Aktuelle Stunden zu Rechtsextremismus und zur Verteilung der EU-Mittel
Eilantrag zu Subventionsbetrug an FH Gelsenkirchen |
Düsseldorf, 26. März 2007 - Die Verteilung der EU-Mittel in der
Förderperiode 2000 bis 2006 und die Bekämpfung des Rechtsextremismus
werden in Aktuellen Stunden in den Plenarsitzungen des Landtags NRW am
28. und 29. März 2007 debattiert.
"Verteilung der EU-Mittel in der
Förderperiode 2000-2006" lautet der Antrag der SPD-Fraktion auf eine
Aktuelle Stunde, der am Mittwoch,
28. März
2007, auf der Tagesordnung des Plenums steht. In der
Antragsbegründung heißt es, dass NRW zwischen 2000 und 2006 rund 5,1
Mrd. Euro Fördermittel der EU erhalten hat. Diese Mittel werden nach
Regionen (Ruhrgebiet, Westfalen-Lippe, Rheinland) differenziert
aufgeführt. Rund 1,1 Mrd. Euro sind nicht regional oder überregional
zuzuordnen. Außerdem würde nach einem Pressebericht unter Berufung auf
den Europäischen Rechnungshof gemeldet, dass 44 Prozent der in
Deutschland gestellten Anträge unkorrekt seien. Angesichts der aktuellen
Diskussion über eine Neuausrichtung der regionalen Verteilung und der
Verteilungsmechanismen der EU-Mittel für die Förderperiode 2007 bis 2013
müsse sich der Landtag mit dem Thema befassen.
Die
Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat ihren Antrag mit "Besorgniserregende
Entwicklung des Rechtsextremismus in NRW. Umfassende Gegenstrategien
durch Prävention und Aufklärung notwendig!" überschrieben. Sie verweist
darauf, dass drei Viertel aller bekannt gewordenen Straftaten aus dem
Bereich der politisch motivierten Kriminalität dem Rechtsextremismus
zuzuordnen und zum Vorjahr eine Steigerung um 17,5 Prozent zu
verzeichnen sei. Zudem sei rechtsextremes Gedankengut in Besorgnis
erregendem Ausmaß in unserer Gesellschaft vorhanden. Die GRÜNEN setzen
sich für eine umfassende Gegenstrategie vor allem in der Bildungs- und
Jugendpolitik ein, um diesen Tendenzen wirksam begegnen zu können.
Verbunden damit wird in der Plenarsitzung am Donnerstag,
29. März 2007,
ein Eilantrag der SPD-Fraktion, in dem auf ähnlicher
Argumentationsgrundlage ein Handlungskonzept zur Bekämpfung des
Rechtsextremismus gefordert wird.
Am
Mittwoch wird außerdem der Eilantrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
aufgerufen: "Subventionsbetrug an der FH Gelsenkirchen: Landesregierung
muss unverzüglich umfassend und lückenlos aufklären." |
NRW-Landesamt sucht noch Haushalte, die an freiwilligen Befragungen
teilnehmen möchten |
Düsseldorf/Duisburg, 23. März 2007 - Für das Projekt "Haushalte
Heute" sucht das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik noch
dringend NRW-Haushalte, die an freiwilligen Befragungen teilnehmen
möchten. Insbesondere fehlen den Statistikern noch Haushalte von
Alleinerziehenden mit Kindern unter 16 Jahren, Haushalte mit mindestens
zwei nicht erwerbstätigen Erwachsenen (z. B. Eltern, Großeltern oder
Elternteil mit erwachsenem Kind) und Kindern unter 16 Jahren, sowie
Haushalte von Landwirten und allein lebenden Studentinnen oder
Studenten.
Die Zusammenarbeit ist für die Teilnehmer mit keinerlei Verpflichtung
verbunden und kann jederzeit von ihnen
beendet werden. Datenschutz und statistische Geheimhaltung sind bei den
Befragungen, wie bei allen
Erhebungen der amtlichen Statistik, umfassend gewährleistet: Alle
Angaben werden streng vertraulich
behandelt und ausschließlich in anonymisierter Form für statistische
Zwecke ausgewertet.
Im Rahmen von "Haushalte Heute" führt das NRW-Landesamt Befragungen
durch, die sich auf die Beschreibung der konkreten Lebenssituation von
Haushalten in Nordrhein-Westfalen beziehen. Dies betrifft z. B. die
Wohnsituation, die finanzielle Situation, Erkenntnisse über Bildung und
Erwerbstätigkeit oder die Nutzung von
Computer und Internet. Um ein realistisches und aktuelles Bild über die
Lebensbedingungen, die
Verteilung von Einkommen, die Bevölkerungsentwicklung oder über den
Zugang zu Informations- und
Kommunikationstechnologien zu erhalten, ist die Befragung eines
möglichst breiten Querschnitts der
Bevölkerung erforderlich.
Interessierte können sich telefonisch (kostenfrei unter 0800 9449-334),
per E-Mail (haushalte-heute@lds.nrw.de)
oder schriftlich (LDS NRW, Referat 332, Postfach 10 11 05, 40002
Düsseldorf) beim Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik melden. (LDS
NRW). |
Schneller Klick zum Parlament: Mehrere hundert NRW-Schulen machen
bereits mit |
Initiative „Lerne den Landtag NRW
kennen” erfolgreich gestartet
Düsseldorf/Duisburg, 23. März 2007 -
Erst wenn man eine Sache
versteht, hat man auch Interesse daran. Deshalb hat der
Düsseldorfer Landtag für Jugendliche die Internet-Initiative
"Lerne den Landtag NRW kennen" ins Leben gerufen. Ziel ist es,
Schülerinnen und Schülern aller Schulformen, von Grund-, über
Haupt-, Real- und Gesamtschule bis hin zu Gymnasium und
Berufskolleg auf die parlamentarische Arbeit des Landtags
aufmerksam zu machen und ihr Interesse für landespolitische
Themen zu wecken.
Schon jetzt nehmen mehrere
hundert Schulen aus allen Regionen Nordrhein-Westfalens an der
Initiative teil und haben ihre Homepages mit dem
Internetauftritt des Landtags (wvvw.landtag.nrw.de) verlinkt. So
haben ihre Schülerinnen und Schüler ab sofort einen direkten
Draht zum Landesparlament und können sich dort live
Plenarsitzungen anschauen, über Gesetzesvorhaben informieren und
auf speziellen Jugendseiten mit einem Quiz und einem
Landtagsspiel beschäftigen.
"Wir werten die Aktion als
zusätzlichen, wichtigen Schritt, um mit Jugendlichen ins
Gespräch zu kommen und der zunehmenden Politikverdrossenheit
unter den Heranwachsenden entgegenzuwirken", sagte
Landtagspräsidentin Regina van Dinther, die die Internet-Aktion
initiiert hat.
Die Internet-Initiative ist ein
weiteres Angebot des NRW-Landtags, das sich besonders an Kinder
und Jugendliche richtet. Unter der Überschrift "Jugend und
Parlament" wurden kürzlich die neuen Jugend-Internetseiten
eingerichtet sowie eine Jugend-Broschüre verfasst, die in
einfacher Sprache die Antworten auf die häufigsten Fragen rund
um den Landtag beantwortet. Weitere Angebote wie die Einrichtung
eines Jugendparlaments sind geplant.
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Anhörung zur
geplanten Änderung des Landesmediengesetzes in NRW |
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Wettbewerb "Jugend debattiert"
erstmalig im NRW-Landtag |
Düsseldorf, 20. März 2007 - Wer ist der beste jugendliche Redner
Nordrhein-Westfalens? Darüber entscheidet am kommenden Donnerstag, 22.
März 2007, von 12-14 Uhr eine Jury im Rahmen des Wettbewerbs "Jugend
debattiert 2007" in der Villa Horion des Landtags Nordrhein-Westfalen.
An der Veranstaltung werden Landtagspräsidentin Regina van Dinther,
Schulministerin Barbara Sommer, Rüdiger Frohn (Beiratsvorsitzender der
Mercator-Stiftung) sowie Florian Quecke (WDR) teilnehmen. Moderation:
Christoph Flach.
Regina van Dinther: Das Thema "Jugend und Parlament" bildet einen
Schwerpunkt des Landtags NRW in diesem Jahr. Deshalb freue ich mich
außerordentlich, dass es erstmalig gelungen ist, die NRW-Endrunde des
Wettbewerbs "Jugend debattiert" nach Düsseldorf in den Landtag zu holen.
Künftig, so die Landtagspräsidentin, werde die Endrunde dieses
Wettbewerbs im Landesparlament ausgetragen.
Erwartet
werden am Donnerstag rund 180 Zuschauer, darunter Schüler, Lehrer und
Eltern. Der Sieger dieser NRW-Endrunde wird am
15. Juni 2007 im bundesweiten Finale in Berlin antreten
können.
Zum Wettbewerb "Jugend debattiert"
Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten hat sich die Initiative
"Jugend debattiert" zum Ziel gesetzt, Jugendliche zum qualifizierten
Mitreden und Mitgestalten in der Politik anzuregen. Dazu gehört unter
anderem die sprachliche Ausbildung in Rede, Gegenrede und Debatten.
Gleichzeitig soll die Meinungs- und Persönlichkeitsbildung gefördert und
gefordert werden. |
Anhörung zur
Flughafensituation in NRW -
Neues Jugend-Internet des Landtags NRW
gestartet |
Neues Jugend-Internet des
Landtags NRW gestartet
Düsseldorf, 16. März 2007 -
Zusätzliches Informationsangebot für Jugendliche: Die
neuen Jugend-Internetseiten des Landtags
Nordrhein-Westfalen (www.landtag.nrw.de) sind heute
(16.3.2007) erstmals online gegangen. Sie ergänzen das
bestehende Internetangebot des Landesparlaments und
erklären in einfacher Sprache, wie der Landtag in
Düsseldorf funktioniert.
Die neuen
Jugend-Internetseiten beinhalten unter anderem ein
Politik-Quiz, ein Spiel, mit dem man virtuell den
Plenarsaal erkunden kann, sowie eine Fotogalerie. Ein
Film mit den ehemaligen Landtagspräsidenten zeigt, warum
es sich insbesondere für Jugendliche lohnt, sich für die
Demokratie in unserem Land einzusetzen.
In der Rubrik „1 Tag mit
der Präsidentin“ können sich die Jugendlichen durch eine
Bildergalerie klicken und einen Arbeitstag der
Landtagspräsidenten Regina van Dinther miterleben. Das
Lexikon erklärt Begriffe aus der parlamentarischen
Arbeit.
Anhörung zur
Flughafensituation in NRW
In einer öffentlichen
Anhörung im Ausschuss für Bauen und Verkehr (Vorsitz Wolfgang Röken, SPD) nehmen Experten am kommenden
Dienstag, 20
März 2007, ab 14 Uhr im Plenarsaal des Landtags
Stellung zur Situation der Flughäfen in NRW und deren
geschäftlicher Ausrichtung.
Die Ausschussmitglieder hören auf
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Experten, die die
Dichte der Ansiedlungen von Flughäfen in NRW bewerten sollen.
Unter anderem soll es in dieser Anhörung um die Anzahl und
Ausrichtung der Flughäfen sowie um Subventionen in diesem
Bereich gehen.
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Anhörungen zum Kommunalabgabengesetz, zur
Regionalplanung Ruhr, Glücksspiel und Studienkollegs in NRW |
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Halbjahresbericht des
Petitionsausschusses |
Vergewaltigungsfall. Durch die
Hilfe des Petitionsausschusses konnte die Lage einer
vergewaltigten und in der Folge an AIDS erkrankten Frau
verbessert werden. Inzwischen sind zahlreiche Hilfen
bewilligt, die die Lebensqualität dieser Bürgerin erhöhen
konnten.
Aufnahme in den
Polizeivollzugsdienst. Es ist dem Petitionsausschuss
zudem gelungen, einer jungen Frau die Ausbildung im
Polizeivollzugsdienst zu ermöglichen. Die Frau hatte alle
Eignungstests erfolgreich absolviert und wurde trotzdem als
Polizeianwärterin abgelehnt. Bei ihren Angaben zur
Gesundheit hatte sie eine leichte Hormonstörung erwähnt. Das
Innenministerium befürchtete daraufhin, dass ihr künftiger
Einsatz im Wechseldienst gefährdet sein könnte, sobald sie
zur Erfüllung eines möglichen Kinderwunsches eine
Hormontherapie anwenden würde. Diese Begründung des
Ministeriums konnte den Petitionsausschuss nicht überzeugen.
Eigene Recherchen sowie ein Gutachten ergaben, dass die Frau
ganz normal belastbar ist. Der Petitionsausschuss will
sicherstellen, dass Frauen mit Hormonschwankungen bei
Einstellungen in den Polizeidienst künftig nicht mehr
benachteiligt werden. Dazu soll der
Landtag Lösungen erarbeiten.
Kurmaßnahme für Familie –
Beamtenbeihilferecht. Der Ausschuss setzte durch, dass
das Beihilferecht für Beamte in Nordrhein-Westfalen geändert
wurde. Bei so genannten Mutter-Kind-Kuren sind Beamte jetzt
gesetzlich Krankenversicherten gleichgestellt. Aufgrund der
Petition eines Beamten aus dem mittleren Dienst hatte das
NRW-Finanzministerium Handlungsbedarf in dieser Frage
gesehen und das Beihilferecht geändert.
Jugendhilfe. Hier
monierte der Petitionsausschuss die sture Rechtsanwendung
von Ämtern. Das Kreisjugendamt, das Jugendamt der Stadt
Troisdorf, eine Vormünderin und das Familiengericht stritten
darüber, wer das Sorgerecht und damit das
Aufenthaltsbestimmungsrecht für einen Säugling haben sollte.
Den beiden Jugendämtern gelang es nicht, sich auf ein
gemeinsames Handeln zu verständigen und das Kindeswohl in
den Mittelpunkt ihres Handels zu rücken. Sie beharrten
vielmehr auf dem einmal eingenommenen Rechtsstandpunkt, mit
der Folge, dass der Säugling mehrfach von einer zur anderen
Stelle "verschoben" wurde. Dabei nahmen sie nicht nur
Schädigungen des Kindes in Kauf, sondern auch der Pflege-
bzw. Adoptiveltern. Der Petitionsausschuss hat die
behördlichen Verhaltensweisen scharf kritisiert und das
Fachministerium gebeten, die Problematik mit beiden Ämtern
aufzuarbeiten.
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Jochen
Dieckmann legt Mandat nieder |
Düsseldorf, 6. März 2007 - Der
Abgeordnete Jochen Dieckmann (SPD) hat gegenüber
Landtagsvizepräsident Edgar Moron erklärt, dass er mit dem
heutigen Tag sein Mandat als Mitglied des Landtags
Nordrhein-Westfalen niederlegen wird. Dieckmann, Mitglied des
Landtags Nordrhein-Westfalen seit 2002 war im Kabinett Clement
Justizminister und im Kabinett Steinbrück Finanzminister. Von
2005 bis 2007 war er Vorsitzender des Landesverbandes NRW der
SPD.
Für Jochen Dieckmann wird Petra
Schneppe (Krefeld) von der Landesreserveliste der SPD in das
Landesparlament nachrücken.
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Aktuelle Stunden zur Mitbestimmung im öffentlichen Dienst, zur
Instandhaltung der Schieneninfrastruktur sowie zur
Kriminalitätsentwicklung in NRW |
Düsseldorf, 5. März 2007 - Die Mitbestimmungsmöglichkeiten im
öffentlichen Dienst, die Behebung von Defiziten bei der
Schieneninfrastruktur und die Kriminalitätsentwicklung in NRW werden
in Aktuellen Stunden in den Plenarsitzungen des Landtags NRW am 7., 8.
und
9. März 2007
debattiert.
Die
SPD-Fraktion hat ihren Antrag mit "CDU und FDP greifen Mitbestimmung im
öffentlichen Dienst an" überschrieben. Sie befürchtet, dass
Arbeitnehmerrechte abgebaut werden und fordert deshalb die
Landesregierung auf, den Landtag zeitnah und umfassend über ihre
Absichten und die unmittelbaren Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und
die künftige Aufgabenerledigung zu unterrichten.
In Verbindung damit wird der gemeinsame Antrag von CDU- und FDP-Fraktion
aufgerufen. "Für eine maßvolle Reform des öffentlichen Dienstrechts".
Die Aktuelle Stunde wird am Mittwoch,
7. März 2007,
als Tagesordnungspunkt 2 abgehalten.
"Instandhaltungsstau der NRW-Schieneninfrastruktur" ist der Antrag
der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN überschrieben, der am Donnerstag,
8. März 2007, debattiert wird. Der Bundesrechnungshof habe
festgestellt, dass im Schienennetz der DB ein Instandhaltungsstau durch
nicht getätigte Investitionen bestehe. In NRW seien, so die GRÜNEN in
ihrer Antragsbegründung, nahezu sämtliche Regionen von
Infrastrukturmängeln bei der Schiene betroffen. Der Landtag müsse
erörtern, was die Landesregierung unternehmen wolle, um die Mängel auf
der Schiene und in den Bahnhöfen zu verringern.
Der
gemeinsame Antrag der Fraktionen von CDU und FDP
Kriminalitätsentwicklung in Nordrhein-Westfalen (PKS 2006)" steht am
Freitag,
9. März 2007,
auf der Tagesordnung des Plenums. In ihrer Antragsbegründung verweisen
die beiden Fraktionen auf den positiven Trend der Polizeilichen
Kriminalstatistik. Allerdings bereite der Anstieg der Gewaltkriminalität
Sorgen. Der Landtag müsse über den Stand der Kriminalitätsentwicklung
und -bekämpfung diskutieren.
Per
Eilantrag kommt das Thema "Kosten der Deichunterhaltung sind
Ewigkeitskosten des Bergbaus!" am Donnerstag,
8. März 2007, ins Landtagsplenum. Die Antrag stellende
Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN begründet die Eilbedürftigkeit des Themas
mit den derzeit laufenden Verhandlungen zur Ausgestaltung der
Finanzierungsplafonds sowie zur Gründung der Stiftung für den
Steinkohlebergbau einschließlich von Finanzierungsfragen für die
Altlasten und Ewigkeitskosten. |
Schutz von Nichtrauchern
- Rauchverbot im Landtag |
Düsseldorf, 28. Februar 2007 - Ein
absolutes Rauchverbot soll im Landtag NRW ab April dieses Jahres gelten.
Die Anordnung von Landtagspräsidentin Regina van Dinther umfasst alle
öffentlich zugänglichen Bereiche des Parlamentsgebäudes wie z.B. den
Plenarsaal, die Bürger- und Wandelhalle, die Foyers und Flure, die
Aufzüge und Treppenhäuser, das Restaurant und die Kaffee-Bar usw.. Damit
sollen alle im Landtag Tätigen sowie die Besucherinnen und Besucher des
Landtags vor den gesundheitlichen Gefahren des Passivrauchens geschützt
werden. Zu den Maßnahmen zum Schutz von Nichtrauchern gehört auch, dass
der Verkauf von Tabakerzeugnissen im Landtag eingestellt wird. Eine
entsprechende Vorlage hat die Landtagspräsidentin heute in der Sitzung
des Ältestenrats erläutert und dafür die Zustimmung des Gremiums
erhalten.
Das Rauchen wird lediglich in den wenigen als Raucherzonen
gekennzeichneten Bereichen erlaubt sein.
Die Räume und Bereiche, die der ausschließlichen Nutzung durch
Abgeordnete und Fraktionen vorbehalten sind, werden derzeit von einer
Regelung in der Hausordnung ausgenommen. Die Fraktionen werden
allerdings in ihren Fraktionsbereichen einen weitgehenden
Nichtraucherschutz sicherstellen. |
Anhörung
zum Polizeiorganisationsgesetz |
Düsseldorf,
23. Februar 2007 - In einer öffentlichen Anhörung im Innenausschuss
(Vorsitz: Winfried Schittges, CDU) nehmen Experten am Mittwoch, 28.
Februar 2007, ab 10 Uhr im Plenarsaal des Landtags Stellung zum „Gesetz
zur Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes“.
Die Ausschussmitglieder hören Experten zum Gesetzentwurf der
Landesregierung an, mit dem mehr Polizisten als bisher dem operativen
Dienst zur Verfügung gestellt und die Organisationsstruktur der Polizei
gestrafft werden soll. So ist unter anderem die Auflösung von zwei
Dezernaten vorgesehen. Zudem bewerten die Sachverständigen mögliche
Synergieeffekte, die durch die Organisationsänderung entstehen könnten. |
Sondersitzung des
Landtags zum Ergebnis der Kohlegespräche |
Landtag, Düsseldorf, 8. Februar 2007 -
Nordrhein-Westfalen wird Ende 2014
sozialverträglich aus der subventionierten
Steinkohleförderung aussteigen. Der Bund folgt 2018. In den
Jahren 2015 bis 2018 beteiligt sich das Land
Nordrhein-Westfalen nicht mehr an den Absatz- und
Produktionshilfen. Der Ausstieg erfolgt sozialverträglich.
Dem Börsengang der RAG steht nichts mehr im Weg.
Nordrhein-Westfalen wird die Subventionierung der Steinkohle
bereits Ende des Jahres 2014 einstellen. Mit diesem Ergebnis
des so genannten "Kohlegipfels" sowie den
Zukunftsperspektiven für das Ruhrgebiet beschäftigte der
Landtag in einer Sondersitzung.
"Gestern
haben wir den Ausstieg aus dem subventionierten
Steinkohlebergbau in Nordrhein-Westfalen beschlossen. Heute
beginnt eine neue Zeit in der Wirtschafts- und
Industriegeschichte Nordrhein-Westfalens", sagte
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU).
"Dass dies möglich war, dafür danke ich allen, die
mitgeholfen haben, standfest geblieben sind und nicht
umgefallen sind." Jetzt gehe es darum, ein neues Kapitel der
Landesgeschichte aufzuschlagen. In Kürze werde man die neue
„Initiative Zukunft Ruhr“ vorstellen, mit
der Maßnahmen der Landesregierung effizient und
zukunftsweisend gebündelt würden. Besonders wichtig sei,
dass gerade im Ruhrgebiet neue Forschungseinrichtungen
entstünden. Exemplarisch nannte Rüttgers ein neues Institut
für Werkstoffforschung an der Universität Bochum, an dem
sich das Land mit 12 Millionen Euro beteiligt, eine neue
lebenswissenschaftliche Innovationsplattform an der
Universität Dortmund mit einer Landesbeteiligung von 33,3
Millionen Euro sowie ein neues Science-to-Business Center
der Degussa AG in Marl mit einer Landesförderung von 11,3
Millionen Euro.Von strategischer Bedeutung für
Nordrhein-Westfalen seien auch Investitionen in neue,
hochmoderne Kraftwerke - alleine im Ruhrgebiet stünden
Kraftwerksinvestitionen von über 5,5 Milliarden Euro an:
"Wir schlagen ein neues Kapitel auf. Eine neue Ära beginnt.
Lassen Sie uns jetzt gemeinsam anpacken und gemeinsam die
Zukunft gestalten – zum Wohle aller Menschen an Rhein und
Ruhr."
Hannelore Kraft (SPD)
bewertete positiv, dass es eine Einigung und damit endlich
Sicherheit für die Betroffenen (Bergleute, Zulieferer,
Mitarbeiter RAG-Konzern) gebe und die Bewilligungsbescheide
für 2009-2012 auf den Weg gebracht würden. Der RAG Konzern
könne endlich an die Börse gehen. Sie kritisierte aber, auch
nach 2015 würde das Land noch zahlen. "2015 ist nicht das
Ende aller Subventionen. Zu zahlen bleiben weiterhin die
laufenden Altlasten. Das Land muss auch in den nächsten
Jahren behilflich sein, damit das Unternehmen nicht in eine
Unterfinanzierung gerät, denn die so genannte Sprechklausel
gilt fort, auch für das Land." Den Ministerpräsidenten
fragte sie, wie er die jetzt notwendigen
Strukturveränderungen sicherstellen wolle: "Wo ist Ihr
Konzept? Wie wird es finanziert? Das ist jetzt nach den
Ergebnissen allein Aufgabe des Landes, nicht mehr des
Bundes. Welche Änderungen wird es im Haushalt NRW geben?"
Sie forderte die Regierung auf, ein Programm für die
Kohlerückzugsgebiete wieder aufzulegen.
Helmut Stahl (CDU)
sagte, heute sei das "Ende einer Epoche". Er bedankte sich
bei Ministerpräsident Jürgen Rüttgers für den
Verhandlungserfolg in Berlin. Rüttgers habe die zentralen
Forderungen der Christdemokraten in NRW an einen Ausstieg
aus dem subventionierten Steinkohlenbergbau umgesetzt. Dazu
gehöre, dass kein Bergmann ins Bergfreie falle: "Denn vor
allem der Einsatz der Bergleute hat das Wirtschaftswunder
Deutschland erst möglich gemacht." Die Menschen im
Ruhrgebiet hätten jetzt eine endlich Klarheit: "Wir trauen
den Menschen zu, den Wandel aktiv zu gestalten", sagte
Stahl. Der SPD warf der Christdemokrat dagegen vor, sie habe
"die Mentalität eines Industrie-Museums."
Sylvia Löhrmann (Bündis 90/ Die Grünen)
bekräftigte: "Ja, es ist eine historische Stunde für
Nordrhein-Westfalen. Das Ruhrgebiet steht vor einer
Zeitenwende. Ja, es ist gut, dass der Ausstieg beschlossen
ist und damit eine Jahrhunderte alte Industriegeschichte in
Nordrhein-Westfalen sozialverträglich beendet wird – ohne
betriebsbedingte Kündigungen." Doch bei Verträgen dürfe man
nicht nur die Überschriften angucken. "Fakt ist: Der Bund
stiehlt sich aus der Verantwortung für die Risiken bei den
Altlasten und Ewigkeitskosten. Was Sie, Herr
Ministerpräsident, als Erfolg verkaufen, die dreißig Prozent
Beteiligung des Bundes, entpuppt sich bei genauerer
Betrachtung als schwere Erblast für unser Land." Rüttgers
habe zugelassen, dass der Bund sich aus der Verantwortung
für den Strukturwandel im Ruhrgebiet komplett verabschiede.
Ungeklärt sei auch die konkrete Ausgestaltung der Stiftung.
Zur SPD sagte Löhrmann: "Frau Kollegin Kraft, wenn Sie
tatsächlich mit der Forderung nach einem Sockelbergbau in
den nächsten Wahlkampf ziehen wollen, sage ich Ihnen:
Erstens, damit werden Sie keine Wahl gewinnen. Und zweitens
- mit uns nicht!"
Dr. Gerhard Papke (FDP)
warf der SPD Vergangenheitsbewältigung und Trauerarbeit vor.
Das Eckpunktepapier besiegle das Ende des subventionierten
Steinkohlebergbaus: "In Zukunft wird in helle Köpfe
investiert und nicht mehr in dunkle Schächte." Dem
Ministerpräsidenten bescheinigte er einen herausragenden
Verhandlungserfolg. Insbesondere der Versuch, einen Teil der
Erlöse des Börsengangs für laufende Subventionen zu
verwenden, habe verhindert werden können: "Die SPD hätte
akzeptiert, dass der Erlös des Börsenganges nicht in eine
Stiftung fließt, sondern für laufende Kosten verbraucht
wird. Die Erlöse gehen nun vollständig in die Stiftung. Wir
hätten aber noch mehr erreicht, wenn die SPD dem
Ministerpräsidenten nicht in den Rücken gefallen wäre." Zum
Thema Sockelbergbau sagte Papke: "Wer jetzt noch glaubt,
dass der Sockelbergbau kommt, der glaubt auch, dass
Zitronenfalter Zitronen falten."
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Kompromiss:
Steinkohlesubventionen bis 2014, Kohleförderung bis 2018 |
Landtag NRW, Düsseldorf, 7. Februar 2007 -
Nordrhein-Westfalen wird die Subventionierung der Steinkohle
bereits Ende des Jahres 2014 einstellen. Darauf haben sich
in Berlin die Teilnehmer des Kohlegipfels heute Abend
verständigt. Damit spart das Land Nordrhein-Westfalen rund
468 Millionen Euro. Die Kohleförderung soll aber erst 2018
eingestellt werden. Mit dem Kompromiss zeigten sich am Abend
alle vier Landtags-Fraktionen zufrieden.
Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU)
unterstrich stellvertretend für Ministerpräsident Jürgen
Rüttgers und die Landesregierung: "Die anstehenden
politischen Entscheidungen zählen zu den wichtigsten
Eckpunkten der Wirtschafts- und Industriepolitik in
Nordrhein-Westfalen in diesem Jahrzehnt und darüber hinaus."
Der Bergbau in Nordrhein-Westfalen habe keine Perspektive.
Trotz enormer Subventionsleistungen in Höhe von 126,8
Milliarden Euro seit 1949 sei es nicht gelungen, den Abbau
von Steinkohle in Deutschland wettbewerbsfähig zu gestalten.
"Das müssen wir akzeptieren und die Konsequenzen ziehen",
forderte Thoben. Der in Berlin beschlossene Ausstieg aus der
Kohleförderung im Jahr 2018 sei für die Landesregierung "der
späteste Auslaufzeitpunkt". Die Wirtschaftsministerin
erklärte daher: "Wir sind sicher, dass auch ein schnellerer
Personalabbau sozialverträglich zu gestalten ist. Daher
sehen wir ein deutlich früheres Auslaufjahr als realistisch
an." Auch für die Zeit nach dem Ausstieg will sie den Bund
in eine "Finanzierungspflicht" nehmen. "Es muss dabei auch
der gleiche Verteilungsschlüssel gelten, wie er heute den
Kohlehilfen für den laufenden Bergbau zu Grunde liegt", so
Thoben.
Norbert Römer (SPD)
betonte mit Hinweis auf die vorgeschlagene Revisionsklausel,
dass eine endgültige Entscheidung über das Ende des Bergbaus
in Nordrhein-Westfalen noch längst nicht gefallen sei: "Die
Tür zu unseren heimischen Lagerstätten ist nicht
verschlossen, sie ist nur angelehnt und kann 2012 wieder
aufgestoßen werden." Zugleich kritisierte er die Forderung
von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, entgegen den
Beschlüssen der Berliner Koalitionsrunde für einen
Kohleausstieg 2018 bereits im Jahr 2014 die letzte Zeche
schließen zu wollen. "Mit seiner radikalen Kehrtwende hat
der Ministerpräsident nicht nur die 100.000 Beschäftigten
der RAG gegen sich
aufgebracht, sondern er hat auch alle Verhandlungspartner
des Kohlegipfels vor den Kopf gestoßen", so Römer. Die
Abgeordneten des Landtags rief er dazu auf, gemeinsam für
die Interessen Nordrhein-Westfalens einzutreten und damit
den in Berlin erzielten Kompromiss zu akzeptieren.
Christian Weisbrich (CDU)
machte im Plenum noch einmal die Position seiner Partei
deutlich, dass der subventionierte Steinkohlebergbau
"energiepolitisch unsinnig und auf Dauer nicht finanzierbar
ist." Der
SPD
warf er den "Rückschritt in die ideologische Steinzeit" und
ihrer Fraktionsvorsitzenden Hannelore Kraft eine
"Profilierungskampagne" vor. Weisbrich stellte in seiner
Rede klar, dass die nordrhein-westfälische
CDU
zu keinem Zeitpunkt einem Kohleausstieg im Jahr 2018
zugestimmt habe. Dieser Einigungsvorschlag aus dem
Kanzleramt sei für Nordrhein-Westfalen nicht akzeptabel
gewesen. Das Erbe des Bergbaus mit seinen Folgekosten müsse
gerecht zwischen Bund und Land aufgeteilt werden, "Wenn die
Koalition in Berlin einen Ausstieg erst 2018 will, dann
müssen die Kosten im Differenzzeitraum allein vom Bund
getragen werden", forderte Weisbrich und erteilte auch dem
geforderten Sockelbergbau der
SPD
eine entschiedene Absage: "Wir wollen nicht, dass der
Steuerzahler weiterhin Geld in ein Loch ohne Boden
schüttet."
Reiner Priggen (Grüne)
kritisierte, dass der aktuelle Diskussionsprozess für das
Parlament nicht transparent sei: "Wir haben keine Details
über die Verhandlungen." Die Vereinbarungen der Berliner
Koalition seien mit großer Vorsicht zu genießen. Priggen
äußerte daher Verständnis für die Position von
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. "Ich bin der sachlichen
Überzeugung, dass er die Notbremse zu Recht gezogen hat." In
den Verhandlungen gehe es nicht um "plusminus zwei Jahre";
sondern um 40 Milliarden Euro Kosten für das Land. "Die
Finanzierung bis 2018 ist für Nordrhein-Westfalen
außerordentlich riskant", urteilte Priggen. Der Bergbau im
Land verursache jährliche Ewigkeitskosten in Höhe von 400
Millionen Euro. "Bei der Lastenverteilung darf
NRW nicht auf
den Kosten sitzenbleiben." Der energiepolitische Sprecher
der Grünen gab außerdem zu bedenken, dass
Nordrhein-Westfalen beim Börsengang der
RAG auf eine
Mehrheit in der geplanten Stiftung pochen müsse. "Dort
müssen diejenigen entscheiden, die auch die Risiken tragen."
Dr.
Gerhard Papke (FDP)
versprach den Abgeordneten "ein historisches
Verhandlungsergebnis." Der Fraktionsvorsitzende machte
deutlich: "Wir wollen eine faire Lastenverteilung zur
Finanzierung der Ewigkeitskosten." Aus diesem Grund sei der
Kohlekompromiss aus Berlin nicht akzeptabel gewesen.
"Nordrhein-Westfalen hat bei dieser Verständigung nicht mit
am Tisch gesessen. Das war ein klassischer Vertrag zu Lasten
Dritter", erklärte Papke. In seiner Rede verteidigte er die
Forderungen des Ministerpräsidenten entschieden. "Wenn er
nicht die Reißleine gezogen hätte, dann wäre das gesamte
Konstrukt auch des Börsenganges der
RAG
zusammengebrochen wie ein Kartenhaus." Je früher der
Kohleausstieg erfolge, desto mehr Geld stünde dem Land für
Zukunftsinvestitionen zur Verfügung. Bei einem Kohleausstieg
im Jahr 2012 würde Nordrhein-Westfalen rund 12 Milliarden
Euro an Subventionen einsparen. Papke warf deshalb der
SPD
vor, mit ihrer Haltung eine zukunftsfähige Politik zu
verhindern. Für ihn stehe fest: "Der Steinkohlebergbau
gehört ab sofort der Vergangenheit an."
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Aktuelle Stunde zum
Klimawandel |
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