindendes Flair, man lernt sehr nette,
gleichgesinnte Menschen kennen“, meint auch Ortwin Scholz.
„Über die Jahre sind auch die Preise für Getränke und Essen
fair geblieben.“

Derweil wummern die Bässe der vorletzten Band „Sorcerer“ aus
Stockholm aus den großen Boxen. Sie spielen Doom-Metal mit
raumgreifenden Riffs im Stile der in den 80er-Jahren
angesagten schwedischen Band „Candlemass“, die mit ihrem
Album „Epicus Doomicus Metallicus“ die Szene bahnbrechend
beeinflussten. „Wir machen so einen Mix aus Rainbow, Black
Sabbath und eben Candlemass, mischen also Melodie mit
schwerer, düsterer Rhythmik“, sagt Sänger Anders Engberg,
der als einziges Gründungsmitglied von 1998 übrig geblieben
ist. Viele Titel aus ihrem aktuellen Album „Reign of the
Reaper“ schallen von der Bühne, bevor „The Unguided“
ebenfalls aus dem hohen Norden den ersten Tag beschließen.

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Zum 20. Mal steigt das "Rage Against Racism-Festival" in
Friemersheim (20.+21.6.2025)
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Duisburg, 26. Mai 2025 - Es ist eigentlich eine
Jubiläumsausgabe, die jetzt beim Rage Against
Racism-Festival in Friemersheim bevorsteht. Denn zum 20. Mal
findet das beliebte Hard-Rock-Event auf dem Gelände des
Jugendzentrums „Die Mühle“ an der Windmühlenstraße statt.
„Seit 2003 veranstalten wir dieses Festival gegen
Rechts, wir wären eigentlich beim 23. Open-Air angelangt,
mussten allerdings dreimal aussetzen: zwei Mal in den
Corona-Jahren, einmal unmittelbar nach der Love
Parade-Katastrophe“, sagt uns Festivalleiter Levent Tomicki,
der von Anfang dabei ist und mit dem Verein „Inne Mühle“
verantwortlich für die Planung ist.
Traditionell
wird das Live-Spektakel an dem Wochenende nach Fronleichnam,
also am 20. und 21. Juni 2025, über die Bühne gehen.
„Wir sind alle froh, dass wir wieder tolle Formationen
verpflichten konnten“, berichtet Tomicki, der mit einem
elfköpfigen Orgateam die Bands einplant. Meist stammen sie
aus der Region oder aus Deutschland, allerdings: „Wir haben
auch internationale Acts dabei, einige kommen aus
Tschechien, Schweden, Dänemark oder Österreich“, zeigt sich
der Organisator erfreut. Insgesamt verspricht er ein
stilistisch sehr abwechslungsreiches Starterfeld: vom Doom-,
über Progressive- und Folk-Metal, bis zum klassischen
Hard-Rock-Format sei jedes Genre vertreten.
„Wir
möchten vielen jungen Bands eine Chance für Live-Auftritte
bieten“, sagt Levent Tomicki. Dazu dienen auch die
Slot-Battles im JZ Mühle, am 4. und 5. April jeweils ab 19
Uhr, bei denen die zwei besten Bands per Publikumsentscheid
die letzten Startplätze auf dem Rage-Festival gewinnen
können. Eine Band, die es vom Slot-Battle zum Top-Act am
Samstag geschafft hat, ist die Folk-Metal-Formation „Storm
Seeker“ aus Neuss. „Die Band hatte bei uns den Vorentscheid
vor mehr als zehn Jahren gewonnen, und sie füllen inzwischen
ziemlich große Hallen“, weiß der Organisator.
„Dymytry“, „The Unguided“ und „Sorcerer“
Ebenfalls sind „Dymytry“ aus Tschechien mit
überraschungsvollem Nu-Metal als Headliner für den Samstag,
21. Juni, gebucht. Als Top-Acts für den Freitag, 20.
Juni, stehen „The Unguided“ und „Sorcerer“, zwei Bands aus
Schweden, bereit.
Das Konzept des Festivals konnte
beibehalten werden: der Eintritt bleibt frei, das Open-Air
finanziert sich weiterhin über den Verkauf von Getränken und
Speisen, die an vielen Ständen angeboten werden, selbst. Es
gibt auch eine Pay-as-much-you-want-Box am Eingang, mit der
Interessierte das Event unterstützen können. Erwartet
werden etwa 3000 Fans, die aus ganz Deutschland anreisen,
begünstigt durch die unmittelbare Nähe zum Friemersheimer
Bahnhof. Etwa 100 Freiwillige stemmen den Ablauf des Rage
against Racism-Festivals an dem Wochenende.
Programm: Freitag, 20. Juni: ab 16.30 Uhr
Slot-Battle-Winner Nr. 1, Never Back Down (Mönchengladbach),
Surrender The Crown (Saarland), Sorcerer, The Unguided
(beide Schweden).
Samstag, 21. Juni: ab 13.30 Uhr
Musikcorps Hohenbudberg, Slot-Battle-Winner Nr. 2, Katla
(Dänemark), Wasteland Clan (Nürnberg), Plaguemace
(Kopenhagen), Elvellon (Moers), All Faces Down (Wien), Storm
Seeker (Neuss), Dymytry (Prag).
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