Kulturweb  Archiv  Nov - Dez 2010

 

Gemeinschaftsausstellung "Ungeplant und überraschend"

Duisburg, 29. Dezember 2010 - Michaela Hansen beginnt das kommende Jahr mit einer Ausstellung der größeren Stahl-Skulpturen, gemeinsam mit den reliefartigen Malereien von Doris Gürnth. Zu sehen im Kulturzentrum Steinhof in Duisburg-Huckingen.
Die Vernissage findet am 14.01.2011 um 19:00 Uhr statt

 

 

 

 

 

Öffnungszeiten MKM Museum Küppersmühle

Duisburg, 23. Dezember 2010 - Das MKM Museum Küppersmühle steht kunstinteressierten Besuchern auch während der Feiertage zu folgenden Zeiten offen:
25. und 26. Dezember 2010 von 11.00 - 18.00 Uhr
1. Januar 2011 von 11.00 - 18.00 Uhr
Lediglich am 24. und am 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen.

Weihnachtskonzert des Uni-Kammerchors salto chorale

Duisburg, 17. Dezember 2010 - Grenzenlose Weihnacht“ lautete der Titel des Konzerts, zu dem der Kammerchor der Universität Duisburg-Essen jetzt wieder einmal in die evangelische Kirche in Mittelmeiderich eingeladen hatte. Schließlich hatten die über 30 Sängerinnen und Sänger gleich Lieder aus vier Ländern und in ebenso vielen Sprachen im Programm.
Lange hatte der Chor unter Chorleiter Klaus Andrees klassische und beliebte Weihnachtslieder aus Lettland, England, Russland und den USA gesammelt. Darunter manches beschwingte Werk wie „Star Carol“ von John Rutter, dem Lieblingskomponisten des Chors, aber auch schwermütige, getragene Stücke wie „O Magnum Mysterium“ von Morten Lauridsen. Die russische Volksweise Bajuschki Baju wurde in einer deutschen Übersetzung gesungen. Bei den fremdsprachigen Stücken unterwies Andrees das Publikum mit kurzen Worten in den Inhalt.
Vor vollen Rängen und nur begleitet von einer Pianistin kam in dem über 150 Jahre alten, festlich geschmückten Gotteshaus schnell Weihnachtsstimmung auf. Die Sängerinnen und Sänger fühlen sich in der Kirche ohnehin seit Jahren wohl, sodass Pfarrer Frederik Koßmann den Chor „zurück in seinem Wohnzimmer“ begrüßte. Dafür, dass sich auch die Zuhörer wohl fühlten sorgten nicht nur die Sängerinnen und Sänger, sondern auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter, die in der Pause Glühwein, Kinderpunsch und Häppchen servierten. Nach rund anderthalb Stunden entließ Andrees das begeisterte Publikum in die vom Frost gezeichnete Winterlandschaft.
Schon bald wird salto chorale wieder auf der Bühne stehen. Am 20. Februar, dann zum ersten Mal in der evangelischen Kirche Baerl, heißt es „Herz und Schmerz“.
Der Chor probt an jedem Montag um 19.30 Uhr im Kammermusiksaal der Universität. Besonders Tenöre und Bässe, die nicht an der Uni eingeschrieben sein müssen, aber auch alle anderen Sängerinnen und Sänger mit Vorerfahrung sind herzlich willkommen.
Mehr Informationen und Fotos im Internet unter www.myspace.com/saltochorale.

9,6 Milliarden Euro öffentliche Kulturausgaben für 2010 veranschlagt

Duisburg, 15. Dezember 2010 - Bund, Länder und Gemeinden haben für das Jahr 2010 nach vorläufigen Ergebnissen Kulturausgaben in Höhe von 9,6 Milliarden Euro veranschlagt. Dies waren 4,1% mehr als 2009. Im Jahr 2007, dem letzten Jahr, für das endgültige Angaben aus der Finanzstatistik vorliegen, wurden 8,5 Milliarden Euro für Kultur ausgegeben. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Bundesamt (Destatis) im heute veröffentlichten Kulturfinanzbericht 2010.

Im Jahr 2007 stellten die Gemeinden ein Budget von 3,8 Milliarden Euro und damit den größten Anteil (44,4%) des Gesamtetats für Kultur bereit. Die Länder (einschließlich Stadtstaaten) gaben 3,6 Milliarden Euro aus (43,0%), der Bund beteiligte sich mit weiteren 1,1 Milliarden Euro (12,6%). In Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichten 2007 die öffentlichen Ausgaben für Kultur einen Anteil von 0,35%. Insgesamt stellten die öffentlichen Haushalte 1,67% ihres Gesamtetats für Kultur zur Verfügung.

Auf Städte mit über 200 000 Einwohnern (ohne Stadtstaaten) entfielen im Jahr 2007 etwa 45% der laufenden Kulturausgaben der Gemeinden. Die Stadt Frankfurt hat mit 222 Euro je Einwohner/-in am meisten für den laufenden Kulturbetrieb aufgewendet, gefolgt von Leipzig mit 187 Euro und Düsseldorf mit 144 Euro.
Bezogen auf einzelne Kulturbereiche entfielen im Jahr 2007 über ein Drittel (36,3%) der gesamten Kulturausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden auf Theater und Musik. Weitere 18,6% flossen in die Finanzierung der Museen und 14,6% in die für Bibliotheken. Für die sonstige Kulturpflege wurden 11,1% aufgebracht. Der Ausgabenanteil für Kulturverwaltung belief sich auf 4,7%, der für Denkmalschutz und -pflege auf 5,6%. Auf den Bereich Kunsthochschulen entfielen 5,5% und auf kulturelle Angelegenheiten im Ausland 3,5% der Kulturausgaben.

Der Kulturfinanzbericht 2010 gibt einen Überblick über die öffentliche Finanzierung von Kultur und kulturnahen Bereichen sowie über die Kulturausgaben der privaten Haushalte in Deutschland. Die Publikation erscheint zum fünften Mal und ist eine Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Die Arbeiten wurden begleitet von der Kultusministerkonferenz, dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Deutschen Städtetag.
 

Vergabe des „Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis“ in der Küppersmühle

Duisburg, 14. Dezember 2010 - Bereits zum zehnten Mal wird der „Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis“ vergeben. Der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Bank Stiftung, Tessen von Heydebreck, kürt zusammen mit Staatssekretär Klaus Schäfer, dem Kulturdezernenten der Stadt Duisburg, Karl Janssen, MKM-Direktor Walter Smerling und Jurysprecher Coordt von Mannstein die Gewinner. In diesem Jahr gehen die Preise nach Aulendorf, Köln und Oberursel sowie nach Mülheim, die einen Sonderpreis der Jury erhalten. Der Jury gehören die Künstler Markus Lüpertz und Abraham David Christian, der Agentur-Chef Coordt von Mannstein, MKM-Direktor Walter Smerling und die Sammlerin Sylvia Ströher an.

Einstimmig hat die Jury die durchgehend hohe Qualität der Arbeiten und das große Engagement der Schüler hervorgehoben. Die Entscheidung über die Vergabe des Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preises 2010 hat sie wie folgt getroffen:

Der 1. Preis in Höhe von 5.000,- EUR geht an das Studienkolleg St. Johann Blönried aus Aulendorf für die Arbeit „Pangaea“. Überzeugt hat die Jury, dass der Siegerbeitrag, provoziert durch die Ausstellung „Walter Stöhrer – Kraftfelder“, phantasievoll und spannend auf die Entwicklung städtischen Lebens und seiner Strukturen eingeht. Die Gedanken um die Themenkreise „Wirtschaft und Stadtentwicklung“ fließen in einen Pool von provozierender, bildnerischer Gestaltung und machen deutlich, dass auch in Beton gegossene Orte verletzbar sind. Die Arbeit mit dem Titel „Pangaea“ überzeugte die Jury zudem durch ihre Komposition, die aus zwei Bildebenen besteht – einem Vorder- und einem Hintergrund. Spielerisch und verblüffend wird diese mehrschichtige Arbeit zu einem visuellen Geheimnis und ermöglicht somit Ansichten und Einblicke. Auch im Hinblick auf die qualitativ hohe gestalterische Sorgfalt und die Ernsthaftigkeit, mit der die Schülerinnen und Schüler gearbeitet haben, fiel das Urteil der Jury einstimmig aus.
Den 2. Preis in Höhe von 2.000,- EUR erhält die Max-Ernst-Gesamtschule aus Köln für die Arbeit „KunstKücheKöln“. Die Jury begründet ihre Entscheidung damit, dass die SchülerInnen, inspiriert durch die Kunstwerke im Museum Küppersmühle, die Vielfalt ihrer Beziehungen in dieser Welt gestaltet haben. Ihr Lebensraum, der geprägt ist durch das Miteinander von Kulturen, war ihnen dabei genauso wichtig wie einen Ausdruck für die erlebten Inspirationen in den Räumen des MKM zu finden. Des Weiteren überzeugte die den Holzskulpturen innewohnende Kraft, die deshalb so interessant ist, weil das Holz nicht grundlegend verändert, sondern vielmehr durch minimale Eingriffe der jeweils darzustellenden Situation angepasst wurde.

Der 3. Preis in Höhe von 1.000,- EUR geht an das Gymnasium Oberursel für die Arbeit „Brotkorb des Ruhrgebietes“. Entscheidend für die Jury war, dass der Wandel des Gebäudes
„Küppersmühle“ als ehemaliges Getreidesilo vom Produktionsort zum Museumsort den Ausschlag gab für die SchülerInnen und somit zur Inspirationsquelle ihrer Arbeit wurde. Der „Weg des Brotes“, also der Entstehungsprozess des Lebensmittels und im übertragenen Sinne der Entstehungsprozess der Kunst wurden in dieser Arbeit ebenso ironisch wie phantasievoll gestaltet. Überzeugt hat die Jury weiterhin das bewusste Umgehen mit Materialien und die grafische Klarheit des Beitrags. Die Installation zeichnet sich durch hintergründigen Humor und gleichzeitige Ernsthaftigkeit aus. Außerdem gestalteten die Schülerinnen und Schüler die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie. Aspekte, die unser aller Leben berühren.

Die Jury war dermaßen begeistert vom hohen Niveau aller eingereichten Wettbewerbsbeiträge und dem Gesamterscheinungsbild der Schülerarbeiten als Ausstellung, dass sie spontan entschieden hat, eine weitere Schulklasse mit dem sogenannten „Jurypreis“ zu prämieren. Diesen Sonderpreis hat die Jury an die Realschule Broich aus Mülheim an der Ruhr vergeben mit folgender Begründung: Die Arbeit „Jugend explodiert Kunst – Die Macht der Worte“ der Mülheimer Realschüler zeichnet sich durch eine eigentlich nicht gewollte Harmonie aus. Durch diese Harmonie erfährt das wilde Zusammengefüge von Kleidungsresten und Papier und die Anspielung auf das Werk von Anselm Kiefer eine eigenwillige, ungezogene Interpretation. Die auf dem Boden befindlichen Objekte wirken zwar fremdartig, fügen sich aber in die Eigenwilligkeit der Gesamtkomposition ein. Die Schüler und Schülerinnen nahmen den Besuch im MKM zum Anlass, sich mit ihrer eigenen Situation im Leben auseinanderzusetzen. Überzeugt hat die Jury, dass das bereits entstandene Werk so zum Gegenstand einer Handlung des Zusammenlebens wurde und Stoffliches als Material im Vordergrund steht. Die Arbeit verfügt über ein hohes Maß an jugendlicher Sinnlichkeit und steht gleichzeitig für die symbolische Bedeutung der Warnung: Du bist feige. Es symbolisiert auf der einen Seite Lebensfreude, auf der anderen Bedrohung, Verletzbarkeit und sogar Lebensgefahr. Es ist ein Zeitdokument.

Bereits zum zehnten Mal wird im Museum Küppersmühle am heutigen Tag der höchstdotierte nationale Jugend-Kunst-Preis für den Wettbewerb „Jugend interpretiert Kunst“ verliehen. 20 Schulen aus ganz Deutschland hatten die Chance, einen individuellen Besuchs-Tag im Museum Küppersmühle zu verbringen und sich hier jenseits des Unterrichts intensiv mit moderner Kunst auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen konnten unter kunst-pädagogischer Betreuung die Kunstwerke von Baselitz, Kiefer, Richter u.a. ausführlich im Original erleben, Fragen stellen, diskutieren, analysieren und schließlich eigene Arbeiten schaffen.

Unabhängig vom Wettbewerbsergebnis zeigt das Museum Küppersmühle vom 15. Dezember 2010 bis zum 16. Januar 2011 eine Gruppenausstellung mit den Werken aller 20 teilnehmenden Schulen aus Aschaffenburg, Aulendorf, Bocholt, Bonn, Flensburg, Frankfort am Main, Hagen, Hennef, Ibbenbüren, Ingolstadt, Kölleda, Köln, Mülheim an der Ruhr, Neudietendorf, Oberursel, Oldenburg, Pforzheim, Rheinberg, Schleiz und Überlingen, zu der interessierte Besucher herzlich eingeladen sind. Schulen, die sich im Jahr 2011 am Wettbewerb teilnehmen möchten, können sich noch bis zum 31. Januar 2011 unter www.museum-kueppersmuehle.de/bewerbung registrieren.

Das Projekt:
„Jugend interpretiert Kunst. Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis“ ist ein ambitioniertes, intensives Projekt, das in seinem Umfang weit über die eigentliche Ausstellung und Preisverleihung hinausgeht. Mehrere Tausend Schulen werden jährlich eingeladen, sich für das Projekt zu bewerben. Die 20 teilnehmenden Schulen besuchen das MKM über das ganze Jahr hinweg und werden dabei kunstpädagogisch und organisatorisch betreut. Sie setzen sich mit den dort präsentierten Künstlern und ihren Werken auseinander, können die Kunstwerke in aller Ruhe betrachten und vergleichen, Fachleute mit Fragen bestürmen und schließlich die eigene Kreativität unter Beweis stellen.
Die Schüler erhalten nicht nur die Gelegenheit, zeitgenössische Kunst hautnah kennen zu lernen und neues Wissen und Kreativität zu entfalten, sondern wir möchten auch Teamwork, Organisationstalent und Verantwortlichkeit für ein gemeinsames Projekt fördern. Ihre eigenen Werke, die als Interpretation dieses Kunsterlebens im Team entstanden sind, präsentieren die Schüler nun gemeinsam im gesamten Wechselausstellungsbereich des MKM.
Ein intensiver Prozess des Kennen- und Verstehenlernens von zeitgenössischer Kunst zeichnet diesen umfangreichen nationalen Jugendkunstwettbewerb aus. „Nah dran“ heißt die Devise: keine Scheu vor zeitgenössischer Kunst, vor neuen Themen, vor unbekanntem Terrain. Kulturelle Bildung, so lautet das Credo der Deutsche Bank Stiftung, ist keine Beigabe, sondern essentielle Grundlage für die Entwicklung von Denkfähigkeit und Kreativität. Und der Zugang hierzu eröffnet sich nun einmal besonders gut über die unmittelbare und persönliche Begegnung mit der Kunst.
 

LehmbruckMuseum, Sonntag, 12. Dezember, 11.30 Uhr:
Künstlerische Positionen von Beuys bis Krebber

Duisburg, 10. Dezember 2010 - Auf den ersten Blick liegen Welten zwischen den zurückgenommenen, großteils mit unscheinbaren Materialien gefertigten Arbeiten von Joseph Beuys und dem kühl glänzenden, monumental im Raum platzierten „Azurkomplex“ von Lehmbruck-Stipendiat Geroen Krebber. Mit Madalina Rotter, Eintritt € 8,- / erm. 5,-

Doch bei der in situ ausgeführen Installation „Fundament“, u.a. aus Gelantine, Glyzerin, Wachs und Armierungseisen, mag der Betrachter eine Beziehung zu dem berühmten Urheber der sozialen Plastik erkennen. Der Vergleich der beiden Künstler ist im LehmbruckMuseum gerade besonders einfach zu führen, da nur ein Stockwerk die Werke Krebbers in der Straßengalerie von der Ausstellung einer großen privaten Beuys-Sammlung trennt. Madalina Rotter wird in ihrer Führung die Positionen dieser beiden, aber auch weiterer ausgewählter Künstler gegenüber stellen.

Übrigens ist eine neu erschienene Audio-CD mit zwei Reden von Joseph Beuys – eine davon hielt er 1986 im LehmbruckMuseum anlässlich der Verleihung des Lehmbruck-Preises – im Museumsshop erhältlich.

Neuer Duisburg-Film

Duisburg, 6. Dezember 2010 -Diesen Film hat der Düsseldorfer Geschichtsprofessor Prof. Dr. Volker Ackermann und die Filmproduktion „dembach mediaworks“ aus Krefeld realisiert.
„Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte. Die Menschen, die dort leben, können uns ihre Erinnerungen erzählen, die so weder in Büchern noch in Akten stehen“, erklärt Ackermann seine Motivation. „Durch den lokalen Bezug und das Medium DVD wollen wir auch diejenigen erreichen, die sich normalerweise weniger mit Geschichte beschäftigen.“
Die Firma dembach mediaworks stammt ursprünglich selbst aus Duisburg. Gegründet wurde sie 1986 in Duisburg Rumeln-Kaldenhausen. Mit den detailliert recherchierten Geschichtsdokumentationen beschäftigt sich Inhaber Rudolf Dembach seit 2001 in Zusammenarbeit mit verschiedenen Autoren, u.a. Prof. Dr. Volker Ackermann.

V.l.: Prof. Dr. Ackermann, Dr. Michael Kanther, Kai Gottlob

Besonders stolz ist auch Jörg Kaiser, Mitarbeiter der „dembach mediaworks“ seit 1998. Er ist selbst in Duisburg geboren, hat besonders viel Zeit und Arbeit in die Erstellung des Konzeptes gesteckt und den gesamten Schnitt übernommen.

Jörg Kaiser (lks) und Rudolf Dembach treffen Zeitzeugen wieder

19 Zeitzeugen berichten von ihren Erlebnissen in der Zeit des National Sozialismus und im 2. Weltkrieg. Bekannte Namen wie Heimatdichterin Marianne Intveen – Lindner oder Fritz und Aenne Elsposch, um nur einige zu nennen, kommen in dem Film „Duisburg 1933–1945“, der an bereits erschienene Filme über die Städte Krefeld, Düsseldorf, Neuss, Mönchengladbach und Gelsenkirchen anschleißt, zu Wort, aber auch viele andere Zeitzeugen, die über diese bewegte Epoche der Stadtgeschichte berichten. Viele waren natürlich auch als Gäste zur höchst bewegenden Uraufführung gekommen und sahen sich erstmals selber auf der Leinwand.
Mit rund 90 Minuten ist der Film zwar lang, aber nicht langweilig. Bewegende Schilderungen derjenigen „die dabei waren“ wechseln sich ab mit beeindruckenden Fotos aus der Zeit und machen neugierig auf das was da als „Neues von Gestern“ berichtet wird.
Auch ist diese nicht zu vergleichen mit den bekannten Duisburg-Filmen von Kai Gottlob, der das im Stadtarchiv und darüber hinaus vorhandene Filmmaterial aus Duisburg der Jahre zwischen 1914 und 1966 gekonnt zusammenfasste.
Zudem geben Dr. Hans Georg Kraume und Dr. Michael Kanther vom Stadtarchiv Duisburg noch zusätzliche fundierte Informationen.


Dr. Hans Georg Kraume (links im Bild)

Dank sprach Prof. Ackermann auch an drei Duisburger aus, die bei der Realisierung des Films geholfen haben: Harald Molder (Luftkriegshistoriker und Vorsitzender ZEITZEUGENBÖRSE DUISBURG), Wolfgang Esch (Volkshochschule Duisburg) und Wolfgang Scharf für seine Literaturtipps.
Jörg Kaiser, Mediengestalter Bild und Ton der Firma „dembach mediaworks“ verdeutlicht noch einmal, dass man aus 8 Stunden Film Rohmaterial 90 Minuten zusammengefasst hat, was nicht immer einfach war. Doch es ist in dem Film eine gesunde Mischung entstanden aus Zeitzeugenberichten, z.T. bislang unveröffentlichten Bilddokumenten, die durch die Einordnung in den Kontext der Gesamtgeschichte jener Jahre und die Informationen des Duisburger Stadtarchivs ein beeindruckendes Dokument Duisburger Stadtgeschichte darstellt.
Und es ist schon etwas Anderes, wenn die Menschen, die die Jahre des National Sozialismus und die leidvollen Kriegsjahre miterlebt haben, darüber berichten, anstatt hiervon nur in Büchern zu lesen. Hinzu kommen die Bezüge zur eigenen Stadt, die die Geschichte in greifbare Nähe rücken. Und nur diese können aus ihrer Erinnerung die für die Nachgeborenen oft unverständlichen Einstellungen zum damaligen Regime erzählen.


Und niemand kann sich ein Urteil erlauben, der eine solche Situation nicht selbst erlebt hat. Waren die Zeitzeugen, die Jahrgänge 1919 – 1936 sind vertreten, damals noch Jugendliche und junge Erwachsene.
Da wird realistisch darüber berichtet, wie man bereits in der Schule oder in der Hitlerjugend auf die Nazi Ideologie gedrillt wurde, und dieses ohne die so oft geforderte „political correctnes“ zu erfüllen. Dieses würde der Intention eines solchen Filmes auch nicht gerecht.
Chronologisch berichtet der Film von allen relevanten Ereignissen und ihre Auswirkungen auf und in Duisburg. Man erfährt über die hohe Arbeitslosigkeit zu Beginn der 30er Jahre, die den NAZIS und ihren Versprechungen noch vor der Machtübernahme die Wähler zutrieb. Man hört von Straßen und Saalschlachten und der brutalen Ermordung der vier Duisburger Gewerkschafter.
Fehlen dürfen auch nicht die Zeitzeugen Erinnerungen an den Sitz des Duisburger Widerstandes in der Hamborner Brotfabrik Germania. Ein Zeitzeuge erinnert an den Brotfahrer August Kordass, der nicht nur Brot ausfuhr sondern Flugblätter an Haushalte verteilte.
Beklemmend die Erzählungen zur Verfolgung der Duisburger Juden von den Übergriffen nach der Machtübernahme über die „Arisierung“ des Kaufhauses Arlsberg durch Helmut Horten bis zur „Reichspogromnacht“ und deren Auswirkungen.
Wichtig ist es aus Sicht des Historikers, das man endlich auch einmal etwas über das Leid und Elend der Menschen bei der Zerstörung Duisburgs hört. Eindrucksvoll zeigt Prof. Ackermann dieses durch Filmausschnitte von der Bombardierung der Stadt und Aufnahmen der Zerstörungen. Beeindruckend auch die Schilderungen der damaligen „Kindsoldaten“, die als 14jährige als Flakhelfer bereits im Militärdienst standen und sich über jeden Abschuss Ring auf dem Rohr des Flakgeschützes freuten, und dieses obwohl in jeder Maschine 7 Menschen ums Leben kamen.

Das eine Zeitzeugen Dokumentation auch kein Bericht sein kann, der eine bestimmte Ideologie verfolgt oder Menschen für ihr Handeln in der Vergangenheit anprangert ist ebenso wichtig. Hier wurde ohne irgendeine politische Zielrichtung gearbeitet und es kommen Menschen zu Wort.
Und für die heutige Generation ist es leicht, sich darüber zu wundern, warum sich damals 6 bis 13-jährige Kinder nicht gefragt haben, was nach der Pogromnacht 1938 und in den Kriegsjahren aus ihren jüdischen Nachbarn geworden ist. Die Antwort liefern die Zeitzeugen. Sie haben halt lieber Bombensplitter gesammelt und sind als „in die Zeit Hineingeborene“ lieber zum Samstag Appell in der HJ gegangen, „weil wir dann nicht in die Schule mussten“.
Und als junger Mensch, der mit Nazi Ideologien aufgewachsen und erzogen wurde, waren die Paraden und Aufmärsche eben genauso begeisterungsfähig, wie für den Nachkriegsgeborenen der Besuch eines Rock Konzertes. Daran erinnert man sich halt sein Leben lang, auch, wenn die Aufdeckung des „Holocaust“ einem nach den Kriegsjahren die Augen über die „Shoah“ geöffnet hat. Erinnerungen kann man nicht verdrängen und diese sollten auch nicht verdrängt werden.
Und dann hat man „damals“ die Befreiung Duisburgs durch die Amerikaner auch nicht als solche empfunden sondern einfach gedacht hat „wir haben den Krieg verloren“.
Ideologisch besetzte Informationen zur Stadtgeschichte gibt es zuhauf. Die Dokumentation „Duisburg 1933 - 1945“ unterscheidet sich hiervon und lässt Menschen zu Worte kommen, die das Berichtete so erlebt haben und wertneutral berichten. Sie wird im Buchhandel als DVD angeboten (Preis: 19,90 Euro). Eine lohnende Ausgabe!
HaMo
 

Hildegard Hugo im HundertMeister

17. Dezember 2010 – Mai 2011
Markus Lüpertz: Herkules – Bozzetti für ein Monument im Ruhrgebiet

Eröffnung: Donnerstag, 16. Dezember, 19 Uhr

Duisburg, 3. Dezember 2010 - Unter dem Titel „Bozzetti für ein Monument im Ruhrgebiet“ werden ab dem 16. Dezember in der Nordhalle des Museums 43 farbig bemalte Bronzebozzetti (skulpturale Entwurfsskizzen) des Künstlers Markus Lüpertz zusehen sein. Diese entstanden zum einen als Werkskizzen und Vorstudien für seine 18 Meter hohe Skulptur „Herkules“, die zum Abschluss der Kulturhauptstadt RUHR.2010 am 17. Dezember den Turm der Zeche Nordstern in Gelsenkirchen bekrönen wird. Zum anderen sind sie allerdings auch als autonom gültige Kunstwerke zu verstehen.
Neben dem Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald (26,57 m) und der Bavaria in München (18,52 m) wird der „Herkules“ eine der größten öffentlichen Monumentalskulpturen in Deutschland sein. In seiner Signalwirkung demonstriert er auch im mythologischen Sinne menschliche Kraft und tugendhaftes Verhalten. Lüpertz’ Auseinandersetzung mit der klassischen Antike zeigt sich allerdings nicht allein in der Wahl des mythologischen Themas. Auch die Gestaltung ist zeitlos-klassisch. Dass die Bozzetti traditionell in Bronze gegossen und zusätzlich farbig gefasst wurden, lässt den Betrachter an antike Skulpturen denken.

Durch die beeindruckende Vielfalt der Form und Figur, Größe, Erscheinung und Aussehen werden Lüpertz’ 43 Bozzetti das Duisburger LehmbruckMuseum für Monate gleichsam in eine Glyptothek verwandeln.

Markus Lüpertz, „Herkules Entwurfsmodell“, 2010, Bronze, bemalt, © Markus Lüpertz, courtesy Galerie Michael Werner Berlin, Köln & New York, Foto: Claudio Abate)
 

RUHR.2010 feiert Abschlussfest:
Großes Finale in Duisburg am 18. Dezember 2010

Duisburg, 3. Dezember 2010 - Ein großes Programmfinale bildet am 18. Dezember 2010 den Abschluss der erfolgreichen Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Ein Jahr voller kultureller Höhepunkte mit Projekten wie „Still-Leben Ruhrschnellweg“, „Local Heroes“, „Ruhrlights: Twilight Zone“ und „SchachtZeichen“ liegt hinter uns. Auch wenn
die 365 Tage des Jahres unglaublich schnell an uns vorbei gezogen sind, wird Vieles bleiben: gute Kooperationen und neue Partner und vor allem ein neues Bild des Ruhrgebiets als eigenwillige Metropole mit großer kultureller Vielfalt, in der sich die Städte näher gekommen sind. Das Abschlussfest findet an mehreren Orten statt: Gemeinsam feiern die Menschen der Region in Duisburg, Essen, Dortmund und Gelsenkirchen.

Das große Finale in Duisburg am 18. Dezember 2010 im Innenhafen

Die Duisburger Abschlussfeier nimmt das Thema „Hafen der Kulturhauptstadt“ erneut auf und verbindet es mit dem Zukunftsstandort Innenhafen. Der schwebende Container, die Erweiterung des Museums Küppersmühle von Herzog & de Meuron, hat die Kraft sich zum zukünftigen Wahrzeichen der Region zu entwickeln. Hier am Duisburger Innenhafen findet das Finale der Kulturhauptstadt statt.
Zum Auftakt erklingen ab ca. 16.30 Uhr die Stimmen des !SING – Day of Song.
In der raumgreifenden Performance „Ithaka“ verdichten sich Licht, Wasser und Projektionen mit Rezitationen und Musik zu großen, ruhigen Bildern. Im Mittel-punkt stehen der Schauspieler Christian Brückner und das Tim Isfort Orchester mit grenzüberschreitender Musik, die mit großen Videoprojektionen von Jan Wagner und Matthias Neuenhofer korrespondiert.
Das Stück des Regisseurs Johannes Lepper ist geprägt von dem Leitgedanken der „Entschleunigung“, das in der Inszenierung auch ein Erinnern an die Katastrophe der Loveparade einschließt.
Ein Erlebnisareal mit Tischen des „Still-Leben Ruhrschnellweg“ und Ballons der „SchachtZeichen“ inszeniert die Großprojekte des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010.
Musik und Kabarett von Mobilée und Kai Magnus Sting mit den Philharmonixx, die während des „Still-Leben Ruhrschnellweg“ das Publikum begeisterten, bilden den Abschluss des Festes.

Adventslesungen

Duisburg, 26. November 2010 - Im LiteraturBistro in der Zentralbibliothek beginnt ab Mittwoch, 1. Dezember wieder die beliebte Adventslesereihe. Gleichsam einem Adventskalender werden jeden Tag neue besinnliche oder heitere Geschichten zur Weihnachtszeit vorgelesen.
 Das vorweihnachtlich geschmückte Cafe lädt bei Punsch, heißem Kakao und winterlichem Waffelsortiment zu einer kulturellen und literarischen Auszeit im allgemeinen Weihnachtstrubel ein. Die Weihnachtsgeschichten sind ein tägliches kleines Geschenk auf dem Weg zum Weihnachtsfest. Alle Vorleserinnen und Vorleser, die auch in der Literaturreihe „AusERLESENes“ des Bistros mitwirken, lesen ehrenamtlich und suchen dafür ihre Lieblingsgeschichten aus. Samstags ist dann die ganze Familie eingeladen, wenn es Weihnachtsgeschichten für Kinder und ein musikalisches Begleitprogramm gibt .
Die Adventslesungen beginnen jeweils um 16:30 Uhr, samstags bereits um 14:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Stellungnahme von Horst Wackerbarth zur Veranstaltung im LehmbruckMuseum am 29.11.10 „Thilo Sarrazin liest & diskutiert mit dem Künstler und dem Publikum“

Duisburg, 24. November 2010 - In diesen Tagen erreichen mich zahlreiche Anrufe und Emails von Einzelpersonen und organisierten Gruppen mit der Aufforderung und/oder der Bitte, die Veranstaltung am 29. November mit/gegen Thilo Sarrazin abzusagen. Man dürfe Thilo Sarrazin und seinen umstrittenen Aussagen kein öffentliches Forum geben und/oder es sei eine billige Masche, für das LehmbruckMuseum und die Ausstellung „Here & There“ Reklame zu machen.

Hierzu nehme ich Stellung:

1. Thilo Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ hat sich über 650.000 Mal verkauft. Das Thema wird in allen führenden Talkshows und allen relevanten Medien, Print und TV, rauf und runter behandelt. Thilo Sarrazin hat faktisch sein Forum, die große Öffentlichkeit. Hier handelt es sich um einen völlig anderen Kontext.

2. Die Veranstaltung im LehmbruckMuseum ist keine Talkshow oder Selbstdarstellung für Thilo Sarrazin und dessen Buch. Denn die Ausstellung „Here & There“ ist das lebendige, menschliche Gegenmodell zu den in „Deutschland schafft sich ab“ vertretenen Thesen. Die Gegensätze können größer nicht sein:
- Technokrat vs. Künstler
- „preußischer“ Beamter vs. Weltbürger
- Statistiken, Wahrscheinlichkeitsrechnungen, Prognosen vs. Biografien von Individuen
- Populismus vs. Kunst

3. Mein Lebenswerk „ The Red Couch – A Gallery of Mankind“ bringt alle Menschen auf Augenhöhe. Die Rote Couch ist eine Bühne für Integration und Gegensätze und seit „Here & There“ eine Kommunikations-Plattform für Menschen, die sich im normalen Leben nicht begegnen oder sogar aus dem Weg gehen, zum Beispiel:

- Der Neo-Nazi mit Kampfhund und Trabi und der Türke, jüdischen Glaubens vor dem ehemaligen Hauptquartier der Gestapo in Weimar, der Stadt von Goethe, Schiller, Beethoven, aber auch Buchenwald.
- Die Einbürgerung vor dem Duisburger Rathaus und die Abschiebung in der JVA Büren;
- Die Polizeibeamtin mit türkischem Hintergrund und der Ultra-Fussballfan mit italienischem Hintergrund.
- Der Vorstandsvorsitzende der TUI und die türkisch-marokkanische Auszubildende eines Reisebüros.
- Der Kardinal aus Mittelamerika in der Moschee in Duisburg-Marxloh, usw.

Deshalb ist auch Platz für eine „Auseinander-Setzung“ mit Thilo Sarrazin und daher habe ich mich entschlossen, an der Veranstaltung im LehmbruckMuseum teilzunehmen.
Horst Wackerbarth, Düsseldorf im November 2010

(Das LehmbruckMuseum legt Wert auf die Feststellung, dass Thilo Sarrazin nur im Rahmen und als Begleitprogramm der Ausstellung „Here & there“ von Horst Wackerbarth eingeladen wurde. Eine Lesung ohne den Ausstellungszusammenhang war nie geplant.)
 

Thilo Sarrazin liest im LehmbruckMuseum

Montag, 29. November, 19.30 Uhr
Veranstaltung im Rahmen der Fotoausstellung „Horst Wackerbarth: Here & there“

Duisburg, 17. November 2010 - Die Ausstellung „Here & there“ im LehmbruckMuseum, die das Themenfeld Migration und Integration aus der Sicht des Fotografen Horst Wackerbarth eindrucksvoll präsentiert, ist Anlass für das LehmbruckMuseum, den Autor Dr. Thilo Sarrazin zu einer Lesung aus seinem Buch ins Museum und zur Diskussion auf die Rote Couch einzuladen.
Mit seinen Thesen über Geburtenrückgang und problematische Zuwanderung in Deutschland hat Thilo Sarrazin im ganzen Land sehr heftige Reaktionen hervorgerufen und eine ungeahnte Debatte über Integration ausgelöst. Die Vorwürfe gegen ihn haben dazu geführt, dass er seinen Vorstandsposten bei der Deutschen Bundesbank niederlegen musste. Nun erscheint sein Buch „Deutschland schafft sich ab - Wie wir unser Land aufs Spiel setzen“ in leicht geänderter Auflage. Dennoch enthält das Buch immer noch viel diskussionswürdigen Stoff. Diesen Stoff möchte das LehmbruckMuseum, das seine Ausschilderung teilweise schon in Deutsch, Englisch und Türkisch realisiert hat, den Fotos von Horst Wackerbarth entgegen stellen.


(Foto: © Martin Lengemann)

Im Anschluss an die Lesung diskutiert der Autor mit Horst Wackerbarth und dem Publikum. Danach besteht Gelegenheit, das Buch von Thilo Sarrazin und den Ausstellungskatalog von Horst Wackerbarth signieren zu lassen.
Die Ausstellung „Horst Wackerbarth: Here & there“ ist am 29. November ab 18 Uhr geöffnet. Die Lesung beginnt um 19.30 Uhr, die Diskussion um etwa 20.45 Uhr. Der Eintritt für Ausstellung und Lesung beträgt 15€. Karten sind im Vorverkauf an der Museumskasse erhältlich. Beim Einlass werden Personenkontrollen durchgeführt.

Kurzbiografie Thilo Sarrazin (der Pressebuchinformation entnommen):
Thilo Sarrazin (SPD) ist einer der profiliertesten politischen Köpfe der Republik. Seine fachliche Kompetenz in Finanzfragen gepaart mit dem Mut, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, hat ihn in viele wichtige Ämter gebracht. Als Fachökonom war er Spitzenbeamter und Politiker, er war verantwortlich für Konzeption und Durchführung der deutschen Währungsunion, er baute die Rechts- und Fachaufsicht über die Treuhandanstalt im Bundesfinanz¬ministerium auf, und er saß im Vorstand der Deutschen Bahn. Von 2002 bis 2009 war er Finanzsenator in Berlin; in dieser Zeit erzielte der Stadtstaat zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Haushalts¬überschuss. Anschließend, bis Ende September 2010, war er Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank.

Ulla Hahn liest in der Zentralbibliothek
Der Verein für Literatur und Kunst lädt am Freitag, 26. November, 20 Uhr zu einer Lesung mit Ulla Hahn in die Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße ein. Die Autorin liest aus ihrem neuen Roman „Aufbruch“, die Fortsetzung ihres Erfolgsbuches „Das verborgene Wort“. Das Leben scheint darin vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla, die Protagonistin des Buches, träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben.
Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden und Menschwerden erzählt. „Aufbruch“ gewährt einen Blick in die Seele einer mutigen und doch so verletzlichen Heranwachsenden und zeigt ein detailreiches Sittengemälde von den bundesrepublikanischen Mittsechzigern.
Die Lesung mit anschließender Diskussion wird vom Münsteraner Autor und Literaturkritiker, Hermann Wallmann moderiert.
Karten zur Veranstaltung sind an der Erstinformation der Zentralbibliothek erhältlich. Der Eintritt kostet sieben Euro, im Vorverkauf sechs Euro. Für Mitglieder des Vereins für Literatur und Kunst ist der Eintritt frei.

Ursula Jung liest Texte zur Adventszeit
In der Reihe „AusERLESENes“ lädt das Literaturbistro der Zentralbibliothek am Mittwoch, 24. November, um 16:30 Uhr zu einem gemütlichen Literaturnachmittag mit Ursula Jung ein. Passend zur Jahreszeit stehen ausgewählte Texte zur bevorstehenden Adventszeit auf dem Programm. Ursula Jung war Schauspielerin, Rezitatorin und viele Jahre Mitarbeiterin der Stadtbibliothek. Während ihrer Pensionierung erarbeitete sie eine Vielzahl von Literaturprogrammen, die sie verschiedenen Themen oder Schriftstellern widmet. Der Eintritt zur Lesung ist frei.

Farbe, Form, Ausdruck: „Collection Tours. Zweimal Kunst und zurück“

Duisburg, 11. November 2010 - Farbe, Form, Ausdruck – unter diesem Motto haben im Kulturhauptstadtjahr gut 800 Schüler aus Duisburg und Mülheim am Vermittlungsprojekt „Collection Tours. Zweimal Kunst und zurück“ teilgenommen und das MKM Museum Küppersmühle besucht. 33 Touren hat das MKM bislang realisiert, die allesamt ausgebucht waren und sehr positiv aufgenommen wurden. Noch läuft das Projekt, und schon jetzt ist klar: Viele Schulen wollen im nächsten Jahr wiederkommen, auch ohne Kulturhauptstadt.

Im März haben die zwanzig RuhrKunstMuseen die Initiative „Collection Tours“ gestartet. Bei dem Projekt „Zweimal Kunst und zurück“ arbeiten jeweils zwei Häuser zusammen. Die Duisburger Schüler haben so die Chance, während einer Tour sowohl das Museum Küppersmühle als auch das Partnermuseum Alte Post in Mülheim zu besuchen – Verpflegung, Material und Transport inklusive. „Ein rundum perfektes Projekt“ freut sich Kunstpädagogin Sabine Falkenbach. „Die Häuser sind untereinander vernetzt und man kann die Möglichkeiten der Vermittlung richtig ausschöpfen. Die Schüler lieben die Arbeit vor den Originalen im Museum Küppersmühle und die spannende Verbindung von Kunst und Architektur.“

Ermöglicht werden die „Collection Tours“ durch das Engagement der Deutschen Bank, deren Kulturstiftung zudem eines der wichtigsten Projekte im Museum Küppersmühle fördert, das 2010 zehnjähriges Jubiläum feiert: „Jugend interpretiert Kunst – Deutsche Bank Stiftung Jugend-Kunst-Preis“. Die Preisverleihung findet am 14. Dezember um 19.00 Uhr im MKM statt. 20 Schulen aus ganz Deutschland haben sich der Herausforderung gestellt und die Kunst von Baselitz, Kiefer, Richter & Co. nicht nur kennengelernt, sondern im Team mit eigenen Arbeiten interpretiert. In einer eigenen Museumsschau präsentieren die Jugendlichen nun ihre Beiträge zum höchstdotierten nationalen Jugend-Kunst-Wettbewerb. Fotos
(c) Museum Küppersmühle

Slam 2010:
Nachwuchspoeten erklären Duisburger Straßenbahnen zur Bühne

Duisburg, 8. November 2010 - Am kommenden Donnerstag, 11. November, kommen bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) Nachwuchspoeten zu Wort. Zwischen 12:30 Uhr und 15:30 Uhr genießen ausgewählte Teilnehmer von Slam 2010, den 14. deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften, die vom 10. bis 13. November 2010 im Ruhrgebiet stattfinden, freie Fahrt auf den Straßenbahnlinien 901, 903 und der U79 und tragen bei der Fahrt quer durch die Duisburger Innenstadt ihre selbstverfassten Texte vor. Die DVG unterstützt den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der zu den Hauptsponsoren von Slam 2010, einem Kulturereignis der besonderen Art, zählt. „Poetry Slams, diese moderne Form des Dichterwettstreits, haben gerade in der jüngeren Kulturszene längst Kultstatus“, so Helmut Schoofs, Pressesprecher der DVG.
„Wir nutzen daher gerne die Gelegenheit, unsere Nahverkehrskunden mit Sprachkunst an ungewöhnlicher Stelle zu überraschen.“
Die Duisburger Straßenbahnpoeten werden am Vormittag des 11. November schon in Oberhausen ein mobiles Gastspiel geben, zeitgleich stellt sich ein anderes Team in Essen und Bochum seinem bahnfahrenden Publikum. Alle treten im eigens für junge und sehr junge Slamer ins Leben gerufenen U20-Wettbewerb gegeneinander an. Wie die schon älteren Teilnehmer müssen sie die Vorrunden am 10. und 11. November überstehen, bevor sie am Freitag, 12. November, möglicherweise ins Halbfinale und am Samstag, 13. November, schließlich sogar ins Finale einziehen können. Insgesamt über 150 Poetinnen und Poeten aus mehr als 80 Städten messen sich in den Kategorien Einzel, Team und U20.

Israelischer Sänger Yaacov Shapiro singt im jüdischen Gemeindezentrum

Duisburg, 7. November 2010-  Am kommenden Donnerstag, 11. November 2010, kommt der bekannte israelische Sänger Yaacov Shapiro im Rahmen seiner aktuellen Deutschland-Tournee zum ersten Mal nach Duisburg ins Jüdische Gemeindezentrum.
Hier präsentiert er sein aktuelles musikalisches Programm zum 9. November 1938, bestehend aus jiddischen, russischen und hebräischen Liedern.
Beginn: 19.00 Uhr - Eintritt: EUR 2,00
Karten sind am Tag der Veranstaltung ab 18.30 Uhr an der Abendkasse

Marianne von Werefkin
Kanalwasser verbindet: 45.000 begeisterte Gäste auf dem KulturKanal

Marianne von Werefkin
Duisburg, 4. November 2010 - Sie war eine der Schlüsselfiguren der Avantgarde des Expressionismus. Als Schülerin des berühmten Ilja Repin feierte die Malerin frühe Erfolge, bevor sie Alexej Jawlensky kennen lernte, den sie protegierte, liebte und hasste: Die Malerin Marianne von Werefkin. In München unterhielt sie einen Salon, der für die Künstlergruppe „Der Blauer-Reiter“ wichtig war. Im regen Austausch mit Kandinsky, Marc und Münter war Werefkin deren Mitstreiterin und Vordenkerin.

Die Autorin Brigitte Roßbeck stellt am Montag, 15. November, um 18 Uhr auf der Königstraße 47 anlässlich des 150. Geburtstages der Künstlerin in einer umfassenden Biographie das Leben einer kämpferischen, leidenschaftlichen und geistreichen Frau vor, die viel wagte und sich dabei immer treu blieb.
Der Eintritt kostet 5 Euro an der Abendkasse.


Kanalwasser verbindet: 45.000 begeisterte Gäste auf dem KulturKanal

Es ist bestätigt: Der Rhein-Herne-Kanal hat kulturelles und touristisches Potential. Davon ließen sich 45.000 Besucher im Kulturhauptstadtjahr überzeugen. Das Konzept der zehn Anrainerkommunen unter der Federführung der Stadt Herne ging auf und die Veranstalter blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Der KulturKanal gilt schon jetzt als eines der nachhaltigsten Projekte von RUHR.2010.
Karl-Heinz Petzinka, künstlerischer Direktor Stadt der Möglichkeiten bei der RUHR.2010 GmbH, beschreibt den KulturKanal als „70 km Ausdruck von Kunst und Lebensfreude, eines der großen  erfolgreichen Kommunalprojekte.“
Über 90 Veranstaltungen wie das Auftaktfest in Recklinghausen, ZEHN FAHREN MIT, KanalGlühen: NON STOP CITY, !SING – DAY OF SONG: ChorKanal, Kinder am Kanal, rund 40 Kulturschiffe mit Lesungen, Kino oder Istanbuler Nächten an Bord, neun FilmSchauPlätze und die Outdoorausstellung „Bilder am Kanal“ fanden großen Anklang bei den Gästen der Kulturhauptstadt. 45.000 Besucher genossen die größtenteils kostenlosen Ereignisse vom Duisburger Innenhafen bis zum Dattelner Meer. Das fünfteilige Kartenset des Radführers (Auflage 10.000) war schnell vollständig vergriffen und zusammen mit der Outdoor-Ausstellung „Bilder am Kanal“ erreichte der KulturKanal in 2010 durch Schifffahrten und Tourenangebote noch zusätzlich mehrere 10.000 Besucher.



Oliver Scheytt, Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH, war begeistert: „Das Ruhrtal ist als Ausflugsziel schon lange bekannt. Der KulturKanal hat nun auch die nördliche Ost-West-Passage durch die Metropole Ruhr mit ihrer so abwechslungsreichen Lebendigkeit bekannt gemacht. Vor allem radfahrende Ruhris kommen hier voll auf ihre Kosten.“ Auch der Nachwuchs wurde durch die Aktivitäten erreicht. „Kinder am Kanal“ war mit seinem spielerischen und kreativen Konzept ein zukunftsweisendes Beispiel für außerschulische Bildung. Durch zahlreiche Workshops und gemeinsame Erkundungen in fünf Städten erschloss sich den Teilnehmern die unmittelbare Umgebung des Kanals als Teil ihres Lebensraumes. Durch Open-Air-Malerei, Landart, Foto, Film u.v.m. öffneten sich neue Sichtweisen auf bereits vorhandenes.
Seinen Abschluss feierte der KulturKanal gleich zweimal: Ende September im Duisburger Innenhafen mit einem Konzert der Duisburger Philharmoniker auf dem Wasser und am 1. Oktober mit dem wohl ungewöhnlichsten KulturKanal-Ereignis in Herne. Mit einem Hornkonzert und tanzenden Betonpumpen lud Christof Schläger zu der Industrieoper SCHWINGUNGEN im Hafen ein. Es entstand ein beeindruckender und einzigartiger Klangraum aus Schiffshörnern, Betonpumpen und Aluminium-Schrott, pyrotechnisch untermalt durch Feuerwerk und Funkenregen.
Damit endete ein erfolgreiches Kulturhauptstadtjahr. Horst Schiereck, Oberbürgermeister der Stadt Herne, zog ein positives Resümee: „Der Kanal wurde in diesem Jahr nicht nur zur Projektionsfläche für eine Vielzahl kultureller Erlebnisse, zugleich haben wir mit unserem Leitprojekt wichtige infrastrukturelle Neuerungen geschaffen, die unsere Region nachhaltig gestalten und über das Jahr 2010 hinausweisen. Darauf sind wir gemeinsam mit allen Anrainern sehr stolz.“

Die kommunale Zusammenarbeit KulturKanal geht weiter

Die interkommunale Zusammenarbeit der Anrainerkommunen soll weitergehen und das Projekt KulturKanal langfristig ausgerichtet werden. Die Homepage www.kulturkanal.net bleibt bestehen und bietet für Gäste eine wichtige Informationsquelle zu Schifffahrten, Veranstaltungen und besonderen Ereignissen rund um den Kanal. Der beliebte Radführer KulturKanal ist zwar in Papierform vergriffen, steht aber allen Radbegeisterten als Download zur Verfügung.
Auch wurde der Rhein-Herne-Kanal als ein wichtiger Bestandteil für nachhaltige Entwicklungen in der Region erkannt. Als einer der bedeutendsten europäischen Kanäle durchzieht der Kanal zentral die Metropole Ruhr und den Emscher Landschaftspark und damit den größten Landschaftspark Europas. Auf 46 km Länge ist er die durchgängig befahrbare Wasserstraße des Neuen Emschertals und macht die Metropole vom Wasser aus durch zahlreiche Schiffsanleger zugänglich. Das Potenzial für zukünftige Entwicklungen dieser faszinierenden Stadtlandschaft hat der KulturKanal sichtbar gemacht und belegt. Neben Emscherkunst und Parkautobahn zählt der KulturKanal zu den drei zukunftsweisendsten (Kultur)Projekten im Emscher Landschaftspark (ELP). Dies hob auch Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH, beim Europäischen
Zukunftskongress ELP am 30. September 2010 auf der Zeche Zollverein hervor. Er betonte, dass der große Erfolg des KulturKanals dafür steht, dass die Städte es verstanden haben, ihre Kräfte zu bündeln und dabei ihre eigene Identität zu waren. Der KulturKanal ist zudem außerordentlich gut von der Bevölkerung angenommen worden.
Projektpartner: Achim Kubiak, Agentur SehSternchen, Beate Matkey, Billie Erlenkamp, blicke. filmfestival des
ruhrgebiets (Klack Zwo B e.V.), Christof Schläger, echtnahdran / Dr. Vera Bücker, EMSCHERKUNST.2010, EURO ROCK, Filmstiftung NRW GmbH, Jugend Architektur Stadt e.V., Stadt Recklinghausen / Fachbereich Kinder, Jugend und Familie, Jugendhof St. Katharina, Jugendkunstschule Wanne-Eickel e.V., Kulturwerkstatt Bottrop, Künstlerzeche Unser Fritz 2/3, Kunststudenten vom Projekt BASIS EMSCHERKUNST.2010, raumlaborberlin mit Erik Göngrich, rocko e.V., Stadtteilbüros „Soziale Stadt“ in Oberhausen-Lirich, Bottrop-Ebel, Herne-Bickern/Unser
Fritz, Ziegenmichel e.V.

Kunst und Wirtschaft im Dialog
Unternehmensgalerie Ruhr.2010 zeigt Werk der Sammlung Haniel

Duisburg, 3. November 2010 - Seit über 30 Jahren sammelt das Duisburger Unternehmen Haniel Kunst – nun ist ein Werk aus der Sammlung erstmals in der Öffentlichkeit zu sehen: bei der „Unternehmensgalerie Ruhr.2010“ im Kunstmuseum Bochum. Ausgestellt ist dort die Installation „Apothecary Dream“ des britischen Künstlers Damien Hirst.
Kunst gehört in der Unternehmenszentrale von Haniel in Duisburg zum Alltag:
Sie findet sich in Fluren und Besprechungsräumen ebenso wie in den Büros der Mitarbeiter. „Die Inspiration, die von Kunst ausgehen kann, möchten wir mit anderen Kunstinteressierten teilen – das ist der Hauptgrund, warum wir an der Unternehmensgalerie teilnehmen“, erläutert Haniel-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Jürgen Kluge. „Ein weiterer ist, dass wir uns als Hauptsponsor von RUHR.2010 generell dafür einsetzten, den Strukturwandel im Ruhrgebiet zu fördern und erlebbar zu machen. Von der Industrie- zur Kulturregion lautet das Motto dieses Wandels, der auch mit dieser Ausstellung sichtbar gemacht wird.“

Das Werk und seine Deutung
Damien Hirst, Träger des renommierten Turner Prize, hatte „Apothecary Dream“ 2008 im Auftrag von Haniel angefertigt. Im Mittelpunkt der Installation stehen Medikamentenpackungen, die mit den Namen und Logos derzeitiger oder ehemaliger Unternehmen der Haniel-Gruppe versehen sind – etwa CWS, Ytong oder Rheinpreussen. Damit, so die Interpretation von Kunstexperten, bewirkt Hirst eine Gleichsetzung von Unternehmen und Medikamenten: Werte wie Vertrauen, Hilfe, Kompetenz, Seriosität, Innovation und Fortschritt sowie die Verheißung eines besseren Lebensstandards sollen sich von den Arzneimitteln auf die Haniel-Gruppe übertragen. Doch wie bei der Therapie mit starken Medikamenten geht auch der unternehmerische Erfolg einher mit unerwünschten Begleiterscheinungen. Ohne die Bereitschaft, Risiken und Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, kann weder in der Medizin noch in der Wirtschaft durchschlagende Wirkung erzielt werden.
Zweiter Teil von „Apothecary Dream“ ist ein Werk, das der Reihe der Spot Paintings zuzuordnen ist und sich ebenfalls mit pharmazeutischen Produkten auseinandersetzt. Entlang eines imaginären Rasters hat Hirst farbenfrohe Punkte angeordnet, die an bunte Bonbons erinnern – sich aber auch mit Pillen assoziieren lassen. Damit thematisiert der Künstler den oftmals unbedenklichen Konsum von Arzneimitteln.
Die Ausstellung „out of the office“ im Kunstmuseum Bochum läuft vom 31. Oktober 2010 bis zum 6. Februar 2011. Im Dezember erscheint im Wasmuth-Verlag die Publikation „Die Sammlung Haniel“. Das Buch mit zahlreichen Abbildungen gibt erstmals einen Überblick über die Sammlung. Erläutert werden die Werke von namhaften Kunsthistorikern. (ISBN: 978 3 8030 3350 5)

Die Sammlung Haniel
Ende der 1940er Jahre. Es herrscht Aufbruchstimmung in Europa. Plötzlich scheint alles möglich. In dieser Atmosphäre stellen Kunst und Wirtschaft einmal mehr ihre Gestaltungskraft unter Beweis und erfinden sich und die Welt neu: In der Wirtschaft führen die wieder gewonnene Freiheit und Hoffnung zum Wirtschaftswunder;
in der bildenden Kunst zu einer freien, vom augenblicklichen Gefühl bestimmten Malweise:
dem Informel. Im Rückblick auf diese Epoche fand das Unternehmen Haniel den eigenen Aufschwung bildlich dargestellt. Diese Erkenntnis einer Parallelität von Kunst und Wirtschaft bildete den Ausgangspunkt für die Sammlung Haniel. Für die Sammlungstätigkeit gelten dieselben Prinzipien wie für die wirtschaftliche Arbeit der Haniel-Gruppe: Qualität statt Masse, nachhaltige Wertsteigerung statt schnellen
Gewinns, langfristige Strategie statt kurzlebiger Trends. Auf diese Weise ist eine Sammlung entstanden, in der wichtige Vertreter des Informel mit Werken ersten Ranges vertreten sind. So, wie Haniel das Portfolio ausbaut, wird auch die Sammlung inhaltlich fortgesetzt und Künstler aufgenommen, die mit ihren Werken die Ideen des Informel aufgreifen, weiterentwickeln und konterkarieren.

“Geträumte Wirklichkeit"

Eine Lesung mit:

Etti Ruhöfer
Ingrid Hassmann und
Carmen-Sylvia Kremer

Am Freitag, 22. Oktober 2010 um 16 Uhr, im Johanniter-Stift, Wildstraße 10 im Gymnastikraum
Der Eintritt ist frei !

34. Duisburger Filmwoche
Duisburg, 21. Oktober 2010 - Am Montag, 1. November 2010 wird um 20.00 Uhr die 34. Duisburger Filmwoche eröffnet.

Programm Montag, 1. November:
How to Make a Book with Steidl von Gereon Wetzel & Jörg Adolph
D 2010 | Farbe | 88 Min.

Dienstag, 2. November 2010

9.30 Uhr 15.00 Uhr doxs! kino

10.00 Uhr Autisten von Wolfram Seeger
D 2009 | Farbe | 89 Min. | Uraufführung

13.00 Uhr Fenster: Filmhochschule
Sieben Dokumentarische Miniaturen aus der Werkstatt der Kunsthochschule für Medien Köln

15.30 Uhr Von der Vermählung des Salamanders mit der grünen Schlange
von René Frölke
D 2010 | Farbe | 94 Min. | Uraufführung

18.30 Uhr Nachtschichten von Ivette Löcker
A 2010 | Farbe | 97 Min. | Uraufführung

21.00 Uhr Der Tag des Spatzen von Philip Scheffner
D 2010 | Farbe | 100 Min.

Mittwoch, 3. November 2010
9.30 Uhr doxs! kino

10.00 Uhr Grabe Dir den Brunnen bevor Du trinken willst von Tina Gerken
D 2010 | Farbe | 63 Min.
12.00 Uhr Holding Still von Florian Riegel
D 2010 | Farbe | 26 Min.

13.30 Uhr Geysir und Goliath von Alexander J. Seiler
CH 2010 | Farbe u. s/w | 52 Min. | Uraufführung
16.30 Uhr Liebe Geschichte von Klub Zwei (Simone Bader und Jo Schmeiser)

A 2010 | Farbe | 98 Min. | Deutsche Erstaufführung
19.00 Uhr Die grosse Erbschaft von Fosco & Donetello Dubini
CH/D 2010 | Farbe | 90 Min.

21.30 Uhr STERNE von Frank Wierke
D 2010 | Farbe | 81 Min. | Uraufführung

Donnerstag, 4. November 2010
9.30 Uhr doxs! kino

10.00 Uhr Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee von Serpil Turhan
D 2010 | s/w | 16mm | 39 Min. | Uraufführung

12.00 Uhr Das Schiff des Torjägers von Heidi Speconga
D/CH 2010 | Farbe | 91 Min.

14.30 Uhr In Kooperation mit 3sat: Der Körper des Autoren
Klaus Wildenhahn zum 80. – ein Gespräch

19.00 Uhr Zwei, drei Standorte von Martina Müller
D 2010 | Farbe | 35 Min. | Uraufführung

18.30 Uhr EXTRA
21.00 Uhr Die fünf Himmelsrichtungen von Fridolin Schönwiese
A 2009 | Farbe | 94 Min. | Deutsche Erstaufführung

Freitag, 5. November 2010
9.00 Uhr 11.00 Uhr doxs! kino

10.00 Uhr Al-Halqa – Im Kreis der Geschichtenerzähler
von Thomas Ladenburger 
D 2010 | Farbe | 90 Min.

12.30 Uhr A Road Not Taken von Christina Hemauer & Roman Keller
CH 2010 | Farbe | 66 Min. | Deutsche Erstaufführung

14.30 Uhr Gesicht und Antwort von Peter Ott
D 2010 | Farbe | 70 Min. | Uraufführung

17.00 Uhr Tage des Regens von Andreas Hartmann
D 2010 | Farbe | 72 Min. | Deutsche Erstaufführung

19.30 Uhr LUS oder Geschmack am Leben von Erwin Michelberger
D 2010 | Farbe u. s/w | 98 Min. | Uraufführung

22.00 Uhr Die Wahrheit über Dracula von Stanislaw Mucha
D 2010 | Farbe | 82 Min.

Samstag, 6. November 2010
10.00 Uhr Kleinstheim von Stefan Kolbe & Chris Wright
D 2010 | Farbe | 87 Min.

12.30 Uhr Auf Teufel komm raus von Mareille Klein & Julie Kreuzer
D 2010 | Farbe | 82 Min.

15.00 Uhr Soy libre von Andrea Roggon
D 2010 | Farbe | 87 Min. | Uraufführung

20.00 Uhr Preisverleihung der 34. Duisburger Filmwoche

21.00 Uhr en plus  ARTE und die Duisburger Filmwoche präsentieren:

Die Gesellschaft des Spektakels von Guy Debord
F 1973 | s/w | 88 Min.

Sonntag, 7. November 2010
15.00 Uhr Wiederholung
Ausgewählte Preisträgerfilme der 34. Duisburger Filmwoche
 

3. Philharmonisches Konzert

Duisburg, 18. Oktober 2010 -Am 20. und 21. Oktober 2010 um 20:00 Uhr findet das 3. Philharmonische Konzert der Duisburger Philharmoniker in der Philharmonie Mercatorhalle statt.
Über die Kammersängerin Rosa Silber schweigen sich gängige Enzyklopädien aus. Wir kennen sie eigentlich nur, weil Paul Klee 1922 ihr "Vokaltuch" auf Leinwand bannte - ein pastellblasser Farbflickenteppich, auf dem sich neben dem Monogramm der Sängerin auch die fünf Vokale finden. Humor, Poesie und etwas unnennbar Geheimnisvolles liegen in dem Bild, das Hans Werner Henze 1950 zu einer Ballettmusik inspirierte. Nach der Neubearbeitung im Jahre 1990 erhielt das sechssätzige Werk den Untertitel "Exercise mit Strawinsky" - und in der Tat scheint es, als blicke der Altmeister dem Komponisten bei dieser vitalen, klassizistisch gelösten Musik immer mal wieder über die Schulter.

Die Duisburger Philharmoniker leisten damit einen weiteren Beitrag zum Henze-Schwerpunkt des Kulturhauptstadtjahres RUHR 2010. Humor und Poesie prägen auch Friedrich Guldas Cellokonzert, das peitschenden Jazzrock, Alphorn-Idylle und fesche Blasmusik auf unwiderstehliche Weise mischt. So ein Stück ist nichts für jeden - aber umso mehr für den jungen ungarischen Cellisten László Fenyö, der von Anfang an ohne Scheuklappen durch sein musikalisches Leben ging.
Vom Üben hielt er schon als Kind nicht viel; er ging lieber Fußball spielen, träumte von einer Karriere in der Formel Eins und hörte Rockplatten. Trotzdem hatte er mit Mitte zwanzig fast alle renommierten Wettbewerbe gewonnen, wurde Solocellist beim HR Sinfonieorchester und startete er eine Karriere als temperamentvoller und charismatischer Solist. In Duisburg musiziert er an der Seite der amerikanischen Dirigentin Karen Kamensek, die hier zuletzt im Mai 2009 zu erleben war. Unter ihrer Leitung endet der ereignisreiche Abend monumental - mit Richard Strauss' unangefochtenem Bestseller, der Tondichtung "Also sprach Zarathustra".
 

Verleihung des Kinderbuchpreises Nordrhein-Westfalen 2010
Beginen im Mittelalter: Vortrag im Stadtmuseum

Beginen im Mittelalter: Vortrag im Stadtmuseum
Duisburg, 18. Oktober 2010 - Das Kultur- und Stadthistorische Museum am Innenhafen lädt am kommenden Sonntag, 24. Oktober, um 15 Uhr zu einem Vortrag über die Geschichte der Beginen ein.
Die Beginenbewegung setzte zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein. Es waren Vereinigungen christlicher Laien, die sich verpflichteten, in ihren Hausgemeinschaften ein keusches und gottgefälliges Leben zu führen. Die Bedeutung der Beginengemeinschaften für das soziale Leben in den Städten des Mittelalters war unschätzbar hoch – und ging weit über den gegenwärtigen Trend hinaus, solche Gemeinschaften als alternative Wohnprojekte für Frauen neu zu etablieren.

Die Referentin Dr. Uta C. Schmidt ist Lehrbeauftragte an Universität Duisburg mit dem Schwerpunkt Geschichte der Erwachsenenbildung. Seit 2008 leitet sie das Kooperationsprojekt FRAUEN.RUHR.GESCHICHTE.


Foto: Beginenhof in Turnhout bei Antwerpen. Copyright: Brita Lieb

Verleihung des Kinderbuchpreises Nordrhein-Westfalen 2010
Vom 24. bis 31. Oktober 2010 findet die bundesweite Bibliothekswoche „Treffpunkt Bibliothek“ statt. Die Stadtbibliothek Duisburg beteiligt sich daran mit insgesamt 34 Veranstaltungen. In diesem Rahmen wird am Freitag, 29. Oktober der Kinderbuchpreis Nordrhein-Westfalen 2010 an den Autor und Illustrator Philipp Seefeldt verliehen. Die Preisverleihung erfolgt durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport. Das Grußwort für die Stadt Duisburg spricht Oberbürgermeister Adolf Sauerland. Durch das Begleitprogramm führt der Liedermacher Olaf Wiesten.

Gitarrenlehrer-Ensemble der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule live
Das Gitarrenlehrer-Ensemble der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule spielt seit 15 Jahren in Live Konzerten regelmäßig Klassik-, Film-, und Popmusik in und um Duisburg. In diesem Jahr stellt das Ensemble in drei Konzerten die E-Gitarre in den Mittelpunkt seines Programms, das mit Werken von Carlos Santana, Tom Jobim, Lady Gaga, Joe Satriani und Eric Clapton höchst abwechslungsreich daherkommt.

Das professionelle Ensemble gastiert am 4. November um 18.30 Uhr in der Friedenskirche auf der Duisburgerstraße 172 (Hamborn), am 6. November um 19 Uhr im Gemeindesaal „Auf dem Wege“ in der Peschmannstraße 2 (Rheinhausen) und am 7. November um 17 Uhr im Jüdischen Gemeindezentrum im Duisburger Innenhafen, Am Springwall 16. Der Eintritt beträgt jeweils vier Euro.