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Kapriolen, Unwetter und Rekorde

Archiv: Jan - Juni 2024
Juli - Dez  | Jan - Juni 2023
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Schaukelsommer setzt sich fort - Stabiles Sommerwetter Fehlanzeige 

Dienstag ist „Hochsommertag der Woche“ •  Kaltfront folgt sogleich
•  Gewittergefahr dauert an •  Tief bei den Britischen Inseln Verursacher


Die Sehnsucht nach ein paar trockenen und warmen Sommertagen am Stück wächst, doch der Schaukelsommer geht weiter. Quelle: Shutterstock



Bonn/Duisburg, 8. Juli 2024 -
Auch beim Wetter gibt es bisher kein Sommermärchen.  Kurzzeitig wird die Hoffnung auf einen sonnigen Sommer geschürt, doch dann verstummen die Geigen der Urlaubsfeeling-am-Feierabend-Phantasie gleich wieder durch das übliche Gewittergrollen und Regenprasseln. Das altbekannte Spiel bietet kaum Überraschungen und ist ernüchternd. Umso mehr gilt es, die sonnigen Tage zu genießen. Und ein solcher steht vor der Tür. 


Auch diese Woche zeigt sich der Sommer unentschlossen. Mal wird es heiß, mal stehen die nächsten Schauer und Gewitter vor der Tür. Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Mehr als hier und da ein oder zwei trockene Tage am Stück bekommt der Sommer bisher nicht auf die Reihe. Dann kann man fast schon die Uhr nach den nächsten Gewittern stellen.“ 


Trockener Sommertag in Sicht
Der Dienstag wird zum „Hochsommertag der Woche“. Er verdient diesen Titel, weil es zunächst vielfach sonnig und trocken und verbreitet sehr warm bis heiß wird. Von Berlin und Hannover bis nach Frankfurt und Stuttgart wird voraussichtlich die 30-Grad-Marke erreicht.  Allerdings ist die Luft ziemlich schwül und der Blick auf das WetterRadar in Richtung Westen verheißt schon wieder Ungemach. Von Frankreich und den Benelux-Staaten nähert sich eine Kaltfront mit Gewittern. Diese erreichen den Westen Deutschlands aber voraussichtlich erst am späten Abend oder in der Nacht. Einzelne kräftige Gewitter sind nicht ausgeschlossen. 


Am Mittwoch verlagert sich das Gewittergebiet weiter in die Mitte und den Osten Deutschlands, wobei die Gewitter vor allem am Nachmittag wieder aufleben und gebietsweise unwetterartig mit Sturmböen, Starkregen und Hagel ausfallen können. 


Auch für die zweite Wochenhälfte ist zunächst kein stabiles Wetter in Sicht, die Luft bleibt schwülwarm und die Gewittergefahr entsprechend hoch.  Hartnäckiges Tief ist Ursache Verantwortlich für das unbeständige Wetter ist ein Tief bei den Britischen Inseln, das seit Wochen mehr oder weniger an seinem Platz verharrt. Auf seiner Vorderseite strömt zwar zeitweise sehr warme Luft aus dem Süden zu uns, diese wird aber rasch wieder vom nächsten Tief verdrängt. Stabiles Sommerwetter gibt es in nächster Zeit nur vom Mittelmeer bis zum Balkan.



Deutschland erlebte den nassesten zwölfmonatigen Zeitraum seit Messbeginn 1881

Offenbach/Duisburg, 3. Juli 2024 – Noch nie seit Messbeginn im Jahr 1881 gab es in Deutschland so niederschlagsreiche zusammenhängende zwölf Monate wie im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach Auswertung seiner bundesweiten Messstationen. Dr. Frank Kaspar, Leiter Hydrometeorologie des DWD: „Dieser Rekord wurde erreicht, obwohl keiner der vergangenen zwölf Monate als Rekordmonat auffiel.“


Im Zeitraum Juli 2023 bis Juni 2024 fielen nach Berechnungen des DWD gemittelt über Deutschland rund 1070 Litern pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu beträgt der vieljährige Mittelwert der Referenzperiode 1961-1990 rund 789 Liter pro Quadratmeter im Jahr. Ein Blick ins nationale Klimaarchiv des DWD zeigt: Während der vergangenen zehn Jahre wurden überwiegend eher unterdurchschnittliche jährliche Niederschlagssummen beobachtet.


Betrachtet man die Zeitreihe seit Messbeginn 1881 zeigen die Daten aber eine leichte Zunahme der jährlichen Niederschlagsmengen in Deutschland. Allerdings kommt es dabei laut DWD immer wieder zu einem Wechsel zwischen trockenen und feuchten Perioden.


Kaspar: “Der Niederschlag zeichnet sich durch eine hohe Variabilität sowohl von Jahr zu Jahr als auch über längere Zeiträume hinweg aus.“ Die Trockenheit der vergangenen Jahre wurde nun durch eine sehr feuchte 12-monatige Phase abgelöst, die das Niederschlagsdefizit mit jedem Monat weiter reduziert hat. Quelle: www.dwd.de/zeitreihen


Niederschlagssumme in Deutschland aller 12-Monatszeiträume seit 1881

Abweichung der Jahresmittelwerte der Niederschläge in Deutschland seit 1881 vom Mittel der Referenzperiode 1961 - 1990.


Die Grafik zeigt die Variabilität des Niederschlags in Deutschland mit Wechseln von zu nassen und zu trockenen Phasen. Dargestellt ist jeweils der Wert für die zurückliegende 12-Monatsperiode.



BERYL: Historischer Tropensturm der Kategorie 5

Sieben Fragen zum Thema Hurrikane
BERYL frühester atlantischer Hurrikan der Kategorien 4 und 5 seit Beginn der Aufzeichnungen
Einfluss Klimawandel
Was ist ein Hurrikan und wie entsteht er?
Wie gefährlich ist der aktuelle Hurrikan BERYL?

Hurrikan BERYL ist der früheste atlantische Hurrikan der Kategorien 4 und 5 seit Beginn der Aufzeichnungen und übertrifft damit Hurrikan DENNIS, der am 8. Juli 2005 die Kategorie 4 erreichte. BERYL liegt morgen vor Jamaika, wie diese Grafik zeigt. Quelle: WetterOnline

Bonn/Duisburg, 2. Juli 2024 - Der erste Hurrikan der Saison im Atlantik und der früheste seit Beginn der Aufzeichnungen hat im Südosten der Karibik schwere Verwüstungen angerichtet. Der inzwischen auf Kategorie 5 hochgestufte Hurrikan BERYL bedroht weiterhin die karibischen Inseln. Ursache für diesen historischen Hurrikan sind die ungewöhnlich hohen Temperaturen im Atlantik.   


In weniger als 24 Stunden entwickelte sich BERYL von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde. Mittlerweile ist er ein Hurrikan der Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde. Der Hurrikan ist der früheste atlantische Hurrikan der Kategorien 4 und 5 seit Beginn der Aufzeichnungen und übertrifft damit den Hurrikan DENNIS, der am 8. Juli 2005 die Kategorie 4 erreicht hatte. 


1. Macht sich der Klimawandel auch bei Hurrikanen bemerkbar?
Niklas Weise: Weder BERYL noch andere Hurrikane sind eine direkte Folge des Klimawandels. Die Klimaerwärmung, die sich in den letzten Jahren beschleunigt hat, beeinflusst die tropischen Wirbelstürme allerdings ohne Zweifel. Denn im Zuge der Erwärmung ist die Temperatur der Oberflächengewässer seit 2023 deutlich angestiegen. Die wichtigste Zutat für die Entstehung von Hurrikanen ist eine Wassertemperatur von mindestens 26 Grad. Diese Voraussetzung bietet der außergewöhnlich warme Atlantik bereits heute. 


2. Was ist ein Hurrikan und wie entsteht er?
Niklas Weise: Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der vor allem im Spätsommer und Herbst über dem Nordatlantik entstehen kann. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die Wassertemperatur dort mindestens 26 Grad Celsius beträgt. Über dem warmen Meer verdunsten dann große Mengen Wasser und steigen in die Atmosphäre auf. Dort bilden sich riesige Wolken. Gleichzeitig strömt von außen ständig Luft nach. Durch die Erdrotation werden diese Luftmassen in Rotation versetzt. So können innerhalb von Stunden bis Tagen riesige rotierende Wirbel entstehen. 

Hurrikane entwickeln ihre Energie durch Verdunstung und Kondensation von warmem Ozeanwasser. Treffen die Stürme auf Land, schwächen sie sich ab, weil trockenere Luft angesaugt wird und der Energienachschub versiegt. 


3. Wie stark kann ein Hurrikan werden?
Ab einer Windgeschwindigkeit von mindestens 118 Kilometern pro Stunde spricht man von einem Orkan. Schwere Stürme erreichen Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde. Ab einer Windgeschwindigkeit von 251 Kilometern pro Stunde spricht man von einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5.  In besonders extremen Fällen können sogar Windgeschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometern pro Stunde auftreten. 


4. Wie gefährlich ist der aktuelle Hurrikan BERYL? Niklas Weise: BERYL ist seit dem 2. Juli ein Hurrikan der höchsten Kategorie

5. Er bewegt sich mit Windgeschwindigkeiten von 260 Kilometern pro Stunde in der Karibik. Da BERYL dort noch über sehr warme Meeresflächen zieht, kann der Sturm sogar noch zusätzliche Energie tanken. Wenn ein solcher Hurrikan auf Land trifft, ist er sehr zerstörerisch. Am Mittwoch trifft der Hurrikan voraussichtlich auf Jamaika.  


5. Kann ein Hurrikan wirklich „rasen“?
Niklas Weise: Nein, im Gegenteil. Ein Hurrikan bewegt sich sehr langsam. Das macht ihn so gefährlich! Durch die langanhaltende Windeinwirkung und die anhaltenden, sehr starken Regenfälle können die Verwüstungen vor Ort katastrophal sein. 


6. Das Auge des Hurrikans – Ist es dort wirklich sicher? Niklas Weise: Nein! Das Auge des Hurrikans ist ein nur wenige Kilometer breiter Bereich im Zentrum des Sturms. Dort ist es fast windstill. Umgeben ist das Auge von einer mehrere Kilometer hohen Wolkenwand, der sogenannten Eyewall. In ihr toben gewaltige Stürme mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 350 Kilometern pro Stunde.


Zieht der Hurrikan mit seinem Auge also auf eine Stadt zu, sind dort zunächst enorme Windgeschwindigkeiten mit zerstörerischer Kraft zu beobachten. Erreicht das Auge die Stadt, lässt der Wind plötzlich nach. Sobald aber der hintere Teil des Auges die Stadt passiert, geht das Inferno mit katastrophaler Wucht weiter. 


7. Können Hurrikane auch in Europa oder gar in Deutschland auftreten oder sind sie ein Fluch der Karibik? Niklas Weise:  Hurrikane wandeln sich in der Regel nach und nach in für unsere Breiten normale Tiefdruckgebiete um. Grundsätzlich können also die Reste eines Hurrikans auch Europa und Deutschland erreichen, haben hier aber keine gefährlichen Auswirkungen mehr. 


Sehr selten schafft es ein atlantischer Hurrikan bis nach Südwesteuropa. Dies war beispielsweise 2005 der Fall, als der Hurrikan VINCE Spanien und Portugal traf. Neuere Forschungen lassen vermuten, dass aufgrund des Klimawandels das Risiko für die Entstehung solcher Wirbelstürme in Zukunft auch über dem Mittelmeer zunehmen wird. 



Wie zuverlässig sind Siebenschläfer als Wetterpropheten? Bauernregeln haben es in sich 

 Siebenschläfer-Zeitraum ist jetzt
 
Zeitraum gibt Meteorologie Hinweise auf die weitere Wetterentwicklung
Das Wetter in dieser Woche Jetstream sorgt für stabile Wetterlage

Der Siebenschläfertag verdankt seinen Namen nicht dem possierlichen Nagetier, das folglich auch nichts für das Wetter der nächsten Wochen kann. Bezieht man die Bauernregel zum Siebenschläfer auf den Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli, kann sie in der Meteorologie tatsächlich Hinweise auf den weiteren Wetterverlauf liefern. Quelle: Shutterstock

Bonn/Duisburg, 1. Juli 2024 - „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“ - so lautet eine der vielen Bauernregeln zum Siebenschläfertag, der am schwülheißen Donnerstag, 27. Juni, bereits stattgefunden hat. Angesichts des derzeit wenig sommerlichen Wetters kommen Zweifel an dieser These auf. Doch die Überprüfung führt zu einem verblüffenden Ergebnis.  Der Siebenschläfertag ehrt, um es gleich vorwegzunehmen, kein kleines, zotteliges Säugetier unserer Wälder und Gärten. Er hat eine besondere Bedeutung als Stichtag einer volkstümlichen Wettervorhersage mit zahlreichen Bauernregeln.


Sie alle besagen mehr oder weniger dasselbe: Das Wetter am Siebenschläfertag, dem 27. Juni, bestimmt das Wetter der folgenden sieben Wochen. Das derzeit kühle und nasse Wetter scheint diese These offenbar zu widerlegen. Ein Tag entscheidet also definitiv nicht über das Wetter der nächsten sieben Wochen. 


Ist der Siebenschläfer-Zeitraum aussagekräftiger?
Besser passt zur überlieferten Wetterprognose der Siebenschläfer-Zeitraum und dieser ist jetzt in der ersten Juliwoche. Das liegt daran, dass Ende des 16. Jahrhunderts der Kalender umgestellt und zehn Tage gestrichen wurden, sodass der eigentliche Siebenschläfertag der 7. Juli sein müsste. 

Bezieht man die Bauernregel auf den Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli, kann sie in der Meteorologie Hinweise auf die weitere Wetterentwicklung geben. Denn ab diesem Zeitraum stellt sich oft eine stabile Wetterlage ein, die dann auch tatsächlich länger anhält. 
Übertragen auf das reale Wetter dieser Woche wäre demnach eher ein durchwachsener Sommer mit vereinzelten warmen und sonnigen Tagen zu erwarten und kein beständiges Sommerhoch. 


Das Wetter in dieser Woche
Verena Leyendecker, Meteorologin bei WetterOnline, erklärt: "Die Wetterlage in dieser Woche wird von mehreren sogenannten Trögen dominiert. Ein Trog ist ein ausgedehntes Gebiet mit relativ niedrigem Luftdruck. Dadurch gelangt kühlere Luft aus Skandinavien zu uns und die Temperaturen liegen selbst am Nachmittag oft nur bei 15 Grad.  Durch diese Wetterlage gelangen auch zahlreiche Tiefdruckgebiete nach Mitteleuropa, was für uns immer wieder Regen und wenig Sonne bedeutet.


Ab dem Wochenende und auch in der nächsten Woche steigen die Temperaturen tendenziell wieder an.  Aber auch dann ist kein beständiges Sommerhoch mit mehreren trockenen Sommertagen am Stück in Sicht. Nach der Siebenschläferregel würde man nun also einen eher unbeständigen Sommer erwarten. Es ist aber nur eine Tendenz, die nicht zwangsläufig so eintreffen muss. Die Trefferquote der Siebenschläferregel liegt jedoch bei 60 bis 70 Prozent.“ 


Jetstream sorgt für stabile Wetterlage
Der Grund für die über einen längeren Zeitraum stabile Wetterlage ab Ende Juni oder Anfang Juli ist der sogenannte Jetstream, ein Starkwindband in etwa zehn Kilometern Höhe. Die genaue Lage des Jetstreams ändert sich zwar oft, im Sommer bleibt sein Verlauf jedoch häufiger konstant.  


Der Jetstream beeinflusst die Zugbahn von Hoch- und Tiefdruckgebieten und ist damit für das Wetter verantwortlich. Liegt er sehr weit südlich, wie es zurzeit der Fall ist, dann bleibt er tendenziell weiter südlich und Tiefdruckgebiete können leichter zu uns gelangen. Liegt der Jetstream weiter nördlich, dominieren Hochdruckgebiete das Wetter.   


Woher kommt der Name Siebenschläfertag?
Der Siebenschläfertag verdankt seinen Namen einer christlichen Legende. Dieser zufolge flüchteten im Jahr 251 sieben junge Männer vor der Christenverfolgung in eine Höhle bei Ephesus, wo sie 195 Jahre lang schliefen und am 27. Juni des Jahres 446 wieder auferstanden.  


Das Wetterphänomen ist nur zufällig mit diesem Tag verbunden, denn die Menschen beobachteten damals um den Siebenschläfertag herum beständiges Wetter und hielten dies in Bauernregeln fest. : 


Witterung im Juni 2024 so spannend, dynamisch und vielfältig wie die Fußball-EM

Deutschlandwetter im Juni 2024

Offenbach, 28. Juni 2024 – Im Juni 2024 zeigte sich die Witterung mit einer Dynamik und Wechselhaftigkeit, die an ein spannendes Fußballspiel erinnerte. Die Temperaturen schwankten zwischen frühherbstlicher Kühle und hochsommerlicher Hitze. Offensive Niederschläge verursachten Hochwasser, während schadensträchtige Gewitterzellen in einer subtropischen Luftmasse rotierten. In der Schlussphase des Juni folgten dann die bisher sonnigsten Tage des Jahres, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen mitteilte.


Mix aus Schafskälte, tropisch-schwüler Luft und Hochsommerhitze
Das Temperaturmittel lag im Juni 2024 mit 16,8 Grad Celsius (°C) um 1,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (15,4 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (16,4 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Der Eröffnungsmonat des Sommers, der der 15. zu warme Juni in Folge ist, hatte aber nicht nur Wärme im Gepäck.


Auch die Schafskälte mit einstelligen Tiefstwerten gehörte zum Spielzug. Am 12. wurde in dieser thermischen Schwächephase in Meßstetten mit 1,4 °C das nationale Minimum erzielt. Der Konterangriff ließ aber nicht lange auf sich warten. Nach einer tropisch-schwülen Sommersonnenwende nahm der Juni in der letzten Woche einen kräftigen Schluck aus der Sommerpulle und kam mit mehreren heißen Tagen auf Touren. Die bundesweiten Bestmarken markierten dabei voraussichtlich Orte in Bayern mit bis 34 °C am 29.


Nasser Junistart mit Hochwasser in Süddeutschland, anschließend vielerorts Unwetter
Im Juni fielen mit rund 91 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 107 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus fast 20 Prozent des Solls (76 l/m²). Niederschlagsreich und mit schweren Hochwassern in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns ging es in den Monat.


Verantwortlich dafür waren teils Rekordniederschläge, die bereits Ende Mai ihren Anfang fanden. Hohe Tagesmengen wurden aber auch noch in den ersten Junitagen erfasst. Am 3. fielen im oberbayerischen Raubling-Pfraundorf 137 l/m². Entlang der Alpen zeigten sich die höchsten Monatsmengen von über 250 l/m². Landesweit tobten Starkregengewitter und gebietsweise auch Superzellen mit Großhagel.


Trockener blieb der Juni vor allem im nördlichen Brandenburg mit unter 20 l/m². Sonnig im Nordosten, wolkenreich an Alpen und Schwarzwald Mit 210 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) nur geringfügig. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (216 Stunden) ergab sich eine leicht negative Abweichung. Am meisten punkteten der Nordosten und Osten mit lokal über 250 Stunden. Schwarzwald und Alpen meldeten mit um 150 Stunden die geringsten Werte. Bundesweit aber gab es in der letzten Juniwoche die bisher sonnigsten Tage des Jahres.


Lethargisch und schleppend zeigte sich der Junisommer lange Zeit auch in NRW. Vor allem die Schafskälte bremste zu Beginn der zweiten Monatsdekade ein Durchstarten des Sommers massiv aus. In den letzten Tagen erfolgte aber ein Tempowechsel und so kletterten die Höchstwerte auf über 30 °C. Im Monatsmittel wurde ein Wert von 16,1 °C (15,4 °C) erreicht. Dazu fiel ein Flächenniederschlag von 90 l/m² (84 l/m²), bei einer Sonnenscheindauer von fast 200 Stunden (184 Stunden).

Der Sonnenhöchststand ist erreicht

Am 20. Juni ist Sommeranfang und die Tage werden kürzer
• Kalendarischer Sommerbeginn: Donnerstag, 20. Juni 2024, 22.51 Uhr
• Sonnenhöchststand über dem nördlichen Wendekreis
• Im Juli und August oft erst am wärmsten Wassermassen beeinflussen
• Temperaturen Wasserdampf als Wärmespeicher

Am Donnerstag, den 20. Juni 2024, startet hierzulande der kalendarische Sommer. Genau um 22:51 Uhr steht die Sonne senkrecht über dem Wendekreis der Nordhalbkugel. Quelle: Shutterstock



Bonn/Duisburg, 19. Juni 2024 -  Am Donnerstag, 20. Juni 2024, beginnt hierzulande der kalendarische Sommer. Um genau 22.51 Uhr steht die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis. Der Donnerstag ist der längste Tag des Jahres, die Tage werden also wieder kürzer. Aber warum ist es zur sogenannten Sommersonnenwende, wenn die Sonne am höchsten steht, bei uns nicht auch am wärmsten?   


Der astronomische Sommer beginnt in diesem Jahr am 20. Juni 2024 um 22.51 Uhr. Je nach Temperament freuen wir uns auf den längsten Tag des Jahres oder bedauern, dass die Tage danach wieder kürzer werden. Angesichts des derzeit unbeständigen Wetters ist die Sommerlaune bei vielen auf dem Tiefpunkt und der eine oder andere hat vielleicht eine Sehnsucht nach der Sommersonne entwickelt, die unstillbar scheint. Doch es gibt Hoffnung und noch ist Zeit. Denn nicht zur Sommersonnenwende, wenn die Sonne am höchsten steht, ist es bei uns am wärmsten, sondern oft erst im Juli und August. 


Dass die höchsten Temperaturen in Deutschland in der Regel zwischen Mitte Juli und Mitte August erreicht werden und nicht zu Beginn des Sommers, wenn die Sonne am höchsten steht, hat zwei entscheidende Gründe: Zum einen haben sich die europäischen Meere erst im Hochsommer maximal erwärmt, zum anderen spielt die absolute Luftfeuchtigkeit für hohe Temperaturen eine größere Rolle als der Sonnenstand. 


Atlantische Tiefdruckgebiete bestimmen derzeit mit Schauern und Gewittern das Wetter in Mitteleuropa. Subjektiv war es bisher in vielen Landesteilen eher kühl als sommerlich warm und die Sonne kam, wenn man so will, eher in dicken Tropfen als in Strahlen vom Himmel. Doch was das ersehnte Sommerfeeling mit angenehmer Wärme und Sonnenschein angeht, darf man grundsätzlich optimistisch bleiben, denn der Sommer fängt gerade erst an. Und mit etwas Glück schiebt sich nach dem Wochenende ein Hoch nach Mitteleuropa und bringt uns ruhigeres Wetter. 


Wassermassen beeinflussen Sommertemperaturen 
Die Sonne selbst kann die Luft kaum erwärmen, dies kann nur über die Erdoberfläche, insbesondere über das Medium Wasser erfolgen. Über Land würde die Wärme schnell in die Atmosphäre abgegeben. Wasser hingegen speichert einen Großteil der Wärme. Da große Teile Europas von Wasser umgeben sind, hat feuchte Luft vom Atlantik oder Mittelmeer einen großen Einfluss auf das Klima.


Im Mai und Juni, wenn die Sonne über Deutschland relativ steil steht, erwärmt sich das Wasser täglich. Im Juli und August steht die Sonne zwar nicht mehr so steil wie am 20. Juni, aber die Luftmassen werden durch die vor allem in den Meeren gespeicherte Wärme zusätzlich aufgeheizt und an die Luft abgegeben.


Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline: „Im Frühsommer liegen die Wassertemperaturen im Mittelmeer oft bei 20 bis 24 Grad, Mitte August sind es schon 25 bis 29 Grad. Je länger die Luft über das Wasser streicht, desto mehr kühlt sie sich ab. Denn ein Großteil der Energie geht ins Wasser, um es zu erwärmen. Je wärmer aber das Wasser ist, desto weniger kühlt die Luft ab“. 


Wasserdampf als Wärmespeicher
Ein weiterer Grund für die Hitze im Juli und August ist die absolute Luftfeuchtigkeit: Sie ist im Hochsommer am höchsten. Im Vergleich zu trockener Luft speichert feuchte Luft viel Wärme und gibt sie auch viel langsamer wieder ab. Wenn es nachts stark abkühlt, muss die Sonne viel Energie aufwenden, um die kühle Morgenluft zu erwärmen.


„Wie ein Topfdeckel verhindert der Wasserdampf die Abkühlung der Atmosphäre. Das hat zur Folge, dass sich die Luft in der Nacht nicht sehr stark abkühlt. So beginnt der nächste Morgen mit einer höheren Temperatur als am Vorabend. Dann kann sich die Luft weiter erwärmen, und am Nachmittag ist es ein bis zwei Grad wärmer als am Nachmittag des Vortages“, sagt Weise.
 



Vorwarnung: Dienstag drohen Unwetter - Großer Hagel möglich

Unwetterwarnung für Dienstag •  Gewitter mit Hagel, Sturmböen und Starkregen
Mitte des Landes betroffen Superzellen möglich •  Was ist eine Superzelle?

Morgen ziehen Unwetter auf. Örtlich drohen schwere Sturmböen, großer Hagel und Starkregen. Auch die Bildung von Superzellen ist möglich. Quelle: Shutterstock


Bonn/Duisburg, 17. Juni 2024 - Es kracht mal wieder ordentlich im Lande: Morgen steht uns eine Unwetterlage bevor. In einem breiten Streifen quer durch die Mitte entwickeln sich einige kräftige Gewitter. Örtlich drohen schwere Sturmböen, großer Hagel und Starkregen. Auch Superzellen können nicht ausgeschlossen werden.  Ab den Mittagsstunden zieht von Benelux her ein von Gewittern durchsetztes Regengebiet nordostwärts. Bis zum Abend erreicht es Brandenburg, Berlin und das südliche Vorpommern. 


Auf der Südseite des Regenbandes bilden sich in einem Streifen vom Rheinland und Saarland bis zur Lausitz weitere Gewitter. Hier besteht Unwettergefahr vor allem durch Sturmböen und Hagel.  Potenzielle Gefahr von Superzellen  Auch sogenannte Superzellen sind möglich. Diese „Königinnen der Gewitterwolken“ können mit Böen über 100 km/h und großen Hagelkörnern einhergehen. Auch Tornados sind möglich. 


Was ist eine Superzelle?
Superzellen sind die gefährlichsten Gewitter. Eine Superzelle ist eine besonders langlebige Gewitterwolke, die oft heftige Begleiterscheinungen wie großen Hagel, sintflutartige Regenfälle bis hin zu Orkanböen mit sich bringt. In 10 bis 20 Prozent aller Superzellen entsteht ein Tornado.  Gewöhnliche Gewitterzellen werden zu Superzellen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Vor allem ein rotierender Wirbel im Inneren der Wolke zeichnet diesen Gewittertyp aus.


Generell sind die Zutaten für die Entstehung eines Gewitters ausreichend feuchte und warme Luft in tieferen Schichten der Atmosphäre, eine möglichst starke Temperaturabnahme mit der Höhe und ein Hebungsantrieb, der die Auslösung des Gewitters überhaupt erst ermöglicht. Für die Entstehung einer Superzelle muss zudem die Windscherung, also die Änderung der Windrichtung und der Windgeschwindigkeit mit der Höhe, erhöht sein. 

Gewitter sind immer räumlich und zeitlich begrenzt
Nicht jeder wird von einem Gewitter getroffen, schon gar nicht von einem Unwetter. Sie sind zeitlich und räumlich eng begrenzt. Die Vorwarnung vor Gewittern zeigt nur das Potenzial.  Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Grundsätzlich lässt sich die Wetterlage im Voraus gut erkennen. Das heißt, wir können sagen, dass Gewitter in einer bestimmten Region sehr wahrscheinlich sind.


Welcher Ort aber von einem Gewitter getroffen wird, lässt sich nicht vorhersagen. Das ändert sich erst, wenn sich ein Gewitter gebildet hat und auf dem WetterRadar sichtbar ist. Dann kann man abschätzen, welche Orte und Städte in den nächsten Minuten und Stunden betroffen sein werden.“ 


Gewitter mit dem WetterRadar verfolgen
Um kurzfristig informiert zu sein, verfolgt man die Gewitter am besten mit dem WetterRadar in der WetterOnline App.
 


Wie „normal“ ist die Junikälte? Woche verläuft kühl und wechselhaft

• Herbstwetter anstatt Sommer •  Kälteste erste Junihälfte seit 2012
• Eingefahrene Wetterlage für Mitteleuropa •  Hitze in Griechenland und der Türkei

Die Wetterlage ist eingefahren: Ein Tief führt immer wieder kalte Luft nach Deutschland. Heißes Sommerwetter ist derzeit nur in Südosteuropa zu finden. Quelle: WetterOnline

Bonn/Duisburg, 10. Juni 2024 - Wind, Regen und oft nur etwas über 15 Grad. Das Wetter mutet in dieser Woche eher herbstlich anstatt sommerlich an. Der Blick auf die Messwerte bestätigt unser Gefühl:  So kühl war die erste Junihälfte in Deutschland zuletzt 2012. Nach einem Hauch von Sommer am Wochenende macht sich in dieser Woche wieder polare Kaltluft breit. Am Dienstag herrscht besonders in der Nordhälfte herbstliches Schauerwetter bei 12 bis 15 Grad. Auch die nächtlichen Tiefstwerte sind äußerst frisch: Bis einschließlich Freitag sinken die Temperaturen verbreitet auf 9 bis 5 Grad.


„Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 ist es derzeit rund 1 bis 1,5 Grad kühler. Noch deutlicher ist der Kontrast zu den Jahren 2018 und 2019: Damals war die erste Junihälfte zum Beispiel im Durchschnitt schon 4 Grad wärmer als in diesem Jahr. So kalt wie in diesem Jahr war es seit 2012 nicht mehr. An einen sommerlichen Juni haben wir uns nach den letzten überdurchschnittlich warmen Junimonaten zwar gewöhnt, aber statistisch betrachtet war ein Ausschlag nach unten überfällig“, erklärt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline. 


Eingefahrene Wetterlage
Ursache für das kühle Wetter ist ein großräumiges Tief über Nordwesteuropa, das sich seit Wochen immer wieder regeneriert. Es bringt von Spanien über Frankreich bis nach Deutschland unterdurchschnittliche Temperaturen, während die Hitze in Südosteuropa zu finden ist. Besonders in Griechenland und der Türkei gibt es derzeit täglich mehr als 40 Grad. Bis auf weiteres ist keine grundlegende Änderung dieses Musters in Sicht.

 


Kommt nächste Woche die Schafskälte? Neuer Kaltluftvorstoß in Sicht

Nächste Woche neuer Vorstoß kalter Luft Schafskälte in den vergangenen Jahren Ursprung

In diesem Jahr ist die Schafskälte in Deutschland stärker ausgeprägt als in den vergangenen Jahren. Quelle: Shutterstock

Bonn/Duisburg, 5. Juni 2024 - Bereits in den vergangenen Tagen konnte man in der Nordwesthälfte einen Hauch von Schafskälte verspüren. Nach einem wärmeren Wochenende flutet die Kaltluft dann sogar noch größere Teile von Deutschland. Ist das die Schafskälte? Wir klären auf. Der Sommer will nicht so richtig in den Gang kommen. Stattdessen setzt sich das wechselhafte und phasenweise kühle Wetter in der kommenden Woche fort.


Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline: „Die Schafskälte ist ein gebräuchlicher Begriff für einen Kälteeinbruch im ersten oder zweiten Junidrittel. Das passt in diesem Jahr also ganz gut. Oft treffen diese alten Bauernregeln aber nicht jedes Jahr zu: Eine vergleichbare Kälteperiode gab es zuletzt Anfang Juni 2020.“ 


„Herbstfeeling“ und Bodenfrost
Ursache für das kühle Wetter ist ein ausgeprägtes Tief über dem Norden Europas, das in Schüben immer wieder kalte Luft nach Mitteleuropa pumpt. Diese sorgt in der kommenden Woche für wechselhaftes Schauer- und Regenwetter bei mageren Höchstwerten zwischen 12 und 20 Grad. Besonders im Nordwesten kommt zudem noch ein frischer Wind hinzu. In den Nächten gibt es verbreitet einstellige Tiefstwerte – vor allem in einigen Mittelgebirgstälern lokal auch nochmal Bodenfrost. Etwas weniger kühl wird es insgesamt im äußersten Südosten Deutschlands.


Woher kommt der Begriff Schafskälte?
Der Begriff stammt von den Schäfern. Erste Schafe werden traditionell bereits im Juni geschoren. Da es bis um den 20. Juni zu plötzlichen Kälteeinbrüchen kommen kann, ist dies für frisch geschorene Schafe durchaus bedrohlich. Besonders gefährdet sind Muttertiere und Lämmer. Sie verlieren daher erst später ihre Winterwolle.


Der Zeitraum der Schafskälte wird im Volksmund oft mit dem St. Barnabas-Tag um den 11. Juni verbunden. Allerdings hält sich der mögliche Kälteeinbruch nicht an einen bestimmten Tag. Die kalte Luft kann früher oder später einfließen und sogar bis zum kalendarischen Sommeranfang andauern.

 


Neuer Regen im Hochwassergebiet: Gewitter und Starkregen vor allem am Wochenende

• Am Wochenende neuer Regen im Süden Deutschlands
•20 bis über 50 Liter Regen pro Quadratmeter
• Neue Verschärfung der Hochwasserlage möglich
• Ursache Luftmassengrenze über Mitteleuropa


Die Hochwasserlage bleibt durch neue Regenfälle am kommenden Wochenende vorerst angespannt. Quelle: WetterOnline

Bonn/Duisburg, 5. Juni 2024 - Nach einer nur kurzen Wetterberuhigung ziehen ab Freitag besonders im Süden Deutschlands neue Gewitter und Regenfälle auf. Insgesamt bleiben die Mengen zwar deutlich unter denen des vergangenen Wochenendes, dennoch kann sich die Situation aufgrund gesättigter Böden und hoher Flusspegel regional wieder verschärfen.  


In Bayern und Baden-Württemberg droht am Wochenende wieder kräftiger Regen. Dabei könnte erneut eine ähnliche Region wie vor wenigen Tagen betroffen sein. 


„Die Wettermodelle sehen derzeit fast alle einen Niederschlagsschwerpunkt in Süddeutschland. Von Freitag bis Montag können in der Fläche wieder 20 bis über 50 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen. Das ist zwar weniger als bei dem letzten Dauerregen, aber das Hochwasser ist noch nicht überall abgeflossen und die Böden sind komplett durchnässt. Daher ist mit einem Wiederanstieg einiger Flüsse zu rechnen“, warnt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.


Luftmassengrenze über Europa
Grund für den neuen Dauerregen ist eine Luftmassengrenze, die sich von Frankreich bis nach Polen quer über Mitteleuropa erstreckt. Sie trennt kühle Luft im Norden von heißer Luft im Mittelmeerraum. Besonders der Alpenraum liegt im Übergangsbereich und die feuchtwarme Luft sorgt hier wiederholt für kräftige Gewitter und Starkregenfälle.  


Hochwasser fließt nur langsam ab
Besonders entlang der Donau sind die Pegel aktuell noch auf sehr hohem Niveau und es herrscht die höchste Meldestufe 4. Auch einige Donauzuflüsse in Bayern führen weiterhin Hochwasser. Wie sich die Wasserstände im Detail entwickeln, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel dem genauen Niederschlagsschwerpunkt sowie der Niederschlagsdauer ab. 


Die weitere Wetterentwicklung in der kommenden Woche spielt auch eine wichtige Rolle. Ob es zu weiteren Regenfällen oder zu einer Wetterberuhigung kommt, ist derzeit noch nicht absehbar. 




Magischer Silberschleier am Nordhimmel - Zeit der Leuchtenden Nachtwolken

Helle feinste Wolkenschleier leuchten rund um Sonnenwende am Nachthimmel
Beobachtungszeiten zwischen 22 und 23 Uhr und von etwa 3 bis 4 Uhr
Zunahme des Phänomens durch Klimawandel
Beobachtung zweier Effekte, die die Zunahme erklären könnten


Bei Leuchtenden Nachtwolken handelt es sich um Eiswolkenschleier in rund 80 Kilometern Höhe. Im Gegensatz zu Wolken in tieferen Luftschichten werden die Eiskristalle weiter oben nachts noch von der Sonne angestrahlt. Quelle: Shutterstock


Bonn/Duisburg, 4. Juni 2024 - In den hellen Nächten rund um die Sommersonnenwende sind mit etwas Glück Silberschleier am Nordhorizont zu beobachten. Hierbei handelt es sich um Leuchtende Nachtwolken. Sie erscheinen in den letzten Jahrzehnten häufiger, früher und weiter südlich, als dies früher der Fall war. Ihre Entstehung ist bisher noch nicht vollständig geklärt. In den kommenden Wochen erleuchten in klaren Nächten helle Wolken den Nordhimmel.


Diese sogenannten Leuchtenden Nachtwolken erscheinen oft als Schleier mit faserigen Strukturen. Sie können sich aber auch in Streifen, Bändern, Wirbeln und Wellen mit diffusen oder scharfen Rändern formieren. Da alle anderen Farbbestandteile des Lichtes durch die Erdatmosphäre und die Ozonschicht gefiltert werden, erscheinen die Wolken in silbrigen Blautönen und gelegentlich in blass gelblichen Farbtönen.  Nachts leuchten die Wolken, weil die nicht zu tief am Horizont stehende Sonne sie schräg anstrahlt.


„Aktuell sinkt die Sonne nach Sonnenuntergang nicht mehr als 18 Grad unter den Horizont. Die besten Beobachtungszeiten in unseren Breiten sind in der aktuellen Jahreszeit zwischen 22 und 23 Uhr oder morgens in der ersten Dämmerung von etwa 3 bis 4 Uhr“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. „Eisige“ Wolken in der hohen Atmosphäre Leuchtende Nachtwolken entstehen in der Mesosphäre in 80 bis 85 Kilometern Höhe, meist über den Polargebieten. Sie bestehen aus kleinsten Eiskristallen und sind so dünn und transparent, dass sie tagsüber unsichtbar bleiben. 


Damit sich in einer Höhe von über 80 Kilometern bei geringer Wasserdampfkonzentration überhaupt Eis bilden kann, muss die Temperatur dort auf unter minus 130 Grad sinken. Messungen zeigen, dass dies nur zwischen Mitte Mai und August der Fall ist. Im Gegensatz zu den erdnahen Luftschichten heizt sich die höhere Atmosphäre im Sommer nicht auf, sondern kühlt im Gegenteil sogar stark ab.


Mehr leuchtende Nachtwolken durch Klimawandel
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass trotz des steigenden Kohlendioxidgehalts in der unteren Atmosphäre und der damit verbundenen Erderwärmung die Mesosphäre kälter und dünner wird. Die Troposphäre wirkt wie eine Art isolierende Wärmedecke und lässt weniger Wärme in höhere Schichten aufsteigen. Dadurch kühlen sich Stratosphäre und Mesosphäre ab. So ist die Temperatur der sommerlichen Mesosphäre in den letzten knapp 30 Jahren um ein bis zwei Grad pro Jahrzehnt gesunken.


Hinzu kommen periodische Schwankungen durch den Sonnenzyklus, die die Abkühlung verstärken oder abschwächen können. Nur an der Obergrenze der Mesosphäre ist der Temperaturtrend nicht erkennbar, die Gründe dafür sind noch unbekannt. Auch ein zweiter Effekt ist zu beobachten: Durch die Abkühlung zieht sich die Mesosphäre stärker zusammen. Dadurch verliert die Obergrenze dieser Schicht an Höhe. Sie schrumpft um 150 bis 200 Meter pro Jahrzehnt, wie Satellitenmessungen bestätigen. Gleichzeitig steigt der Wassergehalt.


Verantwortlich dafür ist vor allem der vom Menschen verursachte Eintrag von Methan in die Atmosphäre. Das Treibhausgas Methan reagiert mit Sauerstoff unter anderem zu Ozon, Kohlendioxid und Wasser. Diese Effekte können möglicherweise erklären, warum immer häufiger Leuchtende Nachtwolken zu sehen sind. 


Noch nie seit Messbeginn war es in einem Frühjahr in Deutschland so warm
NRW: niederschlagsreich wie nie

Deutschlandwetter im Frühjahr 2024
Offenbach, 31. Mai 2024 – Das Frühjahr 2024 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881. Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD): „Der Klimawandel lässt sich nicht ausblenden. Nach dem wärmsten Februar und März in diesem Jahr erleben wir in Deutschland nun eine Mitteltemperatur im Frühling, die seit Messbeginn noch nie so hoch war.“


Hinzu kamen regional reichlich Extremniederschläge, vor allem im Mai im Gefolge schwerer Gewitter. Heftiger Dauerregen führte im Saarland und in Rheinland-Pfalz zu einer dramatischen Hochwasserlage. Dagegen blieb es in Teilen Ostdeutschlands vergleichsweise trocken, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldet.

Frühjahrswitterung bis auf kühles Aprilintermezzo durchweg zu mild
Der neue Temperaturrekord lag im Frühjahr 2024 nach ersten DWD-Auswertungen mit 10,8 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (7,7 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,9 Grad.


Der März 2024 war mit 7,5 °C um 4 Grad zu mild gewesen und entsprach damit einem typischen April. Auch der April war 2024 deutlich zu mild ausgefallen und bescherte am 6.4. dem Oberrheingraben den ersten heißen Tag (mindestens 30 °C) des Jahres: Ohlsbach meldete 30,1 °C. Ein kühler Rückschlag folgte zu Beginn der letzten Aprildekade. Am 23.4. wurde im Erzgebirge in Deutschneudorf-Brüderwiese mit -8,8 °C das Minimum im Frühjahr gemessen.


Der Mai bescherte dem Norddeutschen Tiefland dann einige Sommertage. Nasses Frühjahr mit hohen Regenmengen in Süd- und Südwestdeutschland Im Frühjahr 2024 dürften rund 235 Litern pro Quadratmeter (l/m²) im deutschlandweiten Mittel gefallen sein. Das Soll der Referenzperiode 1961 bis 1990 liegt bei 186 l/m², das Mittel der Periode 1991 bis 2020 bei 171 l/m².

Die höchsten Flächenmengen fielen im Südwesten.
Im Schwarzwald regnete es punktuell über 700 l/m². Im letzten Mai-Drittel gab es in vielen Regionen Deutschlands Starkregen mit Überflutungen. Vergleichsweise trocken blieb es in der Lausitz mit weniger als 100 l/m².

Sonnenscheindauer durchschnittlich aber mit regionalen Unterschieden
Mit 485 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Frühjahr knapp das Soll von 467 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (522 Stunden) ergab sich jedoch eine leichte negative Abweichung. Im Nordosten schien die Sonne mit örtlich über 600 Stunden am längsten, in den westlichen Mittelgebirgen waren es gebietsweise weniger als 400 Stunden gewesen.

Das einwohnerreichste Bundesland NRW erlebte mit 11,3 °C (8,3 °C) ebenfalls das mildeste Frühjahr seit Messbeginn. Bereits der März war der Mildeste seit 1881 und auch der Mai zeigte eine ungewöhnlich hohe Temperaturanomalie. Extrem war auch die Niederschlagsmenge im letzten Vierteljahr.


Mit 295 l/m² fielen fast 45 Prozent mehr als im Mittel (205 l/m²), womit das Frühjahr 2024 dort eines der niederschlagsreichsten seit Messbeginn war. Im Sauerland und im Bergischen Land wurden lokal über 400 l/m² gemessen. Entsprechend blieb die Sonnenscheindauer in NRW mit 410 Stunden hinter ihrer Zielmarke von 441 Stunden. Es war der niedrigste Wert im Ländervergleich.


Unwettertief droht zum Wochenende – Meteorologischer Sommerstart fällt ins Wasser

• Unwettertief bringt viel Regen zum Wochenende
• Bis Montag örtlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter
• Regional Hochwasser und Überflutungen möglich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Wetterlage bei der Ahrtal-Flut

Ein Tief nistet sich am Wochenende über Deutschland ein und bringt regional viel Regen. Quelle: WetterOnline


Bonn/Duisburg, 28. Mai 2024 - Die Tiefdruckparade nimmt kein Ende: Am Wochenende deutet sich nun die nächste brisante Wetterlage an. Ein Tief liegt genau über Deutschland und bewegt sich kaum von der Stelle. Die Folgen sind große Regenmengen und Überflutungs- sowie Hochwassergefahr. Im Laufe der zweiten Wochenhälfte verlagert sich ein Tief von den Britischen Inseln nach Deutschland und zieht am Wochenende kaum weiter.  


„Diese Wetterlage sollte man gut im Auge behalten. Es besteht erhöhte Unwettergefahr durch ergiebigen Dauerregen. Nach jetzigem Stand der Wettermodelle könnte vor allem der Süden und Osten Deutschlands betroffen sein. Das kann sich aber in den nächsten Tagen nochmal verschieben“, warnt Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline.


Über 100 Liter Regen pro Quadratmeter
Besonders in den nördlichen Staulagen der Gebirge könnte es den meisten Regen geben. Die Wettermodelle berechnen aktuell einen Niederschlagsschwerpunkt zwischen dem Erzgebirge und dem nördlichen Alpenrand. Bis Anfang nächster Woche können in der Spitze deutlich über 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen. Flüsse und Bäche führen bei diesen Mengen dann schnell Hochwasser, auch kleinere Erdrutsche sind bei bereits aufgeweichten Böden möglich.


Ähnliche Wetterlage wie bei der Ahrtal-Flut? Die Wetterlage am Wochenende zeigt Parallelen zum Tief BERND im Juli 2021. Damals sorgte das Tief besonders über dem Westen Deutschlands für extreme Regenmengen und ein katastrophales Hochwasser unter anderem im Ahrtal. Auch wenn sich die Wetterlagen auf den ersten Blick ähneln und das Tief eine ähnliche Zugbahn nimmt, gibt es einen entscheidenden Unterschied: Die Luft war bei der Ahrtal-Flut ein paar Grad wärmer und deutlich feuchter. 

Besonders hart traf es unter anderem das Ahrtal in Rheinland-Pfalz. Dort gab es ein katastrophales Hochwasser historischen Ausmaßes. Quelle: WetterOnline 2021


Außerdem spielt es eine entscheidende Rolle, wo und über welchen Zeitraum die größten Niederschlagsmengen fallen. Große Regenmengen haben im Flachland eine geringere Auswirkung, da das Wasser hier in der Regel gut abfließt. Kritisch wird es, sobald viel Regen in kurzer Zeit in einer gebirgigen Umgebung fällt, da sich das Wasser dann im Tal sammelt und in kurzer Zeit abfließen muss. 



- Die wichtigsten Verhaltenstipps bei Gewitter
- Fakten zu Gewittern: darum blitzt und donnert es / Wie schwer ist eine Gewitterwolke?

  Unwettergefahr dauert an

Ein Gewitter kann neben Blitzschlag viele weitere Gefahren mit sich bringen. Quelle: Shutterstock


Bonn/Duisburg, 22./23. Mai 2024 - Ein Tief über Mitteleuropa dreht weiter seine Runden. Es bringt immer wieder kräftige Schauer und Gewitter mit Unwetterpotenzial. Die Naturgewalt Unwetter wird oft unterschätzt. Doch mehrere Verletzte durch Blitzeinschläge am vergangenen langen Pfingstwochenende zeugen von der Gefahr, die von Gewittern ausgeht.

Gut beraten ist, wer sich bei Gewitter richtig verhält
„Ein Tief sorgt in der neuen Woche für sehr wechselhaftes Wetter und es bleibt an vielen Tagen schwülwarm mit gewittrigen Schauern. Weiterhin besteht Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen. Ein großer Fehler ist es, Unwetter zu verharmlosen und Wetterwarnungen nicht zu beachten, auch wenn die meisten Menschen ohne Unwetter durch den Tag kommen. Leichter Regen, Gewitter und unwetterartiger Starkregen können nur wenige Kilometer auseinander liegen. Wenn man von einem Unwetter überrascht wird, kann es schlimm werden. 


Bei einem Blitzeinschlag in Dresden sind an Pfingsten zehn Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Vier Menschen schweben in Lebensgefahr. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im nordrhein-westfälischen Soest. Nach zwei Blitzeinschlägen in ein Pfingstzeltlager mussten 38 Leichtverletzte ins Krankenhaus eingeliefert werden“, warnt Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline. Um sich vor den vielen Gefahren eines Gewitters zu schützen, gibt es ein paar einfache Tipps. 


Rechtzeitige Warnung
Das Wichtigste ist, rechtzeitig gewarnt zu werden. Ein Blick auf die WetterOnline-App genügt. Droht an Ihrem Standort ein Unwetter, wird eine entsprechende Warnung gut sichtbar auf der Startseite angezeigt. Einen Überblick über die bundesweite Warnsituation bietet die Unwetterkarte. Mit einem Fingertipp sehen Sie sofort, wo es heute und in den nächsten 48 Stunden gefährlich werden kann.  Schutz suchen Blitz und Hagel, aber auch Sturmböen können bei einem Gewitter lebensgefährlich sein.


Sobald sich der Himmel verdunkelt, ist es daher ratsam, Schutz in einem Gebäude oder im Auto zu suchen. Parken Sie am besten nicht in der Nähe von Bäumen, da diese bei einem Gewitter umstürzen können. Wenn Sie sich in der freien Natur ohne Unterstellmöglichkeit befinden, suchen Sie eine Senke auf und gehen Sie in ausreichendem Abstand zu Wäldern in die Hocke. Auf keinen Fall einen Regenschirm aufspannen, da dieser ein bevorzugtes Ziel für Blitze sein kann. 


Raus aus dem Wasser
Ob Schwimmbad, Pool oder Badewanne: Bei drohendem Gewitter sollte der Aufenthalt im Wasser schnellstmöglich beendet werden. Wasser ist ein ausgezeichneter elektrischer Leiter und selbst bei weit entfernten Blitzeinschlägen ist ein Stromschlag möglich.
Übrigens: Auch wenn Gebäude durch Blitzableiter geschützt sind, sollten teure elektrische Geräte zusätzlich mit einem Überspannungsschutz gesichert werden.


Unterführungen und Tunnel meiden
Starkregen und die damit verbundenen Wassermassen stellen bei Unwettern ebenfalls eine große Gefahr dar. Neben Aquaplaning und überfluteten Straßen staut sich das Wasser oft in Unterführungen oder Tunneln. Sobald die Wassertiefe nicht mehr abschätzbar ist, sollte man auf keinen Fall mit dem Auto weiterfahren. Es besteht die Gefahr eines Motorschadens, der nicht nur teuer, sondern auch gefährlich für die Fahrzeuginsassen werden kann, wenn das Fahrzeug mit Wasser vollläuft. 


Achtung Hagel
Wenn sich Gewitterwolken grünlich verfärben, ist häufig mit Hagel zu rechnen. Die Hagelkörner können im Extremfall einen Durchmesser von mehreren Zentimetern erreichen und aufgrund ihrer hohen Fallgeschwindigkeit für Menschen lebensgefährlich sein. Wenn Sie eine solche Wolkenverfärbung am Himmel beobachten, sollten Sie sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen. Um Sachschäden durch Hagel am Auto zu vermeiden, bieten Brücken Schutz. Bei Gebäuden sollten nach Möglichkeit die Rollläden geschlossen werden.   


Fakten zu Gewittern: darum blitzt und donnert es  
Grauer Himmel, Regen, Blitz und Donner: Es gewittert und in Sekundenschnelle wird es draußen ungemütlich. Kaum ein Tag vergeht zurzeit ohne Gewitterwarnung. Ausgerechnet in den warmen Spätfrühlings- und Sommermonaten macht uns dieses Wetter besonders häufig zu schaffen. Aber warum ist das so und wie entstehen Blitz und Donner überhaupt? Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline, beantwortet ein paar Fragen zu Gewittern. 


Stimmt es, dass es im Sommer besonders oft gewittert?
Niklas Weise: „Dass es im Sommer häufiger blitzt und donnert, ist kein Zufall. Am häufigsten gewittert es von Mai bis August mit einem Schwerpunkt im Juli. Insgesamt werden in diesem Zeitraum in Deutschland etwa zwei bis drei Millionen Blitze registriert.“ 


Wie entstehen Gewitter im Sommer? 
Niklas Weise: „Damit Gewitter im Sommer entstehen können, muss die Luft in Bodennähe warm und gleichzeitig feucht sein. Das ist ab dem späten Frühjahr der Fall, wenn die Sonne den Boden besonders stark erwärmt. Diese erwärmt dann auch die feuchte Luft in Bodennähe, sie steigt nach oben und am Himmel bilden sich durch Kondensation Wolken, die über zehn Kilometer hoch werden können.“


•  Wie schwer ist eine Gewitterwolke?
 Niklas Weise: „Eine kleine Gewitterwolke mit einer Grundfläche von zwei Quadratkilometern und einer Höhe von zehn Kilometern hat ein Volumen von 20 Milliarden Kubikmetern. Wenn wir annehmen, dass jeder Kubikmeter Wolke durchschnittlich 10 Gramm Wasser enthält, kommen wir auf 200 Milliarden Gramm oder 200.000 Tonnen Wasser. Zum Vergleich: Ein voll beladener Airbus A380 hat ein Startgewicht von 590 Tonnen.

Die kleine Gewitterwolke wiegt also so viel wie gut 340 voll beladene Großflugzeuge. Das entspricht übrigens locker dem Gewicht von mehr als 20.000 afrikanischen Elefantenbullen. Häufig können Gewitterwolken allerdings noch größer werden.“ 


Warum blitzt es bei Gewittern?
Niklas Weise: „Wenn die Wolke hoch gewachsen ist, wehen in ihr sehr starke Winde. Sie sorgen dafür, dass Wassertropfen und Eiskristalle in der Wolke herumwirbeln, zusammenstoßen und aneinander reiben. Dabei trennen sich ihre elektrischen Ladungen. Typischerweise ist der untere Teil der Gewitterwolke negativ geladen, während der obere Teil wie der Erdboden positiv geladen ist. Ein gewaltiger elektrischer Funke, der Blitz, gleicht diese Ladungsunterschiede wieder aus.“ 


•  Und woher kommt der Donner?
Niklas Weise: „Während des Blitzes entsteht in Sekundenbruchteilen eine enorme Hitze von bis zu 30.000 Grad Celsius. Dadurch erhitzt sich die Luft und dehnt sich explosionsartig aus - das Donnern entsteht. Da sich Licht viel schneller ausbreitet als Schall, hören wir den Donner umso lauter, aber auch umso kürzer, je näher wir am Ort des Blitzeinschlags sind. In größerer Entfernung nehmen wir den Donner als Grollen oder Rumpeln wahr.


Anhand von Blitz und Donner lässt sich auch die Entfernung eines Gewitters bestimmen. Liegen etwa 6 Sekunden dazwischen, ist der Blitz in etwa 2 Kilometern Entfernung eingeschlagen. Blitz ohne Donner gibt es übrigens nicht, denn der Blitz erzeugt den Donner direkt. Wenn wir keinen Donner hören, dann ist das Gewitter einfach zu weit weg. Man spricht dann von Wetterleuchten.“ 


•  Sind große Flüsse eine Barriere für Gewitter?
Niklas Weise: „Flüsse - auch der Rhein oder die Elbe - sind keine Wetterscheiden. Eine Wetterscheide ist eine Grenze, die Gebiete mit unterschiedlichem Wetter voneinander trennt. Sie entsteht durch geografische oder geologische Gegebenheiten. Um das Wetter zu beeinflussen, muss die Geografie groß genug sein - vor allem in der Höhe. Gebirge sind daher Wetterscheiden. Aber Flüsse und Seen hindern kein Wetterphänomen daran, sich auszubreiten - auch kein Gewitter.  

Hat sich ein Gewitter erst einmal gebildet, ist die Energie, die in ihm steckt, so gewaltig, dass selbst geringe Temperaturunterschiede zwischen Land und Fluss keinen Einfluss auf die Zugrichtung des Gewitters haben.“ 

Es donnert und blitzt aus gewaltigen Wolken: Ausgerechnet in den warmen Sommermonaten machen uns Gewitter besonders häufig zu schaffen. Quelle: Shutterstock



Sehr große Waldbrandgefahr im Osten

Mensch ist Hauptverursacher für Brände

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit besteht in vielen Gebieten im Osten Deutschlands eine große Waldbrandgefahr. Dort gelten zum Teil bereits die höchsten Warnstufen. Quelle: Shutterstock


Bonn/Duisburg, 15. Mai 2024 - Aufgrund der anhaltenden Trockenheit besteht in vielen Gebieten Ostdeutschlands eine hohe Waldbrandgefahr. Teilweise gilt dort bereits die höchste Warnstufe. Der Wind ist zudem besonders tückisch und verschärft die Gefahrensituation. Kaum ein Waldbrand entsteht jedoch ohne menschliches Zutun. Doch wie kann man Waldbränden vorbeugen und wie verhält man sich im Brandfall richtig? 


In vielen Gebieten Ostdeutschlands ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Viele Wälder dürfen bereits nicht mehr betreten werden, einige sind sogar gesperrt. Ein kleiner Funke genügt, um ein Feuer zu entfachen. Starker und sehr böiger Wind, der in der Nordosthälfte hinzukommt, kann ein ausgebrochenes Feuer schnell weiter anfachen. 


Diese Flächen sind gefährdet
Reine Nadelwälder sind stark waldbrandgefährdet, da die harzigen Nadeln nach längerer Trockenheit extrem brennbar sind. Altes Reisig und trockene Grasflächen erhöhen die Brandgefahr zusätzlich. Ein Funke genügt, um einen Brand auszulösen. Ein trauriges Beispiel war der Flächenbrand im Hohen Venn im deutsch-belgischen Grenzgebiet vor wenigen Tagen, bei dem 170 Hektar Fläche den Flammen zum Opfer fielen. Das alte, trockene Pfeifengras an der Oberfläche des Moores brannte wie Zunder. Glück im Unglück war, dass das Feuer nicht tief in das nasse Moor eindringen konnte. 


Natürliche Auslöser eines Waldbrandes
Natürliche Auslöser von Wald- und Graslandbränden sind Blitzschläge. Diese spielen jedoch im Vergleich zur Brandursache Mensch eine sehr geringe Rolle. Der weitaus größte Teil der Waldbrände in Deutschland entsteht durch Fahrlässigkeit und Brandstiftung. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Mensch durch richtiges Verhalten Waldbrände vermeiden kann.  Richtiges Verhalten im und am Wald Um Waldbrände zu vermeiden, ist Aufmerksamkeit das A und O, denn Unachtsamkeit kann fatale Folgen haben.


„Bitte beachten Sie immer die Warnungen“, rät Björn Goldhausen, Pressesprecher von WetterOnline. „Bei der höchsten Warnstufe ist die Gefahr sehr groß, das Betreten des Waldes ist dann in der Regel verboten.“ Rauchen Sie nicht im Wald und werfen Sie keine Zigarettenkippen in die Natur. Zigaretten sollten auch nicht auf die Straße geworfen werden, da sie leicht vom Wind in die trockene Vegetation geweht werden und dort in Sekundenschnelle ein Feuer entfachen können.  


Entzünden Sie kein offenes Feuer - auch kein romantisches Lagerfeuer am Abend! Übrigens: Flaschen, Glasscherben und andere Abfälle, die das Sonnenlicht gebündelt reflektieren, können kein Feuer entfachen. Der Brennglaseffekt ist einfach viel zu schwach oder gar nicht vorhanden.  Abgesehen davon hat Müll in der Natur ohnehin nichts zu suchen. 

Parken Sie Autos und Motorräder nie auf Wiesen und Feldern oder am Waldrand. Der heiße Katalysator oder der Auspuff des Fahrzeugs können trockenes Unterholz und Gras leicht entzünden. 

Was tun, wenn es brennt?
Wer Rauchentwicklung als Anzeichen eines Waldbrandes bemerkt, sollte sofort die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 alarmieren und dabei angeben, von wo aus der vermeintliche Brand beobachtet wird, wo er sich befindet und ob er am Boden oder bereits in den Baumkronen wütet. Wenn Sie von einem Waldbrand überrascht werden, flüchten Sie seitlich zur Windrichtung vom Feuer weg in ein Gebiet mit wenig brennbarer Vegetation.

 

 

Trotz mildem Frühjahr sehr viel Schnee: Gotthardpass - 8 Meter hohe Schneewände 

Überdurchschnittliche Schneehöhen in den Alpen •  Alpenpässe müssen geräumt werden
• 
Gotthardpass soll vor Ende Mai für den Verkehr frei sein


Übermannshohe Schneewände am Gotthardpass am 13. Mai 2024: Trotz der frühen Hitze im April stehen die Straßenräumer nun vor großen Herausforderungen auf den Alpenpässen.  Quelle: Dr. David Volken

Bonn/Duisburg, 15. Mai 2024 - Der Winter und der Frühling waren in der Schweiz von einigen extremen Wärmephasen mit Föhn geprägt. Trotz der frühen Wärme im April stehen die Straßenwinterdienste auf den Alpenpässen vor großen Herausforderungen. Seit einem Monat laufen die Räumungsarbeiten am über 2100 Meter hohen Gotthardpass auf Hochtouren.

Die Räumungsequipen haben alle Hände voll zu tun, denn dieses Jahr liegt besonders viel Schnee. Dr. David Volken, WetterReporter und Klimaexperte von WetterOnline, war am Montag live vor Ort und berichtet: „Die Schneemassen sind enorm. Stellenweise musste eine bis zu 8 Meter dicke Schneedecke weggefräst werden.“  


Witterung von Tiefs geprägt – Schnee im Rekordbereich für Mitte Mai 
Im Vergleich zu den letzten beiden Wintern liegt derzeit ungewöhnlich viel Schnee. Aber das verwundert den Wetterexperten kaum. „Einige Italientiefs haben in mehreren Schüben Neuschnee gebracht. Beeindruckend sind einerseits die Schneewände, aber auch die vielen Schichten Saharastaub“, sagt der Experte. Dabei verlief der Winter nach einem schneereichen Start ab Mitte Dezember zunehmend schneearm. Der meiste Schnee fiel erst in der zweiten Winterhälfte.


 Ab März änderte sich das Bild und Dr. Volken analysiert: „Im Hochgebirge sind die Schneehöhen überdurchschnittlich und liegen lokal sogar im Rekordbereich für Mitte Mai.“ Bis zu 10 Meter Schnee auf den Pässen  Das Ziel ist es, den Gotthardpass vor Ende Mai für den Verkehr freizugeben. Dr. David Volken: „Bei schlechtem Wetter mit Schneefall und Wind könnte sich die Wiedereröffnung allerdings verzögern, auch die Lawinengefahr spielt mit.“


Auch an anderen Pässen wird derzeit intensiv gearbeitet. Unter anderem sollen Klausen, San Bernardino und Albula bei gutem Wetter noch im Mai geöffnet werden. Furka, Grimsel, Susten und Nufenen öffnen wohl erst im Laufe des Junis. „Auf dem Nufenen türmt sich der Schnee auf der Passstraße sogar bis zu 10 Meter hoch“, weiß Volken.



Sonne und Regengüsse - Pfingsten: Durchwachsen und warm 

Bonn/Duisburg, 15. Mai 2024 - Die Aussichten für das lange Pfingstwochenende sind durchwachsen. Zwar gibt es längere freundliche Phasen, aber vor allem nachmittags entwickeln sich einige kräftige Schauer und Gewitter. Am Samstag bringt ein Tief in den mittleren und östlichen Landesteilen Regengüsse. Von Nordrhein-Westfalen bis in den Nordosten wird der Schirm wohl länger gebraucht. Sonst kommt die Sonne häufig heraus.

Die Temperaturen steigen auf 16 bis 23 Grad. 
Am Pfingstsonntag ist das Schauerrisiko im Osten und Süden am höchsten. Im Nordwesten sieht es dagegen ziemlich freundlich aus.  Am Pfingstmontag nehmen die Wetterunsicherheiten zu. Dies hängt davon ab, ob sich ein Hoch bis zu uns ausdehnt oder ob Tiefdruckeinfluss mit Regengüssen und Gewittern überwiegt. 

Am langen Pfingstwochenende regnet es zeit- und gebietsweise. Bei Ausflügen ins Freie sollte man deshalb den Himmel im Auge behalten. Quelle: Shutterstock


Saubere Luft kann Klimawandel verstärken - Weniger Schwefelaerosole

Saubere Luft trägt zur Erderwärmung bei Ausstoß von Schwefelaerosolen zurückgegangen
Rolle der Kondensationskeime Verschiedene Ursachen der deutlichen Erwärmung

Im Satellitenbild waren Schiffsrouten vor dem Jahr 2020, wie hier im Atlantik, deutlich anhand der hellen Wolkenspuren zu erkennen. Quelle: Shutterstock


Bonn/Duisburg, 7. Mai 2024 - Seit vergangenem Jahr ist die globale Temperatur fast sprunghaft angestiegen. Vor allem die Ozeane haben sich stark erwärmt. In der Wissenschaft wird neben dem Klimawandel eine weitere Ursache dafür diskutiert: Saubere Luft.  Die Klimaerwärmung hat seit einem Jahr an Tempo zugelegt. Vor allem die Temperatur der Oberflächengewässer ist seit 2023 deutlich angestiegen, aber auch an Land wird ein Rekord nach dem anderen gebrochen.


Hauptursache für die Erwärmung ist unbestritten die hohe Konzentration an Treibhausgasen und damit der vom Menschen verursachte Klimawandel. Allerdings rückt noch ein weiterer Faktor in den Fokus der Wissenschaft: Ab dem Jahr 2020 ist der Ausstoß von Schwefelaerosolen aufgrund einer UN-Resolution drastisch reduziert worden.


Schiffe geben seitdem weniger Schwefel in die Luft ab. Was zunächst paradox klingt, ist jedoch plausibel: Gerade die sauberer werdende Luft über den Ozeanen hat einen direkten Einfluss auf die Erwärmung der Oberflächengewässer, denn die Sonne kann das Wasser seitdem ungehindert aufwärmen.


Weniger Kondensationskeime in der Luft
Aerosole sind sehr kleine Schwebeteilchen in der Luft. Diese dienen als Kondensationskeime, an denen sich kleinste Tröpfchen entwickeln. Vor 2020 bildeten die zusätzlich ausgestoßenen Aerosole zahlreiche kleine Wassertröpfchen, die das Sonnenlicht besonders gut reflektieren. Durch das Fehlen der Aerosole aber ist die Einstrahlung und somit der Energieeintrag in den Ozean höher geworden. Entlang der Schifffahrtsrouten soll dieser Erwärmungseffekt nach einer neuen Veröffentlichung sogar 50 Prozent des Erwärmungseffekts der Kohlendioxid-Emissionen ausmachen. 


Weitere mögliche Urachen der Erwärmung 
Neben dem Klimawandel und den fehlenden Schwefelaerosolen gibt es noch weitere Ursachen für die weltweit hohen Temperaturen: 

- Das Klimaphänomen El Niño
- Warmer Atlantik aufgrund windschwacher Verhältnisse
- Natürliche ozeanische Variabilitäten
- Folgen durch den Vulkanausbruch des Unterseevulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai Quelle ‘We’re changing the clouds.’ An unintended test of geoengineering is fueling record ocean warmth https://www.science.org/content/article/changing-clouds-unforeseen-test-geoengineering-fueling-record-ocean-warmth


Hoch THOMAS sorgt für bestes Ausflugswetter zu Christi Himmelfahrt  

• Christi Himmelfahrt trocken und warm • Richtung Wochenende frühsommerlich
• Tipps: Schönste Wanderrouten in Deutschland • Richtige Ausrüstung zum Wandern

An Christi Himmelfahrt ist das Wetter ideal für eine Wanderung mit der ganzen Familie. Es bleibt meist trocken und ist mit rund 20 Grad angenehm warm. Quelle:Pixabay

Bonn/Duisburg, 6. Mai 2024 - Ab Donnerstag bessert sich das Wetter mit Hoch THOMAS und es bleibt überwiegend trocken. Am beliebten Vatertag herrschen ideale Bedingungen für eine traditionelle Herrentagspartie mit Bollerwagen und „Proviant“. Und auch am Wochenende lädt das Wetter dazu ein, die Wanderschuhe zu schnüren und die schönsten Wanderwege Deutschlands zu genießen.  


Mit zunehmendem Hochdruckeinfluss und wärmerer Luft scheint der Wonnemonat Mai pünktlich zum Feiertag am Donnerstag die Kurve zu kriegen. Ob als Familientag oder traditionell als Vatertag mit rein männlichen Trink- und Ausflugsbräuchen - das Wetter spielt mit. „Einem zumindest äußerlich trockenen Herrentagspartie oder einer Wanderung mit der ganzen Familie steht nichts im Wege. Lediglich am Nachmittag kann es hier und da ein paar Tropfen geben, aber das ist nicht weiter schlimm. Die Höchstwerte liegen im ganzen Land bei angenehmen 20 Grad“, sagt Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline.


Am Wochenende klettern die Temperaturen weiter nach oben und erreichen vor allem im Südwesten bis zu 25 Grad. Allerdings steigt auch das Regenrisiko wieder an. Für alle, die noch nicht wissen, wo sie gut wandern können, hier ein paar Routentipps: Die schönsten Wanderwege Deutschlands Schritt für Schritt den Alltag hinter sich lassen, die Natur genießen und ganz nebenbei Interessantes über Land und Leute erfahren.

Wer sich erholen und gleichzeitig etwas erleben möchte, packt seinen Rucksack und schnürt die Wanderschuhe. Egal, ob Sie sich beim Wandern fit halten, die Umgebung vor der Haustür entdecken oder einfach nur im Einklang mit der Natur unterwegs sein wollen. Deutschland bietet herrliche Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade, die sich zum Teil nicht in einem Rutsch, aber gut in Etappen bewältigen lassen.  

• Der Nord-Ostsee-Wanderweg in Schleswig-Holstein verbindet nicht nur Nord- und Ostsee, sondern auch Erholung mit einzigartigen Naturerlebnissen. Da der höchste Punkt des Weges gerade einmal 60 Meter misst, ist er auch für Einsteiger und das Wandern mit Kindern bestens geeignet.  

• Der Heidschnuckenweg ist wegen der geringen Höhenunterschiede der Grund, warum die Route auch für ungeübte Wanderer und Kinder gut geeignet ist. Auch für Vierbeiner ist der Weg ideal.   Seinem Beinamen „Traumbalkon des Südens“ macht der Albsteig mit spektakulären Panoramen alle Ehre. Die insgesamt 350 Kilometer lange Strecke ist in 16 Etappen eingeteilt. Der Einstieg ist überall möglich, sodass eine Wandertour individuell geplant werden kann.   

• Der Moselsteig gehört zu den längsten Wanderwegen Deutschlands und bietet abwechslungsreiche Etappen. Soweit er wiederhergestellt ist, bietet der Ahrsteig viel Abwechslung mit stillen Wiesenpfaden und sanften Hochflächen, die engen Felspfaden, imposanten Hochplateaus und lebendigen Weinorten gegenüberstehen.  

• Der Rheinsteig zwischen Wiesbaden, Koblenz und Bonn bietet immer wieder hervorragende Aussichten über das romantische Rheintal mit seinen unzähligen Burgen. Unter dem treffenden Motto "Wo Fels und Wasser dich begleiten„ führt der Eifelsteig durch das größte intakte Hochmoor Europas, das "Hohe Venn". Sie wandern vom Nationalpark Eifel durch die Vulkaneifel bis hin zu den Buntsandsteinfelsen oberhalb von Trier.  
Die Etappen des Altmühltal-Panoramaweges sind für das Wandern mit Kindern in Deutschland bestens geeignet. Eine spannende Abwechslung bietet ein Familien-Kanu-Ausflug auf der Altmühl.  

• Der Rennsteig im Thüringer Wald zählt zu den beliebtesten Wanderwegen Deutschlands und wird jährlich von rund 100.000 Wanderern genutzt. 
• Der Fernwanderweg Kammweg Erzgebirge-Vogtland beeindruckt unter anderem mit geologischen Besonderheiten wie zum Beispiel dem Topasfelsen Schneckenstein und dem Basaltfächer am Hirtstein. 
• Quer durch den Naturpark Südschwarzwald wandert man auf dem Schluchtensteig vorbei an Wasserfällen, aufregenden Tallandschaften und durch Schluchten.  


Die richtige Ausrüstung zum Wandern 
Bekleidung für Wanderer sollte atmungsaktiv, schnell trocknend, bequem und robust sein. Zudem ist ein Lagenlook, mit mehreren Schichten dünnerer Kleidung zu empfehlen. Das sollte immer im Rucksack (Volumen 20 – 30 Liter) sein:   
Erste-Hilfe-Set, persönliche Medikamente, Handy mit Notfallnummern, Karte und Kompass (Wanderführer), Bargeld, Trinkflasche mit ausreichend Wasser (mind. 1,5 Liter), Taschenmesser / Multitool, Proviant (Nüsse, Riegel), kleiner Müllbeutel, Taschentücher und eine Zeckenzange.