UDE: freestyle-physics begeistert zum 10. Mal
Nachwuchsforscher erobern Campus |
Duisburg, 7.Juli 2011 - Jetzt geht es in die heiße Phase: Mit roten
Köpfen bereiten sich derzeit viele Schüler in NRW auf das große
Finale des freestyle-physics-Schülerwettbewerbs vor. Sie
präsentieren ihre oft verblüffenden Ideen vom 12. bis zum 14. Juli
an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Über 14.000 Kinder und
Jugendliche haben bisher an dem beliebten Wettstreit teilgenommen.
Das Projekt wird unterstützt von der Stiftung Mercator.
Diesmal werden die besten Ideen für den Klettermax 2.0, ein Boot mit
Gewichten, eine Aschenputtelmaschine, ein Katapult, die
Bremsenergie-Rückgewinnung, die Kettenreaktion und eine Wasserrakete
gesucht. Die Nachwuchsforscher experimentierten in kleinen Gruppen
und stellen nun ihre Lösungen in großen Zelten auf dem Campus
Duisburg vor.
„Die beliebteste Aufgabe war das Boot mit zwei Ballast-Gewichten,
das eine Strecke von 1,5 Metern möglichst schnell zurücklegt. 259
Gruppen haben sich dafür angemeldet – das heißt, wir haben am 12.
Juli mehr Boote am Campus als in der Marina Duisburg“, freut sich
Physiker Dr. Andreas Reichert. Neugierig ist er auch auf die
Vorschläge zur Bremsenergierückgewinnung: „Ich bin schon sehr
gespannt, wie die Schüler das umsetzen.“
„Wir möchten mit dem Wettbewerb den
naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs fördern und Schüler für
diese Fachgebiete begeistern“, erklärt Dr. Bernhard Lorentz,
Geschäftsführer der Stiftung Mercator. Die Stiftung Mercator
unterstützt freestyle-physics von 2008 bis 2012 mit 250.000 Euro.
Zum ersten Mal wird in diesem Jahr ein besonderer Forschungspreis
verliehen. Es lockt ein fünftägiger Forschungsaufenthalt an der
Fakultät, bei dem zwei bis vier Schüler ein eigenes Projekt
umsetzen. Das Nanoschülerlabor mit einem Optischen Stereomikroskop,
einem Elektronenmikroskop und einem
Rasterkraft-/Rastertunnelmikroskop kann dafür genutzt werden.
Während des Finales gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, u.a.
mit unterhaltsamen Vorträgen. Die Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis
13 stecken ihre Nase auch in die Labore: Die Forscher erklären ihnen
das naturwissenschaftliche Denken und geben so neue Impulse für das
Fach Physik.
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UDE: Transregio 60 ist den Viren
auf der Spur Erfolge in der Hepatitis- und Aidsforschung |
Duisburg, 6 Juli 2011 -
Mehr als 500 Millionen Menschen
sind weltweit mit HIV oder den Hepatitisviren B und C infiziert.
Forscher der Universität Duisburg-Essen (UDE) und aus Wuhan konnten
nun entschlüsseln, wie Viren chronische Infektionen verursachen. Ein
wichtiger Schritt, damit Impfstoffe und neue Therapien entwickelt
werden können.
Seit 2009 untersucht der deutsch-chinesische Sonderforschungsbereich
Transregio 60, wie es Viren gelingt, dem Abwehrmechanismus des
Körpers zu entkommen. Nach nur anderhalb Jahren intensiver Studien
geben die Virologen jetzt erste große Erfolge zur Bekämpfung von
Hepatitis C und HIV bekannt.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jörg Timm erforscht, wie eine
chronische Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) entsteht. Eine
Krankheit, die häufig Leberentzündungen bis hin zu Leberversagen
verursacht. Auf Basis von aufwendigen Blutproben langjährig
Infizierter konnte sie jetzt den Nachweis erbringen, dass sich die
Viren systematisch an das Immunsystem angepasst haben – und zwar
schnell und bei jedem Patienten individuell.
Diese genetische Annäherung der HCV geht so weit, bis sie nahezu
unsichtbar für die Körperpolizei werden. So bleibt der Kampf des
Immunsystems gegen das Virus häufig erfolglos und die Infektion wird
chronisch. Auch die Impfstoffentwicklung war deshalb bislang
schwierig.
Die Forscher identifizierten jedoch auch Bereiche des Virus, die
sich nicht ändern, da es sonst die Fähigkeit verliert, sich zu
vermehren.
Diese neuen Erkenntnisse über die Virenstruktur können bei der
künftigen Entwicklung von Impfstoffen gegen HCV eine entscheidende
Rolle spielen.
Prof. Dr. Ulf Dittmer und Dr. Kirsten Dietze beschäftigen sich mit
HIV, einer Virusinfektion, die erst im chronischen Zustand zur
Krankheit, der Immunschwäche Aids, wird. In einer Studie mit Mäusen
konnte ihre Arbeitsgruppe jetzt zeigen, dass das Virus bestimmte
Zellen des Immunsystems, so genannte regulatorische T-Zellen, als
Wirt missbraucht, um eine chronische Infektion zu etablieren. Diese
Zellen unterdrücken die Abwehrfunktion von anderen Immunzellen und
verhindern normalerweise Autoimmunerkrankungen. Das HI-Virus aber
vermehrt solche T-Zellen und schaltet damit die Immunabwehr gegen
sich selbst ab. In Mäusen ist es nun erstmals gelungen, während
einer chronischen Infektion die regulatorischen T-Zellen zu
zerstören und damit die körpereigene Abwehr gegen das Virus
wiederherzustellen. Die Krankheitssymptome waren in der Folge
dadurch deutlich abgeschwächt.
Die Forscher hoffen, dass diese neue Therapie schon bald bei
Aids-Patienten eingesetzt werden kann. US-Forscher aus Maryland
haben bereits ein Medikament entwickelt, das auch beim Menschen
regulatorische T-Zellen abschaltet oder zerstört. Bisher wurden
damit Leukämie-Patienten behandelt, bei chronischen Infektionen ist
das Mittel aber noch nicht eingesetzt worden.
Die Forschungserkenntnisse des Transregio 60 sind in folgenden
wissenschaftlichen Zeitschriften erschienen:
Gastroenterology, 2011 Jun;140(7):2064-73, Artikel: "East German HCV
Study Group. CD8(+) T-cell response promotes evolution of hepatitis
C virus nonstructural proteins”.
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Mit mehr Power durch den Uni-Alltag Viele Tipps auf dem
NO-Stress-Day |
Duisburg, 29 Juni 2011 - Überlastet und ausgelaugt?! – Das
Akademische Beratungszentrum (ABZ) hat was dagegen! Zum diesjährigen
NO-Stress-Day am 7. Juli an der Universität Duisburg-Essen (UDE)
organisiert es einen Aktionsnachmittag rund um das Thema. In den
Räumen des SG-Gebäudes am Campus Duisburg können Studierende und
Mitarbeiter Anti-Stress-Techniken erlernen und sich von Experten
beraten lassen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig.
Das Bild vom müßiggehenden Studenten, der bis mittags im Bett liegen
bleibt, ist längst überholt: Anforderungen und Leistungsdruck sind
bei vielen Studierenden hoch und die Freizeit eingeschränkt.
Prüfungsängste, Organisationsprobleme und Geldsorgen sind häufig die
Folge. Hilfe bekommen Betroffene bei den psychologischen
Studienberatern an der UDE.
„Der Stress wird erfahrungsgemäß so lange hingenommen, bis er sich
auch in mangelndem Studienerfolg niederschlägt." sagt
Studienberaterin Elke Muddemann-Pulla vom ABZ. Mit den richtigen
Strategien müsse es gar nicht erst soweit kommen.
Nützliche Gegenmaßnahmen können am NO-Stress-Day des ABZ erlernt
werden:
Experten aus den Bereichen, Medizin, Sport, Ernährung, Psychologie
und Gesundheit beraten Interessierte in einem ganzheitlich,
interaktiv angelegten Programm. Los geht’s um 16.30 Uhr in der Aula
SG 135 am Campus Duisburg.
Zum Auftakt geben Dr. Uso Walter vom Institut für Integrative
Medizin und der Leiter des Hochschulsports Jürgen Schmagold
praktische Tipps. Im Anschluss startet das offene Programm mit
vielen Workshops: Hier darf ausprobiert werden, wie sich Yoga,
Progressive Muskelrelaxation (PMR) und Tai Chi anfühlen, oder wie
sich der eigene Körper bei einer Meditation entspannt. Erleben was
Life Kinetic bewirkt, testen Wii-Fit man ist, herausfinden, welche
individuellen Stressreaktionen einem der Körper zeigt.
Der NO-Stress-Day an der UDE findet mit Unterstützung der Barmer
Gesundheitskasse statt.
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UDE:
Jeder vierte Beschäftigte ist „Ü50“
Info-Veranstaltung am 21. Juni:
Lehrer werden |
Unterschiedliche
Alterserwerbstätigkeit in Branchen
Jeder vierte Beschäftigte ist „Ü50“
Duisburg, 8 Juni 2011 -Noch nie arbeiteten in Deutschland so viele Ältere: Mehr als
sieben Millionen oder über ein Viertel aller
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war im Jahr 2010 über
50 Jahre alt, und ihr Anteil wird weiter wachsen. Das zeigt der
aktuelle Altersübergangsreport aus dem Institut Arbeit und
Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Er wurde im
Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und des Forschungsnetzwerks
Alterssicherung erstellt.
Die Arbeitswelt wird nicht nur aufgrund des demographischen
Wandels „älter“, also weil die geburtenstarken Jahrgänge in die
Jahre kommen. Auch mehr Frauen arbeiten und ein Trend zum
späteren Renteneintritt ist festzustellen – für beide
Geschlechter, in Ost- und Westdeutschland sowie in allen
Qualifikationsstufen. „Angesichts dieser positiven Entwicklungen
darf aber nicht aus dem Blick geraten, dass nur eine Minderheit
die heutige Regelaltersgrenze von 65 Jahren in
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung erreicht“, warnt
der IAQ-Arbeitsmarktforscher Dr. Martin Brussig.
Wie die IAQ-Berechnungen auf Grundlage der
Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit zeigen,
bestehen zwischen den Branchen große Unterschiede:
überdurchschnittlich viele Ältere sind etwa in der öffentlichen
Verwaltung tätig, in der vier von zehn Mitarbeitern über 50 sind
(39,1 Prozent). Auf jeden Dritten trifft das im Bergbau, in der
Energieversorgung, Abwasserwirtschaft und im Wohnungswesen zu.
Allerdings gibt es in diesen Branchen einen hohen Anteil von
Altersteilzeit – viele der als beschäftigt Registrierten sind
faktisch nicht mehr im Betrieb tätig.
Besonders niedrig ist die Zahl der Älteren im Gastgewerbe sowie
in der Informations- und Kommunikationsbranche. Auch im
Baugewerbe liegt der Ü50-Anteil mit 23 Prozent klar unter dem
Durchschnitt aller Beschäftigten (26,2 Prozent).
UDE: Info-Veranstaltung am 21. Juni:
Lehrer werden
Studieninteressierte mit Berufswunsch Lehrer können am Dienstag,
21.
Juni, geballt ihre Fragen los werden: In einem Seminar
informiert die Universität Duisburg-Essen (UDE) über
Zugangsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und mögliche
Fächerkombinationen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Beginn ist um 16 Uhr in Raum R12 S00 H12 am Campus Essen.
Ein Thema ist dabei auch die Umstellung der Lehramtsstudiengänge
auf das Bachelor/Master-System. Wer sich zum kommenden
Wintersemester in NRW neu einschreibt, wird ein Bachelor-Studium
absolvieren, anschließend einen Master of Educaction machen und
dann in den Vorbereitungsdienst – vergleichbar mit dem
Referendariat – gehen.
Vor allem bei den Praxisphasen hat sich viel verändert: In der
Regel macht man schon vor der Einschreibung ein
Eignungspraktikum. Im Bachelor-Studium gibt es dann ein
Schulpraktikum, man kann aber auch andere Berufsfelder
kennenlernen. In der Masterphase wird dann ein ganzes Semester
zum Praxissemester an der Schule.
Während des Seminars am 21. Juni informieren Referenten des
Zentrums für Lehrerbildung, des Landesprüfungsamtes und des
Studienseminars Essen. Veranstalter ist das Akademische
Beratungs-Zentrum Studium und Beruf (ABZ) der Uni.
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UDE: Technik und Naturwissenschaften für junge Frauen
Sommeruni: Noch freie Plätze |
Duisburg, 6. Mai 2011 - Lust auf Technik, Spaß an
Naturwissenschaften? Schülerinnen ab 16 Jahren können das wieder
eine Woche lang bei der „SommerUniversität für Frauen in Natur- und
Ingenieurwissenschaften“ (S.U.N.I.) ausprobieren. Für die spannende
Projektwoche vom 29. August bis 2. September an der Universität
Duisburg-Essen (UDE) sind noch Plätze frei.
Etwa 150 Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bundesgebiet haben jeweils
in den Vorjahren bei der S.U.N.I. ihre Neigungen und bestimmte
Studienfächer getestet. Dieses Jahr stehen über 40 praxisnahe
Veranstaltungen aus der Biologie, Geografie, den Bau- und
Ingenieurwissenschaften, der Mathematik, Physik, Chemie oder den
Wirtschaftswissenschaften zur Wahl. Aber auch der Kontakt mit der
späteren Arbeitswelt kommt nicht zu kurz: Bei einem ganztägigen
Kontaktikum haben die jungen Frauen die Möglichkeit, erste Kontakte
mit Wirtschaftsunternehmen der Region zu knüpfen und in Gesprächen
mit Naturwissenschaftlern und Ingenieuren deren Arbeitsbereiche
näher kennenzulernen.
Anmeldungen sind bis zum 12. August möglich. Das komplette
Veranstaltungsprogramm ist ab Mitte Mai online verfügbar:
http://www.uni-due.de/abz/suni
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China im Wandel |
Duisburg, 27.April 2011 - In der Reihe China im Wandel geht es am
Montag, 2. Mai, im Duisburger Tec-Center um das sensible Thema
Demokratisierung. Dazu begrüßt das Konfuzius-Institut Metropole Ruhr
an der Universität Duisburg-Essen (UDE) einen der einflussreichsten
Intellektuellen der Volksrepublik: Prof. Dr. Yu Keping. Er hält
seinen englischsprachigen Vortrag „Democracy in China: Opportunity
or Challenge?“ um 17 Uhr, anschließend diskutiert er mit dem
Publikum.
Yu, Professor an der renommierten Peking Universität und Direktor
des Chinesischen Zentrums für Vergleichende Politik und
Wirtschaftsforschung, sorgte vor einigen Jahren mit seinem Essay
„Demokratie ist eine gute Sache“ in seinem Land und international
für Aufsehen. Er ist eine Art Mittler zwischen Politik und
Wissenschaft und hat in China zwei Preise ins Leben gerufen: einen
für lokale Umweltpolitik, einen weiteren für lokale
Regierungsführung.
Der UDE und besonders dem Institut für Ostasienwissenschaften ist
Prof. Yu seit vielen Jahren verbunden. Die Uni verlieh ihm 2008 für
seine wissenschaftlichen Leistungen die Ehrendoktorwürde.
Der renommierte chinesische Politologe ist einer gemeinsamen
Einladung des Konfuzius-Instituts und des Graduiertenkollegs „Risk
and East Asia“ am Institut für Ostasienwissenschaften gefolgt.
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UDE: Webseite erklärt Zukunftsszenarien
Wie sich die Stromversorgung verändert |
Duisburg, 18. April 2011 - Die Reaktorkatastrophe in Japan hat die
Debatte über die künftige Stromversorgung neu entfacht. Schnell
aussteigen aus der Kernenergie wollen die meisten hierzulande, doch
es fehlen häufig fundierte Antworten zu den Konsequenzen. Steigende
Kosten, Abhängigkeit von Stromimporten und mehr Emissionen
klimaschädlichen CO2 sind nur einige denkbare Folgen. Der Lehrstuhl
für Energiewirtschaft der Universität Duisburg-Essen (UDE) bietet
nun eine interaktive Plattform, auf der aktuelle Ergebnisse mit
möglichen Energieszenarien verknüpft werden.
Insgesamt fünf Szenarien beschreiben, wie sich die Stromwirtschaft
bis zum Jahr 2050 entwickeln kann – von „Umweltpolitik“ bis zur
„Versorgungssicherheit“ reichen die Zukunftsbilder. Sie liefern
Antworten und regen zum Diskutieren an. „Wir wollen durch die
Veröffentlichung im Internet allen anbieten, sich umfassend zu
informieren“, erklärt Prof. Dr. Christoph Weber. Nicht nur passives
Lesen, sondern auch aktives Kommentieren ist möglich.
Grundlage für die Analyse ist das europäische Strommarktmodell
E2M2s. Es berücksichtigt auch, dass Wind und Sonne nicht immer zur
Verfügung stehen. Der Stromimport aus Nachbarländern wird ebenso
detailliert abgebildet wie die Effekte von steigenden Gas- oder
Kohlepreisen. Zudem wird bedacht, dass neue Kraftwerke nur dann
gebaut werden, wenn damit Geld verdient werden kann. Die
Auswirkungen der Stilllegung von Kernkraftwerken auf Preise,
CO2-Emissionen und den Strommix der Zukunft können somit im Modell
dargestellt werden.
Es gibt sogar die Möglichkeit, aus den Szenarien das eigene
Wunschbild auszuwählen. Diese Entwicklung können die Forscher zwar
nicht herbeizaubern – aber zumindest Antworten auf die Fragen von
Lesern wollen sie in den nächsten Wochen geben. Professor Weber:
„Dass es kein Patentrezept für die Energieversorgung von morgen
gibt, ist vielen klar. Umso wichtiger ist es, dass jeder Vor- und
Nachteile selbst abwägen kann.“
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UDE:
Nominierungsphase des ÖkoGlobes beginnt
Klimafreundliche Mobilitätskonzepte |
Duisburg, 5.April 2011 - Umdenken und trotzdem flexibel bleiben,
denn es muss nicht immer das eigene Auto sein. Neue Ideen und
Projekte aus der Mobilitätsindustrie sind beim 5. ÖkoGlobe-Award
gefragt. Bis Mitte Mai können Unternehmen, Organisationen und
Privatpersonen ihre Konzepte beim ÖkoGlobe-Institut der Universität
Duisburg-Essen (UDE) einreichen. Die Auszeichnungen werden am 6.
September verliehen.
Mit dem Preis werden Nachhaltigkeits-Innovationen im Verkehrs- und
Mobilitätssektor gewürdigt. Es gibt neun Kategorien, darunter neue
Werkstoffe im Fahrzeugbau, nachhaltige Fahrzeugantriebe, innovative
Energieträger und -speicher sowie neue Mobilitätskonzepte. „Gerade
die Geschehnisse im japanischen Atomkraftwerk Fukushima zeigen, wie
wichtig das Umsteuern in unserer Gesellschaft ist“, so
ÖkoGlobe-Initiator und Aktionskünstler HA Schult. „Wir brauchen
einen neuen Ansatz für die Zukunft der Mobilität“.
Jurysprecher Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer betont: „Die
Mobilitätsbranche ist eine der innovativsten Industrien. Wir müssen
ihr großes Veränderungspotenzial nutzen, um neue Formen der
Mobilität zu entdecken, die uns erlauben, den Klimawandel zu
vermeiden. Überlegungen von Ökonomen, die vorschlagen, sich
lediglich darauf einzurichten, mit den Konsequenzen des Klimawandels
zu leben, gehen genau so in die falsche Richtung wie die
Unterbewertung der Risiken der Nuklearenergie.“
Zur Jury gehören die renommierte Energiewissenschaftlerin des DIW,
Prof. Dr. Claudia Kemfert, der Vorstand für Mobilität und Verkehr
des TÜV Rheinland, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, der Thüringer
Wirtschaftsminister Matthias Machnig, das Vorstandsmitglied der DEVK
Versicherungen Engelbert Faßbender, der Automobilwissenschaftler
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer der UDE sowie der Aktionskünstler HA
Schult. Für eine stärkere europäische Ausrichtung wurde Friedrich W.
Gieseler als Präsident von Euresa, dem europäischen Verbund von
Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit, aufgenommen.
Bewerbungen können bis zum 13. Mai beim ÖkoGlobe-Institut
eingereicht werden. Postalisch an das ÖkoGlobe-Institut, Leonie
Hause, Universität Duisburg-Essen, Bismarckstraße 90, 47057 Duisburg
oder per E-Mail an
leonie.hause@uni-due.de.
UDE-Studie: Karrierewege im Einzelhandel Frauen steigen
seltener auf
Frauen können gute Qualifikationen für die Karriere schlechter
verwerten als Männer. Auch bei gleicher Ausbildung schaffen sie
seltener den Aufstieg. Schuld sind nicht nur die Personalpolitik von
Unternehmen und institutionelle Rahmenbedingungen wie Minijobs,
sondern auch die Zurückhaltung mancher Frauen. Das zeigen aktuelle
Forschungsergebnisse zum Einzelhandel aus dem Institut Arbeit und
Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Über höherwertige berufliche Abschlüsse verfügen immer mehr Frauen
im Einzelhandel, wie die IAQ-Arbeitsmarktforscherin Dr. Dorothea
Voss-Dahm heute (5. April) beim Branchenworkshop „Aufstiegs- und
Karrierewege im Einzelhandel“ in Kassel berichtete. Die Frauenquote
bei der Aufstiegsfortbildung „Fachwirt/in Handel“ lag 2006 immerhin
bei 45% und damit neun Prozentpunkte höher als 1991.Die
Qualifizierung „Handelsassistent/in (Einzelhandel)“ schlossen 2006
bereits mehr weibliche als männliche Teilnehmer ab. Doch Karriere
machten Frauen, zumindest in der Vergangenheit, damit kaum: Nur 14
Prozent aller weiblichen Beschäftigten waren 2002 als
Abteilungsleitungen eingruppiert, aber 37 Prozent aller Männer.
Woran liegt das? „Zum einen haben Personalverantwortliche oft noch
ein verzerrtes Bild, was das „natürliche Potenzial“ von Männern und
Frauen in Führungspositionen angeht“, sagt Voss-Dahm. Zum anderen
sehen Frauen selbst den Aufstieg nicht nur positiv, denn: Wer
Führungspositionen im betrieblichen Management im Einzelhandel
übernimmt, muss auch unbezahlte Überstunden leisten, ambitionierte
Kosten- und Ergebnisziele durchsetzen oder unangenehme
Personalentscheidungen treffen, etwa das Stundenvolumen einzelner
Mitarbeiter kürzen.“
Minijobs als Falle im Berufsleben von Frauen
Über 80 Prozent aller Beschäftigten im Einzelhandel haben eine
Ausbildung abgeschlossen, der Frauenanteil der Branche liegt bei 73
Prozent. Mit dieser Konstellation und den gesetzlichen Regelungen zu
Minijobs werden besondere Personalstrategien möglich:
„Personalkosten können bei gleichzeitig längeren Ladenöffnungszeiten
gesenkt werden, wenn die Arbeit in viele kleine Portionen aufgeteilt
wird und Beschäftigte mit kurzer Arbeitszeit nur genau dann
eingesetzt werden, wenn ein hoher Arbeitsanfall zu erwarten ist“, so
die IAQ-Wissenschaftlerin. „Viele gut qualifizierte Frauen arbeiten
zunächst für wenig Geld in Teilzeit oder in Minijobs. Das erweist
sich jedoch oft als unerwünschter Dauerzustand und als Falle für das
weitere Berufsleben, wenn die Kinder groß sind und die Frauen ihre
Arbeitszeiten ausdehnen wollen oder müssen.“
Auch dazu liefert das IAQ Zahlen: Fast zwei Drittel aller Frauen im
Einzelhandel arbeiteten 2008 unterhalb des Vollzeitstandards,
darunter etwa die Hälfte in geringfügiger Beschäftigung. Dagegen
besetzten nahezu drei Viertel aller Männer im gleichen Jahr
Vollzeitjobs. Oft ist Unternehmen nicht bekannt, dass sie Minijobs
wegen der Abgaben teurer zu stehen kommen als
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Und auch viele
400-Euro-Kräfte wissen nicht, dass ihnen gesetzliche Leistungen wie
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, Zuschläge oder
tarifliche Sonderzahlungen zustehen.
Der Branchen-Workshop zum Einzelhandel wurde vom IAQ im Rahmen des
Forschungsprojektes „Beruflichkeit, Organisations- und
Personalentwicklung im Spannungsfeld von Restrukturierung und
Kompetenzsicherung“ organisiert. Das Projekt wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
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