Ich habe am vergangenen
Wochenende das Industriemuseum in Hattingen besucht. Auf dem Weg dahin
hatte ich aus verkehrstechnischen Gründen einen längeren Aufenthalt in
Bochum. Und wie ich so durch die Straßen schlendere, komme ich in die
Nähe des dortigen Rathauses. Und wissen Sie, was ich dort gesehen habe?
Genau: den dortigen Weihnachtsmarkt.
Sehr auseinandergezogen und über diverse Straßen verteilt ist er; als
ich so zwischen 10.30 und 11 Uhr durch die Straßen gehe, sind viele
Stände noch geschlossen. Allein schon die räumliche Größe verhindert
weihnachtliche Gefühle. Hinzu kommt: Viele Fressbuden sehe ich hier. Um
ein Missverständnis zu vermeiden: Ich habe nichts gegen Glühwein, Punsch
und andere jahreszeitlich passende Lebensmittel.
Wie der Name aber schon sagt, ist dies ein Weihnachtsmarkt. Da sollten
schon anlassbezogene Produkte angeboten werden. Kerzen fallen mir da ein,
christliche Literatur, kunsthandwerkliche Dekorationen - eben jene
Sachen, die man nicht das ganze Jahr über kaufen kann. Ihnen, liebe
Leser, fallen da vielleicht noch andere Sachen ein.
Was das alles mit uns in Duisburg zu tun hat? Da ich mich sehr oft in
der Duisburger Innenstadt aufhalte, sehe ich unseren Weihnachtsmarkt
fast schon jeden Tag. Sieht man diese Verkaufsveranstaltungen zu oft,
verlieren sie ganz schnell ihren Reiz. Ganz egal, ob weitläufig oder
konzentriert, Fressbude oder Geschenkartikelstand, weihnachtliche oder
weltliche Musik - Weihnachtsmärkte reduzieren sich ganz schnell selbst
zu Allerweltsverkaufsveranstaltungen. Warum wird den christlichen
Kirchen nicht Gelegenheit geboten, sich selbst sichtbar vorzustellen?
Die evangelische Kirche hatte (in Duisburg) im Sommer ihren
Kreiskirchentag; ob es in Duisburg die Motivation gibt, sich ein zweites
Mal zu präsentieren, sei einmal dahingestellt. Doch andere Kirchen sind
genauso wenig vertreten. Was soll ein Weihnachtsfest ohne die Erfinder
von Weihnachten?
Weihnachtsmärkte gelten als Standortfaktor. Wer keinen hat, macht
weniger Umsatz. Daß Handel und Gewerbe Geld verdienen wollen und sollen,
sei ihnen ja zugestanden. Sie sollten sich aber auch ihrer kulturellen
und gesellschaftlichen Wurzeln erinnern und überlegen, wie sie diese
geschäftlich umsetzen. Ein Lebensmitteleinzelhandel, der im Hochsommer
schon weihnachtliche Süßigkeiten verkauft, tut sich jedenfalls keinen
Gefallen.
Hart wie Krupp - Stahl, zäh wie Leder und flink wie Windhunde sollen wir
sein. Halt, nein, stop - diese unseligen Zeiten sind ja zum Glück längst
vorbei. Die Henrichshütte in Hattingen ist ein Museum, in dem die
Besucher Industriegeschichte lebendig erleben können.
"Henrichshütte
Die Henrichshütte wurde 1854 in Hattingen gegründet und erhielt auf
Anregung des ersten Hüttendirektors Carl Roth ihren Namen nach Graf
Henrich zu Stolberg-Wernigerode (1772-1854). Sie war eines der
traditionsreichsten Eisenhüttenwerke des Ruhrgebietes und wurde
beginnend im Jahre 1987 stillgelegt (1987 Hochofen 3 und Walzwerk, 1993
Stahlwerk, 2003 Schmiede). Trotz wechselnder Eigentumsverhältnisse (1930
bis 1963 Ruhrstahl, 1963 bis 1977 Rheinstahl, ab 1977 Thyssen AG, usw.)
blieb der Name Henrichshütte stets bestehen.
Die Henrichshütte war über viele Jahrzehnte bis in die 1970er-Jahre der
Hauptarbeitgeber in Hattingen, dessen Wirtschaftskraft über die
Stadtgrenzen hinaus abstrahlte. In den Spitzenzeiten produzierten hier
über 10.000 Arbeiter Walz- und Schmiedeteile aus Eisen und Stahl. Das
Unternehmen trug mit der Gründung von Arbeitersiedlungen (Gartenstadt
Hüttenau, Müsendrei und anderen) auch bedeutend zur Entwicklung des
heutigen Hattinger Stadtteils Welper bei.
Zur damals notwendigen Erweiterung des Betriebsgeländes um eine neue
Sinteranlage wurde Ende der 1950er Jahre das Flussbett der benachbarten
Ruhr verlegt, um den nötigen Bauplatz zu erhalten.
Die Stilllegung
Gegen den erbitterten Widerstand wurde 1987 im Zuge des allmählichen
Niedergangs der Kohle- und Schwerindustrie im Ruhrgebiet der letzte
Hochofen der Henrichshütte stillgelegt. Der letzte Abstich fand am 18.
Dezember 1987 statt. Auch der Neubau 1979/1980 der heute nun völlig
überdimensionierten ?Kosterbrücke� über die Ruhr zur Verbesserung der
Verkehrsanbindung konnte dies nicht verhindern. Für Hattingen war es
eine große Aufgabe, diesen Strukturwandel zu vollbringen. Dabei muss man
sich vor Augen führen, dass durch den Schwund der Kaufkraft und
Abwanderungen aus der Stadt und Verlust auch der gesamte Einzelhandel
vorübergehend in die Krise gezogen wurde.
Über Umschulungsprogramme usw. hinaus gab es auch soziale Programme:
Seniorenstudiengänge in Dortmund und Bochum, eine Arbeitsgruppe zur
Renovierung eines Segelschiffs, eine Zeitschrift (W.I.R. ?Wir im
Ruhestand), eine Trachtengruppe. Man befürchtete (zurecht), dass es zu
Spannungen in den Ehen kommt (mit erheblichen Problemen bis hin zu
Scheidungen und Obdachlosigkeit), wenn insbesondere ältere Arbeitnehmer,
die keine neue Arbeit finden konnten, nach Jahrzehnten regelmäßiger
Erwerbstätigkeit plötzlich den ganzen Tag zu Hause ohne Beschäftigung
verbringen.
Heute ist das 70.000 m² große Gelände der Henrichshütte
(altlastensaniert) neben einigen neuen Gewerbeansiedlungen und neuen
Parkflächen einer der acht Standorte des Westfälischen Industriemuseums
und Teil der Route der Industriekultur.
Auf dem Gelände stellte der Bildhauer Zbigniew Frączkiewicz 1996
seine Plastiken Menschen aus Eisen aus. Drei der Eisenmänner stehen nun
vor der Stadtmauer Hattingens. Das 60 m hohe Gebäude des
Blasstahlwerkes, ein Wahrzeichen der Stadt Hattingen, wurde am 23.
Januar 2005 um 10:06 Uhr vor den Augen von 2.500 Zuschauern, darunter
vielen ehemaligen Mitarbeitern, mit 40 kg Sprengstoff gesprengt. Aus
Kostengründen war es nicht möglich gewesen, das Stahlwerk als
Industriedenkmal zu erhalten. Der Gasometer wurde bereits 1994
gesprengt," beschreibt die Internetenzyklopädie Wikipedia den Ort.
"Die 1854 gegründete Henrichshütte ist das traditionsreiche Hüttenwerk
an der Ruhr. Hier wurden Erz und Kohle gefördert, Koks, Eisen und Stahl
produziert, gegossen, gewalzt, geschmiedet und bearbeitet - alles `unter
einem Dach'. Über 10.000 Menschen fanden in `ihrer' Hütte Arbeit.
Arbeiterkolonien wuchsen um das Werk. 150 Jahre lang prägte das
Hattinger Hüttenwerk so die Stadt, die Landschaft, die Menschen an der
Ruhr.
Gegen den Widerstand der ganzen Region wurden 1987 die Hochöfen
ausgeblasen. Andere Betriebe des Werkes folgten. 2004 verlosch in der
Schmiede das letzte `Feuer über der Ruhr' Heute haben sich hier neue
Betriebe angesiedelt.
Seit 1989 entwickelt der Landschaftsverband Westfalen - Lippe den
Hochofenbetrieb zum Hüttenmuseum. Hier zeigt das Westfälische
Industriemuseum heute die Geschichte von Eisen, Stahl und Menschen. Mit
der `blauen Ratte', unserem Maskottchen, geht`s hinein in die `Lernwelt
Hütte'. Auf dem `Weg des Eisens' erleben die Museumsbesucher
einzigartige Orte. Sie fahren mit dem Aufzug hinauf auf HO 3, den
ältesten Hochofen im Ruhrgebiet. In der Gießhalle vermitteln Ort, Film
und Interview, wie einst die Hüttenwerker im funkensprühenden Feuer
arbeiteten. Der `Weg des Eisens' über Hochofen 3 mündet in der
Gebläsehalle. Dort wächst gerade der `Weg des Stahls' mit
Gebläsemaschinen, Thomasbirne, Schmiedehammer und Walzwerk
Der Weg des Eisens folgt Material und Menschen. Auf, über und durch
Erzbunker führt der `Weg des Eisens' hinauf auf Hochofen 3. Hinunter
geht`s in die Gießhalle, wo das Eisen abgestochen wurde. Überall treffen
Sie Frauen und Männer, die hier gearbeitet haben. Sie erzählen vor Ort
ihre Geschichte vom Arbeiten und Leben mit Eisen und Stahl.
Der grüne Weg führt über die Industriebrache. Nach der Stillegung
entwickelte sich die Natur hier wieder nach eigenen Regeln. Wilder
Majoran, Stinkender Storchschnabel, Götterbaum, Turmfalken und
Schmetterlinge gibt es hier.
Der Weg der Ratte spürt dem Geheimnis des Eisens nach. Die Ratte lebt
seit Ewigkeiten auf dem Hüttengelände. Niemand kennt sich so gut aus wie
sie," beschreibt sich das Westfälische Industriemuseum selbst. Dieses
Museum ist ein klassisches Freiluftmuseum. Es zeigt den Hochofen so, wie
er ist, rostig, ungenutzt und vermeintlich verschönerungsbedürftig. Kalt
ist es an diesem Samstagnachmittag, so daß ich nicht sehr viel Zeit auf
dem Freigelände verbringe. Die Gebläsehalle schaue ich mir an, den
Bahnsteig, das Labor und (natürlich) den Hochofen incl. Gießhalle. Der
Ausflug auf die Spitze des Hochofens (ich nutze dazu den Aufzug) ist
nicht gerade sehr angenehm. Zu kalt und zu windig ist es, als daß der
Ausblick auf die nähere Umgebung wirklich Freude bereiten würde.
Führungen, ein Mitmach - Museum und Gastronomie werden hier angeboten.
Ein Klassiker unter den Museen liegt hier aber nicht vor. Gelegentliche
Hörstationen und vereinzelte Videostationen erscheinen wenig attraktiv,
zumal insbesondere der Hochofen nicht überall zugänglich ist. Möchte man
die Henrichshütte wirklich kennenlernen, müsste man schon an den
Führungen teilnehmen. Es gibt zwar eine Bushaltestelle direkt vor der
Haustüre. Da die Henrichshütte aber etwas abseits liegt, ist es aber
schon sinnvoll, mit dem eigenen PKW anzureisen. Und um ehrlich zu sein:
Die offenen Führungen finden sonntags und freitags abends statt. Von den
verkehrstechnischen Fragen abgesehen hätten ich zu diesen Zeiten
eigentlich besseres zu tun als ein Museum zu besuchen (zumindest dann,
wenn man längere Anfahrtswege in Kauf nehmen muß).
Ich nutze die Zeit, um mir die Hattinger Innenstadt anzusehen. Die vielen
Schiefer gedeckten und Fachwerkhäuser fallen hier auf. Der moderne
Zeitgenosse des 20. und 21. Jahrhunderts stellt sich so eine
altertümliche Stadt vor. Auch hier gibt es einen Weihnachtsmarkt. Die
Fressbuden fallen in Hattingen allerdings nicht so sehr auf. Die
jahreszeitlich passenden Geschenkartikel stehen hier deutlicher als
woanders im Vordergrund.
Die St. Georgskirche ist in der Adventszeit nachmittags geöffnet. Also
trete ich auch ein. Auffallend an diese evangelischen Kirche sind ihre
(farbigen Fenster). Insgesamt 20 sind es. Sie beschäftigen sich mit
biblischen Themen. "Wanderer, kommst du nach Hattingen, gehe in diese
Kirche und schaue dir die Fenster an," möchte man da ausrufen. Es ist
eine wahre Freude, wie die Menschen an diesem Tage strömen.
Die Ausstellung des Hattinger Kunstvereins befindet sich im Alten
Rathaus. Aus irgendeinem unerfindlichen Grunde ist die Ausstellung an
diesem Tag nicht geöffnet. Hertie, Plus, dm, nanunana - hinsichtlich des
Handels gibt es die üblichen Geschäfte in der Hattinger Innenstadt.
Hattingen ist über eine S - Bahn mit dem Ruhrgebiet verbunden. Der
Bereich des S - Bahnhofes muss baulich auf jeden Fall aufgewertet werden.
Es fehlt ein Reisezentrum (incl. Bahnhofsbuchhandel und obligatorischer
Gaststätte). Rolltreppen funktionieren hier schon lange nicht mehr. Der
Übergang in die Innenstadt ist unansehnlich. Das Tor nach Hattingen ist
häßlich und müßte unbedingt verschönert werden. Trotz der Kälte hat sich
der Besuch in Hattingen für mich aber gelohnt. |
Die 1854 gegründete Henrichshütte ist das traditionsreichste Hüttenwerk
an der Ruhr. Hier wurden Erz und Kohle gefördert, Koks, Eisen und Stahl
produziert, gegossen, gewalzt, geschmiedet und bearbeitet und das alles
?unter einem Dach. Über 10.000 Menschen fanden in dieser Hütte ihre
Arbeit. Arbeiterkolonien wuchsen um das Werk. 150 Jahre lang prägte das
Hattinger Hüttenwerk so die Stadt, die Landschaft, die Menschen an der
Ruhr. Gegen den Widerstand der ganzen Region wurden 1987 die Hochöfen
ausgeblasen. Andere Betriebe des Werkes folgten. 2004 verlosch in der
Schmiede das letzte ?Feuer über der Ruhr.
Seit 1989 entwickelte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe den
Hochofenbetrieb zum Hüttenmuseum. Hier zeigt das Westfälische
Industriemuseum heute die Geschichte von Eisen, Stahl und Menschen. Auf
dem ?Weg des Eisens erleben die Besucher verschiedene Orte. Sie fahren
mit dem Aufzug hinauf auf den Hochofen 3, den ältesten Hochofen im
Ruhrgebiet. In der Gießhalle vermitteln Ort, Film und Interview, wie
einst die Hüttenwerker im funkensprühenden Feuer arbeiteten. Der ?Weg
des Eisens über Hochofen 3 mündet in der Gebläsehalle. Dort wächst
gerade der ?Weg des Stahls mit Gebläsemaschinen, Thomasbirne,
Schmiedehammer und Walzwerk.
Das Westfälische Feuerwehrmuseum ist das einzige Museum seiner Art im
Ruhrgebiet. Es gehört zu den größten Feuerwehrmuseen in Deutschland.
Sehenswert ist die Sammlung von Drehleiter- Fahrzeugen, Tanklösch- und
Rettungswagen von anno dazumal. Das älteste Vehikel, ein schweres
Löschgruppen- Fahrzeug der Marke Klöckner - Humbold - Deutz, stammt aus
dem Jahre 1942. Das jüngste ?Schätzchen, der Drehleiter IFA DL 30 aus
DDR- Beständen, stammt aus dem Jahre 1986. Dokumentiert wird vor allem
der elementare Wandel des Feuerwehrwesens seit der Nachkriegszeit:
Industriebrandschutz, Umweltschutz und Rettungsdienst werden hier
erstmals berücksichtigt.
Das Haus Custodis liegt hoch über dem Ruhrbogen im Süden von Hattingen
in der Ruine Isenburg und ist sowohl für Wanderer als auch Museumsfans
ein Ausflugsziel. Ein Prachtstück der Ausstellung im Haus Custodis ist
die mühevolle Rekonstruktion der einst gewaltigen Burganlage. Mühevoll
deswegen, weil das historische Erscheinungsbild der Wehranlage nicht
überliefert ist. Ein Faksimile der Original- Urkunde über die Erwähnung
der Burg ist im Museum zu sehen.
Das Bandwebereimuseum zeigt anhand funktionstüchtiger Bandstühle eine
Jahrhunderte alte Handwerkskunde, die bis in die Mitte des vergangenen
Jahrhunderts ausgeübt wurde. Das älteste Ausstellungsstück, ein
Schaftbandstuhl aus dem Jahre 1902 wurde 1960 modernisiert. Es war bis
1993 in Betrieb. Durch die Nähe der Textilindustrie in Langenberg und
Wuppertal arbeiteten viele Elfringhauser als Haushandweber. Sie stellten
unter anderem Gardinenbänder, Strumpfbänder, Reißverschluss- und
Seidenbänder her. Angetrieben wurden die Maschinen zunächst von Hand,
später durch Wasserkraft und schließlich mit einem Benzinmotor.
Nach dem
2. Weltkrieg blühte die Hausbandweberei wegen der Zerstörung der
Fabriken im benachbarten Wuppertal wieder auf. Im Jahre 1963 gab es in
Elfringhausen 29 Weber mit 63 Bandstühlen. Die stete Weiterentwicklung
der Maschinen bis zur Vollautomatisierung bedeutete letztendlich das Aus
für die Hausbandweberei.
Das Nikolaus- Groß-Museum zeichnet den Lebensweg des NS-
Widerstandskämpfers nach. Die Ausstellung über Nikolaus Groß befindet
sich in einem Nebengebäude der Hattinger Kirchengemeinde St. Mauritius
im Stadtteil Niederwenigern nahe des Domes. Sie ehrt den überzeugten
Katholiken, den sein Glaubensverständnis in der Zeit der NS � Diktatur
brachte, sich dem Widerstand gegen Hitler anzuschließen.
Seine Kindheit verbrachte der 1898 als Sohn eines Zechenschmiedes
geborene Groß in Niederwenigern. Nach dem Besuch der katholischen
Volkshochschule arbeitete er zunächst in einem Blechwalzwerk, später als
Hauer in einer Kohlengrube. Darüber hinaus engagierte er sich in der
christlichen Bergarbeitergewerkschaft. Er arbeitete als Hilfsredakteur
für die Zeitung Bergknappe.
Als Chefredakteur der Westdeutschen Arbeiterzeitung erlebte er den
Aufstieg der Nationalsozialisten. Seine kritischen Kommentare und
politischen Schriften sorgen für Aufsehen. Sie sorgten für
Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verhöre durch die Gestapo. Nach dem
gescheiterten Hitler-Attentat 1944 wurde Nikolaus Groß zum Tode
verurteilt.
Die Wasserburg Haus Kemnade beherbergt eine Sammlung barocker
Ausstattungsstücke wie figürlich gestalteter Kamine und hölzerner
Deckenornamente. Den größten Teil der Ausstellungsfläche des Museums
nehmen allerdings Musikinstrumente - zusammengetragen von dem Bochumer
Musiker Hans Grumbt - aus der Zeit vom 16. bis 20. Jahrhundert ein.
Gleichfalls von einem Privatmann zusammengetragen und der Stadt Bochum
übertragen ist die ?ostasiatische Kunstsammlung Ehrich:
Östlich der Wasserburg Kemnade ist das Bauernhausmuseum in einem
Vierständer-Fachwerkhaus untergebracht. Um 1800 erbaut, beheimatete es
einst die Stiepeler Meierei. Das Bauernhausmuseum dokumentiert in
zahlreichen Ausstellungsstücken ländliche Kultur. Bäuerliches Gerät ist
hier ebenso zu sehen wie Möbel des 16. und 18. Jahrhunderts aus
Westfalen und dem Bergischen Land. Im Obergeschoß befinden sich unter
anderem ein Kinderzimmer und eine Spinnstube. Neben dem Bauernhausmuseum
gibt es einen Bauern- und Kräutergarten.
|