Duisburg,
8. Oktober 2024 -
Der Polizei Duisburg ist unter Sachleitung der Zentral- und
Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) ein
Schlag gegen Kindesmissbrauch gelungen. Nach intensiven
Ermittlungen und Durchsuchungen in mehreren Bundesländern
konnten sechs mutmaßlich führende Hintermänner einer
Darknet-Plattform festgenommen werden. Ihnen wird die
bandenmäßige Verbreitung kinderpornografischer Inhalte
vorgeworfen. Auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag
(8. Oktober) haben der Minister der Justiz des Landes
Nordrhein-Westfalen (Dr. Benjamin Limbach), der Minister des
Innern des Landes Nordrhein-Westfalen (Herbert Reul), der
Leiter der ZAC NRW (Leitender Oberstaatsanwalt Markus
Hartmann), der Präsident der Duisburger Polizei (Alexander
Dierselhuis) und der Leiter der Ermittlungskommission
(Kriminalhauptkommissar Kai-Arne Gailer) über das Verfahren
berichtet.
Vom 24. bis 28. September 2024 fand ein
durch das Polizeipräsidium Duisburg geführter Großeinsatz in
sechs Bundesländern statt. Im Rahmen des Einsatzes wurden in
Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern,
Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sieben
Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, sechs Tatverdächtige
(43 bis 69 Jahre alt) festgenommen sowie umfangreiches
Beweismaterial sichergestellt. Nach Auswertungen der
Ermittler konnten weltweit aktive User im mittleren
sechsstelligen Bereich auf dem Board festgestellt werden. An
dem Einsatz waren u. a. Spezialeinheiten und Spezialkräfte -
darunter Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten,
IT-Experten und Datenträgerspürhunde - aus allen beteiligen
Bundesländern involviert. Alle festgenommenen Beschuldigten
befinden sich nun in Untersuchungshaft.
Insgesamt
1517 Asservate (darunter Laptops, Rechner, Handys), zzgl. 94
Umzugskartons u. a. mit Videokassetten und DVDs, müssen
folglich ausgewertet werden. Die exakte Datenmenge kann
derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Alleine auf einem
Rechner eines Beschuldigten sind 13,5 Terabyte auszuwerten.
Bei einem Foto mit einer durchschnittlichen Dateigröße von 4
MB entspricht dies etwa 3,4 Millionen Fotos.
NRW-Innenminister Herbert Reul: "Das ist ein
außerordentlicher Ermittlungserfolg der Polizei
Nordrhein-Westfalen unter Beteiligung der ZAC NRW. Was die
Polizei Duisburg mit ihren Ermittlungen ausgelöst hat, ist
kein Strohfeuer, sondern ein Flächenbrand in der KiPo-Szene.
Die Szene hat nun einen Tummelplatz für ihre
Widerwärtigkeiten weniger. Ich danke allen Beteiligten, die
dafür gesorgt haben, dass die Plattform jetzt Geschichte ist
und dass die Verantwortlichen für ihre Schandtaten zur
Rechenschaft gezogen werden können. Danke an alle
Ermittlerinnen und Ermittler, die sich nicht gescheut haben,
jedem Hinweis nachzugehen. Das, was Sie für unsere
Gesellschaft leisten, und ganz besonders für unsere Kinder,
ist unermesslich. Die Ermittlungen gehen weiter. Ganz sicher
werden wir noch weitere Tatverdächtige ausfindig machen.
Aber wichtiger als die Strafverfolgung selbst ist, weiteren
Missbrauch zu verhindern und Kinder zu befreien, die sich
aktuell noch in den Fängen von Pädophilen befinden. Dafür
tun wir alles, was nötig ist."
Minister der Justiz
des Landes NRW, Dr. Benjamin Limbach: "Kinder leiden ihr
ganzes Leben unter den Taten. Den Kindesmissbrauch im
Internet zu bekämpfen, ist daher eine Pflicht für die
gesamte Gesellschaft. Der Ermittlungserfolg der Polizei
Duisburg und der ZAC NRW ist ein Paukenschlag. Er sendet
unüberhörbar ein Signal an alle Täterinnen und Täter von
Kindesmissbrauch: Ihr könnt Euch nicht verstecken! Nicht
hinter vier Wänden, nicht hinter einem Pseudonym und auch
nicht im Darknet! Die Aufdeckung der tatverdächtigen
Hintermänner dieser Plattform beweist, dass Polizei und
Justiz in Nordrhein-Westfalen Schlagkraft besitzen."
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