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		Besuch Mai 2008 "Die 
		evangelische Kirche Berger Straße" ist die Kirche der ehemaligen 
		lutherischen Gemeinde Düsseldorf. Sie wurde in den Jahren 1683 bis 1685 
		gebaut. Da die Lutheraner damals in der Minderheit waren, wurde die 
		Kirche in einem Hinterhof errichtet. Heute wird das Gebäude als "Kirche 
		der Diakonie" genutzt und ist montags bis freitags jeweils von 15 bis 18 
		Uhr geöffnet.
 "Regelmäßige Gottesdienste finden hier seit 1901 nicht mehr statt. Die 
		Neugestaltung des Innenraums durch den Frankfurter Künstler Tobias 
		Rehberger im Jahre 2003 fiel mit der neuen Nutzung der Kirche durch die 
		Diakonie zusammen. Die Bergerkirche ist jetzt nicht nur ein Ort der 
		Ruhe. Hier finden auch Diakoniegottesdienste, Vorträge, Debatten und 
		Kongresse statt, die sich mit dem Sozialen aus christlicher Sicht 
		auseinandersetzen," erfahre ich bei meinem Besuch dort.
 Einen Besuch ist auch der nahegelegene "Düsseldorfer Senfladen" wert. 
		Dort wird nicht nur der Senf in dekorativen Gefäßen verkauft. In dem 
		Laden kann man auch (natürlich nur in geringen Mengen) Senf mit 
		verschiedenen Geschmacksrichtungen testen. Aprikosensenf, Bärlauchsenf, 
		Johannisbeersenf, Altbiersenf (für den Mann) und Weißweinsenf seien hier 
		als Beispiele genannt. Daß es hier ein Senfmuseum geben soll, damit 
		wirbt die Düsseldorfer Stadtwerbung, und daß der Inhaber auch eine 
		kleine Führung mache. Historische Maschinen für die Senfherstellung, 
		historische Fotos und verschiedene historische und hübsch anzusehende 
		Gefäße gibt es hier zu bewundern. Einen Besuch ist der Laden auf jeden 
		Fall wert, auch wenn der Senf dort auf jeden Fall etwas hochpreisig ist.
 "Gut & Gerne" heißt ein Geschäft in der Düsseldorfer Altstadt, das 
		Schokolade und Confiserieartikel verkauft; eine kleine Gastronomie ist 
		angeschlossen. Auch wenn die Preise hier weit über den vertrauen Preisen 
		des normalen Einzelhandels liegen, lohnt sich dennoch ein Besuch. Die 
		sinnliche Art der Präsentation, der appetitanregende Anblick der 
		Süßigkeiten - wer Schokolade schätzt, kommt gerne hierher.
 Die Königsallee gehört nach Angaben der 
		Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH zu der kleinen Gruppe 
		international bekannter Straßen, die als Boulevard bezeichnet werden. 
		"Die Namen der Modeschöpfer, die hier ihr Standbein haben, lesen sich 
		wie ein Auszug aus dem `Who`s Who' der Modebranche: Armani, Joop, 
		Burberry, Hermés, Kunzo. Im spektakulären Ambiente präsentiert dieses 
		Trend - Kaufhaus ca. 70 Fachgeschäfte auf sieben Etagen gebündelt nach 
		thematisch verwandten Sortimenten: Food-, Designer-, Lifestyle-, 
		Multimedia - Level etc.," berichtet der Stadtführer der Landeshauptstadt 
		Düsseldorf über das Sevens - Center.
 Und tatsächlich: Spektakulär ist die Architektur auf jeden Fall. Viel 
		Marmor, Stahl, Glas, Holz und Licht bekommt der Besucher hier zu sehen. 
		"Shopping Mall" heißt das Gebäudekonzept in der offiziellen 
		Sprachregelung. Die Geschäfte, bei denen ich keine Leerstände entdecken 
		kann, liegen an den äußeren Wänden, ein kleiner Fußweg mit Stützgeländer 
		davor - das Auge kann so problemlos von einer Etage zur nächsten wandern 
		und wieder zurück. Schon unter optischen Geischtspunkten ist das Gebäude 
		sehenswert.
 
 Exklusiv ist auch die Ware, die hier verkauft wird. Ganz egal, ob es 
		Brillen, Textilien, Elektronik, Spielzeug oder einfach nur die Tasse 
		Kaffee im Keller ist - alles versprüht den Hauch von Luxus, der den 
		Arbeiterstädten im Ruhrgebiet so fremd ist. Wie teuer die Produkte wohl 
		sind? Ich traue mich schon fast gar nicht, in einen der Läden zu gehen 
		und zu fragen. Wer solchen Pomp nicht gewohnt ist, auf den kann er schon 
		einschüchternd wirken.
 "Die Akte Jan Willem"
		Der Volksmund nennt ihn "Jan Wellem": Johann Wilhelm Von Pfalz - 
		Neuburg. Unter dem Titel "Die Akte Jan Willem" nähert sich auch das 
		Stadtmuseum Düsseldorf dem populären Landesherren, nach dem auch eine 
		Straßenbahnhaltestelle am Rande der Altstadt benannt ist.
 "Kommen Detektive an einen Tatort, setzen sie den Tathergang aus den 
		Indizien zusammen. Die Akte Jan Wellem ist dick," führt 
		Oberbürgermeister Joachim Erwin bei der Eröffnung der Ausstellung aus. 
		"In vollem Ornat sitzt er auf einem Pferd. Das Reiterstandbild steht vor 
		dem Rathaus. Politisch fehlt es dem Fürsten an Fortune. Sein 
		Kunstverstand war jedoch exorbitant. Zweifelt man seinen Kunstverstand 
		an, gerät er leicht in Wut."
 Locker führt Erwin in die Ausstellung ein, die Person und Persönlichkeit 
		des Kurfürsten vorstellen soll. 80% der Exponate stammen aus dem Bestand 
		des Stadtmuseums und waren bislang noch nie gezeigt worden, wie so ganz 
		nebenbei zu erfahren ist.
 Viele historische Gemälde und Zeichnungen lassen Jan Wellem und seine 
		Zeit noch einmal lebendig werden. Nein, eigentlich ist das Wort "Zeit" 
		hier unangebracht. Die adelige Familie und ihre Heiratspolitik steht 
		deutlich im Vordergrund. Wer etwas über das Düsseldorf der damaligen 
		Zeit, das Leben der Menschen oder die Regierungsleistung Jan Wellems 
		erfahren möchte, muß schon genau hinschauen. Sehr versteckt sind die 
		Details. Viele Details sind auch nur in einem Begleitheft enthalten.
 Aber was soll`s. Irgendwie gefällt die Ausstellung. Wer sich für die 
		regionale Geschichte interessiert, dem sei sie empfohlen. Sie ist von 
		der Bahnhaltestelle "Heinrich - Heine - Allee" aus gut zu Fuß zu 
		erreichen. Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf, Berger Allee 2, 
		40213 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 8996170, Öffnungszeiten: dienstags bis 
		sonntags 11 bis 18 Uhr. Eintritt: 3 Euro / 1,50 Euro; der Eintritt in 
		die Sammlungspräsentation ist frei.
 
		Düsseldorfer Kirchen 
		St. Maximilian"Unser Kloster gehört innerhalb des Franziskanerordens zur Kölnischen 
		Franziskanerprovinz von den Heiligen Drei Königen. Unsere 
		Ordensgemeinschaft geht zurück auf Franziskus von Assissi (1181 - 1226). 
		Er war der Sohn eines reichen Kaufmanns. Die Erfahrung von Krieg und 
		Gewalt, Not und Krankheit eröffnete ihn für die Begegnung mit Jesus 
		Christus und seiner Botschaft. Radikal richtete er sein Leben nach dem 
		Evangelium aus und wurde so zum Orientierungspunkt für unzählige 
		Menschen bis in unsere Zeit.
 Nach seinem Beispiel wollen auch wir Gott dienen mit einem Leben nach 
		dem Evangelium in Armut in der Gemeinschaft der Brüder im Dialog mit 
		Gott und den Menschen, denen wir im Alltag begegnen.
 Die ersten Franziskaner kamen 1651 nach Düsseldorf und bauten in der 
		Altstadt ihr Kloster (heute St. Maximilian). Unter Napoleon aus der 
		Stadt vertrieben kehrten sie 1853 nach Düsseldorf zurück und ließen sich 
		am jetzigen Ort nieder. Durch schwere Kriegsschäden wurde der Bau der 
		heutigen Klosteranlage nötig," beschreibt sich das Franziskanerkloster 
		Düsseldorf in einem Faltblatt.
 Zentral in der Nähe des Hauptbahnhofes und doch sehr unauffällig ins 
		Straßenbild integriert liegt die Kirche in der Düsseldorfer Innenstadt.
 Auffällig an dieser Kirche: Hier fehlt fast jeglicher Schmuck. 
		Altartisch, Lesepult und Taufbecken sind aus Stein. Der obligatorische 
		Kreuzweg darf nicht fehlen. Interessant ist eher das Kreuz. Von Jesus 
		sind nur Hände, Füße, Dornenkrone und die Wunde in der Leiste zu sehen.
 Hell und freundlich sieht der Altar in der Seitenkapelle aus. Ein 
		Altartisch aus Stein, ein Lesepult, ein schlankes Kreuz mit Jesusfigur, 
		vor allem aber die drei farbenfrohen Marienbilder machen das Kopfende 
		des Raumes aus. Schön ruhig ist es hier. Wer eine kurze Pause vom 
		Altagsstreß sucht, ist hier bestimmt gut aufgehoben.
 
		"Im Jahre 1651 ließen sich 
		auf der damals noch nahezu unbebauten Düsseldorfer Citadelle sechs 
		Franziskaner nieder und begannen ihren Dienst an Gott und den Nächsten.Ihr Predigertalent sowie ihr hingebungsvolles seelsorgerisches und 
		caritatives Wirken machten sie in der Stadt bald so beliebt, dass sie 
		nach nur vier Jahren mit Hilfe von Spenden der Bürger und des Adels 
		beginnen konnten, Kloster und Kirche zu errichten. Kaum ein halbes 
		Jahrhundert später erwiesen sich diese Gebäude bereits als zu klein. Das 
		Konventsgebäude wurde ausgebaut und anstelle des ersten Gotteshauses ein 
		neues, größeres errichtet. Am 4. Oktober 1737 wurde in dieser Kirche, 
		die zunächst dem Heiligen Antonius von Padua geweiht war und die heute 
		den Namen St. Maximilian trägt, erstmals Gottesdienst gefeiert.
 Von Anfang an feierten die Franziskaner mit feierlicher Musik ihre 
		Gottesdienste. Ihre Glaubensunterweisungen wurden regelmäßig von 
		tausenden Menschen besucht. Sie waren beliebte Beichtväter, leiteten 
		eine große, allen Bürgern zugute kommende Krankenstation, speisten und 
		kleideten die Armen, betrieben eine Klosterbrauerei und machten sich 
		nicht zuletzt um die Bildung verdient, So gründeten sie bereits 1673 
		eine theologische Lehranstalt, die zur Zeit der Aufklärung im Herzogtum 
		Berg das konservative Gegengewicht zu der von Rom abweichenden Bonner 
		Universität bildete. 1695 begannen sie neben dem ursprünglichen 
		Klostergebäude mit der Errichtung einer sogenannten Laienschule. Während 
		der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts standen Kirche und 
		Kloster der Franziskaner in Gefahr, abgerissen zu werden. Dem heftigen 
		Protest und passiven Widerstand der Düsseldorfer Bürger war es jedoch zu 
		verdanken, dass das Schlimmste verhindert werden konnte. Zwar wurde die 
		Ordensgemeinschaft aufgelöst, doch bliebt das spätbarocke Kirchengebäude 
		erhalten und wurde unter dem Namen St. Maximilian zur zweiten 
		Pfarrkirche Düsseldorfs.
 Die Einrichtung des Kirchenraumes von St. Maximilian ist weitgehend 
		ursprünglich. Bänke, Beichtstühle, Kanzel und Heiligenstatuen stammen 
		aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Chorgestühl befand sich bereits 
		in der hundert Jahre zuvor errichteten ersten Kirche. Ebenfalls 
		authentisch ist die Einrichtung der Sakristei und die Stuckdecke des 
		1743 fertig gestellten Antoniussaales im Klostergebäude.
 Das bronzene Adlerpult ist spätgotisch und stammt aus dem Altenberger 
		Dom. Das Altargemälde ist von der Hand des Kapuzinerpaters Damian, der 
		am Hofe Jan Wellems wirkte. Künstlerisch verwandt sind die Werke der 
		Rubensschule: `Jesus und Johannes als Kinder', `Kreuzabnahme' und 
		`Auferstehung'. Der gleichen Schule entstammt das Kruzifix im 
		Antoniussaal. Die Statuen `Immaculata' und `St. Barbara' sind Arbeiten 
		des Grupello - Kreises. Der Düsseldorfer Malerschule verdanken sich: 
		`Grablegung' von Eberhard Stammel, `Theodor Bock' von Franz Ittenbach 
		und der Kreuzweg von Heinrich Nüttgens. Die Stuckdecke unter der 
		Orgelempore ist so alt wie die Kirche und symbolisiert franziskanische 
		Predigt und Beichte," beschreibt sich St. Maximilian selbst.
 In der Düsseldorfer Altstadt gelegen ist die Kirche eine Attraktion 
		insbesondere für Touristen. Reichlich geschmückt, ohne aufdringlich zu 
		wirken, prachtvoll aber nicht übertrieben, ein Ort der Ruhe, Einkehr und 
		Besinnung und doch gut besucht - so könnte man die Kirche beschreiben. 
		Wer an sehenswerter sakraler Kunst interessiert ist, der sollte auf 
		jeden Fall seinen Weg in die Kirche ganz in der Nähe von Filmmuseum und 
		Keramikmuseum finden.
 
 "Gemeinde der Obhut der 
		Gottesgebärerin Jungfrau Maria" heißt die Düsseldorfer Gemeinde der 
		russisch - orthodoxen Kirche. Im Stadtteil Eller gelegen, gehört sie dem 
		Bistum Düsseldorf des Moskauer Patriachats an.
 "Als Russisch-Orthodoxe Kirche (oder Russische Orthodoxe Kirche) werden 
		zumeist die autokephale orthodoxe Kirche von Moskau und ganz Russland 
		(Patriarchat von Moskau und ganz Russland) und die ihr nach geordneten 
		Kirchen bezeichnet. Sie bilden gemäß dem allen orthodoxen Kirchen 
		gemeinsamen Glaubensbekenntnis zusammen mit den anderen orthodoxen 
		Kirchen die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche. Vor 
		allem durch ihre lange eigenständige Tradition entwickelten sie einen 
		eigenen Charakter. Der Patriarch als Oberhaupt hat seinen Sitz im 
		Danilow-Kloster in Moskau, größter russisch-orthodoxer Kirchenbau ist 
		die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.
 
 Geschichte
 
 Entstehung
 
 Entstanden ist die Russisch-Orthodoxe Kirche, als Großfürst Wladimir I., 
		Herrscher der Kiewer Rus, 988 die Taufe empfing und seine Untertanen 
		taufen ließ.
 
 Die ersten Metropoliten kamen aus Griechenland und Bulgarien. 
		Metropolitensitz war zuerst Kiew, ab 1326 auf Wunsch des Metropoliten 
		Peter Moskau. Der letzte griechische Metropolit war Isidor von Kiew, der 
		1441 wegen seiner Zustimmung zur Kirchenunion vom Moskauer Großfürsten 
		Wassili II. abgesetzt wurde. Am 15. Dezember 1448, fünf Jahre vor dem 
		Fall des bereits zunehmend handlungsunfähigen Konstantinopel, wählte die 
		Synode der russischen Bischöfe ohne voriges Einverständnis des 
		Patriarchen von Konstantinopel Bischof Iona von Rjazan zum "Metropoliten 
		von Kiew und ganz Russland", was eine faktische Trennung von der 
		byzantinischen Mutterkirche bedeutete. Im Januar 1589 schlug eine 
		Moskauer Kirchensynode dem Zaren Fjodor I. drei Kandidaten für die 
		Besetzung des neuerrichteten Patriarchats in Moskau vor. Der Zar wählte 
		den bisherigen Moskauer Metropoliten Iov. Eine ökumenische Synode in 
		Konstantinopel unter Beteiligung aller Patriarchen der Ostkirche 
		bestätigte 1590 die Errichtung des neuen Patriarchats in Moskau und wies 
		ihm - nach Jerusalem - den 5. Rang zu.
 
 Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die 
		orthodoxe Christenheit war Kiew seit dem Mittelalter als Jerusalem des 
		Nordens bezeichnet worden (heute hört man häufiger Jerusalem des 
		Ostens). Ferner wird Kiew aufgrund seiner geschichtlichen Rolle als 
		Mutter aller russischen Städte bezeichnet. Trotzdem gibt es auch heute 
		um das Patriarchat von Kiew in der Ostkirche Streit.
 
 Spaltung
 
 1652 initiierte der damaligen Patriarch Nikon die erste Reform des 
		russischen Ritus. Es wurde behauptet, der russische Ritus wäre, wegen 
		Fehler beim Kopieren der Kirchenbücher, abgewichen vom griechischen 
		Urtext und Ritus. Dieser Standpunkt diente für Nikon und seine Anhänger 
		als Rechtfertigung, Kirchenreformen durchzuführen. Diejenigen, die die 
		Rechtmäßigkeit dieser Revisionen bestritten wurden auf dem Konzil von 
		1666-1667 mit dem Anathema belegt. Diese Ereignisse haben zu einem 
		Schisma geführt und seitdem existieren die Altorthodoxen (auch 
		Altritualisten oder Altgläubigen genennt) getrennt von der Großkirche. 
		Gegner dieser Kirchreformen wurden verfolgt und Zehntausende wurden 
		hingerichtet. 1971 hat die Großkirche vom Patriarchat Moskau den Fluch 
		über den altrussischen Ritus aufgehoben.
 
 Abschaffung des Patriarchats
 
 Bereits 1721, nur 132 Jahre nach Gründung des Patriarchats, wurde der 
		Patriarch unter dem westlich denkenden Zaren Peter dem Großen nach 
		deutsch-lutherischem Vorbild durch einen Heiligen Synod ersetzt, der 
		weltlicher Kontrolle unterstand. Die Folge war eine immer stärkere 
		Verweltlichung der Kirche und ihre Verquickung mit dem russischen 
		Establishment; als Sprecherin der Armen und Unterdrückten fiel sie damit 
		weitgehend aus.
 
 Wiedereinführung des Patriarchats
 
 Nach der ersten russischen Revolution 1905 entstanden in der Kirche 
		allmählich weitreichende Reformbestrebungen. Daraufhin wurde 1917 das 
		Patriarchat wieder eingeführt und mit dem zuvor lange in den USA 
		lebenden Erzbischof Tichon besetzt, der als modern und tatkräftig galt; 
		1918 wurde die Trennung von Kirche und Staat in Russland vollzogen. Die 
		meisten weiteren geplanten Reformen fanden wegen der einsetzenden 
		Verfolgung nicht mehr statt, die damaligen Pläne werden aber teilweise 
		seit dem Ende der Sowjetunion vorsichtig wieder aufgegriffen.
 
 
 Sowjetzeit
 
 In der Sowjetunion war das Verhältnis von Kirche und Staat meist sehr 
		gespannt, besonders in den frühen Jahren gab es massive 
		Christenverfolgungen, unter Lenin und Stalin Massenhinrichtungen und 
		Deportationen in die Konzentrationslager des Gulag. 1936 gab es weniger 
		als ein Dutzend Kirchen, in denen noch regelmäßig die Liturgie gefeiert 
		wurde ("arbeitende Kirchen"). Erst seit dem Zweiten Weltkrieg wurde die 
		Kirche wieder eingeschränkt geduldet, hatte aber stets mit 
		Unterdrückungsmaßnahmen zu rechnen. Eine Reihe von Exilgemeinden 
		betrachtete die russische Kirche als hoffnungslos von Kommunisten 
		durchsetzt und spaltete sich daher als Russisch-Orthodoxe Auslandskirche 
		ab. Nach zahlreichen Versöhnungsversuchen seit dem Jahr 2003, wurde die 
		Spaltung am 17. Mai 2007 in der Moskauer Erlöser-Kathedrale, in 
		Gegenwart des New Yorker Metropoliten Lavr und des Patriarchen Alexius 
		II. und im Beisein von Russlands Präsident Vladimir Putin, offiziell für 
		beendet erklärt.
 
 Am 27. Januar 1964 verkaufte die Sowjetunion das in Israel befindliche 
		Eigentum der russisch-orthodoxen Kirche im Umfang von 4,5 Millionen 
		US-Dollar an Israel.
 
 Gegenwart
 
 Seit dem Niedergang der Sowjetunion erlebt die Russisch-Orthodoxe Kirche 
		eine Renaissance. Heute hat die Russisch-Orthodoxe Kirche wieder etwa 
		100 Millionen Mitglieder und hat mit dem Wiederaufbau und Neubau 
		mehrerer großer Kathedralen begonnen. Hierzu gehört beispielsweise die 
		Kaliningrader Christ-Erlöser-Kathedrale. Zu der russisch-orthodoxen 
		Kirche gehören als Untergruppen auch die Weißrussisch-Orthodoxe Kirche, 
		Moldauisch-Orthodoxe Kirche, die autonome Ukrainisch-Orthodoxe Kirche 
		und die ebenfalls autonome Orthodoxe Kirche in Japan. Die Orthodoxe 
		Kirche in Amerika wurde 1970 in die volle Unabhängigkeit entlassen. Auch 
		innerkirchlich stark umstritten war die Heiligsprechung des letzten 
		Zaren und seiner Familie, die unter Lenin getötet worden waren. Als 
		Kompromiss wurden sie zwar heilig gesprochen, aber nicht offiziell als 
		Märtyrer benannt.
 
 Viele der 100 Millionen Mitglieder haben niemals einen 
		Religionsunterricht genossen, sodass sich bis heute teilweise recht 
		absonderliche Ansichten im Volk halten können. Auch sind nur etwa 5-10% 
		der Mitglieder heute regelmäßige Kirchenbesucher. Wladimir Putin gibt 
		sich heute betont gläubig; viele Beobachter halten seinen Glauben für 
		echt. Seit 2006 ist der Religionsunterricht in russischen Schulen wieder 
		eingeführt. Die russisch-orthodoxe Kirche plädiert auch für eine 
		Stärkung des russischen Staates und einer Entwicklung von nationalen 
		geistigen Werten.
 
 Eines der bekanntesten russisch-orthodoxen Klöster ist das seit 1993 
		unter Weltkulturerbe stehende Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad.
 
 Auslandskirche
 
 Das kulturelle Leben Wiens war einst auch von russischen Einflüssen 
		geprägt: Es befindet sich hier die größte russisch-orthodoxe Kirche 
		Mitteleuropas, gegründet 1702 vom ersten russischen Botschafter Fürst 
		Gallitzin in Wien.
 Die deutsche Eparchie der Kirche befindet sich heute in Berlin, in 
		dessen Umgebung auch die meisten Gläubigen zu finden sind. Der Berliner 
		Diözese steht Erzbischof Feofan (Galinski) vor. Die Berliner Diözese 
		wurde 1992 aus den vormals drei in Deutschland bestehenden Diözesen 
		gegründet. Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist in Deutschland als 
		Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. In Österreich ist sie 
		eine "staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft"," berichtet die 
		Internetenzyklopädie Wikipedia die osteuropäische orthodoxe christliche 
		Kirche.
 Wir schreiben das Jahr 2008. Es ist Heilige Drei König, ein Sonntag in 
		diesem Jahr. Die Neugierde treibt mich früh morgens aus dem Bett; die 
		"Göttliche Liturgie", wie der Gottesdienst dort heißt, beginnt um 10 Uhr 
		und wird dreieinhalb Stunden dauern.
 Die Kirche liegt unauffällig in einem Hinterhof nahe der 
		Straßenbahnhaltestelle "Eller Straße" und ist also verkehrstechnisch 
		hervorragend zu erreichen. Der Gottesdienstsaal ist ein kleiner, 
		gotischer Saal im 1. Obergeschoß mit diversen Fenstern aus farbigem 
		Glas. Sehr viele vergoldete Ikonen gibt es hier, einen kleinen 
		Kronleuchter an der Decke, Ständer für lange, schmale, fast schon 
		grazile Kerzen sowie hängende, kupfernde Leuchter mit brennenden 
		Teelichtern. Wo bei den evangelischen und katholischen Kirchen Altar und 
		Kanzel liegen, gibt es bei den orthodoxen Kirchen einen größeren, 
		abgeschlossenen Altarraum. Eine Wand trennt den Altarraum, der nur den 
		Priestern vorbehalten und für die Gemeinde tabu ist, von der Gemeinde 
		ab.
 In Düsseldorf ist diese Wand in dezenter hellblauer Farbe gehalten. In 
		der Mitte gibt es eine Art Eingangstür. Hinter zwei Flügeltüren, die mit 
		Ikonen geschmückt sind, befindet sich ein weinroter Vorhang; er wird 
		während der Liturgie immer wieder beiseite geschoben, so dass der Blick 
		auf die Ikonen und den Altartisch mit seinen prächtigen liturgischen 
		Gegenständen freigegeben ist. Links und rechts dieses "Tores" beinhaltet 
		die Wand noch je eine weitere Türe und je 4 Ikonen auf jeder Seite.
 Die Liturgie erfolgt fast ausschließlich in russischer Sprache; nur 
		einige wenige Elemente sind in deutscher Sprache gehalten. Chorgesang, 
		Gebete, Abendmahl, Bibellesungen und das Sündenbekenntnis machen die 
		Liturgie aus. Eine Beteiligung der Gemeinde ist nicht vorgesehen.
 Im Vorraum des Gottesdienstsaales liegen Zettel aus, auf denen die Namen 
		von Lebenden und Toten eingetragen werden können. Bei den Lebenden betet 
		ein Priester während des Gottesdienstes für deren Gesundheit; bei den 
		Toten erfolgt das Gebet für deren Seelenheit. Phosphoren heißen die 
		kleinen "Brote", die zu den Gebetszetteln gehören; während des Gebetes 
		liest der Priester den Zettel und nimmt - quasi zum Gedächtnis - ein 
		kleines Stück aus den Phosphoren heraus. Diese Phosphoren kann der 
		Gläubige dann nach dem Gottesdienst essen.
 Was fällt einem unbedarften Westeuropäer wie mir noch auf? Die Prieser 
		tragen schwarze oder goldene Gewänder, die den Meßgewändern der 
		katholischen Priester ähneln. Fast alle Frauen tragen ein Kopftuch 
		während des Gottesdienstes. Der Chor befindet sich auf einer Empore über 
		der Gemeinde.
 Es sind weder die fremde Sprache noch die ungewohnte Liturgie, die mich 
		irritieren. Der Gottesdienst ist lange Zeit überfüllt. Es herrscht eine 
		qualvolle Enge; wer unter Klaustrophobie leidet, wäre schon nach kurzer 
		Zeit entnervt nach Hause gegangen. Quengelige Kinder, herumlaufende und 
		leise schwatzende Kinder sowie hustende Senioren lassen eine gewisse 
		Unruhe entstehen, die sehr leicht störend wirkt. In der orthodoxen 
		Kirchenwelt gibt es keine Kirchenbänke. Wer hier an einem Gottesdienst 
		teilnimmt, muß also gute Standbeine mitbringen.
 Langweilig oder spannend, gewohnt oder ungewohnt, neumodisch oder 
		traditionell, richtig oder falsch - Kategorien wie diese zählen hier 
		nicht. Es ist einfach eine Geschmackssache. An einer Stelle habe ich 
		persönlich mich wohl vertan. In meiner Naivität hatte ich angenommen, 
		dass das Dreikönigsfest das Weihnachtsfest der orthodoxen Kirche ist. 
		Auch wenn in dem vorliegenden Gottesdienst die Geschichte von Jesu 
		Geburt verlesen wird, erkenne ich ansonsten keinerlei weihnachtliche 
		Bezüge. Im Hof liegt zwar ein Tannenbaum mit brennenden elektrischen 
		Kerzen. Ansonsten spiegelt die Kirche aber nichts von den 
		jahreszeitlichen Bezügen wider. Ich bedauere dies schon sehr. Einen 
		solchen Gottesdienst hätte ich mir auch an jedem x - beliebigen Sonntag 
		anschauen können.
 Ganz anders geht es an diesem Dreikönigstag in der koptischen St. 
		Marienkirche vor. Sie liegt im Stadtteil Düsseldorf - Grafenberg. Es 
		fängt schon damit an, dass der Gottesdienst an diesem Tag um 18 Uhr mit 
		dem "Weihrauch" beginnt; der eigentliche Gottesdienst startet um 19 Uhr 
		und zieht sich etwa 30 Minuten hin.
 Ganz in Holz ist der eigentliche Gottesdienstsaal gehalten; die Wände 
		sind mit Holz verkleidet. Es gibt Kirchenbänke zum Sitzen. Die Zahl der 
		Ikonen ist überschaubar gehalten. Betritt man den Gottesdienstsaal und 
		wendet sich nach rechts, sieht man zuerst einmal den Zugang zu einem 
		zweiten Saal. Da die Wand heute komplett offen ist, können sich hier 
		heute vorrangig Mütter mit Kindern aufhalten. Der nächste Blickfang: Das 
		Fenster auf der rechten Seite des Gottesdienstsaales. Es reicht von der 
		Decke bis zum Boden und umfaßt ein Viertel der Wand. Warum das Fenster 
		ein Blickfang ist? Hier ist ein biblisches Motiv eingraviert. Fast 
		direkt daneben: ein kleiner Altar, wie wir ihn aus katholischen Kirchen 
		kennen. Hier steht auch ein kleiner, bunter und beleuchteter Tannenbaum.
 Und die Wand des Altarraumes? Auch hier wieder die Haupttür; eine Ikone 
		mit Jesus und seinen Jüngern prangt darüber. Links und rechts davon je 
		eine weitere Tür, die von je einer großen Ikone links und rechts und je 
		sechs kleinen Ikonen darüber flankiert wird. Die vier großen Ikonen 
		werden von einem Band aus kleine, quadratischen Kreuzen umsäumt.
 Es gibt viele binationale, deutsch - ägyptische Familien. Frauen und 
		Männer sitzen hier übrigens nach Geschlechtren getrennt. Der 
		Gottesdienst, der von einem hauptamtlichen Priester und einem Chor aus 
		etwa 20 Männern und Jungen abgehalten wird, erfolt zweisprachig.
 Viel Gesang gibt es, das Abendmahl, BIbellesungen, aber auch eine 
		Predigt. "Weihnachten ist eine Zeit der Versöhnung zwischen den 
		Religionen, Konfessionen, in den Gemeinden und in den Familien," beginnt 
		"Vater" Boules Shehata seine Ausführungen. "Jesus kam zu uns herab, um 
		uns zu erlösen und zu versöhnen. Er wurde wie ein ganz gewöhnlicher 
		Mensch. Jesus wurde nicht in Prunk, sondern in einfachen Verhältnissen 
		geboren. Die Lehre, die wir daraus ziehen können: Wir sollen keinen Wert 
		auf Äußerlichkeiten legen. Bescheidenheit und Einfachheit sind dem 
		vorzuziehen. Wir wissen nichts von Jesu' Jugend. Seine Mitmenschen 
		nannten ihn den `Sohn des Zimmermanns'. Jesu nannte keinen Besitz sein 
		Eigen. Mal schlief er auf einem Berg, mal in den Feldern, mal in der 
		Wüste. Er war eine Quelle der Liebe. Er hatte Mitleid mit den Armen. 
		Jesus lebte aus der Kraft seiner Persönlichkeit heraus."
 Spät in der Nacht komme ich an diesem Tag nach Hause. Für mich war es 
		aber ein Ausflug, der sich gelohnt hat.
 "Die koptische Kirche ist eine christliche altorientalische Kirche 
		Ägyptens mit ungefähr 20 Millionen Gläubigen allein in Ägypten.
 
 Geschichte
 
 Die Koptische Kirche geht auf das alexandrinisch-ägyptische Christentum 
		der Spätantike (Patriarchat von Alexandria) zurück. Als Gründer der 
		koptischen Kirche gilt der Überlieferung nach Markus, der Verfasser des 
		Markusevangelius, der im 1. Jahrhundert in Ägypten lebte, der erste 
		Bischof von Alexandria war und 68 n. Chr. in Alexandria als Märtyrer 
		starb. Deswegen wird die Kirche auch manchmal als alexandrinische Kirche 
		bezeichnet.
 
 Wachsende Teile der Bevölkerung Ägyptens traten bis zum 7. Jahrhundert 
		der Kirche bei (die Einwohnerzahl betrug ca. 18 Mio.; s. Almakrisi). 
		Danach wurde die Entfaltung des Christentums durch die islamische 
		Eroberung Ägyptens behindert. Die koptische Kirche verwendet seit dem 2. 
		Jahrhundert neben dem Griechischen die koptische Sprache bei Bibellesung, 
		Gebet und Predigt, seit dem Mittelalter vorwiegend als Sakralsprache. 
		Heute wird das Koptische nur noch selten als Alltagssprache benutzt, 
		doch haben manche junge Kopten in den letzten Jahren begonnen, sich 
		diese Sprache als Zeichen ihrer Identität wieder anzueignen 
		(beispielsweise in der Gemeinde in Frankfurt).
 
 Im Gefolge der Auseinandersetzungen um das Konzil von Chalcedon 451 
		erfolgte die Spaltung der nicht-chalcedonischen oder altorientalischen 
		Kirchen (u.a. Syrer, Armenier, Kopten, Äthiopier) und der 
		chalcedonischen Kirchen (Orthodoxe Kirchen, Katholische Kirchen) über 
		die Frage der gott-menschlichen Natur Christi.
 
 Von den chalcedonischen Kirchen als Monophysiten bezeichnet, ziehen die 
		altorientalischen Kirchen die Bezeichnung ?Miaphysiten vor, und sehen 
		sich in Ablehnung der auch von ihnen verurteilten eigentlichen 
		monophysitischen Lehre. Um sich zu den chalcedonischen Kirchen 
		abzugrenzen bezeichnet sie jene als ?Dyophysiten.
 
 Eine anlässlich des Konziles von Florenz am 4. Februar 1442 zwischen der 
		Römisch-Katholischen Kirche und der Koptischen Kirche geschlossene Union 
		blieb folgenlos. 1741, 1895 und 1947 gab es weitere Unionsversuche 
		einiger Kopten mit der römischen Kirche, in deren Folge es zur 
		Etablierung einer konkurrierenden, Rom-unierten Koptisch-katholischen 
		Kirche kam. Diese ist jedoch mit nur etwa 200.000 Gläubigen und von 
		ihrer Bedeutung her nicht mit der Koptischen Kirche vergleichbar.
 
 1988 haben beide Kirchen eine Formulierung angenommen, die die in 
		Chalcedon manifestierten theologischen Meinungsverschiedenheiten nach 
		über 1500 Jahren weitgehend ausräumt.
 
 Lehre und Struktur der koptischen Kirche
 
 Der koptisch-orthodoxen Kirche steht ein Papst vor, seit 1971 ist dies 
		Shenouda III. als 117. Nachfolger des Heiligen Markus. Das Mönchtum 
		besitzt eine lange Tradition und wurde durch den Heiligen Antonius (um 
		251 356) und durch Pachomios (um 292 346) begründet.
 
 Die Kopten lehnen die Lehre des Ägypters Eutyches grundsätzlich ab (und 
		sind damit keine Monophysiten), in der die menschliche Natur von der 
		göttlichen quasi aufgesogen wird. Eutyches sprach von ?einem 
		Essigtropfen inmitten eines Meeres. Das Dogma der koptischen Kirche 
		entspricht dem der Konzilien von Nicäa, von Konstantinopel und dem von 
		Ephesos, auf denen die Kirchenväter sich einstimmig über Christi Natur 
		festgelegt haben. Das traditionell auf Athanasius von Alexandria 
		zurückgeführte Athanasische Glaubensbekenntnis mittlerweile ist 
		nachgewiesen, dass dieser nicht der Urheber war wird von der koptischen 
		Kirche verwendet. Darin heißt es: ?Wir glauben an den einen Herrn, Jesus 
		Christus, Gottes einzigen Sohn, geboren aus dem Vater vor aller Zeit, 
		Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Es handelt sich hierbei 
		also um das selbe Glaubensbekenntnis, wie es in vielen Westkirchen 
		verwendet wird.
 
 Jesus hat dem koptischen Dogma zufolge eine gott-menschliche Natur, die 
		wie Feuer und Eisen in einem glühenden Eisenstück vereint sind.
 
 Papst Dioskorus, der Patriarch von Alexandria, der auf dem Konzil von 
		Chalcedon 451 den orthodoxen Glauben verteidigte, widersprach der 
		Trennung beider Naturen Christi mit dem Ausspruch: ?Ich sah Christus 
		über Lazarus Tod weinen, also ist er Mensch, ich sah ihn, Lazarus von 
		den Toten auferwecken, also ist er Gott. Ich sah ihn im Boot schlafen, 
		also ist er Mensch, ich sah ihn den Sturm stillen, also ist er Gott.
 
 Liturgie
 
 Die Liturgie in der koptischen Kirche, deren kürzeste Form die 
		Basil-Version ist, dauert ca. drei Stunden. Sie besteht aus 
		Morgenweihrauch, Stundengebet (dritte und sechste Stunde), Liturgie des 
		Wortes (Lesungen, Evangeliumslesung und Predigt) und Anaphora (Liturgie 
		des Leibes) mit Fürbitten, Gedächtnis der Heiligen und Kommunion. Die 
		Liturgieform der koptischen Kirche ist der auf dem alexandrinischen 
		Ritus basierende koptischen Ritus.
 
 Vor der Kommunion jeder Liturgie spricht der Priester die sog. 
		?Homologia, in der er das Bekenntnis ablegt: ?Ich glaube, dass dies der 
		lebensspendende Leib ist [?] Er machte ihn eins mit seiner Gottheit ohne 
		Vermischung, ohne Verquickung und ohne Veränderung. [?] In Wahrheit 
		glaube ich, dass seine Gottheit seine Menschheit keinen Moment lang und 
		keinen einzigen Augenblick verlassen hat.
 
 Sitz
 
 Das Oberhaupt der koptischen Kirche, der Papst von Alexandria und 
		Patriarch von ganz Afrika, hat seinen Sitz offiziell sowohl in Kairo als 
		auch in Alexandria. Tatsächlich wurde das Patriarchat aber bereits 1047 
		in das 973 zur Hauptstadt erhobene Kairo verlegt. Dort, im Stadtteil 
		Abbassia, befindet sich auch das große Gelände des Patriarchats mit der 
		1968 geweihten Markuskathedrale und dem päpstlichen Palast. 
		Konkathedrale des Patriarchats ist jedoch weiterhin die Markuskathedrale 
		in Alexandria, ein Bau des 20. Jahrhunderts, der an der Stelle der der 
		Tradition nach im Jahr 60 vom Evangelisten Markus gegründeten ersten 
		Kirche der Stadt steht.
 
 Nach der Verlegung des Patriarchats nach Kairo wurde zunächst die aus 
		dem 3. Jahrhundert stammende Hängende Kirche im nilaufwärts des heutigen 
		Stadtzentrums gelegenen Alt-Kairo päpstliche Kathedrale. Sie ist 
		Mittelpunkt eines weiteren Clusters koptischer und christlicher 
		Einrichtungen, unter ihnen die Georgskathedrale des 
		griechisch-orthodoxen Patriarchats von Alexandria, das seinen Sitz 
		ebenfalls in Kairo hat, und das Koptische Museum.
 
 Vor der Weihe der heutigen Markuskathedrale in Kairo-Abbassia war die 
		1800 von Papst Markus VIII. geweihte Markuskirche im zentralen Stadtteil 
		Azbakeya Kathedralkirche der Koptischen Päpste.
 
 Verbreitung
 
 Die im Folgenden angegebenen Mitgliederzahlen können nur geschätzt 
		werden.
 
 Afrika und Levante
 
 * Ägypten um 12 Millionen Mitglieder der koptisch-orthodoxen Kirche in 
		50 Diözesen, damit 17 Prozent der Gesamtbevölkerung Ägyptens
 * Äthiopien: Die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche um die 40 
		Millionen Mitglieder hat seit der Einsetzung durch Papst Kirellos VI. 
		1959 ihren eigenen Patriarchen in Addis Abeba. Der derzeitige 
		Amtsinhaber Abune Paulos erbat und erhielt 1994 von Papst Shenouda III. 
		die volle Unabhängigkeit für die äthiopische Kirche, die den Papst von 
		Alexandria jedoch weiterhin als Ehrenoberhaupt und die koptische Kirche 
		als ihre Mutterkirche anerkennt.
 * Eritrea: Die zuvor zu Äthiopien gehörende eritreische Kirche erhielt 
		1998 von Papst Shenouda III. die Autokephalie als Eritreisch-Orthodoxe 
		Tewahedo-Kirche. Der Erzbischof von Asmara wurde zum Patriarchen 
		erhoben. Die Kirche von Eritrea hat 2 Millionen Mitglieder. Dessen Thron 
		ist jedoch zur Zeit umstritten, da der von Alexandria und Äthiopien 
		anerkannte dritte Patriarch, Abune Antoniyos für abgesetzt und unter 
		Hausarrest gestellt und mit Abune Dioskoros ein nur von der eritreischen 
		Regierung anerkannter Nachfolger inthronisiert wurde," beschreibt die 
		Internetenzyklopädie Wikipedia die ägyptische Kirche.
 
 Theologie
 
 Die Theologie der Orthodoxen Kirchen ähnelt in vieler Hinsicht 
		derjenigen der Römisch-Katholischen Kirche, im Detail gibt es allerdings 
		diverse kleine Unterschiede.
 
 Das geht daraus hervor, dass die katholischen und orthodoxen 
		Kirchenväter genau die selben sind, da sich die Trennung erst 1054, also 
		lange nach dem letzten Kirchenvater vollzog. Insbesondere Johannes von 
		Damaskus, der der orthodoxen Kirche die Dogmatik stiftete gilt als der 
		erste Scholastiker (Wegen seiner Methode und seinem Aristotelismus).
 
 Ein wichtiger Unterschied in der Mentalität ergibt sich daraus, dass im 
		Westen fast alle Geistliche waren, während die Theologie im Osten von 
		byzantinischen Beamten, bis hin zu Kaisern bestimmt wurde. In der 
		östlichen Kirche war dies so nicht der Fall; sie hatte eine größere 
		Anzahl von frühen ?Vätern recht unterschiedlicher ethnischer, sozialer 
		und beruflicher Herkunft, die je einzeln betrachtet jedoch deutlich 
		weniger bemerkenswert und prägend waren als die westlichen. Die östliche 
		Theologie neigt dazu, in medizinischen Kategorien zu denken, wie 
		beispielsweise Krankheit und Heilung, sie kann mit der aristotelischen 
		Methode nichts anfangen.
 
 Ein weiterer Hauptunterschied ist vermutlich, dass die Orthodoxen 
		insgesamt eine weniger positive Sicht der heidnischen griechischen 
		Philosophie haben vor allem fehlt die im Katholizismus sehr verbreitete 
		Hochschätzung des Aristoteles und somit auch deren Denkweise weniger als 
		ein geeignetes Vehikel der christlichen Theologie sehen als die 
		Katholiken, obwohl die einzige orthodoxe Dogmatik vom Aristoteliker 
		Johannes Damaskenus genau mit dieser Denkweise verfasst worden ist. 
		Demgegenüber werden das Erbe Israels und die direkte spirituelle 
		Erfahrung stärker betont. Daraus ergibt sich, dass viele Bereiche der 
		Theologie bewusst im Vagen gelassen werden; beispielsweise wird bei der 
		Eucharistie zwar eine ?Veränderung der Elemente bekannt, der Begriff der 
		Transsubstantiation aber abgelehnt, und auch die Marienlehre ist in der 
		Orthodoxie zwar in der Liturgie klar vorhanden, aber kaum formell 
		dogmatisiert.
 
 Der griechischstämmige amerikanische Baptist James J. Stamoolis fasste 
		die wesentlichen theologischen Unterschiede zwischen Ost und West im 
		Jahr 1986 in seinem Buch "Eastern Orthodox Mission Theology Today" so 
		zusammen: die Orthodoxe Kirche teile nicht das Menschenbild des 
		Augustinus von Hippo, noch die Erlösungslehre des Anselm von Canterbury, 
		noch die Methodik des Thomas von Aquin.
 
 Die von den Orthodoxen Kirchen benutzten Bibeln enthalten im alten 
		Testament einen umfangreicheren Schriftenkanon. Neben den auch von der 
		römisch-katholischen Kirche anerkannten Spätschriften des Alten 
		Testaments werden im allgemeinen auch das 3. Buch Esra (1 Esdras), das 
		3. Buch der Makkabäer und der 151. Psalm als voll kanonisch betrachtet; 
		das 4. Buch der Makkabäer erscheint oft als Anhang, das 4. Buch Esra (2 
		Esdras, Esra-Apokalypse) nur teilweise in den slawischen Kirchen.
 
 Sakramente
 
 Die orthodoxen Kirchen kennen sieben Sakramente oder richtiger 
		Mysterien: Taufe, Myronsalbung (die unmittelbar auf die Taufe folgt, 
		aber im übrigen der westlichen Firmung entspricht), Eucharistie (wird 
		das erste mal ebenfalls schon unmittelbar nach der Taufe empfangen), 
		Buße, Weihe, Ehe und Krankensalbung. Die Siebenzahl wurde erst um die 
		Reformationszeit von der katholischen Kirche übernommen, um sich von 
		protestantisierenden Tendenzen abzugrenzen, und ist nicht dogmatisch 
		festgelegt; eine klare Abgrenzung zwischen Sakramenten und 
		Sakramentalien (wie beispielsweise Begräbnis und Wasserweihe) gibt es im 
		Gegensatz zur katholischen Kirche nicht.
 
 Da Salbung und erste Eucharistie ja schon von Kleinkindern empfangen 
		werden, hat die orthodoxe Kirche im Gegensatz zu den meisten Religionen 
		der Welt kein allgemeines Ritual, welches den Übergang vom Kind zum 
		Erwachsenen feiert; es gibt aber viele lokale Traditionen dieser Art, in 
		Teilen Griechenlands, Serbiens und Bulgariens etwa das Tauchen und 
		Heraufholen eines Kreuzes aus einem eiskalten Fluss durch Jugendliche am 
		Tag der Taufe Christi, dem Theophaniefest am 6. Januar.
 
 Byzantinische Liturgie
 
 Im Mittelpunkt der orthodoxen Spiritualität steht die reiche, 
		hauptsächlich gesungene Liturgie voller Symbolik, deren heutige Form 
		großteils bis ins vierte Jahrhundert zurückgeht, in ihrer Grundstruktur 
		wohl sogar bis ins erste und zweite Jahrhundert. Die Form des ersten 
		Teils der Liturgie, die so genannte Liturgie der Katechumenen mit 
		Gebeten und Bibellesungen, geht auf den jüdischen Synagogengottesdienst 
		zurück, wie er zur Zeit Jesu üblich war, während der zweite Teil, die 
		Liturgie der Gläubigen mit der Eucharistiefeier, im wesentlichen 
		christlichen Ursprungs ist, auch wenn manche hier Anleihen beim 
		jüdischen Tempelgottesdienst sehen. Die Namen beziehen sich darauf, dass 
		früher alle noch nicht getauften Glaubensanwärter nach dem ersten Teil 
		die Kirche verlassen mussten.
 
 Die ursprüngliche Liturgie dauerte fünf Stunden, die Basilius-Liturgie 
		dauert etwa zweieinhalb, die Chrysostomos-Liturgie ab dem 11. 
		Jahrhundert etwa eineinhalb Stunden. An den meisten Sonntagen wird die 
		Chrysostomos-Liturgie gefeiert, an hohen Feiertagen und am Basilius-Tag 
		die Basilius-Liturgie. Daneben gibt es noch die ?Liturgie der 
		vorgeweihten Gaben, die an den Werktagen der Fastenzeit gefeiert wird, 
		und die kürzere und einfachere Jakobus-Liturgie, die jedoch nur noch im 
		Patriarchat Jerusalem und nur am Jakobus-Tag verwendet wird.
 
 Alle orthodoxen Liturgien benötigen zur vollen Feier neben dem Priester 
		(oder Bischof) noch einen Diakon. Dieser assistiert dem Priester, und 
		die Struktur des abwechselnden gegenseitigen Ansprechens dient beiden 
		als Gedächtnisstütze. Notfalls können die Liturgien aber auch in einer 
		vereinfachten Form ohne Diakon gefeiert werden.
 
 Mit Orthros (entspricht der Terz und Sext der Katholiken) und weiteren 
		Gebeten ist der Gottesdienst auch an normalen Sonntagen reichlich drei 
		Stunden lang wobei nicht alle von Anfang bis Ende dabei sind, späteres 
		Erscheinen und früheres Verlassen des Gottesdienstes sind relativ 
		normal. Typisch ist der häufige Anruf Kyrie eleison (Herr, erbarme 
		dich).
 
 Besonderen Stellenwert in russisch-orthodoxen Liturgie haben die 
		Gesänge. Sie werden als Gebete verstanden und sollen deshalb nur von 
		menschlichen Stimmen ?produziert werden. Der Gebrauch von Instrumenten 
		ist demzufolge in russisch-orthodoxen Kirchen nicht gestattet, weil 
		Instrumente nicht beten können. Auch in anderen orthodoxen Kirchen ist 
		Instrumentalmusik unüblich. Eine andere Theorie für diese Abneigung 
		gegen Instrumentalmusik geht auf die bei den römischen Zirkusspielen 
		üblichen Orchester zurück; die Christen betrachteten die Zirkusspiele, 
		in denen sie teilweise selbst die Opfer waren, als Götzenkult. Jedoch 
		haben diese Anschauungen historisch variiert. Die weltweit erste Orgel 
		im heutigen Sinne wurde zum Beispiel im Spätmittelalter in der Hagia 
		Sophia von Konstantinopel installiert; beim Fall der Stadt wurde sie 
		zerstört.
 
 In der orthodoxen Liturgie bekreuzigt man sich jedes Mal, wenn die 
		Trinität erwähnt wird, wenn das Kreuz oder eine Ikone verehrt wird, beim 
		Segen, und bei unzähligen weiteren Gelegenheiten, die aber nicht genau 
		geregelt sind und von verschieden Gläubigen recht unterschiedlich 
		gehandhabt werden. Man bekreuzigt sich mit recht ausladender Bewegung 
		und von rechts nach links (Stirn, Brust, rechte Schulter, linke 
		Schulter), umgekehrt wie in der katholischen Kirche. Beim Bekreuzigen 
		werden Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger zusammengehalten (drei 
		Finger Trinität), während Ringfinger und kleiner Finger an der 
		Handfläche sind (zwei Finger die zwei Naturen Christi, in die Handfläche 
		kommen herab zur Erde). In manchen orthodoxen Kirchen folgt der 
		Bekreuzigung grundsätzlich noch eine Verbeugung.
 
 Gebetet wird prinzipiell stehend, auch in den Gottesdiensten wird 
		meistens gestanden; einige Kirchen haben nur Bestuhlung entlang den 
		Wänden für Alte und Schwache. Auch Knien ist in der sonntäglichen 
		Liturgie üblich; an anderen Wochentagen gibt es in manchen Kirchen 
		Niederwerfungen (Metanie) ähnlich wie im Islam, der diese Gebetshaltung 
		vermutlich von den Ostkirchen übernommen hat.
 
 Männliche Kirchengänger müssen vor dem Eintritt in die Kirche sämtliche 
		Kopfbedeckung ablegen, Frauen dürfen sie anbehalten.
 
 Besucher in russisch-orthodoxen Kirchen sollten nicht die Hände auf den 
		Rücken legen. Das war die übliche Haltung der KGB-Agenten, die den 
		Gottesdienst überwachten, und gilt bis heute als verletzend.
 
		
		Heilsarmee"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Sagt Erich Kästner. Helfen - 
		beispielsweise in Form von Kleiderausgaben und einem Mittagstisch nach 
		dem sonntäglichen Gottesdienst - ist bei der Heilsarmee eine Form der 
		christlichen, aktiven Nächstenliebe.
 "Die Heilsarmee ist eine christliche Freikirche mit ausgeprägter 
		sozialer Tätigkeit.
 
 Auftrag und Tätigkeit
 Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung mit den Arbeitsbereichen 
		Sozialarbeit und christliche Verkündigung (Evangelisation), die eng 
		miteinander verbunden sind. Sie ist eine christliche Kirche mit 
		protestantisch-freikirchlicher Prägung und Theologie. Ihre Wurzeln 
		liegen im Methodismus.
 
 Die praktische soziale Tätigkeit umfasst unter anderem 
		Obdachlosenfürsorge, Heime für Kinder, Alte, Alkoholkranke und 
		Behinderte, Aids-Prävention, Schulen, Krankenhäuser, Katastrophenhilfe, 
		Gefängnisfürsorge und den Internationalen Suchdienst der Heilsarmee für 
		vermisste Familienangehörige. Bekannt sind auch die Brockenhäuser 
		(Gebrauchtwarenläden), deren Einnahmen den Wohlfahrtseinrichtungen zu 
		Gute kommen.
 
 Glauben
 Die Heilsarmee versteht ihre Aufgabe in der Verbreitung des Evangeliums 
		unter allen Menschen. Ihr Ziel ist die ganze Welt unter die Herrschaft 
		Jesu zu stellen. Es ist die Folge ihres Verständnisses des Alten und 
		Neuen Testaments. Der Gründer William Booth glaubte, dass viele Christen 
		ihr Heil suchten in Ritualen und nicht in einer Beziehung zu Gott. 
		Deshalb entschloss er sich die Sakramente (besonders die Taufe und das 
		Abendmahl) wegzulassen.
 
 Kirchliches Leben
 Neben der bekannteren sozialen und evangelistischen Tätigkeit gibt es in 
		der Heilsarmee auch ein kirchliches Leben mit Sonntagsgottesdienst, 
		Seelsorgedienst, kirchlichen Handlungen, kirchlichem Unterricht (etwa 
		vergleichbar dem Konfirmandenunterricht), Bibelstudium und 
		Gebetszusammenkünften. Die Heilsarmee bietet eine vielseitige Palette an 
		Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.
 
 Die Heilsarmee hat ein Glaubensbekenntnis auf evangelikaler Grundlage. 
		Ihre uniformierten Mitglieder, die Heilssoldaten und Offiziere, 
		verpflichten sich unter anderem dazu, nach christlichen Maßstäben zu 
		leben, auf Alkohol, Tabak, Drogen und Pornographie zu verzichten und 
		sich aktiv in der sozialen und evangelistischen Tätigkeit zu engagieren.
 
 Die Heilsarmee tauft nicht und feiert auch kein Abendmahl. Säuglinge 
		werden auf Wunsch der Erziehungsberechtigten ?geweiht (wobei die 
		Erziehungsberechtigten öffentlich versprechen, das Kind nach 
		christlichen Werten zu erziehen), Jugendliche werden auf eigenen Wunsch 
		eingesegnet.
 
 Geschichte
 Der methodistische Pfarrer William Booth lebte im Londoner Eastend und 
		war erschüttert über das Elend in den dortigen Slums der 
		Frühindustrialisierung. Am 2. Juli 1865 gründete er mit Freiwilligen aus 
		verschiedenen Kirchen die Christliche Erweckungsgesellschaft (engl. 
		Christian Revival Association), die in den darauffolgenden Jahren den 
		Namen mehrmals wechselte. So wurde dann die Ostlondoner Christliche 
		Mission (engl. Eastlondon Christian Mission) daraus und ab 1870 die 
		Christliche Mission, die sich mit dem bis heute gültigen Motto ?Suppe, 
		Seife, Seelenheil daran machte, zu helfen. Im Jahr 1878 wurde der 
		bisherige Name fallen gelassen, und die Bewegung nannte sich offiziell 
		Die Heilsarmee (engl. The Salvation Army). William Booth wurde ihr 
		erster General. Der Kampf der Heilsarmee gegen das Elend und ihre 
		Organisationsform wurden straff militärisch strukturiert dazu gehörte 
		die Einführung von Rängen, Uniformen und Symbolen.
 
 Die Entwicklung der Bewegung wurde wesentlich von Booth' Ehefrau 
		Catherine Booth unterstützt. Sie war die intellektuelle Führung der 
		Bewegung. Sie vertrat ihren erkrankten Mann monatelang in der Leitung, 
		organisierte Armenspeisungen, war als ausgezeichnete Predigerin bekannt 
		und setzte sich für verbesserte Arbeitsbedingungen, besonders der 
		Frauen, ein. Schon in der Gründungsakte der Christian Mission wurde 
		festgelegt, dass Frauen die gleichen Rechte (Predigen, 
		Führungspositionen etc.) haben wie Männer. So bestand die Heilsarmee 
		schon im 19. Jahrhundert darauf, dass Frauen in allen intellektuellen 
		und gesellschaftlichen Beziehungen Männern gleichgestellt sein sollten. 
		Bis heute haben Frauen in der Heilsarmee den gleichen Status wie Männer.
 
 Binnen zweier Jahren nach ihrer Umbenennung breitete sich die Heilsarmee 
		auch im Ausland aus. Seit 1882 ist sie in der Schweiz, seit 1886 in 
		Deutschland tätig.
 
 Organisation
 Die uniformierten Mitglieder werden Salutisten ganannt. Die meisten sind 
		ehrenamtliche Heilssoldaten, einige sind Angestellte der Heilsarmee. Die 
		ausgebildeten Geistlichen der Heilsarmee nennt man Offiziere.
 
 Außerdem gibt es eine wachsende Zahl von hauptberuflichen Angestellten 
		der Heilsarmee, die aber nicht zu ihren Mitgliedern zählen.
 
 Die oberste Leitung hat ein General, dem ein Beirat zur Seite steht. Das 
		Internationale Hauptquartier (IHQ) befindet sich in London. Die 
		internationale Heilsarmee-Arbeit ist in Territorien aufgeteilt, die 
		jeweils ein nationales Hauptquartier haben. Das Hauptquartier für 
		Deutschland und Litauen befindet sich in Köln, das für die Schweiz, 
		Österreich und Ungarn in Bern.
 
 Ausbreitung der Heilsarmee in der WeltHeute arbeitet die Heilsarmee in 
		112 Ländern. Weltweit hat sie etwa zwei Millionen Mitglieder (2004) in 
		über 15.000 Gemeinden. Sie betreibt weltweit etwa 1.900 Schulen, 3.600 
		Sozialinstitutionen und rund 460 Krankenhäuser.
 
 In Deutschland ist die kirchliche Verkündigungsarbeit der Heilsarmee in 
		vier Divisionen aufgeteilt (Nord, Süd, West und Ost), die jeweils von 
		einem ?Divisions-Offizier (mit eigenem ?Divisions-Hauptquartier) 
		geleitet werden. Jeder Divisions-Offizier betreut die Leiter der 
		Ortsgemeinden innerhalb seiner Division. Die Ortsgemeinden der 
		Heilsarmee werden als ?Korps bezeichnet, deren Leiter als 
		?Korps-Offiziere. Die Sozial-Arbeit der Heilsarmee in Deutschland (das 
		sogenannte ?Sozialwerk) wird zentral von der ?Sozialabteilung in Köln 
		geleitet.
 
 Die offizielle Zeitung der Heilsarmee in Deutschland heißt "Der 
		Kriegsruf".
 Seit 1985 wurden Heilsarmee-Offiziere aus Deutschland, Frankreich, 
		Belgien, Italien, Ungarn und der Schweiz in Basel in einem gemeinsamen 
		Ausbildungszentrum ausgebildet. Seit Sommer 2005 steht die Schule neu 
		unter der Leitung des Schweizer Territoriums. Sie strebt eine 
		Validierung nach ECTS-Normen an. Der Ausbildungsgang ist weiterhin für 
		ausländische Studenten offen.
 
 Generäle der Heilsarmee
 Hier eine Auflistung aller Generäle der Heilsarmee, in Klammern hinter 
		dem Namen jeweils die entsprechende Amtszeit.
 
 William Booth (Evangelist, Gründer und 1. General der Heilsarmee, 
		18651912)
 Bramwell Booth (Ältester Sohn von William Booth, 19121929)
 Edward J. Higgins (19291934)
 Evangeline C. Booth (Tochter von William Booth, 19341939)
 George L. Carpenter (19391946)
 Albert W. T. Orsborn (19461954)
 Wilfred Kitching (19541963)
 Frederick Coutts (19631969)
 Erik Wickberg (19691974)
 Clarence Wiseman (19741977)
 Arnold Brown (19771981)
 Jarl Wahlström (19811986)
 Eva E. Burrows (19861993)
 Bramwell H. Tillsley (19931994)
 Paul A. Rader (19941999)
 John Gowans (19992002)
 John Larsson (20022006)
 Shaw Clifton (seit 1. April 2006)
 
 Ökumene
 Die Heilsarmee ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher 
		Kirchen in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. 
		Sie beteiligt sich auch an den Aktionen und Zusammenkünften der 
		Evangelischen Allianz. Sie war Mitglied des Ökumenischen Rats der 
		Kirchen (ÖRK); die Mitgliedschaft ruht aber seit 1978, da die Heilsarmee 
		die Unterstützung der militanten Befreiungsbewegungen in Südafrika 
		ablehnte. In vielen Gremien und Projekten des ÖRK arbeitet die 
		Heilsarmee aber mit.
 
 
 Ähnliche Bewegungen
 Der Erfolg der Heilsarmee führte zur Gründung ähnlicher Bewegungen 
		innerhalb anderer Konfessionen, die sich in der Regel durch die 
		militärische Terminologie und Organisation, sowie durch 
		?Graswurzel-Sozialarbeit auszeichnen:
 
 die Church Army der Church of England, wurde bereits 1882 gegründet
 die Legio Mariae der Römisch-Katholischen Kirche, gegründet 1921," 
		beschreibt das Internet die kleine christliche Freikirche. In Düsseldorf 
		gibt es eine Gemeinde auf der Roßstraße. Sie ist unauffällig in die 
		Häuserzeile integriert.
 Der Gottesdienstsaal, ein Foyer mit Bücherstube, Toiletten und ein 
		Aufenthaltsraum sind im Erdgeschoß untergebracht; die Räumlichkeiten im 
		Kelle sehe ich nicht bei meinem Besuch. Ein Holzkreuz, Fahne und Emblem 
		als riesiges Holzschnitzwerk (beides zeigen die Symbole der Heilsarmee) 
		und eine Kanzel mit 2 Stuhlreihen dahinter machen den Gottesdienstsaal 
		aus. Der Bereich um die Kanzel ist holzverkleidet; ansonsten ist der 
		Gottesdienstsaal unauffällig weiß gestrichen. Viele ältere und sozial 
		schwächere Menschen machen die versammelte Gemeinde aus (es sind rund 30 
		an der Zahl), als ich die Gemeinde Mitte Januar 2008 besuche.
 "Heilig ist der Name des Herrn. In seinem Namen feiern wir den 
		Gottesdienst. Schließlich sagt die Bibel: `Wenn 2 oder 3 in meinem Namen 
		versammelt sind, bin ich mitten unter ihnenŽ," leitet Kapitän (= 
		Pfarrer) Raimond Maliks den Gottesdienst ein. " `Warum bin ich nicht 
		reichŽ fragte mal jemand Gott. Und Gott zeigte ihm einen reichen Mann, 
		der viel Geld besaß, aber ansonsten einsam war. Warum habe ich keine 
		Freunde? Gott zeigte ihm jemanden, der 1.000 Freunde hatte und trotzdem 
		einsam war. Warum muß ich soviel arbeiten? Gott zeigte ihm jemanden, der 
		schon seit Jahren irgendeine Arbeit suchte. Warum bin ich nicht schlau? 
		Gott zeigte ihm ein Genie, das im Gefängnis saß, weil es fehlgeleitet 
		war. Warum liebt mich Gott? Und Gott zeigte dem Fragesteller die Bibel 
		und seinen Sohn. Ich weiß, dass ich von Gott behütet bin. Gott beschützt 
		mich, wenn ich in Not bin. Gott ist mir gnädig.
 Ich habe keine Ahnung, was das Jahr 2008 bringen wird. Das "Buch der Sprüche" gibt mir viele kluge Lebensregeln mit auf den Weg. Das 
		Gleichnis von Jesus, der auf dem See Gethsemane den Sturm beruhigt, 
		zeigt mir: Im Leben von Gemeinde und uns Privatpersonen hat es immer 
		ruhige und stürmische Zeiten gegeben. Und es wird sie auch immer geben. 
		Gott gibt uns aber Halt und Orientierung."
 Nach der eher seichten geistigen Kost gibt es auch Essen, nämlich Reis 
		mit Soße und Beilage sowie Kuchen als Nachtisch. Hier besteht die 
		Möglichkeit zu einem Plausch.
 Düsseldorf ist Landeshauptstadt. Die Armut, die ich hier antreffe, ist 
		beschämend. Hat die als reich geltende Stadt wirklich kein Geld für 
		diese Menschen? Sind Prestigeprojekte wichtiger? Düsseldorf kann stolz 
		auf diese idealistische kleine Kirche mit ihrem starken diakonischen 
		Impuls sein.
 
		
		Katholische Kirche Düsseldorf"Die heutige Lambertus-Basilika verdankt ihre Entstehung dem Willen 
		Herzog Wilhelms I., seine Residenzstadt zu einem religiösen Zentrum zu 
		machen. Es war zu seiner Zeit nicht möglich, in großem Maße Handel und 
		Gewerbe in seiner Stadt anzusiedeln; daher sollten Wallfahrten das 
		wirtschaftliche Fundament seiner Stadt bilden.
 Den von seinen Vorgängern begonnene Neubau der Stiftskirche konnte er in 
		genialer Weise vollenden. Um die vorhandene schmale Kirche legte er 
		gleichsam einen Mantel, indem er die beiden neuen Seitenschiffe mit 
		einem Umgang verband. So steht heute eine dreischiffige Hallenkirche 
		über uns, deren klare Formen reinste Gotik zeigen. Die Weihe der neuen 
		Kirche erfolgte am 13. Juli 1394.
 Gleichzeitig mit dem Bau der Kirche wurde auch die zweigeschossige 
		Sakristei errichtet, in deren oberen Geschoß in der Schatzkammer heute 
		der größte Teil des Kirchenschatzes von St. Lambertus aufbewahrt wird.
 Als im 14. Jahrhundert mit dem allgemeinen Aufschwung von Handel und 
		Verkehr auch die Wallfahrten am Niederrhein immer mehr an Bedeutung 
		gewannen, besuchten die "Aachen-Fahrer" nicht nur Aachen, Mastricht, 
		Kornelimünster, Köln und Trier, sondern auch die Anschlussstationen Düren 
		- allerdings erst seit 1502-, Mönchengladbach, Schillingskapellen, 
		Neuss, Gräfrath und Düsseldorf.
 Düsseldorf gesellte sich im 14. Jahrhundert mit zwei Gnadenstätten den 
		ehrwürdigen Vorläufern hinzu. Als 1446 der Kölner Erzbischof das von 
		Herzog Gerhard von Jülich - Berg und seiner Gemahlin Sophia von Sachsen 
		- Lauenburg gegründete Kreuzherrenkloster bestätigte, zitierte er auch die Marienkapelle mit einem angeblich seit 500 Jahren verehrten 
		Gnadenbild. Angesichts der ersten Erwähnung der Kirche in Düsseldorf 
		1159 bleibt diese Aussage trotz des hervorragenden Gewährsmannes 
		unzuverlässig, doch darf sie wohl als Indiz für eine altehrwürdige 
		Marienverehrung genommen werden, die auch auswärtige Pilger anzog.
 Eine zweite Attraktion bildete für diese Zeit, dem Ende des 14. 
		Jahrhunderts, auch der Reliquienschatz der Stifts- und Pfarrkirche St. 
		Lambertus. Infolge der großzügigen Schenkungen durch den ersten Herzog 
		von Berg, Wilhelm, war dieser "Schatz" beträchtlich vermehrt worden. Die 
		`Limburger Chronik" bezeugt, dass Pilger aus dem Rheinland, aber auch aus 
		Westfalen und vom Oberrhein nach Düsseldorf strömten, wo sie die vom 
		Herzog erworbenen Heiligtümer vom Dach des Kapitelsaales der 
		Stiftskirche - der heutigen Schatzkammer - gezeigt bekamen oder, den 
		alten Chor der Kirche umwandern, in dem neu errichteten Umgang verehren 
		konnten.
 Das Schicksam der meisten Stücke des alten Reliquienschatzes ist nicht 
		geklärt, doch bilden die über 130 Reliquiare, liturgischen Geräte, 
		Zierstücke und Paramente noch heute einen ansehnlichen Bestand.
 Den größten Anteil stellt der Niederrhein, vertreten vor allem durch die 
		Aachener, Kölner und Düsseldorfer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts. 
		Einen weiteren Schwerpunkt bilden die stilistisch weniger bedeutenden 
		Geräte und Gewänder der historischen Ausstattung nach 1893. Von den 
		Paramenten der alten Stiftskirche muss im Laufe der Jahrhunderte vieles 
		durch natürlichen Verschleißt oder durch andere Umstände entfernt worden 
		sein. Der heutige Bestand zählt nur wenige Gewänder des 15., 16. und 17. 
		Jahrhunderts. Leider sind diese Stücke, wie so viele Dinge der 
		Ausstattung, durch verfehlte Restaurierungsmaßnahmen arg mitgenommen 
		worden.
 Von besonderer Bedeutung ist die sogenannte Flämische Kapelle, bestehend 
		aus Kasel und 2 Dalmatiken. Die in aufwendiger Lasur- und 
		Plattstichtechnik gestickten Stäbe der Gewänder sind einem neueren 
		Seidengewebe aufgenäht und zeigen Szenen aus dem Marienleben bzw. 
		Figuren unter Baldachinen.
 Die Wappen von Jülich - Berg und Sachsen - Lauenburg weisen auf den 
		Herzog Gerhard von Jülich - Berg (1437 - 1475) und seine Gemahlin Sophia 
		von Sachsen - Lauenburg (gestorben 1473) hin, die nach der allgemeinen 
		Annahme als Stifter der Gewänder angesehen werden.
 Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt eine neue Kasel. In schwerer 
		Boullionstickerei mit Goldfäden, pflanzliches Rankenwerk mit 
		stilisierten Granatäpfeln. Im Mittelpunkt des Kreuzstabes ein rundes 
		Medaillon mit Strahlenkranz. Darin die Buchstaben IHS mit Kreuz und drei 
		Nägeln.
 Aus dem Kloster Altenberg stammt eine Mitra des 17. Jahrhunderts. Auch 
		sie trägt auf rotem Samt beidseitig Boullionstickerei (Silber und Gold, 
		sowie einzelne Lasurfarben) mit Rankenwerk und Weintrauben bestickt. An 
		den ebenfalls bestickten Bändern hängen Goldfransen.
 
 Im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung kamen angelsächsische Mönche an 
		den Rhein. Auf einer Insel nördlich von Düsseldorf erbauten sie ein 
		Kloster. Unter ihrem Bischof Suitbert begannen sie, den Heiden am Rhein 
		und in Westfalen das Christentum zu verkündigen. Sein Nachfolger, der 
		heilige Willeikus, errichtete wahrscheinlich im 8. Jahrhundert auf einer 
		Anhöhe in dem Dorf an der Mündung der Düssel in den Rhein eine kleine 
		Kapelle, die er am heiligen Lambert weihte. Lambert war wie Suitberg 
		Missionar und wirkte im Rhein - Maas - Gebiet. Im 13. Jahrhundert wurde 
		die kleine Kapelle eigenständige Pfarrkirche und zur romanischen 
		Dorfkirche ausgebaut.
 1288 verbündete sich der Landesherr Graf Adolf V von Berg mit den freien 
		Kölner Bürgern gegen den Erzbischof Siegfried von Westerburg. Es kam zu 
		einer blutigen Schlacht auf einem Feld bei Worringen, nördlich von Köln. 
		Graf Adolf nahm den Erzbischof gefangen und führte ihn nach Schloss 
		Bureg. Zum Dank für die tatkräftige Hilfe der Düsseldorfer Bürger erhob 
		er den kleinen Ort am 14. August 1288. Knapp einen Monat später 
		errichtete er an der kleinen Dorfkirche ein Kanonikerstift.
 1348 wurden die Grafschaften Jülich und Berg vereinigt. Als 1380 Graf 
		Wilhelm von Kaiser Wenzel zum ersten Herzog von Berg erhoben wurde, 
		erwählte er sich die unbedeutende Stadt an der Düsselmündung zu seiner 
		Residenzstadt. Nach und nach erwusch am Niederrhein ein mächtiger Staat. 
		Unter seiner Herrschaft erlebte das religiöse und soziale Leben in 
		Düsseldorf einen ungeheuren Aufschwung. Die 12878 begonnene Vergrößerung 
		der romanischen Dorfkirche wurde unter seiner Herrschaft vollendet. Er 
		ließ den romanischen Mittelteil abreißen und baute im gotischen Stil 
		weiter. Um den Bau (Chorraum und Mittelschiff) legte er gleichsam einen 
		Mantel, indem er die beiden Seitenschiffe errichtete und sie durch einen 
		Umgang miteinander verband.
 Am 13. Juli 1394 erfolgte die Weihe der neuen Kirche. Sie wurde 
		feierlich zu Ehren der Gottesmutter Maria geweiht, die heiligen 
		Lambertus, Apollinaris, Thomas und Pankratius wurden zu Nebenpatronen. 
		Dieses Patrozinum behielt die Kirche bis zur Säkularisation im Jahre 
		1805.
 Im Zuge der Säkularisation wurde das Marienstift aufgelöst. Die Kirche 
		nahm ihr altes Patronat wieder an: Pfarrkirche zum heiligen Lambertes. 
		Am 25. Juli 1974 wurde ihr von Papst Paul VI der ehrenvolle Titel einer 
		"Basilika minor" verliehen.
 Bei einem Rundgang durch diese alte Kirche ist unendlich viel zu 
		entdecken.
 Schauen wir zunächst einmal vom Mittelschiff aus in den Chorraum der 
		Kirche. Der Hochaltar (17. Jahrhundert) wird flankiert von den Figuren 
		der heiligen Lambertus, Apollinaris, Thomas und Pankratius. Das 
		Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert (die Ansätze sind leider zerstört) 
		erinnert an das Kanonikerstift. An der linken Säule am Eingang des 
		Chorraumes steht das alte Gnadenbild "Maria vom Siege"; vor diesem Bild 
		war 1407 in der benachbarten Kreuzherrenkirche eine Marienbruderschaft, 
		später eine Rosenkranzbruderschaft gegründet worden. Seit der Schließung 
		der Kreuzherrenkirche und der damit verbundenen Übertragung des 
		Gnadenbildes nach St. Lambertus wird der Rosenkranz auch heute noch hier 
		gebetet.
 An der gegenüberliegenden Säule eine aus dem 15. Jahrhundert stammende 
		Holzplastik unseres Pfarrpatrons, des heiligen Bischofs und Märtyrers 
		Lambertus.
 Dort, wo früher (vor 1634) ein Lettner den Chorraum der Stiftsherren vom 
		Kirchenschiff der Laien trennte, steht heute der Zelebrationsaltar 
		(1978, Karl Matthäus Winter, Limburg) mit dem Schrein (1665) des 
		Stadtpatrons St. Apollinaris. Die Gebeine des Heiligen wurden 1383 nach 
		Düsseldorf gebracht. Bereits 1394 wird der Märtyrerbischof von Ravenna 
		als Stadtpatron Düsseldorfs verehrt.
 Gehen wir nun rechts am Chorraum vorbei, so sehen wir an den Wänden 
		neben dem Sakristeieingang die Reste der ursprünglichen Bemalung der 
		Kirche. Das Bild der `"Thronenden Gottesmutter" stammt aus der 2. Hälfte 
		des 15. Jahrhunderts und wird der Malerschule Stephan Lochners in Köln 
		zugeschrieben. Daneben die Fresken zeigen die heilige Margareta und das 
		Martyrium des heiligen Reinold. Im Gewölbe der Kirche sind an dieser 
		Stelle einige der alten Fresken freigelegt worden. Das Bild des heiligen 
		Jakobus erinnert daran, dass St. Lambertus bereits zur Zeit der Erbauung 
		eine Pilgerstätte gewesen ist. Im Chorumgang stehen die letzten vier 
		Altäre der Düsseldorfer Zünfte.
 Im ersten Altar (Schreiner - Zunft) ein goter Holzschrein (15. 
		Jahrhundert) mit Gebeinen des heiligen Pankratius. Der zweite Altar 
		(Bäcker- und Brauerzunft) zeigt ein Bild der "Schmerzensmutter" Maria. 
		Im Altartisch eine Darstellung `Christus im Grab.
 In der Achse des Chorumgangs steht das Grabmal für Herzog Wilhelm V 
		genannt "Der Reiche" Dieses hervorragende Kunstwerk der Renaissance aus 
		schwarzem Marmor und Alabaster wrude von dem Kölner Bildhauer Gerhard 
		Scheben 1596 - 1599 errichtet. In der darunter ausgehobenen Fürstengruft 
		sind einige Angehörige des Hauses Berg und seiner Nachfolger beigesetzt.
 Links neben dem Grabmal befindet sich in einer Wandnische ein Reliquiar 
		(um 1900), das Reliquien unseres Pfarrpatrons, des heiligen Bischofs und 
		Märtyrers Lambertus enthält.
 Unmittelbar daneben ist der Altar der Goldschmiede mit Gnadenbild `Maria 
		in der NotŽ (1334). In allen Gottesdiensten betet die Gemeinde bei den 
		Fürbitten: `Bitte für uns, Maria in der Not, die wir unsere Zuflucht zu 
		dir nehmen!" An jedem Samstagmorgen wird in einer heiligen Messe all der 
		Anliegen gedacht, die im Laufe der Woche vor das Gnadenbild getragen 
		wurden. Die modernen Kronen des Gnadenbildes entwarf der Düsseldorfer 
		Goldschmied Prof. Friedrich Becker 1996.
 Links neben diesem Altar steht der "Altar der Schneiderzunft". Bekrönt 
		wird er von einer Darstellung des heiligen Martins, des Patrons der 
		Schneider.
 Das wertvollste Kunstwerk der Kirche ist zweifellos das 
		"Sakramentshaus", das am nordöstlichen Chorpfeiler bis hoch ins Gewölbe 
		aufragt.
 Der Kreuzweg an den Wänden des nördlichen Seitenschiffes wurde von dem 
		Limburger Künstler Karl Matthäus Winter zwischen 1960 und 1966 aus 
		Alabaster geschaffen.
 Die Kirche war seit jeher Begräbnisstätte gewesen. Davon zeugen die 
		verschiedenen Grabplatten im Fußboden des Gotteshauses. K. M. Winter 
		schuf die Grabplatten der beiden Priestergräber. Die erste für den 
		Bischof von Danzig, Msgr. Dr. Carl Maria Splett. Nach seiner Vertreibung 
		aus Danzig wurde Düsseldorf ihm zur zweiten Heimat. Am 5. März 1964 
		wurde er in den himmlischen Frieden heimgeholt.
 Die zweite Grablatte erinnert an Dechant Heinrich Schmitz, der von 1954 
		- 1966 Pfarrer der St. Lambertus - Gemeinde war und auf deren Wunsch in 
		der Kirche beigesetzt wurde.
 In der Mitte des nördlichen Seitenschiffes steht der Taufstein aus dem 
		15. Jahrhundert. K. M. Winter schuf 1977 den Bronzedeckel, der den 
		Schöpfungsbericht darstellt.
 An der Westseite der Kirche, vorbei an der Christopherus - Figur aus dem 
		15. Jahrhundert, befindet sich in einer von K. M. Winter 1875 
		geschaffenen Stele die `PietaŽ, das Bild der Schmerzensmuter, die ihren 
		toten Sohn auf dem Schoß hält. Maria steht hier stellvertretend für die 
		Mütter der ganzen Welt in ihrem Leid.
 Zum Schluss unseres Rundgangs noch ein Wort zu den Fenstern der Kirche: 
		Der Grundgedanke für die Gestaltung und Anordnung der Fenster war von 
		Pfarrer Heinrich Schmitz den Künsterln Prof. Vinzens Pieper, Berlin, und 
		Ludwig Baur, Telgte, vorgegeben: "Das Kommen und die Vollendung des 
		Gottesreiches"," beschreibt sich die katholische Kirche in Düsseldorf in 
		Faltblättern selbst.
 In der Düsseldorfer Altstadt, am Rhein und in unmittelbarer Nähe zum 
		Rheinmuseum ist das Gotteshaus gelegen. Auf den ersten Blick also ein 
		wenig versteckt; die Touristenströme fließen jedenfalls an ihr vorbei.
 Allein schon wegen der prächtigen Kanzel, des fast noch prächtigeren 
		Altarraumes und der Glaskunst der Fenster ist die Kirche - unabhängig 
		vom persönlichen Glauben - einen Besuch wert. Ob die Kirche ein Ort der 
		Ruhe und inneren Einkehr ist, kann jeder Besucher selbst entscheiden. 
		Ein freudiges Ereignis für das Auge ist sie auf jeden Fall.
 
		"Die stadt- und 
		kunstgeschichtlich bedeutende Andreaskirche entstand als Kirche der 1619 
		nach Düsseldorf gerufenen Jesuiten unter Herzog Wolfgang Wilhelm aus dem 
		Hause Pfalz - Neuburg. Inmitten des Dreißigjährigen Krieges konnte der 
		Bau selbst in recht kurzer Zeit (1622 - 1629) vollendet werden. 
		Inneneinrichtung und Umbauten folgten später. In der zweiten Hälfte des 
		17. Jahrhunderts wurde das sich westlich der Kirche anschließende 
		Jesuitenkolleg errichtet. Die Andreaskirche erhielt den offiziellen 
		Titel `Hofkirche 1991 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten im 
		Inneren der Kirche abgeschlossen.Beim Eintreten der hellen, dreischiffigen Emporenhalle mit ihrem 
		Kreuzrippengewölbe fallen vor allem die Stuckarbeiten in den 
		Deckenpartien ins Auge. Das Bildprogramm der Stuckdekorationen ist aller 
		Wahrscheinlichkeit nach in wesentlichen Teilen auf Herzog Wolfgang 
		Wilhelm selbst zurückzuführen. Formal der klassischen Spätrenaissance 
		entsprechend thematisieren die Stuckarbeiten die Dreifaltigkeit (Apsis), 
		die Engel, Patriachen, Propheten, Evangelisten und heiligen Monarchen 
		(Mittelschiff), das "Jüngste Gericht" (hinter dem Orgelprospekt) sowie 
		die Heiligen der Kirche (Seitenschiffe und Emporen). Das Bildwerk in 
		seiner Gesamtheit stellt die `umfassende Idee der Kirche' dar.
 Die beiden Seitenaltäre sind Barockschöpfungen aus der Entstehungszeit 
		der Kirche, die jetzigen Altarbilder schufen im 19. Jahrhundert 
		Düsseldorfer Maler. Ebenfalls zur ursprünglichen Ausstattung (um 1650) 
		gehört die Kanzel, wie die Seitenaltäre ein Werk der Jesuitenkünstler J. 
		Wolf und J. Hoen.
 Ungewöhnlich im Rahmen der barocken Architektur ist der Hochaltar von 
		Ewald Mataré. 1960 schuf der Künstler, Professor an der Düsseldorfer 
		Kunstakademie, diesen Marmoraltar einschließlich der Fenster des 
		Chorraumes und des zentral hängenden Kreuz - Teppichs.
 Aus dem im letzten Weltkrieg zerstörten barocken Hochaltar stammt das 
		nun in der sogenannten `Fürstenloge' (links neben dem Altarraum) zu 
		sehende große Gemälde `Martyrium des Heiligen Andreas. Durch die `Räume 
		des Empfangs' hindurch ist das Mausoleum zu erreichen. Dieser außen 
		zwölf- und innen sechsseitige Zentralbau beherbergt die Sarkophage von 
		sieben Mitgliedern des herzoglichen Hauses Pfalz - Neuburg, darunter 
		auch den reichgeschmückten Sarkophag des 1716 verstorbenen Kurfürsten 
		Johann Wilhelm ("Jan Willem").
 WIeder dem Ausgang der Kirche zugewandt fällt der Blick auf den 
		prächigen Orgelprospekt (1780 / 1782) und (links neben dem Portal) auf 
		ein großes Barock - Kreuz (fälschlich Grupello zugeschrieben).
 Die Andreaskirche besitzt einen reichen Kirchenschatz. Bemerkenswert 
		sind z. B. Silberfiguren aus dem 17. Jahrhundert und reiche Paramente.
 Bis zur Auflösung des Jesuitenordens 1773 blieb St. Andreas 
		Klosterkirche. 1842 bis 2005 war sie Pfarrkirche, seitdem ist sie wieder 
		Klosterkirche, jetzt der Dominikaner, die 1972 ihren Düsseldorfer 
		Konvent in die Altstadt verlegten und seitdem für die Seelsorge an der 
		Kirche verantwortlich sind. 1991 begannen sie mit ihrem Cityseelsorge - 
		Projekt `St. Andreas - Offene Kirche der Dominikaner'," beschreibt sich 
		das Kirchengebäude, das nach eigenen Angaben offiziell dem Land 
		Nordrhein - Westfalen gehört, dem Besucher selbst.
 
 "Dominikaner
 
 Der Orden der Dominikaner (Ordo fratrum Praedicatorum, abgekürzt OP), 
		auch Predigerorden, wurde im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen 
		Dominikus gegründet.
 
 Gründung und frühe Geschichte
 
 Dominikus wurde 1170 in der kastilischen Ortschaft Caleruega geboren. 
		Schule und Studium absolvierte er in Palencia[1]. 1196 trat er in das 
		Domkapitel von Osma im Gebiet von Buran (Kastilien) ein, wurde dort zum 
		Priester geweiht und wurde 1201 Supprior des Kapitels. Auf Reisen im 
		Gefolge seines Bischofs Diego de Acevedo wurde er in Südfrankreich mit 
		den dortigen Erfolgen der Katharer konfrontiert. Der Katharismus fand 
		aufgrund der asketischen Lebensweise und rhetorischen Überzeugungskraft 
		seiner Prediger großen Anklang in der Bevölkerung. Von den örtlichen 
		Feudalherren wurde er toleriert oder auch gefördert, während die 
		theologisch und seelsorgerisch wenig ambitionierte katholische 
		Geistlichkeit hauptsächlich um die Sicherung ihrer Pfründen und 
		weltlichen Privilegien bemüht war. Auch die von Papst Innozenz III. als 
		Legaten beauftragten Zisterzienser, die den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit 
		nicht in der Missionierung, sondern in der politischen Diplomatie und 
		der Herbeiführung repressiver Maßnahmen sahen, hatten sich vor allem den 
		Hass der Bevölkerung zugezogen, aber dem Katharismus keine wirksamen 
		Maßnahmen entgegensetzen können.
 
 Diego hatte zunächst das Projekt einer Missionierung der Türken verfolgt 
		und ersuchte Innozenz III. In Rom dafür um Befreiung von seinem 
		Bischofsamt. Dem Papst war jedoch die innerchristliche Missionierung in 
		Südfrankreich das vordringliche Anliegen. Ende 1204 kehrten die beiden 
		über Cîteaux nach Südfrankreich zurück und stimmten ihre 
		Missionstätigkeit mit den päpstlichen Legaten u.a. Pierre de Castelnau 
		ab. Mit Unterstützung des neuen Bischofs von Toulouse, des 
		Zisterziensers und ehemaligen Trobadors Folquet de Marseille, gründeten 
		sie 1206/1207 in Prouille (okzitanisch: Prouilhe) in der Nähe von 
		Fanjeaux einen Konvent für bekehrte Katharerinnen, die in den ersten 
		Jahren nach der Regel der Zisterzienser lebten. Während Diego nach Osma 
		zurückkehrte und dort Ende 1207 verstarb, blieb Dominikus in 
		Südfrankreich und widmete sich von Prouille aus weiter seiner inneren 
		Berufung, durch ein Wanderleben zu Fuß, statt herrschaftlich zu Pferde, 
		in apostolischer Armut und durch rastlosen Einsatz als Prediger die 
		Bevölkerung wieder zum katholischen Glauben zu bekehren. Diesem 
		Programm, das das Betteln als Form des Lebensunterhalts einschloß und 
		dadurch im Widerspruch zu den noch gültigen kirchlichen Vorschriften 
		stand, erteilte am 17. November 1206 auch der Papst eine erste 
		offizielle Genehmigung. Als es 1208 zu dem vom Papst seit längerem 
		vorbereiteten militärischen Kreuzzug gegen die Katharer kam (siehe: 
		Albigenserkreuzzug), war Dominikus anscheinend nicht maßgeblich an der 
		Organisation und Propaganda des Kreuzzuges beteiligt, sondern ihm fiel 
		vor allem die Aufgabe zu, die Überlebenden in der mit großer 
		militärischer Brutalität unterworfenen Region nunmehr auch geistlich zu 
		bekehren, wobei seine Missionstätigkeit unter anderem dadurch gefördert 
		wurde, dass der militärische Anführer des Kreuzzuges, Simon IV. von 
		Montfort, und die neuen katholischen Herren den Konvent von Prouille mit 
		Schenkungen und Privilegien bedachten.
 
 1215 wurden Dominikus und sechs seiner Gefährten durch den Bischof von 
		Toulouse als Prediger der Diözese eingesetzt. Die Brüder waren 
		beauftragt, die Häresie zu bekämpfen und den Glauben zu predigen und 
		erhielten dazu die Erlaubnis, als Wanderprediger ein Leben in religiöser 
		Armut zu führen. Die dafür erforderlichen Mittel wurden ihnen durch 
		Almosen der Diözese zugeteilt, was davon nicht gemäß der Zweckbestimmung 
		verbraucht wurde, war am Ende des Jahres zurückzuerstatten. Diese neue 
		Institution wurde noch im selben Jahr durch eine päpstliches Schreiben 
		approbiert und 1215 dann durch den 10. Kanon des IV. Laterankonzils, 
		dort allerdings ohne Festlegung des Prinzips apostolischer Armut, allen 
		Bischöfen vorgeschrieben.
 
 Zurückgekehrt nach Toulouse entsandte Dominikus am Fest Mariä 
		Himmelfahrt 1217 (15. August) seine Mitbrüder in die Welt zunächst nach 
		Paris und nach Spanien zur Gründung neuer Konvente, hierin dem 
		biblischen Vorbild Christi bei der Entsendung der Jünger folgend. Zum 
		Jahreswechsel hielt er sich erneut in Rom auf und erwirkte am 11. 
		Februar 1218 eine päpstliche Enzyklika, in der das Armutsprinzip der 
		Prediger bekräftigt und die Amtsträger der Kirche zu deren Unterstützung 
		aufgefordert wurden. Im selben Jahr folgten Gründungen der ersten 
		italienischen Konvente, in Bologna und durch Dominikus selber in Rom. 
		Von Rom begab er sich über Toulouse nach Spanien, Nordfrankreich (Paris) 
		und erneut nach Italien, um die Gründung und Organisation neuer Konvente 
		persönlich zu unterstützen. Als besonders folgenreich erwiesen sich 
		hiervon die frühen Gründungen in Paris und Bologna, die wesentlich dazu 
		beitrugen, dass der Orden durch Lehrstühle an den entstehenden 
		Universitäten und durch Einrichtung eigener Generalstudien bald eine 
		führende Rolle in der mittelalterlichen Wissenschaft einnehmen konnte.
 
 1220, als bereits annähernd 60 Niederlassungen bestanden, hielt 
		Dominikus zu Pfingsten in Bologna die erste Generalversammlung des 
		Ordens ab. Das Generalkapitel ergänzte die erste Fassung (prima 
		distinctio) der Satzungen von 1216 durch eine secunda distinctio und gab 
		dem Orden seine in den Grundzügen bis heute gültige Organsationsform. Es 
		besiegelte zugleich die Entwicklung von einem Kanonikerorden zu einem 
		Bettelorden sui generis durch die Verschärfung des Armutsprinzips, indem 
		außer dem persönlichen auch der gemeinschaftliche Besitz und feste 
		Einkünfte ausgeschlossen wurden. Nach neuerlichen Predigten in 
		Oberitalien, wo Honorius III. zum Vorgehen gegen die aus Südfrankreich 
		zugelaufenen Katharer aufgerufen hatte, verstarb Dominikus am 6. August 
		in Bologna.
 
 Die von dem zweiten Ordensmeister Jordan von Sachsen als Constitutiones 
		zusammengestellten Satzungen und Regelwerke des Ordens wurden von dessen 
		Nachfolger Raimund von Peñafort, einem der größten Kanonisten seiner 
		Zeit, in eine systematische Ordnung gebracht und seither durch die 
		Generalkapitel immer wieder geändert oder ergänzt. Seit der frühen Zeit 
		herrschte allerdings ein gewisser Pragmatismus in der Anwendung der 
		Vorschriften, indem in Einzelfällen Dispensationen möglich waren und 
		tatsächlich auch häufig erteilt wurden, um Hindernisse bei der Ausübung 
		des Studiums oder der Predigt auszuräumen. Seit dem Generalkapitel von 
		1236 wurden Verstöße gegen die Constitutiones außerdem nicht mehr als 
		Sünde, sondern als durch Buße abzugeltendes Vergehen bewertet.
 
 Das strenge Armutsprinzip wurde im Lauf des 14. Jahrhunderts vielfach 
		dadurch gelockert, dass einzelne Ordensmitglieder Benefizien annahmen 
		und dadurch die vita privata als Usus einführten. Durch das große 
		abendländische Schisma wurde der Orden zeitweise in drei "Observanzen" 
		zerrissen. Raimund von Capua als Generalmeister der 
		römisch-urbanianischen Observanz initiierte 1390 eine Reformbewegung, 
		die die vita privata zurückdrängen und die vita apostolica erneuern 
		sollte. Dies führte zur Gründung von Reformkonventen, die sich 
		ihrerseits zu Reformkongregationen und Reformprovinzen 
		zusammenschlossen. Als bindende Vorschrift wurde das ursprüngliche 
		Armutsprinzip de jure aufgehoben, als Martin V. 1425 zunächst einzelnen 
		Konventen und Sixtus IV. 1475 dem gesamten Orden Besitz und feste 
		Einkünfte erlaubte.
 
 Verfassung des Ordens
 
 Was den Orden der Predigerbrüder von seiner Gründung her auszeichnet, 
		ist seine demokratische Verfassung. Alle Brüder tragen gemeinsam die 
		Verantwortung für die Verwirklichung der Ziele der Ordensgemeinschaft. 
		Es gibt ein Mitspracherecht auf allen Ebenen. Alle Oberen werden auf 
		Zeit gewählt. Wichtige Entscheidungen werden von der Gemeinschaft der 
		Brüder oder ihrer jeweiligen Delegierten im Konvents-, Provinz- oder 
		Generalkapitel getroffen.
 
 Der kleinste Baustein des Ordens ist ein Kloster, der sogenannte 
		Konvent, der traditionell aus mindestens sechs Mitgliedern besteht. Hier 
		leben die Brüder in Gemeinschaft zusammen, halten gemeinsam das 
		Chorgebet und erfüllen ihre Aufgaben im Studium, in der Predigt 
		innerhalb und außerhalb des Konvents und zum Teil auch in Übernahme von 
		Aufgaben der pfarrlichen oder kategorialen Seelsorge (Krankenhaus, 
		Gefängnis, Beratungsdienste etc.). Der Obere eines Konventes wird Prior 
		genannt und auf drei Jahre gewählt. Er wird vom nächsthöheren Oberen, 
		dem Provinzial, bestätigt. Die Konvente sind zu Provinzen 
		zusammengeschlossen, heute insgesamt 42, denen jeweils ein Provinzial 
		vorsteht. Er wird für vier Jahre auf dem alle vier Jahre tagenden 
		Provinzkapitel gewählt, das sich aus den gewählten Prioren und 
		zusätzlich gewählten Delegierten zusammensetzt. Der Provinzial wird vom 
		Ordensmeister, dem höchsten Oberen des Ordens bestätigt. Der 
		Ordensmeister wiederum wird vom Generalkapitel, der obersten 
		gesetzgebenden Versammlung, auf neun Jahre gewählt. Wähler sind hier 
		jeweils die gewählten Provinziale sowie von den Provinzen gewählte 
		Delegierte.
 
 Spiritualität
 
 Die Spiritualität des Ordens wird vom Ziel her bestimmt: ?den Namen des 
		Herrn Jesus Christus aller Welt zu verkündigen (Papst Honorius III.). 
		Die Predigt fließt aus der Fülle der Beschauung, so dass Thomas von 
		Aquin formulieren konnte: ?contemplari et contemplata aliis tradere 
		(sich der Kontemplation widmen und die Frucht der Kontemplation 
		weitergeben). Die spezifische Lebensform der Dominikaner, für die das 
		Gemeinschaftsleben, das feierliche gemeinsame Chorgebet und das ständige 
		Studium charakteristisch sind, führt zur Verkündigung in Wort und 
		anderen apostolischen Aktivitäten.
 
 Inquisition
 
 Während des Mittelalters und der frühen Neuzeit übernahmen sie häufig im 
		Rahmen der Inquisition die Prüfung von Ketzern. Zu dieser Zeit wurden 
		die Dominikaner auch "domini canes" genannt ("Hunde des Herrn"). 
		Bemerkenswert ist, dass auch herausragende Dominikaner wie Giordano 
		Bruno und Girolamo Savonarola als "Ketzer" der Inquisition zum Opfer 
		fielen. Im Jahr 2000 nahm das Provinzkapitel der Dominikanerprovinz 
		Teutonia, der auch Heinrich Kramer, genannt "Institoris", der Autor des 
		Traktats "Malleus Maleficarum" der Hexenhammer, (eine Art Handbuch für 
		Hexenjäger), angehörte, zur Beteiligung der Dominikaner an der 
		Inquisition und Hexenverfolgung kritisch Stellung.
 
 Der Orden in der Gegenwart
 
 In der heutigen Zeit sind für die Dominikaner vor allem folgende 
		Prioritäten für ihr Tun leitend:
 
 * Die Katechese in nichtchristlichen Kulturen, geistigen Systemen, 
		sozialen Bewegungen und religiösen Traditionen.
 * Die Gerechtigkeit in der Welt: kritische Analyse der Ursprünge, Formen 
		und Strukturen von Gerechtigkeit in unserer Welt und Einsatz für die 
		Befreiung des Menschen.
 * Die Inanspruchnahme sozialer Kommunikationsmittel für die Verkündigung 
		des Wortes Gottes.
 
 Bedeutende Dominikanerkirchen, auch Predigerkirchen genannt, sind die 
		Französische Kirche in Bern sowie weitere Beispiele in Basel, Eisenach, 
		Erfurt, Rottweil oder Zürich. Viele davon befinden sich heute nicht mehr 
		im Besitz des Dominikanerordens. 1953 baute der bekannte französische 
		Architekt Le Corbusier Kirche und Kloster der Dominikaner "La Tourette" 
		bei Lyon. Heute wird das Kloster von den Dominikanern überwiegend als 
		Bildungsstätte genutzt.
 
 Der Generalobere der Dominikaner wird Ordensmeister (Magister Ordinis) 
		genannt. Der derzeitige Ordensmeister ist Carlos Azpiroz Costa.
 
 Der Orden schließt Ende 2007 das 1925 gegründete Kloster Walberberg im 
		rheinischen Bornheim. Das Kloster beherbergte von 1934 bis 1974 die 
		"Albertus-Magnus-Akademie" als Philosophisch-Theologische Hochschule der 
		Dominikaner. Während des Krieges wurde die Klosteranlage als Lazarett 
		genutzt, 1941 zugunsten des "Großdeutschen Reiches" enteignet und 1945 
		dem Orden zurückgegeben. 1949 nahm die "Albertus Magnus Akademie" ihren 
		Lehrbetrieb wieder auf. In dem Kloster, das in einer mittelalterlichen 
		Burganlage liegt, war neben der Philosophisch-Theologischen Hochschule 
		auch das "Walberberger Institut", die Heimvolkshochschule der 
		Dominikaner, sowie das von P. Eberhard Welty OP begründete Institut für 
		Gesellschaftswissenschaften untergebracht, das später lange Jahre von 
		Heinrich Basilius Streithofen geleitet wurde und heute seinen Sitz in 
		Bonn hat. Am 25. November 2007 feierten die Walberberger Dominikaner 
		zusammen mit ihrem Provinzial und Brüdern aus allen Niederlassungen 
		unter großer Anteilnahme vieler Gläubiger in der Klosterkirche den 
		letzten feierlichen Gottesdienst. Mit Schreiben vom 31. Dezember 2007 
		hat der höchste Obere der Dominikaner, der Ordensmeister P. Carlos 
		Azpiros Costa OP, gemäß den Ordenssatzungen das Walberberger 
		Dominikanerkloster St. Albert ordens- und kirchenrechtlich aufgehoben.
 
 Bekannte Dominikaner
 
 Albertus Magnus, Fra Angelico, Aurelius Arkenau B Benedikt XI., Benedikt 
		XIII., Joseph Maria Bocheński, Wunibald Maria Brachthäuser, Odilo 
		Braun, Giordano Bruno C Tommaso Campanella, Jacobus de Cessolis, 
		Colmarer Dominikanerchronist, Georges Marie Martin Kardinal Cottier D 
		Dietrich von Freiberg, Dominikus (Ordensgründer) E Meister Eckhart F 
		Anatol Feid G Bernard Gui, Paul-Heinz Guntermann H Titus Maria Horten I 
		Innozenz V., Heinrich Institoris K Heinrich Kramer, L Jean Baptiste 
		Labat, Jean Baptiste Henri Lacordaire, Gordian Landwehr, Bartolomé de 
		Las Casas, Père Jean-Joseph Lataste M Martin von Porres N Johannes Nider 
		O Wolfgang Ockenfels P Pius V., Pius IX., Kjell Arild Pollestad R Rosa 
		von Lima (3. Orden) S Girolamo Savonarola, Jordanus Saxo, Edward 
		Schillebeeckx, Christoph Kardinal Schönborn, Heinrich Seuse, Laurentius 
		Siemer, Jakob Sprenger (Inquisitor), Basilius Streithofen, Johann Strote 
		T Johannes Tauler, Johann Tetzel (Ablassprediger), Thomas von Aquin, 
		Tomás de Torquemada (Inquisitor) U Ulrich von Straßburg, Arthur F. Utz V 
		Jacobus a Voragine, Petrus von Verona W Everhard von Westerheim
 
 Statistik
 
 Heute gibt es weltweit ca. 6.000 Brüder und über 30.000 
		apostolisch-karitativ tätige Schwestern.
 
 Zur Provinz Teutonia (gegründet 1221) gehören 10 Konvente: Köln 
		(Provinzialat), Düsseldorf, Vechta, Hamburg, Berlin, Braunschweig, 
		Leipzig, Walberberg, Worms, Mainz (Studienhaus); darüber hinaus gehören 
		zur Provinz Teutonia zwei ausländische Vikariate: in Bolivien mit 6 
		Niederlassungen (Santa Cruz de la Sierra, Cochabamba, Pampagrande, 
		Comarapa, Samaipata, Mairana, Potosi) und in Taiwan mit einer 
		Niederlassung (Kaohsiung).
 
 Die Süddeutsch-Österreichische Provinz umfasst sieben Konvente: ein 
		Konvent in Baden-Württemberg (Freiburg), drei in Bayern (Augsburg, 
		München St. Kajetan, München St. Katharina) und drei in Österreich 
		(Wien, Graz, Friesach).
 
 Ewald Wilhelm Hubert Mataré (* 25. Februar 1887 in Aachen-Burtscheid; ? 
		28. März 1965 in Büderich im Kreis Neuss, heutiges Meerbusch) war ein 
		deutscher Maler und Bildhauer, der sich unter anderem mit der 
		Darstellung von Menschen und Tieren in stilisierter Form beschäftigte.
 
 Werdegang
 
 An der Akademie der Bildenden Künste in Berlin erhielt Mataré ab 1907 
		eine Ausbildung zum Maler. Er war Schüler von Prof. Julius Ehrentraut, 
		Lovis Corinth und dem Historienmaler Arthur Kampf. 1918 trat er der 
		Künstlervereinigung Novembergruppe bei. Erst nach seinem Studium der 
		Malerei widmete sich Mataré der Bildhauerei. Einen Großteil seiner 
		plastischen Arbeiten bilden die Tierskulpturen.
 
 1932 trat er eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie an. Nach 
		der Machtergreifung 1933 durch die Nationalsozialisten wurde Mataré 
		entlassen. Mit Aufträgen aus der Kirche konnte er seinen Lebensunterhalt 
		bestreiten.
 
 Nach dem Krieg wurde Mataré angetragen, Rektor an der Düsseldorfer 
		Kunstakademie zu werden. Er lehnte ab, weil viele Professoren, die schon 
		im Dritten Reich als Lehrer an der Akademie tätig waren, in der 
		Nachkriegszeit übernommen wurden. Außerdem interessierte sich niemand 
		für seine ehrgeizigen Reformpläne, die unter anderem vorsahen, schon 
		14-Jährigen ein Studium an der Akademie zu ermöglichen. Zu seinen 
		Schülern gehörtenErwin Heerich, Georg Meistermann und Joseph Beuys. 
		Mataré erhielt in der Nachkriegszeit zahlreiche öffentliche und 
		kirchliche Aufträge; z. B. schuf er das Relief an vier Türen des 
		Südportals des Kölner Doms.
 
 Ewald Mataré war Teilnehmer der documenta 1 (1955) und der documenta II 
		im Jahr 1959 in Kassel.
 
 Matarés künstlerischer Nachlass wird verwaltet vom Museum Kurhaus in 
		Kleve, das sein Werk ausstellt und dokumentiert; so fand z.B. 2004 eine 
		Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park Viersen statt.
 
 Persönliche Daten
 
 Mit 37 Jahren litt Mataré an starken Depressionen. Er heiratete 1922 die 
		31-jährige Hanna Hasenbäumer. Mit ihr hatte er eine Tochter, Sonja 
		Beatrice (* 9. August 1926). 1965 starb Mataré an den Folgen einer 
		Lungenembolie.
 
 Auszeichnungen
 
 * 1914 Silberne Medaille der Akademie der Bildenden Künste von Berlin
 * 1952 Thorn-Prikker-Preis der Stadt Krefeld
 * 1955 Goldene Medaille der Triennale in Mailand
 * 1957 Stefan-Lochner-Medaille der Stadt Köln
 * 1958 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland," berichtet 
		Wikipedia so ganz nebenbei.
 
 Wanderer, kommst du nach Düsseldorf (insbesondere in die Altstadt), 
		besuche auf jeden Fall diese Kirche. Allein schon beim Stuck weiß das 
		Auge nicht, wo es mit dem Staunen anfangen oder gar aufhören soll. 
		Soweit ich auch schon in meinem Leben herumgekommen bin, habe ich doch 
		noch nie einen solchen Überfluß an Augenfang gesehen. Stuck, 
		Heiligenstandbilder, eine überreich verzierte Kanzel, Gemälde gibt es 
		hier zu sehen - nur die sonst farbigen Glaskunst in den Fenstern fehlt. 
		Selbst ich, der ich sonst tief im evangelischen Glauben verwurzelt bin, 
		kommen immer wieder gerne in diese Kirche, die verkehrstechnisch günstig 
		in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle "Heinrich - Heine - Allee" liegt.
 
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			| Ausstellungen 
		in Düsseldorf Mai 2008"Zwei räumliche Konventionen charakterisieren die klassische 
		Ausstellungspraxis: der White Cube und die Black Box. Repräsentiert der  
		`weiße Würfel' die vermeintlich neutrale Raumhülle, die als rahmende 
		Architektur das Objekt aus seiner Wirklichkeit entrückt und nicht 
		zuletzt durch diese Geste zum Kunstwerk erhebt, folgt die `schwarze Box' 
		den Konventionen des Kinos und bietet die scheinbar adäquate 
		Vorführsituation für künstlerische Filme und Videos. Der `Schwarzraum' 
		der Kunst wird zum Illusionsraum des bewegten Bildes, das sich weniger 
		im Raum denn in der Zeit zu entfalten scheint.
 Eske Schülers zeigt ihre Videoarbeiten in einer installativen 
		Raumsituation: Der Besucher kann sich frei im Raum bewegen und die Filme 
		laufen als konstanter Loop, so dass die Betrachtungszeit frei gewählt 
		werden kann. Das Filmprogramm parallel zu ihrer Ausstellung situiert 
		sich hingegen in einer klassischen `Black Box', die wesentlichen 
		Parameter des Kinos - dunkler Raum, klar definierte Projektionsfläche, 
		Sitzgelegenheiten für das Publikum - übernimmt. Die gezeigten Filme sind 
		wiederum zum großen Teil `postcineastisch': Die Geschichte des Kinos 
		wird gleichsam zum Rohstoff neuer Produktionen, die aus Fragmenten 
		existenter filmischer Entwürfe neue Bildwelten schaffen. 
		Unterschiedliche Methoden der Verfremdung und Montage vorgefundener 
		Filmsequenzen reflektieren nicht nur die herkömmlichen Spielfilmen 
		eingeschriebenen Rollen- und Identifikationsmuster, sondern auch die 
		Sprache des Kinos selbst. dass gerade die Avantgarde eine erneute 
		filmische Transformation erfährt - Matthias Meyer bezieht sich auf Jean 
		- Luc Godard, Max Hinderer auf Michelangelo Antonioni, Ming Wong und 
		Edgar Schmitz auf Rainer Werner Faßbinder -, verweist auch ein subtiles 
		Spiel aus Differenz und Wiederholung, das nicht nur als Zeitmotiv als 
		ästhetische Erfahrung betont, sondern auch das ideologische Moment aus 
		der narrativen Struktur befreit.
 Andere Filme thematisieren das Verhältnis von Bild und Ton oder 
		verfremden das Filmbild als solches in experimenteller Form," stellt der 
		Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen die Ausstellung, die in der 
		Zeit vom 3. Mai bis 20. Juli 2008 dort läuft. Das Museum liegt am 
		Grabbeplatz 4 in der Düsseldorfer Altstadt. Die Öffnungszeiten: Dienstag 
		bis Samstag 12 - 19 Uhr, Sonntag und Feiertag: 11 - 18 Uhr. Weitere 
		Einzelheiten (wie etwa die Eintrittspreise) können unter der 
		Telefonnummer 0211 - 2107420 erfragt werden.
 "Eske Schüters (* 1970) erforscht in filmischen Einzel- und 
		Mehrfachprojektionen das `Verstehen' von bewegten Bildern und filmischen 
		Abläufen, die nicht von einer stringenten Erzählhandlung geleitet 
		werden. Ihre offene Erzählweise umspielt das begriffliche Denken, 
		beunruhigt es und entdeckt neue Bedeutung. Schüters' Projektionen, die 
		mit gefundenem Material experimentieren, sind ein Spiel aus Worten, 
		Klängen und Bildern, die von deren metaphorischem Charakter und dem 
		abhanden gekommenen größeren Zusammenhang sprechen. Indem sie allein 
		Filmmaterial aus Spielfilmen anderer Regisseure verwendet, schreibt Eske 
		Schüters eine eigene Filmgeschichte, in der kurze Momente komplexe 
		Atmosphären entfalten. Die Bilder sind nicht mehr in eine Erzählung 
		eingewoben, sondern sprechen für sich.
 Die Ausstellung präsentiert die Filme `Vanished into thin air' aus dem 
		Jahre 2006, `Like a shadow - No reflection' (2007) und den für die 
		Ausstellung entstandenen Film `After the Rehearsal'. Steht in früheren 
		Werken die assoziative Montage an sich disparater Bilder im Zentrum, 
		zeichnen sich Schlüters neuere Arbeiten durch eine stärkere thematische 
		Fokussierung von Blickstrukturen und kinematographischen Dispositiven 
		aus.
 `Like a shadow - No reflection' kreist um das Thema Vampirismus und wie 
		das Objekt der Begierde der Macht des (Kamera-)Blicks unterworfen wird. 
		Schlüters verwendet Ausschnitte aus Vampirfilmen, die sie mal 
		assoziativ, mal dissoziativ einander gegenüberstellt. An Testbilder 
		erinnernde Filmstreifen durchkreuzen die Vorstellung von Kontinuität und 
		lenken den Blick auf das Filmbild selbst als Träger des 
		Repräsentationssystems Film an sich. `After the Rehearsal' wiederum 
		basiert auf einem Film über die Dreharbeiten zu Chantal Akermans 
		Spielfilm `Jeanne Dielmann' und stellt das Moment des Einübens an sich 
		alltäglicher Handlungen ins Zentrum. Jener der filmischen Dramaturgie 
		inhärente Verfremdungseffekt tritt bei der Isolierung jener Szenen, in 
		denen die Schauspielerin ihre Rolle für die Kamera probt, besonders 
		zutage. Eske Schlüters reflektiert die Aufgabe des Schauspielers, eine 
		Rolle genuin zu verkörpern, auch auf der Ebene des Tons, wenn sie Texte 
		aus der Theatertheorie aus verschiedenen Sprachen übersetzt und zu einer 
		eigenständigen Komposition montiert.
 Die filmischen Arbeiten von Eske Schlüters werden durch die Posterarbeit 
		"Mismatch" (2007) im Foyer des Kunstvereins ergänzt. Sie korrespondiert 
		mit dem Prinzip der Bildmontage und stellt gefundene Abbildungen in 
		reflexiver Assoziation zusammen, die ihrerseits erneut um Rollenmuster 
		kreisen - Filmstils, Aufnahmen von Filmsets und (historische) 
		Fotographien von Hysterikerinnen und Frauen, die als Männer auftreten 
		und lebten. "Mismatch"  versammelt wie `After the Rehearsal' Bilder 
		gelernter Rollen, die aber im Geschlechtertausch unterlaufen werden," 
		stellt der Kunstverein die Künstlerin vor. Titel der Ausstellung: 
		"Ähnliches und Mögliches - Level of Enactment".
 Videokunst wurde in der (künstlerischen) Öffentlichkeit wenig beachtet. 
		Zu Recht? Videokunst ist neu und daher gewöhnungsbedürftig. Videokunst 
		ist die modernste, aktuellste aller künstlerischen Ausdrucksformen. 
		Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Ob sie dem 
		Betrachter gefällt, wird er bei seinem Besuch selbst beurteilen können. 
		Und diesen Besucht ist die Ausstellung auf jeden Fall wert.
 
		April 2008
 Im Jahre 2004 
		feierten die Schadow-Arkaden in Düsseldorf ihren 10. Geburtstag. 
		Vermietbare Fläche: Büros 12.500 qm, Handel 17.350 qm. Anzahl der 
		Mieter: 70. Großmieter: H&M, Esprit, Ansons, habitat, Fitness Company, 
		Theater an der Kö. Flächenverteilung: Einzelhandel: 15.639 qm, 
		Gastronomie: 1.254 qm, Dienstleistung: 457 qm. Umsatz: über 150 Mio Euro 
		jährlich. Arbeitsplätze in Büro und Handel: über 1.200. Einzugsgebiet: 
		3,5 Millionen Kunden. Bauzeit: 31 Monate. Eigentümer Schadow Arkaden 
		Betriebsgesellschaft. Architekt: Walter Brune. Eröffnung: 22. September 
		1994.Am Ende der "Kö" und gut positioniert in der Altstadt gelegen, sind die 
		Schadow-Arkaden ein Hochglanz-Einkaufstempel. Je nach Wetter, Wochentag 
		und Jahreszeit sind die Arkaden ein Magnet allererster Güte. Die Massen 
		strömen auf verschiedenen Ebenen. Vom kirchlichen Sabbatgebot ist hier 
		bestenfalls an Sonn- und Feiertagen etwas zu spüren.
 Düsseldorf ist Landeshauptstadt und damit Regierungssitz. Düsseldorf ist 
		Sitz vieler Großunternehmen und Wirtschaftsverbände. Dementsprechend 
		verfügt die Stadt auch über Kaufkraft und Attraktivität. Oder? Bei 
		genauerem Hinsehen gibt es auch Armut in der Großstadt am Rhein. In den 
		Schadow-Arkaden ist davon jedenfalls nichts zu verspüren. "Glamour", 
		"Stadt von Welt", "Freizeitvergnügen" - Ausdrücke wie diese gehen dem 
		Besucher durch den Kopf, wenn man sich hier aufhält. Die Frage, wer wo 
		wie viel Geld ausgibt, ist dabei erst einmal nebensächlich. Hier war nie 
		etwas davon zu hören, dass Kaufkraft aus dem Umland abgezogen wird. Das 
		Projekt "Schadow-Arkaden" wurde durchgezogen. Leerstände bei den 
		Ladenlokalen sind nicht ersichtlich, Handel und Gastronomie scheinen 
		einen guten Mix abzugeben. Inwieweit ein solcher Konsumtempel auf andere 
		Städte übertragbar ist, sei einmal dahingestellt. Ein klein wenig dieses 
		Glanzes dürfte aber auch in anderen Städten erstrahlen.
 
 Sie sammelt und präsentiert herausragende Kunst des 20. Jahrhunderts: 
		die K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Ab dem 28. April 2008 ist die 
		Ausstellung wegen Grundsanierung und Erweiterungsbauten geschlossen. Sie 
		soll aber im Herbst 2009 wiedereröffnet werden. Grund genug, einen Blick 
		in die Ausstellung "Ein letzter Blick - Meisterwerke der ständigen 
		Sammlung" zu werfen.
 Klassiker der Moderne und aktuelle Werke, Bilder und Skulpturen, alles 
		in allem gute Kunst gibt es hier zu sehen. George Grosz, Otto Dix, Paul 
		Klee, Rene Margritte, Juan Miró, Ernst Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Max 
		Beckmann, Joseph Beuys, Marc Chagall, Andy Warhol, Wassily Kandinsky, 
		Gerhard Richter, Henri Matisse, Georges Braque, Pablo Picasso - all' 
		diese Größen der internationalen, vor allem aber noch einmal zu 
		bewundern. Wer Kunst mag, für den war diese Ausstellung ein "Muss". Wir 
		dürfen gespannt sein, wie sich die Kunstausstellung in Zukunft 
		präsentieren wird.
 März 2008 - 
		"Giovanne Baglione, zu Lebzeiten wie in der kunsthistorischen Forschung 
		als große Rivale Caravaggios bekannt, arbeitete wie dieser für 
		einflussreiche Herzöge und Kardinäle, erhielt Aufträge vom Papst - 
		darüber hinaus trat Baglione als `Principe' der Kunstakademie von Rom in 
		Erscheinung. Seine Fresken und Altarbilder finden sich noch heute im Dom 
		von St. Peter, in San Giovanni in Laterano, in Santa Maria Maggiore 
		sowie in den Kirchen Latiums und Umbriens. Weltweit schmücken sich 
		zahlreiche Museen und Galerien mit dem facettenreichen Werk des Malers, 
		der das römische Kunstgeschehen auf der Schwell zum Frühbarock so 
		eigenständig präsentiert. Im Düsseldorfer museum kunst palast werden 
		Zeichnungen des römischen Künstlers Giovanni Baglione in so bedeutender 
		Zahl und so hoher Qualität bewahrt wie an keinem Museum sonst.Die von Dr. Sonja Brink konzipierte erste Einzelausstellung des 
		angesehnen Barockkünstlers holt ihn aus dem Schatten Caravaggios und 
		stellt ihn in das Licht der Öffentlichkeit. Die Präsentation `Giovanni 
		Baglione' ist Teil einer Reihe, in der in den vergangenen Jahren 
		wichtige Künster - Francesco Mola, Antonio Molinari, Giovanni Lanfranco 
		- aus der Sammlung der Kunstakademie in der Graphischen Sammlung des 
		Museums aufgearbeitet werden. Sie vereint erstmals Zeichnungen und 
		Gemälde zu einer beeindruckenden Zusammenschau. International bedeutende 
		Museen stellten hochrangige Gemälde von Giovanni Baglione als Leihgaben 
		zur Verfügung.
 So kann das Publikum am Beispiel von Altar - Bildern, die aus dem 
		Konvent von S. Cecilia in Travestere stammen, den künstlerischen Prozess 
		von der Entwurfsskizze bis hin zum ausgeführten Gemälde durch 
		vergleichendes Sehen vor den Originalen erleben.
 Auch ein weiteres Hauptwerk von Baglione, der Heiligen Katharina von 
		Alexandrien aus dem Besitz des Santa Barbare Museum of Art in 
		Kalifornien, kann in der Ausstellung in direktem Zusammenhang mit der 
		dazugehörigen, detailliert formulierten Zeichnung aus Düsseldorf 
		studiert werden.
 Die Staatsgemäldesammlung in München, Alte Pinakothek, sandten für die 
		Ausstellung ihr prominentes Werk `Joseph und die Frau des Potiphar' aus 
		der Reifezeit des Künstlers nach Düsseldorf, das durch eine 
		Figurenstudie aus der Staatlichen Graphischen Sammlung München ergänzt 
		wird. Die ausgestellten Zeichnungen und Gemälde Giovanni Bagliones 
		verlebendigen ein halbes Jahrhundert römisches Kunstschaffen, das um 
		1600 noch dem Manierismus verhaftet war," stellt das museum kunst palast 
		seine Ausstellung vor.
 Die Ausstellungseröffnung ist am Freitag, dem 14. März 2008, um 20 Uhr. 
		museum kunst palast, Ehrenhof 4 - 5, 40479 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 
		8992460, Eintritt: 6 Euro, ermäßigt: 4,50 Euro, Öffnungszeiten: Dienstag 
		bis Sonntag und an Feiertagen 11 - 18 Uhr.
 "Das Ergebnis unserer Arbeit ist, dass auch italienische Museen 
		beginnen, sich für Baglione zu interessieren. Es ist zu wünschen, dass 
		sich die breite Öffentlichkeit für ihn begeistert," blickt Beat Wismer, 
		Geschäftsführer der Stiftung museum kunst palast, in die Zukunft.
 Und was bekommt der Besucher zu sehen? Hübsche barocke Kunst, einige 
		Ölgemälde und diverse Zeichnungen mit religiösen Inhalten. Wer eine 
		Schwäche für gute, gut anzusehende Kunst in seiner Brust verspürt, der 
		sollte sich diese Ausstellung ansehen.
 Bei diesem unsignierten Kunstwerken hätte ich persönlich 
		Schwierigkeiten, sie einem bestimmten Künstler zuzuordnen; aber wer bin 
		ich künstlerischer Laie schon, dass ich mir ein Urteil erlaube?
 
 Februar 2008 - Das künstlerische 
		Schaffen von Karen LaMonte (* 1967 Manhattan, New York / USA) wurde im 
		Jahre 2007 im Rahmen des seit 1986 vom Glasmuseum Hentrich im 
		Zweijahresturnus ausgeschriebenen Wettbewerbs der Jutta Cuny - Franz 
		Foundation zur Förderung der zeitgenössischen Glaskunst mit dem 
		Hauptpreis ausgezeichnet. Im Projektraum des Glasmuseums Hentrich wird 
		nun eine kleine Schau von Karen LeMontes Arbeiten präsentiert. Gezeigt 
		werden vier ihrer gläsernen Gewand - Plastiken sowie einige Arbeiten auf 
		Papier.Nach einem Studium an der renommierten Rhode Island School of Design, 
		Providence, und einem Studienaufenthalt an der Kunstakademie in Prag im 
		Bereich Architektur und Design siedelte die amerikanische Glaskünstlerin 
		nach Tschechien über. Dort lebt und arbeitet sie heute, weil nur hier 
		das technische Knowhow und die nötigen Erfahrungen und Möglichkeiten für 
		die Schmelze ihrer großformatigen Bildwerke gegeben sind.
 Karen LaMontes Thema ist das Gewand als Umhüllung des menschlichen 
		Körpers, der selbst nur noch als leere Form präsent bleibt. Die Arbeiten 
		sind lebensgroß, soweit man dies von Kleidungsstücken sagen kann.
 In der Geschichte der Kunst spielt seit der Antike das Gewand als 
		Ausdruck der Bedeutung seines Trägers oder zur Unterstreichung und 
		Akzentuierung körperlicher Schönheit eine zentrale Hülle.
 Die von Dr. Ruth - Maria Franz, die Mutter der 1983 tödlich 
		verunglückten Bildhauerin Jutta Cuny - Franz, 1983 ins Leben gerufene 
		Jutta Cuny - Franz Foundation, zunächst mit Sitz in Wien, wurde auf 
		Wunsch der Begründerin der Stiftung 1994 auf das Glasmuseum Hentrich im 
		museum kunst palast Düsseldorf übertragen.
 Ruth - Maria Franz wird am 21. März 2008 in Wien ihren 98. Geburtstag 
		feiern. Als Journalistin in Berlin wurde sie wegen ihrer kritischen 
		Haltung von den Nationalsozialisten verfolgt und war gezwungen, sich 
		während des Krieges nach Spanien zurückzuziehen. Tätig für 
		Tageszeitungen und Kulturzeitschriften, machte sie sich nach dem Krieg 
		in Wien als Publizistin schnell einen Namen und zählte für Jahrzehnte 
		zur geistigen Elite dieser Stadt, mit besten Verbindungen zu Kultur, 
		Politik und Wirtschaft. In den vergangenen 30 Jahren konzentrierte sich 
		Ruth - Maria Franz mit großer Energie auf die Stiftung, die sie dem 
		Gedenken an ihre 1983 verunglückte Tochter widmete.
 Jutta Cuny - Franz war seit der Mitte der 1970er Jahre bis zu ihrem 
		frühen Tod durch einen Autounfall eine der profiliertesten 
		Vertreterinnen der Glasskulptur in Europa. Ihre in Sandstrahltechnik aus 
		dem massiven Material gearbeiteten Bildwerke eröffneten der 
		Glasgestaltung Möglichkeiten, die auch heute noch bei weitem nicht 
		ausgeschöpft sind.
 Dank grozügiger Schenkungen von Dr. Ruth - Maria Franz verfügt das 
		Glasmuseum Hentrich des museum kunst palast heute mit fünf Hauptwerken 
		und mehreren kleineren Arbeiten die wohl umfassendste Sammlung von 
		Werken der Künstlerin in öffentlichem Besitz, darunter zwei Meisterwerke 
		aus den letzten beiden Schaffensjahren, die dem Museum anläßlich der 
		Übertragung der Stiftung nach Düsseldorf übertragen wurden.
 Der "Jutta - Cuny - Franz - Memorial - Award" wird an Künstler vergeben, 
		deren Material Glas ist. Altersbeschränkung: bis 40 Jahre. Es werden 
		Arbeiten aus dem Bereich der freien Gestaltung (Objekt, Skulptur) 
		erwartet. Die Arbeiten sollen nicht älter als zwei Jahre sein. Je 
		Bewerber können drei Arbeiten eingereicht werden. Anschrift: Jutta Cuny 
		- Franz Foundation, museum kunst palast, Glasmuseum Hentrich, Ehrenhof 4 
		- 5, 40479 Düsseldorf, Startseit im Internet: www.glasmuseum-hentrich.de.
 "Karen LaMonte ist eine hochbegabte Künstlerin, die während des Studiums 
		eine Semesterarbeit über Beuys anfertigte. In ihren Werken geht es 
		Abgüsse und um Kleidung. Es geht um die Mimikry, die Augentäuschung, die 
		Umsetzung von einem Material in ein anderes Material. Das Glas von 
		LaMonte kann `Ein-'Sichten vermitteln. Was geschieht mit den Dingen, 
		wenn das eigentliche Material fehlt. Das Fehlen bewirkt zumindest bei 
		mir persönlich eine melancholische Grundstimmung. Sieht man die Kleider 
		aus Glas, könnten man voyeuristische Gedanken bekommen. Die Frage, wo 
		der Körper ist, kommt dann aber schnell," berichtet Dr. Helmut Ricker 
		als Leiter des Glasmuseums.
 "Das Fehlen des Körpers verdeutlicht erst das Fehlen des Körpers. Manche 
		Leute fühlen sich an eine Heirat, manche an Geister und Gespenster 
		erinnert," ergänzt die Künstlerin.
 
 Hier noch einige Informationen über den Eintritt ins Museum:
 
 Eintritt / Öffnungszeiten
 Öffnungszeiten:
 
 Dienstag - Sonntag 11.00h - 18.00h
 
 Am Sonntag, 02.03.08, ist das Museum geschlossen.
 
 Eintrittspreise:
 
 Eintritt: 6,00 Euro, erm. 4,50 Euro
 
 Beachten Sie bitte, dass die reduzierten Preise für Partner-Pleasure am 
		Mittwoch und für über 60Jährige am Dienstag an den Feiertagen nicht 
		gelten. Vielen Dank!
 
 Öffnungszeiten Sammlungsbereich:
 
 Dienstag - Sonntag 11.00h - 18.00h
 Eintritt: 6,00 Euro, erm. 4,50 Euro
 
 Specials + Ermäßigungen
 
 Familienkarte
 2 Erwachsene und bis zu 3 Kindern: 14 Euro
 
 Partner Pleasure
 zwei Personen zum Preis von einer (6,00 Euro) Gilt nicht an Feiertagen!
 
 Über 60-Jährige
 dienstags Eintritt zum ermäßigten Preis: 4,50 Euro Gilt nicht an 
		Feiertagen!
 
 Inhaber Art-Card Bonn,
 20 % Erm.
 4,80 Euro
 
 Gruppen ab 10 Personen
 Preis pro Person 4,50 Euro
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