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Würdevoller Abschied: Wissenswertes und Tipps für Bestattungen in NRW


Duisburg, 9. September 2025 - Der Tod eines geliebten Menschen gehört zu den schmerzhaftesten Erfahrungen im Leben. In dieser Zeit der Trauer müssen Hinterbliebene nicht nur ihren Verlust verarbeiten, sondern sich auch um eine Vielzahl von organisatorischen und rechtlichen Angelegenheiten kümmern.

Dazu zählt vor allem die Planung und Durchführung einer Bestattung, die den Wünschen des Verstorbenen und den Bedürfnissen der Familie gerecht wird. Inmitten all der Emotionen kann dies eine große Herausforderung darstellen.
Dieser Artikel dient als Orientierungshilfe für Bestattungen in Nordrhein-Westfalen. Er soll einen Überblick über die wichtigsten Aspekte geben – von den gesetzlichen Vorgaben bis zu den unterschiedlichen Bestattungsformen – und Ihnen so in einer schweren Zeit zur Seite stehen.

Der rechtliche Rahmen in NRW
In Nordrhein-Westfalen sind die rechtlichen Vorgaben für Bestattungen im Bestattungsgesetz (BestG NRW) geregelt. Dieses Gesetz legt fest, dass jeder Mensch nach seinem Tod bestattet werden muss und dass die engsten Angehörigen zur Bestattung verpflichtet sind.
Diese sogenannte Bestattungspflicht gilt für den Ehepartner, gefolgt von volljährigen Kindern, den Eltern und dann den Geschwistern. Das Gesetz schreibt vor, dass die Bestattung spätestens zehn Tage nach dem Tod erfolgen muss.

Diese Regelungen gelten einheitlich im gesamten Bundesland, von den großen Städten des Ruhrgebiets bis hin zu ländlichen Regionen. Beispielsweise muss auch eine Bestattung in Grevenbroich diese Fristen und Vorschriften einhalten.

Neben der Bestattungspflicht gibt es auch eine Sargpflicht bei Erdbestattungen und eine Urnenpflicht bei Feuerbestattungen. Das bedeutet, dass der Leichnam oder die Asche immer in einem Sarg oder einer Urne beigesetzt werden muss.

Verschiedene Wege des Abschieds
Bei der Wahl der Bestattungsart haben Angehörige in NRW verschiedene Möglichkeiten.
Jede Form hat ihre eigenen Besonderheiten und Rituale:

●     Die Erdbestattung: Dies ist die traditionellste Bestattungsform. Der Sarg mit dem Verstorbenen wird in einem Grab auf einem Friedhof beigesetzt. Die Trauerfeier findet in der Regel vorher in einer Kapelle oder Kirche statt, gefolgt vom Gang zum Grab. Die Erdbestattung bietet den Hinterbliebenen einen festen Ort der Trauer und des Gedenkens.

●     Die Feuerbestattung: Hier wird der Leichnam in einem Sarg eingeäschert. Die Urne mit der Asche kann später auf verschiedene Weisen beigesetzt werden. Dies ist in NRW die am häufigsten gewählte Bestattungsform.
●     Alternative Bestattungsformen: Eine Seebestattung, bei der die Urne auf hoher See dem Meer übergeben wird, ist eine weitere Option. Auch Baumbestattungen in speziellen Waldgebieten, wie einem Friedwald oder Ruheforst, sind in NRW möglich. Bei diesen naturnahen Bestattungen wird die Urne am Fuß eines Baumes beigesetzt.

Für jede dieser Bestattungsarten gelten bestimmte Vorschriften. So darf die Urne mit der Asche des Verstorbenen in Deutschland nicht zu Hause aufbewahrt werden; sie muss auf einem Friedhof, im Wald oder auf See beigesetzt werden.

Die wichtige Rolle des Bestatters
In den emotionalen Momenten nach einem Todesfall ist der Bestatter oft der erste und wichtigste Ansprechpartner. Ein professionelles Bestattungsunternehmen nimmt Ihnen einen Großteil der organisatorischen Last ab und begleitet Sie durch den gesamten Prozess.

Zu den zentralen Aufgaben eines Bestattungsinstituts gehören:
●     Überführung und hygienische Versorgung des Verstorbenen.
●     Erledigung aller Formalitäten: Dazu zählen die Abmeldung bei den Ämtern, die Beantragung der Sterbeurkunde und die Kontaktaufnahme mit Versicherungen und Rentenkassen.
●     Planung und Organisation der Trauerfeier: Das Institut hilft bei der Wahl der passenden Bestattungsart, der Gestaltung der Trauerfeier, der Auswahl von Blumen und Musik sowie bei der Schaltung von Traueranzeigen.
●     Beratung und Begleitung: Ein guter Bestatter geht einfühlsam auf Ihre Wünsche und die des Verstorbenen ein und informiert Sie transparent über alle anfallenden Kosten.

Die Wahl des richtigen Bestatters ist entscheidend. Es empfiehlt sich, auf Vertrauen, Transparenz und Erfahrung zu achten, damit Sie einen würdevollen und persönlichen Abschied gestalten können.

Kosten und finanzielle Aspekte
Die Kosten für eine Bestattung können je nach Art und Umfang der Leistungen stark variieren. Es ist wichtig, sich einen Überblick über die einzelnen Posten zu verschaffen, um Transparenz zu gewährleisten.

Typische Kosten setzen sich aus verschiedenen Bereichen zusammen:
●     Bestatterleistungen: Dazu gehören die Überführung, die hygienische Versorgung, der Sarg oder die Urne sowie die Organisation der Trauerfeier und der Formalitäten.
●     Friedhofsgebühren: Diese umfassen die Kosten für das Grab selbst (Nutzungsrecht), die Beisetzung und eventuell anfallende Gebühren für die Nutzung der Friedhofskapelle.
●     Weitere Kosten: Hierzu zählen Ausgaben für Trauerredner, Blumenschmuck, Trauerkarten und Anzeigen in Zeitungen. Auch ein späterer Grabstein verursacht erhebliche Kosten.

Es empfiehlt sich, frühzeitig einen Kostenvoranschlag einzuholen. Bei finanzieller Bedürftigkeit besteht die Möglichkeit, beim Sozialamt eine sogenannte Sozialbestattung zu beantragen. In diesem Fall übernimmt der Staat die notwendigen Kosten für eine einfache, würdevolle Bestattung.

Abschied in Würde
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der größten Herausforderungen im Leben. Die Planung der Bestattung ist ein wichtiger Schritt, um einen würdevollen Abschied zu ermöglichen.

Wie dieser Artikel gezeigt hat, bietet das Bestattungsgesetz in Nordrhein-Westfalen einen klaren Rahmen, innerhalb dessen Sie einen persönlichen und passenden Weg für die letzte Reise finden können. Ob traditionelle Erdbestattung oder naturnahe Waldbestattung – die Möglichkeiten sind vielfältig.

Indem Sie sich frühzeitig informieren und einen vertrauenswürdigen Bestatter wählen, können Sie in einer Zeit der Trauer die Last der Organisation verringern. Ein gut geplanter Abschied hilft nicht nur, den Willen des Verstorbenen zu respektieren, sondern auch den Hinterbliebenen Halt und Trost zu spenden.