Duisburg, 26. Mai 2020 - Vor der morgigen
Anhörung im Deutschen Bundestag begrüßte der
Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland die anstehende
Reform des Wohnungseigentumsrechts im Grundsatz.
„Das WEG-Recht soll und muss einfacher sowie transparenter
werden. Das ist sinnvoll und richtig. Allerdings dürfen
dabei nicht einzelne Eigentümer das Nachsehen haben“,
kommentierte Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke den
Gesetzentwurf der Bundesregierung.
Aus Sicht des Verbandes darf den Wohnungseigentümern
nicht die Kontrolle über ihr Eigentum entzogen werden. „Die
Eigentümer müssen insbesondere über alle Vorgänge, die mit
hohen finanziellen Verpflichtungen einhergehen, informiert
sein. Zudem sollte es selbstverständlich sein, dass
mehrheitlich nicht gewollte Entscheidungen des Verwalters
verhindert werden können. Hier muss der Bundestag dringend
nachsteuern“, forderte Warnecke.
Er kritisierte
ebenso die nicht hinreichend geglückte Harmonisierung von
Miet- und Wohnungseigentumsrecht. „Rund fünf Millionen
Eigentumswohnungen in Deutschland werden vermietet. In
vielen Situationen wird es wohl leider dabei bleiben, dass
vermietende Eigentümer ihre Pflichten als Wohnungseigentümer
nicht erfüllen können, ohne die Rechte des Mieters zu
verletzen“, beklagte Warnecke. Er schlug vor, endlich
gesetzlich zu regeln, dass ein Wohnungseigentümer seinem
Mieter nicht mehr Rechte einräumen muss als ihm selbst als
Wohnungseigentümer zustehen.
Haus & Grund begrüßt
schließlich, dass bauliche Veränderungen in einer WEG
vereinfacht werden sollen. Damit jedoch nicht wenige
Eigentümer teure Modernisierungen beschließen können, die
alle Eigentümer bezahlen müssen, regt der Verband
alternative Vorgaben für entsprechende Beschlüsse an.
Modernisierende Maßnahmen, deren Kosten alle zu tragen
hätten, sollten von mindestens 50 Prozent der bei der
Abstimmung anwesenden Eigentümer, die zugleich mindestens 50
Prozent der Miteigentumsanteile verkörpern, beschlossen
werden müssen.
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