Universität Duisburg-Essen
Archiv Juli  - Sep 2009 
 
 

UDE: Neuer dualer Studiengang Steel Technology and Metal Forming
Ausbildung und Bachelor gleichzeitig

Duisburg, 13. September 2009 - Einschreibung noch möglich: Ein innovativer Studiengang, der die Ausbildung zum Facharbeiter Industriemechanik mit einem Bachelor-Abschluss in Ingenieurswissenschaften verbindet, startet im Wintersemester an der Universität Duisburg-Essen. In "Steel Technology and Metal Forming" soll gezielt ingenieurwissenschaftliches Fachpersonal in der Stahlwerksmetallurgie ausgebildet werden, an dem es schon heute auf dem Arbeitsmarkt mangelt.
"Die Idee dazu wurde in einem Kreis von Wissenschaftlern und Kollegen aus der Fachindustrie geboren", sagt Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Paul Josef Mauk. "Duisburg ist das Zentrum der Eisen- und Stahlindustrie, da liegt eine Kooperation mit den hier ansässigen Unternehmen nahe. Wir wollen fachlich spezialisierte Kräfte ausbilden, die einen starken Praxisbezug mitbringen und in einer kleinen Gruppe unter sehr guten Bedingungen ausgebildet wurden."
In diesem Wintersemester wird es zunächst eine Kooperation mit den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) geben. Die Studierenden absolvieren bei HKM berufspraktische Ausbildungsanteile. Diese bilden in Kombination mit der universitären Lehre ein innovatives Element in der Ausbildung im Bereich der Verfahrens- und Industriemechanik für die Eisen- und Stahlerzeugung, das es in dieser Form bundesweit bislang nicht gibt. Mittelfristig ist die Ausweitung des geplanten Studienangebots auf weitere industrielle Kooperationspartner (z.B. Thyssen Krupp Steel) vorgesehen.
Bewerbung bis zum 31. Oktober
Der duale Studiengang "Steel Technology and Metal Forming" ist zulassungsfrei, einschreiben kann man sich noch bis 31. Oktober 2009. Voraussetzung ist aber ein Ausbildungsvertrag mit HKM (dazu muss ein Eignungstest absolviert werden). Für die künftigen Studenten geht es zunächst drei Mal die Woche zu den Hüttenwerken Krupp Mannesmann und zwei Tage in die Uni. Die HKM übernimmt übrigens auch die anfallenden Studiengebühren. Im Mittelpunkt des Faches stehen die Erzeugung
metallischer Werkstoffe aus ihren Erzen in metallurgischen Verfahren sowie ihre Raffination, etwa in Stahlwerken, und die Weiterverarbeitung durch Stranggießen und Umformen.
Der Studiengang ist international ausgerichtet; so wird einerseits die Ingenieurausbildung an die Globalisierung der Märkte angepasst und andererseits wird das Studium für ausländische Studierende erleichtert. Die Einsatzbereiche der Absolventen liegen im gesamten Technologiebereich der Eisen- und Stahlindustrie, wie in der Erzaufbereitung, bei Sinteranlagen, Hochofen- und Stahlwerksbetrieben, sowie Stranggießanlagen und Walzwerkseinrichtungen. Neben der Fertigung und Produktion gibt es zudem vielfältige Einsatzbereiche auf dem Gebiet der Qualitätssicherung, der Stahlanwendung und im Bereich der Eisen- und Stahl- sowie metallerzeugenden Industrie.

UDE: Stellungnahme der Hochschulleitung - Unrechtmäßige Doktortitel?
UDE: Neues Schülerkolleg Pädagogik - Lernen mit digitalen Medien

Duisburg, 3. September 2009 - Im Umfeld einer Sitzung des Wissenschaftsausschusses wurde heute (03.09.) bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen 16 Hochschullehrer an acht NRW-Universitäten ermittelt, darunter auch an der Universität
Duisburg-Essen, wegen des Verdachts, unrechtmäßig Doktortitel verliehen zu haben. Weitere konkrete Informationen wurden der Universität Duisburg-Essen bislang nicht mitgeteilt.
Als Rektorvertreter nimmt Prorektor Prof. Dr. Franz Bosbach, dazu wie folgt Stellung: "Natürlich ist es außerordentlich bedauerlich, dass ein so schwerwiegender Verdacht im Einzelfall auf die Universität Duisburg-Essen fällt. Wir werden die Staatsanwaltschaft unverzüglich um nähere Informationen bitten. Die Nachricht selbst hat uns überrascht, denn wir legen in allen Bereichen großen Wert auf die Einhaltung und Sicherung hoher Qualitätsstandards, insbesondere auch in der Forschung
und den Fähigkeitsnachweisen zu vertiefter wissenschaftlicher Arbeit. Sollte sich jedoch der Verdacht erhärten, dass auch an der UDE die Regelungen der Promotionsordnungen nicht korrekt eingehalten worden sind, wird dies innerhalb der Universität zu entsprechenden Konsequenzen führen."
Die Promotion eröffnet qualifizierten NachwuchswissenschaftlerInnen u.a. den Einstieg in eine wissenschaftliche Laufbahn an der Universität. Von promovierten HochschulabsolventInnen werden eine hervorragende fachliche Qualifikation und eine selbstständig erbrachte wissenschaftliche Leistung erwartet. An der Universität Duisburg-Essen existieren neben der traditionellen Form der Promotion bereits mehrere erfolgreiche Promotionsprogramme. So findet ein Teil der Promovierenden in Programmen der DFG (Graduiertenkollegs), der EU (Marie-Curie), der Länder (z. B. NRW-Forschungsschulen) oder der Fakultäten der UDE (z. B. DokForum) strukturierte Programme zur Promotion vor. Darüber hinaus bereitet die UDE die Einrichtung strukturierter Promotionsprogramme vor.

UDE: Neues Schülerkolleg Pädagogik - Lernen mit digitalen Medien
Computer und Internet gehören heute fast selbstverständlich zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Dabei nutzen sie den PC nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch um sich zu informieren und zu lernen. Diese Affinität zu Computer und Internet greift ein neues Projekt am Learning Lab der Uni Duisburg-Essen (UDE) auf: Das Schülerkolleg Pädagogik will sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden vermitteln und zur kritischen Medienreflexion anregen.
Das Kolleg richtet sich an Schüler der Mittel- und Oberstufen --während der Pilotphase zunächst von ausgewählten Schulen. An den Präsenztagen im Learning Lab (Start im Januar) befassen sie sich mit digitalen Medien und den Chancen und Risiken fürs Lernen. Sie planen Untersuchungen zum Gebrauch von Lernprogrammen und Internet bei Kindern und Jugendlichen, führen diese durch und werten sie aus. Sie setzen sich mit Theorien zum Lernen auseinander und erfahren exemplarisch alle Schritte einer empirischen Untersuchung in den Sozialwissenschaften. "Unser Ziel ist es, dass die Schüler auch ihre eigene Nutzung von Computern und Internet reflektieren, auf neue Anwendungsformen, etwa zu Lernzwecken, stoßen und digitale Medien als Lernangebot und Instrument der Wissenskonstruktion erfahren lernen", so Projektleiter Prof. Dr. Michael Kerres.
Das Vorhaben ist auf drei Jahre angelegt und wird von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Nach der Pilotphase können auch Klassen anderer Schulen der Region teilnehmen.

UDE: Internationale Konferenz Automatische Brandentdeckung
Rauch und Feuer rechtzeitig bemerken

Duisburg, 29. August 2009 - Tausende Hektar Wald sind in den vergangenen Wochen rund um die griechische Hauptstadt Athen abgebrannt. Eine frühe Brandentdeckung hätte die Naturkatastrophe möglicherweise verhindern können. Wie das in
Zukunft funktionieren soll, und wie auch in Häusern und Fabriken Rauch und Brände schneller entdeckt werden könnten, damit beschäftigt sich die 14. Internationalen Konferenz über Automatische Brandentdeckung, AUBE '09, vom 8. bis 10. September 2009 an der Universität Duisburg-Essen.
Die Konferenz wird vom Fachgebiet Nachrichtentechnische Systeme zusammen mit der "European Society for Automatic Alarm Systems (EUSAS)", dem "VdS Schadenverhütung", dem "National Institute of Standards and Technology (NIST)" und der "Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes e.V. (vfdb)" veranstaltet. Ziel ist es, Interessenten aus allen Bereichen der Brandentdeckungstechnik ein Forum zu bieten, auf dem der aktuelle Stand dieser Technik, Entwicklungstendenzen und bestehende Probleme diskutiert werden können. Die AUBE ist die weltweit einzige Konferenz dieser Art und Größe. Es werden über 200 Fachleute erwartet, die aus 17 verschiedenen Ländern in Europa, Asien, Australien und den USA stammen.
Bessere Immunität gegen Falschalarme.
Zur AUBE, die traditionell in Duisburg stattfindet, kommen neben Wissenschaftlern und Entwicklern aus der Industrie auch Teilnehmer privater und öffentlicher Einrichtungen, wie etwa Feuerwehren und Versicherungen, aber auch Anwender und Planer aus Ingenieurbüros. Prüfstellen und Forschungsinstitute an Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen sind ebenso vertreten wie die Herstellerfirmen. Diese haben im Rahmen der Tagung die Möglichkeit, auf einer kleinen Ausstellung dem Fachpublikum ihre Produkte vorzustellen. Außerdem werden insgesamt 93 Vorträge gehalten, darunter Beiträge von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachgebietes Nachrichtentechnische Systeme der Universität Duisburg-Essen. Ein Thema wird etwa der Stand der internationalen Normung und zugehörige Testmethoden sein, ein anderes die neuen Sensor- und Auswertetechniken. Diese sind nötig zur verbesserten Immunität der Melder gegenüber Falschalarmen, etwa bei Wasserdampf in Küchen.
Detektion von Waldbränden
Rauchmelder und Funkalarmsysteme sollen Hausbewohner im Falle eines Brandes rechtzeitig warnen. Bei der AUBE werden Fragen der effizienten und damit langlebigen Stromversorgung mit Batterien und die sichere Weiterleitung der Alarme unter ungünstigen Bedingungen diskutiert. Außerdem werden Brandmelder vorgestellt, die an außergewöhnlichen Orten viele Jahre zuverlässig arbeiten müssen, zum Beispiel in Flugzeugen, auf Schiffen oder in Tunneln. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Detektion von Waldbränden und deren Bekämpfung.
Besichtigung des Brandentdeckungslabors
Während der Tagung besteht Gelegenheit das Duisburger Brandentdeckungslabor zu besichtigen. Dort können Brandmelder im Detail auf vielfältige Eigenschaften hin überprüft werden, renommierte Firmen und Institute aus vielen Ländern rund um den Erdball haben in Duisburg schon ihre Produkte getestet. Sogar der Frachtraums eines Flugzeuges wurde im Labor simuliert, um das Verhalten von neuen Brandmeldern und deren speziellen Umluftbedingungen im Flugbetrieb zu analysieren.

UDE: 10.09.: Schülertag Elektrotechnik

Duisburg, 27. August 2009 - Die Zeit läuft: bis zum 6. September kann man sich noch für den Schülertag Elektrotechnik an der Universität Duisburg-Essen (UDE) anmelden. Am Donnerstag, 10. September, zeigt die Fakultät für Ingenieurwissenschaften Oberstufenschülern, was die Elektrotechnik alles zu bieten hat, von der Nano-Elektronik über die Photonik und Photovoltaik bis hin zur Medizin- und Funktechnik. Von 9 bis 17 Uhr kann man in Vorträgen und Experimenten, sowie Laborbesichtigungen die faszinierende Welt der Elektroingenieure mit eigenen Augen betrachten.
Auf den Spuren von Harry Potters Zaubermantel lernen die Schüler zum Beispiel, wie man sich elektromagnetisch unsichtbar machen kann. Oder man kann am einen Leib spüren, wie sich Alt- oder behindert sein anfühlt. Experimente in einer kleinen Solaranlage mit 220 Watt Leistung sind ebenso möglich wie das automatische Ausbalancieren eines aufrecht stehenden Pendels. Beim Schülertag werden die vielfältigen Inhalte der modernen Elektro- und Informationstechnik in sechs verschiedenen Sektoren vorgestellt - zunächst an der Uni und nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa bei Technologie-Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Region.

UDE: Stipendien-Vergabeverfahren startet

Duisburg, 18. August 2009 - 130 Stipendien aus dem NRW-Stipendienprogramm -- mehr als alle anderen Universitäten des Landes -- vergibt die Uni Duisburg-Essen (UDE) zum kommenden Wintersemester. Von morgen (18.08.) bis einschließlich 7.
September können sich Studierende der UDE online um eine Förderung bewerben. Sie wird zunächst für ein Jahr gewährt und beträgt 300 Euro monatlich. Die Hälfte der Summe kommt von privaten Geldgebern und Institutionen bzw. aus der Wirtschaft, die andere Hälfte finanziert die Landesregierung.
Zu den Sponsoren, die die Hochschulleitung und die Fakultäten gewinnen konnten, gehören Banken, Stiftungen, Firmen, Fördervereine, Wirtschaftsverbände und eine Einzelperson. Sie stammen überwiegend aus den Regionen Niederrhein und Ruhrgebiet. "Wir haben es ihrer großzügigen Unterstützung zu verdanken, dass wir ab Oktober engagierte und hervorragende Studierende für ihre guten Leistungen belohnen und sie auf ihrem weiteren Weg unterstützen können", sagt Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke.
Auf der Seite www.uni-due.de/de/studium/stipendium_start.php stellt die UDE ausführliche Informationen über die Stipendien, ihre Förderer und die Vergabe bereit. Bewerben können sich die Studierenden über ein vereinfachtes Online-Verfahren. Neben 104 fakultätsgebundenen stehen an der Uni Duisburg-Essen 26 Stipendien zur Verfügung, die von einer zentralen Auswahlkommission unabhängig vom Studienfach vergeben werden. Dabei fließen in die Auswahl Kriterien ein, die sich an dem Diversity Management der UDE orientieren und der Verschiedenheit unter den Studierenden gerecht werden sollen. So hat sich die Uni unter anderem die Förderung benachteiligter Gruppen auf die Fahne geschrieben. Ende September wollen die Auswahlgremien über die 130 Stipendiaten entschieden haben.

Förderer (in alphabetischer Reihenfolge):
Alumni WiWi Essen e.V
A.T. Kearney GmbH
Bankhaus Lampe
Bitmarck Holding GmbH
Duisburger Universitäts-Gesellschaft e.V.
Duisburger Hafen AG
E-Plus Service GmbH & Co. KG
Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Evonik-Goldschmidt GmbH
PKF FASSELT SCHLAGE LANG UND STOLZ
Förderverein Ingenieurwissenschaften Universität Duisburg-Essen e.V.
Gesellschaft von Freunden und Förderern der Universität Duisburg-Essen e.V.
GFOS
Franz Haniel & Cie. GmbH
Hochtief AG
Hülsken Holding GmbH & Co. KG
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu
Duisburg
Klinikum Duisburg GmbH
KRANKIKOM - Alexander Kranki Kommunikation GmbH
Krohne Messtechnik GmbH & Co. KG
Kulturstiftung Essen
MAN Ferrostahl AG
Messe Essen GmbH
MLP Finanzdienstleistungen AG
Nationalbank AG, Niederlassung Duisburg
Netzwerk Essener Kommunikationswissenschaft e.V.
Pieron GmbH
RAG--Stiftung
Rheinischer Sparkassen- und Giroverband
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Sparkasse Duisburg
Sparkasse Essen
Stadtwerke Duisburg AG
Christian Sutter
Spiekermann AG
Heinz-Trox-Stiftung
Universitätsklinikum Essen
VDI Ruhrbezirksverein
Volksbank Rhein-Ruhr eG
WAZ Mediengruppe
Wirtschaftsjunioren Duisburg e.V.

UDE: Virtual Kicker League startet in die neue Saison
Der virtuelle Ball rollt wieder

Duisburg, 5. August 2009 - Wie fit sind meine Spieler auf regennassem Rasen? Habe ich ein gutes Händchen für die Mannschaftsaufstellung und wie reaktionsschnell bin ich? Mit dem Start der neuen Bundesliga-Saison warten auf die Spieler des Fanportals Virtual Kicker League (www.virtual-kicker.de) neue Herausforderungen. Entwickelt hat sie Prof. Dr. Tobias Kollmann, Lehrstuhlinhaber für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen.

„Neben der Möglichkeit die Mannschaftsaufstellung aktiv auszuwählen, wird es auch eine Simulation des aktuellen Wetters geben, was natürlich Auswirkungen auf die Bespielbarkeit des virtuellen Rasens hat“, erklärt Prof. Kollmann. „Zudem wird wieder auf Zeit gespielt, so dass ein Spiel 2x45 Sekunden dauern wird und damit mehr Schnelligkeit und mehr Action vorprogrammiert ist.“ Auch auf die spielerische Qualität der Mannschaft können die Fans mehr Einfluss nehmen. „Eine weitere Neuheit ist das Gameplay, das den Spielern auch Dribblings und die Variation der Schussstärke erlauben", so Prof. Kollmann.
Mit insgesamt 125.000 angemeldeten Bundesliga-Fans erfreut sich der virtuelle Kickertisch großer Beliebtheit. Saison für Saison wetteifern die Spieler mit PC und Maus um den begehrten Meistertitel für ihren Lieblingsverein. Gespielt wird dabei nicht gegen einen Computer, sondern gegen einen realen Fan eines anderen Vereins – einmalig im Bereich der Multiplayer-Echzeitspiele. Alle Online-Partien werden mittwochs bis samstags parallel zum Spielplan der Fußballbundesliga ausgetragen, da
die VKL seit der Saison 2008/2009 offizieller Lizenznehmer der DFL ist.

UDE: IAQ-Forscher fordern Familienbegleitprogramme - Bildungsdefizite ausgleichen

Duisburg, 3. August 2009 - Die Kommunen müssen sich in Problemstadtteilen verstärkt um ihre Jugend kümmern. "Es besteht die Gefahr, dass ganze Stadtquartiere von einer existenzsichernden Erwerbsfähigkeit abgekoppelt werden, wenn nicht
bereits im Erziehungs- und Bildungssystem frühzeitig gegengesteuert wird!", warnen Bildungsforscher des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen. Sie plädieren für ein flächendeckendes, regionales Bildungsmonitoring, um Defizite in Problemregionen feststellen und gegensteuern zu können.

Demnach gibt es Stadtteile, in denen im Jahr 2006 32 bis 40 Prozent der Kinder bei der Einschulungsuntersuchung keine ausreichende Sprachkompetenz aufwiesen, zum Teil hatte mehr als jedes vierte Kind Übergewicht, in einzelnen Städten schaffte über 10 Prozent der Schüler nicht einmal den Hauptschulabschluss. "Sage mir, aus welchem Stadtteil du kommst, und ich sage dir, was aus dir wird!", so der IAQ-Bildungsforscher Dirk Langer. Denn zwischen Bildung und Einkommen besteht eine enge Wechselbeziehung; Abwärtsspiralen in der Bildung beginnen vor dem 10. Lebensjahr. Die Analyse von Daten zeigt vor allem, dass auch in der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung erhebliche regionale Differenzen bestehen. In schwierigen Stadtteilen mit sozial benachteiligten Familien, hohem Migrantenanteil, Arbeitslosigkeit und Armut müssten besonders frühausgleichende Bildungs- und Gesundheitsangebote in der Zusammenarbeit mit den Familien umgesetzt werden, fordert der IAQ-Forscher.
"Die Förderung sollte am besten mit Familienbegleitprogrammen direkt nach der Geburt beginnen. Sie könnten in Netzwerken aus Jugendhilfe und Gesundheitssystem verwirklicht werden", meint die IAQ-Forschungsdirektorin Dr. Sybille Stöbe-Blossey. "Auch die Familienzentren bieten Anknüpfungspunkte für erweiterte, stadtteilbezogene Förderprogramme." Langer rät außerdem, die Möglichkeiten der Offenen Ganztagsschule besser zu nutzen; Defizite zum Beispiel in der Sprachkompetenz oder aus dem Schulunterricht könnten so aufgearbeitet werden. Für die Nachmittagsbetreuung in Stadtteilen mit hohem Förderbedarf sollte deshalb möglichst auch pädagogisch geschultes Personal eingesetzt werden, was sich allerdings eher die finanzkräftigeren Kommunen leisten könnten.

Die ungünstigen Lernvoraussetzungen schlagen sich in der Schulabschlussentwicklung nieder: Etwa 50 Prozent der ausländischen Schüler in NRW erzielen maximal den Hauptschulabschluss -- ein schwieriger Berufseinstieg ist vorgezeichnet, zumal Stellen fehlen: Zwischen 2000 und 2007 stiegen die Ausbildungskapazitäten z.B. in Emscher-Lippe um 4,2 Prozent, demographisch bedingt nahm die Anzahl der Schulabsolventen aber um 15,3 Prozent zu. Ein zunehmender Verdrängungswettbewerb macht die Situation für Hauptschüler und Jugendliche ausländischer Herkunft in der dualen Berufsausbildung immer schwieriger. Viele Schulabgänger müssen auf das Übergangssystem oder das Schulberufssystem ausweichen, um berufsorientierende Bildungsgänge zu besuchen oder ihren Schulabschluss zu verbessern. Die Berufskollegs leisten hier einen erheblichen Anteil an weiterqualifizierender Arbeit.
Allerdings vermittelt das in der Vergangenheit erheblich angewachsene Übergangssystem von der allgemeinbildenden Schule in die berufliche Bildung bislang in der Regel keinen qualifizierten Berufsabschluss. "Eine erfolgreiche Teilnahme am Erwerbsleben im Hinblick auf Einkommen und Beschäftigungsstabilität ist ohne Berufsabschluss gefährdet", so Langer.

UDE: Summer School "Ostasien" für Schüler startet
Reizvoller Kontinent

Duisburg, 30. Juli 2009 - Es ist das Thema Asien, das sie reizt, das Hineinschnuppern ins Studentenleben, und eine Uni, die in der Ausbildung von Ostasienexperten zu einer der ersten Adressen europaweit gehört: 40 Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus nehmen ab 2. August an der Summer School des Instituts für Ostasienwissenschaften (IN-EAST) teil. Berlin, Heidelberg, Göttingen, Worms sind einige der Städte, aus denen es die 17- bis 19-Jährigen an den Duisburger Campus zieht. Die weiteste Anreise hat allerdings eine Teilnehmerin aus Budapest.
"Wir waren überrascht über die große Resonanz, die unsere erste Summer School ausgelöst hat", sagt Mitorganisator und IN-EAST-Mitarbeiter Georg Lammich. "Die Bewerbungen kamen aus dem In- und Ausland und waren derart gut, dass uns die Auswahl wirklich schwer gefallen ist. Viele Teilnehmer haben bereits Auslandserfahrungen in Asien oder anderen Erdteilen gemacht und in der Schule begonnen, eine ostasiatische Sprache zu lernen." Die Motivation, sich für die Summer School an der Uni Duisburg-Essen zu bewerben, war allerdings sehr unterschiedlich: vom China-Boom über Interesse an japanischen Filmen oder chinesischer Kampfkunst bis hin zu dem Wunsch, das Studentenleben kennenzulernen.

Die 40 Schüler (die Frauen sind mit 32 deutlich in der Überzahl) beschäftigen sich nun bis zum 6. August mit der Zukunft Asiens, einerseits in Vorlesungen und Diskussionen, etwa zu sozialen Ungleichheiten in China, zum High-Tech Standort Japan oder zum Kräftemessen der Nationen, andererseits in Sprachkursen, Exkursionen und in Gesprächen mit Studierenden und Absolventen.

UDE: IAQ-Studie zu Erwerbstätigkeit und sozialer Sicherung
Rente mit 67 sozial flankieren

Duisburg, 27. Juli 2009 - Nur wenige arbeiten heute bis zur Rente mit 65. Im Jahr 2005 gelang nur 9,2 Prozent der Männer und 5 Prozent der Frauen über 65 Jahre der nahtlose Übergang aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung oder Altersteilzeit in den Ruhestand. Mit Anhebung der Rentenaltersgrenze auf 67 Jahre oder mehr wird keinesfalls das Alter für den Austritt aus dem Beruf automatisch ansteigen. Sowohl die Situation auf dem Arbeitsmarkt als auch der jeweilige Gesundheitszustand erfordern vielmehr eine sozialverträgliche Gestaltung des Altersübergangs, um Härten zu vermeiden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen.

Die Entwicklung der Alterserwerbstätigkeit in den letzten zehn Jahren und die soziale Sicherung im Alter haben die Wissenschaftler der Uni zusammen mit dem Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) für das Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung umfassend untersucht.
Die Ergebnisse belegen, dass die soziale Sicherung im Ruhestand stärker als bisher auf einer langen Erwerbsphase beruhen wird, gleichzeitig zeigt sich eine Polarisierung des Rentenübergangs: Auf der einen Seite gehen Personen mit hohen Arbeitseinkommen und hohen Rentenansprüchen vorzeitig in den Ruhestand, da sie die Rentenabschläge leicht verkraften können. Die Forscher sehen aber die Gefahr, dass ein anderer Teil der Älteren bereits vor dem Rentenalter aus dem Arbeitsleben ausscheiden muss – abgedrängt in Arbeitslosigkeit und mangels aussichtsreicher Alternativen auf dem Arbeitsmarkt „geflüchtet“ in die Altersrente – mit merklichen Rentenabschlägen und einer Einkommensminderung, die zu Abstrichen beim Einkommens- und Lebensstandard führt.
Die Studie untersucht ein breites Spektrum von Einflussfaktoren auf den Altersübergang – vom institutionellen Rahmen über individuelle Entscheidungen im Haushaltszusammenhang, die Arbeitsbedingungen und Personalpolitik für Ältere im Betrieb sowie die Arbeitsmarktpolitik und -vermittlung gegenüber Älteren. Zum Abschluss werden einige Optionen für die Gestaltung des Altersübergangs vorgestellt, favorisiert wird ein „gleitender Übergang“ ähnlich der auslaufenden Altersteilzeit, der zwischen den Tarifpartnern ausgehandelt werden sollte.

Sparkasse an zwei Ingenieure - Ungenaue Daten nutzen, Messfehler vermeiden
Nanoforschung bei Wettbewerb des Landes erfolgreich - Weitere 12 Mio. für NETZ

Duisburg, 24. Juli 2009 - Dr. Philipp Limbourg (29) und Diplom-Ingenieur Benjamin Keser (26) sind die diesjährigen Preisträger der Innovationspreise Ingenieurwissenschaften der Sparkasse am Niederrhein. Der Informatiker Dr. Limbourg beschäftigte sich in seiner Dissertation mit der frühen Optimierung mechatronischer Systeme auf der Grundlage ungenauer Analysedaten. Und der Bauingenieur Benjamin Keser will mit seiner Diplomarbeit die Onlinemessungen zur Wasserqualität verbessern. Für ihre Abschlussarbeiten an der Universität Duisburg-Essen erhielten die Ingenieure die mit je 2000 Euro dotierten Auszeichnungen, die die Sparkasse bereits seit 1997 vergibt.

Ein vom Vorstand des Fördervereins Ingenieurwissenschaften Universität Duisburg-Essen beauftragtes Gutachtergremium hatte die beiden Abschlussarbeiten aus insgesamt neun eingereichten Dissertationen sowie Diplom-, und Masterarbeiten ausgewählt. Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti, der zugleich Schatzmeister des Fördervereins ist: „Wir verstehen die beiden Preise als regionale Wissenschafts- und Wirtschaftsförderung.“ Vor mehr als hundert Professoren, Studenten und ehemaligen Absolventen übergibt Giovanni Malaponti die Preise am Freitag, 24. August, bei der Alumnifeier der Ingenieure an der Universität Duisburg-Essen.
Im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit, die er „mit Auszeichnung“ bestand, betreute Dr. Limbourg unter anderen ein Projekt, in dem es um die Prognose technischer Risiken in Gasnetzen von Stadtwerken ging. Prof. Hans-Dieter Kochs, der die Arbeit betreut hatte, betont den außergewöhnlich wissenschaftlichen Rang der Dissertation: „Im Kern von Dr. Limbourgs Untersuchung geht es um die Vorhersage der Zuverlässigkeit und Sicherheit mechatronischer Systeme in der frühen Entwicklungsphase.“
Benjamin Keser hatte für seine Diplomarbeit einige Monate lang in einem Wasserlabor im kanadischen Québec geforscht. Er entwickelte ein Konzept, mit dessen Hilfe Messfehler bei der Kontrolle der Wassergüte in Gewässer- und Kläranlagen minimiert werden können. Professor Renatus Widmann: „Die praxisnahe Arbeit kann zukünftig dazu beitragen, die Qualität von Onlinemessungen zu erhöhen und die Betriebskosten zu senken.“

Bei der Verleihung der Innovationspreise Ingenieurwissenschaften erläuterten die beiden Preisträger ihre Abschlussarbeiten und deren Ergebnisse (v.l.n.r.): Dr. Wolf-Eberhard Reiff und Dr. Klaus-G. Fischer vom Förderverein Ingenieurwissenschaften, Professor Renatus Widmann, Benjamin Keser, Dr. Philipp Limbourg, Profesor Hans-Dieter Kochs und Sparkassenvorstand Giovanni Malaponti.

UDE: Nanoforschung bei Wettbewerb des Landes erfolgreich - Weitere 12 Mio. für NETZ
Weiter auf Erfolgskurs ist das NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) an der Universität Duisburg-Essen (UDE), in dem maßgeschneiderte Nanomaterialien für neue Energietechnik entstehen sollen. Nach der erfolgreichen Begutachtung durch den Wissenschaftsrat und der Bewilligung von 43,3 Mio. Euro für Gebäude, Großgeräte und Ersteinrichtung, fließen nun weitere 12 Mio. Euro zur Finanzierung der dreijährigen Startphase des Forschungsvorhabens. Das Konzept der NETZ-Forscher hat die Gutachter im Landeswettbewerb "NanoMikro+Werkstoffe.NRW" überzeugt, den das Innovations-Ministerium ausgelobt hatte.
So können bereits in den kommenden drei Jahren funktionale Nanopartikel-Kompositmaterialien für energietechnische Anwendungen entwickelt werden. In der ersten Phase werden dazu noch weitgehend die existierenden Labors genutzt. Wenn das NETZ-Gebäude fertig ist, werden die Forscher ihre Arbeiten in speziell ausgestatteten Labors fortsetzen können. Bis 2012 entsteht am Duisburger Campus der UDE ein Forschungszentrum für 120 Mitarbeiter aus der Chemie, Ingenieurwissenschaften und Physik sowie kooperierender Einrichtungen und wird über eine Hauptnutzfläche von ca. 3.900 m2 verfügen mit insgesamt 66 Büros, 36 Laboren und einem Mikroskopiezentrum. Der Baubeginn ist für das kommende Frühjahr vorgesehen.

Koordiniert von Professor Dr. Christof Schulz wird NETZ maßgeblich von Mitgliedern des Center for Nanointegration CeNIDE der UDE getragen. Kooperationspartner sind zwei An-Institute der UDE, das Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) und das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT). Ebenfalls beteiligt sind das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung und die H2-Solar GmbH (beide Mülheim) sowie die Uni Münster.

Umweltschonend Energie produzieren, speichern und sparen
Nanotechnologie wird in der Energietechnik einen großen Beitrag leisten, die kommenden Herausforderungen der Energieversorgung zu meistern. Sie kann helfen, bestehende Verfahren der Energieumsetzung effizienter zu machen. Es können auch nachhaltige und umweltschonende Wege in der Nutzung regenerativer Energien beschritten werden. Das gilt für die Energieproduktion, -speicherung und -einsparung gleichermaßen. Dennoch haben Nanotechnologien bislang keinen angemessenen Eingang in  die großtechnische Nutzung gefunden. Das Problem für Unternehmen: Es fehlte bisher häufig an ausreichenden Mengen dieser spezifischen Nanomaterialien. Dadurch konnten auch die Verfahrensschritte nicht entwickelt werden, mit denen die Materialien weiterverarbeitet und somit für die langfristige technische Nutzung zugänglich gemacht werden können.

Maßgeschneiderte funktionale Materialien
Diese Technologielücke möchten die Projektpartner mit NETZ schließen. Sie wollen eine Technologieplattform entwickeln, um maßgeschneiderte funktionale Materialien für energietechnische Anwendungen bereitzustellen. Zunächst einmal exemplarisch für die Bereiche Brennstoffzelle, Lithiumionen-Batterien, energietechnisch relevante Katalyse, Photovoltaik und Thermoelektrik. Später dann, wenn die grundlegenden Technologieschritte getan sind, für ein weitaus größeres Spektrum.
Die Voraussetzungen für NETZ sind bestens: Die bisherigen Forschungsleistungen und der Expertenpool an der Uni, die Labor- und anderen experimentellen Kapazitäten sowie die Energietechnik-Anwender vor Ort ergänzen sich für CeNIDE-Sprecher Prof. Dr. Axel Lorke in idealer Weise: "Mit dem NanoEnergieTechnikZentrum könnten wir schrittweise die fachspezifischen Kapazitäten in der Region und in ganz NRW bündeln."