Duisburg, 5. April 2022 -
Solidarität mit Schutzsuchenden: Wer im Zuge des
Kriegs in der Ukraine geflohen und in Duisburg
angekommen ist, soll sich auf den Beistand von
Beschäftigten und Betrieben verlassen können. Das
fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
(NGG).
„Von der Hilfe bei der Wohnungssuche
über private Spenden bis hin zu Job-Angeboten – für
die Unterstützung der Geflüchteten kommt es nicht
nur auf den Staat an, sondern auch auf die
Zivilgesellschaft und die Wirtschaft. In
Restaurants, Lebensmittelfabriken und Bäckereien
arbeiten in Duisburg seit jeher Menschen
verschiedenster Kulturen zusammen. Das ist eine
Stärke bei der Integration derer, die in wachsender
Zahl zu uns kommen“, sagt Karim Peters,
Geschäftsführer der NGG-Region Nordrhein.
Die Gewerkschaft verurteilt Putins
Angriffskrieg aufs Schärfste.
„Allerdings darf das Vorgehen des Machthabers nicht
zu Anfeindungen gegen russischstämmige Menschen
führen. Am Arbeitsplatz kommt es darauf an, jetzt
zusammenzustehen“, so Peters.
An die
Betriebe im Lebensmittel- und Gastgewerbe appelliert
er, Geflüchteten, die bereits nach einer
Beschäftigung suchen, eine nachhaltige Perspektive
zu geben. Statt prekärer Stellen wie Minijobs
sollten sie tariflich bezahlte Arbeitsplätze mit
Aufstiegsmöglichkeiten bieten. „Viele Ukrainer
haben einen hohen Bildungsabschluss und arbeiteten
in ihrer Heimat als Fachkräfte. Sie sind auf gute
Jobs angewiesen, gerade auch, um ihre Familien in
dieser Notlage zu ernähren“, betont Peters.
Zudem seien Land und Kommunen gefordert. Bei der
Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums, zusätzlichen
Schul- und Kita-Plätzen und der Anerkennung
ukrainischer Berufsqualifikationen komme es
entscheidend auf den Staat an. „Wichtig sind auch
schnelle und erleichterte Zugänge zu Sprachkursen,
damit den Menschen der Neustart in der Fremde
gelingt. Niemand weiß, wie lange der Krieg noch
dauert. Aber wenn die Geflüchteten in ihr Land
zurückkehren können, sollten sie sich an die Hilfe
hier erinnern. An freundliche und hilfsbereite
Kollegen, Chefs und Ämter“, so der Gewerkschafter.
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