Duisburg, 12.
Juli 2024 - Das Schaffen grüner und lebendiger Oasen
inmitten von Städten ist schon lange nicht mehr wegzudenken.
Grünflächen durch Urban Gardening sinnvoll zu nutzen und mit
smarten Geräten (Internet der Dinge) zu verbinden, um
nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern, ist das Ziel eines
Gemeinschaftsprojekts in Duisburg-Neudorf.
Die
Umgestaltung von Grün- und Freiflächen in Duisburg hat in
den letzten Jahren durch den Fokus auf eine klimagerechte
Stadtentwicklung besondere Aufmerksamkeit erfahren. In
Zeiten von Smart City, Klimaveränderung und zunehmender
Urbanisierung sollen bestimmte städtische Flächen in
Kombination mit der Nutzung des Internet der Dinge der Stadt
dabei helfen, Ressourcen zu schonen und die Umwelt
intelligent nachhaltig zu schützen und zu nutzen. Gemeinsam
mit der Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
(DVV) und der GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH haben die
Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) ein Pilotprojekt in
Duisburg-Neudorf umgesetzt, das nachhaltige Stadtentwicklung
gezielt fördern soll und dabei neueste Technik integriert
und so Urban Gardening mit den Ideen und Möglichkeiten einer
Smart City kombiniert.
V. l. Jonathan Adrian (WBD), Stefan Gatz (DVV), Katja
Kleegräfe (Pächterin), Phillip Gladen, Sandra Bube (GEBAG),
Meryem Schöck (WBD)
Das Pilotprojekt wurde in einem
Randbereich des Friedhofs Sternbuschweg in Duisburg-Neudorf,
auf dem Gelände einer ehemaligen Baumschule, umgesetzt. Die
Fläche beträgt ca. 1.200 m², wovon die Hälfte für das
Projekt zur Verfügung steht. Neben zunächst 30 Hochbeeten
gehören zu dem Urban Gardening Projekt eine Streuobstwiese,
einen Komposter, ein Gerätehaus, eine Regentonne und ein
Insektenhotel. Die Hochbeete können für 5,- pro Monat
angemietet werden. Interessierte Hobbygärtnerinnen und
-gärtner können sich per E-Mail unter
urban.gardening@wb-duisburg.de für ein Hochbeet
bewerben. „Wir nehmen hier eine Entwicklung unserer Zeit
auf und geben den Menschen in Duisburg die Möglichkeit zu
gärtnern und anzubauen, auch ohne eigenen Garten zu
besitzen. Aber wir denken Urban Gardening noch einen Schritt
weiter und machen es innovativ und smart“, sagt Meryem
Schöck aus dem Bereich Urbane Innovationen bei den WBD.
Das Projekt integriert außerdem auch innovativste
Technik, denn zahlreiche Sensoren unterstützen die
Großstadtgärtner dabei, ihre Beete bestmöglich zu pflegen.
An einem Mast befindet sich eine Wetterstation zur Messung
von Temperatur, relativer Luftfeuchte, Tau- und Frostpunkt,
Sonneneinstrahlung und Luftdruck. Ein weiterer Sensor misst
die Windstärke und -richtung. Der Windsensor wird über eine
zentrale, solarbetriebene Steuereinheit betrieben. Ein
Regensensor erfasst die Niederschlagsmenge und ist in einer
Regentonne installiert. Das gesammelte Wasser kann dann zur
Bewässerung der Beete verwendet werden. Demnächst befindet
sich ein zusätzlicher Feuchtigkeitssensor in einem
gemeinsamen Beet von WBD, DVV und GEBAG. Der kann
detaillierte Informationen über den Pflegezustand der
Pflanzen liefern. „Wir haben an verschiedenen Stellen in
der Stadt schon wichtige Erfahrung mit der Einbindung von
Sensorik gemacht. Diese Erfahrungen sind in dieses Projekt
eingeflossen. Alle mit der Sensorik erfassten Informationen
werden den Projektbeteiligten und Mietern über einen QR-Code
zur Verfügung gestellt. Das über den QR-Code hinterlegte
Dashboard liefert einen umfassenden Überblick über die
erfassten Daten“, sagt Stefan Gatz, IT-Spezialist der DVV.
Die Nutzung der von den Sensoren gesammelten Daten hilft
dabei, natürliche Ressourcen zu schonen und effizient
einzusetzen. Die Umgestaltung von Grün- und Freiflächen in
Duisburg spielt eine entscheidende Rolle für eine
klimagerechte Stadtentwicklung. Auf diese Weise sinnvoll
genutzte Frei- und Grünflächen leisten einen wichtigen
Beitrag, im urbanen Raum durch die Speicherung von
Niederschlagswasser Hitzeinseln zu vermeiden. „Darüber
hinaus geben Urban Gardening Projekte Stadtbewohnerinnen und
-bewohnern eine Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen,
ihr Quartier mitzugestalten, zu einer lokalen Versorgung mit
gesunden Lebensmitteln beizutragen, die Biodiversität in der
Stadt zu erhöhen und für mehr Leben und Gemeinschaft in
ihrem Quartier zu sorgen“, sagt Sandra Bube, Teamleiterin
Kundenbetreuung der GEBAG.
Zusammenfassend trifft das
neu gedachte smarte Urban Gardening Projekt in Duisburg den
Zahn der Zeit. Immer mehr Menschen möchten im urbanen Raum
nicht auf nachhaltige, ökologische Produkte verzichten und
setzten mehr und mehr auf eigenen Anbau. In Duisburg haben
die drei verschiedenen Kommunalunternehmen der Stadt
gemeinsam die Vision wahr werden lassen.
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