Düsseldorf - Landtag

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"Steinwache", Steinstraße 50 (Hinterausgang Hauptbahnhof)  - Kirmes - Ausstellung PARKHAUS

Besuch Mai 2008
"Die evangelische Kirche Berger Straße" ist die Kirche der ehemaligen lutherischen Gemeinde Düsseldorf. Sie wurde in den Jahren 1683 bis 1685 gebaut. Da die Lutheraner damals in der Minderheit waren, wurde die Kirche in einem Hinterhof errichtet. Heute wird das Gebäude als "Kirche der Diakonie" genutzt und ist montags bis freitags jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
"Regelmäßige Gottesdienste finden hier seit 1901 nicht mehr statt. Die Neugestaltung des Innenraums durch den Frankfurter Künstler Tobias Rehberger im Jahre 2003 fiel mit der neuen Nutzung der Kirche durch die Diakonie zusammen. Die Bergerkirche ist jetzt nicht nur ein Ort der Ruhe. Hier finden auch Diakoniegottesdienste, Vorträge, Debatten und Kongresse statt, die sich mit dem Sozialen aus christlicher Sicht auseinandersetzen," erfahre ich bei meinem Besuch dort.
Einen Besuch ist auch der nahegelegene "Düsseldorfer Senfladen" wert. Dort wird nicht nur der Senf in dekorativen Gefäßen verkauft. In dem Laden kann man auch (natürlich nur in geringen Mengen) Senf mit verschiedenen Geschmacksrichtungen testen. Aprikosensenf, Bärlauchsenf, Johannisbeersenf, Altbiersenf (für den Mann) und Weißweinsenf seien hier als Beispiele genannt. Daß es hier ein Senfmuseum geben soll, damit wirbt die Düsseldorfer Stadtwerbung, und daß der Inhaber auch eine kleine Führung mache. Historische Maschinen für die Senfherstellung, historische Fotos und verschiedene historische und hübsch anzusehende Gefäße gibt es hier zu bewundern. Einen Besuch ist der Laden auf jeden Fall wert, auch wenn der Senf dort auf jeden Fall etwas hochpreisig ist.
"Gut & Gerne" heißt ein Geschäft in der Düsseldorfer Altstadt, das Schokolade und Confiserieartikel verkauft; eine kleine Gastronomie ist angeschlossen. Auch wenn die Preise hier weit über den vertrauen Preisen des normalen Einzelhandels liegen, lohnt sich dennoch ein Besuch. Die sinnliche Art der Präsentation, der appetitanregende Anblick der Süßigkeiten - wer Schokolade schätzt, kommt gerne hierher.

Die Königsallee gehört nach Angaben der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH zu der kleinen Gruppe international bekannter Straßen, die als Boulevard bezeichnet werden. "Die Namen der Modeschöpfer, die hier ihr Standbein haben, lesen sich wie ein Auszug aus dem `Who`s Who' der Modebranche: Armani, Joop, Burberry, Hermés, Kunzo. Im spektakulären Ambiente präsentiert dieses Trend - Kaufhaus ca. 70 Fachgeschäfte auf sieben Etagen gebündelt nach thematisch verwandten Sortimenten: Food-, Designer-, Lifestyle-, Multimedia - Level etc.," berichtet der Stadtführer der Landeshauptstadt Düsseldorf über das Sevens - Center.

Und tatsächlich: Spektakulär ist die Architektur auf jeden Fall. Viel Marmor, Stahl, Glas, Holz und Licht bekommt der Besucher hier zu sehen. "Shopping Mall" heißt das Gebäudekonzept in der offiziellen Sprachregelung. Die Geschäfte, bei denen ich keine Leerstände entdecken kann, liegen an den äußeren Wänden, ein kleiner Fußweg mit Stützgeländer davor - das Auge kann so problemlos von einer Etage zur nächsten wandern und wieder zurück. Schon unter optischen Geischtspunkten ist das Gebäude sehenswert.

Exklusiv ist auch die Ware, die hier verkauft wird. Ganz egal, ob es Brillen, Textilien, Elektronik, Spielzeug oder einfach nur die Tasse Kaffee im Keller ist - alles versprüht den Hauch von Luxus, der den Arbeiterstädten im Ruhrgebiet so fremd ist. Wie teuer die Produkte wohl sind? Ich traue mich schon fast gar nicht, in einen der Läden zu gehen und zu fragen. Wer solchen Pomp nicht gewohnt ist, auf den kann er schon einschüchternd wirken.

"Die Akte Jan Willem"
Der Volksmund nennt ihn "Jan Wellem": Johann Wilhelm Von Pfalz - Neuburg. Unter dem Titel "Die Akte Jan Willem" nähert sich auch das Stadtmuseum Düsseldorf dem populären Landesherren, nach dem auch eine Straßenbahnhaltestelle am Rande der Altstadt benannt ist.
"Kommen Detektive an einen Tatort, setzen sie den Tathergang aus den Indizien zusammen. Die Akte Jan Wellem ist dick," führt Oberbürgermeister Joachim Erwin bei der Eröffnung der Ausstellung aus. "In vollem Ornat sitzt er auf einem Pferd. Das Reiterstandbild steht vor dem Rathaus. Politisch fehlt es dem Fürsten an Fortune. Sein Kunstverstand war jedoch exorbitant. Zweifelt man seinen Kunstverstand an, gerät er leicht in Wut."
Locker führt Erwin in die Ausstellung ein, die Person und Persönlichkeit des Kurfürsten vorstellen soll. 80% der Exponate stammen aus dem Bestand des Stadtmuseums und waren bislang noch nie gezeigt worden, wie so ganz nebenbei zu erfahren ist.
Viele historische Gemälde und Zeichnungen lassen Jan Wellem und seine Zeit noch einmal lebendig werden. Nein, eigentlich ist das Wort "Zeit" hier unangebracht. Die adelige Familie und ihre Heiratspolitik steht deutlich im Vordergrund. Wer etwas über das Düsseldorf der damaligen Zeit, das Leben der Menschen oder die Regierungsleistung Jan Wellems erfahren möchte, muß schon genau hinschauen. Sehr versteckt sind die Details. Viele Details sind auch nur in einem Begleitheft enthalten.
Aber was soll`s. Irgendwie gefällt die Ausstellung. Wer sich für die regionale Geschichte interessiert, dem sei sie empfohlen. Sie ist von der Bahnhaltestelle "Heinrich - Heine - Allee" aus gut zu Fuß zu erreichen. Stadtmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf, Berger Allee 2, 40213 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 8996170, Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 11 bis 18 Uhr. Eintritt: 3 Euro / 1,50 Euro; der Eintritt in die Sammlungspräsentation ist frei.

Düsseldorfer Kirchen

St. Maximilian
"Unser Kloster gehört innerhalb des Franziskanerordens zur Kölnischen Franziskanerprovinz von den Heiligen Drei Königen. Unsere Ordensgemeinschaft geht zurück auf Franziskus von Assissi (1181 - 1226). Er war der Sohn eines reichen Kaufmanns. Die Erfahrung von Krieg und Gewalt, Not und Krankheit eröffnete ihn für die Begegnung mit Jesus Christus und seiner Botschaft. Radikal richtete er sein Leben nach dem Evangelium aus und wurde so zum Orientierungspunkt für unzählige Menschen bis in unsere Zeit.
Nach seinem Beispiel wollen auch wir Gott dienen mit einem Leben nach dem Evangelium in Armut in der Gemeinschaft der Brüder im Dialog mit Gott und den Menschen, denen wir im Alltag begegnen.
Die ersten Franziskaner kamen 1651 nach Düsseldorf und bauten in der Altstadt ihr Kloster (heute St. Maximilian). Unter Napoleon aus der Stadt vertrieben kehrten sie 1853 nach Düsseldorf zurück und ließen sich am jetzigen Ort nieder. Durch schwere Kriegsschäden wurde der Bau der heutigen Klosteranlage nötig," beschreibt sich das Franziskanerkloster Düsseldorf in einem Faltblatt.
Zentral in der Nähe des Hauptbahnhofes und doch sehr unauffällig ins Straßenbild integriert liegt die Kirche in der Düsseldorfer Innenstadt.
Auffällig an dieser Kirche: Hier fehlt fast jeglicher Schmuck. Altartisch, Lesepult und Taufbecken sind aus Stein. Der obligatorische Kreuzweg darf nicht fehlen. Interessant ist eher das Kreuz. Von Jesus sind nur Hände, Füße, Dornenkrone und die Wunde in der Leiste zu sehen.
Hell und freundlich sieht der Altar in der Seitenkapelle aus. Ein Altartisch aus Stein, ein Lesepult, ein schlankes Kreuz mit Jesusfigur, vor allem aber die drei farbenfrohen Marienbilder machen das Kopfende des Raumes aus. Schön ruhig ist es hier. Wer eine kurze Pause vom Altagsstreß sucht, ist hier bestimmt gut aufgehoben.

"Im Jahre 1651 ließen sich auf der damals noch nahezu unbebauten Düsseldorfer Citadelle sechs Franziskaner nieder und begannen ihren Dienst an Gott und den Nächsten.
Ihr Predigertalent sowie ihr hingebungsvolles seelsorgerisches und caritatives Wirken machten sie in der Stadt bald so beliebt, dass sie nach nur vier Jahren mit Hilfe von Spenden der Bürger und des Adels beginnen konnten, Kloster und Kirche zu errichten. Kaum ein halbes Jahrhundert später erwiesen sich diese Gebäude bereits als zu klein. Das Konventsgebäude wurde ausgebaut und anstelle des ersten Gotteshauses ein neues, größeres errichtet. Am 4. Oktober 1737 wurde in dieser Kirche, die zunächst dem Heiligen Antonius von Padua geweiht war und die heute den Namen St. Maximilian trägt, erstmals Gottesdienst gefeiert.
Von Anfang an feierten die Franziskaner mit feierlicher Musik ihre Gottesdienste. Ihre Glaubensunterweisungen wurden regelmäßig von tausenden Menschen besucht. Sie waren beliebte Beichtväter, leiteten eine große, allen Bürgern zugute kommende Krankenstation, speisten und kleideten die Armen, betrieben eine Klosterbrauerei und machten sich nicht zuletzt um die Bildung verdient, So gründeten sie bereits 1673 eine theologische Lehranstalt, die zur Zeit der Aufklärung im Herzogtum Berg das konservative Gegengewicht zu der von Rom abweichenden Bonner Universität bildete. 1695 begannen sie neben dem ursprünglichen Klostergebäude mit der Errichtung einer sogenannten Laienschule. Während der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts standen Kirche und Kloster der Franziskaner in Gefahr, abgerissen zu werden. Dem heftigen Protest und passiven Widerstand der Düsseldorfer Bürger war es jedoch zu verdanken, dass das Schlimmste verhindert werden konnte. Zwar wurde die Ordensgemeinschaft aufgelöst, doch bliebt das spätbarocke Kirchengebäude erhalten und wurde unter dem Namen St. Maximilian zur zweiten Pfarrkirche Düsseldorfs.
Die Einrichtung des Kirchenraumes von St. Maximilian ist weitgehend ursprünglich. Bänke, Beichtstühle, Kanzel und Heiligenstatuen stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Chorgestühl befand sich bereits in der hundert Jahre zuvor errichteten ersten Kirche. Ebenfalls authentisch ist die Einrichtung der Sakristei und die Stuckdecke des 1743 fertig gestellten Antoniussaales im Klostergebäude.
Das bronzene Adlerpult ist spätgotisch und stammt aus dem Altenberger Dom. Das Altargemälde ist von der Hand des Kapuzinerpaters Damian, der am Hofe Jan Wellems wirkte. Künstlerisch verwandt sind die Werke der Rubensschule: `Jesus und Johannes als Kinder', `Kreuzabnahme' und `Auferstehung'. Der gleichen Schule entstammt das Kruzifix im Antoniussaal. Die Statuen `Immaculata' und `St. Barbara' sind Arbeiten des Grupello - Kreises. Der Düsseldorfer Malerschule verdanken sich: `Grablegung' von Eberhard Stammel, `Theodor Bock' von Franz Ittenbach und der Kreuzweg von Heinrich Nüttgens. Die Stuckdecke unter der Orgelempore ist so alt wie die Kirche und symbolisiert franziskanische Predigt und Beichte," beschreibt sich St. Maximilian selbst.
In der Düsseldorfer Altstadt gelegen ist die Kirche eine Attraktion insbesondere für Touristen. Reichlich geschmückt, ohne aufdringlich zu wirken, prachtvoll aber nicht übertrieben, ein Ort der Ruhe, Einkehr und Besinnung und doch gut besucht - so könnte man die Kirche beschreiben. Wer an sehenswerter sakraler Kunst interessiert ist, der sollte auf jeden Fall seinen Weg in die Kirche ganz in der Nähe von Filmmuseum und Keramikmuseum finden.

"Gemeinde der Obhut der Gottesgebärerin Jungfrau Maria" heißt die Düsseldorfer Gemeinde der russisch - orthodoxen Kirche. Im Stadtteil Eller gelegen, gehört sie dem Bistum Düsseldorf des Moskauer Patriachats an.
"Als Russisch-Orthodoxe Kirche (oder Russische Orthodoxe Kirche) werden zumeist die autokephale orthodoxe Kirche von Moskau und ganz Russland (Patriarchat von Moskau und ganz Russland) und die ihr nach geordneten Kirchen bezeichnet. Sie bilden gemäß dem allen orthodoxen Kirchen gemeinsamen Glaubensbekenntnis zusammen mit den anderen orthodoxen Kirchen die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche. Vor allem durch ihre lange eigenständige Tradition entwickelten sie einen eigenen Charakter. Der Patriarch als Oberhaupt hat seinen Sitz im Danilow-Kloster in Moskau, größter russisch-orthodoxer Kirchenbau ist die Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale.

Geschichte

Entstehung

Entstanden ist die Russisch-Orthodoxe Kirche, als Großfürst Wladimir I., Herrscher der Kiewer Rus, 988 die Taufe empfing und seine Untertanen taufen ließ.

Die ersten Metropoliten kamen aus Griechenland und Bulgarien. Metropolitensitz war zuerst Kiew, ab 1326 auf Wunsch des Metropoliten Peter Moskau. Der letzte griechische Metropolit war Isidor von Kiew, der 1441 wegen seiner Zustimmung zur Kirchenunion vom Moskauer Großfürsten Wassili II. abgesetzt wurde. Am 15. Dezember 1448, fünf Jahre vor dem Fall des bereits zunehmend handlungsunfähigen Konstantinopel, wählte die Synode der russischen Bischöfe ohne voriges Einverständnis des Patriarchen von Konstantinopel Bischof Iona von Rjazan zum "Metropoliten von Kiew und ganz Russland", was eine faktische Trennung von der byzantinischen Mutterkirche bedeutete. Im Januar 1589 schlug eine Moskauer Kirchensynode dem Zaren Fjodor I. drei Kandidaten für die Besetzung des neuerrichteten Patriarchats in Moskau vor. Der Zar wählte den bisherigen Moskauer Metropoliten Iov. Eine ökumenische Synode in Konstantinopel unter Beteiligung aller Patriarchen der Ostkirche bestätigte 1590 die Errichtung des neuen Patriarchats in Moskau und wies ihm - nach Jerusalem - den 5. Rang zu.

Aufgrund seiner vielen Kirchen und Klöster und seiner Bedeutung für die orthodoxe Christenheit war Kiew seit dem Mittelalter als Jerusalem des Nordens bezeichnet worden (heute hört man häufiger Jerusalem des Ostens). Ferner wird Kiew aufgrund seiner geschichtlichen Rolle als Mutter aller russischen Städte bezeichnet. Trotzdem gibt es auch heute um das Patriarchat von Kiew in der Ostkirche Streit.

Spaltung

1652 initiierte der damaligen Patriarch Nikon die erste Reform des russischen Ritus. Es wurde behauptet, der russische Ritus wäre, wegen Fehler beim Kopieren der Kirchenbücher, abgewichen vom griechischen Urtext und Ritus. Dieser Standpunkt diente für Nikon und seine Anhänger als Rechtfertigung, Kirchenreformen durchzuführen. Diejenigen, die die Rechtmäßigkeit dieser Revisionen bestritten wurden auf dem Konzil von 1666-1667 mit dem Anathema belegt. Diese Ereignisse haben zu einem Schisma geführt und seitdem existieren die Altorthodoxen (auch Altritualisten oder Altgläubigen genennt) getrennt von der Großkirche. Gegner dieser Kirchreformen wurden verfolgt und Zehntausende wurden hingerichtet. 1971 hat die Großkirche vom Patriarchat Moskau den Fluch über den altrussischen Ritus aufgehoben.

Abschaffung des Patriarchats

Bereits 1721, nur 132 Jahre nach Gründung des Patriarchats, wurde der Patriarch unter dem westlich denkenden Zaren Peter dem Großen nach deutsch-lutherischem Vorbild durch einen Heiligen Synod ersetzt, der weltlicher Kontrolle unterstand. Die Folge war eine immer stärkere Verweltlichung der Kirche und ihre Verquickung mit dem russischen Establishment; als Sprecherin der Armen und Unterdrückten fiel sie damit weitgehend aus.

Wiedereinführung des Patriarchats

Nach der ersten russischen Revolution 1905 entstanden in der Kirche allmählich weitreichende Reformbestrebungen. Daraufhin wurde 1917 das Patriarchat wieder eingeführt und mit dem zuvor lange in den USA lebenden Erzbischof Tichon besetzt, der als modern und tatkräftig galt; 1918 wurde die Trennung von Kirche und Staat in Russland vollzogen. Die meisten weiteren geplanten Reformen fanden wegen der einsetzenden Verfolgung nicht mehr statt, die damaligen Pläne werden aber teilweise seit dem Ende der Sowjetunion vorsichtig wieder aufgegriffen.


Sowjetzeit

In der Sowjetunion war das Verhältnis von Kirche und Staat meist sehr gespannt, besonders in den frühen Jahren gab es massive Christenverfolgungen, unter Lenin und Stalin Massenhinrichtungen und Deportationen in die Konzentrationslager des Gulag. 1936 gab es weniger als ein Dutzend Kirchen, in denen noch regelmäßig die Liturgie gefeiert wurde ("arbeitende Kirchen"). Erst seit dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wieder eingeschränkt geduldet, hatte aber stets mit Unterdrückungsmaßnahmen zu rechnen. Eine Reihe von Exilgemeinden betrachtete die russische Kirche als hoffnungslos von Kommunisten durchsetzt und spaltete sich daher als Russisch-Orthodoxe Auslandskirche ab. Nach zahlreichen Versöhnungsversuchen seit dem Jahr 2003, wurde die Spaltung am 17. Mai 2007 in der Moskauer Erlöser-Kathedrale, in Gegenwart des New Yorker Metropoliten Lavr und des Patriarchen Alexius II. und im Beisein von Russlands Präsident Vladimir Putin, offiziell für beendet erklärt.

Am 27. Januar 1964 verkaufte die Sowjetunion das in Israel befindliche Eigentum der russisch-orthodoxen Kirche im Umfang von 4,5 Millionen US-Dollar an Israel.

Gegenwart

Seit dem Niedergang der Sowjetunion erlebt die Russisch-Orthodoxe Kirche eine Renaissance. Heute hat die Russisch-Orthodoxe Kirche wieder etwa 100 Millionen Mitglieder und hat mit dem Wiederaufbau und Neubau mehrerer großer Kathedralen begonnen. Hierzu gehört beispielsweise die Kaliningrader Christ-Erlöser-Kathedrale. Zu der russisch-orthodoxen Kirche gehören als Untergruppen auch die Weißrussisch-Orthodoxe Kirche, Moldauisch-Orthodoxe Kirche, die autonome Ukrainisch-Orthodoxe Kirche und die ebenfalls autonome Orthodoxe Kirche in Japan. Die Orthodoxe Kirche in Amerika wurde 1970 in die volle Unabhängigkeit entlassen. Auch innerkirchlich stark umstritten war die Heiligsprechung des letzten Zaren und seiner Familie, die unter Lenin getötet worden waren. Als Kompromiss wurden sie zwar heilig gesprochen, aber nicht offiziell als Märtyrer benannt.

Viele der 100 Millionen Mitglieder haben niemals einen Religionsunterricht genossen, sodass sich bis heute teilweise recht absonderliche Ansichten im Volk halten können. Auch sind nur etwa 5-10% der Mitglieder heute regelmäßige Kirchenbesucher. Wladimir Putin gibt sich heute betont gläubig; viele Beobachter halten seinen Glauben für echt. Seit 2006 ist der Religionsunterricht in russischen Schulen wieder eingeführt. Die russisch-orthodoxe Kirche plädiert auch für eine Stärkung des russischen Staates und einer Entwicklung von nationalen geistigen Werten.

Eines der bekanntesten russisch-orthodoxen Klöster ist das seit 1993 unter Weltkulturerbe stehende Dreifaltigkeitskloster von Sergijew Possad.

Auslandskirche

Das kulturelle Leben Wiens war einst auch von russischen Einflüssen geprägt: Es befindet sich hier die größte russisch-orthodoxe Kirche Mitteleuropas, gegründet 1702 vom ersten russischen Botschafter Fürst Gallitzin in Wien.
Die deutsche Eparchie der Kirche befindet sich heute in Berlin, in dessen Umgebung auch die meisten Gläubigen zu finden sind. Der Berliner Diözese steht Erzbischof Feofan (Galinski) vor. Die Berliner Diözese wurde 1992 aus den vormals drei in Deutschland bestehenden Diözesen gegründet. Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist in Deutschland als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. In Österreich ist sie eine "staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft"," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia die osteuropäische orthodoxe christliche Kirche.
Wir schreiben das Jahr 2008. Es ist Heilige Drei König, ein Sonntag in diesem Jahr. Die Neugierde treibt mich früh morgens aus dem Bett; die "Göttliche Liturgie", wie der Gottesdienst dort heißt, beginnt um 10 Uhr und wird dreieinhalb Stunden dauern.
Die Kirche liegt unauffällig in einem Hinterhof nahe der Straßenbahnhaltestelle "Eller Straße" und ist also verkehrstechnisch hervorragend zu erreichen. Der Gottesdienstsaal ist ein kleiner, gotischer Saal im 1. Obergeschoß mit diversen Fenstern aus farbigem Glas. Sehr viele vergoldete Ikonen gibt es hier, einen kleinen Kronleuchter an der Decke, Ständer für lange, schmale, fast schon grazile Kerzen sowie hängende, kupfernde Leuchter mit brennenden Teelichtern. Wo bei den evangelischen und katholischen Kirchen Altar und Kanzel liegen, gibt es bei den orthodoxen Kirchen einen größeren, abgeschlossenen Altarraum. Eine Wand trennt den Altarraum, der nur den Priestern vorbehalten und für die Gemeinde tabu ist, von der Gemeinde ab.
In Düsseldorf ist diese Wand in dezenter hellblauer Farbe gehalten. In der Mitte gibt es eine Art Eingangstür. Hinter zwei Flügeltüren, die mit Ikonen geschmückt sind, befindet sich ein weinroter Vorhang; er wird während der Liturgie immer wieder beiseite geschoben, so dass der Blick auf die Ikonen und den Altartisch mit seinen prächtigen liturgischen Gegenständen freigegeben ist. Links und rechts dieses "Tores" beinhaltet die Wand noch je eine weitere Türe und je 4 Ikonen auf jeder Seite.
Die Liturgie erfolgt fast ausschließlich in russischer Sprache; nur einige wenige Elemente sind in deutscher Sprache gehalten. Chorgesang, Gebete, Abendmahl, Bibellesungen und das Sündenbekenntnis machen die Liturgie aus. Eine Beteiligung der Gemeinde ist nicht vorgesehen.
Im Vorraum des Gottesdienstsaales liegen Zettel aus, auf denen die Namen von Lebenden und Toten eingetragen werden können. Bei den Lebenden betet ein Priester während des Gottesdienstes für deren Gesundheit; bei den Toten erfolgt das Gebet für deren Seelenheit. Phosphoren heißen die kleinen "Brote", die zu den Gebetszetteln gehören; während des Gebetes liest der Priester den Zettel und nimmt - quasi zum Gedächtnis - ein kleines Stück aus den Phosphoren heraus. Diese Phosphoren kann der Gläubige dann nach dem Gottesdienst essen.
Was fällt einem unbedarften Westeuropäer wie mir noch auf? Die Prieser tragen schwarze oder goldene Gewänder, die den Meßgewändern der katholischen Priester ähneln. Fast alle Frauen tragen ein Kopftuch während des Gottesdienstes. Der Chor befindet sich auf einer Empore über der Gemeinde.
Es sind weder die fremde Sprache noch die ungewohnte Liturgie, die mich irritieren. Der Gottesdienst ist lange Zeit überfüllt. Es herrscht eine qualvolle Enge; wer unter Klaustrophobie leidet, wäre schon nach kurzer Zeit entnervt nach Hause gegangen. Quengelige Kinder, herumlaufende und leise schwatzende Kinder sowie hustende Senioren lassen eine gewisse Unruhe entstehen, die sehr leicht störend wirkt. In der orthodoxen Kirchenwelt gibt es keine Kirchenbänke. Wer hier an einem Gottesdienst teilnimmt, muß also gute Standbeine mitbringen.
Langweilig oder spannend, gewohnt oder ungewohnt, neumodisch oder traditionell, richtig oder falsch - Kategorien wie diese zählen hier nicht. Es ist einfach eine Geschmackssache. An einer Stelle habe ich persönlich mich wohl vertan. In meiner Naivität hatte ich angenommen, dass das Dreikönigsfest das Weihnachtsfest der orthodoxen Kirche ist. Auch wenn in dem vorliegenden Gottesdienst die Geschichte von Jesu Geburt verlesen wird, erkenne ich ansonsten keinerlei weihnachtliche Bezüge. Im Hof liegt zwar ein Tannenbaum mit brennenden elektrischen Kerzen. Ansonsten spiegelt die Kirche aber nichts von den jahreszeitlichen Bezügen wider. Ich bedauere dies schon sehr. Einen solchen Gottesdienst hätte ich mir auch an jedem x - beliebigen Sonntag anschauen können.
Ganz anders geht es an diesem Dreikönigstag in der koptischen St. Marienkirche vor. Sie liegt im Stadtteil Düsseldorf - Grafenberg. Es fängt schon damit an, dass der Gottesdienst an diesem Tag um 18 Uhr mit dem "Weihrauch" beginnt; der eigentliche Gottesdienst startet um 19 Uhr und zieht sich etwa 30 Minuten hin.
Ganz in Holz ist der eigentliche Gottesdienstsaal gehalten; die Wände sind mit Holz verkleidet. Es gibt Kirchenbänke zum Sitzen. Die Zahl der Ikonen ist überschaubar gehalten. Betritt man den Gottesdienstsaal und wendet sich nach rechts, sieht man zuerst einmal den Zugang zu einem zweiten Saal. Da die Wand heute komplett offen ist, können sich hier heute vorrangig Mütter mit Kindern aufhalten. Der nächste Blickfang: Das Fenster auf der rechten Seite des Gottesdienstsaales. Es reicht von der Decke bis zum Boden und umfaßt ein Viertel der Wand. Warum das Fenster ein Blickfang ist? Hier ist ein biblisches Motiv eingraviert. Fast direkt daneben: ein kleiner Altar, wie wir ihn aus katholischen Kirchen kennen. Hier steht auch ein kleiner, bunter und beleuchteter Tannenbaum.
Und die Wand des Altarraumes? Auch hier wieder die Haupttür; eine Ikone mit Jesus und seinen Jüngern prangt darüber. Links und rechts davon je eine weitere Tür, die von je einer großen Ikone links und rechts und je sechs kleinen Ikonen darüber flankiert wird. Die vier großen Ikonen werden von einem Band aus kleine, quadratischen Kreuzen umsäumt.
Es gibt viele binationale, deutsch - ägyptische Familien. Frauen und Männer sitzen hier übrigens nach Geschlechtren getrennt. Der Gottesdienst, der von einem hauptamtlichen Priester und einem Chor aus etwa 20 Männern und Jungen abgehalten wird, erfolt zweisprachig.
Viel Gesang gibt es, das Abendmahl, BIbellesungen, aber auch eine Predigt. "Weihnachten ist eine Zeit der Versöhnung zwischen den Religionen, Konfessionen, in den Gemeinden und in den Familien," beginnt "Vater" Boules Shehata seine Ausführungen. "Jesus kam zu uns herab, um uns zu erlösen und zu versöhnen. Er wurde wie ein ganz gewöhnlicher Mensch. Jesus wurde nicht in Prunk, sondern in einfachen Verhältnissen geboren. Die Lehre, die wir daraus ziehen können: Wir sollen keinen Wert auf Äußerlichkeiten legen. Bescheidenheit und Einfachheit sind dem vorzuziehen. Wir wissen nichts von Jesu' Jugend. Seine Mitmenschen nannten ihn den `Sohn des Zimmermanns'. Jesu nannte keinen Besitz sein Eigen. Mal schlief er auf einem Berg, mal in den Feldern, mal in der Wüste. Er war eine Quelle der Liebe. Er hatte Mitleid mit den Armen. Jesus lebte aus der Kraft seiner Persönlichkeit heraus."
Spät in der Nacht komme ich an diesem Tag nach Hause. Für mich war es aber ein Ausflug, der sich gelohnt hat.
"Die koptische Kirche ist eine christliche altorientalische Kirche Ägyptens mit ungefähr 20 Millionen Gläubigen allein in Ägypten.

Geschichte

Die Koptische Kirche geht auf das alexandrinisch-ägyptische Christentum der Spätantike (Patriarchat von Alexandria) zurück. Als Gründer der koptischen Kirche gilt der Überlieferung nach Markus, der Verfasser des Markusevangelius, der im 1. Jahrhundert in Ägypten lebte, der erste Bischof von Alexandria war und 68 n. Chr. in Alexandria als Märtyrer starb. Deswegen wird die Kirche auch manchmal als alexandrinische Kirche bezeichnet.

Wachsende Teile der Bevölkerung Ägyptens traten bis zum 7. Jahrhundert der Kirche bei (die Einwohnerzahl betrug ca. 18 Mio.; s. Almakrisi). Danach wurde die Entfaltung des Christentums durch die islamische Eroberung Ägyptens behindert. Die koptische Kirche verwendet seit dem 2. Jahrhundert neben dem Griechischen die koptische Sprache bei Bibellesung, Gebet und Predigt, seit dem Mittelalter vorwiegend als Sakralsprache. Heute wird das Koptische nur noch selten als Alltagssprache benutzt, doch haben manche junge Kopten in den letzten Jahren begonnen, sich diese Sprache als Zeichen ihrer Identität wieder anzueignen (beispielsweise in der Gemeinde in Frankfurt).

Im Gefolge der Auseinandersetzungen um das Konzil von Chalcedon 451 erfolgte die Spaltung der nicht-chalcedonischen oder altorientalischen Kirchen (u.a. Syrer, Armenier, Kopten, Äthiopier) und der chalcedonischen Kirchen (Orthodoxe Kirchen, Katholische Kirchen) über die Frage der gott-menschlichen Natur Christi.

Von den chalcedonischen Kirchen als Monophysiten bezeichnet, ziehen die altorientalischen Kirchen die Bezeichnung ?Miaphysiten vor, und sehen sich in Ablehnung der auch von ihnen verurteilten eigentlichen monophysitischen Lehre. Um sich zu den chalcedonischen Kirchen abzugrenzen bezeichnet sie jene als ?Dyophysiten.

Eine anlässlich des Konziles von Florenz am 4. Februar 1442 zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und der Koptischen Kirche geschlossene Union blieb folgenlos. 1741, 1895 und 1947 gab es weitere Unionsversuche einiger Kopten mit der römischen Kirche, in deren Folge es zur Etablierung einer konkurrierenden, Rom-unierten Koptisch-katholischen Kirche kam. Diese ist jedoch mit nur etwa 200.000 Gläubigen und von ihrer Bedeutung her nicht mit der Koptischen Kirche vergleichbar.

1988 haben beide Kirchen eine Formulierung angenommen, die die in Chalcedon manifestierten theologischen Meinungsverschiedenheiten nach über 1500 Jahren weitgehend ausräumt.

Lehre und Struktur der koptischen Kirche

Der koptisch-orthodoxen Kirche steht ein Papst vor, seit 1971 ist dies Shenouda III. als 117. Nachfolger des Heiligen Markus. Das Mönchtum besitzt eine lange Tradition und wurde durch den Heiligen Antonius (um 251 356) und durch Pachomios (um 292 346) begründet.

Die Kopten lehnen die Lehre des Ägypters Eutyches grundsätzlich ab (und sind damit keine Monophysiten), in der die menschliche Natur von der göttlichen quasi aufgesogen wird. Eutyches sprach von ?einem Essigtropfen inmitten eines Meeres. Das Dogma der koptischen Kirche entspricht dem der Konzilien von Nicäa, von Konstantinopel und dem von Ephesos, auf denen die Kirchenväter sich einstimmig über Christi Natur festgelegt haben. Das traditionell auf Athanasius von Alexandria zurückgeführte Athanasische Glaubensbekenntnis mittlerweile ist nachgewiesen, dass dieser nicht der Urheber war wird von der koptischen Kirche verwendet. Darin heißt es: ?Wir glauben an den einen Herrn, Jesus Christus, Gottes einzigen Sohn, geboren aus dem Vater vor aller Zeit, Licht vom Lichte, wahrer Gott vom wahren Gott. Es handelt sich hierbei also um das selbe Glaubensbekenntnis, wie es in vielen Westkirchen verwendet wird.

Jesus hat dem koptischen Dogma zufolge eine gott-menschliche Natur, die wie Feuer und Eisen in einem glühenden Eisenstück vereint sind.

Papst Dioskorus, der Patriarch von Alexandria, der auf dem Konzil von Chalcedon 451 den orthodoxen Glauben verteidigte, widersprach der Trennung beider Naturen Christi mit dem Ausspruch: ?Ich sah Christus über Lazarus Tod weinen, also ist er Mensch, ich sah ihn, Lazarus von den Toten auferwecken, also ist er Gott. Ich sah ihn im Boot schlafen, also ist er Mensch, ich sah ihn den Sturm stillen, also ist er Gott.

Liturgie

Die Liturgie in der koptischen Kirche, deren kürzeste Form die Basil-Version ist, dauert ca. drei Stunden. Sie besteht aus Morgenweihrauch, Stundengebet (dritte und sechste Stunde), Liturgie des Wortes (Lesungen, Evangeliumslesung und Predigt) und Anaphora (Liturgie des Leibes) mit Fürbitten, Gedächtnis der Heiligen und Kommunion. Die Liturgieform der koptischen Kirche ist der auf dem alexandrinischen Ritus basierende koptischen Ritus.

Vor der Kommunion jeder Liturgie spricht der Priester die sog. ?Homologia, in der er das Bekenntnis ablegt: ?Ich glaube, dass dies der lebensspendende Leib ist [?] Er machte ihn eins mit seiner Gottheit ohne Vermischung, ohne Verquickung und ohne Veränderung. [?] In Wahrheit glaube ich, dass seine Gottheit seine Menschheit keinen Moment lang und keinen einzigen Augenblick verlassen hat.

Sitz

Das Oberhaupt der koptischen Kirche, der Papst von Alexandria und Patriarch von ganz Afrika, hat seinen Sitz offiziell sowohl in Kairo als auch in Alexandria. Tatsächlich wurde das Patriarchat aber bereits 1047 in das 973 zur Hauptstadt erhobene Kairo verlegt. Dort, im Stadtteil Abbassia, befindet sich auch das große Gelände des Patriarchats mit der 1968 geweihten Markuskathedrale und dem päpstlichen Palast. Konkathedrale des Patriarchats ist jedoch weiterhin die Markuskathedrale in Alexandria, ein Bau des 20. Jahrhunderts, der an der Stelle der der Tradition nach im Jahr 60 vom Evangelisten Markus gegründeten ersten Kirche der Stadt steht.

Nach der Verlegung des Patriarchats nach Kairo wurde zunächst die aus dem 3. Jahrhundert stammende Hängende Kirche im nilaufwärts des heutigen Stadtzentrums gelegenen Alt-Kairo päpstliche Kathedrale. Sie ist Mittelpunkt eines weiteren Clusters koptischer und christlicher Einrichtungen, unter ihnen die Georgskathedrale des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Alexandria, das seinen Sitz ebenfalls in Kairo hat, und das Koptische Museum.

Vor der Weihe der heutigen Markuskathedrale in Kairo-Abbassia war die 1800 von Papst Markus VIII. geweihte Markuskirche im zentralen Stadtteil Azbakeya Kathedralkirche der Koptischen Päpste.

Verbreitung

Die im Folgenden angegebenen Mitgliederzahlen können nur geschätzt werden.

Afrika und Levante

* Ägypten um 12 Millionen Mitglieder der koptisch-orthodoxen Kirche in 50 Diözesen, damit 17 Prozent der Gesamtbevölkerung Ägyptens
* Äthiopien: Die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche um die 40 Millionen Mitglieder hat seit der Einsetzung durch Papst Kirellos VI. 1959 ihren eigenen Patriarchen in Addis Abeba. Der derzeitige Amtsinhaber Abune Paulos erbat und erhielt 1994 von Papst Shenouda III. die volle Unabhängigkeit für die äthiopische Kirche, die den Papst von Alexandria jedoch weiterhin als Ehrenoberhaupt und die koptische Kirche als ihre Mutterkirche anerkennt.
* Eritrea: Die zuvor zu Äthiopien gehörende eritreische Kirche erhielt 1998 von Papst Shenouda III. die Autokephalie als Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche. Der Erzbischof von Asmara wurde zum Patriarchen erhoben. Die Kirche von Eritrea hat 2 Millionen Mitglieder. Dessen Thron ist jedoch zur Zeit umstritten, da der von Alexandria und Äthiopien anerkannte dritte Patriarch, Abune Antoniyos für abgesetzt und unter Hausarrest gestellt und mit Abune Dioskoros ein nur von der eritreischen Regierung anerkannter Nachfolger inthronisiert wurde," beschreibt die Internetenzyklopädie Wikipedia die ägyptische Kirche.

Theologie

Die Theologie der Orthodoxen Kirchen ähnelt in vieler Hinsicht derjenigen der Römisch-Katholischen Kirche, im Detail gibt es allerdings diverse kleine Unterschiede.

Das geht daraus hervor, dass die katholischen und orthodoxen Kirchenväter genau die selben sind, da sich die Trennung erst 1054, also lange nach dem letzten Kirchenvater vollzog. Insbesondere Johannes von Damaskus, der der orthodoxen Kirche die Dogmatik stiftete gilt als der erste Scholastiker (Wegen seiner Methode und seinem Aristotelismus).

Ein wichtiger Unterschied in der Mentalität ergibt sich daraus, dass im Westen fast alle Geistliche waren, während die Theologie im Osten von byzantinischen Beamten, bis hin zu Kaisern bestimmt wurde. In der östlichen Kirche war dies so nicht der Fall; sie hatte eine größere Anzahl von frühen ?Vätern recht unterschiedlicher ethnischer, sozialer und beruflicher Herkunft, die je einzeln betrachtet jedoch deutlich weniger bemerkenswert und prägend waren als die westlichen. Die östliche Theologie neigt dazu, in medizinischen Kategorien zu denken, wie beispielsweise Krankheit und Heilung, sie kann mit der aristotelischen Methode nichts anfangen.

Ein weiterer Hauptunterschied ist vermutlich, dass die Orthodoxen insgesamt eine weniger positive Sicht der heidnischen griechischen Philosophie haben vor allem fehlt die im Katholizismus sehr verbreitete Hochschätzung des Aristoteles und somit auch deren Denkweise weniger als ein geeignetes Vehikel der christlichen Theologie sehen als die Katholiken, obwohl die einzige orthodoxe Dogmatik vom Aristoteliker Johannes Damaskenus genau mit dieser Denkweise verfasst worden ist. Demgegenüber werden das Erbe Israels und die direkte spirituelle Erfahrung stärker betont. Daraus ergibt sich, dass viele Bereiche der Theologie bewusst im Vagen gelassen werden; beispielsweise wird bei der Eucharistie zwar eine ?Veränderung der Elemente bekannt, der Begriff der Transsubstantiation aber abgelehnt, und auch die Marienlehre ist in der Orthodoxie zwar in der Liturgie klar vorhanden, aber kaum formell dogmatisiert.

Der griechischstämmige amerikanische Baptist James J. Stamoolis fasste die wesentlichen theologischen Unterschiede zwischen Ost und West im Jahr 1986 in seinem Buch "Eastern Orthodox Mission Theology Today" so zusammen: die Orthodoxe Kirche teile nicht das Menschenbild des Augustinus von Hippo, noch die Erlösungslehre des Anselm von Canterbury, noch die Methodik des Thomas von Aquin.

Die von den Orthodoxen Kirchen benutzten Bibeln enthalten im alten Testament einen umfangreicheren Schriftenkanon. Neben den auch von der römisch-katholischen Kirche anerkannten Spätschriften des Alten Testaments werden im allgemeinen auch das 3. Buch Esra (1 Esdras), das 3. Buch der Makkabäer und der 151. Psalm als voll kanonisch betrachtet; das 4. Buch der Makkabäer erscheint oft als Anhang, das 4. Buch Esra (2 Esdras, Esra-Apokalypse) nur teilweise in den slawischen Kirchen.

Sakramente

Die orthodoxen Kirchen kennen sieben Sakramente oder richtiger Mysterien: Taufe, Myronsalbung (die unmittelbar auf die Taufe folgt, aber im übrigen der westlichen Firmung entspricht), Eucharistie (wird das erste mal ebenfalls schon unmittelbar nach der Taufe empfangen), Buße, Weihe, Ehe und Krankensalbung. Die Siebenzahl wurde erst um die Reformationszeit von der katholischen Kirche übernommen, um sich von protestantisierenden Tendenzen abzugrenzen, und ist nicht dogmatisch festgelegt; eine klare Abgrenzung zwischen Sakramenten und Sakramentalien (wie beispielsweise Begräbnis und Wasserweihe) gibt es im Gegensatz zur katholischen Kirche nicht.

Da Salbung und erste Eucharistie ja schon von Kleinkindern empfangen werden, hat die orthodoxe Kirche im Gegensatz zu den meisten Religionen der Welt kein allgemeines Ritual, welches den Übergang vom Kind zum Erwachsenen feiert; es gibt aber viele lokale Traditionen dieser Art, in Teilen Griechenlands, Serbiens und Bulgariens etwa das Tauchen und Heraufholen eines Kreuzes aus einem eiskalten Fluss durch Jugendliche am Tag der Taufe Christi, dem Theophaniefest am 6. Januar.

Byzantinische Liturgie

Im Mittelpunkt der orthodoxen Spiritualität steht die reiche, hauptsächlich gesungene Liturgie voller Symbolik, deren heutige Form großteils bis ins vierte Jahrhundert zurückgeht, in ihrer Grundstruktur wohl sogar bis ins erste und zweite Jahrhundert. Die Form des ersten Teils der Liturgie, die so genannte Liturgie der Katechumenen mit Gebeten und Bibellesungen, geht auf den jüdischen Synagogengottesdienst zurück, wie er zur Zeit Jesu üblich war, während der zweite Teil, die Liturgie der Gläubigen mit der Eucharistiefeier, im wesentlichen christlichen Ursprungs ist, auch wenn manche hier Anleihen beim jüdischen Tempelgottesdienst sehen. Die Namen beziehen sich darauf, dass früher alle noch nicht getauften Glaubensanwärter nach dem ersten Teil die Kirche verlassen mussten.

Die ursprüngliche Liturgie dauerte fünf Stunden, die Basilius-Liturgie dauert etwa zweieinhalb, die Chrysostomos-Liturgie ab dem 11. Jahrhundert etwa eineinhalb Stunden. An den meisten Sonntagen wird die Chrysostomos-Liturgie gefeiert, an hohen Feiertagen und am Basilius-Tag die Basilius-Liturgie. Daneben gibt es noch die ?Liturgie der vorgeweihten Gaben, die an den Werktagen der Fastenzeit gefeiert wird, und die kürzere und einfachere Jakobus-Liturgie, die jedoch nur noch im Patriarchat Jerusalem und nur am Jakobus-Tag verwendet wird.

Alle orthodoxen Liturgien benötigen zur vollen Feier neben dem Priester (oder Bischof) noch einen Diakon. Dieser assistiert dem Priester, und die Struktur des abwechselnden gegenseitigen Ansprechens dient beiden als Gedächtnisstütze. Notfalls können die Liturgien aber auch in einer vereinfachten Form ohne Diakon gefeiert werden.

Mit Orthros (entspricht der Terz und Sext der Katholiken) und weiteren Gebeten ist der Gottesdienst auch an normalen Sonntagen reichlich drei Stunden lang wobei nicht alle von Anfang bis Ende dabei sind, späteres Erscheinen und früheres Verlassen des Gottesdienstes sind relativ normal. Typisch ist der häufige Anruf Kyrie eleison (Herr, erbarme dich).

Besonderen Stellenwert in russisch-orthodoxen Liturgie haben die Gesänge. Sie werden als Gebete verstanden und sollen deshalb nur von menschlichen Stimmen ?produziert werden. Der Gebrauch von Instrumenten ist demzufolge in russisch-orthodoxen Kirchen nicht gestattet, weil Instrumente nicht beten können. Auch in anderen orthodoxen Kirchen ist Instrumentalmusik unüblich. Eine andere Theorie für diese Abneigung gegen Instrumentalmusik geht auf die bei den römischen Zirkusspielen üblichen Orchester zurück; die Christen betrachteten die Zirkusspiele, in denen sie teilweise selbst die Opfer waren, als Götzenkult. Jedoch haben diese Anschauungen historisch variiert. Die weltweit erste Orgel im heutigen Sinne wurde zum Beispiel im Spätmittelalter in der Hagia Sophia von Konstantinopel installiert; beim Fall der Stadt wurde sie zerstört.

In der orthodoxen Liturgie bekreuzigt man sich jedes Mal, wenn die Trinität erwähnt wird, wenn das Kreuz oder eine Ikone verehrt wird, beim Segen, und bei unzähligen weiteren Gelegenheiten, die aber nicht genau geregelt sind und von verschieden Gläubigen recht unterschiedlich gehandhabt werden. Man bekreuzigt sich mit recht ausladender Bewegung und von rechts nach links (Stirn, Brust, rechte Schulter, linke Schulter), umgekehrt wie in der katholischen Kirche. Beim Bekreuzigen werden Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger zusammengehalten (drei Finger Trinität), während Ringfinger und kleiner Finger an der Handfläche sind (zwei Finger die zwei Naturen Christi, in die Handfläche kommen herab zur Erde). In manchen orthodoxen Kirchen folgt der Bekreuzigung grundsätzlich noch eine Verbeugung.

Gebetet wird prinzipiell stehend, auch in den Gottesdiensten wird meistens gestanden; einige Kirchen haben nur Bestuhlung entlang den Wänden für Alte und Schwache. Auch Knien ist in der sonntäglichen Liturgie üblich; an anderen Wochentagen gibt es in manchen Kirchen Niederwerfungen (Metanie) ähnlich wie im Islam, der diese Gebetshaltung vermutlich von den Ostkirchen übernommen hat.

Männliche Kirchengänger müssen vor dem Eintritt in die Kirche sämtliche Kopfbedeckung ablegen, Frauen dürfen sie anbehalten.

Besucher in russisch-orthodoxen Kirchen sollten nicht die Hände auf den Rücken legen. Das war die übliche Haltung der KGB-Agenten, die den Gottesdienst überwachten, und gilt bis heute als verletzend.

Heilsarmee
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Sagt Erich Kästner. Helfen - beispielsweise in Form von Kleiderausgaben und einem Mittagstisch nach dem sonntäglichen Gottesdienst - ist bei der Heilsarmee eine Form der christlichen, aktiven Nächstenliebe.
"Die Heilsarmee ist eine christliche Freikirche mit ausgeprägter sozialer Tätigkeit.

Auftrag und Tätigkeit
Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung mit den Arbeitsbereichen Sozialarbeit und christliche Verkündigung (Evangelisation), die eng miteinander verbunden sind. Sie ist eine christliche Kirche mit protestantisch-freikirchlicher Prägung und Theologie. Ihre Wurzeln liegen im Methodismus.

Die praktische soziale Tätigkeit umfasst unter anderem Obdachlosenfürsorge, Heime für Kinder, Alte, Alkoholkranke und Behinderte, Aids-Prävention, Schulen, Krankenhäuser, Katastrophenhilfe, Gefängnisfürsorge und den Internationalen Suchdienst der Heilsarmee für vermisste Familienangehörige. Bekannt sind auch die Brockenhäuser (Gebrauchtwarenläden), deren Einnahmen den Wohlfahrtseinrichtungen zu Gute kommen.

Glauben
Die Heilsarmee versteht ihre Aufgabe in der Verbreitung des Evangeliums unter allen Menschen. Ihr Ziel ist die ganze Welt unter die Herrschaft Jesu zu stellen. Es ist die Folge ihres Verständnisses des Alten und Neuen Testaments. Der Gründer William Booth glaubte, dass viele Christen ihr Heil suchten in Ritualen und nicht in einer Beziehung zu Gott. Deshalb entschloss er sich die Sakramente (besonders die Taufe und das Abendmahl) wegzulassen.

Kirchliches Leben
Neben der bekannteren sozialen und evangelistischen Tätigkeit gibt es in der Heilsarmee auch ein kirchliches Leben mit Sonntagsgottesdienst, Seelsorgedienst, kirchlichen Handlungen, kirchlichem Unterricht (etwa vergleichbar dem Konfirmandenunterricht), Bibelstudium und Gebetszusammenkünften. Die Heilsarmee bietet eine vielseitige Palette an Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an.

Die Heilsarmee hat ein Glaubensbekenntnis auf evangelikaler Grundlage. Ihre uniformierten Mitglieder, die Heilssoldaten und Offiziere, verpflichten sich unter anderem dazu, nach christlichen Maßstäben zu leben, auf Alkohol, Tabak, Drogen und Pornographie zu verzichten und sich aktiv in der sozialen und evangelistischen Tätigkeit zu engagieren.

Die Heilsarmee tauft nicht und feiert auch kein Abendmahl. Säuglinge werden auf Wunsch der Erziehungsberechtigten ?geweiht (wobei die Erziehungsberechtigten öffentlich versprechen, das Kind nach christlichen Werten zu erziehen), Jugendliche werden auf eigenen Wunsch eingesegnet.

Geschichte
Der methodistische Pfarrer William Booth lebte im Londoner Eastend und war erschüttert über das Elend in den dortigen Slums der Frühindustrialisierung. Am 2. Juli 1865 gründete er mit Freiwilligen aus verschiedenen Kirchen die Christliche Erweckungsgesellschaft (engl. Christian Revival Association), die in den darauffolgenden Jahren den Namen mehrmals wechselte. So wurde dann die Ostlondoner Christliche Mission (engl. Eastlondon Christian Mission) daraus und ab 1870 die Christliche Mission, die sich mit dem bis heute gültigen Motto ?Suppe, Seife, Seelenheil daran machte, zu helfen. Im Jahr 1878 wurde der bisherige Name fallen gelassen, und die Bewegung nannte sich offiziell Die Heilsarmee (engl. The Salvation Army). William Booth wurde ihr erster General. Der Kampf der Heilsarmee gegen das Elend und ihre Organisationsform wurden straff militärisch strukturiert dazu gehörte die Einführung von Rängen, Uniformen und Symbolen.

Die Entwicklung der Bewegung wurde wesentlich von Booth' Ehefrau Catherine Booth unterstützt. Sie war die intellektuelle Führung der Bewegung. Sie vertrat ihren erkrankten Mann monatelang in der Leitung, organisierte Armenspeisungen, war als ausgezeichnete Predigerin bekannt und setzte sich für verbesserte Arbeitsbedingungen, besonders der Frauen, ein. Schon in der Gründungsakte der Christian Mission wurde festgelegt, dass Frauen die gleichen Rechte (Predigen, Führungspositionen etc.) haben wie Männer. So bestand die Heilsarmee schon im 19. Jahrhundert darauf, dass Frauen in allen intellektuellen und gesellschaftlichen Beziehungen Männern gleichgestellt sein sollten. Bis heute haben Frauen in der Heilsarmee den gleichen Status wie Männer.

Binnen zweier Jahren nach ihrer Umbenennung breitete sich die Heilsarmee auch im Ausland aus. Seit 1882 ist sie in der Schweiz, seit 1886 in Deutschland tätig.

Organisation
Die uniformierten Mitglieder werden Salutisten ganannt. Die meisten sind ehrenamtliche Heilssoldaten, einige sind Angestellte der Heilsarmee. Die ausgebildeten Geistlichen der Heilsarmee nennt man Offiziere.

Außerdem gibt es eine wachsende Zahl von hauptberuflichen Angestellten der Heilsarmee, die aber nicht zu ihren Mitgliedern zählen.

Die oberste Leitung hat ein General, dem ein Beirat zur Seite steht. Das Internationale Hauptquartier (IHQ) befindet sich in London. Die internationale Heilsarmee-Arbeit ist in Territorien aufgeteilt, die jeweils ein nationales Hauptquartier haben. Das Hauptquartier für Deutschland und Litauen befindet sich in Köln, das für die Schweiz, Österreich und Ungarn in Bern.

Ausbreitung der Heilsarmee in der WeltHeute arbeitet die Heilsarmee in 112 Ländern. Weltweit hat sie etwa zwei Millionen Mitglieder (2004) in über 15.000 Gemeinden. Sie betreibt weltweit etwa 1.900 Schulen, 3.600 Sozialinstitutionen und rund 460 Krankenhäuser.

In Deutschland ist die kirchliche Verkündigungsarbeit der Heilsarmee in vier Divisionen aufgeteilt (Nord, Süd, West und Ost), die jeweils von einem ?Divisions-Offizier (mit eigenem ?Divisions-Hauptquartier) geleitet werden. Jeder Divisions-Offizier betreut die Leiter der Ortsgemeinden innerhalb seiner Division. Die Ortsgemeinden der Heilsarmee werden als ?Korps bezeichnet, deren Leiter als ?Korps-Offiziere. Die Sozial-Arbeit der Heilsarmee in Deutschland (das sogenannte ?Sozialwerk) wird zentral von der ?Sozialabteilung in Köln geleitet.

Die offizielle Zeitung der Heilsarmee in Deutschland heißt "Der Kriegsruf".
Seit 1985 wurden Heilsarmee-Offiziere aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Ungarn und der Schweiz in Basel in einem gemeinsamen Ausbildungszentrum ausgebildet. Seit Sommer 2005 steht die Schule neu unter der Leitung des Schweizer Territoriums. Sie strebt eine Validierung nach ECTS-Normen an. Der Ausbildungsgang ist weiterhin für ausländische Studenten offen.

Generäle der Heilsarmee
Hier eine Auflistung aller Generäle der Heilsarmee, in Klammern hinter dem Namen jeweils die entsprechende Amtszeit.

William Booth (Evangelist, Gründer und 1. General der Heilsarmee, 18651912)
Bramwell Booth (Ältester Sohn von William Booth, 19121929)
Edward J. Higgins (19291934)
Evangeline C. Booth (Tochter von William Booth, 19341939)
George L. Carpenter (19391946)
Albert W. T. Orsborn (19461954)
Wilfred Kitching (19541963)
Frederick Coutts (19631969)
Erik Wickberg (19691974)
Clarence Wiseman (19741977)
Arnold Brown (19771981)
Jarl Wahlström (19811986)
Eva E. Burrows (19861993)
Bramwell H. Tillsley (19931994)
Paul A. Rader (19941999)
John Gowans (19992002)
John Larsson (20022006)
Shaw Clifton (seit 1. April 2006)

Ökumene
Die Heilsarmee ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland und in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Sie beteiligt sich auch an den Aktionen und Zusammenkünften der Evangelischen Allianz. Sie war Mitglied des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK); die Mitgliedschaft ruht aber seit 1978, da die Heilsarmee die Unterstützung der militanten Befreiungsbewegungen in Südafrika ablehnte. In vielen Gremien und Projekten des ÖRK arbeitet die Heilsarmee aber mit.


Ähnliche Bewegungen
Der Erfolg der Heilsarmee führte zur Gründung ähnlicher Bewegungen innerhalb anderer Konfessionen, die sich in der Regel durch die militärische Terminologie und Organisation, sowie durch ?Graswurzel-Sozialarbeit auszeichnen:

die Church Army der Church of England, wurde bereits 1882 gegründet
die Legio Mariae der Römisch-Katholischen Kirche, gegründet 1921," beschreibt das Internet die kleine christliche Freikirche. In Düsseldorf gibt es eine Gemeinde auf der Roßstraße. Sie ist unauffällig in die Häuserzeile integriert.
Der Gottesdienstsaal, ein Foyer mit Bücherstube, Toiletten und ein Aufenthaltsraum sind im Erdgeschoß untergebracht; die Räumlichkeiten im Kelle sehe ich nicht bei meinem Besuch. Ein Holzkreuz, Fahne und Emblem als riesiges Holzschnitzwerk (beides zeigen die Symbole der Heilsarmee) und eine Kanzel mit 2 Stuhlreihen dahinter machen den Gottesdienstsaal aus. Der Bereich um die Kanzel ist holzverkleidet; ansonsten ist der Gottesdienstsaal unauffällig weiß gestrichen. Viele ältere und sozial schwächere Menschen machen die versammelte Gemeinde aus (es sind rund 30 an der Zahl), als ich die Gemeinde Mitte Januar 2008 besuche.
"Heilig ist der Name des Herrn. In seinem Namen feiern wir den Gottesdienst. Schließlich sagt die Bibel: `Wenn 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnenŽ," leitet Kapitän (= Pfarrer) Raimond Maliks den Gottesdienst ein. " `Warum bin ich nicht reichŽ fragte mal jemand Gott. Und Gott zeigte ihm einen reichen Mann, der viel Geld besaß, aber ansonsten einsam war. Warum habe ich keine Freunde? Gott zeigte ihm jemanden, der 1.000 Freunde hatte und trotzdem einsam war. Warum muß ich soviel arbeiten? Gott zeigte ihm jemanden, der schon seit Jahren irgendeine Arbeit suchte. Warum bin ich nicht schlau? Gott zeigte ihm ein Genie, das im Gefängnis saß, weil es fehlgeleitet war. Warum liebt mich Gott? Und Gott zeigte dem Fragesteller die Bibel und seinen Sohn. Ich weiß, dass ich von Gott behütet bin. Gott beschützt mich, wenn ich in Not bin. Gott ist mir gnädig.
Ich habe keine Ahnung, was das Jahr 2008 bringen wird. Das "Buch der Sprüche" gibt mir viele kluge Lebensregeln mit auf den Weg. Das Gleichnis von Jesus, der auf dem See Gethsemane den Sturm beruhigt, zeigt mir: Im Leben von Gemeinde und uns Privatpersonen hat es immer ruhige und stürmische Zeiten gegeben. Und es wird sie auch immer geben. Gott gibt uns aber Halt und Orientierung."
Nach der eher seichten geistigen Kost gibt es auch Essen, nämlich Reis mit Soße und Beilage sowie Kuchen als Nachtisch. Hier besteht die Möglichkeit zu einem Plausch.
Düsseldorf ist Landeshauptstadt. Die Armut, die ich hier antreffe, ist beschämend. Hat die als reich geltende Stadt wirklich kein Geld für diese Menschen? Sind Prestigeprojekte wichtiger? Düsseldorf kann stolz auf diese idealistische kleine Kirche mit ihrem starken diakonischen Impuls sein.

Katholische Kirche Düsseldorf
"Die heutige Lambertus-Basilika verdankt ihre Entstehung dem Willen Herzog Wilhelms I., seine Residenzstadt zu einem religiösen Zentrum zu machen. Es war zu seiner Zeit nicht möglich, in großem Maße Handel und Gewerbe in seiner Stadt anzusiedeln; daher sollten Wallfahrten das wirtschaftliche Fundament seiner Stadt bilden.
Den von seinen Vorgängern begonnene Neubau der Stiftskirche konnte er in genialer Weise vollenden. Um die vorhandene schmale Kirche legte er gleichsam einen Mantel, indem er die beiden neuen Seitenschiffe mit einem Umgang verband. So steht heute eine dreischiffige Hallenkirche über uns, deren klare Formen reinste Gotik zeigen. Die Weihe der neuen Kirche erfolgte am 13. Juli 1394.
Gleichzeitig mit dem Bau der Kirche wurde auch die zweigeschossige Sakristei errichtet, in deren oberen Geschoß in der Schatzkammer heute der größte Teil des Kirchenschatzes von St. Lambertus aufbewahrt wird.
Als im 14. Jahrhundert mit dem allgemeinen Aufschwung von Handel und Verkehr auch die Wallfahrten am Niederrhein immer mehr an Bedeutung gewannen, besuchten die "Aachen-Fahrer" nicht nur Aachen, Mastricht, Kornelimünster, Köln und Trier, sondern auch die Anschlussstationen Düren - allerdings erst seit 1502-, Mönchengladbach, Schillingskapellen, Neuss, Gräfrath und Düsseldorf.
Düsseldorf gesellte sich im 14. Jahrhundert mit zwei Gnadenstätten den ehrwürdigen Vorläufern hinzu. Als 1446 der Kölner Erzbischof das von Herzog Gerhard von Jülich - Berg und seiner Gemahlin Sophia von Sachsen - Lauenburg gegründete Kreuzherrenkloster bestätigte, zitierte er auch die Marienkapelle mit einem angeblich seit 500 Jahren verehrten Gnadenbild. Angesichts der ersten Erwähnung der Kirche in Düsseldorf 1159 bleibt diese Aussage trotz des hervorragenden Gewährsmannes unzuverlässig, doch darf sie wohl als Indiz für eine altehrwürdige Marienverehrung genommen werden, die auch auswärtige Pilger anzog.
Eine zweite Attraktion bildete für diese Zeit, dem Ende des 14. Jahrhunderts, auch der Reliquienschatz der Stifts- und Pfarrkirche St. Lambertus. Infolge der großzügigen Schenkungen durch den ersten Herzog von Berg, Wilhelm, war dieser "Schatz" beträchtlich vermehrt worden. Die `Limburger Chronik" bezeugt, dass Pilger aus dem Rheinland, aber auch aus Westfalen und vom Oberrhein nach Düsseldorf strömten, wo sie die vom Herzog erworbenen Heiligtümer vom Dach des Kapitelsaales der Stiftskirche - der heutigen Schatzkammer - gezeigt bekamen oder, den alten Chor der Kirche umwandern, in dem neu errichteten Umgang verehren konnten.
Das Schicksam der meisten Stücke des alten Reliquienschatzes ist nicht geklärt, doch bilden die über 130 Reliquiare, liturgischen Geräte, Zierstücke und Paramente noch heute einen ansehnlichen Bestand.
Den größten Anteil stellt der Niederrhein, vertreten vor allem durch die Aachener, Kölner und Düsseldorfer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die stilistisch weniger bedeutenden Geräte und Gewänder der historischen Ausstattung nach 1893. Von den Paramenten der alten Stiftskirche muss im Laufe der Jahrhunderte vieles durch natürlichen Verschleißt oder durch andere Umstände entfernt worden sein. Der heutige Bestand zählt nur wenige Gewänder des 15., 16. und 17. Jahrhunderts. Leider sind diese Stücke, wie so viele Dinge der Ausstattung, durch verfehlte Restaurierungsmaßnahmen arg mitgenommen worden.
Von besonderer Bedeutung ist die sogenannte Flämische Kapelle, bestehend aus Kasel und 2 Dalmatiken. Die in aufwendiger Lasur- und Plattstichtechnik gestickten Stäbe der Gewänder sind einem neueren Seidengewebe aufgenäht und zeigen Szenen aus dem Marienleben bzw. Figuren unter Baldachinen.
Die Wappen von Jülich - Berg und Sachsen - Lauenburg weisen auf den Herzog Gerhard von Jülich - Berg (1437 - 1475) und seine Gemahlin Sophia von Sachsen - Lauenburg (gestorben 1473) hin, die nach der allgemeinen Annahme als Stifter der Gewänder angesehen werden.
Aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt eine neue Kasel. In schwerer Boullionstickerei mit Goldfäden, pflanzliches Rankenwerk mit stilisierten Granatäpfeln. Im Mittelpunkt des Kreuzstabes ein rundes Medaillon mit Strahlenkranz. Darin die Buchstaben IHS mit Kreuz und drei Nägeln.
Aus dem Kloster Altenberg stammt eine Mitra des 17. Jahrhunderts. Auch sie trägt auf rotem Samt beidseitig Boullionstickerei (Silber und Gold, sowie einzelne Lasurfarben) mit Rankenwerk und Weintrauben bestickt. An den ebenfalls bestickten Bändern hängen Goldfransen.

Im 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung kamen angelsächsische Mönche an den Rhein. Auf einer Insel nördlich von Düsseldorf erbauten sie ein Kloster. Unter ihrem Bischof Suitbert begannen sie, den Heiden am Rhein und in Westfalen das Christentum zu verkündigen. Sein Nachfolger, der heilige Willeikus, errichtete wahrscheinlich im 8. Jahrhundert auf einer Anhöhe in dem Dorf an der Mündung der Düssel in den Rhein eine kleine Kapelle, die er am heiligen Lambert weihte. Lambert war wie Suitberg Missionar und wirkte im Rhein - Maas - Gebiet. Im 13. Jahrhundert wurde die kleine Kapelle eigenständige Pfarrkirche und zur romanischen Dorfkirche ausgebaut.
1288 verbündete sich der Landesherr Graf Adolf V von Berg mit den freien Kölner Bürgern gegen den Erzbischof Siegfried von Westerburg. Es kam zu einer blutigen Schlacht auf einem Feld bei Worringen, nördlich von Köln. Graf Adolf nahm den Erzbischof gefangen und führte ihn nach Schloss Bureg. Zum Dank für die tatkräftige Hilfe der Düsseldorfer Bürger erhob er den kleinen Ort am 14. August 1288. Knapp einen Monat später errichtete er an der kleinen Dorfkirche ein Kanonikerstift.
1348 wurden die Grafschaften Jülich und Berg vereinigt. Als 1380 Graf Wilhelm von Kaiser Wenzel zum ersten Herzog von Berg erhoben wurde, erwählte er sich die unbedeutende Stadt an der Düsselmündung zu seiner Residenzstadt. Nach und nach erwusch am Niederrhein ein mächtiger Staat. Unter seiner Herrschaft erlebte das religiöse und soziale Leben in Düsseldorf einen ungeheuren Aufschwung. Die 12878 begonnene Vergrößerung der romanischen Dorfkirche wurde unter seiner Herrschaft vollendet. Er ließ den romanischen Mittelteil abreißen und baute im gotischen Stil weiter. Um den Bau (Chorraum und Mittelschiff) legte er gleichsam einen Mantel, indem er die beiden Seitenschiffe errichtete und sie durch einen Umgang miteinander verband.
Am 13. Juli 1394 erfolgte die Weihe der neuen Kirche. Sie wurde feierlich zu Ehren der Gottesmutter Maria geweiht, die heiligen Lambertus, Apollinaris, Thomas und Pankratius wurden zu Nebenpatronen. Dieses Patrozinum behielt die Kirche bis zur Säkularisation im Jahre 1805.
Im Zuge der Säkularisation wurde das Marienstift aufgelöst. Die Kirche nahm ihr altes Patronat wieder an: Pfarrkirche zum heiligen Lambertes. Am 25. Juli 1974 wurde ihr von Papst Paul VI der ehrenvolle Titel einer "Basilika minor" verliehen.
Bei einem Rundgang durch diese alte Kirche ist unendlich viel zu entdecken.
Schauen wir zunächst einmal vom Mittelschiff aus in den Chorraum der Kirche. Der Hochaltar (17. Jahrhundert) wird flankiert von den Figuren der heiligen Lambertus, Apollinaris, Thomas und Pankratius. Das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert (die Ansätze sind leider zerstört) erinnert an das Kanonikerstift. An der linken Säule am Eingang des Chorraumes steht das alte Gnadenbild "Maria vom Siege"; vor diesem Bild war 1407 in der benachbarten Kreuzherrenkirche eine Marienbruderschaft, später eine Rosenkranzbruderschaft gegründet worden. Seit der Schließung der Kreuzherrenkirche und der damit verbundenen Übertragung des Gnadenbildes nach St. Lambertus wird der Rosenkranz auch heute noch hier gebetet.
An der gegenüberliegenden Säule eine aus dem 15. Jahrhundert stammende Holzplastik unseres Pfarrpatrons, des heiligen Bischofs und Märtyrers Lambertus.
Dort, wo früher (vor 1634) ein Lettner den Chorraum der Stiftsherren vom Kirchenschiff der Laien trennte, steht heute der Zelebrationsaltar (1978, Karl Matthäus Winter, Limburg) mit dem Schrein (1665) des Stadtpatrons St. Apollinaris. Die Gebeine des Heiligen wurden 1383 nach Düsseldorf gebracht. Bereits 1394 wird der Märtyrerbischof von Ravenna als Stadtpatron Düsseldorfs verehrt.
Gehen wir nun rechts am Chorraum vorbei, so sehen wir an den Wänden neben dem Sakristeieingang die Reste der ursprünglichen Bemalung der Kirche. Das Bild der `"Thronenden Gottesmutter" stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und wird der Malerschule Stephan Lochners in Köln zugeschrieben. Daneben die Fresken zeigen die heilige Margareta und das Martyrium des heiligen Reinold. Im Gewölbe der Kirche sind an dieser Stelle einige der alten Fresken freigelegt worden. Das Bild des heiligen Jakobus erinnert daran, dass St. Lambertus bereits zur Zeit der Erbauung eine Pilgerstätte gewesen ist. Im Chorumgang stehen die letzten vier Altäre der Düsseldorfer Zünfte.
Im ersten Altar (Schreiner - Zunft) ein goter Holzschrein (15. Jahrhundert) mit Gebeinen des heiligen Pankratius. Der zweite Altar (Bäcker- und Brauerzunft) zeigt ein Bild der "Schmerzensmutter" Maria. Im Altartisch eine Darstellung `Christus im Grab.
In der Achse des Chorumgangs steht das Grabmal für Herzog Wilhelm V genannt "Der Reiche" Dieses hervorragende Kunstwerk der Renaissance aus schwarzem Marmor und Alabaster wrude von dem Kölner Bildhauer Gerhard Scheben 1596 - 1599 errichtet. In der darunter ausgehobenen Fürstengruft sind einige Angehörige des Hauses Berg und seiner Nachfolger beigesetzt.
Links neben dem Grabmal befindet sich in einer Wandnische ein Reliquiar (um 1900), das Reliquien unseres Pfarrpatrons, des heiligen Bischofs und Märtyrers Lambertus enthält.
Unmittelbar daneben ist der Altar der Goldschmiede mit Gnadenbild `Maria in der NotŽ (1334). In allen Gottesdiensten betet die Gemeinde bei den Fürbitten: `Bitte für uns, Maria in der Not, die wir unsere Zuflucht zu dir nehmen!" An jedem Samstagmorgen wird in einer heiligen Messe all der Anliegen gedacht, die im Laufe der Woche vor das Gnadenbild getragen wurden. Die modernen Kronen des Gnadenbildes entwarf der Düsseldorfer Goldschmied Prof. Friedrich Becker 1996.
Links neben diesem Altar steht der "Altar der Schneiderzunft". Bekrönt wird er von einer Darstellung des heiligen Martins, des Patrons der Schneider.
Das wertvollste Kunstwerk der Kirche ist zweifellos das "Sakramentshaus", das am nordöstlichen Chorpfeiler bis hoch ins Gewölbe aufragt.
Der Kreuzweg an den Wänden des nördlichen Seitenschiffes wurde von dem Limburger Künstler Karl Matthäus Winter zwischen 1960 und 1966 aus Alabaster geschaffen.
Die Kirche war seit jeher Begräbnisstätte gewesen. Davon zeugen die verschiedenen Grabplatten im Fußboden des Gotteshauses. K. M. Winter schuf die Grabplatten der beiden Priestergräber. Die erste für den Bischof von Danzig, Msgr. Dr. Carl Maria Splett. Nach seiner Vertreibung aus Danzig wurde Düsseldorf ihm zur zweiten Heimat. Am 5. März 1964 wurde er in den himmlischen Frieden heimgeholt.
Die zweite Grablatte erinnert an Dechant Heinrich Schmitz, der von 1954 - 1966 Pfarrer der St. Lambertus - Gemeinde war und auf deren Wunsch in der Kirche beigesetzt wurde.
In der Mitte des nördlichen Seitenschiffes steht der Taufstein aus dem 15. Jahrhundert. K. M. Winter schuf 1977 den Bronzedeckel, der den Schöpfungsbericht darstellt.
An der Westseite der Kirche, vorbei an der Christopherus - Figur aus dem 15. Jahrhundert, befindet sich in einer von K. M. Winter 1875 geschaffenen Stele die `PietaŽ, das Bild der Schmerzensmuter, die ihren toten Sohn auf dem Schoß hält. Maria steht hier stellvertretend für die Mütter der ganzen Welt in ihrem Leid.
Zum Schluss unseres Rundgangs noch ein Wort zu den Fenstern der Kirche: Der Grundgedanke für die Gestaltung und Anordnung der Fenster war von Pfarrer Heinrich Schmitz den Künsterln Prof. Vinzens Pieper, Berlin, und Ludwig Baur, Telgte, vorgegeben: "Das Kommen und die Vollendung des Gottesreiches"," beschreibt sich die katholische Kirche in Düsseldorf in Faltblättern selbst.
In der Düsseldorfer Altstadt, am Rhein und in unmittelbarer Nähe zum Rheinmuseum ist das Gotteshaus gelegen. Auf den ersten Blick also ein wenig versteckt; die Touristenströme fließen jedenfalls an ihr vorbei.
Allein schon wegen der prächtigen Kanzel, des fast noch prächtigeren Altarraumes und der Glaskunst der Fenster ist die Kirche - unabhängig vom persönlichen Glauben - einen Besuch wert. Ob die Kirche ein Ort der Ruhe und inneren Einkehr ist, kann jeder Besucher selbst entscheiden. Ein freudiges Ereignis für das Auge ist sie auf jeden Fall.

"Die stadt- und kunstgeschichtlich bedeutende Andreaskirche entstand als Kirche der 1619 nach Düsseldorf gerufenen Jesuiten unter Herzog Wolfgang Wilhelm aus dem Hause Pfalz - Neuburg. Inmitten des Dreißigjährigen Krieges konnte der Bau selbst in recht kurzer Zeit (1622 - 1629) vollendet werden. Inneneinrichtung und Umbauten folgten später. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das sich westlich der Kirche anschließende Jesuitenkolleg errichtet. Die Andreaskirche erhielt den offiziellen Titel `Hofkirche 1991 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Inneren der Kirche abgeschlossen.
Beim Eintreten der hellen, dreischiffigen Emporenhalle mit ihrem Kreuzrippengewölbe fallen vor allem die Stuckarbeiten in den Deckenpartien ins Auge. Das Bildprogramm der Stuckdekorationen ist aller Wahrscheinlichkeit nach in wesentlichen Teilen auf Herzog Wolfgang Wilhelm selbst zurückzuführen. Formal der klassischen Spätrenaissance entsprechend thematisieren die Stuckarbeiten die Dreifaltigkeit (Apsis), die Engel, Patriachen, Propheten, Evangelisten und heiligen Monarchen (Mittelschiff), das "Jüngste Gericht" (hinter dem Orgelprospekt) sowie die Heiligen der Kirche (Seitenschiffe und Emporen). Das Bildwerk in seiner Gesamtheit stellt die `umfassende Idee der Kirche' dar.
Die beiden Seitenaltäre sind Barockschöpfungen aus der Entstehungszeit der Kirche, die jetzigen Altarbilder schufen im 19. Jahrhundert Düsseldorfer Maler. Ebenfalls zur ursprünglichen Ausstattung (um 1650) gehört die Kanzel, wie die Seitenaltäre ein Werk der Jesuitenkünstler J. Wolf und J. Hoen.
Ungewöhnlich im Rahmen der barocken Architektur ist der Hochaltar von Ewald Mataré. 1960 schuf der Künstler, Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, diesen Marmoraltar einschließlich der Fenster des Chorraumes und des zentral hängenden Kreuz - Teppichs.
Aus dem im letzten Weltkrieg zerstörten barocken Hochaltar stammt das nun in der sogenannten `Fürstenloge' (links neben dem Altarraum) zu sehende große Gemälde `Martyrium des Heiligen Andreas. Durch die `Räume des Empfangs' hindurch ist das Mausoleum zu erreichen. Dieser außen zwölf- und innen sechsseitige Zentralbau beherbergt die Sarkophage von sieben Mitgliedern des herzoglichen Hauses Pfalz - Neuburg, darunter auch den reichgeschmückten Sarkophag des 1716 verstorbenen Kurfürsten Johann Wilhelm ("Jan Willem").
WIeder dem Ausgang der Kirche zugewandt fällt der Blick auf den prächigen Orgelprospekt (1780 / 1782) und (links neben dem Portal) auf ein großes Barock - Kreuz (fälschlich Grupello zugeschrieben).
Die Andreaskirche besitzt einen reichen Kirchenschatz. Bemerkenswert sind z. B. Silberfiguren aus dem 17. Jahrhundert und reiche Paramente.
Bis zur Auflösung des Jesuitenordens 1773 blieb St. Andreas Klosterkirche. 1842 bis 2005 war sie Pfarrkirche, seitdem ist sie wieder Klosterkirche, jetzt der Dominikaner, die 1972 ihren Düsseldorfer Konvent in die Altstadt verlegten und seitdem für die Seelsorge an der Kirche verantwortlich sind. 1991 begannen sie mit ihrem Cityseelsorge - Projekt `St. Andreas - Offene Kirche der Dominikaner'," beschreibt sich das Kirchengebäude, das nach eigenen Angaben offiziell dem Land Nordrhein - Westfalen gehört, dem Besucher selbst.

"Dominikaner

Der Orden der Dominikaner (Ordo fratrum Praedicatorum, abgekürzt OP), auch Predigerorden, wurde im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen Dominikus gegründet.

Gründung und frühe Geschichte

Dominikus wurde 1170 in der kastilischen Ortschaft Caleruega geboren. Schule und Studium absolvierte er in Palencia[1]. 1196 trat er in das Domkapitel von Osma im Gebiet von Buran (Kastilien) ein, wurde dort zum Priester geweiht und wurde 1201 Supprior des Kapitels. Auf Reisen im Gefolge seines Bischofs Diego de Acevedo wurde er in Südfrankreich mit den dortigen Erfolgen der Katharer konfrontiert. Der Katharismus fand aufgrund der asketischen Lebensweise und rhetorischen Überzeugungskraft seiner Prediger großen Anklang in der Bevölkerung. Von den örtlichen Feudalherren wurde er toleriert oder auch gefördert, während die theologisch und seelsorgerisch wenig ambitionierte katholische Geistlichkeit hauptsächlich um die Sicherung ihrer Pfründen und weltlichen Privilegien bemüht war. Auch die von Papst Innozenz III. als Legaten beauftragten Zisterzienser, die den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit nicht in der Missionierung, sondern in der politischen Diplomatie und der Herbeiführung repressiver Maßnahmen sahen, hatten sich vor allem den Hass der Bevölkerung zugezogen, aber dem Katharismus keine wirksamen Maßnahmen entgegensetzen können.

Diego hatte zunächst das Projekt einer Missionierung der Türken verfolgt und ersuchte Innozenz III. In Rom dafür um Befreiung von seinem Bischofsamt. Dem Papst war jedoch die innerchristliche Missionierung in Südfrankreich das vordringliche Anliegen. Ende 1204 kehrten die beiden über Cîteaux nach Südfrankreich zurück und stimmten ihre Missionstätigkeit mit den päpstlichen Legaten u.a. Pierre de Castelnau ab. Mit Unterstützung des neuen Bischofs von Toulouse, des Zisterziensers und ehemaligen Trobadors Folquet de Marseille, gründeten sie 1206/1207 in Prouille (okzitanisch: Prouilhe) in der Nähe von Fanjeaux einen Konvent für bekehrte Katharerinnen, die in den ersten Jahren nach der Regel der Zisterzienser lebten. Während Diego nach Osma zurückkehrte und dort Ende 1207 verstarb, blieb Dominikus in Südfrankreich und widmete sich von Prouille aus weiter seiner inneren Berufung, durch ein Wanderleben zu Fuß, statt herrschaftlich zu Pferde, in apostolischer Armut und durch rastlosen Einsatz als Prediger die Bevölkerung wieder zum katholischen Glauben zu bekehren. Diesem Programm, das das Betteln als Form des Lebensunterhalts einschloß und dadurch im Widerspruch zu den noch gültigen kirchlichen Vorschriften stand, erteilte am 17. November 1206 auch der Papst eine erste offizielle Genehmigung. Als es 1208 zu dem vom Papst seit längerem vorbereiteten militärischen Kreuzzug gegen die Katharer kam (siehe: Albigenserkreuzzug), war Dominikus anscheinend nicht maßgeblich an der Organisation und Propaganda des Kreuzzuges beteiligt, sondern ihm fiel vor allem die Aufgabe zu, die Überlebenden in der mit großer militärischer Brutalität unterworfenen Region nunmehr auch geistlich zu bekehren, wobei seine Missionstätigkeit unter anderem dadurch gefördert wurde, dass der militärische Anführer des Kreuzzuges, Simon IV. von Montfort, und die neuen katholischen Herren den Konvent von Prouille mit Schenkungen und Privilegien bedachten.

1215 wurden Dominikus und sechs seiner Gefährten durch den Bischof von Toulouse als Prediger der Diözese eingesetzt. Die Brüder waren beauftragt, die Häresie zu bekämpfen und den Glauben zu predigen und erhielten dazu die Erlaubnis, als Wanderprediger ein Leben in religiöser Armut zu führen. Die dafür erforderlichen Mittel wurden ihnen durch Almosen der Diözese zugeteilt, was davon nicht gemäß der Zweckbestimmung verbraucht wurde, war am Ende des Jahres zurückzuerstatten. Diese neue Institution wurde noch im selben Jahr durch eine päpstliches Schreiben approbiert und 1215 dann durch den 10. Kanon des IV. Laterankonzils, dort allerdings ohne Festlegung des Prinzips apostolischer Armut, allen Bischöfen vorgeschrieben.

Zurückgekehrt nach Toulouse entsandte Dominikus am Fest Mariä Himmelfahrt 1217 (15. August) seine Mitbrüder in die Welt zunächst nach Paris und nach Spanien zur Gründung neuer Konvente, hierin dem biblischen Vorbild Christi bei der Entsendung der Jünger folgend. Zum Jahreswechsel hielt er sich erneut in Rom auf und erwirkte am 11. Februar 1218 eine päpstliche Enzyklika, in der das Armutsprinzip der Prediger bekräftigt und die Amtsträger der Kirche zu deren Unterstützung aufgefordert wurden. Im selben Jahr folgten Gründungen der ersten italienischen Konvente, in Bologna und durch Dominikus selber in Rom. Von Rom begab er sich über Toulouse nach Spanien, Nordfrankreich (Paris) und erneut nach Italien, um die Gründung und Organisation neuer Konvente persönlich zu unterstützen. Als besonders folgenreich erwiesen sich hiervon die frühen Gründungen in Paris und Bologna, die wesentlich dazu beitrugen, dass der Orden durch Lehrstühle an den entstehenden Universitäten und durch Einrichtung eigener Generalstudien bald eine führende Rolle in der mittelalterlichen Wissenschaft einnehmen konnte.

1220, als bereits annähernd 60 Niederlassungen bestanden, hielt Dominikus zu Pfingsten in Bologna die erste Generalversammlung des Ordens ab. Das Generalkapitel ergänzte die erste Fassung (prima distinctio) der Satzungen von 1216 durch eine secunda distinctio und gab dem Orden seine in den Grundzügen bis heute gültige Organsationsform. Es besiegelte zugleich die Entwicklung von einem Kanonikerorden zu einem Bettelorden sui generis durch die Verschärfung des Armutsprinzips, indem außer dem persönlichen auch der gemeinschaftliche Besitz und feste Einkünfte ausgeschlossen wurden. Nach neuerlichen Predigten in Oberitalien, wo Honorius III. zum Vorgehen gegen die aus Südfrankreich zugelaufenen Katharer aufgerufen hatte, verstarb Dominikus am 6. August in Bologna.

Die von dem zweiten Ordensmeister Jordan von Sachsen als Constitutiones zusammengestellten Satzungen und Regelwerke des Ordens wurden von dessen Nachfolger Raimund von Peñafort, einem der größten Kanonisten seiner Zeit, in eine systematische Ordnung gebracht und seither durch die Generalkapitel immer wieder geändert oder ergänzt. Seit der frühen Zeit herrschte allerdings ein gewisser Pragmatismus in der Anwendung der Vorschriften, indem in Einzelfällen Dispensationen möglich waren und tatsächlich auch häufig erteilt wurden, um Hindernisse bei der Ausübung des Studiums oder der Predigt auszuräumen. Seit dem Generalkapitel von 1236 wurden Verstöße gegen die Constitutiones außerdem nicht mehr als Sünde, sondern als durch Buße abzugeltendes Vergehen bewertet.

Das strenge Armutsprinzip wurde im Lauf des 14. Jahrhunderts vielfach dadurch gelockert, dass einzelne Ordensmitglieder Benefizien annahmen und dadurch die vita privata als Usus einführten. Durch das große abendländische Schisma wurde der Orden zeitweise in drei "Observanzen" zerrissen. Raimund von Capua als Generalmeister der römisch-urbanianischen Observanz initiierte 1390 eine Reformbewegung, die die vita privata zurückdrängen und die vita apostolica erneuern sollte. Dies führte zur Gründung von Reformkonventen, die sich ihrerseits zu Reformkongregationen und Reformprovinzen zusammenschlossen. Als bindende Vorschrift wurde das ursprüngliche Armutsprinzip de jure aufgehoben, als Martin V. 1425 zunächst einzelnen Konventen und Sixtus IV. 1475 dem gesamten Orden Besitz und feste Einkünfte erlaubte.

Verfassung des Ordens

Was den Orden der Predigerbrüder von seiner Gründung her auszeichnet, ist seine demokratische Verfassung. Alle Brüder tragen gemeinsam die Verantwortung für die Verwirklichung der Ziele der Ordensgemeinschaft. Es gibt ein Mitspracherecht auf allen Ebenen. Alle Oberen werden auf Zeit gewählt. Wichtige Entscheidungen werden von der Gemeinschaft der Brüder oder ihrer jeweiligen Delegierten im Konvents-, Provinz- oder Generalkapitel getroffen.

Der kleinste Baustein des Ordens ist ein Kloster, der sogenannte Konvent, der traditionell aus mindestens sechs Mitgliedern besteht. Hier leben die Brüder in Gemeinschaft zusammen, halten gemeinsam das Chorgebet und erfüllen ihre Aufgaben im Studium, in der Predigt innerhalb und außerhalb des Konvents und zum Teil auch in Übernahme von Aufgaben der pfarrlichen oder kategorialen Seelsorge (Krankenhaus, Gefängnis, Beratungsdienste etc.). Der Obere eines Konventes wird Prior genannt und auf drei Jahre gewählt. Er wird vom nächsthöheren Oberen, dem Provinzial, bestätigt. Die Konvente sind zu Provinzen zusammengeschlossen, heute insgesamt 42, denen jeweils ein Provinzial vorsteht. Er wird für vier Jahre auf dem alle vier Jahre tagenden Provinzkapitel gewählt, das sich aus den gewählten Prioren und zusätzlich gewählten Delegierten zusammensetzt. Der Provinzial wird vom Ordensmeister, dem höchsten Oberen des Ordens bestätigt. Der Ordensmeister wiederum wird vom Generalkapitel, der obersten gesetzgebenden Versammlung, auf neun Jahre gewählt. Wähler sind hier jeweils die gewählten Provinziale sowie von den Provinzen gewählte Delegierte.

Spiritualität

Die Spiritualität des Ordens wird vom Ziel her bestimmt: ?den Namen des Herrn Jesus Christus aller Welt zu verkündigen (Papst Honorius III.). Die Predigt fließt aus der Fülle der Beschauung, so dass Thomas von Aquin formulieren konnte: ?contemplari et contemplata aliis tradere (sich der Kontemplation widmen und die Frucht der Kontemplation weitergeben). Die spezifische Lebensform der Dominikaner, für die das Gemeinschaftsleben, das feierliche gemeinsame Chorgebet und das ständige Studium charakteristisch sind, führt zur Verkündigung in Wort und anderen apostolischen Aktivitäten.

Inquisition

Während des Mittelalters und der frühen Neuzeit übernahmen sie häufig im Rahmen der Inquisition die Prüfung von Ketzern. Zu dieser Zeit wurden die Dominikaner auch "domini canes" genannt ("Hunde des Herrn"). Bemerkenswert ist, dass auch herausragende Dominikaner wie Giordano Bruno und Girolamo Savonarola als "Ketzer" der Inquisition zum Opfer fielen. Im Jahr 2000 nahm das Provinzkapitel der Dominikanerprovinz Teutonia, der auch Heinrich Kramer, genannt "Institoris", der Autor des Traktats "Malleus Maleficarum" der Hexenhammer, (eine Art Handbuch für Hexenjäger), angehörte, zur Beteiligung der Dominikaner an der Inquisition und Hexenverfolgung kritisch Stellung.

Der Orden in der Gegenwart

In der heutigen Zeit sind für die Dominikaner vor allem folgende Prioritäten für ihr Tun leitend:

* Die Katechese in nichtchristlichen Kulturen, geistigen Systemen, sozialen Bewegungen und religiösen Traditionen.
* Die Gerechtigkeit in der Welt: kritische Analyse der Ursprünge, Formen und Strukturen von Gerechtigkeit in unserer Welt und Einsatz für die Befreiung des Menschen.
* Die Inanspruchnahme sozialer Kommunikationsmittel für die Verkündigung des Wortes Gottes.

Bedeutende Dominikanerkirchen, auch Predigerkirchen genannt, sind die Französische Kirche in Bern sowie weitere Beispiele in Basel, Eisenach, Erfurt, Rottweil oder Zürich. Viele davon befinden sich heute nicht mehr im Besitz des Dominikanerordens. 1953 baute der bekannte französische Architekt Le Corbusier Kirche und Kloster der Dominikaner "La Tourette" bei Lyon. Heute wird das Kloster von den Dominikanern überwiegend als Bildungsstätte genutzt.

Der Generalobere der Dominikaner wird Ordensmeister (Magister Ordinis) genannt. Der derzeitige Ordensmeister ist Carlos Azpiroz Costa.

Der Orden schließt Ende 2007 das 1925 gegründete Kloster Walberberg im rheinischen Bornheim. Das Kloster beherbergte von 1934 bis 1974 die "Albertus-Magnus-Akademie" als Philosophisch-Theologische Hochschule der Dominikaner. Während des Krieges wurde die Klosteranlage als Lazarett genutzt, 1941 zugunsten des "Großdeutschen Reiches" enteignet und 1945 dem Orden zurückgegeben. 1949 nahm die "Albertus Magnus Akademie" ihren Lehrbetrieb wieder auf. In dem Kloster, das in einer mittelalterlichen Burganlage liegt, war neben der Philosophisch-Theologischen Hochschule auch das "Walberberger Institut", die Heimvolkshochschule der Dominikaner, sowie das von P. Eberhard Welty OP begründete Institut für Gesellschaftswissenschaften untergebracht, das später lange Jahre von Heinrich Basilius Streithofen geleitet wurde und heute seinen Sitz in Bonn hat. Am 25. November 2007 feierten die Walberberger Dominikaner zusammen mit ihrem Provinzial und Brüdern aus allen Niederlassungen unter großer Anteilnahme vieler Gläubiger in der Klosterkirche den letzten feierlichen Gottesdienst. Mit Schreiben vom 31. Dezember 2007 hat der höchste Obere der Dominikaner, der Ordensmeister P. Carlos Azpiros Costa OP, gemäß den Ordenssatzungen das Walberberger Dominikanerkloster St. Albert ordens- und kirchenrechtlich aufgehoben.

Bekannte Dominikaner

Albertus Magnus, Fra Angelico, Aurelius Arkenau B Benedikt XI., Benedikt XIII., Joseph Maria Bocheński, Wunibald Maria Brachthäuser, Odilo Braun, Giordano Bruno C Tommaso Campanella, Jacobus de Cessolis, Colmarer Dominikanerchronist, Georges Marie Martin Kardinal Cottier D Dietrich von Freiberg, Dominikus (Ordensgründer) E Meister Eckhart F Anatol Feid G Bernard Gui, Paul-Heinz Guntermann H Titus Maria Horten I Innozenz V., Heinrich Institoris K Heinrich Kramer, L Jean Baptiste Labat, Jean Baptiste Henri Lacordaire, Gordian Landwehr, Bartolomé de Las Casas, Père Jean-Joseph Lataste M Martin von Porres N Johannes Nider O Wolfgang Ockenfels P Pius V., Pius IX., Kjell Arild Pollestad R Rosa von Lima (3. Orden) S Girolamo Savonarola, Jordanus Saxo, Edward Schillebeeckx, Christoph Kardinal Schönborn, Heinrich Seuse, Laurentius Siemer, Jakob Sprenger (Inquisitor), Basilius Streithofen, Johann Strote T Johannes Tauler, Johann Tetzel (Ablassprediger), Thomas von Aquin, Tomás de Torquemada (Inquisitor) U Ulrich von Straßburg, Arthur F. Utz V Jacobus a Voragine, Petrus von Verona W Everhard von Westerheim

Statistik

Heute gibt es weltweit ca. 6.000 Brüder und über 30.000 apostolisch-karitativ tätige Schwestern.

Zur Provinz Teutonia (gegründet 1221) gehören 10 Konvente: Köln (Provinzialat), Düsseldorf, Vechta, Hamburg, Berlin, Braunschweig, Leipzig, Walberberg, Worms, Mainz (Studienhaus); darüber hinaus gehören zur Provinz Teutonia zwei ausländische Vikariate: in Bolivien mit 6 Niederlassungen (Santa Cruz de la Sierra, Cochabamba, Pampagrande, Comarapa, Samaipata, Mairana, Potosi) und in Taiwan mit einer Niederlassung (Kaohsiung).

Die Süddeutsch-Österreichische Provinz umfasst sieben Konvente: ein Konvent in Baden-Württemberg (Freiburg), drei in Bayern (Augsburg, München St. Kajetan, München St. Katharina) und drei in Österreich (Wien, Graz, Friesach).

Ewald Wilhelm Hubert Mataré (* 25. Februar 1887 in Aachen-Burtscheid; ? 28. März 1965 in Büderich im Kreis Neuss, heutiges Meerbusch) war ein deutscher Maler und Bildhauer, der sich unter anderem mit der Darstellung von Menschen und Tieren in stilisierter Form beschäftigte.

Werdegang

An der Akademie der Bildenden Künste in Berlin erhielt Mataré ab 1907 eine Ausbildung zum Maler. Er war Schüler von Prof. Julius Ehrentraut, Lovis Corinth und dem Historienmaler Arthur Kampf. 1918 trat er der Künstlervereinigung Novembergruppe bei. Erst nach seinem Studium der Malerei widmete sich Mataré der Bildhauerei. Einen Großteil seiner plastischen Arbeiten bilden die Tierskulpturen.

1932 trat er eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie an. Nach der Machtergreifung 1933 durch die Nationalsozialisten wurde Mataré entlassen. Mit Aufträgen aus der Kirche konnte er seinen Lebensunterhalt bestreiten.

Nach dem Krieg wurde Mataré angetragen, Rektor an der Düsseldorfer Kunstakademie zu werden. Er lehnte ab, weil viele Professoren, die schon im Dritten Reich als Lehrer an der Akademie tätig waren, in der Nachkriegszeit übernommen wurden. Außerdem interessierte sich niemand für seine ehrgeizigen Reformpläne, die unter anderem vorsahen, schon 14-Jährigen ein Studium an der Akademie zu ermöglichen. Zu seinen Schülern gehörtenErwin Heerich, Georg Meistermann und Joseph Beuys. Mataré erhielt in der Nachkriegszeit zahlreiche öffentliche und kirchliche Aufträge; z. B. schuf er das Relief an vier Türen des Südportals des Kölner Doms.

Ewald Mataré war Teilnehmer der documenta 1 (1955) und der documenta II im Jahr 1959 in Kassel.

Matarés künstlerischer Nachlass wird verwaltet vom Museum Kurhaus in Kleve, das sein Werk ausstellt und dokumentiert; so fand z.B. 2004 eine Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park Viersen statt.

Persönliche Daten

Mit 37 Jahren litt Mataré an starken Depressionen. Er heiratete 1922 die 31-jährige Hanna Hasenbäumer. Mit ihr hatte er eine Tochter, Sonja Beatrice (* 9. August 1926). 1965 starb Mataré an den Folgen einer Lungenembolie.

Auszeichnungen

* 1914 Silberne Medaille der Akademie der Bildenden Künste von Berlin
* 1952 Thorn-Prikker-Preis der Stadt Krefeld
* 1955 Goldene Medaille der Triennale in Mailand
* 1957 Stefan-Lochner-Medaille der Stadt Köln
* 1958 Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland," berichtet Wikipedia so ganz nebenbei.

Wanderer, kommst du nach Düsseldorf (insbesondere in die Altstadt), besuche auf jeden Fall diese Kirche. Allein schon beim Stuck weiß das Auge nicht, wo es mit dem Staunen anfangen oder gar aufhören soll. Soweit ich auch schon in meinem Leben herumgekommen bin, habe ich doch noch nie einen solchen Überfluß an Augenfang gesehen. Stuck, Heiligenstandbilder, eine überreich verzierte Kanzel, Gemälde gibt es hier zu sehen - nur die sonst farbigen Glaskunst in den Fenstern fehlt. Selbst ich, der ich sonst tief im evangelischen Glauben verwurzelt bin, kommen immer wieder gerne in diese Kirche, die verkehrstechnisch günstig in der Nähe der Straßenbahnhaltestelle "Heinrich - Heine - Allee" liegt.
 

Ausstellungen in Düsseldorf

Mai 2008
"Zwei räumliche Konventionen charakterisieren die klassische Ausstellungspraxis: der White Cube und die Black Box. Repräsentiert der  `weiße Würfel' die vermeintlich neutrale Raumhülle, die als rahmende Architektur das Objekt aus seiner Wirklichkeit entrückt und nicht zuletzt durch diese Geste zum Kunstwerk erhebt, folgt die `schwarze Box' den Konventionen des Kinos und bietet die scheinbar adäquate Vorführsituation für künstlerische Filme und Videos. Der `Schwarzraum' der Kunst wird zum Illusionsraum des bewegten Bildes, das sich weniger im Raum denn in der Zeit zu entfalten scheint.
Eske Schülers zeigt ihre Videoarbeiten in einer installativen Raumsituation: Der Besucher kann sich frei im Raum bewegen und die Filme laufen als konstanter Loop, so dass die Betrachtungszeit frei gewählt werden kann. Das Filmprogramm parallel zu ihrer Ausstellung situiert sich hingegen in einer klassischen `Black Box', die wesentlichen Parameter des Kinos - dunkler Raum, klar definierte Projektionsfläche, Sitzgelegenheiten für das Publikum - übernimmt. Die gezeigten Filme sind wiederum zum großen Teil `postcineastisch': Die Geschichte des Kinos wird gleichsam zum Rohstoff neuer Produktionen, die aus Fragmenten existenter filmischer Entwürfe neue Bildwelten schaffen. Unterschiedliche Methoden der Verfremdung und Montage vorgefundener Filmsequenzen reflektieren nicht nur die herkömmlichen Spielfilmen eingeschriebenen Rollen- und Identifikationsmuster, sondern auch die Sprache des Kinos selbst. dass gerade die Avantgarde eine erneute filmische Transformation erfährt - Matthias Meyer bezieht sich auf Jean - Luc Godard, Max Hinderer auf Michelangelo Antonioni, Ming Wong und Edgar Schmitz auf Rainer Werner Faßbinder -, verweist auch ein subtiles Spiel aus Differenz und Wiederholung, das nicht nur als Zeitmotiv als ästhetische Erfahrung betont, sondern auch das ideologische Moment aus der narrativen Struktur befreit.
Andere Filme thematisieren das Verhältnis von Bild und Ton oder verfremden das Filmbild als solches in experimenteller Form," stellt der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen die Ausstellung, die in der Zeit vom 3. Mai bis 20. Juli 2008 dort läuft. Das Museum liegt am Grabbeplatz 4 in der Düsseldorfer Altstadt. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12 - 19 Uhr, Sonntag und Feiertag: 11 - 18 Uhr. Weitere Einzelheiten (wie etwa die Eintrittspreise) können unter der Telefonnummer 0211 - 2107420 erfragt werden.
"Eske Schüters (* 1970) erforscht in filmischen Einzel- und Mehrfachprojektionen das `Verstehen' von bewegten Bildern und filmischen Abläufen, die nicht von einer stringenten Erzählhandlung geleitet werden. Ihre offene Erzählweise umspielt das begriffliche Denken, beunruhigt es und entdeckt neue Bedeutung. Schüters' Projektionen, die mit gefundenem Material experimentieren, sind ein Spiel aus Worten, Klängen und Bildern, die von deren metaphorischem Charakter und dem abhanden gekommenen größeren Zusammenhang sprechen. Indem sie allein Filmmaterial aus Spielfilmen anderer Regisseure verwendet, schreibt Eske Schüters eine eigene Filmgeschichte, in der kurze Momente komplexe Atmosphären entfalten. Die Bilder sind nicht mehr in eine Erzählung eingewoben, sondern sprechen für sich.
Die Ausstellung präsentiert die Filme `Vanished into thin air' aus dem Jahre 2006, `Like a shadow - No reflection' (2007) und den für die Ausstellung entstandenen Film `After the Rehearsal'. Steht in früheren Werken die assoziative Montage an sich disparater Bilder im Zentrum, zeichnen sich Schlüters neuere Arbeiten durch eine stärkere thematische Fokussierung von Blickstrukturen und kinematographischen Dispositiven aus.
`Like a shadow - No reflection' kreist um das Thema Vampirismus und wie das Objekt der Begierde der Macht des (Kamera-)Blicks unterworfen wird. Schlüters verwendet Ausschnitte aus Vampirfilmen, die sie mal assoziativ, mal dissoziativ einander gegenüberstellt. An Testbilder erinnernde Filmstreifen durchkreuzen die Vorstellung von Kontinuität und lenken den Blick auf das Filmbild selbst als Träger des Repräsentationssystems Film an sich. `After the Rehearsal' wiederum basiert auf einem Film über die Dreharbeiten zu Chantal Akermans Spielfilm `Jeanne Dielmann' und stellt das Moment des Einübens an sich alltäglicher Handlungen ins Zentrum. Jener der filmischen Dramaturgie inhärente Verfremdungseffekt tritt bei der Isolierung jener Szenen, in denen die Schauspielerin ihre Rolle für die Kamera probt, besonders zutage. Eske Schlüters reflektiert die Aufgabe des Schauspielers, eine Rolle genuin zu verkörpern, auch auf der Ebene des Tons, wenn sie Texte aus der Theatertheorie aus verschiedenen Sprachen übersetzt und zu einer eigenständigen Komposition montiert.
Die filmischen Arbeiten von Eske Schlüters werden durch die Posterarbeit "Mismatch" (2007) im Foyer des Kunstvereins ergänzt. Sie korrespondiert mit dem Prinzip der Bildmontage und stellt gefundene Abbildungen in reflexiver Assoziation zusammen, die ihrerseits erneut um Rollenmuster kreisen - Filmstils, Aufnahmen von Filmsets und (historische) Fotographien von Hysterikerinnen und Frauen, die als Männer auftreten und lebten. "Mismatch"  versammelt wie `After the Rehearsal' Bilder gelernter Rollen, die aber im Geschlechtertausch unterlaufen werden," stellt der Kunstverein die Künstlerin vor. Titel der Ausstellung: "Ähnliches und Mögliches - Level of Enactment".
Videokunst wurde in der (künstlerischen) Öffentlichkeit wenig beachtet. Zu Recht? Videokunst ist neu und daher gewöhnungsbedürftig. Videokunst ist die modernste, aktuellste aller künstlerischen Ausdrucksformen. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Ob sie dem Betrachter gefällt, wird er bei seinem Besuch selbst beurteilen können. Und diesen Besucht ist die Ausstellung auf jeden Fall wert.


April 2008

Im Jahre 2004 feierten die Schadow-Arkaden in Düsseldorf ihren 10. Geburtstag. Vermietbare Fläche: Büros 12.500 qm, Handel 17.350 qm. Anzahl der Mieter: 70. Großmieter: H&M, Esprit, Ansons, habitat, Fitness Company, Theater an der Kö. Flächenverteilung: Einzelhandel: 15.639 qm, Gastronomie: 1.254 qm, Dienstleistung: 457 qm. Umsatz: über 150 Mio Euro jährlich. Arbeitsplätze in Büro und Handel: über 1.200. Einzugsgebiet: 3,5 Millionen Kunden. Bauzeit: 31 Monate. Eigentümer Schadow Arkaden Betriebsgesellschaft. Architekt: Walter Brune. Eröffnung: 22. September 1994.
Am Ende der "Kö" und gut positioniert in der Altstadt gelegen, sind die Schadow-Arkaden ein Hochglanz-Einkaufstempel. Je nach Wetter, Wochentag und Jahreszeit sind die Arkaden ein Magnet allererster Güte. Die Massen strömen auf verschiedenen Ebenen. Vom kirchlichen Sabbatgebot ist hier bestenfalls an Sonn- und Feiertagen etwas zu spüren.
Düsseldorf ist Landeshauptstadt und damit Regierungssitz. Düsseldorf ist Sitz vieler Großunternehmen und Wirtschaftsverbände. Dementsprechend verfügt die Stadt auch über Kaufkraft und Attraktivität. Oder? Bei genauerem Hinsehen gibt es auch Armut in der Großstadt am Rhein. In den Schadow-Arkaden ist davon jedenfalls nichts zu verspüren. "Glamour", "Stadt von Welt", "Freizeitvergnügen" - Ausdrücke wie diese gehen dem Besucher durch den Kopf, wenn man sich hier aufhält. Die Frage, wer wo wie viel Geld ausgibt, ist dabei erst einmal nebensächlich. Hier war nie etwas davon zu hören, dass Kaufkraft aus dem Umland abgezogen wird. Das Projekt "Schadow-Arkaden" wurde durchgezogen. Leerstände bei den Ladenlokalen sind nicht ersichtlich, Handel und Gastronomie scheinen einen guten Mix abzugeben. Inwieweit ein solcher Konsumtempel auf andere Städte übertragbar ist, sei einmal dahingestellt. Ein klein wenig dieses Glanzes dürfte aber auch in anderen Städten erstrahlen.

Sie sammelt und präsentiert herausragende Kunst des 20. Jahrhunderts: die K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Ab dem 28. April 2008 ist die Ausstellung wegen Grundsanierung und Erweiterungsbauten geschlossen. Sie soll aber im Herbst 2009 wiedereröffnet werden. Grund genug, einen Blick in die Ausstellung "Ein letzter Blick - Meisterwerke der ständigen Sammlung" zu werfen.
Klassiker der Moderne und aktuelle Werke, Bilder und Skulpturen, alles in allem gute Kunst gibt es hier zu sehen. George Grosz, Otto Dix, Paul Klee, Rene Margritte, Juan Miró, Ernst Nolde, Ernst Ludwig Kirchner, Max Beckmann, Joseph Beuys, Marc Chagall, Andy Warhol, Wassily Kandinsky, Gerhard Richter, Henri Matisse, Georges Braque, Pablo Picasso - all' diese Größen der internationalen, vor allem aber noch einmal zu bewundern. Wer Kunst mag, für den war diese Ausstellung ein "Muss". Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Kunstausstellung in Zukunft präsentieren wird.

März 2008 - "Giovanne Baglione, zu Lebzeiten wie in der kunsthistorischen Forschung als große Rivale Caravaggios bekannt, arbeitete wie dieser für einflussreiche Herzöge und Kardinäle, erhielt Aufträge vom Papst - darüber hinaus trat Baglione als `Principe' der Kunstakademie von Rom in Erscheinung. Seine Fresken und Altarbilder finden sich noch heute im Dom von St. Peter, in San Giovanni in Laterano, in Santa Maria Maggiore sowie in den Kirchen Latiums und Umbriens. Weltweit schmücken sich zahlreiche Museen und Galerien mit dem facettenreichen Werk des Malers, der das römische Kunstgeschehen auf der Schwell zum Frühbarock so eigenständig präsentiert. Im Düsseldorfer museum kunst palast werden Zeichnungen des römischen Künstlers Giovanni Baglione in so bedeutender Zahl und so hoher Qualität bewahrt wie an keinem Museum sonst.
Die von Dr. Sonja Brink konzipierte erste Einzelausstellung des angesehnen Barockkünstlers holt ihn aus dem Schatten Caravaggios und stellt ihn in das Licht der Öffentlichkeit. Die Präsentation `Giovanni Baglione' ist Teil einer Reihe, in der in den vergangenen Jahren wichtige Künster - Francesco Mola, Antonio Molinari, Giovanni Lanfranco - aus der Sammlung der Kunstakademie in der Graphischen Sammlung des Museums aufgearbeitet werden. Sie vereint erstmals Zeichnungen und Gemälde zu einer beeindruckenden Zusammenschau. International bedeutende Museen stellten hochrangige Gemälde von Giovanni Baglione als Leihgaben zur Verfügung.
So kann das Publikum am Beispiel von Altar - Bildern, die aus dem Konvent von S. Cecilia in Travestere stammen, den künstlerischen Prozess von der Entwurfsskizze bis hin zum ausgeführten Gemälde durch vergleichendes Sehen vor den Originalen erleben.
Auch ein weiteres Hauptwerk von Baglione, der Heiligen Katharina von Alexandrien aus dem Besitz des Santa Barbare Museum of Art in Kalifornien, kann in der Ausstellung in direktem Zusammenhang mit der dazugehörigen, detailliert formulierten Zeichnung aus Düsseldorf studiert werden.
Die Staatsgemäldesammlung in München, Alte Pinakothek, sandten für die Ausstellung ihr prominentes Werk `Joseph und die Frau des Potiphar' aus der Reifezeit des Künstlers nach Düsseldorf, das durch eine Figurenstudie aus der Staatlichen Graphischen Sammlung München ergänzt wird. Die ausgestellten Zeichnungen und Gemälde Giovanni Bagliones verlebendigen ein halbes Jahrhundert römisches Kunstschaffen, das um 1600 noch dem Manierismus verhaftet war," stellt das museum kunst palast seine Ausstellung vor.
Die Ausstellungseröffnung ist am Freitag, dem 14. März 2008, um 20 Uhr. museum kunst palast, Ehrenhof 4 - 5, 40479 Düsseldorf, Telefon: 0211 - 8992460, Eintritt: 6 Euro, ermäßigt: 4,50 Euro, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 - 18 Uhr.
"Das Ergebnis unserer Arbeit ist, dass auch italienische Museen beginnen, sich für Baglione zu interessieren. Es ist zu wünschen, dass sich die breite Öffentlichkeit für ihn begeistert," blickt Beat Wismer, Geschäftsführer der Stiftung museum kunst palast, in die Zukunft.
Und was bekommt der Besucher zu sehen? Hübsche barocke Kunst, einige Ölgemälde und diverse Zeichnungen mit religiösen Inhalten. Wer eine Schwäche für gute, gut anzusehende Kunst in seiner Brust verspürt, der sollte sich diese Ausstellung ansehen.
Bei diesem unsignierten Kunstwerken hätte ich persönlich Schwierigkeiten, sie einem bestimmten Künstler zuzuordnen; aber wer bin ich künstlerischer Laie schon, dass ich mir ein Urteil erlaube?
 

Februar 2008 - Das künstlerische Schaffen von Karen LaMonte (* 1967 Manhattan, New York / USA) wurde im Jahre 2007 im Rahmen des seit 1986 vom Glasmuseum Hentrich im Zweijahresturnus ausgeschriebenen Wettbewerbs der Jutta Cuny - Franz Foundation zur Förderung der zeitgenössischen Glaskunst mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Im Projektraum des Glasmuseums Hentrich wird nun eine kleine Schau von Karen LeMontes Arbeiten präsentiert. Gezeigt werden vier ihrer gläsernen Gewand - Plastiken sowie einige Arbeiten auf Papier.
Nach einem Studium an der renommierten Rhode Island School of Design, Providence, und einem Studienaufenthalt an der Kunstakademie in Prag im Bereich Architektur und Design siedelte die amerikanische Glaskünstlerin nach Tschechien über. Dort lebt und arbeitet sie heute, weil nur hier das technische Knowhow und die nötigen Erfahrungen und Möglichkeiten für die Schmelze ihrer großformatigen Bildwerke gegeben sind.
Karen LaMontes Thema ist das Gewand als Umhüllung des menschlichen Körpers, der selbst nur noch als leere Form präsent bleibt. Die Arbeiten sind lebensgroß, soweit man dies von Kleidungsstücken sagen kann.
In der Geschichte der Kunst spielt seit der Antike das Gewand als Ausdruck der Bedeutung seines Trägers oder zur Unterstreichung und Akzentuierung körperlicher Schönheit eine zentrale Hülle.
Die von Dr. Ruth - Maria Franz, die Mutter der 1983 tödlich verunglückten Bildhauerin Jutta Cuny - Franz, 1983 ins Leben gerufene Jutta Cuny - Franz Foundation, zunächst mit Sitz in Wien, wurde auf Wunsch der Begründerin der Stiftung 1994 auf das Glasmuseum Hentrich im museum kunst palast Düsseldorf übertragen.
Ruth - Maria Franz wird am 21. März 2008 in Wien ihren 98. Geburtstag feiern. Als Journalistin in Berlin wurde sie wegen ihrer kritischen Haltung von den Nationalsozialisten verfolgt und war gezwungen, sich während des Krieges nach Spanien zurückzuziehen. Tätig für Tageszeitungen und Kulturzeitschriften, machte sie sich nach dem Krieg in Wien als Publizistin schnell einen Namen und zählte für Jahrzehnte zur geistigen Elite dieser Stadt, mit besten Verbindungen zu Kultur, Politik und Wirtschaft. In den vergangenen 30 Jahren konzentrierte sich Ruth - Maria Franz mit großer Energie auf die Stiftung, die sie dem Gedenken an ihre 1983 verunglückte Tochter widmete.
Jutta Cuny - Franz war seit der Mitte der 1970er Jahre bis zu ihrem frühen Tod durch einen Autounfall eine der profiliertesten Vertreterinnen der Glasskulptur in Europa. Ihre in Sandstrahltechnik aus dem massiven Material gearbeiteten Bildwerke eröffneten der Glasgestaltung Möglichkeiten, die auch heute noch bei weitem nicht ausgeschöpft sind.
Dank grozügiger Schenkungen von Dr. Ruth - Maria Franz verfügt das Glasmuseum Hentrich des museum kunst palast heute mit fünf Hauptwerken und mehreren kleineren Arbeiten die wohl umfassendste Sammlung von Werken der Künstlerin in öffentlichem Besitz, darunter zwei Meisterwerke aus den letzten beiden Schaffensjahren, die dem Museum anläßlich der Übertragung der Stiftung nach Düsseldorf übertragen wurden.
Der "Jutta - Cuny - Franz - Memorial - Award" wird an Künstler vergeben, deren Material Glas ist. Altersbeschränkung: bis 40 Jahre. Es werden Arbeiten aus dem Bereich der freien Gestaltung (Objekt, Skulptur) erwartet. Die Arbeiten sollen nicht älter als zwei Jahre sein. Je Bewerber können drei Arbeiten eingereicht werden. Anschrift: Jutta Cuny - Franz Foundation, museum kunst palast, Glasmuseum Hentrich, Ehrenhof 4 - 5, 40479 Düsseldorf, Startseit im Internet: www.glasmuseum-hentrich.de.
"Karen LaMonte ist eine hochbegabte Künstlerin, die während des Studiums eine Semesterarbeit über Beuys anfertigte. In ihren Werken geht es Abgüsse und um Kleidung. Es geht um die Mimikry, die Augentäuschung, die Umsetzung von einem Material in ein anderes Material. Das Glas von LaMonte kann `Ein-'Sichten vermitteln. Was geschieht mit den Dingen, wenn das eigentliche Material fehlt. Das Fehlen bewirkt zumindest bei mir persönlich eine melancholische Grundstimmung. Sieht man die Kleider aus Glas, könnten man voyeuristische Gedanken bekommen. Die Frage, wo der Körper ist, kommt dann aber schnell," berichtet Dr. Helmut Ricker als Leiter des Glasmuseums.
"Das Fehlen des Körpers verdeutlicht erst das Fehlen des Körpers. Manche Leute fühlen sich an eine Heirat, manche an Geister und Gespenster erinnert," ergänzt die Künstlerin.

Hier noch einige Informationen über den Eintritt ins Museum:

Eintritt / Öffnungszeiten
Öffnungszeiten:

Dienstag - Sonntag 11.00h - 18.00h

Am Sonntag, 02.03.08, ist das Museum geschlossen.

Eintrittspreise:

Eintritt: 6,00 Euro, erm. 4,50 Euro

Beachten Sie bitte, dass die reduzierten Preise für Partner-Pleasure am Mittwoch und für über 60Jährige am Dienstag an den Feiertagen nicht gelten. Vielen Dank!

Öffnungszeiten Sammlungsbereich:

Dienstag - Sonntag 11.00h - 18.00h
Eintritt: 6,00 Euro, erm. 4,50 Euro

Specials + Ermäßigungen

Familienkarte
2 Erwachsene und bis zu 3 Kindern: 14 Euro

Partner Pleasure
zwei Personen zum Preis von einer (6,00 Euro) Gilt nicht an Feiertagen!

Über 60-Jährige
dienstags Eintritt zum ermäßigten Preis: 4,50 Euro Gilt nicht an Feiertagen!

Inhaber Art-Card Bonn,
20 % Erm.
4,80 Euro

Gruppen ab 10 Personen
Preis pro Person 4,50 Euro

Kaiserswerth

Die Haltestelle "Klemensplatz" ist für Straßenbahnfahrer das Tor in den Düsseldorfer Stadtteil Kaiserswerth. Seit dem Umbau ist der Einstieg zu den Straßenbahnen höher gelegt und modern gestaltet. Die Bushaltestellt liegt jetzt an der Niederrheinstraße; der Bereich der früheren Bushaltestelle ist heute verkehrsberuhigt. Außerdem gibt es jetzt einen großzügig und modern gestalteten Kioskbereich.
Das Klemensviertel mit seiner Gastronomie, seinem Einzelhandel und seinem Brunnen (incl. Standbild) ist nur mäßig interessant und bestenfalls als Rastplatz geeignet.
Der eigentliche Klemensplatz ist seit dem Umbau der Straßenbahnhaltestelle verkehrsberuhigt. Gerade bei gutem, freundlichem Wetter ist er Anziehungspunkt für Heerscharen von Ausflüglern. Folgt man der Straße "Kaiserswerther Markt" in Richtung Rhein, entdeckt man einen historischen und gemütlichen Teil Düsseldorfs, in dem es zwar oft genug von Freizeitausflüglern wimmelt, der aber trotzdem zum Schaufensterbummeln und Verweilen einlädt. Der örtliche Einzelhandel lässt hier noch so etwas wie Charme spüren.
Am Ende der Straße "Kaiserswerther Markt" liegt eine kleine Anlegestelle der Weißen Flotte, also jener Schifffahrtslinie, die Ausflugstouren auf den Rhein anbietet. Die Rheinpromenade ist zwar nicht so hübsch ausgebaut wie in der Altstadt; für einen kurzen Aufenthalt reicht es aber.
Das St. Marien - Hospital ist eine orthopädische Fachklinik. Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Basilika. Die Basilika ist St. Suitbertus gewidmet. Rot und weiß sind die vorherrschenden Farben in dieser Hallenkirche, bei der im Chorraum die gotischen Stilelemente unübersehbar sind. Bunte Glasfenster mit teilweise biblischen Themen gibt es hier genauso wie Heiligenstandbilder, eine riesige Orgel, den Kreuzweg Jesu sowie ein Holzkreuz mit Jesusfigur.
Und der Chorraum? Durch eine kleine Barriere ist er vom übrigen Kirchraum abgegrenzt. Links vorne: Ein Lesepult, Blumenschmuck und Kerze. Rechts vorne: mehrere hölzerne Sitzgelegenheiten. In der Mitte, etwa 2 Meter dahinter: der steinerne Altartisch. Im hinteren Teil des Chorraumes gibt es jede Menge Stühle, jede Menge Kerzen und der vergoldete Schrein mit den Reliquien des St. Suitbertus sowie 2 Heiligenstandbilder. Das kunstvoll gestaltete Taufbecken aus Stein liegt - genauso wie zwei kleine Seitenkapellen - neben dem Chorraum.
Von der nahegelegenen Kaiserpfalz existieren nur noch Ruinen. Sie sind zwar frei zugänglich, damit auch familientauglich; faule Menschen wie ich betrachten sich die Ruine lieber aus dem angrenzenden Park. In dem Park sind einige Büsten berühmter Düsseldorfer zu finden.

 
"Meuser - der Name steht für Stahl und Eisen. Meuser ist aber auch das Pseudonym des Bildhauers, der aus diesem massiven Material Skulpturen voll Leichtigkeit, Humor und Poesie entwickelt. Die Kunsthalle präsentiert eine erste umfassende Werkschau des 1947 geborenen Künstlers: Von 1968 bis 1975 studierte Meuser an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und Erwin Heerich; er war Weggefährte von Imi Knöbel, Martin Kippenberger und Palermo und nahm an der `documenta IX' teil. Seit 1992 lehrt er als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf und Karlsruhe. Aufgewachsen in Essen, im Herzen des Ruhrgebiets, sind Schrottplätze Inspiration und Quelle für seine künstlerische Arbeit. Im Spannungsfeld von Konstruktivismus und Materialassemblage hat Meuser mit Fundstücken ein eigenständiges Werk geschaffen, das auf tiefsinnige und ironische Art und Weise dem Pathos der Moderne seine Schwere nimmt. Die Wandobjekte und Arrangements beziehen sich auf konkrete Kunst, abstrakte Malerei oder Minimal Arts, was nicht zuletzt die klaren Formen, die reduzierten Objekte sowie der sichtbare Farbauftrag zeigen. Der spielerische Umgang mit industrielle gefertigten Gegenständen, die ihrer Funktion enthoben und in neue Kontexte gestellt sind, wird auch auf die sprachliche Ebene übertragen: Die erzählerischen und poetischen Titel eröffnen ein weites Assoziationsfeld, welches in auffälligem Widerspruch zu den verwendeten Materialien steht," beschreibt die Kunsthalle Düsseldorf die Ausstellung "Die Frau reitet und das Pferd geht zu Fuß".
Die Ausstellung ist vom 10.5. - 20.7.2008 in der Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf zu sehen. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 12 - 19 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 18 Uhr. Eintritt: 5,50 ?, Schwerbehinderte, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Nächstgelegene Bahnhaltestelle: Heinrich - Heine - Allee.
Die Ausstellung zeigt mehr als 50 großformatige Skulpturen, Wandobjekte und Zeichnen von den späten 1970er Jahren bis heute. Die hier gezeigten Kunstwerke sind reine Museumsstücke. Auf dem freien Kunstmarkt wären sie wahrscheinlich unverkäuflich. Oder? Die Kunst ist zwar modern, bunt und durch moderne Gegenwartskunst beeinflußt, für das heimische Wohnzimmer aber denkbar ungeeignet. Wer möchte seine Wohngemächer (beispielsweise) mit einem Stück Metall verzieren, ohne dass dem Betrachter selbst bei längerem Nachdenken eine Interpretationsmöglichkeit in den Sinn kommen würde?

Christ-Church

Suchet und werdet finden. Dieser Spruch aus dem Lukas - Evangelium ist am Eingang der
Christ-Church angebracht. Ende Juni 2008 finde ich den Weg in die Rotterdamer Straße 135 - die Kirche liegt ganz in der Nähe der Düsseldorfer Messe und des Aquazoos quasi am Rheinufer.
Ein eigenes Kirchgebäude nennt die anglikanische Gemeinde ihr Eigen. Doch wie die Ausstattung der Kirche beschreiben? Durch einen kleinen Eingangsbereich betritt am den eigentlichen Kirchsaal. Links und rechts des blauen Teppichs, der zum Altarraum führt, stehen diverse Stuhlreihen für die Gottesdienstbesucher. Bunte Glasfenster, eine mit Holz verkleidete Decke, eine umfangreiche Decken- und Wandbeleuchtung, zwei Fahnen, ein Tisch mit Informationsmaterialien und viele andere Kleinigkeiten tragen zu einer gemütlichen, heimeligen Atmosphäre bei.
Wie in katholischen Kirchen üblich, ist der Altarbereich leicht erhöht und durch eine kleine Holzwand von der Gemeinde abgetrennt. Hier gibt es ein buntes, hübsches Glasfenster zu sehen, in dem ein mutiger, reitender Krieger einen Drachen gekämpft. Hat das einen biblischen Bezug? Keine Ahnung. Unter dem Fenster: ein hölzerner Altartisch. In der Mitte davon: ein goldenes Kreuz ohne Jesusfigur mit aufgeschlagener Bibel darunter. Links und rechts: je eine brennende Kerze. Rechts des Altars: Blumenschmuck. Hinter dem Vorhang: ein riesiger blauer Vorhang. Um die Heimorgel und das Klavier - beide stehen vor dem Altar - ist ein kleiner Chor aufgestellt.
Stephen J. G. Seamer heißt der Prediger des Sonntags. Er predigt über Jonas - ja, genau, der Mann, der von einem Wal verschlungen wurde. Ein Lesepult und eine kleine Kanzel befinden sich direkt am inneren Rand der vordersten Sitzreihe. Seamer gelingt es, in leicht verständlichem Englisch und locker in seiner Predigt über den alttestamentarischen Text nachzudenken. Nicht der Teil, in dem sich Jona auf See befindet, steht hier im Vordergrund. Seamer beschäftigt sich mit dem Text, in dem Jona nach Ninive geht, dort das Wort Gottes predigt, Erfolg dabei hat und die Leute von Ninive auf den rechten Weg zurückführen kann. Gott bestimmt unser Leben. Seine Liebe, seine Vergebung sind wichtig für uns. Folgen wir ihm, kann unser Leben gelingen. Dies ist die zentrale Botschaft, die Seamer herüberbringen möchte. Bibellesung, Predigt, Gesang und Gebete bestimmen den Gottesdienst.
"Ich bin jetzt seit rund 3 Jahren in der Gemeinde," erzählt der sympathische und umgängliche 60jährige, der wesentlich aussieht als er eigentlich ist. "Als ich nach Düsseldorf kam, schwächelte die Gemeinde etwas. Daher liegt es mir schon daran, sie wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Und die Sprache? Naja, ich muss halt aufpassen, dass mich jeder versteht. Da überlege ich schon, wie ich was sage." Auch wenn an diesem Sonntag - ferien- und urlaubsbedingt - nicht so viele Gottesdienstbesucher wie sonst gekommen sind, sind die Anwesenden hier doch mit großer Freude dabei. Sie haben offensichtlich gefunden, wonach sie gesucht haben.
 

Die altkatholische Kirche
Sie möchte eine Kirchen von Menschen für heute sein: die altkatholische Kirche. In Düsseldorf - Reisholz liegt eine Gemeinde.
"Die Altkatholische Kirche ist eine von der römisch-katholischen Kirche unabhängige katholische Kirche. Die altkatholischen Kirchen in Deutschland und Österreich und die Christkatholische Kirche in der Schweiz entstanden im Anschluss an das Erste Vatikanische Konzil (1870). Die katholischen Christen, die die Beschlüsse des ersten Vatikanischen Konzils nicht annahmen, wurden von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert und gründeten in der Folge eigene Gemeinden und Kirchen. Hauptkritikpunkte waren dabei die dogmatischen Definitionen vom Jurisdiktionsprimat und von der Unfehlbarkeit des Papstes.

Eine besondere Bedeutung innerhalb der altkatholischen Kirche besitzt die Altkatholische Kirche der Niederlande als Sitz des Altkatholischen Erzbischofs von Utrecht und als erste altkatholische Kirche. Sie wurde durch die Exkommunikation des römisch-katholischen Erzbistums Utrecht und seiner Suffragane Haarlem und Deventer im Jahr 1723 vom Papst unabhängig. Von dieser haben alle anderen altkatholischen Kirchen die apostolische Sukzession erhalten, so das nach offizieller römisch-katholischer Auffassung die altkatholische Kirche zwar als schismatisch gilt, die Weihen der altkatholischen Bischöfe (und Priester) aus Sicht des Heiligen Stuhls und der orthodoxen Kirchen jedoch für gültig erachtet werden.

Theologische Positionen

Gemeinsamkeiten mit der römisch-katholischen Kirche

Gemeinsam mit der römisch-katholischen Kirche, aber auch mit anderen sich als katholisch verstehenden Kirchen (im Wesentlichen die orthodoxen Kirchen und die Anglikanische Kirche, auch die altorientalischen Kirchen), sind:

    * Die Siebenzahl der Sakramente
    * Bewahrung der apostolischen Sukzession
    * Das ganze Eucharistiegebet - bestehend im Wesentlichen aus der Epiklese, d. h. der Herabrufung des Heiligen Geistes auf die Gaben von Brot und Wein, den Einsetzungsworten des Abendmahls, der Anamnese, d. h. dem Gedächtnis der Heilstaten Jesu Christi und der Doxologie (dem Lobpreis) - hat wandelnden Charakter -, dies sind die entscheidenden Bestandteile jedes in der altkatholischen Kirche approbierten Eucharistiegebets.

Unterschiede zu anderen Konfessionen

Aufgrund ihrer Geschichte unterscheidet sich die Alt-Katholische Kirche sowohl von der römisch-katholischen Kirche als auch von den evangelischen Kirchen.

Unterschiede zur römisch-katholischen Kirche

    * Die altkatholische Kirche lehnt die Unfehlbarkeit des Papstes ab. Dies war auch einer der Hauptgründe für die Abspaltung von Rom.
    * Es werden nur Dogmen anerkannt, die vor dem morgenländischen Schisma auf Allgemeinen Konzilien verabschiedet wurden.
    * Es gilt das Glaubensbekenntnis ohne filioque.
    * Alle erwachsenen Kirchenmitglieder (Laien und Geistliche) haben � außer in Glaubensfragen � weitgehende Mitbestimmungsrechte, die vor allem auf Synoden wahrgenommen werden.
    * Die Verpflichtung zur Ohrenbeichte und der Pflichtzölibat der Priester (Priesterzölibat) wurden nach 1873 aufgehoben, ebenso die Gebühren für geistliche Amtshandlungen und das Ablasswesen.
    * Der Gottesdienst wird seit 1877 in der Regel in der Landessprache gefeiert.
    * Die erst im Mittelalter und nur im Westen aufgekommene Transsubstantiationslehre wird nicht als verbindlich anerkannt. Wohl aber teilen die Alt-Katholiken mit den Orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche den Glauben an die bleibende Gegenwart Christi (Realpräsenz) im konsekrierten Brot und Wein der Eucharistiefeier.
    * Christen anderer Konfessionen, die den Glauben an die Gegenwart Christi in den eucharistischen Gaben teilen, sind grundsätzlich zur Teilnahme an der Eucharistie eingeladen.
    * Die römisch-katholischen Mariendogmen des 19. und 20. Jahrhunderts (unbefleckte Empfängnis, leibliche Aufnahme) werden abgelehnt.
    * Frauen werden in den meisten Kirchen zum Priesteramt zugelassen (Frauenordination).
    * Wiederverheiratete Geschiedene werden nicht von den Sakramenten ausgeschlossen.
    * die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist möglich.
    * Die Bibel gilt als übergeordnete Autorität.
    * Besonders bei der sonntäglichen Eucharistiefeier (= Meßfeier) sind die Priester zur Predigt verpflichtet, damit die Ausgewogenheit zwischen Wortverkündigung und Sakrament gewahrt bleibt.

Die Alt-Katholische Kirche sieht in diesen Standpunkten und Reformen keine Neuerungen, die den ursprünglichen, allgemeinen (= katholischen) Glauben der Kirche berühren oder gar verletzen. Vielmehr liegt nach alt-katholischer Auffassung diesen Reformen ein ursprünglicher Katholizismus zu Grunde, der dem Geist des Evangeliums von Jesus Christus und der Tradition der Kirche des ersten Jahrtausends entspricht. Die Änderungen durch das I. Vatikanische Konzil, welches die Unfehlbarkeit und Universaljurisdiktion des Papstes zu verbindlichen Glaubenssätzen erhob, werden dagegen nach wie vor als die eigentlichen ungerechtfertigten ?Neuerungen angesehen. Nach alt-katholischer Auffassung war das I. Vatikanum zu einer solchen Dogmatisierung nicht befugt, weil sich die Unfehlbarkeit und Universaljurisdiktion des Papstes weder biblisch noch historisch begründen lassen, und weil das I. Vatikanum kein wirklich Allgemeines Konzil war. Die orthodoxen, die altorientalischen Kirchen und die Anglikaner waren ebenso wenig in Rom vertreten wie die evangelische Christenheit. Auch unter den anwesenden römisch-katholischen Bischöfen lehnte eine beachtliche Minderheit die neuen Dogmen ab.

Unterschiede zu den evangelischen Kirchen

Gelegentlich wurde den Alt-Katholiken wegen ihrer Reformen (z.B. Einführung der Landessprache, Freigabe des Pflichtzölibats, in jüngster Zeit auch wegen der Einführung der Frauenordination) von römisch-katholischer Seite vorgeworfen, sie seien in Wahrheit verdeckte Protestanten (Neuprotestanten). Diese Behauptung wird jedoch bereits dadurch entkräftet, dass die Alt-Katholiken weder das katholische Sakramentenverständnis noch die apostolische Sukzession aufgegeben haben, und auch dadurch, dass die römisch-katholische Kirche hundert Jahre später die eine oder andere von ihr bis dahin verhinderte oder gar geächtete Reform selbst einführte (z.B. Landessprache im Gottesdienst, Relativierung des Pflichtzölibats für Ständige Diakone, Relativierung der Beichthäufigkeit usw.).

Trotz mancher Gemeinsamkeiten etwa in der Gewichtung der Schrift und der Wahrung des synodalen Prinzips unterscheidet sich die alt-katholische Kirche in ihrem Selbstverständnis jedoch auch deutlich von den protestantischen Kirchen. Ein wesentlicher Unterschied liegt � neben der Bewahrung der apostolischen Sukzession � im Festhalten an der Siebenzahl der Sakramente, wie sie entsprechend auch in der römisch-katholischen und orthodoxen Kirche gefeiert werden:

    * Taufe
    * Eucharistie
    * Buße (Beichte)
    * Firmung
    * Krankensalbung
    * Ehe
    * Ordination (Weihe zum Diakon, Priester oder Bischof)

Besonderes Gewicht kommt hierbei der Eucharistie zu, die nach Möglichkeit in allen alt-katholischen Gemeinden an jedem Sonntag und an den hohen kirchlichen Festen wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten gefeiert werden soll.

Die Alt-Katholische Kirche in ihrer heutigen Form entstand im 18. Jahrhundert in den Niederlanden, genauer im Bistum Utrecht. Dieses Bistum war gegen Ende des 7. Jahrhunderts durch den Heiligen Willibrord begründet worden und gehörte im Mittelalter zur Kölner Kirchenprovinz. Im Jahre 1145 bestätigte Papst Eugen III. dem Kathedralkapitel von Utrecht das Recht, Bischöfe zu wählen, nachdem dies von König Konrad III. und von Bischof Heribert von Utrecht verlangt worden war. Das Vierte Laterankonzil bestätigte dieses Recht im Jahre 1215. Die Kirchenprovinz Utrecht brachte im Jahre 1552 mit Hadrian VI. sogar einen Papst hervor. Im Jahre 1559 erhob Papst Paul V. Utrecht zum Erzbistum und errichtete fünf neue Bistümer in diesem Bereich, darunter auch Haarlem und Deventer. Da der größte Teil der Bevölkerung jedoch dem calvinistischen Glauben anhing, hatte der katholisch gebliebene Rest der Bevölkerung einen mehr als schweren Stand.

Seit 1592 begannen die Jesuiten dort gegenreformatorisch zu wirken und gelangten bald zu einem gewissen Einfluss. Anstatt sich aber dem Herkommen der niederländischen katholischen Nationalkirche anzupassen, richteten die Jesuiten sich ausschließlich nach den Grundsätzen ihres Ordens, wozu eine starke Orientierung zum römischen Zentralismus in der Kirchenverfassung gehörte, ebenso wie theologisch ein unkritischer scholastischer Doktrinismus und eine kasuistische Morallehre. Dadurch gerieten sie in heftigen Gegensatz zum niederländischen Kirchenvolk ebenso wie zum örtlichen Klerus, die sich in der Glaubenslehre der Alten Kirche verpflichtet fühlten und in der Ethik grundsätzlich fundierte Positionen vertraten, vor allem aber die ursprüngliche Kirchenverfassung der nationalkirchlichen Autonomie hochhielten. Jedenfalls wollten sie den Weisungen des Erzbischofs von Utrecht nicht Folge leisten und vertraten den Standpunkt, dass die Niederlande durch die Reformation wieder zu einem Missionsgebiet geworden seien, welches der Papst (natürlich durch die Jesuiten) direkt verwalte. Schließlich erreichten sie im Jahr 1702 bei der römischen Kurie, dass Petrus Codde, der damalige Erzbischof von Utrecht, suspendiert und 1704 auch abgesetzt wurde. Dies wurde zunächst damit begründet, dass Codde sich geweigert hatte, das ?Formular - Alexanders VII. bedingungslos zu unterzeichnen. Daraus schloss die Kurie, dass er ja wohl dem  - von ihr für ketzerisch erachteten - Jansenismus anhängen musste.

Nach dem Ersten Vatikanischen Konzil (1870)

Die Alt-Katholischen Kirchen außerhalb der Niederlande entstanden im Anschluss an das Erste Vatikanische Konzil (1870). Die katholischen Christinnen und Christen, welche die Beschlüsse des ersten Vatikanischen Konzils nicht annahmen, wurden von der römisch-katholischen Kirche exkommuniziert und gründeten daraufhin eigene Gemeinden und Kirchen. Diese Kirchen, die sich seither in Deutschland und Österreich ?Alt-Katholische Kirche in der Schweiz ?Christkatholische Kirche nannten, empfingen die Bischofsweihe für ihre leitenden Geistlichen von der Kirche von Utrecht, deren Erzbischof bis heute den Ehrenprimat in der Alt-Katholischen Kirche und ihrer Internationalen Bischofskonferenz innehat.

Die wesentlichen Konfliktpunkte waren die auf dem Ersten Vatikanischen Konzil formulierten Dogmen von der Unfehlbarkeit des Papstes, sowie das Jurisdiktionsprimat (Rechtsprimat) des Papstes über alle Bischöfe.

In der Utrechter Erklärung von 1889 bekennen sich die alt-katholischen Bischöfe zum alten katholischen Glauben der alten ungeteilten Kirche des ersten Jahrtausends und bekräftigen ihre Ablehnung gegen die ihrer Ansicht nach unrechtmäßigen Machtansprüche des Papstes," stellt die Internetenzyklopädie Wikipedia Theologie und Geschichte dieser kleinen Kirche vor. Es ist Mitte Juli 2008, als ich die Gemeinde in Düsseldorf besuche.
Sonntags um 10.30 Uhr beginnt der Gottesdienst; anschließend ist das Gemeindecafé. Seit 2008 findet der Gottesdienst in der "Thomaskirche" statt. Die Thomaskirche ist die ehemalige evangelische Klarenbachkapelle - die altkatholische Gemeinde hatte das evangelische Gotteshaus am 14. Mai 2007 gekauft und damit erstmals in ihrer in den 1870er Jahren beginnenden Geschichte ein eigenes Gotteshaus. Der Umzug aus der "Thomaskapelle" der evangelischen Tersteegengemeinde in Düsseldorf - Golzheim, wo die Gemeinde fast 25 Jahre untergebracht war, und der Umbau der eigenen Kirche sollte bis zum 30. März 2008 folgen. An diesem Tag weihte Bischof Joachim Vobbe die neue Kirche ein.
Und wie sieht der Gottesdienstraum heute aus? Diverse Stuhlreihen sind halbkreisförmig um einen Altartisch angeordnet, auf dem 2 brennende Kerzen, ein Kelch und Brotteller, Blumen und eine aufgeschlagene Bibel liegen. Ein Lesepult steht hinter dem Altartisch. Eine weiße Wand schließt den Raum ab; links davon befindet sich ein wandgroßes Wandkunstfenster. An der weißen Wand hängt ein stilisiertes Kreuz mit Jesusfigur; eine brennende Kerze und ein Blumentopf stehen darunter. Rechts des Kreuzes steht eine Holzplastik mit einer brennenden Kerze; links vom Kreuz: ein Bild der Sonne mit 3 Kerzen auf Glassäulen darunter.
Ausgehend von dem Paulusjahr, das die katholische Kirche ausrief, setzt sich Pfarrer Herbert Rogmann als Prediger des heutigen Sonntags mit dem Wirken des Paulus auseinander. Ohne ihn herabwürdigen zu wollen, weist Rogmann darauf hin, daß viele Aussagen von Paulus zeitgeschichtlich zu verstehen sind. So hätten viele moderne Frauen Schwierigkeiten damit, daß sie in der Gemeinde still  sein sollten. Auch die Theologie des Paulus ist Rogmann zufolge zweifelhaft.  "Im Schöpfungsbericht steht, daß Gott sieht, daß seine Schöpfung gut ist. Und dann kommt der Sündenfall. Eine Schlange und ein Schlappschwanz von Mann können eine gutaussehende Frau zerstören? Und seitdem sollen wir Menschen die Erbsünde in uns haben? An diesem Punkt wird deutlich, dass wir Menschen uns irren können. Das schließt Joseph Ratzinger und mich mit ein. Durch Adam kommt der Tod in die Welt. Die Gebrechlichkeit und Endlichkeit des Körpers gehören zum Leben."
Für mich persönlich hat diese Predigt eine befreiende Wirkung. Wie drückte es der evangelische Duisburg - Buchholzer Gemeindepfarrer Dietrich Köhler-Miggel aus? "Sünde meint die Entfremdung von Gott." Menschen pauschal zu Sündern zu machen, ohne sich um deren individuelle Lebenssituation zu kümmern, hat daher einen einschränkenden und auch unterdrückenden Charakter. Der Mut, die christliche Theologie von historischem Ballast zu befreien und den modernen, aufgeklärten Menschen anzusprechen, wirkt vordergründig revolutionär, aber auch zukunftsweisend. So kann Kirche Spaß machen.

Kirmes

Sie nennt sich die "größte Kirmes am Rhein": Auch in diesem Jahr findet wieder ein Volkfest auf der Oberkasseler Rheinwiese statt. Mit ihm feiert der über 690 Jahre alte St. Sebastianus Schützenverein mit seinen mehr als 1.500 Schützen den Namenstag seines Schutzpatrons St. Apollinaris am 23. Juli. Daß für Freitag, den 18. Juli 2008, um 22.30 Uhr ein riesiges Feuerwerk geplant ist, sei hier nur am Rande erwähnt.

Auf das Programm des Schützenvereins möchte ich hier nicht eingehen. In gedruckter Form ist es bei der Düsseldorfer Stadtinformation erhältlich.

Die Kirmes findet nun schon zum 107. Mal statt. 165.000 Quadratmeter ist die Kirmes groß. Dass Kirmes teuer ist, brauche ich wohl nicht extra erwähnen. Doch die Düsseldorfer Kirmes bietet die gewohnte Unterhaltung. Raupenbahnen, Achterbahnen, Geisterbahnen, Karussells und Schießbuden sind hier genauso vertreten wie die obligatorischen Fressbuden und Lotterien. Insbesondere für Familien mit Kindern dürfte sich ein Besuch auf jeden Fall lohnen. Ich selbst gehe jedenfalls jedes Jahr auf`s Neue gerne wieder hin.

Ausstellung PARKHAUS
Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens wird der von Karl Heinz Rummeny und Jost Wischnewski betriebene freie Ausstellungsraum PARKHAUS im Malkastenpark eine Jubiläumsausstellung in der Kunsthalle konzipieren. 1997 gegründet, hat PARKHAUS mit seinem kontinuierlichen Programm auf hohem Niveau die freie Ausstellungsszene in Düsseldorf maßgeblich mitgeprägt. Die Schau in der Kunsthalle wird die Konzeption des Ausstellungsortes widerspiegeln, die sich durch Experimentierfreude und ortsspezifische Arbeiten, die Präsentation noch nicht etablierter Künstler und einen Dialog zwischen historischen und jungen Positionen auszeichnet," führt das Programmheft in die Ausstellung ein. Jacqueline Overberg, Eugenio Giliberti, Eduard Winklhofer und Jost Wischnewski sind nur einige der Künstler, die hier zu sehen sind.
Sie zeigen Objekte, Installationen, Lichtkunst, Drucke und Videos, aber auch gut gemalte Bilder. Die hier gezeigte Kunst ist experimentell ausgerichtet  und daher nicht für das heimische Wohnzimmer geeignet. Wer kann und möchte schon überdimensionierte Objekte im Wohnzimmer haben oder von blinkenden Fernsehern belästigt werden? Kunst ist natürlich auch Geschmackssache. Kunst darf natürlich auch experimentieren und neue Formen entwickeln. Dass sie dabei Gefahr läuft, sich intellektuelle Kunstliebhaber als Zielgruppe und Museen als Ausstellungsorte auszusuchen, ist dabei auch erwähnenswert. Galeristen  werden natürlich besser als ich wissen, welche Kunstwerker derzeit marktfähig und gut verkäuflich sind. Ich selbst schreibe nun schon seit längerer Zeit über die regionale Kunstszene. Irgendwie wundert es mich nicht, dass viele Künstler noch einer anderen Erwerbstätigkeit nachgehen, um wirtschaftlich über die Runden zu kommen (beispielsweise eine Professur angenommen haben). Müssten sie von ihrem Produkt "Kunst" leben, könnten sie nicht so "experimentierfreudig" sein, sondern müssten marktorientiert und betriebswirtschaftlich arbeiten. Ob es ihnen schaden würde, wird bestimmt jeder Leser selbst entscheiden können.
"Es gibt 42 Objekte, die teilweise schon im Parkhaus gezeigt wurden, teilweise neu entwickelt wurden," erfahre ich bei der Ausstellungseröffnung.
"Die Hauptarbeit im Parkhaus leisteten die Künstler, die auch zum Erfolg beitrugen. Wir ehrenamtlichen Organisatoren leisteten nebensächliche Banalitäten, wie Rohre verlegen, Wände streichen, Einladungen verschicken und das Equipment bereitstellen," berichtet Karl Heinz Rummeny. "Basis ist das Vertrauen in den Künstler. Sie sollten den Raum bespielen und taten dies meistens sehr erfolgreich. Daher möchte ich Jost und mich gar nicht so in den Vordergrund stellen. Gute Kunst altert nicht. Gute Kunst bleibt immer aktuell."
Der Künstlerverein Malkasten förderte die Ausstellung finanziell genauso wie das städtische Kulturamt.
Geschäfte
Hautcremes, Seifen und Haarshampoos stehen bei "Lush - Frest handmade cosmetics" in der Düsseldorfer Altstadt im Vordergrund. Nicht teure Allerweltsduschgels oder Lippenstifte sind hier zu haben; wer Seife in Käseform oder Hautcremes mit exotischen Düften sucht, ist in diesem kleinen Laden genau richtig. Natürlich wird hier erst einmal die Damenwelt angesprochen; Körperpflegeprodukte für den Herren (wie etwa After Shave) sind hier nicht zu finden. Trotzdem überzeugt die Geschäftsidee. Wer wunderbar duftende und herrlich anzuschauende Dekorationsobjekte für das heimische Badezimmer sucht (und sie unter Umständen sogar verwenden möchte), sollte dieses Geschäft auf der Flinger Straße aufsuchen.


Buddha - Figuren und hinduistisches Nippes, europäischer Modeschmuck und Möbel - Antiquitäten, modische Bekleidung und hübsche Tisch - Kultur - es gibt viel buntes Durcheinander in den drei Ladenlokalen von Lothar Heubel auf der Hohe Straße am Rande der Düsseldorfer Altstadt. Der Besucher taucht hier in eine Kaufwelt ein, wie ich sie in Duisburg schon lange nicht mehr gesehen habe. Sehr persönlich, fast schon privat und intim ist (teilweise) die Verkaufsatmosphäre; ob die angebotenen Produkte in jedes Wohnzimmer / jede Wohnküche passen, sei einmal dahingestellt. Es hat nicht nur was mit dem individuellen Geldbeutel zu tun. Der persönliche Geschmack, die räumlichen Gegebenheiten und ein alternativ angehauchtes Lebensgefühl kommen hinzu. Wem der Sinn nach exotischer Einrichtungskultur steht, der sollte sich dieses Geschäft anschauen.

Kunstsammlung K 20

Ihre qualitativen Schwerpunkte liegen in der Malerei der westeuropäischen und amerikanischen Moderne. der Blick auf die Begründungstaten der modernen Kunst setzt mit einer kleinen Werkgruppe der französischen Fauves um Henri Matisse ein, umfasst individuell gewichtete Ensembles des Kubismus mit Hauptwerken von Pablo Picasso, Georges Braque und Juan Gris, des deutschen Expressionismus mit Ernst Ludwig Kirchner und Emil Nolde, des ?Blauen Reiter mit Wassily Kandinsky und Franz Marc sowie der Abstraktion mit Piet Mondrian und El Lissitzky. Von Paul Klee besitzt die Kunstsammlung mit 94 Werken aus allen Schaffensphasen des Künstlers den zweitgrößten Bestand in Deutschland. Die Malerei der italienischen Pittura Metafisica und des Surrealismus kommt mit einer Gruppe von Werken Giorgio de Chiricos, Carlo Carrás, Max Ernsts, René Magrittes, Yves Tanguys, Salvador Dalis und Joan Mirós in das Museum.
Der qualitative Schwerpunkt der Kunst nach dem 2. Weltkrieg liegt auf der amerikanischen Malerei. Erkennbar wird die entschiedene Absatzbewegung der transatlantischen Kunst gegenüber der europäischen Avantgarde der Vorkriegszeit. Mit den Werken des Abstrakten Expressionismus, zumal mit dem epochalen Gemälde Jackson Pollocks, wird die Neubegründung des amerikanischen Bildbegriffs verdeutlicht. Mit einer Gruppe hochrangiger Bilder von Mark Rothko, Franz Kline und Frank Steffa, mit Werken der entstehenden Pop Art von Andy Warhol eröffnet die Kunstsammlung einen Blick auf die amerikanische Kunst der fünfziger und sechziger Jahre.
Raum- und kontextbezogene Werke der Minimal Art von Donald Judd, Sol Lewitt und Carl Andre, Arbeiten von Joseph Beuys im Zentrum das späte Hauptwerk Palazzo Regale sowie großformatige Tafelbilder von Gerhard Richter, Markus Lüpertz, Per Kirkeby, Ellsworth Kelly und Sean Scully bestimmen das Profil der Sammlung von den siebziger Jahren bis in die neunziger Jahre.
Das K 20 liegt am Rande der Düsseldorfer Altstadt, gegenüber der Kunsthalle und in unmittelbarer Nähe zu Oper und Kunstakademie. Das Gebäude mit der geschwungenen schwarzen Fassade wurde von dem dänischen Architektenteam Dissing + Weitling entworfen und im Jahre 1986 eröffnet. Die Konzeption des Museums als Tageslichtgalerie erlaubt die optimale ästhetische Erfahrung der Kunstwerke, wie das Museum berichtet. Für die Präsentation der Sammlung und für Wechselausstellungen stehen drei Etagen mit 3.200 Quadratmeter Grundfläche zur Verfügung.

Kunstsammlung K 21
Die Kunstsammlung im Ständehaus ist ein Museum für die internationale Kunst der Gegenwart, also für die Kunst des 32. Jahrhunderts. Das Programm des 2. Hauses beginnt in der Zeit um 1980, als die postmoderne Wende die historischen Vorstellungen von Moderne und Avantgarde lockerte und erweiterte. Die Kunst fing damals an, ihre eigene Geschichte kritisch zu überdenken, gab dem Bild, der Erzählung und der Metapher ebenso wie der Heterogenität und der Ambivalenz eine neue Bedeutung. Zugleich fand eine Ausweitung der künstlerischen Medien statt, die über die Fotographie hinaus besonders die bewegten Bilder von Film und Video einbezog und den sozialen Raum selbst zum Medium ihrer Aktivitäten erklärt.
Das K 21 wurde 2002 eröffnet. Es soll einen intensiven Einblick in das Spektrum dieser Kunst an der Zeitenwende geben. Seit 2004 kann das K 21 durch den Erwerb einer bedeutenden Privatsammlung zusätzlich auf einen umfangreichen und differenzierten Bestand von Kunstwerken seit den `80er Jahren zurückgreifen.

Gezeigt wird ein Panorama von Sammlungs- und Ausstellungseinheiten. Dazu gehören Sammlungsmodule mit Arbeiten von Künstlern wie Marcel Broodhaers, Sherrie Levine, Katharina Fritsch, Paul McCarthy, Reinhard Mucha, Juan Munoz, Paul Pfeiffer, Thomas Ruff, Thomas Schütte, Thomas Struth, Gregor Schneider, Bill Viola, Jeff Wall und anderen. Sowohl in diesen wie in anderen Bereichen ergänzen wechselnde Leihgaben punktuell die eigenen Bestände des Museums. Teils sind diese Arbeiten in die Sammlung integriert, teils bilden sie temporäre ?Inseln, mit denen spezielle historische, thematische oder monographische Akzente gesetzt werden sollen.

Im Untergeschoss befindet sich eine etwa 1.200 Quadratmeter große Halle, in der wechselnde Ausstellungen stattfinden. So wurden beispielsweise Werkschauen von Künstlern wie Katharina Fritsch, Daniel Richter, Rodney Graham, Heimo Zobernig, Bernd und Hilla Becher, Thomas Schütte, Luc Tuymans und Darren Almond oder thematische Ausstellungen etwa zur Videokunst gezeigt. Außerdem veranstaltet das K 21 in unregelmäßigen Abständen kleine Ausstellungen in anderen Teilen des Hauses, die jüngeren Künstlern oder speziellen Gesichtspunkten der Ausstellung gewidmet sind.
Für das K 21 wurde das ehemalige Landesparlament von Nordrhein Westfalen, das sogenannte Ständehaus, umgebaut. Es handelt sich um einen repräsentativen Bau des 19. Jahrhunderts, den die Architekten Kiessler + Partner aus München in ein funktionales Museum mit 5.300 Ausstellungsfläche verwandelten. Die große öffentliche Piazza im Innenhof und der spektakuläre gläserne Kuppelraum unter dem Dach sind die Attraktionen. Hier finden unterschiedliche Veranstaltungen statt.
Wen die Muse küßt, der ist als Künstler kreativ. Doch Kunst ist mehr als nur Kreativität. Sie hat auch etwas mit Können zu tun. Wer Künstler sein möchte, muss auch etwas von Farben, Maltechniken und Materialien verstehen. Oder?
Um das herauszufinden, fahre ich Anfang August 2006 in die Kunstsammlung Nordrhein Westfalen. Mit großen Erwartungen kaufe ich mir an der Kasse meine Eintrittskarte, schließe meine Tasche ein, betrete die Ausstellung und fahre hoch in die 2. Etage zum Beginn des Rundgangs.
?Das hätte ich auch gekonnt! Diesen Spruch hörte ich schon oft, wenn es um moderne Kunst geht. Spektakuläre Kunst bekomme ich im K 20 nicht zu sehen. Es ist die altvertraute moderne Kunst, die nicht lange im Gedächtnis hängen bleibt. Jetzt, da ich wieder zuhause bin, könnte ich jedenfalls nicht sagen, was ich da überhaupt gesehen habe. Eigentlich ein schlechtes Zeichen, nicht wahr?
Ich mache mich also auf den Weg zum K 21. Zwei Stationen muss ich mit der Bahn fahren. Dann bin ich an meinem Ziel angekommen. Allein schon die Architektur, die mich hier erwartet, gefällt mir. Die Piazza, das Kuppeldach, die Anordnung der Ausstellungsräume sie bieten einen angemessenen Rahmen für Kunstausstellungen. Auch die Kunst ist hier vielfältig. Bilder sind genauso vertreten wie Fotographie, Objekte und Videokunst. Hier bekomme ich einen Eindruck davon, wie umfangreich und vielseitig, witzig, schön und umfangreich Kunst sein kann. Für mich persönlich ist das K 21 das gelungenere Museum. Als ob die Ausstellungsmacher von der Muse geküsst worden sind.

Landtag NRW
Das Parlament von manchen Kreisen als nutzlose Quasselbude verunglimpft, gilt es Demokraten als höchstes politisches Entscheidungsgremium.
Der Landtag, das Landesparlament von Nordrhein Westfalen, liegt in Düsseldorf. Am Rhein genauer gesagt, am südlichen Rand von Altstadt, Rheinpromenade und Apollo Theater, dort, wo früher Mannesmann mit seiner Zentrale residierte, liegt der Landtag; die Anschrift lautet Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf.
Hell und luftig ist der Plenarsaal. Dies ist mein erster Eindruck. Wer in den Plenarsaal tritt, sieht zuerst das Rednerpult, den Platz des Landtagspräsidenten und stilisierte Landeswappen dahinter. Sie befinden sind genau gegenüber der Eingangstür auf der anderen Seite des Raumes. Die Plätze der Abgeordneten sind in einem Kreis darum angeordnet. Das Wort ?Kreis sei hier das Stichwort. Der Raum hat keine Ecken und Kanten; er ist vielmehr rund gebaut. In der Mitte des Raumes ist quasi als Zentrum auch ein Kreis, der es den Abgeordneten ermöglicht, sich gegenseitig anzusehen. Das Dach? Es ist eine Kuppel aus Glasfenstern, die durch insgesamt 12 Streben getragen wird. Die Schnittmenge der Streben? Ein Kreis, in dessen Mitte sich eine Lampe befindet. Diverse in die Decke integrierte Lampen sorgen für eine gleichmäßige Beleuchtung, so dass an diesem bewölkten Tag ein gutes Sehen möglich ist.

Wer leistet welche Arbeit? schließlich leben Parlament, Ministerien und Behörden von dem Geld, das die Bürger vor Ort erwirtschaften. Daher haben die Menschen vor Ort ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie Politik arbeitet, welche Ergebnisse sie zeitigt und welchen Nutzen die Menschen ganz konkret davon haben. Politik wird den Nimbus des unverständlichen, geheimnisvollen, ohnmächtigmachenden, undurchschaubaren und lobbyverseuchten Metiers verlieren, wenn auf einfache, verständliche und regelmäßige Weise über sie berichtet wird. Dazu gehört es auch, zu der Basis und den Grundlagen zurückzukehren. Wer weiß, wie ein Parlament oder ein Ministerium arbeitet, der wird auch die Scheu davor verlieren.
Die zweite Schiene ist inhaltlicher Natur. Wie funktioniert Politik? Welche Handlungsfelder gibt es? Welche Akteure gibt es und welche Positionen vertreten sie? Wie sehen die rechtlichen Zusammenhänge aus? Wie wird Politik vor Ort umgesetzt? Unabhängig von jeglicher Tagesaktualität wird inhaltliche Grundlagenarbeit erforderlich und notwendig sein müssen, um Politik verständlich zu machen. ?Aus der Praxis für die Praxis könnte hier das Motto lauten. Wenn klar ist, warum eine bestimmte Politik betrieben wird, dann wird Politik für den Besucher verständlich und nachvollziehbar. Dann kann sich der Normalbürger auch ein eigenes Urteil und eine eigene Meinung bilden und Politik verstehen und begleiten.
Großzügig ist der Eingangsbereich des Landtages gestaltet. Eine breite Treppe führt zur Tür des Plenarsaales. Lederne Sitzgruppen bieten die Möglichkeit zu privaten Gesprächen. Ob die Landespolitik wirklich immer in meinem Sinne betrieben wird, kann ich nicht sagen. Ich sehe aber, dass der Landtag ein ansprechendes Gebäude ist und daß das Umfeld für eine vernünftige Politik stimmt.
Nordpark
Der Nordpark ist in Düsseldorf ein Ausflugsziel, das auch von Duisburg aus sehr einfach und schnell zu erreichen ist. Schließlich hält die Straßenbahnlinie U 79 direkt vor der Haustüre.

Der Nordpark entstand 1937 in nur eineinhalbjähriger Bauzeit nach den Plänen des damaligen Düsseldorfer Gartenbaudirektors Willi Tapp. Konkreter Anlaß für die neue Parkanlage war die "Große Reichsausstellung Schaffendes Volk". Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände von den britischen Militärs beschlahmt, ab 1953 aber in kleinen Schritten wieder zurückgegeben. Gartenoberbaudirektor Ulrich Wolf gestaltete ihn in der Folgezeit um. 1975 kam der "Japanische Garten" als Geschenk der örtlichen japanischen Gemeinde hinzu. Er wurde vom Gartenarchitekten Iwakii Ishiguro gestaltet.
Steigt man an der Straßenbahnhaltestelle "Nordpark / Aquazoo" aus, liegt der Nordpark direkt neben dem Parkplatz für den Aquazoo. Allein schon direkt die große Teichanlage mit ihren Springbrunnen, den Rasenanlagen, Blumenbeeten, Bäumen und Hecken, mit der der Nordpark beginnt, sind an sonnigen und warmen Tagen auf jeden Fall sehenswert. Sie laden zum Verweisen ein.
Ein Brunnen sowie eine reine Parkanlage kommen im weiteren Verlauf des Nordparks hinzu. Familien können sich hier genauso tummeln wie Fahrradfahrer, Dauerläufer und Spaziergänger. Gutes Wetter vorausgesetzt, ist der Park auf jeden Fall gut besucht. Bei schlechtem Wetter bietet sich der Aquazoo, der direkt nebenan liegt, als Ausflugsalternative an.

Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf (Mühlenstraße, nähe dem Rathaus in der Altstadt).
"Die Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft wurde am 17. September 1987 mit einer ständigen Ausstellung `Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933 - 1945' im Stadthaus der Mühlenstraße eröffnet, das bis 1934 als Polizeipräsidium diente. Nach dem Auszug der Polizei hatte das Wehrbezirkskommando hier seinen Sitz, und schließlich wurden die Kellerräume als öffentliche Luftschutzräume eingerichtet, von denen Reste erhalten sind.
Die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf hat die Dokumentation des Themas `Verfolgung und Widerstand in Düsseldorf 1933 - 1945' weitergeführt oder auch erstmals begonnen; sie widmet sich der Befragung von Zeitzeugen und dokumentiert die lokale Ausprägung des Nationalsozialismus auf vielfältige Weise. Ihr Hauptanliegen besteht in der Vermittlung dieses Teils unseres kulturellen, sozialen und politischen Erbes," beschreibt ein Faltblatt die Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf.
Ein wenig stiefmütterlich ist die Ausstellung gestaltet. Sie liegt ganz in der Nähe des Rathauses und umfaßt gerade einmal 2 (!) Räumlichkeiten. Viele Schautafeln, aber auch - man höre und staune! - eine Videoinstallation gibt es dort zu sehen.
Der Kampf um das demokratisch - freiheitliche Düsseldorf wird genauso umfanglos beschrieben wie die Verfolgung Andersdenkender oder der Widerstand. Umfangreicher, vor allem aber auch eindringlicher und menschlich anrührender dürfte die Ausstellung schon sein.

Hofgarten
Der Hofgarten liegt am nördlichen Rand der Düsseldorfer Altstadt. Er liegt zwischen Oper, Schloß Jägerhof und Tonhalle / NRW - Forum und wird von der Kaiserstraße durchschnitten. Als er das (heutige) Schloß Jägerhof 1748 - 1772 baute, beauftragte Kurfürst Carl Theodor 1769 den Architekten Nicolas de Pigage damit, einen Park vor den Toren der Stadt zu planen. Der Park gilt auch als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für 700 notleidende Arbeitslose. Der (heute) 27,5 Hektar große Park wurde immer wieder umgestaltet, insbesondere nach Kriegshandlungen. Gartenbauarchitekten wie Maximilian Friedrich Weyhe und Friedrich Hillebrecht hinterlassen hier ihre Handschrift. Der Hofgarten war als ersten Garten / Park in Deutschland nicht einem Fürsten vorbehalten, sondern für die Bevölkerung bestimmt. Früher wie heute gilt der Park als grüne Lunge, Naherholungsgebiet und Treffpunkt der Gesellschaft. Das Theatermuseum liegt mitten im Hofgarten.
Die Parkanlage ist auch von Duisburg aus gute zu erreichen. Die U79-Haltestelle "Nordstraße" liegt ganz in der Nähe. Bei gutem Wetter lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall.