Archiv Zoo  Apr - Mai 2010        Geschichte

Seltener Riesenotternachwuchs erstmals auf Außenanlage

Duisburg, 28. Mai 2010 - Für Revierleiter Ulrich Kluckner ist es die beeindruckendste der zahlreichen Kinderstuben im Zoo Duisburg. Das Riesenotterpärchen AMANDA und MALDITO sorgt sich liebevoll um den Nachwuchs, der die längste Zeit darauf gewartet hat, endlich im warmen Wasser der Außenanlage mit seinen Eltern zu tollen, seine Schwimm- und Jagdkünste zu demonstrieren:
Seit heute können Zoobesucher die quirlige Familie wieder auf ihren Tauchgängen über riesige Sichtscheiben verfolgen!

Als die junge Riesenotterdame im Dezember zur Welt kam, hatte der Winzling gerade mal die Größe eines Geckos. Ulrich Kluckner war beeindruckt vom Verhalten der Eltern, wie sie ihren Schützling mit dem Wasser im Schauraum vertraut machten. Sie trugen ihn immer wieder zum Becken, tauchten ihn kurz unter und legten ihn nach dem Kurzbad fürsorglich zwischen ihre geschmeidigen Körper.
Seit einiger Zeit ist das weibliche Jungtier auch nicht mehr von der „Jagd“ ausgeschlossen. Wenn die Pfleger Fisch füttern, holt sich auch der Nachwuchs seinen Anteil. Noch kann er seine Vorderpfoten beim Verzehr nicht so geschickt einsetzen wie seine erfahrenen Eltern. So dauert die Mahlzeit etwas länger. Futterneid gibt es in der Riesenotter-Familie, die ein ausgeprägtes Sozialverhalten auszeichnet, nicht. Die Fische werden samt Gräten verspeist. Je sechs Forellen bekommen die Eltern täglich, das Jungtier kommt mit der Hälfte aus. Zumal für die Kleine immer noch zusätzliche Futterrationen an Mamas Milchbar auf dem Speiseplan stehen.

Zoobesucher können die faszinierenden, marderartigen Säugetiere in der im vorletzten Jahr rundum erneuerten, vergrößerten Außenanlage beobachten. Die steigenden Außen-temperaturen machen es wieder möglich. Der abgeflachte Schwanz der eleganten Schwimmer und Taucher wirkt beim Steuern wie ein paddelartiges Ruder. Die ausgeprägten Schwimmhäute zwischen den Zehen erinnern fast an menschliche Hände, die in Handschuhen stecken. Voneinander unterscheiden lassen sich die Riesenotter mit den kleinen Ohren und den vorgewölbten Augen auch durch die weißen Kehlflecken am Hals.
In den Flüssen des tropischen Regenwaldes Südamerikas sind die Jäger zuhause. In der spanischen Übersetzung werden die Riesenotter wegen ihrer stark ausgeprägten Eckzähne und ihrer Jagd nach Beute in größeren Verbänden auch die „Wölfe der Flüsse“ genannt. Die bis zu zwei Meter langen Tiere gelten als stark bedroht. War es früher die Jagd nach ihren wertvollen Fellen, sind heute zerstörte Lebensräume ein Hauptgrund für die Gefährdung der Art. Abholzung der Regenwälder, Überfischung und Umweltgifte wie beispielsweise Quecksilber, das bei der Goldgewinnung in die Gewässer gerät, nehmen den Tieren die Lebensgrundlage. Im Zoo Duisburg ist man besonders stolz auf den äußerst seltenen Zuchterfolg. Schließlich sehen die Zoologen in der erfolgreichen Familienplanung der Riesenotter einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz.

Giraffe geboren: im Netzlook und mit langen Wimpern durchs Leben

Duisburg, 26. Mai 2010 - Rekorde und Superlative im Tierreich werden immer gerne zitiert. Da darf die Giraffe nicht fehlen, die mit einer Körpergröße von bis zu 6 Metern das höchste Tier der Welt ist. Einzigartig ist auch, dass Giraffenmütter im Stehen gebären. Und das aus gutem Grund, denn die Babygiraffen stehen spätestens nach einer Stunde, wenn auch wackelig, auf ihren Beinen, um der vor Fressfeinden Schutz bietenden Mutter zu folgen.
Derart bilderbuchmäßig steht im Zoo Duisburg nun seit Pfingstmontag eine frisch geborene weibliche Netzgiraffe neben ihrer 11jährigen Mutter TURKANA. Das Jungtier wurde nach rund 14 Monaten in aller Ruhe kurz vor Dienstbeginn geboren und präsentierte sich, gerade von der Mutter trocken geleckt und in den ersten Aufstehversuchen befindlich, dem stolzen Pfleger.
Den Geburtsvorgang hatten Mutter und Jungtier offenbar bestens überstanden. Schließlich fallen letztere aus einer Höhe von fast 2 Metern zu Boden. Entsprechend wurde die Innenlauffläche im Giraffenhaus vorher dick mit Stroh eingestreut, um die Wucht des Aufpralls abzufangen. Der 10jährige Vater, Giraffenbulle KIRINGO, muss sich aus Sicherheitsgründen noch etwas gedulden, bis er vollen Kontakt zu seiner Tochter aufnehmen darf. Denn die Väter gehen anfangs teilweise recht ruppig mit den Junggiraffen um. Anders sieht es mit dem Rest der Gruppe aus, der quasi „daneben stand“ und sich schon höchst interessiert am Nachwuchs zeigte: Tante MALINDI, selbst vielfache Mutter mitsamt Tochter LINDA und dem zuletzt erfolgreich von Pflegerhand aufgezogenen Sohn MUGAMBI, sowie der Vollbruder des Neuzugangs, KIMONI, der in ein paar Tagen am 30.05.2010 seinen 2. Geburtstag feiert.
Das Kindchenschema schlägt bei einer Babygiraffe auch bei hartgesottenen Zoomitarbeitern immer wieder voll durch. Mit riesigen Augen und langen Wimpern steht das mit 1,70 m durchaus als zierlich geltende Jungtier neben der Mutter. Dabei kommt die ganze Eleganz einer Giraffe schon beim Nachwuchs durch, wenn er über die Innenlauffläche stolziert. Das Namen gebende, netzartige braune Fleckenmuster trägt zur grazilen Erscheinung bei. Im Übrigen erkennen sich Giraffen gegenseitig an der individuellen Musterung.
TURKANA kümmert sich bestens um ihren Nachwuchs, der nicht müde wird, sich an die Zitzen zu hängen und sich satt zu trinken. Mit diesem Energieschub wird die kleine Netzgiraffe mindestens 1 cm pro Woche wachsen.

Vorstand bestätigt

Duisburg, 25. Mai 2010 - Duisburg. In der Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde des Duisburger Tierpark e.V. am 21. Mai wurde der Vorstand in seinem Amt bestätigt. Gewählt wurden Rainer Weiß als Vorsitzender, Peter Moelleken als sein Vertreter und Michael Bucksteeg als Schatzmeister. Der Vorstand hatte sich vor drei Jahren neu konstituiert und sich nun erstmals zur Wiederwahl gestellt.

Zuvor hatte Weiß die erfolgreiche Arbeit der vergangenen drei Jahre dargestellt. Ein Mitgliederzuwachs von knapp 60 % und ein Überschuss von rund 480.000 €, der komplett für die Sanierung des Großbärengeheges dem Zoo Duisburg zugute kommen wird seien ein sehr positives Ergebnis. „Da wir die notwendigen Arbei-ten auf ehrenamtlicher Basis erledigen, können wir einen extrem niedrigen Ver-waltungskostenanteil erzielen. Dement-sprechend können wir auf jeden Euro, der an Beiträgen eingeht, durch Spenden und andere Einnahmen rund 10 Cent drauf legen“, erklärte Weiß. Mit derzeit über 5.700 Mitgliedern ist der Verein der Freunde des Duisburger Tierparks die größte bürgerschaftliche Vereinigung in Duisburg. Man sei zudem optimistisch, Ende des Jahres die 6.000-er Marke bei den Mitgliedszahlen zu überspringen.
Für seine Verdienste um den Verein wur-de Dr. Kraft Engel mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Engel war zuvor drei Jahre im Beirat des Fördervereins aktiv und von 1995 bis 2007 stellvertretender Vereinsvorsitzender. Von 1998 bis 2008 bekleidete er zudem das Amt des 2. Vizepräsidenten beim Dachverband der deutschen Zoofördervereine (Gemeinschaft Deutscher Zooförderer).

 Jungtier-“Schwemme“ zu Pfingsten

Duisburg, 20. Mai 2010 - Endlich klettern die Temperaturen nach oben und zum Pfingstfest sind locker über 20 °C zu erwarten! Die Vegetation sprießt aus vollen Rohren, das Gras ist saftig und grün, und gerade in diese gute Zeit hinein gebären viele Tiere ihren Nachwuchs. Nicht nur bei Landwirt Müller um die Ecke, sondern auch bei Ameisenbär, Rentier & Co. am Kaiserberg!
Die Hütte ist voll, könnte man sagen. Gleich gegenüber dem Haupteingang reckt sich die vielköpfige Katta-Familie mit ihren Jungtieren den wärmenden Sonnenstrahlen entgegen. Auf der weitläufigen Freianlage sitzen sie oft genug direkt zu Füßen der entzückten Besucher.
Die größte zoologische Sensation der letzten Jahre, der weibliche Nachwuchs bei den südamerikanischen Riesenottern, balgt sich mit seinen Eltern im Innengehege am Aquarium. Ein bisschen müssen die Temperaturen noch klettern, dann steht endlich der erste Tauchgang im Außenbecken an. Die Besucher werden sich an den großen Sichtscheiben die Nase platt drücken!
Das erst kürzlich geborene Wisentkalb erfreut sich bester Gesundheit und tollt über die Anlage. Weiter oben trifft der Zoobesucher auf den Südamerika-Kindergarten: Wasserschweine und Große Ameisenbären brachten ihre Jungtiere zur Welt; bei letzteren lässt sich der Nachwuchs bequem auf dem Rücken umhertragen, bei ersteren flitzen die Babys ihren Eltern hinterher.
Einen Haufen Spaß haben die Damara-Zebras, denn nach vier Jahren gibt es in der großen Herde wieder einen Neuzugang, ein Stutfohlen. Spannende Begegnungen mit den tonnenschweren Nashörnern, die gemeinsam auf der Afrika-Savanne stehen, gehören beim Jungtier zur Agenda und sorgen für rasantes Geknipse ambitionierter Fotografen. Ein bisschen weiter nördlich laufen kleine Rentiere kreuz und quer über die Anlage und genießen ihren Freilauf.
Die Gorilla-Jungtiere KIBURI und UZURI dürfen natürlich nicht fehlen. Die Familie der gutmütigen Menschenaffen zählt zu den Highlights eines Besuches im Zoo Duisburg. Silberrücken und Pascha MAPEMA trägt’s mit Fassung, wenn ihm die kleinen Damen einen Streich spielen. Tante MOMO, noch kinderlos, hat alle Gorilla-Hände voll zu tun, den Müttern ein bisschen Freiraum zu verschaffen: sie trägt die Jungtiere umher und nimmt dabei ihre Tantenrolle sehr ernst.

 Wisent -Nachwuchs

Duisburg, 18. Mai 2010 -Auf die Frage nach dem größten lebenden Landsäugetier in Europa wird vielen Menschen der Braunbär in den Sinn kommen, doch wäre damit dem Europäischen Wisent mit einem Körpergewicht bis 900 kg Unrecht getan. Er wirkt durch die kräftige Schulterregion, den erhöhten Widerrist und den breiten, tief angesetzten und meist gesenkt getragenen Kopf äußerst massiv.
Ehemals in weiten Teilen Osteuropas beheimatet, wurde der Wisent infolge der menschlichen Besiedlung und der damit verbundenen Rodung der Wälder zu Beginn des letzten Jahrhunderts in seinem gesamten Verbreitungsgebiet ausgerottet. Lediglich 56 Wisente verblieben in einigen Zoologischen Gärten Europas. Durch gezielte Zuchtbemühungen konnte die Zoopopulation kontinuierlich vergrößert werden, so dass im Jahre 1952 die ersten in Menschenobhut gezüchteten Wisente in dem neu geschaffenen Nationalpark Bialowieza in Polen ausgewildert werden konnten. Weitere Auswilderungsprojekte folgten in den nächsten Jahrzehnten, so dass heute wieder gesunde, sich selbst erhaltende Wisentherden im Freiland anzutreffen sind.
Die Rettung des Wisents gilt als ein hervorragendes Beispiel der Arterhaltung durch Zucht in menschlicher Obhut. Umso erfreulicher ist es, dass im Zoo Duisburg die Zucht floriert und vor kurzem erneut ein Wisentkalb das Licht der Welt erblickte. Mutter POLIPKA – sie feiert morgen ihren 5. Geburtstag! – kam zusammen mit einer Artgenossin im Jahre 2007 aus polnischen Zuchtstationen in den Zoo am Kaiserberg. Mit dem 7jährigen Vater PLUCIK verstanden sich beide von Beginn an gut und POLIPKA offensichtlich so gut, dass sie nach einer Tragzeit von rund 8,5 Monaten ihr erstes Jungtier auf die Welt brachte. Das kräftige, weibliche Kalb folgt seiner Mutter dicht, saugt kräftig am Euter und sucht auch schon Kontakt zu den anderen Herdenmitgliedern. Übermütig können es die Zoobesucher bald über die Anlage rennen sehen.
Immer wieder für Verwirrung sorgen die Begriffe Wisent und Bison. Der Wisent ist der nächste Verwandte des nordamerikanischen Bisons. Beide Arten gehen auf eine gemeinsame Ursprungsform zurück, von der sich der Wisent in Europa als Waldbewohner entwickelte, während der Bison die amerikanischen Steppen bevölkerte.

Wie viel Schwein ist in den neugeborenen Wasserschweinen?

Duisburg, 12. Mai 2010 - Vergesellschaftungen sind ein Markenzeichen des Zoo Duisburg. Eine tiergeographisch stimmige und schon lange gut funktionierende Wohngemeinschaft bilden die Großen Ameisenbären, Flachlandtapire und Wasserschweine auf der Südamerika-Anlage.

Zoobesucher können sich derzeit nicht nur über den erneuten, wenige Monate alten Nachwuchs bei den Großen Ameisenbären freuen, der arttypisch auf dem Rücken der Mutter hängt und von ihr umhergetragen wird. Weil die Wasserschweine seit kurzem zwei Babys mit sich führen, kommt es jetzt erst richtig zum zwischenartlichen Südamerika-Kindergarten! Allerdings begegnet man sich noch mit gebührlichem Respekt und bleibt lieber bei der eigenen Familie. Erstmal die Lage sondieren und gucken!Wasserschweine sind keine Schweine, sondern die größten Vertreter der weitreichenden Ordnung der Nagetiere. Kapitale Tiere erreichen eine Schulterhöhe von 50 cm bei einem Körpergewicht von bis zu 60 kg. Ihr herkömmlicher Name bezieht sich auf die große, plumpe Gestalt und das borstige Fell dieser Tiere sowie auf deren wasserbewohnende Lebensweise. Die Indianer Südamerikas nennen das Wasserschwein auch Capybara, was „Herr des Grases“ bedeutet und die Vorliebe der Wasserschweine für ihre Hauptnahrung, frisches Gras, verdeutlicht.

Tagsüber weiden Wasserschweine auf ausgedehnten und versumpften Grasfluren in Gewässernähe. Dort leben sie gesellig in kleinen Herden von 3 bis 30 Tieren. Bei Gefahr flüchten die Tiere ins Wasser, wo sie behände schwimmen und tauchen. Schwimmhäute zwischen den Zehen dienen der besseren Fortbewegung im Wasser. An Land bewegen sich Wasserschweine gemeinhin recht gemächlich. Sie können jedoch erstaunlich gut springen und recht schnell laufen. Zur Brunftzeit verteidigen die erwachsenen Männchen ihre Weibchen mit lauten Rufen und Pfiffen gegenüber männlichen Rivalen. Eine große Talgdrüse auf dem Nasenrücken dient den Männchen zur Markierung ihres Reviers. Nach einer Tragzeit von 160 bis 170 Tagen gebären die Weibchen bis zu 8 Jungtiere, die der Mutter sogleich folgen. Schon nach einer Säugezeit von lediglich 2 bis 4 Monaten sind die Jungtiere selbständig.

Die beiden Wasserschwein-Babys haben so gesehen ein zeitlich enges, volles Entwicklungsprogramm. Auf der Agenda steht demnächst sicher das große Badebecken der Duisburger Anlage, das die Jungtiere zum unbekümmerten Schwimmen, Tauchen und Plantschen einlädt. 

3. Zoolauf trotzte dem Wetter "Stadtaffen" liefen für die Bären zum Sieg

Duisburg, 9. Mai 2010 - Stadtaffen, laufende Zebras und zwei Frauen mit "Schneckenpower" gehörten zu den Siegern beim 3. Duisburger Zoolauf am Freitagabend. Mehr als 800 Teilnehmer machten das in Deutschland einmalige Staffel-Rennen zum einem Ereignis. Trotz grauen Regenwetters herrschte beste Stimmung bei Läuferinnen und Läufern. Über das große Interesse an dem vom  Stadtsportbund Duisburg und Laufsport Bunert veranstalteten Rennen freute sich vor allem der Duisburger Zoo. Den Reinerlös von mehreren tausend Euro spenden die Organisatoren für das neue Bärengehege im Zoo.
Als bärenstark zeigten sich im Hauptlauf über vier Runden und knapp elf Kilometern die "Stadtaffen", die Brüder André und Florian Kirch vom LAC Mausbach, die sich nach 37,12 Minuten als Gewinner über den ehrenden Flossenschlag der Seelöwen bei der Siegerehrung freuen durften. Bernd Meyer und Marios Pies sowie Marco Kunst und Simon Muders belegten die Plätze Zwei und Drei. Bei den Frauen siegten Nina und Tanja Wimmer (41:06,09) als Team "Schneckenpower" vor Silke Bommes und Inge Schäben-Buscher (OSC Waldniel) sowie dem Apothekenteam Gertraud und Lea Erlemann. Bei den Mixed-Staffeln setzten sich die Zebras Weiß-Blau mit Thomas Severin und Sabrina Krämer (39:09,08) gegen Alexander Lubina und Sabina Stähr (Team "Affentheater") sowie Issa Harra und Dina Sapendowski durch.
Wichtiger als Sieger trotz neuer Zeitnahmetechnik - integriert in der Startnummer - war der Spaß, zumal die Strecke aufgrund des Wetters durchaus rutschig war und Vorsicht mitunter geboten war. Der zoologische Garten liegt nicht umsonst am Kaiserberg. Zahlreiche Teilnehmer liefen nicht nur in Teams mit Tiernamen. Sie zogen auch gleich ein Kostüm über. Besonders gern gesehen: das Bärenkostüm. Gewinner des Laufs vorbei an Emus und mit Seelöwen im Ziel war ohnehin der Zoo Duisburg, der von der Spende profitiert und sich über den Imagegewinn freuen kann. Zoodirektor Achim Winkler schnürte dann auch selbst die Sportschuhe und erkundete sein Gelände im Eilschritt. Gemeinsam mit dem Kollegen Alfred Herda lief er auf Platz 70.
Unterstützt wurde der 3. Duisburger Zoolauf vom Casino Duisburg. Dank des
Sponsorings konnten die Organisatoren mehr Geld für die Bären spenden.

Nach Jahren wieder Nachwuchs bei den Damara-Zebras

Duisburg, 6. Mai 2010 - Der 8-jährige ARGO, stattlicher Damara-Zebrahengst und erst seit knapp 1,5 Jahren Pascha unter 11 schwarz-weiß gestreiften Zicken, hat eindrucksvoll demonstriert, warum er damals als erwachsener Hengst aus dem tschechischen Zoo Jihlava geholt wurde: er sollte die überregional geschätzte Zucht dieser Unterart des in Afrika weit verbreiteten Steppenzebras nach 4jähriger Pause am Kaiserberg wieder ankurbeln. Und das tat er! Vor einem Monat brachte die erfahrene, 1994 selbst in Duisburg geborene Stute THIKA ihre noch namenlose Tochter zur Welt! Und bei weiteren Stuten wird eine Trächtigkeit vermutet…
Die Unterarten des Steppenzebras unterscheiden sich in der Intensität ihres Streifenmusters. So sind bei den in Namibia und im Südwesten Afrikas beheimateten Damara-Zebras die Beine nur schwach gestreift, wobei die Streifen niemals bis zu den Hufen reichen. Zudem finden sich zwischen den braunschwarzen Hauptstreifen des Körpers hellere, so genannte Schattenstreifen, die den Unterarten im östlichen Afrika fehlen.
Der Zoo Duisburg blickt auf eine jahrzehntelange Zucht von Damara-Zebras zurück. Auf dem Papier betrachtet ist das Stutfohlen Nr. 178 und es ist nur eine Frage der Zeit, bis in den nächsten Jahren die unglaubliche Schallmauer von 200 Nachzuchten erreicht sein wird!
Diese Zahlenspielereien werden dem Fohlen recht egal sein. Wettergeschützt und in aller Ruhe verbrachte es die ersten Lebenswochen im Stall, bevor es vor ein paar Tagen Ernst wurde: der erste Ausgang oder besser gesagt Aus-RITT stand an! Dicht an sie angeschmiegt trabte die Jungstute schon so elegant wie ihre Mutter über die weitläufige Afrika-Anlage und sah sich allerhand „Annäherungsversuchen“ der neugierigen Artgenossinnen ausgesetzt. Mutter THIKA hat jedoch jeden im Griff und scheut auch nicht davor zurück, dem Deckhengst sprichwörtlich Beine zu machen.

3. Zoolauf am Freitag zugunsten des neuen Bärengeheges
„Zornige Ameisen“ laufen  gegen die „Bärenschwestern“

Duisburg, 5. Mai 2010 - Mit Zebras um die Wette joggen. Der 3. Duisburger Zoolauf am kommenden Freitag, 7. Mai, macht es möglich. Ab 18 Uhr startet Claudia Bieling, Direktorin des Casino Duisburg, die Rennen. Die Frauen-, Männer- und Mixed-Staffeln nehmen durchaus anspruchsvolle Runden - vorbei an Zebras, Affen und Tigern - in Angriff. Etwa 800 Teilnehmer haben für den tierischen Fun-Run gemeldet, der vom Stadtsportbund Duisburg gemeinsam mit Jörg Bunert organisiert wird. Der Erlös aus den Startgeldern hilft, das neue Bärengehege des zoologischen Gartens am Kaiserberg mitzufinanzieren. Zum Programm des Abendlaufs gehören auch die Starts der knapp 200 Bambini und Schüler ab 17.30 Uhr.
Jörg Bunert erreichten in den vergangenen Tagen noch zahlreiche Anfragen von Ausdauerspezialisten, die sich den Zoolauf nicht entgehen lassen wollten. „Ich musste absagen, denn wir können beim besten Willen niemanden mehr ins Starterfeld aufnehmen“, so Bunert, der von der besonderen Atmosphäre des Rennens schwärmt: „Das ist mein absoluter Lieblingslauf, denn eine Strecke, die direkt an so vielen Tieren vorbei führt und sogar eine kleine Dschungeletappe bietet, gibt es in Deutschland nicht noch einmal.“ Bunert freut sich, dass der Zoo Duisburg den Lauf erneut möglich macht. Zoodirektor Achim Winkler schnürt sogar selbst die Joggingschuhe und nutzt im Team mit dem Kollegen Alfred Herda den Heimvorteil aus.
Begeisterung für den 3. Duisburger Zoolauf beweisen auch die Starterinnen und Starter. Tierische Kostüme über dem Laufshirt sind immer gern gesehen. Tierische Teamnamen fast schon Pflicht. „Bärenschwestern“ laufen da gegen“ Renndackel“ und „Zeitungsenten“ gegen „Zornige Ameisen“. Im Safari-Look sind deshalb auch die Startnummern gehalten. Und den Siegern gratulieren die Seelöwen, in dem sie den Schnellsten gelassen die Flosse geben. Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbund: „Wir stellen den Spaß in den Mittelpunkt und nicht die persönlichen Bestzeiten.

„Die Strecke ist ohnehin mit ihren Steigungen so herausfordernd, dass mancher seinen inneren Schweinehund überwinden muss.“ 2,5 Kilometer misst die Runde, die jeder der beiden Staffelläufer zweimal absolviert. Jörg Bunert verweist jedoch auf einige „Gazellen“ am Start: Die Vorjahressieger Tobias Severin (LGO Bochum) und Sabrina Krämer (LC Duisburg) messen sich als „Zebras Weiß-Blau“ mit Alexander Lubina (TV Wattenscheid), dem Deutschen Meister über 10.000 Meter und Gewinner des Citirun 2009, sowie Sabine Stähr (ASV Duisburg), die sich unter dem Teamnamen „Affentheater“ bestens in Szene setzen wollen.
Dank des erneut ausverkauften Starterfelds kann Zoodirektor Achim Winkler erneut mit einer „bärigen“ Spende rechnen. Im vergangenen Jahr kamen über 5000 Euro zusammen. Möglich macht dies auch das Casino Duisburg, das als Hauptsponsor hilft, die Kosten so gering wie möglich zu halten.
Zeitplan Zoolauf:
17.30 Uhr Schülerlauf (Altersklassen A-D) 800 Meter
17.45 Uhr Bambinilauf (bis einschl. 6 Jahre) 400 Meter
18.00 Uhr Mixed-Staffeln
19.30 Uhr Frauen- und Herren-Staffeln.
Start und Ziel im Bereich des Seelöwengeheges.
Eintritt für Begleitpersonen 3 Euro.

Resolution zur Förderung der Delfinarien verabschiedet

Duisburg, 30. April 2010 - Duisburg. Bei ihrer Jahrestagung in Duisburg hat die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer (GDZ) einstimmig eine Resolution zur Unterstützung der wissenschaftlich geleiteten Delfinarien verabschiedet. Mit der Resolution werden die Politiker aufgefordert, die wertvolle Forschungs- und auch pädagogische A-beit der Delfinarien zu unterstützen und die Behauptungen der Delfinariengegner einer wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen.

In zwei ausführlichen Referaten hatten zuvor Ulf Schönfeld, Revierleiter im
RWE-Delfinarium Duisburg sowie Dr. Lorenzo von Fersen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Tiergarten Nürnberg und zugleich Vorsitzender der Naturschutzorganisation yaqu pacha e. V. verdeutlicht, dass viele Erkenntnisse, die in Delfinarien durch verschiedene Untersuchungen erzielt werden konnten, in freier Wildbahn nicht hätten gewonnen werden können. Durch die intensive Forschung in den Delfinarien konnten so viele Maßnahmen zum Schutz der Meeressäuger in den Meeren umgesetzt werden. Dr. von Fersen zeigte an anschaulichen Beispielen, wie See- und Hörfähigkeiten der Tiere oder auch der Aufbau des Immunsystems jung geborener Delfine in den Delfinarien untersucht werden können. Verhaltensbeobachtungen und fortpflanzungsbiologische Untersuchungen verbesserten nicht nur die Haltungsbedingungen der Delfine in menschlicher Obhut, sondern würden auch den wildlebenden Delfinen helfen. Darüber hinaus könnten die Erfahrungen in den Behandlungstechniken, die in den Delfinarien gewonnen wurden das Leben vieler kranker und verletzter Tiere in der Wildbahn retten.

„Es ist notwendig, die Politik auf die unersetzbare Arbeit in den Delfinarien hinzuweisen“, begrüßte der Duisburger Zoodirektor, Achim Winkler die Initiative der Gemeinschaft der Zooförderer, die ergänzend zu den schon bestehenden Aktivitäten der zoologischen Einrichtungen und Delfinarien gestartet wurde. „Denn nur wenn man weiß, welche Bedürfnisse die Tiere haben, können sie auch in ihrem Lebensraum geschützt werden. Zudem gilt es, die Menschen auf die vielfältigen Gefahren hinzuweisen, die Delfine und andere Meeressäuger in den Weltmeeren durch illegalen Fischfang, Treibjagden und die Verschmutzung der Weltmeere ausgesetzt sind.“

In seinem Grußwort bedankte sich Oberbürgermeister Adolf Sauerland beim Verein der Freunde des Duisburger Tierpark e.V., der dieses Thema zur Diskussion angeregt hatte, das schließlich als Gemeinschaftsantrag der Fördervereine und Leitungen der zoologischen Einrichtungen Duisburg, Nürnberg und Münster den Delegierten zur Beratung vorgelegt wurde.
Die GDZ ist der Dachverband der Zoofördervereine in Deutschland und vertritt die Interessen der rund 65.000 Mitglieder, die in den Fördervereinen organisiert sind.
 

Skurriler Ameisenbären-Nachwuchs

Duisburg, 29. April 2010 - So recht weiß mancher Zoobesucher nicht, womit er es zu tun hat, wenn er an der Südamerika-Anlage des Zoo Duisburg steht. Klar, Flachlandtapire und Wasserschweine bekommt man noch hin. Aber was ist diese Mischung aus Pinocchio-Lügenschnauze, buckligem „Mittelteil“ und buschigem Schwanz, die damit vergesellschaftet ist?
Große Ameisenbären sieht man in Zoologischen Gärten immer noch recht selten. Die schäferhundgroßen Bewohner südamerikanischer Savannen verspeisen am liebsten Ameisen und Termiten. Ihr knapp meterlanger Kopf ist zu einer leicht abwärts gekrümmten Röhre umgebaut und endet in einem winzigen Mundspalt, durch den die 60 cm lange, wurmförmige Peitschenzunge sich tiefer und tiefer in Ameisen- und Termitenbauten leckt. Was nicht passt, wird passend gemacht, sprich: mit den fast schon monströsen, 10 cm langen und enterhakenförmigen Krallen der Vorderpfoten reißt der Große Ameisenbär Erdbauten mühelos auf. Wer die sonst friedlichen Tiere reizt, fängt sich tiefe Wunden ein!
Am klebrigen Speichel bleiben schließlich die beißenden Insekten hängen und werden beim „Rückzug“ der Leimruten-Zunge von speziellen Hornpapillen am Gaumendach abgeschabt. Für den Betrachter kaum mehr auszumachen, flitzt die Zunge bis zu 160 Mal in der Minute heraus und nimmt den Beutetieren jegliche Chance zu entkommen. In der Tiergärtnerei hat man die Großen Ameisenbären schon lange erfolgreich auf eine Ersatznahrung umstellen können: als Futter bietet man ein dickbreiiges Gemisch aus durchgedrehtem Fleisch, Hundekuchen, Obst, Gemüse, Joghurt, Honig, Milch und Wasser, dem Vitamin- und Mineralstoffe sowie ein wenig Heilerde beigemischt werden.
Große Ameisenbären sind durch die illegale Bejagung und die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes bestandsgefährdet. Die Zoos wirken seit langem mit einem Zuchtprogramm entgegen. Hier leistet der Zoo Duisburg erneut einen wichtigen Beitrag, denn seit Anfang des Jahres tummelt sich der nächste Nachwuchs auf der Anlage: ein Weibchen! Anfangs ritt es arttypisch noch auf dem Rücken der Mutter, geht mittlerweile aber weitaus selbständiger auf Erkundungstour und freundet sich auf der großen Freianlage mit ihren nicht minder neugierigen Mitbewohnern, den Tapiren und Wasserschweinen, an.

Zwillinge mit Knopfaugen und Ringelschwanz – Die Kattas kommen!

Duisburg, 22. April 2010 - Manche Zoobewohner haben es einfach drauf: sie faszinieren die Massen! Kattas, Halbaffen aus Madagaskar, gehören zweifelsfrei dazu. Allein ihr äußeres Erscheinungsbild – leuchtend-gelbe Knopfaugen und schwarze Stupsnase im fuchsartigen Gesicht sowie der überlange, schwarzweiß gekringelte Schwanz – bringt ihnen viele Sympathiepunkte ein. Ihre waghalsigen Sprünge tun ihr Übriges und wenn sich der ganze Familienverband hochsozial zu einem großen, wärmenden Fellknäuel zusammenkauert, kann es eigentlich nur noch eine Steigerung geben: Jungtiere!
So ist es auch vor rund zwei Wochen geschehen, als der Pfleger auf seiner morgendlichen Kontrollrunde ein Jungtier am Bauch der Mutter hängen sah. Das Geschlecht des Nachwuchses steht noch nicht fest, denn die Mutter-Kind-Bindung soll wachsen und nicht durch das verfrühte Einfangen des Nachwuchses zwecks Geschlechtsbestimmung gestört werden.
Artgemäß hängt das Jungtier längs am Bauch der Mutter. Die erfahrenen Pfleger wissen aber, dass sie in der ersten Zeit verstärkte Sichtkontrollen vornehmen müssen. Liegen nämlich viele Gruppenmitglieder im Körperkontakt beieinander, landen die Jungen auf der Suche nach den mütterlichen Zitzen schon mal auf einem anderen Weibchen! Die kritische Phase ist schon fast überwunden, denn der Baby-Katta wird kräftig genug, um selbständig auf die Mutter zurückzuwechseln. Dennoch zupft und zieht jeder der interessierten Artgenossen derart an dem Kleinen, dass die Mutter oftmals nur noch Reißaus nehmen kann und sich einen ruhigeren Platz sucht.
Sie wird darüber hinaus in den kommenden Wochen von ihrem eigenen Nachwuchs genug Aufmerksamkeit abverlangt bekommen, wenn dieser seine ersten Erkundungstouren unternimmt. Gerade auch jetzt, wo die ganze Katta-Familie die gute Wetterlage ausnutzt, um möglichst lange auf der großen Freianlage zu verweilen. Saftige Triebe, meterhohe Kletterbäume und komische Zweibeiner (= Besucher), zwischen denen man durchhuschen kann, bieten reichlich Abwechslung!
Kattas sind heute recht selten geworden. Auf Madagaskar schwinden unter dem Druck einer wachsenden Bevölkerung, Kultivierung und Besiedelung die letzten Urwälder als Lebensraum so rasch dahin, dass die Tierbestände stark schrumpfen. Im Zoo Duisburg wird durch die erfolgreiche und seit vielen Jahren andauernde Nachzucht ein wesentlicher Beitrag zur Arterhaltung in Menschenobhut geleistet.

Kodiak-Bärin WINNY lebt nicht mehr

Duisburg, 21. April 2010 - Anfang der 1980er Jahre machte der Zoo Duisburg mit einer neuen Bärenfreianlage von sich reden, die mit ihren Betonelementen damals als gelungene und ästhetisch ansprechende Anlage bewertet wurde. Ein junges Geschwistertrio der gewaltigen Kodiak-Bären zog seinerzeit ein und wohnte seitdem am Kaiserberg.
Bärin WINNY hatte ihre Wurfgeschwister zwischenzeitlich überlebt, bis zum heutigen Tag: die Zooverantwortlichen mussten schweren Herzens entscheiden, die schwerkranke Bärin im Alter von 25 Jahren einzuschläfern. Für die Tierpfleger war die Nachricht ein Schock, zumal WINNY quasi die letzte ihrer Art im Zoo Duisburg und darüber hinaus auch ein echtes Charaktertier war.
Allerdings zeichnete sich schon seit längerem ab, dass die Bärin gesundheitliche Probleme hatte. Seit gut 2 Jahren fiel sie durch eine immer wieder kehrende Fressunlust auf und durchlebte zwischenzeitlich Phasen, in denen ihre Bewegung eingeschränkt war. Bestes Futter und eine entsprechend intensive tiermedizinische Betreuung wurden ihr stets zuteil, doch die Alterserscheinungen überwogen offenbar. In den letzten Wochen verschlechterte sich der Zustand der Grande Dame massiv. Die Entscheidung heute fiel insofern für sie, als ihr durch die notwendige Euthanasie größeres Leid erspart blieb.
Eine umgehende Sektion, durchgeführt durch die Zootierärztin Kerstin Jurczynski und den konsultierten Veterinärpathologen Dr. Andreas Kirchhoff, brachte einen handballgroßen Tumor im Übergangsbereich vom Magen zum Darm sowie massive Brustwirbelverschmelzungen zutage.
Mit dem Tod WINNY’s läuft die Haltung von Kodiak-Bären im Zoo Duisburg aus. Die Anlage bleibt bis in den Herbst hinein unbesetzt. Dann beginnt der Zoo Duisburg mit dem Bau einer naturnah gestalteten Anlage für südamerikanische Brillenbären, die im Frühjahr 2011 als neuer Besuchermagnet im Herzen des Zoos eröffnet wird.

Junger Sse-Pu-Hsiang geboren

DUISBURG, 15. April 2010 - Wörtlich übersetzt heißt Sse-Pu-Hsiang „Vier nicht Ähnliches zusammen“, weil die Füße von einem Rind, der Hals von einem Kamel, der Schwanz von einem Esel und nur das Geweih von einem Hirsch zu stammen scheinen, aber nachher hat man sich dann doch für das kürzere chinesische Wort Mi-Lu entschieden. Dahinter verbirgt sich nichts Geringeres als eine Hirschart, die zur Zeit ihrer Entdeckung fast schon ausgestorben war.
Der Davidshirsch hat seinen Namen vom Jesuitenpater Armand David, der vor gut 150 Jahren diese sonderbaren Hirsche im kaiserlichen Jagdpark südlich von Peking entdeckte. Sonderbar auch deshalb, weil die Verzweigungen des Geweihs nach hinten weisen und den Eindruck entstehen lassen, als säße das Geweih „verkehrt“ auf dem Kopf. Einige Hirsche gelangten bald darauf glücklicherweise nach Europa, denn noch vor 1900 fielen nahezu alle Davidshirsche im Jagdpark einer Flutkatastrophe zum Opfer. Den Rest erledigten die Kriegswirren des so genannten Boxeraufstandes einige Jahre später.
Sämtliche in Europa gehaltenen Milus versammelte man auf den Ländereien des Herzogs von Bedford in England. Aus diesem letzten Refugium von 18 Tieren wurden Nachzuchttiere an Zoologische Gärten auf der ganzen Welt verteilt. Bis heute kletterte der Weltbestand wieder über die 1000er Marke. Die Rettung des Davidshirsches gilt als eines der vorbildlichsten Beispiele der Arterhaltung durch kontrollierte Zucht in menschlicher Obhut.
Der Zoo Duisburg ist an diesem Arterhaltungsprogramm seit Jahrzehnten erfolgreich beteiligt. Umso größer ist die Freude, dass vor wenigen Tagen ein weißbetupftes Kälbchen „mit dem Eselsgesicht“ das Licht der Welt erblickt hatte. Es hält sich eng bei der Mutter auf und trinkt fleißig an der Milchbar. Die restlichen erwachsenen Kühe mitsamt dem Zuchthirsch zeigen sich an dem kleinen Nachwuchs sehr interessiert.

Zoo Duisburg erhält Auszeichnung „besonders kinderfreundlich“!

DUISBURG, 13. April 2010 - Der Zoo Duisburg ist besonders kinderfreundlich. Dies ergab eine Studie der Gesellschaft Der-Mitmach-Spielplatz. Als Auszeichnung übergab Inhaber Markus Maria Hoffmann dem Zoo Duisburg ein nagelneues Kinderspielhaus mit Rutsche, das seine neue Heimat auf der Grünfläche vor dem Äquatorium/Affenhaus fand.
Ein neues Klettergerät „Klettern wie die Affen“ soll in den nächsten Wochen folgen. Die Kinder, die das Spielhaus flugs in Beschlag genommen haben, können sich dann gleich über eine weitere neue Attraktivität freuen.

Dreister Vandalismus und Diebstahl im Zoo

DUISBURG, 8. April 2010 - Noch zu Lebzeiten wurde dem früheren Direktor des Zoo Duisburg, Dr. Wolfgang Gewalt, die Ehre zuteil, dass sein Konterfei als Bronzebüste entlang der Landschaftsbrücke, die die beiden Zooteile miteinander verbindet, aufgestellt wurde.
Wenngleich er auch polarisiert haben mag, so drückte Dr. Gewalt dem Zoo Duisburg seinen Stempel auf und machte ihn zu dem, was er heute darstellt: ein Zoo mit Weltruf, den mehr als 1 Million Gäste pro Jahr besuchen. Die Zoobesucher soll die Büste an diesen außergewöhnlichen und schaffensfrohen Menschen erinnern.
Offenbar zwischen Gründonnerstag und Karfreitag wurde diese Büste auf dreiste Art und Weise brutal abgeschlagen und entwendet. Mitarbeiter des Zoos standen am Samstag zu Dienstbeginn fassungslos vor dem leeren Podest. Über die Osterfeiertage suchte man fieberhaft aber vergeblich nach der Büste.
Schwerer noch als der finanzielle Schaden wiegt der ideelle. Aber das liegt sicherlich außerhalb der Vorstellungskraft eines kleingeistigen Kriminellen.

Kunstausstellung im Aquarium: Motive aus Afrika
Natürlich lebt jeder Zoo von der Attraktivität seiner lebenden Tiere. Faszination und Anziehungskraft gehen aber auch von Abbildern lebendiger Wesen aus – ganz besonders dann, wenn sie so ansprechend präsentiert werden wie derzeit im Rahmen der Ausstellung
„Motive aus Afrika“
vom 09. April bis zum 11. Juli 2010im Aquarium des Zoo Duisburg

Einige ihrer schönsten Bilder stellt die junge in Duisburg lebende Künstlerin (rechts im Bild neben Zoochef Achim Winkler) und Grafik-Designerin Melanie Hackstein im Aquarium des Zoos aus. Aus der Themenvielfalt ihrer Werke stellt sie Aquarelle der afrikanischen Tier- und Pflanzenwelt vor. Ein ganz besonderes Werk wird zugunsten der diesjährigen Carnivoren-Naturschutzkampagne der EAZA (Dachverband der europäischen Zoos und Aquarien) an den höchstbietenden Kunstliebhaber versteigert.
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 9. April 2010, um 11.00 Uhr im Aquarium des Zoos laden die Künstlerin Melanie Hackstein und Zoodirektor Dipl.-Biol. Achim Winkler alle interessierten Pressevertreter ein.
Wer einen virtuellen Vorgeschmack von den Arbeiten von Melanie Hackstein bekommen möchte, sollte die Internetpräsenz der Künstlerin besuchen: www.melanie-hackstein.de

Ostereier suchen und Zoo-Nachwuchs beobachten

DUISBURG, 1. April 2010 - Der Frühling bestimmt auch das Leben im Zoo. Die Gärtner haben die Anlagen herausgeputzt,  Osterglocken schmücken das Gelände, die Tiere genießen die wärmende Frühjahrssonne. Natürlich müssen Kinder nicht auf die traditionellen Ostereier verzichten.

Auch der Zoo ist in diesem Jahr von seinen tierischen Bewohnern besonders beschenkt worden. In vielen Gehegen können Besucher in die Kinderstuben blicken und den Nachwuchs beobachten. Die beiden Gorillamädchen Kiburi und Uzuri hängen nur noch selten an Mamas Bauch oder lassen sich durch das Gelände auf dem Gorilla-Bush tragen. Sie tollen auf der Anlage und erkunden ihr Zuhause auf eigene Faust. Noch nicht so weit ist der Nachwuchs bei den Bärenstummelaffen. Die beiden Jungtiere vertrauen noch Mamas Brust. Bei den Fossas, den größten Raubtieren auf Madagaskar, erforscht das männliche Jungtier zusammen mit seiner Mutter erstmals die Schauanlage.
Groß ist das Gewusel bei den Kattas, die die kessen Jungtiere häufiger mal mäßigen müssen. Ruhiger lässt es da Mugambi, der jüngste Sprössling bei den Netzgiraffen angehen. Er erkundet bei ersten Ausflügen die Freianlage. Und wer ein wenig Geduld mitbringt, der kann bei den Koalas beobachten, wie der Nachwuchs vorsichtig seine Nase aus dem Beutel steckt und die neue Welt beschnuppert.
Hat sich bei den australischen Beuteltieren schon dutzendfach Nachwuchs eingestellt, konnte man bei Siam kaum mit weiteren Nachkommen rechnen. Doch der Orang-Opa, der schon als Jüngling in den Zoo kam, hat auch die erfahrenen Zoologen überrascht, dass er erneut Vater einer kleinen Orang-Dame geworden ist. Besonders gefreut hat man sich am Kaiserberg auf den Nachwuchs bei den Riesenottern.
Da es nur noch wenige Tiere weltweit gibt, ist die Zucht zur Erhaltung der Art besonders wichtig. Sollte sich die Sonne von ihrer besten Seite zeigen, könnte Familie Otter vielleicht ein Bad im Freien wagen. Im Flegelalter sind die beiden Youngster im RWE-Delfinarium, „Dolly“ und „Donna“.  Sie schauen sich die flotten Sprünge ihrer Eltern an, gestalten aber gerne ihr eigenes  Fitness-Programm. Und wie es sich gehört, haben die Schafe im Streichelzoo ihre Familie pünktlich um ein halbes Dutzend Osterlämmer vergrößert. 

 

Vor allem für kleine Besucher hat der Zoo wieder sein Ferienprogramm vorbereitet: 

Vom 29.03. bis zum 11.04. gibt´s jede Menge Spiel und Spaß! 

Montags:

kleine Zoosafari mit Verlosung um 15.00 h (außer Ostermontag) 

Dienstags, Mittwochs und Donnerstags:

Ferienbasteln mit Allroundkünstler Wurzel im Chinesischen Garten von 12.00 bis 16.00 h

Freitags:

Zooführungen um 12.00 und 14.00 h, Treffpunkt Haupteingang (außer Karfreitag) 

Und natürlich werden wie erwähnt am Ostersonn- und -montag ab 9.00 h wieder fleißig bunte Ostereier am Affenhaus gesucht.

Erstmalig in Deutschland: fliegende Segelpinguine im Zoo Duisburg
Einmal im Jahr kommt - vorzugsweise am 1. April - kommt das schnuckelige Kerlchen angeflogen...

DUISBURG, 1.April 2010 - Pinguine sind die klassischen Vertreter der Vogelwelt in der Antarktis. Ganz an das Leben im Wasser angepasst, haben die Pinguine im Laufe der Evolution ihre Flugeigenschaften eingebüsst. Die einzige Ausnahme sind die Segelpinguine, die nicht in der Antarktis, sondern an den Küsten des südlichen Afrikas leben. Nur fliegend konnten die Pinguine dorthin gelangen und den neuen Lebensraum erkunden, wo sie in den kalten Gewässern des Benguelastromes nach geeigneter Nahrung suchen.  
In Zoologischen Gärten sind Segelpinguine eine absolute Seltenheit. Umso größer ist die Freude im Zoo Duisburg, dass nunmehr 6 Segelpinguine aus dem Zoo in Johannesburg/Südafrika in Duisburg eingetroffen sind, als einzige Vertreter dieser Art in einem deutschen Zoo! Eigens dafür hergerichtet wird die alte Eisbär-Anlage des Zoos, die den Segelpinguinen unter einem schützenden Netz eine neue Heimstätte im Zoo am Kaiserberg bietet.   Wenige Meter davon entfernt können Besucher die schon seit Jahren gehaltenen Brillenpinguine erleben und haben damit einen direkten Vergleich zwischen vornehmlich fliegenden Vertretern dieser Vogelgruppe und solchen, die sich ausschließlich zu Lande und im Wasser fortbewegen.