Kontanz/Duisburg, 17. März 2023 -
„Derzeit riskiert die Politik, die Unterstützung der Bürger
für mehr Klimaschutz zu verlieren!“ Diese Ansicht
vertritt der Leiter der Beratungsstelle für Nachhaltige
Entwicklung und Change Management angesichts der kurz
aufeinander bekannt gewordenen Projekte von
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck,
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und der
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Wenn
Forderungen wie ein schnellstmögliches Verbot von Öl- und
Gasheizungen, Verpflichtungen zur energetischen Sanierung
und ein Ernährungsgebot innerhalb weniger Tage auf die
Menschen einprasseln und offenkundig nicht zu Ende gedacht
sind, steht die grundsätzliche Bereitschaft der Bevölkerung
zur Mitwirkung an Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf dem
Spiel. Eine ökologische Transformation kann ohne
partizipatorischen und sozialen Aspekt nicht gelingen!“.
Entsprechend zeigt sich Journalist vom Bodensee erstaunt und
besorgt über die Kommunikation aus Berlin und Brüssel – und
sagt: „Manchmal könnte man durchaus den Eindruck gewinnen,
als würden politische Visionen voreilig an die
Öffentlichkeit transportiert, bevor sie überhaupt auf
ihre Praktikabilität und Umsetzbarkeit überprüft wurden.
Denn an meinem ganz persönlichen Beispiel kann ich durchaus
dokumentieren, zu welcher Verunsicherung die Presseberichte
der vergangenen Tage geführt haben. Bei unserem Wohnhaus hat
der Energieberater aktuell festgestellt, dass man gar nicht
so viel sanieren könnte, damit sich eine Wärmepumpe oder
Biomasse-Heizung effizient nutzen ließe. Außerdem wurde
unterstrichen, dass die Baumasse durch eine etwaige Dämmung
massiv leiden könnte. Als Ergebnis wurde geraten, von einer
Öl- auf eine Gasheizung umzustellen. Soll das nachhaltig
sein?“, fragt der Berater entsprechend.
„Nicht
wenigen Eigenheimbesitzern, die keine Unmengen als Rücklage
bilden konnten, wird durch die Vorhaben der Politik ihre
Altersversorgung genommen. Auch in meinem Fall wäre das so,
wenn man nicht umdenkt. Wer kann sich schon mal eben eine
Pellet-Heizung für 40.000 Euro oder mehr leisten,
gleichzeitig noch Dach- und Fassadendämmung vornehmen, um
Energiestandard D zu erreichen und dann möglicherweise auch
noch Photovoltaik-Anlagen und neue Fenster anzuschaffen. Für
viele Altbauten bedeuten die Pläne der Regierung und der
Kommission das faktische Aus, weil sie zu einem Loch ohne
Boden werden, was Investitionen angeht. Tatsächlich sind die
Kosten derart immens, dass es zu unverhältnismäßigen
Wertverlusten für Immobilien kommt. Und am Ende fragt sich
der pragmatisch denkende Bürger, warum denn ein Land, das
sich in Sachen Nachhaltigkeit ohnehin schon als Vorreiter
etabliert hat, 1.000 Milliarden ausgeben will, während der
Rest der Welt den Klimaschutz schleifen lässt. Wäre es nicht
also sehr viel angebrachter, wonach man in der EU zunächst
einmal diejenigen Häuser auf Vordermann bringt, die bisher
überhaupt keinen energetischen Standard erreicht haben, ehe
man die deutschen Eigenheimbesitzer innerhalb von wenigen
Jahren zur Komplettsanierung zwingt und dadurch alle soziale
Ausgewogenheit des ökologischen Wandels preisgibt?“, so der
Berater für Nachhaltige Entwicklung.
Riehle fügt an:
„Eine Politik, die vorschreibt, wie wir zu essen, zu heizen
und zu leben haben, bevormundet in unverantwortlicher Weise
hinaus und hinterlässt bei den Menschen tatsächlich den
Anschein, dass die Bundesrepublik die Welt retten könne.
Klimaschutz ist ein hehres Ziel und erfordert allemal eine
Veränderung im Denken und Verhalten von uns allen.
Allerdings bringen alle Bemühungen nichts, wenn weder
international gedacht, noch in irgendeiner
Verhältnismäßigkeit vorgegangen wird. Viel eher ist man nun
dabei, Unverständnis und Spaltung zu säen“, so Riehle.
Die Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung
ist kostenlos unter
www.beratung-riehle.de erreichbar.
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