50. Woche 2015 - Deutschlands Senioren haben
Fragen und müssen lernen, weil die Deutsche Telekom ihnen
die analogen Telefonanschlüsse bis spätesten 2018 kappen
will. Schin 2013 begann die Telekom damit, setzte es in
2014 und jetzt in 2015 fort.
Schreiben zur Änderung
der Altverträge an die Kundenwurden verschickt. Die
Umstellung auf das digitale Netz - IP-basiert - spart dem
Magenta-Riesen Kosten bei Schalt- und Wartungsarbeiten
von mehreren hundert Millionen Euro.
Geschätzt 300.000 Bundesbürger
besitzen noch einen alten analogen Anschluss, nicht
zwingend mit der aussterbenden Wählscheibe, aber eben
nicht digital. Das Unternehmen in Margenta will aber sein
Netz komplett digitalisieren und damit auch wegen der
Wartung Kosten sparen. Also kündigt die Telekom ihren wohl
meist langjährigen Kunden.
Will der Altkunde, oft genug im
hochbetagten Alter, Kunde bleiben, muss er bei Umstellung
auf das digitale Netz zwingend einen Router
zwischenschalten, den er entweder kaufen oder mieten -
etwa 4,85 Euro monatlich - kann. Das bedingt aber auch,
das gewisse Kenntnisse da sein müssen, wie man mit so
einem Gerät umgeht, wenn es nicht mehr klingelt. Meistens
reicht es den Netzstecker zu ziehen und das Gerät neu zu
starten. Wenn das nicht reicht, ist der Kontakt zum
Callcenter angesagt, was aber bei einem Ausfall des
Telefons meist nur per Mobilphone oder beim Nachbar
möglich ist. Soweit dazu. Das wirklich brisante an der
Umstellung in die gar nicht so neue Technik - knapp vier
Millonen Kunden besitzen Router - ist die Sache mit dem
Hausnotruf. Caritative Einrichtungen (Caritas, AWO) oder
auch medizinische Hilfsdienste (Malteser) bieten diesen
segensreichen Notruf an, was aber nur klappt, wenn die
Router störungsfrei arbeiten. Hier gibt die Telekom selbst
zu, dass da in erster Linie der Kunde bzw. sein
Hausnotrufdienst gefragt sei.
Die Meinung der
Verbraucherzentrale NRW:
Telefonieren übers Internet -
Tücken beim Umstellen auf neue Technik vermeiden
Duisburg, 03. Dezember 2015 - Das Aus fürs analoge Festnetz
ist für die Deutsche Telekom beschlossene Sache: Bis 2018
will der Telekommunikationsriese dafür sorgen, dass
sämtliche Kunden nur noch mit Hilfe des Internets
telefonieren. Die IP-Telefonie – wie sie im Fachjargon heißt
– soll Sprachqualität und Datenübertragung beim Telefonieren
und Online-Surfen künftig erheblich verbessern. Doch auf dem
Weg in die digitale Zukunft werden viele Kunden nicht
richtig mitgenommen oder bleiben mit ihrer Unkenntnis gleich
auf der Strecke.
„Kunden, die eigentlich von der digitalen Umstellung auf
IP-Telefonie profitieren sollen, berichten von dürftigen
Informationen, unerwarteten Zusatzkosten und massiven
technischen Störungen nach dem Technologiewechsel der
Telekom“, zählt die Verbraucherzentrale NRW einige Probleme
auf. Was Telefonkunden bei der geplanten Umstellung vom
analogen Festnetz auf die digitale Internettelefonie wissen
und beachten müssen, erklärt die Verbraucherzentrale NRW:
· Betroffene Telefonkunden: Sämtliche
Kunden, die bislang einen analogen oder einen ISDN-Anschluss
nutzen und einen DSL-Anschluss für ihren Zugang zum Internet
hinzugebucht haben, müssen innerhalb der nächsten drei Jahre
mit dem Umswitchen ihres Festnetzanschlusses auf
Internettechnik rechnen.
Bei Kunden ohne Internetzugang vollzieht die Telekom den
Technologiewechsel automatisch und somit meist unbemerkt.
Kunden mit Internetanschluss werden hingegen vom
Telefonanbieter über die geplante Umstellung und die damit
verbundene Vertragsänderung informiert.
· Uneinheitliche Umstellungspraxis:
Viele Kunden fühlen sich jedoch von der Ankündigung der
Telekom überrumpelt. Häufig melden sich deren Mitarbeiter
Monate vor Ablauf des bisherigen Vertrags schriftlich oder
persönlich am Telefon bei den Kunden oder stehen
unangemeldet vor der Tür, um sie über die technischen und
vertraglichen Änderungen zu informieren und zu einem raschen
Vertragswechsel zu bewegen.
Kunden, denen die Umstellung ihres Anschlusses auf
IP-Technik ins Haus steht, sollten dem Wechsel jedoch nicht
vorschnell zustimmen, sondern sich zuvor informieren, was an
Neuerungen, Kosten, neuen Endgeräten, aber auch an möglichen
Umstellungsproblemen auf sie zukommen kann.
· Vertrag für IP-Telefonie in der
Warteschleife: Der bisherige Vertrag mit der
Telekom gilt auf alle Fälle bis zum Ende der vereinbarten
Laufzeit und kann nicht zugunsten der Einführung der
IP-Telefonie vorzeitig vom Unternehmen gekündigt werden.
Fürs künftige Telefonieren und Surfen per IP-Technik muss
dann ein neuer Vertrag geschlossen werden. Kunden sollten
die geänderten Bedingungen darin – etwa Zusatzkosten für
neue Endgeräte, teurere Tarife für schnellere
Datenübertragung, die Mindestlaufzeit und Kündigungsfrist –
zuvor gründlich prüfen und mit Angeboten anderer
Telekommunikationsanbieter vergleichen. Einige
Konkurrenzunternehmen locken Neukunden zudem mit Rabatten.
|