Städtetour West    - Viersen und Kreis Viersen


Besuch in Viersen

Die Anreise erfolgt über Düsseldorf und Mönchengladbach: Auch wenn es etwas abseits am Niederrhein liegt, so ist Viersen nichtsdestotrotz gut mit Bus und Bahn zu erreichen.
Meine erste Station: die evangelische Kreuzeskirche. Das Gebäude ist inzwischen über 300 Jahre alt. Sein Baustil: die Gotik. In ihrer schlichten Gestaltung mit den hellen Wänden und dem fehlenden Schmuck wirkt die Kirche gut reformiert. Der Kaffeedunst führt mich in das benachbarte Kirchencafé. Während ich meine Tasse Kaffee trinke und einen Schokoriegel esse, komme ich mit einer Dame ins Gespräch. Eigentlich wirkt sie ja recht sympathisch. Doch spätestens, als sie versucht, mir Themen wie Hellseherei näherzubringen, geht das Gespräch in eine Richtung, die mir persönlich völlig fremd ist.
Ziemlich schnell lande ich bei meinem Weggang in der nahegelegenen Fußgängerzone. Bäume (einzelne Bäume, aber auch Zweierreihen Trauerweiden), Brunnen und Skulpturen sind hier das vorherrschende Gestaltungselement. Hinsichtlich des Einzelhandels gibt es die üblichen Verdächtigen - O2, dm, Woolworth, Kamps. Nichts besonderes also.
Der Rathausmarkt mit angeschlossenem Busbahnhof, Stadtinformation, Stadtbücherei und anderen öffentlichen Einrichtungen ist für meinen persönlichen Geschmack einer jener nichtssagenden 08 / 15 - Einkaufsmöglichkeiten, die wenig reizvoll sind.
An diesem Tage habe ich Glück. Die katholische St. Remigius - Kirche ist geöffnet. Ich bin mir nicht sicher, was ich von dieser gotischen Hallenkirche halten soll. Die bunten Glasfenster, die offensichtlich biblische Szenen zeigen, fallen mir ins Auge, die Beichtstühle, die Heiligenstandbilder (wen stellen sie dar?), der Altarraum mit seinem Stein gewordenen Inventar (Altartisch, Stühle, Kerzenständer und Kanzel sind tatsächlich aus Stein, nur das frei schwebende Kreuz mit Jesusfigur ist aus Holz) und die angedeuteten Figuren und Szenen an der Wand des Chorraumes kommen hinzu. Rechts des Chorraumes ist ein Marienstandbild mit Jesusfigur. Soll dieser Bereich den Marienaltar andeuten? Keine Ahnung.
Links vom Eingang: ein Remigiusstandbild und goldene Ikonen an der Wand. Rechts vom Eingang: ein riesiges Taufbecken, nicht zu vergessen die riesige Taufkerze an der Wand.
Sie merken es schon, liebe Leser: so chaotisch mein Bericht, so chaotisch wirkt die Kirche auf mich. Mir fehlt die klar strukturierte Innenarchitektur, die mich einlädt, mich hinzusetzen, zur Ruhe zu kommen und mich Gott zuzuwenden.
Erst spät, beim Verlassen der Kirche, erfahre ich, dass die Kunst im Chorraum biblisch - alttestamentarische und kirchengeschichtliche Motive darstellt und von Georg Ettl stammt. Seit wann deutet man Inhalte nur durch Umrisslinien an? Mein Geschmack ist zu altmodisch, um Gefallen daran zu finden.
Und der Skulpturenpark am Kreishaus? Was ist davon zu halten? Moderne, zeitgenössische Kunst bekomme ich zu sehen, die nur wenig Aufregung verspricht. Sie vermittelt mir eher den Eindruck des Stillstandes. Wann wurde die letzte Skulptur auf Dauer angeschafft? Hier ist keine künstlerische Entwicklung, geschweige denn Förderung regionaler oder gar lokaler Kunst zu sehen. Von städtischer oder privater Kulturförderung ist hier jedenfalls nichts zu spüren.
Mein persönliches Fazit: Viersen, du wirst dich anstrengen müssen, willst du für auswärtige Besucher interessant und besuchenswert werden.

"Viersen

Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Viersen
Höhe: 40 m ü. NN
Fläche: 91,07 km²
Einwohner: 75.975 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 834 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 4174741751 (alt: 4060)
Vorwahlen: 0 21 62
Kfz-Kennzeichen: VIE
Gemeindeschlüssel: 05 1 66 032
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Rathausmarkt 1 41747 Viersen
Webpräsenz: www.viersen.de
Bürgermeister: Günter Thönnessen (SPD)

Die Stadt Viersen liegt am linken Niederrhein im Westen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine große kreisangehörige Stadt des Kreises Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Die Stadt ist Sitz des Kreises Viersen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung leitet sich der Stadtname nicht von ?vier Seen ab, sondern von dem alten Namen ?Viers des heute so genannten ?Dorfer Bachs in der Nähe der ?Kaisermühle.

Geografie

Geografische Lage

Der Stadtkern von Viersen liegt bei 51°16' nördlicher Breite und 6°24' östlicher Länge auf etwa 40 Meter über NN.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Viersen erstreckt sich auf einer Fläche von mehr als 9.100 Hektar, darunter etwa 1.600 ha bebaute Flächen, etwa 4.500 ha landwirtschaftlich genutzte Flächen und etwa 2.000 ha Garten, Wald-, Grün- und Wasserflächen.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Viersen ist in folgende vier Stadtteile gegliedert: (Einwohner am 30. September 2005)

* Alt-Viersen (37.179) mit den Ortsteilen Beberich, Bockert, Hamm, Heimer, Helenabrunn, Hoser, Rahser, Rintgen, Robend, Noppdorf, Ummer
* Dülken (20.767) mit den Ortsteilen Bistard, Schirick, Landwehr, Lind, Loosen, Busch, Hausen, Mackenstein, Nette, Ransberg, Klinkhammer, Nord, Waldnielerstraße
* Süchteln (16.591) mit den Ortsteilen Clörath, Dornbusch, Hagen, Hagenbroich, Sittard, Vorst
* Boisheim (2.073)

Geschichte

Wird heute von Viersen gesprochen, so müssen beim historischen Rückblick drei ehemals selbstständige Städte betrachtet werden, nämlich Viersen, Dülken und Süchteln sowie die Gemeinde Boisheim. Diese schlossen sich bei der kommunalen Neuordnung 1970 zur heutigen Stadt Viersen zusammen. Bis dahin verlief die Entwicklung der einzelnen Städte recht unterschiedlich. Dülken, Süchteln und Boisheim gehörten zum Amt Brüggen im Herzogtum Jülich. Viersen lag als geldrische Exklave des Amtes Krickenbeck inmitten des Jülicher Gebietes. Diese Situation beendeten erst die Franzosen 1794.

Ab 1815 gehörte der Niederrhein als Bestandteil der Rheinprovinz zum Königreich Preußen. Damit endete die territoriale Zersplitterung des Gebietes. Die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Territorien hatte direkten Einfluss auf die Entwicklung der drei Gemeinden. Dülken und Süchteln wurden vom Jülicher Landesherrn gefördert und ausgebaut, weil er sie als Grenzstädte gegenüber Geldern stärken wollte. In Viersen behielt das Kölner Stift St. Gereon als Grundherr lange Zeit bedeutenden Einfluss. Es besaß kein Interesse am Ausbau Viersens zu einer Stadt.

Deshalb entwickelte sich die Gemeinde in ihrer Siedlungsstruktur (weit gestreute, einzelne Honschaften) auch anders als die benachbarten Orte Dülken und Süchteln (Stadtkern, Stadtbefestigung). Die seit dem Mittelalter vorhandene Siedlungsstruktur der Gemeinde wurde erst im 19. Jahrhundert verändert. Die Industrialisierung drückte der Landschaft ihren Stempel auf. Mit dem Straßenbau und der Eisenbahn wurden wichtige Verkehrsverbindungen geschaffen, die die Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufstieg bildeten. Die Textilindustrie war der Entwicklungsmotor. Bedeutende Firmen entstanden, die weltweit exportierten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg brach diese Entwicklung ab. Es entstand eine neue, stärker diversifizierte Gewerbestruktur, die z. T. an Strukturen der Vorkriegszeit anknüpfen konnte, z. B. in der Eisen- und Metallverarbeitung und Lebensmittelbranche. Das geistige Leben der drei Städte wurde im Wesentlichen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch den Katholizismus geprägt. Die Reformation fasste nur zaghaft Fuß. Gleichwohl kommt den Protestanten ein bedeutender Anteil bei der Entwicklung der Stadt zu. In Viersen waren z. B. fast alle führenden Industriellenfamilien protestantisch.

Eingemeindungen

* 1. Januar 1970: Städte Dülken (einschließlich Boisheim, das 1968 in Dülken eingemeindet wurde) und Süchteln
* Bis 31. Dezember 1974 war Viersen Kreisfreie Stadt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

* Dülkener Narrenmühle mit Weisheitssaal und Narrenmuseum
* Skulpturensammlung Viersen
* Heimatmuseum
* Städtische Galerie im Park Viersen

Bauwerke

Viersen

* Spätgotische Pfarrkirche St. Remigius aus dem 15. Jh.
* Remigiusplatz mit Gerichtssteinen und Remigiusbrunnen
* Festhalle
* Bongartzmühle (historische Wassermühle von 1246)
* Kaisermühle mit dazugehöriger Gaststätte
* Neues Stadthaus (Rathaus)
* Kriegerdenkmal 1870/71
von Architekt Joseph Kleesattel


in Ortsteilen von Viersen

* Sankt Marien Viersen-Hamm
* St.-Peter-Kirche (Viersen-Bockert)
* St. Notburga-Kirche (Viersen-Rahser)

im Süchtelner Ortsteil Dornbusch

* St. Maria Hilfe der Christen Kirche (Viersen-Dornbusch)

im Stadtteil Boisheim

* Pfarrkirche St. Peter Viersen-Boisheim
* Luzien-Kapelle




Dülken

* Alter Markt
* Neugotische Katholische Pfarrkirche
St. Cornelius
* Wasserturm mit Turmrestaurant ?Windrose
* Rathaus
* Narrenmühle
* Stadtmauer mit ?Gefangenenturm
* Ostgraben, Klostermauer
* Kaiser Wilhelm I.-Denkmal
von Bildhauer Leo Müsch
* Kriegerdenkmal 1914-18 ?Siegfried
von Bildhauer Willy Meller



Sehenswürdigkeiten entsprechend EUROGA 2002

* Begehbares Labyrinth im geografischen Mittelpunkt der Stadt, von J. Vossen
* Steinkreis aus 10 Findlingen im neuen Bezirk Stadtwald-Bahnhof von A. Herzfeld
* Bockerter Heide Naturschutz-/ Waldgebiet im S/W, auf ca. 200 ha bäuerliche Kulturlandschaft
* Bismarcksäule fertiggestellt 1901, saniert 2003
* Nordkanal-Fietsallee

Sport

* Der 1. FC Viersen 05 ist das fußballerische Aushängeschild Viersens. Der langjährige Oberligist spielt seit 2005 wieder in der Verbandsliga Niederrhein.
* Jedes Jahr findet in Viersen das internationale Hochsprung-Meeting, organisiert vom Förderverein Viersener Hochsprungmeeting und der LG 47 Viersen, statt.
* Viersen ist Austragungsort der Dreiband-Billard-Weltmeisterschaft, die alljährlich im März in der Festhalle Viersen veranstaltet wird.

Regelmäßige Veranstaltungen

* Internationales Jazzfestival im September in der Festhalle Viersen (ab 2007 nicht mehr von der Stadt unterstützt)
* Große Karnevalsumzüge in den drei Stadtteilen Viersen, Dülken und Süchteln
* Der jährlich im Sommer stattfindende Kindertrödelmarkt, Deutschlands größter dieser Art. Er erstreckt sich über die gesamte Fußgängerzone im Stadtzentrum, wobei keine Standgebühren zu leisten sind.
* Einmal im Jahr findet in der Viersener Innenstadt das "Watt jeht?"-Kneipenfestival statt, hier wird in vielen Kneipen gleichzeitig Livemusik geboten.
* Der Schöppenmarkt am Aschermittwoch jeden Jahres im Stadtteil Dülken ist einer der größten deutschen Krammärkte
* "Viersen blüht" ist eine Aktion bei der viele bepflanzte Skulpturen die Fußgängerzonen in ein buntes Farbenmeer verwandeln.
* Jährlich am zweiten Septemberwochenende organisiert der Motorradclub "MC Viersen e.V" das `Internationale Bikertreffen`am Stadion Hoher Busch.
* Jährliches `Großes DrachenfestŽ im Herbst am Stadion Hoher Busch
* Des Weiteren finden bis zu 12 jährliche Schützenfeste (teilweise im Wechsel) im Bezirksverband Viersen-Mitte,Dülken-Boisheim und Süchteln statt.

Kulinarische Spezialitäten

Aus der Mispel, der Viersener Stadtwappenpflanze, werden zahlreiche Speisen, z.B. Mispel-Streuselko-ek (Mispelstreuselkuchen), Mispelkonfekt, Mispelmarmelade, aber auch Mispellikör zubereitet. Naturschutzbund und Heimatverein fördern seit Jahren den Anbau und geben die alten Rezepte weiter.

Wirtschaft

Viersen ist Heimat für eine Reihe mittelständischer Produktions- und Dienstleistungsunternehmen. Süßwarenhersteller Masterfoods (Mars (Schokoriegel)) und Kaiser's Tengelmann AG haben hier ihre deutschen Zentralen. Es existieren mehrere Gewerbegebiete. Außerdem befindet sich hier eine Filiale des italienischen Maschinenbauers Marchesini.

Seit 2000 findet in Alt-Viersen, Dülken und Süchteln alle zwei Jahre die Aktion "Viersen blüht" statt, bei der die Innenstädte mit einer Vielzahl von Blumenarrangements geschmückt werden.

Skulpturensammlung Viersen

Die Skulpturensammlung Viersen gehört zu den bedeutenden zeitgenössischen Skulpturenparks Deutschlands.

Geschichte, Bedeutung und Werke

Aus einer Schenkung des aus Viersen in die USA ausgewanderten Bürgers William Pohl an den Viersener Heimatverein sowie aus Spenden und Geldern der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW entstand in den letzten 20 Jahren rund um die Städtische Galerie im Park in der Kreisstadt Viersen eine einzigartige Skulpturensammlung, an der sich renommierte Künstler mit zum Teil aufwändigen Werken beteiligt haben. Als 1992 die 1986/87 konstruierte fünfteilige, fast 12 Meter hohe Stahlskulptur New Star von dem US-amerikanischen Künstler Mark di Suvero auf dem Diergardtplatz errichtet wurde, erhob sich in Leserbriefen ein Proteststurm einheimischer Bürger gegen diese Leihgabe; viele konnten mit diesem abstrakt-modernen Kunstwerk nichts anfangen. Inzwischen hat sich in der Bevölkerung, hervorgerufen durch Aufklärung, zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland und Medienecho, ein Sinneswandel vollzogen.

Ein besonderer Anziehungspunkt dieser Sammlung ist die bronzene Wirbelsäule the articulated column des englischen bildenden Künstlers Anthony Cragg (1996), der diese eigens für Viersen entworfen hatte. Die erste Skulptur war das 1989 errichtete Monument aus Eifeler Basaltlava des Düsseldorfer Kunstprofessors Erwin Heerich (19222004). Der Künstler schenkte der Sammlung 1992 eine Vogeltränke aus gleichem Material; von ihm stammen auch Metall- und Steinbänke, die den künstlerischen Merkmalen der Skulpturensammlung entsprechen. Weitere wichtige Werke im Skulpturenpark:

* David Lauer: Figur, Bronzekörper auf einem Basaltlava-Sockel (1989)
* Karl Horst Hödicke: Kaspar, bronzene Bildsäule (1989)
* Wolfgang Nestler: Position im Schwerpunkt (1997)
* Roberto Matta: Chaosmos (2002)
* Günter Haese: Optimus II, kinetisches Kunstwerk (2007)

1999 wurde eine Grafik-Edition von an der Sammlung beteiligten sowie weiteren Künstlern herausgegeben, deren Verkaufserlös für Neuerwerbungen vorgesehen war; zudem veröffentlichte der Viersener Heimatverein einige kunstwissenschaftliche Begleitpubklikationen," berichtet die Internetenzyklopädie Wikipedia.

"8./9. Jh. Fränkische Saalkirche, älteste, bisher nachgewiesene Steinkirche, mit einer Länge von 17 m und einer Breite von 8,90 m, mit eingezogenem Rechteckchor.
1181/82 Dreischiffige romanische Pfeilerbasilika. Urkundliche Erwähnung 1185, in einer Urkunde des St. Gereonstiftes zu Köln, zu dessen ältesten Besitzungen Viersen gehörte. Der romanische Kirchenbau war 29 m lang und 13 m breit.
14 Jh. Erste Umbauten zu einer frühgotischen Kirche, die aber nicht zu Ende geführt wurden. Der Turm der heutigen Pfarrkirche ist noch aus dieser Zeit (1350), und ist damit 100 Jahre älter als der übrige Kirchen.
15 Jh. Der heutige spätgotische Kirchenbau stammt nach dem Baubefund und einer schriftlichen Überlieferung von 1484, aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts.
16. Jh. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts Fertigstellung des nördlichen Seitenschiffes. Die Größe der heutigen Kirche beträgt : Länge - 38,30 m, Breite - 24 m
19.07.1699 Einsturz der Kirche durch brüchigen Pfeiler im nördlichen Seitenschiff. Erhalten blieben: Chor, Turm und ein Teil des südlichen Seitenschiffes.
1704 Die Kirche war wiederhergestellt. Dies wurde ermöglicht, durch umfangreiche Spenden und Kollekten.
ca. 1840 Abbruch des Kuhr- oder Nachtwächterhauses, das an der Außenmauer des südlichen Seitenschiffes angebaut war und das einen eigenen Zugang in die Kirche hatte.
1859 - 1867 Erneuerung des Langhauses und Renovierung der Pfarrkirche nach Plänen von Vinzenz Statz.
1895 Der gewaltige Westturm wurde durch den Düsseldorfer Architekten Kleesattel restauriert, und ganz mit hellem Tuffstein verkleidet. Vor der Restaurierung von 1895/97 war der Turm nur zu 2/3 mit Tuffstein ummantelt. Der Turm (1350) besteht ganz aus Feldbrandziegelmauerwerk. Im Dachgeschoss über dem Langhaus ist noch das ursprüngliche Mauerwerk vom Gewölbe bis zum Dach des Mittelschiffes sichtbar. Bei der o.a. Restaurierung wurde an der Westseite des Turmes - unterhalb der Galerie - die Jahreszahl 1 8 9 5 -angebracht. Diese Jahreszahl hat nichts mit dem Alter des Kirchenbaues zu tun.
1897/98 Zu beiden Seiten des Turmes wurden Treppenhausbauten für den Aufgang zur damaligen Orgel ausgeführt. Zu diesem Zweck wurden die beiden Seitenschiffe jeweils um 3,50 m nach Westen verlängert. Gleichzeitig wurden die beiden Westseiten der Seitenschiffe mit Reliefgruppen des Aachener Künstlers und Bildhauers Piedboeuf ausgestattet. Nördl. Seitenschiff: Ölbergszene, südl. Seitenschiff: Kreuzigung.
1930 Läuteverbot wegen Einsturzgefahr.
05.10.1930 Polizeilich angeordnete Schließung 1930 der Kirche, wegen starker Risse im Mauerwerk. Umfassende Sanierung und am 23.12. des gleichen Jahres Wiedereröffnung der Kirche.
24.02.1945 Zerstörung der Kirche durch Brand- und Sprengbomben (Dächer, Gewölbe, Innenausstattung).
1946/47 Wiederaufbau der Kirche durch den damaligen Dechant Frenken nach Plänen des Regierungsbaumeisters Wilhelm Hartmann, Köln.
25.09.1949 Feierliche Weihe der wiedererstellten Pfarrkirche.
1951/54 Einbau der neuen Glasfenster nach Entwürfen des Honnefer Kunstmalers Eduard Horst und erstellt in der Glasmalereiwerkstatt Dr. Oidtmann in Linnich.
27.12.1952 Vollendung des neuen Turmhelmes. Höhe des Turmes mit Helm: 61,30 m. Der im Krieg zerstörte Turmhelm war wuchtiger als der heutige, da er insgesamt noch mehr als 6 m höher war. Die damalige Gesamthöhe betrug ca. 68 m.
31.10.1952 Erstes Geläut der fünf nach dem 1953 Krieg neu angeschafften Glocken. Fast alle Glocken waren im 2.Weltkrieg beschlagnahmt und weggeschafft worden, bis auf die Marienglocke von 1506, gegossen von Jan van Venlo und das Glöckchen im Dachreiter, das man bei der Beschlagnahme einfach "vergessen" hatte. Eine zweite Glocke von 1526 hatte auf einem Sammelplatz die Kriegswirren überstanden und kam von dort zurück. Leider fiel das Glöckchen im Dachreiter den Bomben zum Opfer.
1982/84 Umbau im Innern der Kirche, mit archäologischer Untersuchung. und Aufdeckung der Grundmauern der gesamten romanischen Basilika und des Fundes der fränkischen Saalkirche, sowie der Freilegung von 27 Bestattungen, davon 6 Priestergräber.
1984 Einbau der neuen "Woehl-Orgel".
2004 Abschluß der Umgestaltung des Altarraumes zur heutigen Form," beschreibt die örtliche katholische Kirchengemeinde den St. Remigius - Kirchenbau.
 

Kreis Viersen
Der Kreis Viersen verspricht Erholung zwischen Rhein und Maas. Eine halbe Stunde von den Industriezentren und Großstädten an Rhein und Ruhr entfernt, bietet der Kreis Viersen an der Nahtstelle zu den Niederlanden eine abwechslungsreiche, typisch niederrheinische Landschaft mit Wald, Seen, kleinen Flüssen und Bächen, Heide und Moor. Mit solchen Reizen möchte der Kreis Besucher anlocken. "Der Tourismus ist ein Wirtschaftszweig, der in den kommenden Jahren gefördert werden soll," erzählt Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung des Kreises Viersen.
Brüggen ist die gastliche Gemeinde am Niederrhein. Dort ist die Erinnerung an das Mittelalter auch heute noch lebendig. So liegt im Herzen der Gemeinde die 1289 erstmals erwähnte Burg Brüggen, in der sich heute ein Jagd- und Naturkundemuseum sowie die Touristen - Information befindet. "Im Frühling verwandelt sich die Gemeinde in eine der schmackhaftesten Spargelregionen im Kreis Viersen, weil von Mitte April bis Ende Juni auf den sandigen Böden Spargel gestochen wird. Der Spargelanbau in Brüggen existiert bereits seit dem Jahre 60 und prägt somit das landschaftliche Bild in dieser Region, die für gutes Essen und Trinken steht. In Brüggen-Bracht hat sich diese Region mit einer Fläche von 79 ha zur größten zusammenhängenden Spargelanbauregion im Rheinland entwickelt. Eine Anbaugemeinschaft von 11 Spargelbauern schloss sich zusammen, um den Spargel direkt ab Hof oder in Zusammenarbeit mit der Brüggener Gastronomie anzubieten," wirbt die Touristen-Information.
Die Gemeinde Grefrath ist wie geschaffen für die Freizeit. "Nahe unseren niederländischen Nachbarn, nur einen Katzensprung von den Großstädten an Rhein und Ruhr entfernt, liegt Grefrath mitten im Grünen, im herrlichen Naturpark Schwalm-Nette mit seinen dichten Wäldern, Flußauen, romantischen Hügellandschaften und idyllischen Seen. Grefrath bietet sich als Ausgangspunkt für Spaziergänge und Radwanderungen an," wirbt die Touristen-Information, nur um fortzufahren: "Ein besonderer Clou für Besucher ist das Niederrheinische Freilicht- und Spielzeugmuseum Dorenburg. Wunderschön im Erholungs- und Sportpark Schwingboden gelegen, spaziert der Besucher durch ein bezauberndes Museum dort mit dem Herrensitz Dorenburg in der Mitte. Niederrheinische Bauernhäuser, Gärten und Stallungen, Gerberei, Schmiede und Töpferei und eine Kolonialwarenhandlung à la Tante Emma sind einige der Attraktionen aus dem historischen Alltagsleben der Bauern und Handwerker. Eine Idylle, die höchst lebendig ist. Dafür sorgen schon die Schafe, Enten und all' die Tiere, die auf echten Höfen leben. In der Dorenburg machen interessante Ausstellungen über die gute alte Zeit den Besucher `volkskundig'. Das Spielzeugmuseum mit unzähligen Exponaten schönen aber alten Spielzeugs entführt die jungen und alten Besucher in eine Welt der Sehnsucht und Erinnerung."
"Auf gute Nachbarschaft" - so lautet das Motto der Stadt Kempen. "Auch bei Städten gibt es Sympathie auf den ersten Blick: Kempen hat viele Freunde. Es kommt eben gut an und das kommt nicht von ungefähr. Denn diese Stadt ist ein Erlebnis. Und es macht Freunde, hier zu leben. Die schöne Altstadt, in der die Geschichte auf Schritt  und Tritt präsent ist. Ein Einkaufserlebnis in modernen Geschäften. Das reiche Kulturleben, das über Kempen hinaus Akzente setzt. Die Gastlichkeit einer erfrischenden Gastronomie. Den Spaß an Sport und Freizeit," berichtet die Stadt.
Die Gemeinde Niederkrüchten befindet sich im Herzen des Naturparks Schwalm-Nette. "Die Gemeinde Niederkrüchten liegt umgeben von der Schwalm im Norden und Osten und den Niederlanden im Westen und Süden, eine Gegend, die sich durch den Reichtum an Wald, sauberen Gewässern (Schwalm, Venekotensee und Hariksee) und Bruchlandschaften auszeichnet. Von den 6.700 ha Gemeindefläche sind 2800 ha Wald. Einzigartig ist das 55 ha große Naturschutzgebiet `Elmpter Bruch' ca 3,5 km nordwestlich von Elmpt, eine der letzten Wacholderheiden des linken Niederrheins. Manche Sträucher sind über 100 Jahre alt und bis zu 5 m hoch. Dieses Naturschutzgebiet zeugt noch von der einst reichen Bruch- und Moorlandschaft der Schwalm," weist die Gemeinde auf ihre Attraktionen hin.
Die Gemeinde Schwalmtal bietet Freizeit und Erholung im Tal der Mühlen. "Die Gemeinde Schwalmtal erstreckt sich auf einer Strecke von 16 Quadratkilometern im nordöstlichen Gebiet des Naturparks Maas-Schwalm-Nette. Ihr heutiger Name, der bei der kommunalen Neugliederung gefunden wurde, geht auf das Flüsschen Schwalm zurück. Eingebettet in Wälder, Seen und Felder liegen die Ortsteile Waldniel, Amern, Dilkrath und Lüttelforst sowie viele kleine Weiher. Dem Wanderer und Radwanderer hält Schwalmtal ein ausgedehntes Netz an naturnahen und steigungsarmen (Rad)Wanderwegen bereit und ist idealer Ausgangspunkt für Touren durch den gesamten Naturpark. Charakteristisch für den Niederrhein sind die Kopfweiden am Kranenbach, der sich zwischen Ober- und Unterarmen durch saftige Weiden schlängelt," hebt die Gemeindeverwaltung die Reize der Gemeinde hervor.
Ohne Motto tritt die Stadt Viersen an. Sie berichtet lediglich: "Viersen ist eine junge Kreisstadt am linken Niederrhein. Rund 77.000 Einwohner leben in der modernen Einkaufs-, Industrie-, Kultur- und Wohnstadt zwischen Rhein und Maas. Die Stadt liegt in einer aufgelockerten Wald- und Wiesenlandschaft, in der sich eine Reihe von Naherholungsgebieten befinden. Die Anbindung an die benachbarten Großstädte und dei gesamte Region Region und Maas ist durch fünf Autobahn-Anschlußstellen gewährleistet. Die Kreisstadt Viersen bildet das Zentrum dieser Region."
Mit Schlossfestspielen, Schützen und `De Bütt' meldet sich die Stadt Willich zu Wort: "Modern, zukunftsträchtig - und doch voller Geschichte, deren Zeugen an vielen Stellen der Stadt zum Verweilen einladen: So präsentiert sich die junge Stadt Willich, die 1970 aus den vier bis dahin selbständigen Gemeinden Willich, Anrath, Schiefbahn und Neersen gebildet wurde, dem Besucher. Das Schloss in Neersen ist eines der wichtigsten Baudenkmäler in der Stadt. Im 17. Jahrhundert wurde es von Adrian Wilhelm von Virmond von einer Wasserburg zu einer dreiflügeligen Schlossanlage umgebaut. Heute birgt das Schloss einen Teil der Stadtverwaltung - und mit dem prächtigen Schlosspark bietet das Schloss heute unter anderem die Kulisse für die seit mehr als zehn Jahren jährlich stattfindenden Festspiele: Ein ernstes, ein heiteres und ein Kinderstück locken jährlich Tausende von Zuschauern zum Schloss. Doch nicht nur das Neersener Schloss ist für den historisch Interessierten ein Blickfang: Auch das Haus Broich aus dem 13. Jahrhundert, das Haus Stock (1619) und die nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem erbaute Kapelle `Klein Jerusalem' sind sehenswert."
Der landschaftlich schönste Teil des Mittleren Niederrheins bildet der Naturpark Schwalm-Nette, der sich entlang der offenen deutsch-niederländischen Grenze auf eine Fläche von 435 Quadratkilometern ausdehnt. Die Kaiser-Route führt über 370 km auf den Spuren Kaiser Karls des Großen, also von Aachen bis Paderborn. Die Strecke verläuft auf dem Weg, den der fränkische Heerbann im Jahr 775 Richtung Norden bis zur Weser nahm. Der Radwanderer sieht die Eifel genauso wie den Teutoburger Wald und die Paderborner Hochfläche. Die Kaiser-Krone mit Schriftzug und Fahrradsymbol zeigt den Streckenverlauf.
Die Herrensitz-Route ist eine grenzüberschreitende Route zu den niederländischen Nachbarn. 50 Burgen und Schlösser in Deutschland und den Niederlanden besucht der Radwanderer. Die Strecke ist 500 km lang, aufgeteilt in 15 kleine Routen. Der Randwanderer wandelt auf den Spuren der Geschichte im Niederrhein und radelt zu sehenswerten Baudenkmälern. Wer eine Pause einlegen möchte, kann dies am Ufer von Rhein, Niers und Maas tun.
Der Europäische Fernradwanderweg, die Zwei-Länder-Route, führt von der Kaiserstadt Aachen zur ältesten Stadt der Niederlande, nämlich Nimwegen. 275 km lang, möchte diese Route es dem Radwanderer ermöglichen, das gemeinsame europäisch-deutsch-niederländische Erbe kennenzulernen.