Konstanz/Duisburg, 28. Juli 2023 -
Derzeit wird in Deutschland darüber diskutiert, wie der
Klimaschutz verbessert werden kann. Die Bundesregierung hat
mit umfangreichen Vorschlägen für Verbote auf sich
aufmerksam gemacht, ist bis heute aber wesentliche Antworten
schuldig geblieben, wie die angestoßenen Vorhaben
pragmatisch und realistisch umgesetzt werden sollen. So
scheint noch immer unklar, wie der breitflächige
Heizungstausch mit Blick auf die begrenzte Verfügbarkeit von
Wärmepumpen im großen Stil gelingt.
„Zwar spricht
man offenherzig von Technologieoffenheit, bleibt hierbei
aber mit konkreten Alternativen im Ungefähren“, kritisiert
der Leiter der Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung
und Chance Management, Dennis Riehle (Konstanz). „Einerseits
wissen wir nicht, wie diese Heizungsform in Altbauten
effizient arbeiten kann, ohne Strom um Übermaß zu
verbrauchen. Andererseits scheinen andere Optionen wenig
zukunftsfähig und nicht sonderlich ökologisch, denn Holz ist
zwar ein nachwachsender, aber auch nicht unendlich
verfügbarer Rohstoff, der darüber hinaus zum Verheizen zu
kostbar ist. Und dann gelangt man schnell an die Grenzen der
Möglichkeiten, weil man sich tatsächlicher Ergebnisoffenheit
zu früh verschlossen hat“, erklärt Dennis Riehle, der
Privatpersonen und Unternehmen in der Umstellung auf eine
nachhaltige Lebens- und Produktionsweise berät.
„Es
war beispielsweise ein Fehler, dass Bündnis 90/Die Grünen
das Heizen mit Wasserstoff voreilig als zu teuer abgetan
haben und damit auch die Chance verspielen, dass durch
weitere Innovation und das Fortschreiten der Technologie in
absehbarer Zeit Kosten für Produktion und den Aufbau und die
Nutzung von Leitungssystemen gesenkt werden können. Und auch
die Fokussierung auf das Verbrenner-Aus hat trotz der
Intervention der FDP die Aufmerksamkeit von der
Fortentwicklung der E-Fuels als eine wirkungsstärkere und
durchhaltefähigere Antriebsform weggelenkt. Schlussendlich
verbauen wir uns durch ideologische Scheuklappen zahlreiches
Potenzial für sinnvollere und im Endeffekt Ressourcen
schonendere Wege, die Transformation wirklich bis zum Ende
durchdacht umzusetzen, dabei die Menschen mithilfe von
rationalen Plänen und erreichbaren Zielen von der
notwendigen Veränderung zu überzeugen und schließlich vor
weiteren und neuen Dilemmata wie jenem des krampfhaften
Atomausstiegs bei zeitgleichem Weiterverbrennen der Kohle zu
stehen und unglaubwürdig zu sein. Diese restriktive Politik
und weltanschauliche Verschließung vor dem Vertrauen in die
menschliche und wissenschaftliche Schaffenskraft ist wenig
perspektivisch ausgerichtet, sie nimmt die Luft zum Atmen
derer, die Klimaschutz tatsächlich nachhaltig angehen
wollen“, so Riehle.
Die Beratungsstelle für
Nachhaltige Entwicklung und Change Management ist kostenlos
unter
www.beratung-riehle.de erreichbar.
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