Universität Duisburg-Essen
Archiv Okt - Dez 2010 
 

 

UDE: Forschungsprojekt zu Schulen in schwieriger Lage
Gute Arbeit trotz schlechtem Ruf

Duisburg, 16. November 2010 - Sie haben ihren Stempel weg: Schulen in sozialen Brennpunkten gelten als Verliererschulen; die Karrieren der Schüler sind vorgezeichnet, die Lehrer reiben sich zwischen all den Problemen auf. Doch es gibt immer wieder Einrichtungen, die allen schlechten Voraussetzungen zum Trotz erfolgreich arbeiten. Was man von ihnen lernen kann, ist Gegenstand eines neuen Projektes an der Uni Duisburg-Essen (UDE). „Strategien der Qualitätsentwicklung von Schulen in schwieriger Lage“ lautet der Titel.
Für ihre auf drei Jahre angelegte Untersuchung bekommt die AG Bildungsforschung um Prof. Dr. Isabell van Ackeren Fördergelder vom Bundesbildungsministerium.

Für ihr Vorhaben vergleichen die Wissenschaftler Schulen der Sekundarstufe I, die trotz eines problematischen Milieus mit guten Lernleistungen überraschen und viele Jugendliche zum Abschluss und in einen Ausbildungsplatz bringen mit solchen, die weniger gute Erfolge zeigen. Gewisse Gemeinsamkeiten, etwa die Lage in einem großstädtischen Problembezirk oder der Anteil von Schülern mit mangelnden Deutschkenntnissen, müssen stimmen. So lässt sich dann auch feststellen, wie sich Strukturen, Leitung, Unterricht und die Zusammenarbeit und Vernetzung im Umfeld unterscheiden.
„Wir schauen, was getan wird, um die Eltern einzubinden, ob mit Vereinen und Jugendamt kooperiert wird, der schulinterne Lehrplan besondere Schwerpunkte enthält oder besondere Formen der individuellen Förderung entwickelt worden sind“, erklärt van Ackeren, die sich seit vielen Jahren mit Schulqualität und Schulentwicklung beschäftigt und mehrere empirische Studien verfasst hat. „Aber uns interessiert auch, wie das Kollegium zusammenarbeitet, ob zu Zweit unterrichtet wird und welche Impulse die Leitung setzt.“

Das Projekt soll später schwachen Schulen Strategien an die Hand geben, ihr Lernangebot zu verbessern. Aber es soll auch helfen, eine Lücke zu
schließen: Bisher hat die Schulforschung in Deutschland nämlich vor allem die Gymnasien im Blick. „Ganz anders in den USA und Großbritannien, wo die Probleme schon viel länger und stärker sichtbar sind und man deshalb schon seit geraumer Zeit analysiert, was die Lage der Schule mit ihrer Leistung zu tun hat“, sagt van Ackeren.

Die Teilnahme an der Fallstudie ist übrigens freiwillig. Dass Problemschulen sich lieber nicht in die Karten schauen lassen, sieht Projektmitarbeiterin Susanne Strunck nicht. „Viele Lehrer sind frustriert, dass ihre anstrengende Arbeit nicht gewürdigt wird, die Medien immer wieder die gleichen negativen Geschichten erzählen, die den schlechten Ruf zementieren. Sie haben ein Interesse daran, etwas zu verändern. Und wir als Experten können ihnen Tipps geben.“

 

 UDE-Studie sucht Versuchsteilnehmer Sind Elektroautos zu leise?

Duisburg, 4. November 2010 - Moderne Fahrzeuge werden immer leiser. Können Fußgänger dennoch sicher sein, im Straßenverkehr nicht "unter die Räder zu geraten"? Dieser Frage geht eine aktuelle Studie der Universität Duisburg-Essen (UDE) unter der Leitung von Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer nach.

Dazu werden noch Versuchspersonen gesucht, die am kommenden Samstag, 6. November befragt werden, wie sie die Gefährlichkeit nachgestellter alltäglicher Verkehrssituationen einschätzen. Wer sich als Fußgänger an der Studie beteiligen möchte, sollte sich etwa eine Stunde Zeit zwischen 10 und 16 Uhr nehmen (weitere Infos bei der Anmeldung unter Tel. 0203/379-3114 oder per E-Mail unter car@uni-due.de). Prof. Ferdinand Dudenhöffer: "Gerne können auch Familien mit Kindern oder auch Senioren teilnehmen."
 

UDE: Vortrag im Uni-Colleg am 10. November Elektromobilität – Schöne neue Welt?
Hybridfahrzeug, Elektroauto, Lithium-Ionen-Batterie – was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, erklärt Mechatronikprofessor Dr. Dieter Schramm am Mittwoch, 10. November, in der öffentlichen Reihe „Uni-Colleg“. Sein Vortrag „Elektromobilität – Schöne neue Welt?“ dreht sich auch um die Fragen, wie und wie viel diese Systeme zur Kraftstoffeinsparung und zum Umweltschutz beitragen können und wie sich Märkte und Infrastruktur verändern. Anschließend stellt Schramm den Fahrsimulator DRIVASSIST vor. Er wurde an seinem Lehrstuhl entwickelt und macht das (Er-)Fahren konventioneller und elektrischer Fahrzeugantriebe möglich.
Der öffentliche Vortrag findet um 19.30 Uhr im Hörsaal MD 162, Lotharstraße/Mülheimer Str., am Duisburger Campus statt.
 

Spatenstich für das NanoEnergieTechnik-Zentrum (NETZ) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) gesetzt

Duisburg, 4. November 2010 -  In Anwesenheit der NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze wurde heute der erste Spatenstich für das NanoEnergieTechnik-Zentrum (NETZ) an der Universität Duisburg-Essen (UDE) gesetzt. Es wird landesweit einen Kristallisationspunkt für die hightech-Forschung in den Nanowissenschaften bilden -- ein Feld, das vom Cluster NanoMikroWerkstoffe.NRW hervorragend unterstützt wird.
Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes geht davon aus, dass nach 21-monatiger Bauzeit 120 Wissenschaftler aus der Chemie, den engenieurwissenschaften und der Physik sowie kooperierender Einrichtungen in speziell ausgestatteten Labors einziehen können, um maßgeschneiderte
Nanomaterialien für energietechnische Anwendungen entwickeln zu können.
Das Forschungszentrum wird über eine Hauptnutzfläche von ca. 3.900 m² verfügen mit insgesamt 66 Büros, 36 Laboren und einem Mikroskopiezentrum. Die Gesamtinvestitionen betragen 44,5 Mio. Euro (Baukosten 32,8 Mio., Großgeräteanschaffungen 8,1 Mio. sowie Ersteinrichtungskosten 5,6 Mio.) Die Energieversorgung wird umweltschonend ausgerichtet. Weil die Kondensatoren-wärme der Kältemaschinen für die Heizungsversorgung genutzt werden wird, benötigt das NETZ-Gebäude keine eigene Heizenergie.Umweltschonend Energie produzieren, speichern und sparen
Die Nanowissenschaften sind einer der wichtigsten Forschungsschwerpunkte an der Universität Duisburg-Essen (UDE). International anerkannte Forschergruppen aus unterschiedlichen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Wissenschaftsbereichen untersuchen interdisziplinär die Grundlagen sowie die vielfältigen Möglichkeiten der
Nanotechnologie für technische und medizinische Anwendungen.Die Nanotechnologie wird auch einen großen Beitrag leisten, die kommenden Herausforderungen der Energieversorgung zu meistern. Sie kann helfen, bestehende Verfahren der Energieumsetzung effizienter zu machen und neue Wege bei der Nutzung regenerativer Energien zu beschreiten. Das gilt für die Energieproduktion, -speicherung und -einsparung gleichermaßen.Dennoch haben Nanotechnologien bislang keinen angemessenen Eingang in die großtechnische Nutzung gefunden. Das Problem für Unternehmen: Es fehlte bisher häufig an ausreichenden Mengen der spezifischen Nanomaterialien. Dadurch konnten auch die Verfahrensschritte nicht entwickelt werden, mit denen die Materialien weiterverarbeitet und somit für die langfristige technische Nutzung zugänglich gemacht werden können.
Maßgeschneiderte funktionale Materialien
Diese Technologielücke möchten die Projektpartner mit NETZ schließen. Sie
wollen eine Technologieplattform entwickeln, um maßgeschneiderte funktionale Materialien für energietechnische Anwendungen bereitzustellen.  So sollen zum Beispiel die Speicherkapazitäten von Lithium-Ionen-Batterien erhöht, die Effizienz in der Photovoltaik gesteigert aber auch produktionstechnisch verbessert wrden. Außerdem soll die Lebensdauer von Brennstoffzellen verlängert und neue Materialien für die direkte Umwandlung von Wärme in Strom entwickelt werden.
Koordiniert von Professor Dr. Christof Schulz wird NETZ maßgeblich von CeIDE, dem Center for Nanointegration an der UDE, getragen. Die Vorarbeiten der letzten Jahre unter dem CeNIDE-Dach mit seinen 45 Arbeitsgruppen und etwa 300 Wissenschaftlern haben gezeigt, dass es über die Bündelung des Wissens hinaus erforderlich ist, experimentelle Einrichtungen unter einem Dach zu vernetzen. Viele der Materialien müssen nach der Synthese in der Verfahrenstechnik mit Hilfe von chemischen Methoden weiter verarbeitet werden, dann durch Beschichtungsverfahren aufgetragen und mit physikalischen Verfahren wie Lasersintern oder Plasmabehandlung weiter veredelt werden. Es ist eine Art
"Produktionsstraße" notwendig, die dieses vernetzte Arbeiten ermöglicht.
Einzigartige Kombination
Das NETZ-Gebäude wurde um diese besondere Struktur herum konstruiert. Auf
einer Ebene befinden sich über die gesamte Gebäudelänge miteinander verbundene Labors. So lassen sich die Fachkompetenzen und experimentellen Ansätze miteinander koppeln. Unmittelbar daneben werden die höchstauflösenden Untersuchungsverfahren von ICAN, dem Interdisziplinären Zentrum für Analytik auf der Nanometerskala, zur Verfügung stehen. Eine solche Kombination ist einzigartig und bietet nicht nur für die  Universität Duisburg-Essen eine hervorragende Entwicklungschance. Angeschlossen sind zudem Partner aus den An-Instituten der Universität, ZBT und IUTA, Kollegen der Universitäten in Bochum und Münster, den
Max-Planck Instituten in Mülheim, dem Forschungszentrum Jülich und dem
Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen.Besonders wichtig ist, dass im NETZ Gebäude zudem Labore für die direkte Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern aus der Industrie zur Verfügung stehen werden. Dies bietet nicht nur die Chance, weitere Expertise aus Forschungseinrichtungen der Unternehmen einzubinden. Es stellt auch sicher, dass erfolgreiche Entwicklungen schneller umgesetzt werden können -- ein wichtiges Ziel gerade im Bereich der
energietechnischen Anwendung.

UDE: Unterstützung bei der Entwicklung neuer Bauteile
Funksystem schützt Senioren

Duisburg, 21. Oktober 2010 - Ein komfortables Leben in den eigenen vier Wänden – das wünschen sich die meisten bis ins hohe Alter. Doch verschiedene Hürden können die Selbstständigkeit enorm einschränken. Für Demenzkranke und Gehbehinderte entwickelt der Lehrstuhl Fertigungstechnik der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit der ISIS IC GmbH in Wesel ein System, dass diese Schwierigkeiten lösen kann.

Wenn Demente ihr vertrautes Umfeld verlassen, verlieren sie manchmal die Orientierung und finden nicht mehr zurück. Damit Pflege-Einrichtungen und Angehörige rechtzeitig reagieren können, hat die ISIS IC GmbH einen Sensor gebaut, der ein Signal auslöst und das Betreuungspersonal alarmiert, sobald ein festgelegter Radius überschritten wird.
Christofferus ist ein Sender, der wie eine große Uhr am Handgelenk getragen wird. „Darin müssen alle elektronischen Bauteile für das Funksystem untergebracht werden, ohne dass das Armband als störend empfunden wird“, beschreibt Jan T. Sehrt vom Rapid Technology Center (RTC) der Uni Duisburg-Essen eine der Herausforderungen. Für die ISIS IC GmbH optimieren die Wissenschaftler die komplexe Hülle, die die Elektronikchips umschließt.
Die Fertigungstechniker nutzen dafür das Rapid Prototyping: Aus formlosen Stoffen wie Flüssigkeiten, Pulvern oder Strängen werden Modelle oder fertige Bauteile hergestellt. Ohne größere Stückzahlen produzieren zu müssen, können diese unmittelbar auf Funktionalität, Passgenauigkeit und Tragekomfort überprüft werden. Änderungen lassen sich direkt umsetzen. Dadurch kann Christofferus an die Wünsche von Pflegebedürftigen und unterschiedliche Nutzungen angepasst werden.

Flexible Weiterentwicklung

Das Funksystem wird nun auch im häuslichen Bereich eingesetzt. „Es wird künftig möglich sein, dass sich damit eine Tür automatisch öffnen lässt – beispielsweise, wenn jemand mit seinem Rollator vor der Wohnzimmertür steht, die nach innen aufgeht und deren Klinke nicht so leicht zu erreichen ist“, erklärt Dirk Unsenos von der ISIS IC GmbH die Weiterentwicklung.
Die Fachleute wollen einen weltweit einheitlichen Standard erreichen. Dabei geht es um gleiche Funkstandards, einen sehr geringen Energie- und damit Batterieverbrauch sowie weitere Anwendungen – denkbar ist auch eine Notruffunktion für unterwegs oder zu Hause.

UDE: Gründung eines zdi-RobertaZentrums - Technik, die Mädchen begeistert
Roboter sind weiblich – das wird deutlich, wenn am 28. Oktober ein neues zdi-RobertaZentrum am zdi-Zentrum DU.MINT Duisburg Niederrhein eröffnet wird. Es koordiniert die regionalen Angebote aus Informatik, Technik und Naturwissenschaften in Robotik-Kursen, Workshops und AGs. Mädchenförderung wird dabei großgeschrieben. Träger des zdi-Zentrums DU.MINT ist die Universität Duisburg-Essen (UDE) in Kooperation mit der Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung.
Künftig können insbesondere Mädchen an drei Partnerschulen Technologie und Informatik praxisnah kennenlernen. Das Roberta-Konzept nutzt die Faszination von Robotern, um naturwissenschaftliche Themen spannend zu vermitteln. Schüler ab zehn Jahren können teilnehmen, die Angebote sind auch für Jungen geeignet. Interessierte Lehrer wurden im Vorfeld zu Kursleitern ausgebildet und erhielten geeignetes Unterrichtsmaterial. Die Gemeinschaftsoffensive Zukunft durch Innovation, zdi, wird vom Innovationsministerium getragen.

Mit Vertretern des Zentrums werden Prof. Dr. Franz Bosbach, UDE-Prorektor für Studium und Lehre, Ralf J. Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Bürgermeister Manfred Osenger und ein Vertreter des Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW das zdi-RobertaZentrum einweihen.
 

UDE: Schülerkolleg widmet sich der Nutzung von Internet & Co.
Schulen für Medienprojekt gesucht

Duisburg, 6. Oktober 2010 - Ein Tag ohne Internet und Fernsehen ist für viele kaum vorstellbar. Vor allem Jugendliche nutzen diese Medien. Sie an einen kritischen Umgang heranzuführen, ist Ziel des Schülerkollegs Pädagogik der Universität Duisburg-Essen (UDE). Nach dem Auftakt im Frühjahr geht das von der Robert Bosch-Stiftung geförderte Projekt in eine neue Runde. Der Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement sucht hierfür siebte bis zwölfte Klassen aller Schularten in der Region, die während eines Halbjahres eigene Themen umsetzen wollen. Das kann innerhalb des Fachunterrichts geschehen, etwa in Deutsch oder Politik, oder in Wahlkursen oder an Projekttagen.

Welche Aspekte sie bearbeiten möchten, entscheiden die Schüler selbst.
So kann es wie im ersten Durchlauf des Kollegs um die Mediennutzung verschiedener Altersgruppen gehen, um SchülerVZ und seine Gefahren, den Einfluss von Medien auf das Lernverhalten oder um die politische Berichterstattung vor Wahlen.
Da die Jugendlichen lernen sollen, wie man wissenschaftlich arbeitet, besuchen sie zunächst einführende Seminare im Learning Lab des Lehrstuhls und setzen dann ihre Projektthemen an den Schulen um.
Unterstützt von Uni-Mitarbeitern entwickeln sie eine Forschungsfrage, gestalten Fragebögen, führen Interviews und werten die erhobenen Daten selbstständig aus. Am Schluss treffen sich alle teilnehmenden Schulen an der Uni, um die Ergebnisse zu präsentieren.

UDE: Resolution des neuen Uni-Senats
Studienbeiträge finanziell kompensieren

Duisburg, 1. Oktober 2010 - Die neue Landesregierung hat beschlossen, die Studienbeiträge ab dem Wintersemester 2011/2012 abzuschaffen. Darauf reagiert der Senat der Universität Duisburg-Essen (UDE) in seiner konstituierenden Sitzung am 1. Oktober mit einer Resolution, in der er seine "große Sorge über einen möglichen Wegfall der Studienbeiträge ohne unmittelbare und vollständige Kompensation durch das Land" äußert.

Im Wortlaut:
RESOLUTION DES SENATES DER UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN ZUR FINANZIELLEN KOMPENSATION DER ABSCHAFFUNG VON STUDIENBEITRÄGEN IN NRW

Der Senat der Universität Duisburg-Essen äußert seine große Sorge über einen möglichen Wegfall der Studienbeiträge ohne unmittelbare und vollständige Kompensation durch das Land. Die aus Studienbeiträgen zufließenden Mittel haben einen großen Anteil an der finanziellen Ausstattung unserer Universität. Diese Mittel werden unter starker Beteiligung von Studierenden gezielt für vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung der Lehre eingesetzt.

Dazu gehören zusätzliches Lehrpersonal, vielfältige zusätzliche Serviceleistungen für Studierende, aber auch Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur, wie etwa der Bibliothek. Ein Ausfall der Studienbeiträge ohne unmittelbare Kompensation aus dem Landeshaushalt würde die Universität dazu zwingen, diese sehr sinnvollen Investitionen und Maßnahmen wieder zurückzuschrauben. Dies beeinträchtigt die Qualität und Effizienz des Studienablaufs und erschwert auch die Bewältigung der vielfältigen zusätzlichen Aufgaben der Hochschule bei der Umsetzung des Bolognaprozesses.
Die derart zugeteilten Kompensationsmittel sollten nicht kapazitätswirksam sein und in Fortsetzung der bisherigen bewährten Vorgehensweise bei den Studienbeitragsmitteln unter wesentlicher Beteiligung der Studierenden gezielt für die Weiterführung von Verbesserungsmaßnahmen in der Lehre eingesetzt werden können. Dabei ist zu gewährleisten, dass sowohl die Höhe der Kompensationsmittel als auch der Schlüssel für deren Verteilung langfristig gesichert sind, dass die Kompensationsmittel in Abhängigkeit von den jeweils aktuellen Studierendenzahlen variieren und dass nicht ersatzweise an anderen Stellen der Hochschulfinanzierung Kürzungen vorgenommen werden.
Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie nicht zuletzt die Studierenden der Universität Duisburg-Essen appellieren an die Landesregierung, zur Gewährleistung einer gedeihlichen universitären Lehre diesem wichtigen Anliegen Rechnung zu tragen.