Die Anreise erfolgt über
Recklinghausen. Marl liegt etwas abseits der üblichen Touristenströme.
Das Skulpturenmuseum Glaskasten ist (vermeintlich) eine der
Touristenattraktionen.
Sehr zentral liegt das Museum. Bus- und Bahnhaltestelle "Marl Mitte"
liegt ganz in der Nähe. Durchquert man das Einkaufszentrum "Marler
Stern" und überquert den Crailer Platz, steht man auch schon vor der
Eingangstür des Museums. "Bereits Ende der 40er Jahre begann die Stadt
Marl mit dem Ankauf von Kunstwerken. Schon recht früh lag ein
Schwerpunkt auf Außenskulpturen und ein zweiter auf Werken jener
Künstler, deren Arbeiten noch wenige Jahre zuvor als entartet galten.
Der Etat für den Ankauf - er schwankte je nach Finanzlage der Stadt -
ermöglichte die kontinuierliche Vergrößerung des Kunstbesitzes. Eine
notwendige Systematik unterblieb jedoch. Obwohl dann und wann von einem
Museum gesprochen wurde, nahmen diese Überlegungen erst Mitte der 70er
Jahre konkrete Formen an. Nachdem 1978 ein Kunsthistoriker mit der
Betreuung der Sammlung beauftragt wurde, kam es im gleichen Jahr zur
Gründung des Museums, das sich 1982 als Skulpturenmuseum Glaskasten
institutionalisierte. In der Folgezeit wurden die Ausstellungsräume für
die ständige Sammlung wie auch für die Wechselausstellungen wiederholt
erweitert. Das entwickelte transparente Konzept des Museums erlaubt es
dem Besucher, auch außerhalb der Öffnungszeiten viele der ausgestellten
Werke zu sehen. 1990 wurde die Paracelsus-Klinik offiziell Teil des
Museums.
Seit 1984 wird der Marler Video-Kunst-Preis verliehen. Träger sind das
Adolf Grimme Institut, das ZDF - Kulturmagazin `aspekteŽ, das Goethe -
Institut und das Skulpturenmuseum Glaskasten. Die Ausstellung zum
Video-Kunst-Preis zeigt einen Überblick über die Entwicklung der
deutschen Video-Kunst der jeweils vergangenen zwei Jahre und wird als
Wanderausstellung im In- und Ausland gezeigt. Dem Preisträger (bisher:
M. Odenbach, G. Body, B. Gruber / M. Vedder, J.-F. Guiton und A.
Melitopoulos / V. Schreiner) wird eine Einzelausstellung gewidmet,"
beschreibt sich das Museum das Museum in einem Faltblatt.
Teilweise klassische Skulptur, teilweise moderne Kunst wird hier
gezeigt. Die Dauerausstellung wird im Erdgeschoß gezeigt. Als Gebäude
ist das Museum hier eine Zumutung. Die "Wände" bestehen aus
Glasscheiben, so dass das Museum zwar einerseits hell wirkt, aber auch
überall einsehbar ist. Der Fußboden wirkt so, als wären die Steinplatten
vom Fußweg draußen im Museum verlegt worden; man gewinnt sehr leicht den
Eindruck, als wäre ein Teil einer Straße in ein Gebäude umfunktioniert
worden. In der vorliegenden Form wirkt das Museum einfach nur lieblos.
Hinsichtlich seiner Ausstellungsmöglichkeiten beschränkt sich das Museum
selbst, da Bilder / Fotos / Zeichnungen nicht und Videokunst nur
eingeschränkt angemessen präsentiert werden können.
Die Sonderausstellungen sind im Keller zu sehen; die Räumlichkeiten hier
wirken schon eher wie ein Museum. Sie sind hell und freundlich
gestaltet.
Bei gutem Wetter bietet sich ein Spaziergang um den nahegelegenen
kleinen See an. Da hier auch diverse Skulpturen zu sehen sind, lassen
sich hier Kulturbeflissenheit, Kunstgenuss und Freizeitgestaltung
miteinander verbinden.
"Thomas Virnich (geb. 1957) gestaltet seine Werke durch die Veränderung
und Zerstörung von oftmals vorgefundenen Formen, die er anschließend in
neuer Gestalt wieder erstehen lässt. Im Entstehungsprozess der
Skulpturen kommt z. B. dem Wechselspiel von Positiv- und Negativformen,
von Innen und Außen, von Hohlraum und Umraum große Bedeutung zu. Seine
Werke erscheinen häufig fragil und in einem unvollendeten Stadium
fixiert, da Virnich die Bearbeitungsspuren wie auch die verwendeten
Materialien für den Betrachter erkennbar belässt. Zentrales Thema vieler
seiner Arbeiten ist Architektur, da gerade an ihr die gegenseitige
Beeinflussung von Hülle und Kern, Hohlraum und Umraum besonders deutlich
ablesbar ist. Seit Mitte der 1980er Jahre entstanden bisher insgesamt 89
Editionen in Kleinauflagen, die sich aber von den herkömmlichen
Multiples dadurch unterscheiden, dass es sich nicht um identische
Reproduktionen ein und desselben Objektes, sondern immer um Variationen
einer Grundform handelt, also um Unikate. Die Ausstellung, die in
Zusammenarbeit mit der Galerie Löhrl, Mönchengladbach, und dem Aargauer
Kunsthaus entstand, versammelt alle bisher erschienenen Editionen und
gibt so einen repräsentativen Überblick über das Schaffen von Thomas
Virnich seit 1983," beschreibt ein Flyer die aktuelle Sonderausstellung.
Sehr bunt und sehr originell sind die ausgestellten Objekte und
Skulpturen. Sie zeigen kleine Motorradfahrer, Leporellos, Schnecken,
Muscheln, Fassaden, Bücher und viele andere Phantasieobjekte. Hier liegt
Kunst vor, die speziell für das Museum geschaffen wurde. Ob sie auf dem
freien Markt verkäuflich ist, sei einmal dahingestellt.
Man schrieb das Jahr 890, als Marl erstmals urkundlich
erwähnt wurde. 1111 wurde die Wasserburg ?Haus Loe erstmals errichtet.
Von 1111 bis 1801 gehörte Marl zum Kurfürstentum Köln. Von 1841 bis 1926
war Marl dann ein eigenständiges Amt. 1898 erfolgte die Gründung der
Gewerkschaft Auguste Victoria (heute Auguste Victoria / Blumenthal),
1905 die Gründung der Gewerkschaft Brassert (die 1972 wieder geschlossen
wurde). 1926 bis 1936 war Marl ein Großamt; 1936 bekam Marl die
Stadtrechte verliehen. Zwei Jahre wurden die Chemischen Werke Hüls
gegründet. Der nächste wichtige Einschnitt erfolgte 1975, als die Stadt
Marl neu geordnet und das Amt Marl aufgelöst wurde.
Der Chemiepark Marl ist einer der größten Chemiestandorte Europas. Auf
dem Geländer der ehemaligen Chemischen Werke Hüls bieten nun viele
Chemieunternehmen und verwandte Branchen ein breites Spektrum von
Produkten und Dienstleistungen an. Das Areal ist rund 650 Hektar groß.
Die ChemSite-Initiative von großen Chemieunternehmen der Region, den
Kommunen der Emscher-Lippe-Region, des IGBCE Landesbezirk Westfalen, der
Wirtschaftsförderungsverbände (Emscher-Lippe Agentur GmbH, Gesellschaft
für Wirtschaftsförderung NRW, IHK) und der Landesregierung NRW
unterstützt die Ansiedlung oder Neugründung von Betrieben aus dem
Spektrum der Chemie mit technischem Know-How und Geldern der
Wirtschaftsförderung.
Bereits Ende der 40er Jahre begann die Stadt Marl mit dem Ankauf von
Kunstwerken. Schon recht früh lag ein Schwerpunkt auf Außenskulpturen,
ein zweiter auf Werken jener Künstler, deren Arbeiten noch wenige Jahre
zuvor als entartet galten. Der Etat für den Ankauf schwankte je nach
Finanzlage der Stadt; er ermöglichte die kontinuierliche Vergrößerung
des Kunstbesitzes. Die notwendige Systematik erfolgte jedoch nicht.
Obwohl gelegentlich von einem Museum gesprochen wurde, nahmen diese
Überlegungen erst Mitte der 70er Jahre konkrete Formen an. Nachdem 1978
ein Kunsthistoriker mit der Betreuung der Sammlung beauftragt worden
war, kam es im gleichen Jahr zur Gründung des Museums. Es
institutionalisierte sich 1982 als Skulpturenmuseum Glaskasten. In der
Folgezeit wurden die Ausstellungsräume für die ständige Sammlung wie
auch für die Wechselausstellungen wiederholt erweitert. Das transparente
Konzept erlaubt es dem Besucher, auch außerhalb der Öffnungszeiten viele
der ausgestellten Werke zu sehen. 1990 wurde die Paracelsus - Klinik
offiziell Teil des Museums.
Auf 1.200 Quadratmetern überdachter Fläche werden Skulpturen aus dem
Besitz der Stadt Marl sowie wechselnde Ausstellungen gezeigt. Im Umkreis
von 500 Metern um das Museum sind etwa 70 Großskulpturen auf- und
ausgestellt: auf dem Rundweg um den Citysee, auf dem Rathausvorplatz und
dem angrenzenden Eduard-Weitsch-Weg. Innen- und Außenbereiche
umfassen etwa 220 Plastiken aus dem Eigenbesitz. Die Sammlung des
Museums zeigt Werke des 20. Jahrhunderts von den Anfängen bis zur jungen
zeitgenössischen Skulptur. Arbeiten von Archipenko, Barlach, Belling,
Beothy, Bill, Ernst, Giacometti, Hrdlicka, Jean, Kricke, Laurens, Loth,
Manzu, Matisse, Meunier, Nierhoff, Paolozzi, Man Ray, Reineking, Rodin,
Serra, Schwitters, Uhlmann, Vostell, Wotruba und Zadkine sind hier zu
sehen.
Die Skulptur des 20. Jahrhunderts wird unter thematischen
Gesichtspunkten im Rahmen von Ausstellungen behandelt, wobei sowohl die
junge als auch die kunsthistorisch abgesicherte Kunst berücksichtigt
wird. Einige Beispiele: Werner Graeff. Ein Pionier der 20e Jahre
(1979/80) / Henry Moore, Mutter und Kind (1984/85) / Labile Skulpturen
(1985) / Nur Rost...? (1986) / Eduardo Paolozzi, Köpfe (1986/87), Edwin
Scharff, Retrospektive (1987) / Robert Jacobsen, Raum und Zeichen
(1987/88) / Rudolf Wachter, Holzskulpturen (1992) und Deutsche
Nationaldenkmale (1993).
Skulpturenmuseum Glaskasten
Schon Ende der 1940er Jahre begann die Stadt Marl mit dem Ankauf von
Kunstwerken. Recht früh schon lag ein Schwerpunkt auf Außenskulpturen
und ein zweiter auf Werken jeder Künstler, deren Arbeiten noch wenige
Jahre zuvor als entartet galten. Der Etat für den Ankauf er schwankte je
nach Finanzlage der Stadt ermöglichte eine kontinuierliche Vergrößerung
des Kunstbesitzes. Eine notwendige Systematik unterblieb aber. Obwohl
dann und wann von einem Museum gesprochen wurde, nahmen diese
Überlegungen erst Mitte der 1970er Jahre konkrete Formen an. Nachdem
1978 ein Kunsthistoriker mit der Betreuung der Sammlung beauftragt
worden war, kam es im gleichen Jahr zur Gründung des Museums, das sich
1982 als Skulpturenmuseum Glaskasten institutionalisierte. In der
Folgezeit wurden die Ausstellungsräume für die ständige Sammlung wie
auch für die Wechselausstellungen immer wieder erweitert. Das
transparente Konzept des Museums erlaubt es dem Besucher, auch außerhalb
der Öffnungszeiten viele der ausgestellten Werke zu sehen. 1990 wurde
die Paracelsus Klinik offiziell Teil des Museums.
Auf 1.200 Quadratmetern überdachter Fläche werden Skulpturen aus dem
Kunstbesitz der Stadt Marl sowie wechselnde Ausstellungen gezeigt. Im
Umkreis von 500 Metern um das Museum sind etwa 70 Großskulpturen
aufgestellt: auf dem Rundweg um den City See, auf dem Rathausvorplatz
und auf dem angrenzenden Eduard Weitsch Weg. Innen- und Außenbereiche
umfassen etwa 220 Plastiken aus dem Eigenbesitz. Die Sammlung des
Museums zeigt Werke des 20. Jahrhunderts von den Anfängen bis zur jungen
zeitgenössischen Skulptur. Zu sehen sind beispielsweise Arbeiten von
Archipenko, Barlach, Beothy, Bill, Ernst, Giacometti, Hrdlicka, Jean,
Kricke, Laurens, Loth, Manzu, Matisse, Meunier, Nierhoff, Paolozzi, Man
Ray, Reineking, Rodin, Serra, Schwitters, Uhlmann, Vostell, Wotruba und
Zadkine.
Im Rahmen der Verleihung der Marler Medienkunst Preise vergaben das
Skulpturenmuseum Glaskasten Marl, Kulturradio WDR 3 und die Initiative
Hören am 18. Juni 2006 den Deutschen Klangkunst Preis 2006. Preisträger
der zum dritten Mal vergebenen Auszeichnung sind Robert Jacobsen
(geboren 1963) für seinen Projektvorschlag ?in + out, Roswitha von den
Driesch (Jahrgang 1964) und Jens Uwe Dyffort (Jahrgang 1967(; beide
Berlin, für ihr Projekt ?In der Schwebe sowie Werner Cee (geboren 1953)
aus Gießen für das Projekt ?Cages.
?Robert Jacobsen transponiert den eigentlich der klassischen Skulptur
zugehörigen Begriff des "Ready Made" in den vermeintlich gattungsfremden
Bereich der Klangkunst. In überzeugender Weise gelingt es ihm, den
Zuhörer in seinen Sinnen für alltägliche Phänomene zu schärfen, indem er
den Raum mit nichts anderem füllt, als vorhandenem Klang. In seinem
Konzept "in + out" unterstreicht und ergänzt Robert Jacobsen in
überraschend einfacher, minimalistischer Weise das breite Spektrum
aktueller Klangkunst und wird dafür mit dem Deutschen Klangkunst Preis
2006 ausgezeichnet.
Der geologischen Situation des Ruhrgebietes ist die besondere
Konstruktion der Marler Rathaustürme geschuldet. Die architektonische
Idee, die Türme als schwebende Hängehochhäuser in ständigem
Gleichgewicht zu halten, greifen Roswitha von den Driesch und Jens Uwe
Dyffort in ihrem Konzept `In der SchwebeŽ in gelungener Weise auf, indem
sie das dynamische Balanceverhalten der Türme mittels eines autonomen
akustischen Systems verdeutlichen. Für die überzeugende Überführung
eines eigentlich nur visuell erfahrbaren Zustandes in einen akustischen
erhalten Roswitha von der Driesch und Jens Uwe Dyffort den Deutschen
Klangkunst Preis 2006.
Die eigene Stimme wird in Werner Cees interaktivem Konzept `CagesŽ zum
Instrument ungewohnter akustischer Raumwahrnehmung. In einer Art
klanglicher Closed Circuit Installation versetzt er den Zuhörer an
unbekannte und unzugängliche Orte. Die Informationen des Sehsinns zu
Gunsten des Hörens auf ein Minimum reduzierend, schafft Werner Cee eine
überzeugende Metapher auf "wahre" Wahrnehmung und `wahre` Interpretation
der Wirklichkeit und wird dafür mit dem Deutschen Klangkunstpreis 2006
ausgezeichnet, berichtet das Skulpturenmuseum.
Der Deutsche Klangkunstpreis vergibt 2006 zwei Ehrenpreise an einen
verdienten Klangkünstler (Peter Vogel) und an einen verdienten
Vermittler der Klangkunst, nämlich Hans Otte.
Peter Vogels kybernetische Klangskulpturen gehören zu den wichtigsten
Errungenschaften der internationalen Klangkunst. Der Künstler, 1937 in
Freiburg im Breisgau geboren, hat sein gesamtes künstlerisches Leben in
den Grenzbereichen künstlerischer Gattungen verbracht und diese
miteinander und mit physikalischen und psychologischen Phänomenen
verbunden: Literatur, Musik, Tanz und Malerei waren seit frühester
Jugend Teil seiner direkten Interessen, die ergänzt wurden durch ein
frühes Kennenlernen elektronischer Klangvermittlung. Diese führte zum
Bau eines eigenen Tonbandgerätes, das er zu Musikaufnahmen eigener
Stücke, deren Verfremdung und Manipulation benutzte. Das folgende
Physikstudium ließ später Kunst und Kybernetik, Musik und Interaktivität
mehr und mehr in seinen auch optisch formal überzeugenden Klangmaschinen
zusammenwachsen. Peter Vogels Stellung als Künstler, Musiker,
Kommunikationspsychologe und Physiker wird besonders in seinen großen
Klangwänden und Klangenviroments deutlich, die den Betrachter akustisch
und durch Bewegung bis hin zum Tanz unmittelbar mit einbeziehen.
Hans Otte gehört seit Ende der 1950er Jahre zu den wichtigsten und
einflußreichsten Vermittlern und Anregern der zeitgenössischen Musik und
der internationalen Klangkunst. Der als Komponist (bei Paul Hindemith)
und als Interpret (bei Walter Gieseking) ausgebildete Vollblutmusiker
Komponist, Interpret, Musik- und Texttheaterautor, Klangkünstler,
Intermediakünstler, Vermittler, Organisator und Anreger übernahm 1959
mit 32 Jahren als jüngster Musikchef der ARD diese Stellung bei Radio
Bremen und entwickelte hieraus ?eine epochemachende Tätigkeit als
weltoffener Vermittler bis 1984. Lange Zeit war Radio Bremen dadurch
eine erste Adresse für die neue Musik. Heute weltbekannte Künstler
förderte Otte durch Werkaufträge. Besonders auch die Einrichtung der
beiden Festivalbiennalen pro musica antica und pro musica nova seit 1961
waren akzentsetzende und wegweisende kontinuierliche Veranstaltungen.
Parallel zu dieser Tätigkeit schuf der Musiker Hans Otte ein
umfangreiches und bedeutendes musikalisches und klangkünstlerisches
Werk. Sein zwölfteiliger Klavierzyklus ?Das Buch der Klänge wird heute
von immer mehr Interpreten auf internationalen Konzerten gespielt.
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