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Gewaltprävention bei
ausländischen Jugendlichen Junge Migranten fordern und fördern |
Duisburg, 19. März 2008
- Die Gewalt unter ausländischen Jugendlichen ist nachweislich
höher, als unter gleichaltrigen Deutschen. Wie man vermeidet, dass
Gewalt und Kriminalität unter diesen Jugendlichen überhaupt erst
entsteht, ist Thema eines Präventionsprojekts mit dem Titel „Medi.Peer
– Mediation durch peer groups“. Geleitet wird es von Prof. Dr.
Hermann Strasser und Dr. Thomas Schweer vom Institut für Soziologie
an der Universität Duisburg-Essen. Das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderte zweijährige Projekt konzentriert sich auf zwei Stadtteile in Duisburg, die einen hohen Anteil an Bewohnern mit Migrationshintergrund aufweisen. Ziel ist es, die Alltagskompetenz von türkischen, arabischen und russlanddeutschen Jugendlichen mit Hilfe eines so genannten Mediatorenprogramms zu fördern und so ihr Selbstbewusstsein, ihre Lebenslage und berufliche Zukunftsperspektive zu verbessern. Die Teilnehmer des Projekts werden so ausgebildet, dass sie mit Hilfe von Deeskalationsstrategien und proaktivem Handeln positiv auf gewaltbereite Jugendliche einwirken können. Die Teilnehmer sollen dahingehend geschult werden, gewaltbereite Jugendliche nachhaltig dazu zu bewegen, auf Gewalt als legitime Handlungsoption zu verzichten. In diesem Zusammenhang wird das Konzept der „Motivierenden Gesprächsführung“ angewendet. Der Vorteil ist klar: Gleichaltrige wirken auf ausländische Jugendliche aus dem eigenen Herkunftsland vertrauenswürdiger als Institutionen wie die Polizei oder das Jugendamt. Dr. Thomas Schweer von der UDE: „Entscheidend ist, dass sich diese Mädchen und Jungen wegen des gleichen kulturellen Hintergrunds, der gemeinsamen Sprache oder ähnlicher Erfahrungen besser verstanden und leichter akzeptiert fühlen. Gezielte Schulung und das Erlernen spezieller Handlungsstrategien können dazu beitragen, diese Aspekte positiv für das Mentorenprogramm zu nutzen“. Neben dem Thema Gewalt stehen auch Gesundheit, Menschenrechte und Menschenwürde auf dem Stundenplan der angehenden Mediatoren. Praktische Einblicke und Hilfestellung aus der Praxis bekommen die Teilnehmer von Ansprechpartnern aus verschiedenen Duisburger Institutionen, wie etwa vom Kommissariat für Jugendkriminalität der Polizei Duisburg oder dem Jugendamt. Die Hauptaufgabe der Projektleiter ist es nun, geeignete Teilnehmer für das Programm zu finden. Es stehen bereits drei Auswahlkriterien fest: So müssen die zukünftigen Mediatoren in der Lage sein, sowohl die deutsche als auch ihre Muttersprache in Wort und Schrift zu beherrschen, zwischen 15 und 17 Jahre alt sein und an einem Auswahlgespräch teilnehmen. Hier soll u.a. am Beispiel einer fiktiven Streitschlichtungssituation überprüft werden, inwieweit die Jugendlichen bereits über soziale und kommunikative Kompetenzen verfügen, die sie für einen Einsatz befähigen. Nach Abschluss des Programms erhalten die Teilnehmer für die jeweiligen Fortbildungen Zertifikate und für ihre Mitwirkung am Programm einen Praktikumsnachweis. Zudem ist geplant, dass das Projektteam die teilnehmenden Jugendlichen bei der Berufsfindung durch Gespräche und die Vermittlung von Lehrstellen unterstützt. |
UDE: Nachruf Prof. Dr. Manfred Vogel |
Die Universität
Duisburg-Essen trauert um Prof. Dr. Manfred Vogel. Duisburg, 12. März 2008 - Der Professor für Zeichnerische Darstellung und Gestaltung verstarb gestern (11. März) überraschend im Alter von 61 Jahren. Vogel, 1946 in Bottrop geboren, begann seine künstlerische Ausbildung nach einer Lehre als Tiefdruckretuscheur 1967 an der Essener Folkwang-Hochschule und setze sie von 1972 bis 1978 als Meisterschüler an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf fort. In den Jahren von 1979 bis 1981 war er Wilhelm-Lehmbruck-Stipendiat der Stadt Duisburg und des Kultusministeriums von Nordrhein-Westfalen. Nach Tätigkeiten als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Niederrhein und an der Kunstakademie Düsseldorf wurde er 1987 Professor an der Fachhochschule Niederrhein, Abteilung Krefeld. Seit 1997 lehrte Vogel an der Universität Duisburg-Essen im Fachbereich Kommunikationsdesign und gehörte dem Fachbereichsrat des Fachbereichs Design an der Folkwang-Hochschule an. Vogel, der als Zeichner, Maler und Fotograf arbeitete, konnte sich als Künstler durch zahlreiche Einzelausstellungen in verschiedenen Städten Deutschlands, aber auch in den Niederlanden und der Schweiz einen Namen machen. Beliebt und bekannt war er besonders im Ruhrgebiet, dem er stets eng verbunden blieb. Das Lehmbruck-Museum ehrte Vogel im vorletzten Jahr anlässlich seines 60. Geburtstages mit einer großen Ausstellung in seiner Heimatstadt. |
UDE: Trauerfortbildung: Noch Plätze frei - Die richtigen Worte finden |
Duisburg, 12. März 2008
- Wer jeden Tag mit trauernden Angehörigen zu tun hat, wie
Pflegekräfte, Pfarrer oder Rettungssanitäter, tut gut daran, sich
für seine Arbeit professionell ausbilden zu lassen. Auf große
Nachfrage stößt deshalb auch ein Weiterbildungsangebot an der
Universität Duisburg-Essen zur personalisierten Trauerbegleitung und
Verlustbewältigung. Sie richtet sich an Berufstätige in sozialen
Feldern, die sich im Umgang mit Trauersituationen und trauernden
Menschen fortbilden möchten. Das Seminar wird bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Wegen der großen Nachfrage wird jetzt eine weitere Gruppe eingerichtet, zu der noch Anmeldungen entgegen genommen werden. Die Teilnehmer können nebenberuflich ein Universitätszertifikat zur Trauerproblematik erwerben. Die einjährige Fortbildung in Essen beginnt am 30./31. Mai 2008 und endet am 19./20. Juni 2009. Sie ist kostenpflichtig und wendet sich auch an Mitarbeiter im Ehrenamt. |
UDE: Info-Veranstaltung für Schüler zu Leistungsnachweisen - Vor dem Abi Scheine sammeln |
Duisburg, 10. März
2008 - Vor dem Abi schon studieren ‑ dieses Angebot macht die Uni
Duisburg-Essen (UDE) Schülern ab Klasse 10 schon seit vielen
Semestern mit Erfolg und steigenden Teilnehmerzahlen. Wer an Leistungsnachweisen oder Zertifikaten interessiert ist, die später auf ein Studium angerechnet werden können, sollte das Vorbereitungstreffen wahrnehmen: entweder am Campus Duisburg Donnerstag, 13. März, um 15 Uhr, in Raum LK 053, Lotharstraße 65 oder am Campus Essen Mittwoch, 2. April, ebenfalls um 15 Uhr in Gebäude T01, Ebene S00, Raum L 12. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. |
UDE-Physiker entwickeln System zur Umwandlung des Klimakillers - Algenreaktor schluckt CO2 |
Duisburg, 10. März
2008 - Der Klimawandel gilt als eines der größten Probleme des 21.
Jahrhunderts. Hauptverantwortlich ist der hohe CO2-Ausstoß, der vor
allem durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ‑ also Öl, Kohle,
Gas oder Holz ‑ entsteht. Um den Treibhauseffekt aufzuhalten,
versuchen sich Wissenschaftler an unterschiedlichen technischen
Entwicklungen. Eine Lösung macht die Natur vor: Grünpflanzen filtern
durch Photosynthese das Treibhausgas aus der Luft. Ähnliches
passiert in Bioreaktoren, wo Grünalgen, bekannt für ihr schnelles
Wachstum, zugeführtes CO2 zu Biomasse umwandeln. Diesen Prozess
wollen Physiker der Uni Duisburg-Essen (UDE) industriell nutzen. Die
Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Hilmar Franke hat einen faseroptischen
Photo-Bioreaktor entwickelt. Das bislang einzigartige System filtert
Kohlendioxid aus dem Abgas fossiler Energieerzeugung. Oder anders ausgedrückt: Die Wissenschaftler haben einen Algenreaktor gebaut, der CO2-Emissionen aus Heizungsanlagen zu Biomasse, sprich Sauerstoff und Algen macht. Der CO2-Vernichter funktioniert so: Auf einem Gebäudedach wird über einen Lichtsammler Tageslicht eingefangen. Dünne hocheffiziente Kabel, so genannte Lichtleitfasern, transportieren das Licht in den Bioreaktor. Hier wird die Algensuppe mit den Emissionen einer Industrieanlage begast. Die Algen verwerten dank des Lichts das CO2 und vermehren sich. Aus den zwei Effekten – Vernichtung von Treibhausgas und Entstehung von Biomasse – lässt sich trefflich Kapital schlagen, erklärt Prof. Franke: „Stichwort Emissionshandel: Wer durch umweltfreundliche Technologien Kohlendioxid einspart, kann überschüssige Verschmutzungs-Zertifikate verkaufen. Stichwort Biomasse: Algen werden schon jetzt in vielen Industriezweigen verwertet. In unserem Fall ließen sie sich als Biotreibstoff oder für Baustoffe vermarkten.“ Die technische Entwicklung des Algenreaktors ist abgeschlossen. Was den UDE-Forschern noch fehlt, sind interessierte Investoren. Die hoffen sie auf der Hannovermesse zu finden, wo sie im April den Prototypen ihrer Entwicklung, ein gläsernes Modell, vorstellen. „Wir denken da an die Biogastechnologie oder an Betreiber von Klär- oder Heizanlagen“, so Franke und rechnet vor: „Ein 50qm großes Dach würde ausreichen, eine Tonne CO2-Emissionen im Jahr umzusetzen. Ein Hallendach von einem Hektar könnte in Deutschland rund 200 Tonnen Treibhausgas vernichten.“ Und auch das spricht aus Sicht des Physikers für das System made in Duisburg-Essen: „Ein Algenreaktor mit einem Hektar Lichtsammelfläche kann mehr als 200 Mal mehr CO2 umsetzen als ein Buchen- oder Eichenwald gleicher Fläche. Auch die Ausbeute gegenüber einem Hektar Mais ist bis zu 20 Mal höher.“ Für Privathaushalte wird der Bioreaktor erst in zweiter Generation geeignet sein. Ein CO2-Filter für kleine Objekte, zum Beispiel für ein Einfamilienhaus, stelle ganz andere Anforderungen an die Technik, sagt Franke. „Die Idee, dass der Schornsteinfeger nicht den Ruß, sondern Algenpulver aus dem Kamin kehrt, ist allerdings sehr reizvoll.“ |
UDE:
Arbeitsmarktexperte sieht geringe Chancen für Aufstieg Einmal Niedriglohn, immer Niedriglohn |
Duisburg, 4. März
2008 - Arbeit zu Niedriglohn soll gering qualifizierten Arbeitslosen
den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern – mit der Aussicht,
sich später in bessere Jobs hocharbeiten zu können. Aber der
Aufstieg fällt schwer. „Die Aufstiege aus dem Niedriglohnbereich
sind in den letzten Jahren deutlich rückläufig“, stellt der
Arbeitsmarktexperte Thorsten Kalina vom Institut Arbeit und
Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen fest. Ende der 80er Jahre gelang es in Westdeutschland noch fast jedem fünften vollzeitbeschäftigten Niedriglohnbeziehenden im Folgejahr einen besser bezahlten Job zu finden. Von 2004 auf 2005 war dies bei lediglich 8,6 Prozent der Beschäftigten der Fall. Über zwei Drittel (68,8 Prozent) der Niedriglohnbeschäftigten verblieben im Niedriglohnbereich. Knapp 14 Prozent waren im nächsten Jahr arbeitslos oder nicht mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die übrigen wechselten in Teilzeit oder Minijobs. Die Chancen, sich wieder nach oben zu arbeiten, stehen schlecht vor allem für Ältere, aber auch andere Gruppen sind überdurchschnittlich betroffen (s. Abbildung): Nur 4,2 Prozent der über 54-Jährigen und 5,5 Prozent der 45 bis 54-Jährigen gelang der Aufstieg, bei AusländerInnen waren es 6,9 Prozent und bei gering Qualifizierten 7,1 Prozent. Von den Männern schaffte immerhin jeder Achte (12 Prozent) den Aufstieg, bei den Frauen nur halb so viele (6,3 Prozent). Wer gut qualifiziert mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss zu Billiglöhnen arbeitet, erreichte im Zeitraum von 2004 auf 2005 immerhin zu 18,1 Prozent einen besser bezahlten Job. Die Untersuchungen des IAQ basieren auf Zahlen aus dem Beschäftigtenpanel der Bundesagentur für Arbeit. Die Auswertung bezieht sich auf Personen, die im Ausgangsjahr sozialversicherungspflichtig vollzeitbeschäftigt waren, Auszubildende sind darin nicht enthalten. Die Gründe für die sinkende Aufwärtsmobilität liegen unter anderem im „Outsourcing“, der Ausgliederung schlecht bezahlter Tätigkeiten in auswärtige Unternehmen oder auch Leiharbeit, denn innerbetrieblicher Aufstieg wird damit abgeschnitten. Kombilohnmodelle – auch die Kombination von Teilzeitarbeit und Arbeitslosengeld II – und Minijobs mit weniger Abgaben halten schlecht Bezahlte in diesen Tätigkeiten fest. Spannende Themen
für Gasthörer |
UDE: Projekt zur
Evakuierung von Großstädten und Ballungsgebieten Berechenbarer Ausnahmezustand Intelligentes System für bundeseinheitliche Auskunft 115 |
Duisburg, 22.
Februar 2008 - Kommt es in einer Großstadt oder einem Ballungsraum
wie dem Ruhrgebiet zu einer Katastrophe, muss eine Evakuierung
systematischen Plänen folgen, um effizient zu sein und Chaos zu
vermeiden. Eine Forschergruppe des Zentrums für Logistik und Verkehr
(ZLV) der Universität Duisburg-Essen entwickelt derzeit ein neues
Evakuierungsmodell und geht dabei ein Grundproblem des Ernstfalles
an: die überaus schwierige Regelung der Verkehrsströme von Menschen
und Fahrzeugen. Fachliche Beratung erhalten die Wissenschaftler um
ZLV-Direktor Prof. Dr. Alf Kimms vom NRW-Innenministerium und von
den Feuerwehren Duisburg und Köln. Die Finanzierung des auf drei
Jahre angelegten Projekts übernimmt die WestLB Stiftung Zukunft NRW.
Bevor ein dichtbesiedeltes Gebiet großflächig geräumt wird, muss schon einiges passieren. Die Explosion eines Kraftwerks oder einer Industrieanlage, eine schwere Überflutung, ein Anschlag – das sind denkbare Szenarien. Sie sind zum Glück bislang nicht eingetreten, doch was wäre wenn…? Ein Ausnahmezustand für die betroffene Großstadt, ihre Menschen und die Rettungskräfte. Straßen, die ‑ ohnehin schon überfüllt ‑ noch voller würden. Hunderttausende Menschen, die nur raus wollten aus der Stadt; andere, die rein müssten, um zu helfen. Und das in möglichst kurzer Zeit. Chaos in dieser Situation, das wäre fatal. Natürlich existieren Krisenpläne für den Fall der Fälle, aber keine systematisch berechneten, wie Prof. Kimms erklärt. Als Experte für Operations Research beschäftigt er sich mit der Optimierung von Strukturen und Abläufen. Das heißt, er erarbeitet für ein reales Problem ein mathematisches Modell und Rechenverfahren, um es zu lösen. „Bei dem Projekt geht es um zwei verschiedene Aspekte: Minimierung der Evakuierungszeit und Maximierung der Evakuiertenzahl in einer bestimmten Zeitspanne“, so Kimms. „Dazu müssen bestimmte Straßen zur Einbahnstraße erklärt und Verkehrströme aus unterschiedlichen Richtungen koordiniert werden.“ Um ein allgemeingültiges Modell zu entwickeln, analysieren und simulieren die Wissenschaftler detailliert die Verkehrsflüsse der verschiedenen Personengruppen. „Fußgänger, Autofahrer, Einsatzkräfte bewegen sich teils in entgegen gesetzte Richtungen“, so Projektmitarbeiterin und Mathematikerin Sarah Bretschneider. „Dennoch darf es nur zu möglichst wenigen Konflikten kommen, jede Sekunde zählt ja bei einer Evakuierung.“ Auch ein Thema: Sammelstellen, von denen Fußgänger, etwa mit Bussen, weiter aus der Gefahrenzone gebracht werden können. Die Bedingungen für eine Großevakuierung und die vielen kritischen Situationen, die es zu berücksichtigen gilt, erarbeiten die UDE-Wissenschaftler in Gesprächen mit den Fachleuten und Praktikern von Feuerwehren und des Innenministeriums. Die weitere Arbeit leisten sie dann am Computer. Die Methoden des Operations Research anzuwenden, ist eine aufwändige wie hoch komplizierte Rechenleistung. Bis Anfang 2011 soll das mathematische Modell stehen. Dann könnte Evakuierung im Wortsinn berechenbar sein. UDE: Intelligentes System für bundeseinheitliche Auskunft 115 Mehr Service durch AmtDirekt Die Idee ist mehr Bürgerservice, die drei Ziffern sind leicht zu merken: Unter 115 sollen Anrufer künftig die bundesweite Behörden-Auskunft an der Strippe haben. Egal, von wo aus sie anrufen oder welches Amt in welcher Kommune sie auch erreichen wollen. An der Umsetzung dieser Idee wird bereits in mehreren Projekten gearbeitet. Eine viel versprechende Lösung liefert der Lehrstuhl „Beschaffung, Logistik und Informationsmanagement“ der Universität Duisburg-Essen (UDE). AmtDirekt heißt der griffige Titel, den das Team um Prof. Dr. Frank-Dieter Dorloff seinem innovativen Konzept gegeben hat. Auf der Computermesse CeBIT (4.-9. März) stellen die UDE-Wissenschaftler ihre mit Praktikern aus Kommunen erarbeitete Software vor. Die Entwicklung einer bundesweiten Behördenauskunft ist technisch besonders anspruchsvoll. Neben der Fülle an Informationen, die verarbeitet und bereitgestellt werden müssen, gibt es unterschiedliche Call-Center- oder Content-Management-Systeme, die Kommunen bzw. Behörden nutzen. „Hier liegt der große Vorteil von AmtDirekt“, sagt Prof. Dorloff. „Unsere Entwicklung lässt sich schnell und mit geringem Aufwand einrichten, in nahezu alle gängigen Anwendungen und Systemlandschaften integrieren und kostengünstig betreiben. Denn sie setzt auf OpenSource-Technologien und muss nicht großartig gepflegt werden. Schon kurz nach Installation liefert AmtDirekt verlässliche Auskünfte über die Dienstleistungen aller am Projektverbund beteiligten Kommunen.“ Bei der Entwicklung von AmtDirekt konnten die UDE-Wissenschaftler auf ihre zahlreichen Projekte mit Kommunen sowie ihre langjährigen Erfahrungen bei der Konzeption und der praktischen Umsetzung von E-Business-Standards zurückgreifen. Unter Nutzung von intelligenten Methoden aus dem Feld der Wissensrepräsentation und der semantischen Technologien haben sie dann ein Modell zur standardisierten Beschreibung kommunaler Dienstleistungen entwickelt. Dabei kommen neben allgemein akzeptierten technischen Verfahren wie WebServices auch so genannte Ontologien zum Einsatz. Diese erlauben es, auch komplexe Informationen anwendergerecht zu strukturieren und standardisiert bereitzustellen. |
Stiftung Mercator
fördert freestyle-physics - Kreative Nachwuchsgewinnung Mercatorstiftung stellt 250 000 Euro zur Verfügung Alle Gymnasien und Gesamtschulen in NRW können teilnehmen |
Duisburg, 5. Februar
2008 -
Mit jährlich über 2.000 Teilnehmern hat sich freestyle-physics zum
größten deutschen Physik-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche
entwickelt. Für das erfolgreiche Projekt an der Universität Duisburg-Essen stellt die Stiftung Mercator für die nächsten fünf Jahre 250.000 Euro zur Verfügung. "Wir möchten dazu beitragen, dass immer mehr junge Menschen Wissenschaft an der Universität erfahren können und sich für naturwissenschaftliche Fächer begeistern", sagt Robert Faulstich, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. "Durch diese Förderung erfährt der kreative Ansatz zur Nachwuchsgewinnung besondere Anerkennung. Sie trägt dazu bei, die Veranstaltung als nordrhein-westfälische Institution mit dauerhafter Perspektive zu verankern." Beim Wettbewerb freestyle-physics, den der UDE-Fachbereich Physik diesen Sommer bereits zu siebten Mal veranstaltet, haben Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 13 die Möglichkeit, an spannenden physikalischen Aufgaben zu tüfteln. Ziel ist es, junge Menschen für Physik zu begeistern, sie anzuregen sich mit neuen Inhalten auseinander zu setzen und sie frühzeitig für eine akademische Ausbildung in naturwissenschaftlichen Fächern zu interessieren. Auch in diesem Jahr gilt es, möglichst kreativ eine der vielfältigen Physik-Aufgaben zu lösen. Neben bewährten Aufgaben wie dem Bau einer Wasserrakete, einer Kettenreaktion oder einer Aschenputtelmaschine warten auch ganz neue Ideen auf die Teilnehmer: So sollen sie zum Beispiel ein Fahrzeug bauen, das die Energie zur Fortbewegung aus seinem Gegenwind gewinnt. Eine weitere Herausforderung ist, einen Wasserläufer zu konstruieren, der sich auf der Wasseroberfläche hält, aber untergeht, sobald man dem Wasser Spülmittel zugibt und so die Oberflächenspannung senkt. Eine Jury aus Wissenschaftlern des Fachbereichs Physik prämiert die besten Wettbewerbsbeiträge während eines mehrtägigen Finales vom 17. bis 19. Juni, an dem die Teilnehmer ihre Lösungsansätze präsentieren. Darüber hinaus haben die Nachwuchsforscher an den Wettbewerbstagen die Möglichkeit, an Laborführungen, Vorträgen und Experimenten teilzunehmen und so das naturwissenschaftliche Denken und Arbeiten hautnah zu erleben. Alle Gymnasien und Gesamtschulen in Nordrhein-Westfalen erhalten in den nächsten Tagen Post von der UDE mit weiteren Informationen zum Wettbewerb. Im Internet unter www.freestyle-physics.de können die diesjährigen Aufgaben eingesehen werden. Für die Teilnahme am Wettbewerb ist eine Anmeldung erforderlich. |
Die Kinderuni
beginnt am 15. Februar - Erdbeben, Gangstörungen, Streiten Junge Frauen in Natur- und Ingenieurwissenschaften - In den Sommerferien zur Uni |
Duisburg, 5.
Februar 2008 - Die neue Runde der Kinderuniversität der Universität
Duisburg-Essen mit vielen spannenden und verständlich aufbereiteten
Themen beginnt am 15. Februar, immer zwischen 17 bis 18 Uhr im
Audimax am Essener Campus an der Segerothstraße. Dieses Mal geht es
um die unruhige Erde und wie sie entstanden ist, um Banken und
Computer, dem Streiten und dem Rechthaben, Gangstörungen und den
Strom aus der Steckdose. Die erfolgreiche Vortrags-Reihe, in denen Uni-Professoren Kindern die Welt erklären, wendet sich an neugierige Nachwuchsforscher zwischen acht und zwölf Jahren. Der Eintritt ist frei. Sie brauchen sich vorher nicht anzumelden, sollten aber rechtzeitig vor Ort sein, weil die 800 Plätze erfahrungsgemäß schnell belegt sind. Ermöglicht wurde das hoch nachgefragte Vorzeigeprojekt durch die Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität, der Sparkasse Essen und der RWE Rhein-Ruhr AG. und die Sparkasse Essen. Das vollständige Programm kann unter www.unikids.de im Internet abgerufen werden. In der ersten Vorlesung am Freitag, 15. Februar, stellt der Geologe Prof. Dr. Ulrich Schreiber unsere unruhige Erde vor. In ihrem Inneren wirken Energien und Kräfte, die fortwährend heißes Gesteinsmaterial umwälzen. Wenn die Erde bebt oder Vulkane ihre glühenden Massen ausspeien, bekommen wir einen kleinen Eindruck von der gewaltigen Energie. Vor mehr als 11.000 Jahren war der letzte Vulkanausbruch in Deutschland. War es wirklich der letzte, und wie entstehen Vulkane eigentlich? Am Mittwoch, 20. Februar, fragt der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Reinhard Jung gemeinsam mit Thomas Diederichs von der Sparkasse Essen danach, wie eine Bank funktioniert und was Computer damit zu tun haben. Am Freitag, 22. Februar, beantwortet der Philosoph Dr. Georg Kamp die Frage, warum wir uns streiten und wer Recht hat. Am Mittwoch, 27. Februar, geht der Kinderorthopäde Dr. med. Matthias Hövel dem Problem nach, warum nicht jeder richtig gehen kann. Am Freitag, 29. Februar, fragt der Theologe Prof. Dr. Ralf Miggelbrink danach, wie die Erde entstanden ist: Schöpfung oder Evolution? Wie der Strom in die Steckdose kommt, erläutert am Mittwoch, 5. März, Physikprofessor Dr. Norbert Treitz zusammen mit Dipl.-Ing. Bernhard Slomka vom RWE. Unter dem Titel "Unikids" wird seit dem Wintersemester 2003/2004 in jedem Semester eine speziell für Kinder konzipierte Vorlesungsreihe veranstaltet. Hochschullehrer erklären in den einstündigen Vorlesungen kindgerecht wissenschaftliche Grundfragen anhand spannender und mitreißender Themen. Ziel der Kinderuni ist es, schon im frühesten Kindesalter mögliche Schwellenängste gegenüber der Universität zu verhindern.
Junge Frauen in
Natur- und Ingenieurwissenschaften - In den Sommerferien zur Uni |