Universität Duisburg-Essen
Archiv Jan - März 2011 
 

UDE: Gastprofessur an der NRW School of Gpvernance Peer Steinbrück kommt

Duisburg, 21. März 2011 - Peer Steinbrück übernimmt im Sommersemester die "Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung Mercator" an der NRW School of Governance der Universität Duisburg-Essen (UDE). Der ehemalige Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens und Bundesfinanzminister wird am Institut für Politikwissenschaft insbesondere im Master-Studien-gang "Politikmanagement, Public Policy und öffentliche Verwaltung" lehren. Zur Verleihung der Gastprofessur wird Peer Steinbrück einen öffentlichen Vortrag halten und sich dabei mit den Konsequenzen der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise auseinandersetzen (21. Juni, 16 - 18 Uhr, Hörsaal LB107, Campus Duisburg).
Die Gastprofessur wird seit 2008 regelmäßig im Jahresturnus von der NRW School of Governance und der Stiftung Mercator verliehen. Inhaber waren bisher Wolfgang Clement, Antje Vollmer und Stefan Aust. Vorrangiges Anliegen ist die Erweiterung des Lehrangebotes durch Gastwissenschaftler und ausgewiesene Kenner der politischen Praxis. "Erfahrene Führungspersonen bieten den notwendigen systematischen Input für den Anwendungsbezug, der unserer politikwissenschaftlichen Ausbildung stets zugrunde liegt. Überdies sind es immer auch ideenreiche Persönlichkeiten, die uns kritisch-analytisch anregen", so Professor Dr. Karl-Rudolf Korte, Direktor der NRW School of Governance zur Nominierung Steinbrücks. "Mit der Gastprofessur für Politikmanagement möchte die Stiftung Mercator den Studierenden der NRW School of Governance neue Impulse geben und konkret in die Nachwuchsförderung investieren", so Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.
Die Stiftung Mercator unterstützt die NRW School of Governance durch Fördergelder in Höhe von 975.000 Euro, die in die Einrichtung der Gastprofessur, in Promotionsstipendien, in Förderpreise und in ein Exzellenzprogramm für Master-Studierende mit Promotions-Befähigung fließen. Zur Person: Peer Steinbrück, Jahrgang 1947, war von 2002 bis 2005 Ministerpräsident des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes NRW und von 2005 bis 2009 Bundesminister der Finanzen in der Großen Koalition. Zwischen 2005 und 2009 war er zudem Stellvertretender Parteivorsitzender der Bundes-SPD. Der diplomierte Volkswirt war zuvor in verschiedenen Ministerien und in vielfältigen Bereichen auf Bundes- wie auf Landesebene tätig. Die NRW School of Governance der Universität Duisburg-Essen bildet mit innovativen Konzepten Nachwuchskräfte für die Bereiche Politik, Medien, Verbände, Wirtschaft und Verwaltung aus. Darüber hinaus bietet sie mit Unterstützung verschiedener Förderer Postgraduierten hervorragende Bedingungen für exzellente Promotionen. Dazu zählen Stipendien, Infrastruktur und betreute Promovendenprogramme.

UDE: Berufsbegleitendes Seminar für Erzieher - Bildung für die Kleinsten
Einweihung des Simulators SteelSim - Perfekte Teamarbeit am Hochofen

UDE: Berufsbegleitendes Seminar für Erzieher - Bildung für die Kleinsten
Duisburg, 7. März 2011 - Wissen bietet Perspektiven. Bereits Kleinkinder sollen an Bildung herangeführt werden – eine große Herausforderung für Erzieher, Grundschullehrer und Mitarbeiter von Betreuungseinrichtungen. Das nötige Handwerkszeug liefert das berufsbegleitende Qualifizierungsangebot „Frühkindliche Bildung“ an der Universität Duisburg-Essen, zu dem man sich jetzt anmelden kann.
Darin werden theoretische und praktische Erkenntnisse aus der frühkindlichen Bildung vermittelt. Die Teilnehmer erarbeiten erzieherische Grundlagen sowie neue pädagogische Trends und Konzepte aus der Lernforschung. Außerdem beschäftigen sie sich mit wissenschaftlichen Fragen und deren Einfluss auf die tägliche Arbeit. So können Erzieher und Lehrer auf veränderte berufliche Anforderungen vorbereitet und wachsenden Ansprüchen besser gerecht werden.
Auch die Kinder profitieren von dem Fachwissen der Pädagogen: „Wir zeigen neue Sichtweisen, die es ermöglichen, alltägliche Dinge in der Arbeit zu hinterfragen und besser zu machen“, sagt Jürgen Scholz von der Ruhr Campus Academy. Die Weiterbildungsgesellschaft organisiert die einjährige Fortbildung, die 2.000 Euro kostet. Sie umfasst innerhalb eines Jahres zwölf Lerneinheiten und beginnt am 15. Juli.

UDE: Einweihung des Simulators SteelSim
Perfekte Teamarbeit am Hochofen

Es ist so wertvoll wie das Metall, das in den Stahlwerken produziert wird: das Fachwissen der Kollegen. Wie es sich noch besser nutzen lässt, hinterfragen Wirtschaftspsychologen mit Kognitions- und Medienwissenschaft-Studierenden an der Universität Duisburg-Essen. Die Wissenschaftler haben mit SteelSim einen Hochofensimulator entwickelt, um konkrete Prozesse der Teamkoordination zu erforschen. Ende März werden der Hochofensimulator und die ersten Forschungsergebnisse dazu vorgestellt.
Wie können drei Facharbeiter und ein Schichtleiter guten Stahl produzieren und dabei gemeinsam den Wirkungsgrad der Anlage erhöhen? Diese zentrale Frage beschäftigt die Studierenden. Sie untersuchen, wie Regelverstöße wirken und welche Abläufe sich verbessern lassen. Vorbereitend machte die Gruppe eine Führung durch die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) und lernte die tatsächlichen Abläufe bei der Roheisenerzeugung kennen.
In dem neuen Forschungs- und Trainingssimulator wird dargestellt, wie sich Sicherheitsaspekte und Teamarbeit beeinflussen. SteelSim simuliert eine Leitwarte. Drei Bediener arbeiten an jeweils eigenen Stationen, um gemeinsam Roheisen durch Reduktion von Eisenerzen zu gewinnen. Sie sind zuständig für die Dosier- und Sinteranlage, für Bunker und Winderhitzer sowie für den Hochofen und den Abtransport des Roheisens. Zusätzlich kann ein Schichtleiter an einem vierten Arbeitsplatz in den Prozess eingreifen. „Das ist Teamarbeit, denn die Aufgabe ist so aufgeteilt, dass sie sich koordinieren müssen, um die Qualität und Produktionsleistung zu optimieren, und auf mögliche technische Störungen einzugehen“, erklärt Prof. Dr. Annette Kluge die Anlage. Gemeinsame Abstimmungen und das Mitdenken für den anderen sind unverzichtbar.
Ein Simulator ist nötig, da im Realbetrieb keine kontrollierten Experimente durchgeführt werden können. „Beispielsweise kann man dort nicht einfach die Großbildprojektion abschalten, um zu sehen, ob sich dadurch die Koordinationsleistung verschlechtert. Im Experiment lassen sich dagegen Auswirkungen des Führungsstils auf die Teamleistung gezielt analysieren“, so Professorin Kluge. Aufgabe der Studierenden war es zudem „Technik und technische Prozesse verständlich zu erklären, so dass man in der Lage ist, damit auch zu arbeiten“. Denn häufig beklagen die Mitarbeiter, dass man sich nicht an Anweisungen halten könnte, da niemand die Ausführungen verstehe. Deshalb sind verständliche Handbücher von zentraler Bedeutung. Auch damit befassen sich die Studierenden in dem Projekt.

UDE: Bundesweite Umfrage unter Fußballfans wird ausgewertet
Lässt Tradition die Kasse klingeln?

Duisburg, 28. Februar 2011 - UDE: Geld schießt Tore, klagen Fußballfans gerne, wenn die Vereine, die Millionen in Umfeld und Spieler investieren können, in der Tabelle ganz oben stehen. Aber was zählt, abgesehen vom sportlichen Erfolg, um einen Club gut zu finden? Beeinflussen Tradition, Nachwuchsförderung, soziales Engagement und solide Vereinsführung das Image, so dass der Fußballinteressierte zum Anhänger wird, ins Stadion geht, Fanartikel kauft oder gar Mitglied wird? Darum ging es bei einer bundesweiten Online-Befragung, die der Lehrstuhl für E-Entrepreneurship und E-Business der Uni Duisburg-Essen (UDE) jetzt durchgeführt hat. Unterstützt von Fußballmedien, 13 Vereinen und einem Fanclub-Verband haben sich über 6.100 Personen beteiligt.
Zwei wirtschaftswissenschaftliche Aspekte interessieren Prof. Dr. Tobias Kollmann und Marvin Karczewski bei der nun beginnenden Datenauswertung: Zum einen wollen sie Imageprofile für die teilnehmenden Vereine erstellen – mitgemacht haben zwei Erst-, neun Zweitligisten sowie zwei unterklassige Clubs mit über hundertjähriger Geschichte. Zum anderen möchten sie herausfinden, wie Fan-Wahrnehmung und der wirtschaftliche Erfolg eines professionellen Fußballvereins zusammenspielen. „Eine wichtige Frage ist, ob eine gute Vereinsführung nicht den Aspekt Tradition ergänzen bzw. vielleicht sogar wettmachen kann, wenn es darum geht, den Umsatz zu steigern“, erklärt Kollmann.

Im ersten Teil der komplexen Erhebung erhielten die Teilnehmer Szenarien, in denen ein fiktiver Verein ganz unterschiedlich beschrieben wurde, zum Beispiel wenig traditionsreich, dafür aber besonders sozial engagiert, den Nachwuchs fördernd, aber mit schwachem Vorstand. In ausführlichen Fragen konnten sie dann diesen Club bewerten und ihre „Kaufbereitschaft“ ausdrücken: Was war ihnen sympathisch, was wirkte unseriös, würden sie sich ein Heimspiel anschauen oder treuer Anhänger werden?
Im zweiten Teil durften die Teilnehmer angeben, wie sie ihren Lieblingsverein aktuell wahrnehmen. Dazu konnten sie Attribute aus einer langen Liste wählen, von fannah, ehrlich und regional verwurzelt bis hin zu konservativ, unprofessionell und farblos.
Was bei der Analyse der Daten – Ergebnisse werden im Frühjahr erwartet - herauskommen wird? Die beiden fußballbegeisterten Wissenschaftler sind selbst gespannt. „Es wird zum Beispiel immer vermutet, dass Tradition dem Fan wichtig ist. Ob sie aber tatsächlich die Kassen klingeln lässt, ist nicht gesagt“, so Marvin Karczewski.
Als Erfolg sieht er die Studie jetzt schon. „Nicht nur die Resonanz unter den Anhängern war gut, auch von den Vereinen haben wir durchweg positive Rückmeldungen bekommen.“ Dass nicht alle Erst- und Zweitligisten mitgemacht haben, sei zu erwarten gewesen. „Das ist oft eine Grundsatzentscheidung, da viele für solche Studien Marktforschungspartner haben.“ An den Ergebnissen dürften dennoch Clubs aus allen Spielklassen interessiert sein, „weil sie Möglichkeiten zeigen, sich außerhalb des Sportlichen zu positionieren.“ Für Marvin Karczewski lohnt die aufwändige Untersuchung auf jeden Fall. Er nutzt sie für seine Doktorarbeit.

An der Befragung waren folgende Vereine/Partner beteiligt (alphabetisch): DSC Arminia Bielefeld, FC Augsburg, FC St. Pauli, Fortuna Düsseldorf, FSV Frankfurt, MSV Duisburg, Rot-Weiss Essen, Schalker Fan-Club Verband, SC Rot-Weiß Oberhausen, TSV 1860 München, VfL Bochum, VfL Osnabrück, VfL Wolfsburg, Viktoria Köln 1904 sowie als Multiplikatoren: 11freunde.de, deutschlandklickt.de, RevierSport und Virtual Kicker League.

UDE: freestyle-physics geht in die 10. Runde
Klettermax, Katapult und Kettenreaktion

Duisburg, 23. Februar 2011 - „Diese Begeisterung für wissenschaftliche Fragen ist etwas Besonderes. Sie wird immer größer und hat den Schülerwettbewerb freestyle-physics zu einer festen Institution gemacht“, freut sich Dr. Andreas Reichert von der Uni Duisburg-Essen. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich jedes Jahr über 2.500 Kinder und Jugendliche wochenlang intensiv mit den kniffeligen Aufgaben beschäftigen. freestyle-physics startet nun in die 10. Runde. Ermöglicht wird der erfolgreiche Wettbewerb durch die Unterstützung der Stiftung Mercator.
Im Internet sind ab sofort die sieben aktuellen Aufgaben zu finden. Es gibt vier komplett neue Fragen: So muss Klettermax 2.0 ohne fremde Hilfe eine steile glatte Fläche bewältigen. Bei der Bremsenergie-Rückgewinnung soll ein Fahrzeug beim Herabfahren einer schiefen Ebene die ‚gewonnene’ Energie nutzen, um danach möglichst weit rückwärts wieder hinaufzufahren. Gesucht wird außerdem das beste Katapult, das Zielscheiben in vier, sechs und acht Metern Entfernung genau trifft. Und ein möglichst reibungsfrei fahrendes Boot könnte auch James Bond gefallen.

Wer sich lieber an der Kettenreaktion, einer Aschenputtelmaschine oder einer Wasserrakete versuchen möchte – diese bewährten Aufgaben gibt es wieder. Bis zum 12. Juli können interessierte Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 13 an den Lösungen tüfteln.
Präsentiert werden ihre oft verblüffenden Ideen anschließend in großen Zelten auf dem Campus Duisburg: Vom 12. bis zum 14. Juli sucht die gesamte Physik-Fakultät der UDE die genialsten Lösungen und die besten Nachwuchsforscher. In den vergangenen Jahren haben bereits über 14.000 Schüler an dem Wettstreit teilgenommen. Dabei steckten sie ihre Nase auch in die Physiklabore; die Forscher erklärten in kurzen Vorträgen das naturwissenschaftliche Denken und Arbeiten. Das wirft sicher ein neues Licht auf das Schulfach Physik.
Die Stiftung Mercator unterstützt freestyle-physics von 2008 bis 2012 mit 250.000 Euro. „Ziel der Stiftung Mercator ist es, mit dem Wettbewerb den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs zu fördern und Schüler für diese Fächer zu begeistern“, so Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator.

UDE: Heute beginnt die Kinderuni Kinderleichte Antworten auf schwierige Fragen
Warum tragen Ritter Rüstungen? Was hat eine Wii mit der Wüste zu tun?
Wer war Odysseus? Wie gefährlich sind Parasiten? Glauben alle an einen Gott? Und wie zeigt man in anderen Religionen, dass man glaubt? Gar nicht so einfach, Antworten zu finden, die jedes Kind versteht. Dass es geht, zeigt ab morgen (23.2.) die Uni Duisburg-Essen (UDE) und lädt alle Acht- bis Zwöljährigen zur beliebten Kinderuni ins Essener Audimax an der Segerothstraße.

Sechs einstündige Vorlesungen, bei denen die Dozenten nicht nur spannend erklären, sondern vom jungen Publikum auch gelöchert werden dürfen, stehen bis zum 16. März an (Beginn ist immer um 17 Uhr). Damit nicht genug, gibt es diesmal ein zusätzliches Bonbon für die „unikids“, wie die Reihe für den neugierigen Nachwuchs heißt: Christoph von der Sendung mit der Maus stellt am 18. März sein Buch der Entdeckungen vor. Aber der Reihe nach:
Los geht es am morgigen Mittwoch, 23. Februar: Geschichtsprofessorin Amalie Fößel und ihr Mittelalterteam erklären, wie man früher Ritter wurde und wer in den Rüstungen steckte. Waren das tatsächlich nur tapfere, edle, kluge Männer, die für das Gute und gegen Drachen kämpften oder die Prinzessin retteten – so wie wir das aus Büchern und Filmen kennen?
Am Freitag, 25. Februar, ist Strom das Thema. Dr. Alfred Stulgies und Alexander Wilmes von der Abteilung Forschung & Entwicklung der RWE AG sagen, warum wir Strom brauchen, und ob elektrisches Licht, Spielkonsolen oder Waschmaschinen wirklich selbstverständlich sind. Dabei reisen sie mit den „unikids“ in andere Länder und in die Vergangenheit.
Die Weltreligionen Kindern zu erklären, hat sich Professor Rainer Neu am Mittwoch, 2. März, vorgenommen. Er hat lange Jahre in fremden Ländern gelebt und will klären, ob alle an einen anderen Gott glauben – oder alle an einen, wie viele Religionen es gibt, und wie andere Menschen leben und feiern.
Zu einer Entdeckungsreise durch die Religionen und Kulturen der Erde lädt Pfarrer Steffen Hunder am Mittwoch, 9. März, ein. Dabei hilft ihm das Art-Beat-Musik-Duo. Am Beispiel von Mandalas, den kreisförmigen Meditationsbildern, die es überall auf der Welt gibt, zeigt der Theologe, wie das geht: Religion sehen, hören, begreifen.

Viele haben von ihm gehört, aber wer war eigentlich dieser Odysseus? Am Freitag, 11. März, spielt eine fünfte Klasse der Realschule Essen-Überruhr drei Abenteuer nach, die der Held der griechischen Mythologie erlebte, während er zehn Jahre auf dem Meer herumirrte. Bevor das Theaterstück für die „unikids“ beginnt, sorgen die Professoren Barbara Patzek und Wolfgang Haupt mit Dozentin Antje Fischer für eine kurze Einleitung.
„Hilfe, die Parasiten kommen!“ heißt es am Mittwoch, 16. März.
Biologieprofessor Bernd Sures erklärt, warum diese in allen Lebewesen verborgenen Mitbewohner nicht nur schädlich sind, sondern zuweilen auch hilfreich. Wer hätte gewusst, dass Parasiten mit dafür sorgten, dass Zebras Streifen haben, dass sie Schuld sind, wenn Menschen oder Tiere sich komisch verhalten, dass sie als blinde Passagiere in alle Teile der Welt gelangt sind.
Bei dieser Kinderuni bleibt fast alles wie gehabt: Die Vorlesungen sind kostenlos, man muss sich nicht anmelden, Eltern haben nur in Begleitung von Kindern Zutritt und müssen dennoch draußen bleiben: Die Dozenten sind nämlich die einzigen Erwachsenen im Audimax, alle anderen können von nebenan zuschauen, wohin live übertragen wird.

UDE: Das „Blaue Haus“ der Universität Duisburg-Essen

Duisburg, 19. Februar 2011 - Das „Blaue Haus“ der Universität Duisburg-Essen (UDE)
Das "Blaue Haus" der UDE ist eröffnet worden. Duisburgs Bürgermeister Benno Lensdorf und Uni-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke (rechts) zerschnitten das obligatorische - hier blaue Band - für den neuen Standort der Universität inmitten der Stadt.

 "Wir sind hier fast drei Kilometer vom Campus entfernt und wollen hier mitten in der Stadt einfach präsent sein, um allen Duisburgern zeigen zu können, was wir alles anbieten. Von der ganz jungen Generation bis hin zum Seniorenstudium bieten wir doch eine ganzer Menge", hob der Rektor hervor, dessen Idee die neue Öffentlichkeitsarbeit war.
 
LOGO das "Blaue Haus" der Universität Duisburg-Essen (UDE) Nach der Idee hatte er mit der Stadt Kontakt aufgenommen um nun mit einem Pavillon an die Kuhstraße 12 das Informationsangebot der Hochschule zu erweitern.  Zur Feier des Tages gab es für die am kalten Samstagmorgen erschienen neugierigen Duisburgern blaue Zuckerwatte und blaue Getränke, unterhaltsame Quizrunden, kleine Experimente und sportliche Aufführungen zu himmelblauen Luftballons.

Im neuen Stadtpavillon der UDE gibt es nun ab heute Informationen zu aktuellen Forschungsthemen, Veranstaltungen und Vorträgen am Campus oder zum Seniorenstudium. Das "Blaue Haus" hat dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Harald Jeschke

UDE: Neuer Master „Automotive Engineering & Management“
Für Quer- und Vorwärtsdenker

Duisburg, 9. Januar 2011 - Wenn diese Studierenden den Master in der Tasche haben, sind sie fit für den kommenden technologischen Umbruch in der Automobilindustrie: An der Universität Duisburg-Essen (UDE) beginnt zum Sommersemester ein einzigartiger Masterstudiengang an der Schnittstelle zwischen Automobilmanagement und -technik. Für „Automotive Engineering & Management“ kann man sich noch bis zum 15. März an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften bewerben.
Prof. Dr. Heike Proff vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre & Internationales Automobilmanagement hat den Studiengang maßgeblich entwickelt und freut sich auf die neuen Studierenden: „Automobilhersteller und -zulieferer bekommen nun bald hoch qualifizierte Automobilexperten.“ Gesucht werden Quer- und Vorwärtsdenker, die sich den Managementherausforderungen der meist technikgetriebenen Unternehmen stellen wollen. Bachelorabsolventen des Wirtschaftsingenieurwesens können sich bewerben, aber auch sehr gute Absolventen der Betriebswirtschaftslehre, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik.

Der dreisemestrige Master-Studiengang „Automotive Engineering & Management“ bietet eine interdisziplinäre Ausbildung für einen traditionsreichen und wichtigen Wirtschaftszweig. Als technische Vertiefungsrichtung kann Maschinenbau oder Elektrotechnik gewählt werden.
Es sollen kreative Generalisten ausgebildet werden, die z.B. auch den Übergang in die Elektromobilität managen können. Die Absolventen werden für alle technischen und ökonomischen Arbeitsfelder qualifiziert, u.a. für (leitende) Funktionen in Planung und Controlling, im technischen Einkauf, in der Kommerzialisierung neuer Produkte und Technologien (z.B. Elektrofahrzeuge), in der Logistik und im technischen Marketing.
Die Automobil- und Zuliefererindustrie besitzt eine hohe Innovationsdynamik. Der bevorstehende technologische Umbruch erfordert neue Kooperationen von Elektrotechnik, Maschinenbau und Betriebswirtschaftslehre. „Es fehlen Absolventen mit diesem spezifischen, integrierten Wissen. Durch die Globalisierung werden zudem immer mehr Mitarbeiter benötigt, die landesspezifische wirtschaftliche, technische und kulturelle Rahmenbedingungen verstehen und darauf bezogen entscheiden und handeln können“, betont Heike Proff. Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften hat ein hohes Renommee im Automobilbereich mit praxisnaher Forschung.

Uni lädt zum Schülerinfotag

Duisburg, 21. Januar 2011 - Am 4. Februar haben Schüler die Gelegenheit, einmal selbst auszuprobieren, wie ein Modellauto per Simulationssoftware gesteuert werden kann. Gregor Hiesgen und seine Kollegen vom Lehrstuhl für Mechatronik präsentieren allen Neugierigen, was hinter einem modernen Fahrsimulator steckt und auf welche Art künftige Fahrerassistenzsysteme entwickelt werden. Hierbei bekommen die Schüler einen Einblick in aktuelle Forschungsaktivitäten in der Mechatronik.
UDE: Neugierige Fragen erwünscht - freestyle-physics Schülerlabor
Wie sieht ein richtiges Physik-Labor von innen aus? Das können interessierte Schüler ab der Einführungsphase (früher Klasse 11) an der Universität Duisburg-Essen vom 7. bis zum 18. Februar entdecken. Dann schnuppern sie echte Campusluft und besuchen das freestyle-physics Schülerlabor. Erstmals tauchen sie dabei tiefer in die Welt der Nanophysik ein, denn ein Rasterkraftmikroskop und ein Elektronenmikroskop aus dem neuen Nanoschülerlabor können ausprobiert werden.
Was genau machen eigentlich die Wissenschaftler in den Gebäuden, die wie Keksdosen aussehen? Wer sich das schon einmal gefragt hat, wird schlauer. In den beiden Wochen gibt es verständliche Vorträge zu neuen Forschungen, und Laborführungen zeigen, wie moderne Versuchseinrichtungen aussehen. Dabei kann man Professoren kennen lernen, in der Mensa essen und selbstständig solche Experimente machen, die auch Studierende durchführen.
Versuche mit Röntgenstrahlen und eine Einführung in die Holographie gehören zu den vielseitigen Experimental- und Laborpraktika mit wissenschaftlicher Anleitung. Florian Knorr erklärt zudem die Zukunft der Mobilität, also wie wir uns künftig von A nach B bewegen werden. Und Prof. Dr. Hermann Nienhaus wird über „Energie im Überfluss – die direkte Nutzung der Sonnenenergie“ sprechen. Was es mit „Nanotubes, Kohlenstoffzwiebeln und Weltraumaufzügen“ auf sich hat, verrät Prof. Dr. Marika Schleberger. Sie behandelt dabei auch Graphen, das Thema des letzten Nobelpreises für Physik.
Anschließend wissen die Schüler, wie der Alltag von Physikern aussieht und ob ein solches Studium für sie das Richtige ist. „Um mitmachen zu können, muss man aber nicht schon alles wissen – im Gegenteil, wir wollen den Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten und Experimentieren fördern. Angesprochen sind deshalb auch interessierte Jugendliche, die sich bisher nicht so richtig getraut haben“, betont Projektleiter Dr. Andreas Reichert. Die Veranstaltungen finden auf dem Campus Duisburg im M-Gebäude statt. Eine verbindliche Online-Anmeldung ist erforderlich.
 

UDE: Untersuchung zu Arbeits- und Erwerbslosenzahlen
Ohne Beschäftigung im Alter
Vortrag zu Rentenversicherungsprodukten

Duisburg, 19. Januar 2011 - Offenbar werden viele Ältere durch die Arbeitslosenstatistik nicht erfasst. Speziell bei den über 60-Jährigen liegen seit 2001 die Erwerbslosenzahlen deutlich über den Arbeitslosenzahlen. Das zeigt der aktuelle Altersübergangsreport aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Er wurde im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung und des Forschungsnetzwerks Alterssicherung erstellt.
Die IAQ-Wissenschaftler Dr. Sarah Mümken, Dr. Martin Brussig und Prof. Dr. Matthias Knuth haben geprüft, welchen Umfang Beschäftigungslosigkeit am Ende des Erwerbslebens einnimmt. Sie werteten dazu aktuelle Daten der Arbeitslosenstatistik und des Mikrozensus aus. Danach werden für die 60- bis 64-Jährigen seit 2001 kontinuierlich weniger Arbeitslose ausgewiesen als erwerbslos waren. Im Jahr 2004 standen einer Erwerbslosenzahl von 253.000 lediglich knapp 63.000 registrierte Arbeitslose gegenüber.
„Die Arbeitslosenzahlen der Bundesagentur für Arbeit sind gerade bei den Älteren nicht unbedingt ein geeigneter Indikator, um die Beteiligung oder Nichtbeteiligung Älterer am Erwerbsleben nachzuzeichnen“, meinen die IAQ-Forscher. Durch die Regelung zum erleichterten Leistungsbezug beispielsweise konnten über 58-Jährige Unterstützung bekommen, ohne in der Statistik als arbeitslos aufzutauchen. „Dass ein Auslaufen dieser Regelung Ende 2007 von einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit der Älteren begleitet wurde, ist nicht verwunderlich, sondern legt eher den Blick auf die tatsächliche Arbeitsmarktsituation frei.“

Die Reaktion dürfe jetzt nicht darin bestehen, eine neue statistische Vorschrift zu erlassen, die erneut eine Beschönigung der Arbeitslosenzahlen erlaubt. „Der tatsächlichen Beschäftigungslosigkeit muss mit konkreten Taten entgegen getreten werden“, fordern die IAQ-Wissenschaftler. „Aktive Arbeitsförderung darf Ältere nicht ignorieren“. Dieses Verhalten der Agenturen und Grundsicherungsstellen konterkariere die Appelle der Politik an die Betriebe, Ältere trotz zu erwartender relativ geringer Beschäftigungszeiten einzustellen und einzuarbeiten.

UDE: Vortrag zu Rentenversicherungsprodukten
Fürs Alter vorsorgen, aber wie?

Über „Private Altersvorsorge – Garantieprodukte und Fondswahlrechte“ spricht Dr. Antje Mahayni am 26. Januar im Uni-Colleg.
Die Professorin für Versicherungsbetriebslehre und Risikomanagement beginnt ihren öffentlichen Vortrag um 19.30 Uhr, im Hörsaal MD 162 am Duisburger Campus.

Die private Altersvorsorge gewinnt zunehmend an Bedeutung. Klassische
Lebens- und Rentenversicherungsprodukte haben vergleichsweise hohe Beiträge, und die fondsgebundenen Versicherungen bieten keine Investmentgarantie. Dagegen gewähren so genannte Variable Annuitäten dem Kunden Garantiezusagen und das Recht, seine eigene Fondsauswahl zu treffen. Prof. Antje Mahayni erklärt, wie dynamische Wertsicherungsstrategien bei Variablen Annuitäten funktionieren. Und sie skizziert die Vor- und Nachteile von Fondswahlrechten bei Garantieprodukten.
 

UDE: Neues Buch zu Berufsbildung und Beschäftigung
Zwischen Flexibilität und Stabilität

Duisburg, 13. Januar 2011 - Wie flexibel muss ein Arbeitnehmer heute sein, damit sein Job sicher ist? Eine gute und breite Berufsausbildung hilft beim Einstieg und Aufstieg, reicht aber oft nicht mehr aus, um den veränderten Anforderungen im Betrieb und am Arbeitsmarkt zu genügen. „Qualifizierte Facharbeit im Spannungsfeld von Flexibilität und Stabilität“ ist Titel und Thema einer neuen Veröffentlichung aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.

Wissenschaftler verschiedener Institute untersuchten organisatorische Bedingungen, unter denen Beschäftigte im Betrieb und auf dem Arbeitsmarkt ihre beruflichen Fähigkeiten und Qualifikationen besser verwerten und weiter entwickeln können. „Denn 'Beruflichkeit' kann ihr Potenzial auf dem Markt nur dann entfalten, wenn die Aus- und Fortbildung mit den organisations- und personalpolitischen Veränderungen in den Unternehmen Schritt hält“, so Prof. Dr. Gerhard Bosch, der das Projekt „Beruflichkeit, Organisations- und Personalentwicklung im Spannungsfeld zwischen Restrukturierung und Kompetenzsicherung“ leitet. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Der Sammelband stellt drei innovative Konzepte der Personalpolitik vor, mit denen Unternehmen die Versorgung mit qualifizierten Fach- und Führungskräften langfristig sichern können. Ein erster Ansatz sind unternehmensübergreifende Lernallianzen. Insbesondere in Betrieben, die eine vollständige Erstausbildung in eigenen Lehrwerkstätten nicht anbieten können, sind solche Ausbildungskooperationen eine Alternative, um den Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu decken.

Unternehmensinterne Arbeitsmärkte

Eine zweite Strategie besteht darin, die Mobilität auf dem unternehmensinternen Arbeitsmarkt zu erhöhen: „Immer mehr Unternehmen gründen Versetzungsabteilungen, um das Qualifikationspotenzial der Beschäftigten zu erweitern. Damit reagieren sie durch interne Qualifizierung auf organisatorische Veränderungen wie die Schließung von Abteilungen oder Stilllegung ganzer Betriebsteile und bauen Beschäftigung an anderer Stelle auf“, argumentiert Gernot Mühge vom IAQ. Fachliches und betriebsspezifisches Wissen kann auf diese Weise im Unternehmen gehalten werden, Entlassungen werden vermieden.

Ein dritter Themenblock befasst sich mit dem Trend zur Höherqualifizierung und den Aufstiegsperspektiven von beruflich qualifizierten Beschäftigten in Zeiten, in denen die Akademikerquote ansteigt. „Berufliche Fortbildungsabschlüsse bieten nach wie vor gute Karrierechancen, denn meist verfügen beruflich qualifizierte Beschäftigte über mehr handlungsorientiertes Wissen als Hochschulabsolventen“, bestätigt Dr. Dorothea Voss-Dahm vom IAQ.
Im abschließenden Themenblock werden der Einsatz und die Verbreitung verschiedener Flexibilitätsstrategien in Unternehmen untersucht. Ein Ergebnis: Besonders in verantwortungsvollen Tätigkeitsbereichen der deutschen Wirtschaft werden stärker interne als externe Flexibilisierungsinstrumente genutzt.
 

UDE: Neuerscheinung - Wechselvolle Geschichte

Duisburg, 7. Januar 2011 - Ungewöhnlichen Gestalten aus der Region begegnet der geschichtlich interessierte Leser in den neuen Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein. Bürgermeister mit interessanten Biografien, die Symbolfigur Frau Antje, niederländische Glaubensflüchtlinge und gewerkschaftlich organisierte Krefelder Textil-Färber tauchen in den „Beiträgen zur Geschichte des Rhein-Maasraumes“ ebenso auf wie Mönche und Nonnen. Der gerade erschienene Band vereint Beiträge von Wissenschaftlern und Studierenden der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Sie zeigen, wie vielfältig und spannend die Landesgeschichte der Region zwischen Maas und Rhein ist. So wird beispielsweise die Ritualmordlegende aus dem 19. Jahrhunderts kritisch beleuchtet, nach der Juden angeblich christliches Blut für religiöse Zwecke verwendeten. Dies behaupteten jedenfalls interessierte Kreise als Reaktion auf den Tod des fünfjährigen Jungen Johann Hegmann in Xanten. Weitere Beiträge befassen sich mit den Klöstern Prüm, Brauweiler und Graefenthal, während sich ein anderer der gegenseitigen Wahrnehmung von Deutschen und Niederländern in der Karikatur widmet.
Der Mensch steht im Mittelpunkt, wie auch in den Forschungen von Prof. Dr. Dieter Geuenich, dem die Beiträge gewidmet sind. Einige wurden erstmals bei einer Tagung des Instituts für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR) an der UDE zur Verabschiedung des Historikers vorgetragen, andere sind für die Publikation neu verfasst worden.
Thorsten Fischer und Jens Lieven (Hrsg.): Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein: Beiträge zur Geschichte des Rhein-Maasraumes, Böhlau Verlag, 2010, 44,90 Euro
 

UDE: Fortbildungen für Personal in Kita und Schule
Gute Praxis als Vorbild

Duisburg, 27. Dezember 2010 - Über 40 Fortbildungsangebote für das Personal von Kindertageseinrichtungen – das bietet das soeben erschienene Jahresprogramm 2011 von „best practice e.V.“ des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Praxisnähe ist dabei besonders wichtig: Die Schulungen wurden aus den Forschungsergebnissen verschiedener IAQ-Projekte zu Bildung und Erziehung entwickelt; sie transferieren innovative Ansätze aus der Forschung in den beruflichen Alltag.
Zielgruppen sind pädagogische Fachkräfte von Kindergärten, Träger der Jugendhilfe und Lehrkräfte. Die Besonderheit der Fortbildungen basiert auf der bewussten Nutzung der inneren Werte-Haltung. Diese schärft eigene Kompetenzen, um bisher ungenutzte Potenziale frei zu setzen. Statt universelle Standardantworten zu geben, die den komplexen Sachverhalten vor Ort wenig entsprechen, wollen die Fortbildungen passgenaue Lösungsprozesse entwickeln, die nachhaltig wirken.

Eine Besonderheit sind die so genannten „Benchmarking-Zyklen“ in Gelsenkirchen und Nürnberg, die speziell für Leitungskräfte und Träger von Kindertageseinrichtungen initiiert wurden. Nach der Entwicklung und einer einjährigen erfolgreichen Erprobung im Projekt „Lernen-Erfahren-Austauschen (LEA)“ (http://www.l-e-a.de), geht das Angebot in 2011 bereits in das dritte Jahr. „Dies beweist uns, dass wir mit unseren Angeboten dem Leitbild 'Wissenschaft für die Praxis' entsprechen“, meint die Vorsitzende von best practice e.V. Karin Esch. Ein Benchmarking-Zyklus setzt sich aus einer festen Gruppe von Kita-Leitungen und -Trägern zusammen, die sich vier Mal im Jahr treffen, um zentrale Herausforderungen der Personal- und Organisationsentwicklung praxisnah zu bearbeiten. Ab Mai 2011 können wieder neue Teilnehmer in die bereits existierenden Benchmarking-Zyklen in Gelsenkirchen und Nürnberg einsteigen.

Träger der Angebote ist der Verein best practice e.V. in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen und Konkret Consult Ruhr GmbH (KCR). Angeboten werden die kostenpflichtigen Veranstaltungen auf dem Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen und im Wissenschaftspark Gelsenkirchen sowie in Nürnberg. Informationen zum Programm und zur Anmeldung unter www.bestpractice-online.de.

UDE: Computerspiele im Fokus der Forschung
Wenn virtuelle Freunde real werden

Duisburg, 5. Dezember 2010 - Es ist eine fantastische Welt, bevölkert mit Menschen, Elfen, Orcs und vielen anderen Völkern. Eine Welt, in der sich Helden in gewaltigen Schlachten bewähren und Schätze nur darauf warten, gefunden zu werden. Es ist die World of Warcraft (WoW). Mehr als zehn Millionen Menschen tauchen regelmäßig in das weltweit erfolgreichste Online-Abenteuer ein. Trotzdem ist dieses Phänomen bisher kaum erforscht. Der Arbeitskreis Digital-Game & -Gaming Forschung der Universität Duisburg-Essen (UDE) will dies ändern und untersucht seit drei Jahren verschiedene Aspekte von Computerspielen. Nun legt er erste Erkenntnisse zur Motivation und zu sozialen Gruppen der World of Warcraft vor.
Das Klischee des WoW-Spielers ist sehr negativ: Keine echten Freunde, kaum Bewegung und Stunden über Stunden vorm Rechner. Diese Vorurteile bedient der Arbeitskreis nicht. „Wir haben uns bewusst für Leute entschieden, bei denen man denkt, die spielen nicht“, erklärt Projektleiter Diego Compagna. Im Blick der Forscher waren Männer und Frauen zwischen 21 und 40 Jahren, die studieren und dabei arbeiten oder bereits komplett im Beruf stehen. „Diese Gruppe ist kaum erforscht, eben weil sie in der Gesellschaft nicht auffällt.“
Bei ihren Interviews und Onlinebefragungen machten die Wissenschaftler interessante Entdeckungen – gerade was die soziale Kompetenz der Spieler angeht. So fanden sie heraus, dass die größte Motivation das Miteinander ist. Die Gemeinschaften innerhalb der WoW, die sogenannten Gilden, spielen eine wichtige Rolle. Einer der Befragten erläutert: „Was zählt ist, dass man wie bei einem Sportverein etwas gemeinsam macht. Dabei können tolle Freundschaften entstehen, auch reale.“
„Der Vergleich mit Sportvereinen ist sehr treffend“, sagt Stefan Derpmann, der ebenfalls am Projekt beteiligt ist. So hat der Arbeitskreis herausgefunden, dass die virtuellen Gruppen genauso wie reale Gruppen funktionieren. Die Spieler identifizieren sich mit ihren Gilden, man trifft sich online und redet über Hobbies, Sport, Privates. Oft verabreden sich die Mitglieder auch im Real-Life – wie sie die reale Welt nennen. Häufig werden aus den Internetbekannten richtige Freunde. Daher sind sich die Forscher einig: Soziale Gruppen im Spiel sind eine Ergänzung des echten Lebens.

Auf der Homepage www.uni-due.de/game-research/ stellt der Arbeitskreis seine Ergebnisse vor. Dort sind auch alle bisherigen und künftigen Arbeiten der Spieleforscher zu finden. So untersuchen sie beispielsweise das Verhältnis zwischen dem Spieler und seiner Figur in Rollenspielen oder weibliche Clans im eSport.