16. Juni 2003: 40 Jahre Deutscher Eishockey-Bund
Die Nationalmannschaftsbilanz von
1963 - 2003

40 Jahre Deutscher Eishockey Bund (DEB) - Eine Dokumentation  von Horst Eckert
 
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Teil 10

Nationalteam wieder Aushängeschild

Seit nunmehr fünf Jahren ist Hans Zach als Bundestrainer im Amt. Sein Start 1998 war nicht gerade glücklich. Bei der WM-Qualifikation in Ljubljana (Slowenien) ging voll in die Hose. Das Team stieg erstmals seit 30 Jahren wieder in die B-Gruppe ab.

Es folgte 1999 mit Rang vier in der B-Gruppe eine weitere Enttäuschung für die Anhänger des Nationalteams, das auf seinem Tiefpunkt angekommen war. Aber Hans Zach zog sein Konzept mit der Verjüngung durch.. Er führte seine junge Mannschaft über die Qualifikation in Ljubljana in den Kreis der Olympiateilnehmer zurück.

Ein Jahr später schaffte die Zach-Truppe bei der B-Weltmeisterschaft 2000 in Polen den Aufstieg in die A-Gruppe und qualifizierte sich damit auch sportlich für die WM 2001 im eigenen Land.  Danach war die Nationalmannschaft wieder im Kreis der Top-Nationen etabliert. Bei der WM 2001, bei Olympia 2002 und den Welt-Titelkämpfen 2002 und 2003 erreichte sie jeweils das Viertelfinale. Zachs junge Garde hatte ihr Ziel erreicht, sie war wieder das Aushängeschild des deutschen Eishockeys.

DEB stand finanziell im Niemandsland

Rainer Gossmann, der 1995 Ulf Jäkel als DEB-Präsident abgelöst hatte, musste mit dem Verband zahlreiche Hürden nehmen. Er hatte ein heftiges, lange anhaltendes Duell mit dem DEL-Boss Bernd Schäfer III. Die DEL löste sich vom DEB. Der Weltverband IIHF musste als Schlichter auftreten.

Der DEB war finanziell in großer Not und stand vor großen finanziellen Problemen. Am Ende gab es 1997 einen Kooperationsvertrag zwischen dem DEB und der DEL-Betriebsgesellschaft mbH. Gossmann musste noch einige Klippen umschiffen.

Neue DEB-Führungscrew - Reindl beschnitten

Am 30.November 2002 endete die Ära von Rainer Gossmann, der die längste Amtszeit (1995 - 2002) eines Präsidenten nach Otto Wanner absolviert hatte.

Das neue Führungsteam um Präsident Hans-Ulrich Esken brachte zunächst einmal Ruhe in den Verband, muss aber mit vielen Hinterlassenschaften der alten Führung fertig werden – und kann erst dann die großen Pläne die man sich gesteckt hat, verwirklichen.  Aber der im Verband nicht unumstrittene DEB-Sportdirektor Franz Reindl wurde schon jetzt in seinen Ämtern beschnitten. „Die Verantwortung über das Personal und die DEB-Geschäftsstelle habe ich übernommen, Franz Reindl ist mit der Bezeichnung Generalsekretär nur noch für den sportlichen Bereich zuständig“, verkündete DEB-Vize Bodo Lauterjung. Franz Beckenbauer würde sagen: „Schau`n mer Mal!“  (HE/haje)                                                          

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Teil 9

Otto Wanner verlor seinen letzten Kampf - Ulf Jäkel aus Kaufbeuren brachte neuen Schwung in den Verband 

Otto Wanner hatte  beim DEB-Verbandstag  1992 in Stuttgart seinen letzten Kampf verloren. Seinem Wunsch, doch noch bis zur WM 1993 im eigenen Land im Amt zu bleiben, wurde nicht entsprochen. Die Delegierten wählten ihn nach 28 Jahren ab.

Ein neues Vorstandstrio brachte neuen Schwung in den Verband. Präsident Ulf Jäkel aus Kaufbeuren und Schatzmeister Gottfried Neumann aus Augsburg packten die Sache an und hatte erste Erfolge. Nach drei Jahren endete die Amtszeit des Trios - darunter Vizepräsident Dr. Wolfgang Bonenkamp. Ulf Jäkel trat nach Querelen im Vorstand zurück. Rainer Gossmann wurde sein Nachfolger. Rudolf Schnabel wurde Vizepräsident und Wolfgang Sorge  Schatzmeister. Dieses Trio hielt länger durch als die anderen Vorstandsmitglieder in der Ära nach Wanner, Sie blieben sieben Jahre im Amt.

Start der DEL

In die Jäkel-Ära fiel auch die Gründung der Deutschen Eishockey  Liga (DEL). Am 23. April 1994 stimmten die Vereine der ersten und zweiten Bundesliga für die Einführung der Profiliga. Basis dieser Neuerung war der schlimme Zustand der Finanzen in den Vereinen. Man sprach von 25 Millionen Verbindlichkeiten! Die Lizenzprüfung 1994 ergab, dass fünf Erstligisten und sieben Zweitligaklubs keine Lizenz erhalten könnten. Also eine neue Liga, die DEL.

Der letzte Bundesliga-Meister Hedos München ging als Maddogs München ins erste DEL-Jahr und im DEL-Gründungsjahr 1994 nach nur wenigen Monaten von der Bildfläche verschwunden! Dann wurde es besser. Nach Köln und Düsseldorf wurde Mannheim dreimal in Serie Meister, ehe die zweite Bruchlandung in München vor sich ging. Die Barons wurden Meister und in der bayerischen Landeshauptstadt merkte es niemand. Umzug nach Hamburg.

Nationalteam mit neuem Schwung – dann  kam Kingston

Die Nationalmannschaft erlebte unter dem Bundestrainerduo Dr. Ludek Bukac und Franz Reindl  noch mal einen Aufschwung. Bei Olympia 1992 in Albertville schied man im Viertelfinale gegen Kanada aus. Wer erinnert sich nicht an den Puck der nach Draisaitls Penaltyschuss auf der Linie tanzte und nicht den Weg über die Linie fand. Bei der WM 1993 im eigenen Land wieder im Viertelfinale.

1994 kam George Kingston, der Cowboy aus Kanada. Er führte das Team  1995 nach einem 7:1 gegen die Tschechen ins World-Cup-Viertelfinale. 1997 als er mit der Mannschaft nur Elfter wurde, wurde sein Vertrag nicht verlängert und der Cowboy mußte gehen. Sein Nachfolger wurde Hans Zach.                                                                           Fortsetzung folgt

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Teil 8