UDE: Gastprofessur an der NRW School of
Gpvernance Peer Steinbrück kommt |
Duisburg, 21. März 2011 - Peer Steinbrück übernimmt im
Sommersemester die "Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung
Mercator" an der NRW School of Governance der Universität
Duisburg-Essen (UDE). Der ehemalige Ministerpräsident
Nordrhein-Westfalens und Bundesfinanzminister wird am Institut für
Politikwissenschaft insbesondere im Master-Studien-gang
"Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung"
lehren. Zur Verleihung der Gastprofessur wird Peer Steinbrück einen
öffentlichen Vortrag halten und sich dabei mit den Konsequenzen der
jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise auseinandersetzen (21.
Juni, 16 - 18 Uhr, Hörsaal LB107, Campus Duisburg). Die
Gastprofessur wird seit 2008 regelmäßig im Jahresturnus von der NRW
School of Governance und der Stiftung Mercator verliehen. Inhaber
waren bisher Wolfgang Clement, Antje Vollmer und Stefan Aust.
Vorrangiges Anliegen ist die Erweiterung des Lehrangebotes durch
Gastwissenschaftler und ausgewiesene Kenner der politischen Praxis.
"Erfahrene Führungspersonen bieten den notwendigen systematischen
Input für den Anwendungsbezug, der unserer politikwissenschaftlichen
Ausbildung stets zugrunde liegt. Überdies sind es immer auch
ideenreiche Persönlichkeiten, die uns kritisch-analytisch anregen",
so Professor Dr. Karl-Rudolf Korte, Direktor der NRW School of
Governance zur Nominierung Steinbrücks. "Mit der Gastprofessur für
Politikmanagement möchte die Stiftung Mercator den Studierenden der
NRW School of Governance neue Impulse geben und konkret in die
Nachwuchsförderung investieren", so Dr. Bernhard Lorentz,
Geschäftsführer der Stiftung Mercator. Die Stiftung Mercator
unterstützt die NRW School of Governance durch Fördergelder in Höhe
von 975.000 Euro, die in die Einrichtung der Gastprofessur, in
Promotionsstipendien, in Förderpreise und in ein Exzellenzprogramm
für Master-Studierende mit Promotions-Befähigung fließen. Zur
Person: Peer Steinbrück, Jahrgang 1947, war von 2002 bis 2005
Ministerpräsident des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes
NRW und von 2005 bis 2009 Bundesminister der Finanzen in der Großen
Koalition. Zwischen 2005 und 2009 war er zudem Stellvertretender
Parteivorsitzender der Bundes-SPD. Der diplomierte Volkswirt war
zuvor in verschiedenen Ministerien und in vielfältigen Bereichen auf
Bundes- wie auf Landesebene tätig. Die NRW School of Governance der
Universität Duisburg-Essen bildet mit innovativen Konzepten
Nachwuchskräfte für die Bereiche Politik, Medien, Verbände,
Wirtschaft und Verwaltung aus. Darüber hinaus bietet sie mit
Unterstützung verschiedener Förderer Postgraduierten hervorragende
Bedingungen für exzellente Promotionen. Dazu zählen Stipendien,
Infrastruktur und betreute Promovendenprogramme.
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UDE: Berufsbegleitendes Seminar für Erzieher - Bildung für die
Kleinsten
Einweihung des Simulators SteelSim - Perfekte Teamarbeit
am Hochofen |
UDE: Berufsbegleitendes Seminar für Erzieher - Bildung für die
Kleinsten
Duisburg, 7. März 2011 - Wissen bietet Perspektiven. Bereits
Kleinkinder sollen an Bildung herangeführt werden – eine große
Herausforderung für Erzieher, Grundschullehrer und Mitarbeiter von
Betreuungseinrichtungen. Das nötige Handwerkszeug liefert das
berufsbegleitende Qualifizierungsangebot „Frühkindliche Bildung“ an
der Universität Duisburg-Essen, zu dem man sich jetzt anmelden kann.
Darin werden theoretische und praktische Erkenntnisse aus der
frühkindlichen Bildung vermittelt. Die Teilnehmer erarbeiten
erzieherische Grundlagen sowie neue pädagogische Trends und Konzepte
aus der Lernforschung. Außerdem beschäftigen sie sich mit
wissenschaftlichen Fragen und deren Einfluss auf die tägliche
Arbeit. So können Erzieher und Lehrer auf veränderte berufliche
Anforderungen vorbereitet und wachsenden Ansprüchen besser gerecht
werden.
Auch die Kinder profitieren von dem Fachwissen der Pädagogen: „Wir
zeigen neue Sichtweisen, die es ermöglichen, alltägliche Dinge in
der Arbeit zu hinterfragen und besser zu machen“, sagt Jürgen Scholz
von der Ruhr Campus Academy. Die Weiterbildungsgesellschaft
organisiert die einjährige Fortbildung, die 2.000 Euro kostet. Sie
umfasst innerhalb eines Jahres zwölf Lerneinheiten und beginnt am
15. Juli.
UDE: Einweihung des Simulators SteelSim
Perfekte Teamarbeit am Hochofen
Es ist so wertvoll wie das Metall, das in den Stahlwerken produziert
wird: das Fachwissen der Kollegen. Wie es sich noch besser nutzen
lässt, hinterfragen Wirtschaftspsychologen mit Kognitions- und
Medienwissenschaft-Studierenden an der Universität Duisburg-Essen.
Die Wissenschaftler haben mit SteelSim einen Hochofensimulator
entwickelt, um konkrete Prozesse der Teamkoordination zu erforschen.
Ende März werden der Hochofensimulator und die ersten
Forschungsergebnisse dazu vorgestellt.
Wie können drei Facharbeiter und ein Schichtleiter guten Stahl
produzieren und dabei gemeinsam den Wirkungsgrad der Anlage erhöhen?
Diese zentrale Frage beschäftigt die Studierenden. Sie untersuchen,
wie Regelverstöße wirken und welche Abläufe sich verbessern lassen.
Vorbereitend machte die Gruppe eine Führung durch die Hüttenwerke
Krupp Mannesmann (HKM) und lernte die tatsächlichen Abläufe bei der
Roheisenerzeugung kennen.
In dem neuen Forschungs- und Trainingssimulator wird dargestellt,
wie sich Sicherheitsaspekte und Teamarbeit beeinflussen. SteelSim
simuliert eine Leitwarte. Drei Bediener arbeiten an jeweils eigenen
Stationen, um gemeinsam Roheisen durch Reduktion von Eisenerzen zu
gewinnen. Sie sind zuständig für die Dosier- und Sinteranlage, für
Bunker und Winderhitzer sowie für den Hochofen und den Abtransport
des Roheisens. Zusätzlich kann ein Schichtleiter an einem vierten
Arbeitsplatz in den Prozess eingreifen. „Das ist Teamarbeit, denn
die Aufgabe ist so aufgeteilt, dass sie sich koordinieren müssen, um
die Qualität und Produktionsleistung zu optimieren, und auf mögliche
technische Störungen einzugehen“, erklärt Prof. Dr. Annette Kluge
die Anlage. Gemeinsame Abstimmungen und das Mitdenken für den
anderen sind unverzichtbar.
Ein Simulator ist nötig, da im Realbetrieb keine kontrollierten
Experimente durchgeführt werden können. „Beispielsweise kann man
dort nicht einfach die Großbildprojektion abschalten, um zu sehen,
ob sich dadurch die Koordinationsleistung verschlechtert. Im
Experiment lassen sich dagegen Auswirkungen des Führungsstils auf
die Teamleistung gezielt analysieren“, so Professorin Kluge. Aufgabe
der Studierenden war es zudem „Technik und technische Prozesse
verständlich zu erklären, so dass man in der Lage ist, damit auch zu
arbeiten“. Denn häufig beklagen die Mitarbeiter, dass man sich nicht
an Anweisungen halten könnte, da niemand die Ausführungen verstehe.
Deshalb sind verständliche Handbücher von zentraler Bedeutung. Auch
damit befassen sich die Studierenden in dem Projekt. |
UDE: Bundesweite Umfrage unter Fußballfans wird ausgewertet
Lässt Tradition die Kasse klingeln? |
Duisburg, 28. Februar 2011 - UDE: Geld schießt Tore, klagen
Fußballfans gerne, wenn die Vereine, die Millionen in Umfeld und
Spieler investieren können, in der Tabelle ganz oben stehen. Aber
was zählt, abgesehen vom sportlichen Erfolg, um einen Club gut zu
finden? Beeinflussen Tradition, Nachwuchsförderung, soziales
Engagement und solide Vereinsführung das Image, so dass der
Fußballinteressierte zum Anhänger wird, ins Stadion geht, Fanartikel
kauft oder gar Mitglied wird? Darum ging es bei einer bundesweiten
Online-Befragung, die der Lehrstuhl für E-Entrepreneurship und
E-Business der Uni Duisburg-Essen (UDE) jetzt durchgeführt hat.
Unterstützt von Fußballmedien, 13 Vereinen und einem Fanclub-Verband
haben sich über 6.100 Personen beteiligt.
Zwei wirtschaftswissenschaftliche Aspekte interessieren Prof. Dr.
Tobias Kollmann und Marvin Karczewski bei der nun beginnenden
Datenauswertung: Zum einen wollen sie Imageprofile für die
teilnehmenden Vereine erstellen – mitgemacht haben zwei Erst-, neun
Zweitligisten sowie zwei unterklassige Clubs mit über
hundertjähriger Geschichte. Zum anderen möchten sie herausfinden,
wie Fan-Wahrnehmung und der wirtschaftliche Erfolg eines
professionellen Fußballvereins zusammenspielen. „Eine wichtige Frage
ist, ob eine gute Vereinsführung nicht den Aspekt Tradition ergänzen
bzw. vielleicht sogar wettmachen kann, wenn es darum geht, den
Umsatz zu steigern“, erklärt Kollmann.
Im ersten Teil der komplexen Erhebung erhielten die Teilnehmer
Szenarien, in denen ein fiktiver Verein ganz unterschiedlich
beschrieben wurde, zum Beispiel wenig traditionsreich, dafür aber
besonders sozial engagiert, den Nachwuchs fördernd, aber mit
schwachem Vorstand. In ausführlichen Fragen konnten sie dann diesen
Club bewerten und ihre „Kaufbereitschaft“ ausdrücken: Was war ihnen
sympathisch, was wirkte unseriös, würden sie sich ein Heimspiel
anschauen oder treuer Anhänger werden?
Im zweiten Teil durften die Teilnehmer angeben, wie sie ihren
Lieblingsverein aktuell wahrnehmen. Dazu konnten sie Attribute aus
einer langen Liste wählen, von fannah, ehrlich und regional
verwurzelt bis hin zu konservativ, unprofessionell und farblos.
Was bei der Analyse der Daten – Ergebnisse werden im Frühjahr
erwartet - herauskommen wird? Die beiden fußballbegeisterten
Wissenschaftler sind selbst gespannt. „Es wird zum Beispiel immer
vermutet, dass Tradition dem Fan wichtig ist. Ob sie aber
tatsächlich die Kassen klingeln lässt, ist nicht gesagt“, so Marvin
Karczewski.
Als Erfolg sieht er die Studie jetzt schon. „Nicht nur die Resonanz
unter den Anhängern war gut, auch von den Vereinen haben wir
durchweg positive Rückmeldungen bekommen.“ Dass nicht alle Erst- und
Zweitligisten mitgemacht haben, sei zu erwarten gewesen. „Das ist
oft eine Grundsatzentscheidung, da viele für solche Studien
Marktforschungspartner haben.“ An den Ergebnissen dürften dennoch
Clubs aus allen Spielklassen interessiert sein, „weil sie
Möglichkeiten zeigen, sich außerhalb des Sportlichen zu
positionieren.“ Für Marvin Karczewski lohnt die aufwändige
Untersuchung auf jeden Fall. Er nutzt sie für seine Doktorarbeit.
An der Befragung waren folgende Vereine/Partner beteiligt
(alphabetisch): DSC Arminia Bielefeld, FC Augsburg, FC St. Pauli,
Fortuna Düsseldorf, FSV Frankfurt, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen,
Schalker Fan-Club Verband, SC Rot-Weiß Oberhausen, TSV 1860 München,
VfL Bochum, VfL Osnabrück, VfL Wolfsburg, Viktoria Köln 1904 sowie
als Multiplikatoren: 11freunde.de, deutschlandklickt.de, RevierSport
und Virtual Kicker League. |
UDE: freestyle-physics geht in die 10. Runde
Klettermax, Katapult und Kettenreaktion |
Duisburg, 23. Februar 2011 - „Diese Begeisterung für
wissenschaftliche Fragen ist etwas Besonderes. Sie wird immer größer und
hat den Schülerwettbewerb freestyle-physics zu einer festen Institution
gemacht“, freut sich Dr. Andreas Reichert von der Uni Duisburg-Essen. Es
ist beeindruckend zu sehen, wie sich jedes Jahr über 2.500 Kinder und
Jugendliche wochenlang intensiv mit den kniffeligen Aufgaben
beschäftigen. freestyle-physics startet nun in die 10. Runde. Ermöglicht
wird der erfolgreiche Wettbewerb durch die Unterstützung der Stiftung
Mercator.
Im Internet sind ab sofort die sieben aktuellen Aufgaben zu finden. Es
gibt vier komplett neue Fragen: So muss Klettermax 2.0 ohne fremde Hilfe
eine steile glatte Fläche bewältigen. Bei der Bremsenergie-Rückgewinnung
soll ein Fahrzeug beim Herabfahren einer schiefen Ebene die ‚gewonnene’
Energie nutzen, um danach möglichst weit rückwärts wieder
hinaufzufahren. Gesucht wird außerdem das beste Katapult, das
Zielscheiben in vier, sechs und acht Metern Entfernung genau trifft. Und
ein möglichst reibungsfrei fahrendes Boot könnte auch James Bond
gefallen.
Wer sich lieber an der Kettenreaktion, einer Aschenputtelmaschine oder
einer Wasserrakete versuchen möchte – diese bewährten Aufgaben gibt es
wieder. Bis zum 12. Juli können interessierte Schüler der
Jahrgangsstufen 5 bis 13 an den Lösungen tüfteln.
Präsentiert werden ihre oft verblüffenden Ideen anschließend in großen
Zelten auf dem Campus Duisburg: Vom 12. bis zum 14. Juli sucht die
gesamte Physik-Fakultät der UDE die genialsten Lösungen und die besten
Nachwuchsforscher. In den vergangenen Jahren haben bereits über 14.000
Schüler an dem Wettstreit teilgenommen. Dabei steckten sie ihre Nase
auch in die Physiklabore; die Forscher erklärten in kurzen Vorträgen das
naturwissenschaftliche Denken und Arbeiten. Das wirft sicher ein neues
Licht auf das Schulfach Physik.
Die Stiftung Mercator unterstützt freestyle-physics von 2008 bis 2012
mit 250.000 Euro. „Ziel der Stiftung Mercator ist es, mit dem Wettbewerb
den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs zu fördern und Schüler
für diese Fächer zu begeistern“, so Dr. Bernhard Lorentz,
Geschäftsführer der Stiftung Mercator.
UDE: Heute beginnt die Kinderuni
Kinderleichte Antworten auf schwierige Fragen
Warum tragen Ritter Rüstungen? Was hat eine Wii mit der Wüste zu
tun?
Wer war Odysseus? Wie gefährlich sind Parasiten? Glauben alle an
einen Gott? Und wie zeigt man in anderen Religionen, dass man
glaubt? Gar nicht so einfach, Antworten zu finden, die jedes Kind
versteht. Dass es geht, zeigt ab morgen (23.2.) die Uni
Duisburg-Essen (UDE) und lädt alle Acht- bis Zwöljährigen zur
beliebten Kinderuni ins Essener Audimax an der Segerothstraße.
Sechs einstündige Vorlesungen, bei denen die Dozenten nicht nur
spannend erklären, sondern vom jungen Publikum auch gelöchert werden
dürfen, stehen bis zum 16. März an (Beginn ist immer um 17 Uhr).
Damit nicht genug, gibt es diesmal ein zusätzliches Bonbon für die „unikids“,
wie die Reihe für den neugierigen Nachwuchs heißt: Christoph von der
Sendung mit der Maus stellt am 18. März sein Buch der Entdeckungen
vor. Aber der Reihe nach:
Los geht es am morgigen Mittwoch, 23. Februar: Geschichtsprofessorin
Amalie Fößel und ihr Mittelalterteam erklären, wie man früher Ritter
wurde und wer in den Rüstungen steckte. Waren das tatsächlich nur
tapfere, edle, kluge Männer, die für das Gute und gegen Drachen
kämpften oder die Prinzessin retteten – so wie wir das aus Büchern
und Filmen kennen?
Am Freitag, 25. Februar, ist Strom das Thema. Dr. Alfred Stulgies
und Alexander Wilmes von der Abteilung Forschung & Entwicklung der
RWE AG sagen, warum wir Strom brauchen, und ob elektrisches Licht,
Spielkonsolen oder Waschmaschinen wirklich selbstverständlich sind.
Dabei reisen sie mit den „unikids“ in andere Länder und in die
Vergangenheit.
Die Weltreligionen Kindern zu erklären, hat sich Professor Rainer
Neu am Mittwoch, 2. März, vorgenommen. Er hat lange Jahre in fremden
Ländern gelebt und will klären, ob alle an einen anderen Gott
glauben – oder alle an einen, wie viele Religionen es gibt, und wie
andere Menschen leben und feiern.
Zu einer Entdeckungsreise durch die Religionen und Kulturen der Erde
lädt Pfarrer Steffen Hunder am Mittwoch, 9. März, ein. Dabei hilft
ihm das Art-Beat-Musik-Duo. Am Beispiel von Mandalas, den
kreisförmigen Meditationsbildern, die es überall auf der Welt gibt,
zeigt der Theologe, wie das geht: Religion sehen, hören, begreifen.
Viele haben von ihm gehört, aber wer war eigentlich dieser Odysseus?
Am Freitag, 11. März, spielt eine fünfte Klasse der Realschule
Essen-Überruhr drei Abenteuer nach, die der Held der griechischen
Mythologie erlebte, während er zehn Jahre auf dem Meer herumirrte.
Bevor das Theaterstück für die „unikids“ beginnt, sorgen die
Professoren Barbara Patzek und Wolfgang Haupt mit Dozentin Antje
Fischer für eine kurze Einleitung.
„Hilfe, die Parasiten kommen!“ heißt es am Mittwoch, 16. März.
Biologieprofessor Bernd Sures erklärt, warum diese in allen
Lebewesen verborgenen Mitbewohner nicht nur schädlich sind, sondern
zuweilen auch hilfreich. Wer hätte gewusst, dass Parasiten mit dafür
sorgten, dass Zebras Streifen haben, dass sie Schuld sind, wenn
Menschen oder Tiere sich komisch verhalten, dass sie als blinde
Passagiere in alle Teile der Welt gelangt sind.
Bei dieser Kinderuni bleibt fast alles wie gehabt: Die Vorlesungen
sind kostenlos, man muss sich nicht anmelden, Eltern haben nur in
Begleitung von Kindern Zutritt und müssen dennoch draußen bleiben:
Die Dozenten sind nämlich die einzigen Erwachsenen im Audimax, alle
anderen können von nebenan zuschauen, wohin live übertragen wird. |
UDE: Das „Blaue Haus“ der Universität
Duisburg-Essen |
Duisburg, 19. Februar 2011 - Das „Blaue Haus“ der Universität
Duisburg-Essen (UDE)
Das "Blaue Haus" der UDE ist eröffnet worden. Duisburgs
Bürgermeister Benno Lensdorf und Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke
(rechts) zerschnitten das obligatorische - hier blaue Band - für den
neuen Standort der Universität inmitten der Stadt.
"Wir sind
hier fast drei Kilometer vom Campus entfernt und wollen hier mitten
in der Stadt einfach präsent sein, um allen Duisburgern zeigen zu
können, was wir alles anbieten. Von der ganz jungen Generation bis
hin zum Seniorenstudium bieten wir doch eine ganzer Menge", hob der
Rektor hervor, dessen Idee die neue Öffentlichkeitsarbeit war.
Nach
der Idee hatte er mit der Stadt Kontakt aufgenommen um nun mit einem Pavillon
an die Kuhstraße 12 das Informationsangebot
der Hochschule zu erweitern. Zur Feier
des Tages gab es für die am kalten Samstagmorgen erschienen
neugierigen Duisburgern blaue Zuckerwatte und blaue Getränke, unterhaltsame Quizrunden, kleine
Experimente und sportliche Aufführungen zu himmelblauen Luftballons.
Im
neuen Stadtpavillon der UDE gibt es nun ab heute Informationen zu
aktuellen Forschungsthemen, Veranstaltungen und
Vorträgen am Campus oder zum Seniorenstudium. Das "Blaue Haus" hat
dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis
17 Uhr geöffnet.
Harald Jeschke
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UDE: Neuer Master „Automotive Engineering & Management“
Für Quer- und Vorwärtsdenker |
Duisburg, 9. Januar 2011 - Wenn diese Studierenden den Master in der
Tasche haben, sind sie fit für den kommenden technologischen Umbruch
in der Automobilindustrie: An der Universität Duisburg-Essen (UDE)
beginnt zum Sommersemester ein einzigartiger Masterstudiengang an
der Schnittstelle zwischen Automobilmanagement und -technik. Für
„Automotive Engineering & Management“ kann man sich noch bis zum 15.
März an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften bewerben.
Prof. Dr. Heike Proff vom Lehrstuhl für Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement hat
den Studiengang maßgeblich entwickelt und freut sich auf die neuen
Studierenden: „Automobilhersteller und -zulieferer bekommen nun bald
hoch qualifizierte Automobilexperten.“ Gesucht werden Quer- und
Vorwärtsdenker, die sich den Managementherausforderungen der meist
technikgetriebenen Unternehmen stellen wollen. Bachelorabsolventen
des Wirtschaftsingenieurwesens können sich bewerben, aber auch sehr
gute Absolventen der Betriebswirtschaftslehre, des Maschinenbaus und
der Elektrotechnik.
Der dreisemestrige Master-Studiengang „Automotive Engineering &
Management“ bietet eine interdisziplinäre Ausbildung für einen
traditionsreichen und wichtigen Wirtschaftszweig. Als technische
Vertiefungsrichtung kann Maschinenbau oder Elektrotechnik gewählt
werden.
Es sollen kreative Generalisten ausgebildet werden, die z.B. auch
den Übergang in die Elektromobilität managen können. Die Absolventen
werden für alle technischen und ökonomischen Arbeitsfelder
qualifiziert, u.a. für (leitende) Funktionen in Planung und
Controlling, im technischen Einkauf, in der Kommerzialisierung neuer
Produkte und Technologien (z.B. Elektrofahrzeuge), in der Logistik
und im technischen Marketing.
Die Automobil- und Zuliefererindustrie besitzt eine hohe
Innovationsdynamik. Der bevorstehende technologische Umbruch
erfordert neue Kooperationen von Elektrotechnik, Maschinenbau und
Betriebswirtschaftslehre. „Es fehlen Absolventen mit diesem
spezifischen, integrierten Wissen. Durch die Globalisierung werden
zudem immer mehr Mitarbeiter benötigt, die landesspezifische
wirtschaftliche, technische und kulturelle Rahmenbedingungen
verstehen und darauf bezogen entscheiden und handeln können“, betont
Heike Proff. Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften hat ein hohes
Renommee im Automobilbereich mit praxisnaher Forschung. |
Uni lädt zum Schülerinfotag
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Duisburg, 21. Januar 2011 - Am 4. Februar haben Schüler die
Gelegenheit, einmal selbst auszuprobieren, wie ein Modellauto per
Simulationssoftware gesteuert werden kann. Gregor Hiesgen und seine
Kollegen vom Lehrstuhl für Mechatronik präsentieren allen
Neugierigen, was hinter einem modernen Fahrsimulator steckt und auf
welche Art künftige Fahrerassistenzsysteme entwickelt werden.
Hierbei bekommen die Schüler einen Einblick in aktuelle
Forschungsaktivitäten in der Mechatronik.
UDE: Neugierige Fragen erwünscht - freestyle-physics Schülerlabor
Wie sieht ein richtiges Physik-Labor von innen aus? Das können
interessierte Schüler ab der Einführungsphase (früher Klasse 11) an
der Universität Duisburg-Essen vom 7. bis zum 18. Februar entdecken.
Dann schnuppern sie echte Campusluft und besuchen das
freestyle-physics Schülerlabor. Erstmals tauchen sie dabei tiefer in
die Welt der Nanophysik ein, denn ein Rasterkraftmikroskop und ein
Elektronenmikroskop aus dem neuen Nanoschülerlabor können
ausprobiert werden.
Was genau machen eigentlich die Wissenschaftler in den Gebäuden, die
wie Keksdosen aussehen? Wer sich das schon einmal gefragt hat, wird
schlauer. In den beiden Wochen gibt es verständliche Vorträge zu
neuen Forschungen, und Laborführungen zeigen, wie moderne
Versuchseinrichtungen aussehen. Dabei kann man Professoren kennen
lernen, in der Mensa essen und selbstständig solche Experimente
machen, die auch Studierende durchführen.
Versuche mit Röntgenstrahlen und eine Einführung in die Holographie
gehören zu den vielseitigen Experimental- und Laborpraktika mit
wissenschaftlicher Anleitung. Florian Knorr erklärt zudem die
Zukunft der Mobilität, also wie wir uns künftig von A nach B bewegen
werden. Und Prof. Dr. Hermann Nienhaus wird über „Energie im
Überfluss – die direkte Nutzung der Sonnenenergie“ sprechen. Was es
mit „Nanotubes, Kohlenstoffzwiebeln und Weltraumaufzügen“ auf sich
hat, verrät Prof. Dr. Marika Schleberger. Sie behandelt dabei auch
Graphen, das Thema des letzten Nobelpreises für Physik.
Anschließend wissen die Schüler, wie der Alltag von Physikern
aussieht und ob ein solches Studium für sie das Richtige ist. „Um
mitmachen zu können, muss man aber nicht schon alles wissen – im
Gegenteil, wir wollen den Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten und
Experimentieren fördern. Angesprochen sind deshalb auch
interessierte Jugendliche, die sich bisher nicht so richtig getraut
haben“, betont Projektleiter Dr. Andreas Reichert. Die
Veranstaltungen finden auf dem Campus Duisburg im M-Gebäude statt.
Eine verbindliche Online-Anmeldung ist erforderlich.
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UDE: Untersuchung zu Arbeits- und Erwerbslosenzahlen
Ohne Beschäftigung im Alter
Vortrag zu Rentenversicherungsprodukten |
Duisburg, 19. Januar 2011 - Offenbar werden viele Ältere durch die
Arbeitslosenstatistik nicht erfasst. Speziell bei den über
60-Jährigen liegen seit 2001 die Erwerbslosenzahlen deutlich über
den Arbeitslosenzahlen. Das zeigt der aktuelle Altersübergangsreport
aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität
Duisburg-Essen. Er wurde im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und
des Forschungsnetzwerks Alterssicherung erstellt.
Die IAQ-Wissenschaftler Dr. Sarah Mümken, Dr. Martin Brussig und
Prof. Dr. Matthias Knuth haben geprüft, welchen Umfang
Beschäftigungslosigkeit am Ende des Erwerbslebens einnimmt. Sie
werteten dazu aktuelle Daten der Arbeitslosenstatistik und des
Mikrozensus aus. Danach werden für die 60- bis 64-Jährigen seit 2001
kontinuierlich weniger Arbeitslose ausgewiesen als erwerbslos waren.
Im Jahr 2004 standen einer Erwerbslosenzahl von 253.000 lediglich
knapp 63.000 registrierte Arbeitslose gegenüber.
„Die Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit sind gerade bei
den Älteren nicht unbedingt ein geeigneter Indikator, um die
Beteiligung oder Nichtbeteiligung Älterer am Erwerbsleben
nachzuzeichnen“, meinen die IAQ-Forscher. Durch die Regelung zum
erleichterten Leistungsbezug beispielsweise konnten über 58-Jährige
Unterstützung bekommen, ohne in der Statistik als arbeitslos
aufzutauchen. „Dass ein Auslaufen dieser Regelung Ende 2007 von
einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit der Älteren begleitet
wurde, ist nicht verwunderlich, sondern legt eher den Blick auf die
tatsächliche Arbeitsmarktsituation frei.“
Die Reaktion dürfe jetzt nicht darin bestehen, eine neue
statistische Vorschrift zu erlassen, die erneut eine Beschönigung
der Arbeitslosenzahlen erlaubt. „Der tatsächlichen
Beschäftigungslosigkeit muss mit konkreten Taten entgegen getreten
werden“, fordern die IAQ-Wissenschaftler. „Aktive Arbeitsförderung
darf Ältere nicht ignorieren“. Dieses Verhalten der Agenturen und
Grundsicherungsstellen konterkariere die Appelle der Politik an die
Betriebe, Ältere trotz zu erwartender relativ geringer
Beschäftigungszeiten einzustellen und einzuarbeiten.
UDE: Vortrag zu
Rentenversicherungsprodukten
Fürs Alter vorsorgen, aber wie?
Über „Private Altersvorsorge – Garantieprodukte und Fondswahlrechte“
spricht Dr. Antje Mahayni am 26. Januar im Uni-Colleg.
Die Professorin für Versicherungsbetriebslehre und Risikomanagement
beginnt ihren öffentlichen Vortrag um 19.30 Uhr, im Hörsaal MD 162
am Duisburger Campus.
Die private Altersvorsorge gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Klassische
Lebens- und Rentenversicherungsprodukte haben vergleichsweise hohe
Beiträge, und die fondsgebundenen Versicherungen bieten keine
Investmentgarantie. Dagegen gewähren so genannte Variable Annuitäten
dem Kunden Garantiezusagen und das Recht, seine eigene Fondsauswahl
zu treffen. Prof. Antje Mahayni erklärt, wie dynamische
Wertsicherungsstrategien bei Variablen Annuitäten funktionieren. Und
sie skizziert die Vor- und Nachteile von Fondswahlrechten bei
Garantieprodukten.
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UDE: Neues Buch zu Berufsbildung und Beschäftigung
Zwischen Flexibilität und Stabilität |
Duisburg, 13. Januar 2011 - Wie flexibel muss ein Arbeitnehmer heute
sein, damit sein Job sicher ist? Eine gute und breite
Berufsausbildung hilft beim Einstieg und Aufstieg, reicht aber oft
nicht mehr aus, um den veränderten Anforderungen im Betrieb und am
Arbeitsmarkt zu genügen. „Qualifizierte Facharbeit im Spannungsfeld
von Flexibilität und Stabilität“ ist Titel und Thema einer neuen
Veröffentlichung aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der
Universität Duisburg-Essen.
Wissenschaftler verschiedener Institute untersuchten
organisatorische Bedingungen, unter denen Beschäftigte im Betrieb
und auf dem Arbeitsmarkt ihre beruflichen Fähigkeiten und
Qualifikationen besser verwerten und weiter entwickeln können. „Denn
'Beruflichkeit' kann ihr Potenzial auf dem Markt nur dann entfalten,
wenn die Aus- und Fortbildung mit den organisations- und
personalpolitischen Veränderungen in den Unternehmen Schritt hält“,
so Prof. Dr. Gerhard Bosch, der das Projekt „Beruflichkeit,
Organisations- und Personalentwicklung im Spannungsfeld zwischen
Restrukturierung und Kompetenzsicherung“ leitet. Es wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Der Sammelband stellt drei innovative Konzepte der Personalpolitik
vor, mit denen Unternehmen die Versorgung mit qualifizierten Fach-
und Führungskräften langfristig sichern können. Ein erster Ansatz
sind unternehmensübergreifende Lernallianzen. Insbesondere in
Betrieben, die eine vollständige Erstausbildung in eigenen
Lehrwerkstätten nicht anbieten können, sind solche
Ausbildungskooperationen eine Alternative, um den Bedarf an
qualifizierten Fachkräften zu decken.
Unternehmensinterne Arbeitsmärkte
Eine zweite Strategie besteht darin, die Mobilität auf dem
unternehmensinternen Arbeitsmarkt zu erhöhen: „Immer mehr
Unternehmen gründen Versetzungsabteilungen, um das
Qualifikationspotenzial der Beschäftigten zu erweitern. Damit
reagieren sie durch interne Qualifizierung auf organisatorische
Veränderungen wie die Schließung von Abteilungen oder Stilllegung
ganzer Betriebsteile und bauen Beschäftigung an anderer Stelle auf“,
argumentiert Gernot Mühge vom IAQ. Fachliches und
betriebsspezifisches Wissen kann auf diese Weise im Unternehmen
gehalten werden, Entlassungen werden vermieden.
Ein dritter Themenblock befasst sich mit dem Trend zur
Höherqualifizierung und den Aufstiegsperspektiven von beruflich
qualifizierten Beschäftigten in Zeiten, in denen die Akademikerquote
ansteigt. „Berufliche Fortbildungsabschlüsse bieten nach wie vor
gute Karrierechancen, denn meist verfügen beruflich qualifizierte
Beschäftigte über mehr handlungsorientiertes Wissen als
Hochschulabsolventen“, bestätigt Dr. Dorothea Voss-Dahm vom IAQ.
Im abschließenden Themenblock werden der Einsatz und die Verbreitung
verschiedener Flexibilitätsstrategien in Unternehmen untersucht. Ein
Ergebnis: Besonders in verantwortungsvollen Tätigkeitsbereichen der
deutschen Wirtschaft werden stärker interne als externe
Flexibilisierungsinstrumente genutzt.
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UDE: Neuerscheinung
- Wechselvolle Geschichte |
Duisburg, 7. Januar 2011 - Ungewöhnlichen Gestalten aus der
Region begegnet der geschichtlich interessierte Leser in den neuen
Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein. Bürgermeister
mit interessanten Biografien, die Symbolfigur Frau Antje,
niederländische Glaubensflüchtlinge und gewerkschaftlich
organisierte Krefelder Textil-Färber tauchen in den „Beiträgen zur
Geschichte des Rhein-Maasraumes“ ebenso auf wie Mönche und Nonnen.
Der gerade erschienene Band vereint Beiträge von Wissenschaftlern
und Studierenden der Universität Duisburg-Essen (UDE).
Sie zeigen, wie vielfältig und spannend die Landesgeschichte der
Region zwischen Maas und Rhein ist. So wird beispielsweise die
Ritualmordlegende aus dem 19. Jahrhunderts kritisch beleuchtet, nach
der Juden angeblich christliches Blut für religiöse Zwecke
verwendeten. Dies behaupteten jedenfalls interessierte Kreise als
Reaktion auf den Tod des fünfjährigen Jungen Johann Hegmann in
Xanten. Weitere Beiträge befassen sich mit den Klöstern Prüm,
Brauweiler und Graefenthal, während sich ein anderer der
gegenseitigen Wahrnehmung von Deutschen und Niederländern in der
Karikatur widmet.
Der Mensch steht im Mittelpunkt, wie auch in den Forschungen von
Prof. Dr. Dieter Geuenich, dem die Beiträge gewidmet sind. Einige
wurden erstmals bei einer Tagung des Instituts für niederrheinische
Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR) an der UDE zur
Verabschiedung des Historikers vorgetragen, andere sind für die
Publikation neu verfasst worden.
Thorsten Fischer und Jens Lieven (Hrsg.): Annalen des Historischen
Vereins für den Niederrhein: Beiträge zur Geschichte des
Rhein-Maasraumes, Böhlau Verlag, 2010, 44,90 Euro
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UDE: Fortbildungen für Personal in Kita und Schule
Gute Praxis als Vorbild |
Duisburg, 27. Dezember 2010 - Über 40 Fortbildungsangebote für das
Personal von Kindertageseinrichtungen – das bietet das soeben
erschienene Jahresprogramm 2011 von „best practice e.V.“ des
Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität
Duisburg-Essen. Praxisnähe ist dabei besonders wichtig: Die
Schulungen wurden aus den Forschungsergebnissen verschiedener
IAQ-Projekte zu Bildung und Erziehung entwickelt; sie transferieren
innovative Ansätze aus der Forschung in den beruflichen Alltag.
Zielgruppen sind pädagogische Fachkräfte von Kindergärten, Träger
der Jugendhilfe und Lehrkräfte. Die Besonderheit der Fortbildungen
basiert auf der bewussten Nutzung der inneren Werte-Haltung. Diese
schärft eigene Kompetenzen, um bisher ungenutzte Potenziale frei zu
setzen. Statt universelle Standardantworten zu geben, die den
komplexen Sachverhalten vor Ort wenig entsprechen, wollen die
Fortbildungen passgenaue Lösungsprozesse entwickeln, die nachhaltig
wirken.
Eine Besonderheit sind die so genannten „Benchmarking-Zyklen“ in
Gelsenkirchen und Nürnberg, die speziell für Leitungskräfte und
Träger von Kindertageseinrichtungen initiiert wurden. Nach der
Entwicklung und einer einjährigen erfolgreichen Erprobung im Projekt
„Lernen-Erfahren-Austauschen (LEA)“ (http://www.l-e-a.de), geht das
Angebot in 2011 bereits in das dritte Jahr. „Dies beweist uns, dass
wir mit unseren Angeboten dem Leitbild 'Wissenschaft für die Praxis'
entsprechen“, meint die Vorsitzende von best practice e.V. Karin
Esch. Ein Benchmarking-Zyklus setzt sich aus einer festen Gruppe von
Kita-Leitungen und -Trägern zusammen, die sich vier Mal im Jahr
treffen, um zentrale Herausforderungen der Personal- und
Organisationsentwicklung praxisnah zu bearbeiten. Ab Mai 2011 können
wieder neue Teilnehmer in die bereits existierenden
Benchmarking-Zyklen in Gelsenkirchen und Nürnberg einsteigen.
Träger der Angebote ist der Verein best practice e.V. in Kooperation
mit der Universität Duisburg-Essen und Konkret Consult Ruhr GmbH (KCR).
Angeboten werden die kostenpflichtigen Veranstaltungen auf dem
Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen und im
Wissenschaftspark Gelsenkirchen sowie in Nürnberg. Informationen zum
Programm und zur Anmeldung unter
www.bestpractice-online.de. |
UDE: Computerspiele im Fokus der Forschung
Wenn virtuelle Freunde real werden |
Duisburg, 5. Dezember 2010 - Es ist eine fantastische Welt,
bevölkert mit Menschen, Elfen, Orcs und vielen anderen Völkern. Eine
Welt, in der sich Helden in gewaltigen Schlachten bewähren und
Schätze nur darauf warten, gefunden zu werden. Es ist die World of
Warcraft (WoW). Mehr als zehn Millionen Menschen tauchen regelmäßig
in das weltweit erfolgreichste Online-Abenteuer ein. Trotzdem ist
dieses Phänomen bisher kaum erforscht. Der Arbeitskreis Digital-Game
& -Gaming Forschung der Universität Duisburg-Essen (UDE) will dies
ändern und untersucht seit drei Jahren verschiedene Aspekte von
Computerspielen. Nun legt er erste Erkenntnisse zur Motivation und
zu sozialen Gruppen der World of Warcraft vor.
Das Klischee des WoW-Spielers ist sehr negativ: Keine echten
Freunde, kaum Bewegung und Stunden über Stunden vorm Rechner. Diese
Vorurteile bedient der Arbeitskreis nicht. „Wir haben uns bewusst
für Leute entschieden, bei denen man denkt, die spielen nicht“,
erklärt Projektleiter Diego Compagna. Im Blick der Forscher waren
Männer und Frauen zwischen 21 und 40 Jahren, die studieren und dabei
arbeiten oder bereits komplett im Beruf stehen. „Diese Gruppe ist
kaum erforscht, eben weil sie in der Gesellschaft nicht auffällt.“
Bei ihren Interviews und Onlinebefragungen machten die
Wissenschaftler interessante Entdeckungen – gerade was die soziale
Kompetenz der Spieler angeht. So fanden sie heraus, dass die größte
Motivation das Miteinander ist. Die Gemeinschaften innerhalb der WoW,
die sogenannten Gilden, spielen eine wichtige Rolle. Einer der
Befragten erläutert: „Was zählt ist, dass man wie bei einem
Sportverein etwas gemeinsam macht. Dabei können tolle Freundschaften
entstehen, auch reale.“
„Der Vergleich mit Sportvereinen ist sehr treffend“, sagt Stefan
Derpmann, der ebenfalls am Projekt beteiligt ist. So hat der
Arbeitskreis herausgefunden, dass die virtuellen Gruppen genauso wie
reale Gruppen funktionieren. Die Spieler identifizieren sich mit
ihren Gilden, man trifft sich online und redet über Hobbies, Sport,
Privates. Oft verabreden sich die Mitglieder auch im Real-Life – wie
sie die reale Welt nennen. Häufig werden aus den Internetbekannten
richtige Freunde. Daher sind sich die Forscher einig: Soziale
Gruppen im Spiel sind eine Ergänzung des echten Lebens.
Auf der Homepage www.uni-due.de/game-research/ stellt der
Arbeitskreis seine Ergebnisse vor. Dort sind auch alle bisherigen
und künftigen Arbeiten der Spieleforscher zu finden. So untersuchen
sie beispielsweise das Verhältnis zwischen dem Spieler und seiner
Figur in Rollenspielen oder weibliche Clans im eSport.
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