Archiv Zoo Jan - März 2011        Geschichte

Tierpatenschaften im Zoo: Bilanz eines Erfolgsmodells

Duisburg, 10. März 2011 - Seit 1994 rührt sie die Werbetrommel und sammelt, sammelt, sammelt…
Gemeinsam mit dem 2010 verstorbenen Ex-Zoodirektor von Duisburg, Dipl.-Biol. Reinhard Frese, rief sie als Zoo-Beauftragte eine Kampagne ins Leben, welche seither unter dem Markenzeichen „Aktion Tierpatenschaften“ die fantastische Summe von
insgesamt weit über 1 MILLION Euro! eingeworben hat.
In all den Jahren sorgte die emsige Privatfrau Dr. Doris Heckermann-Meisters – selbst
Biologin – dafür, dass Gorillas und Giraffen, Waschbären und Wombats, aber auch Brautenten und Buntbarsche ihre höchst unterschiedlichen Speisepläne jeweils für ein ganzes Jahr lang von Tierfreunden aus ganz Deutschland (mit-)finanziert bekommen.
Unzählige Gespräche mit Gönnern und Paten, zahllose Führungen für Honoratioren und Gäste, aber auch ein immenser Aufwand an Verwaltung und Organisation von Hunderten von Paten wurden von der Zoofreundin ausschließlich ehrenamtlich arrangiert bzw. realisiert.
Ein weiteres Mal wird Frau Dr. Heckermann-Meisters persönlich die „Jahres-Ausbeute 2010“ über stolze 105.000 Euro Patenschafts-Spendengelder an Zoodirektor Dipl.-Biol. Achim Winkler übergeben. Bei der Übergabe des Geldes wird ebenfalls ihr Sohn Thilo Heckermann anwesend sein, der die gesamte Organisation und Korrespondenz mit den Tierpaten managt.
Weitere Informationen sowie die aktualisierte Liste sämtlicher Patentiere finden sich auf der Homepage www.tierpaten.de.

Karneval im Zoo: Jecken mit Fell und Gefieder

Duisburg, 3. März 2011 - Keineswegs nur eingefleischte Karnevalsmuffel, sondern auch überzeugte Karnevalsjecken seien daran erinnert, dass der ‚wahre Karneval des Lebens‘ weder in verqualmten Schunkelstuben noch auf lautstarken Prunksitzungen zu finden ist, sondern 365 Jahrestage lang im Zoo: der Zoo Duisburg hat durchwegs – auch am Rosenmontag – geöffnet, sogar von 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr!
Kein noch so phantasiereiches Karnevalskostüm – erst recht keine Karnevals m a s k e – kann dem Mandrill ERNST die Schau stehlen; trägt er doch seine popfarbene Maskerade gleich an zwei Enden des Körpers, nämlich vorne wie hinten!
Sein Gesicht ist durchzogen von grellroten, blauen, gelben und weiteren Farbstreifen, und sein leuchtendes Nasenrot hat nicht einmal die volltrunkenste Schnapsnase aufzuweisen...
Und erst das Hinterteil des Affenpaschas! Eine riesige Muskelfläche von strahlend rotem Teint, besetzt mit zartgelbem Haarflaum – mit solch einem Popöchen kann garantiert nicht einmal das attraktivste Funkemariechen locken...
Nanu? Welcher tierische Narr lacht denn nun darüber? Es ist der Lachende Hans, ein australischer Riesen-Eisvogel. Die eigenartigen Ruffolgen imitieren verblüffend genau das Gelächter eines zu Albernheit aufgelegten Menschen und sind obendrein noch so lautstark, dass man sich bis zum Zoo-Haupteingang davon anstecken lassen kann.
Es lohnt sich also auch während der närrischen Zeit in den Zoo zu gehen, wo sich der eine oder andere tierische Jecke, ob mit Fell oder befiedert, auf kostümierten Besuch freut.

Seltener Fossa-Nachwuchs zeigt sich den Besuchern

Nachhaltiges Heizen im ZOO Duisburg mit einem modernen Holzhackschnitzelkraftwerk

Kleine Tollitäten zu Gast im Zoo
Duisburg, 25. Februar 2011 -Im Rahmen einer Rund-Um-Visite durch ihre Heimatstadt Duisburg wird die Kinderprinzen-Crew des Duisburger Karnevals:
Prinz Cedric I (Ranisch)
Alter 11 Jahre
Gesellschaft: MCV Blau Weiß von 1979 e.V.
Prinzessin Chiara I (Czyborra)
Alter 9 Jahre
Gesellschaft: MCV Blau Weiß von 1979 e.V.
Page Nathalie (Schulz)
Alter 11 Jahre
Gesellschaft: MCV Blau Weiß von 1979 e.V. am Montag, 28.02.11, auch Hof im Zoo am Kaiserberg halten und gebührend begrüßt.
Um 13:45 Uhr finden sich die prinzlichen Hoheiten samt ihrem Hofstaat am Duisburger Koalahaus zum Presse- und Fototermin ein und dürfen die kuscheligen Beuteltiere mit einer Extra-Portion des nach Hustenbonbon duftenden Eukalyptus versorgen.
Im RWE-Delfinarium nimmt die Kinderprinzen-Crew anschließend bei einer Tasse Kakao und Leckereien im allseits mit großen Beobachtungsscheiben ausgestatteten Unterwasserraum einen ungetrübten Blick auf Duisburgs bekannteste Tier-Stars, die Delphinflegel DOLLY und DONNA. Für diese Begegnung werden Duisburgs Tierpfleger u.a. auch einen Eimer leckerer Sprotten bereithalten
Seltener Fossa-Nachwuchs zeigt sich den Besuchern
Der Zoo Duisburg ist berühmt für seine Haltung und Zuchterfolge der Fossa, des größten Raubtiers auf Madagaskar. Seit der deutschen Erstzucht am Kaiserberg im Jahre 1980 hat es kein anderer Zoo geschafft, diese Art in Menschenobhut regelmäßig zu züchten. So obliegt der wissenschaftlichen Leitung auch die Koordination des europäischen wie des Weltbestandes. Gegenwärtig leben weltweit nur etwa 120 Exemplare in rund 50 Institutionen. In Europa kamen letztes Jahr Jungtiere erneut ausschließlich am Kaiserberg auf die Welt!
Die Fossa ist fuchsgroß. Ihr Fell ist einfarbig rostrot, dabei sehr kurz und dicht. Das Raubtier vereinigt einige typische Merkmale sowohl der Schleichkatzen als auch der Echten Katzen. Der deutsche Name „Frettkatze“ zeugt davon, wie sehr die eleganten Jäger die Systematiker verwirrten.
Fossas sind Einzelgänger und werden zur Paarungszeit zwischen März und Mai von den Pflegern mit viel Fingerspitzengefühl verpaart. Die Verbindung von Männchen und Weibchen ist manchmal so fest, dass die Tiere während der Begattung klettern! Die Weibchen sind für die Aufzucht der 1 bis 4 Jungtiere, deren Entwicklung ungewöhnlich langsam verläuft, alleine verantwortlich. Größtmögliche Ruhe ist für die Aufzucht vonnöten, weshalb der Zoo Duisburg im für Besucher nicht einsehbaren rückwärtigen Bereich der insgesamt 1300 m2 großen Anlage zahlreiche Zuchtgehege eingerichtet hat, wie es weltweit einmalig ist.
Die vier Jungtiere (2 Männchen, 2 Weibchen) des knapp 9jährigen, selbst in Duisburg geborenen Weibchens MANTADIA, zogen vor ein paar Tagen erstmals in eine der Schauanlagen des Zoo Duisburg und sind von den neuen Gerüchen wie von den neugierigen Besuchern an den großen Sichtscheiben schwer beeindruckt. Bald schließt sich wieder der Kreis, denn die Duisburger Pfleger werden in den kommenden Wochen ihre Schützlinge erneut verpaaren.
Der Zoo Duisburg leistet nicht nur bei der Erhaltungszucht wertvolle Arbeit, sondern finanziert darüber hinaus mit Mitteln aus dem vor Jahren gegründeten Fossa-Fonds Artenschutzprojekte auf Madagaskar. Weiterhin besteht eine fruchtbare Kooperation mit dem Zoo der Hauptstadt Antananarivo, der selbst Fossas hält und auf die Expertise der Duisburger zurückgreift.
 

Nachhaltiges Heizen im ZOO Duisburg mit einem modernen Holzhackschnitzelkraftwerk
Der Zoo als bedeutende Natur- und Artenschutzeinrichtung hat die ethische Verpflichtung, Vorreiter zu sein beim verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt. Den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt sowie den Erhalt natürlicher Ressourcen gilt es den Zoobesuchern zu vermitteln, um auch zukünftigen Generationen ein lebenswertes Leben in einer weitgehend intakten Umwelt zu ermöglichen.
Basierend auf diesem Prinzip der Nachhaltigkeit konnte der Zoo Duisburg mit Unterstützung der Stadt Duisburg und mit Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II ein modernes und umweltfreundliches Holzhackschnitzelkraftwerk errichten zur energieeffizienten Befeuerung aller Heizungsanlagen auf der Ostseite des Zoos.

Mit einer regenerativen Energiequelle in Form von Natur schonender Holzhackschnitzel aus umliegenden Wäldern werden nunmehr das Affenhaus, die Antilopenstallungen sowie das RWE-Delfinarium des Zoos beheizt, deren Heizungsanlagen in früheren Jahren mit Öl versorgt wurden und eine deutlich höhere Schadstoffemission aufwiesen.
 

Zebras und MSV stimmen sich auf Pokal-Halbfinale ein

Duisburg, 21. Februar 2011 - Die Zebras im Zoo Duisburg und ihre Fußball-Partner trafen sich heute auf dem Zebra-Gelände im Zoo Duisburg zur Einstimmung auf das Pokal-Halbfinale des MSV gegen Energie Cottbus am 1. März.
Die beiden Profis Olcay Sahan und David Yelldell mischten sich unter die große Zebra-Familie, die ihre kickenden Freunde neugierig beim Training beobachtete. Für ein Trainingsspiel zwischen den ungleichen Akteuren langte es noch nicht. Doch mit Bällen wissen auch die Huftiere umzugehen. Studio 47 drehte einen Film von der Aktion zwischen dem Zoo Duisburg und dem MSV. Der Spot soll vor dem Pokalspiel auf dem Videowürfel in der MSV-Arena gezeigt werden.

Gorilla-Geburt: Kindergarten erhält Verstärkung

Duisburg, 17. Februar 2011 - Die 2-jährigen Gorilla-Jungtiere KIBURI und UZURI dürfen sich über Verstärkung freuen: ganz aufgeregt und gespannt schauen sie in Richtung des Neuzugangs in der Gruppe! Gorilla-Weibchen SAFIRI hat ihrer Tochter KIBURI vor über 1 Woche ein Geschwisterchen geschenkt, das Geschlecht ist noch unbekannt. Zu sehr drückt die Mutter ihren Schützling an die Brust, als dass die Pfleger im Zoo Duisburg das Geschlecht schon hätten ausmachen können.
Die 14jährige SAFIRI wurde 2008 erstmals Mutter und hatte sich als Erstgebärende bereits fürsorglich um ihre Tochter gekümmert. Damals ging’s Schlag auf Schlag, als auch Artgenossin VIZURI ihr erstes Baby gebar, ebenfalls ein Weibchen. Die beiden Rabauken – KIBURI und UZURI – haben sich prächtig entwickelt und liefern sich gerade in der jüngsten Zeit spielerische Raufereien: sie sind eben im Flegelalter angekommen!
Beim zweiten Jungtier gab SAFIRI bereits die total erfahrene Mutter ab: sie lag mit dem Baby an der Brust ruhig und entspannt im Innengehege. Wer allzu nahe herantrat oder vielleicht sogar versuchte, am Baby zu zupfen, holte sich allerdings kleinere Ohrwatschen ab.
Scheinbar völlig unbeteiligt erlebt man den Gruppen-Macho, den 14jährigen prachtvollen Silberrücken MAPEMA. Er dürfte in absehbarer Zeit wieder damit zu tun haben, seine Chefrolle zu demonstrieren, denn mit der schwindenden Aufmerksamkeit seiner Lieblingsfrau SAFIRI, die ja jetzt uneingeschränkt ihrem Baby gilt, kommt er bisweilen schlecht zurecht: er haut dann ab und zu auf den Putz, trommelt in bester Gorilla-Manier auf seine Brust, und alles ist wieder gut…
 

Zoo Duisburg rettet die madagassische Fossa
Orang-Utan-Jungtier MASAJA verstorben

Duisburg, 16. Februar 2011 - Sie sind die größten Raubtiere auf Madagaskar und gelten als geheimnisvolle Jäger. Der Fossa oder auch Frettkatze war der wissenschaftliche Leiter des Zoo Duisburg, Dr. Jochen Reiter, jetzt auf der Spur. Der Lebensraum des geschmeidigen Räubers wird durch die Rodung der Wälder auf der Insel südöstlich vom afrikanischen Festland immer weiter zerstört.

Der Zoo Duisburg führt das weltweite Zuchtbuch für die bedrohte Tierart. Ohne greifende Schutzmaßnahmen auf Madagaskar, so befürchtet Reiter, könnten es die faszinierenden Tiere nicht bis ins nächste Jahrhundert schaffen. Die Duisburger sind mit über 50 Jungtieren innerhalb von 30 Jahren weltweit die erfolgreichsten und erfahrensten Züchter. 14 Tiere leben derzeit im Zoo am Kaiserberg!
Was Reiter auf Madagaskar gesehen hat, ist noch gravierender als er befürchtet hat. "Im Hochland", so der 37-Jährige, "steht fast kein Baum mehr." Den Fossas wurde das einstige Jagdgebiet genommen.

Die Bevölkerung wächst dramatisch, die Armut nimmt zu. Die Menschen machen das Land durch Abholzung der Wälder urbar. Für Reiter muss die Erhaltung des Lebensraums für die Fossas mit gleichzeitiger Hilfe für die Bevölkerung verbunden sein.
Eine Doktorandin der Uni Göttingen erforscht zurzeit in einem Nationalpark im Westen der Insel das Verhalten der Tiere, wo sie leben, wie sie sich fortpflanzen. Finanziert wird die Forschungsarbeit mit Hilfe des Fossa-Fonds. Der Duisburger Biologe, der Fossas zum ersten Mal in der Wildbahn beobachten konnte, war fasziniert vom Verhalten der Tiere. So klettern Weibchen auf traditionelle Paarungsbäume, auf denen die Männchen um die Gunst des Weibchens kämpfen.

Für die Einheimischen ist der Jäger nicht nur Konkurrent im Kampf um den Lebenserhalt, er teilt auch den Appetit der Menschen auf das Federvieh. Nicht selten gehen die Landbewohner mit Knüppeln auf den Räuber los, der sich im Hühnerstall bedient hatte. " Es dürfen keine Tiere mehr getötet werden", sagt Reiter. So könnten mit Hilfe des Fossa-Fonds, in den alle zoologischen Gärten einzahlen, die selbst Fossas halten, die Nutztierbestände der Dorfbewohner durch Neukonstruktion der Verschläge geschützt werden. Auch Programme zur Erhaltung des Lebensraums würde der Fonds unterstützen. Die seit vielen Jahren bestehende Kooperation mit dem Zoo in Madagaskars Hauptstadt Antananarivo wollen die Duisburger weiter ausbauen. Reiter: "Wir wollen Wissen austauschen, mithelfen, die Anlagen zu modernisieren, dortiges Personal hier schulen. Die Mittel aus dem Fonds, weiß Reiter, seien gut angelegt. "Das Geld fließt in die Hände von Leuten, denen wir vertrauen, die verlässliche Partner auf Madagaskar sind."

Orang-Utan-Jungtier MASAJA verstorben
Der Zoo Duisburg muss den unerwarteten und schmerzlichen Verlust von MASAJA, dem 1jährigen Sumatra Orang-Utan-Nachwuchs, vermelden. MASAJA kam Anfang 2010 auf die Welt, als Tochter des greisenhaften, fast 50jährigen Vaters SIAM. Die erfahrene Mutter ANETTE kümmerte sich wie auch bei ihren vorherigen Jungtieren liebevoll um ihren Nachwuchs. Die 11jährige JAMBI – ältere Tochter von ANETTE – sah ihre kleine Schwester in der Gruppe aufwachsen und spielte fleißig mit ihr. Der Zoo Duisburg wartet derzeit auf die Ergebnisse der pathologischen Untersuchungen und wird alsbald darüber informieren.


Tickets für Zoo – ab sofort online bei LMS-Ticket
Ab sofort bietet die besucherstärkste Einrichtung Duisburgs auch Tickets im Online-Verkauf an. Gemeinsam mit dem Duisburger Partner LMS-Ticket wurde in den letzten Wochen das Ticketsystem entworfen. Nicht nur, dass man jetzt keine Wartezeiten an den Zoo-Eingängen im Kauf nehmen muss, es gibt sogar ein eigens kreiertes Winterticket, bei dem der Zoofan bis Ende Februar 50% spart.

Fünf JUNGE WILDE am Kaiserberg

Duisburg, 10. Februar 2011 - Für den Zoo Duisburg, vor allem aber für die Art selbst hat es sich gelohnt, in Rücksprache mit den Koordinatoren des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes eine neue Zuchtgruppe bei den Afrikanischen Wildhunden zusammenzustellen. Nach vielen Jahren ist die Zucht erneut gelungen und 5 kunterbunte Jungtiere im Alter von etwas mehr als 3 Monaten flitzen über die große Freianlage, sehr zur Freude der Zoobesucher.
Der Afrikanische Wildhund zählt zu den farbenprächtigsten Vertretern der Hundeartigen. Sein Fell ist unregelmäßig schwarz, braun, gelb und weiß gefleckt. Das Fleckenmuster unterscheidet sich von Tier zu Tier, so dass jeder einzelne Wildhund an seinem eigenen, individuellen Fleckenmuster zu erkennen ist. Das gelingt den Besuchern bereits bei den Jungtieren, außerdem fällt ein Weibchen ohnehin aus dem Rahmen: die Laune der Natur hat zugeschlagen und ihm Schlappohren verpasst! Beim Rest der Jungen Wilden, ein Männchen und drei Weibchen, stehen die Ohren…

Afrikanische Wildhunde leben in einem festen Rudelverband mit einer hoch ausgeprägten sozialen Rangordnung. Gemeinsam gehen die Tiere auf Jagd. Als ausdauernde Hetzjäger erbeuten sie vornehmlich kleinere Antilopen. Aber auch kranke und schwache Großantilopen oder Zebras können den Wildhunden zum Opfer fallen. Die Beute wird zwischen allen Rudelmitgliedern ohne Streitigkeiten aufgeteilt. Nachzügler oder in einer Wurfhöhle zurückgelassene Muttertiere mit Welpen werden gefüttert, indem die feste Nahrung wieder ausgewürgt wird.
Das Jagdverhalten wird am Kaiserberg seit Jahren mittels des „Run-and-Fun-Liftes“ stimuliert, der international Beachtung fand: noch unter dem früheren Direktor, Dr. Wolfgang Gewalt, hatte eine auf Seilbahntechnik spezialisierte Münchner Firma ein Novum auf die Anlage gestellt: mit variabler Geschwindigkeit kann der Pfleger die am Seil festgemachten Fleischbrocken über die gesamte Länge der Anlage an den Wildhunden vorbeiziehen. Letztere „erlegen“ im Pack ihre „Beute“. Die Jungen üben schon mal…
In der Natur sind Afrik. Wildhunde stark bedroht und gebietsweise bereits ausgerottet. Die illegale Jagd, die Zerstörung des natürlichen Lebensraumes und insbesondere die Übertragung von Krankheiten durch verwilderte Haushunde führten zu einem starken Bestandsrückgang in weiten Teilen Afrikas.
 

Themenführung am 13. Februar:
Disneys Zeichentrickhelden und ihre realen Verwandten

Duisburg, 8. Februar 2011 - Egal ob groß oder klein, alt oder jung – die tierischen Helden aus der Zeichentrickschmiede Walt Disney sind allseits bekannt und beliebt.
Walt Disneys Liebe zur Tierwelt und sein Talent, die Tierfiguren mit einprägsamen Charakteren zu versehen, entwickelte sich früh auf der Farm seiner Eltern in Missouri. Sehr zum Unmut seiner Eltern verbrachte er seine Zeit lieber damit, die Tiere des Hofes zu zeichnen anstatt bei der Arbeit mitzuhelfen.
Waren die ersten Figuren wie Mickey Mouse oder Donald Duck noch von heimischen Tieren inspiriert, kamen im Laufe der Jahre immer mehr exotische Vertreter hinzu. Wer kennt nicht BALU, den gemütlichen Bären aus dem „Dschungelbuch“, das selbstbewusst-trottelige Erdmännchen TIMON aus „Der König der Löwen“ oder die neurotische Giraffe MELMAN aus den „Madagascar“-Filmen?
Dass Walt Disney sich vorwiegend mit tierischen Persönlichkeiten auseinandergesetzt hat, liegt nicht nur daran, dass sie besonders niedlich oder witzig dargestellt werden können. Ein wichtiges Anliegen war für ihn auch immer, die Natur in all ihrer Vielfalt zu bewahren.
Ob Schlangen Menschen wirklich mit ihren Augen hypnotisieren können, wie KAA im „Dschungelbuch“, oder ob Löwen wirklich die Könige der Savanne sind, können große und kleine Interessierte bei der Themenführung „Disney-Figuren im Zoo“ am Sonntag, den 13.02.2011 um 14:00 Uhr erfahren. Die Führung ist kostenlos - lediglich der Zooeintritt ist zu entrichten. Verbindliche Anmeldungen werden unter der E-Mail-Adresse info@zoo-duisburg.de mit dem Stichwort „Walt Disney im Zoo“ gern entgegengenommen.

Zucht bedrohter Gänsegeier am Kaiserberg

Duisburg, 3. Februar 2011 - Klar, über Erstzuchten freut sich der Tiergärtner immer. Aber das erste Küken bei den gefährdeten Gänsegeiern war letztes Jahr doch ein Knaller. Seit Jahren vergesellschaftet der Zoo Duisburg auf einer großzügigen und naturnah gestalteten Freianlage Helmperlhühner, Stachelschweine, Afrikanische Marabus und vier Gänsegeier. Einer davon kam vor Jahren aus dem benachbarten Zoo Gelsenkirchen, die anderen drei aus einer spanischen Auffangstation. Glücklicherweise und wie erhofft fand sich aus den zwei Männchen und zwei Weibchen je ein Paar zusammen.
In Zoologischen Gärten errichtet man oft Nisthilfen aus Naturholz und animiert die Vögel zum Bau, indem – quasi als „Starter“ – Reisig eingeflochten wird. Dann passierte es: Anfang des letzten Jahres inspizierte ein Paar die Nisthilfen, schleppte Nistmaterial heran und gestaltete das Nest. Die Brut setzte ein, flugs fand sich ein Ei im Nest und nach rund 50 Tagen schlüpfte das erste Gänsegeierküken in Duisburg! Der Jungvogel wuchs schnell heran und konnte als wertvolles Zuchttier im Verlauf des Jahres an den Tiergarten Straubing abgegeben werden.
Aktuell wiederholen sich die Nestbauaktivitäten am Kaiserberg, und mehr noch: mittlerweile fing auch Paar Nr. 2 damit an! Allerdings waren sich die Paare nicht mehr „grün“ untereinander und so entschlossen sich die Zooverantwortlichen, Paar Nr. 2 auszuquartieren und auf eine eigene Anlage zu stellen, wo es in Ruhe seinem Brutgeschäft nachgehen kann.
Gänsegeier sind in weiten Teilen Europas ausgerottet. Die Zerstörung des Lebensraumes durch menschliche Erschließung und das Auslegen von Giftködern zur Bekämpfung von Füchsen sind die Hauptgründe, die zum Rückgang der Geiervögel führten. Heute bemüht man sich um ihre Wiederansiedlung, insbesondere im Alpenraum und in den Pyrenäen. Die Zucht von Gänsegeiern in der Zoowelt ist nach wie vor ein seltenes Ereignis.
Sollten die beiden Paare am Kaiserberg in den nächsten Jahren gut züchten, trägt der Zoo Duisburg wesentlich zur Erhaltung dieser Art bei.

Botschafterin für den Artenschutz

Duisburg, 26. Januar 2011 - Für den Verband der Europäischen Zoos und Aquarien (EAZA) dreht sich im Jahr 2011 alles um den Erhalt der Menschenaffen. Da der Zoo Duisburg Artenschutz als eine seiner wichtigsten Kernaufgaben sieht, sucht er ständig nach neuen Partnern, die dabei helfen, den globalen Naturschutz zu unterstützen.
Vor wenigen Monaten erblickte die Erstgeburt der Borneo-Orang-Utan-Dame AMATIS das Licht der Welt. Als Trainerin der Duisburger Löwinnen, dem FCR Duisburg, ist es für Martina Voss-Tecklenburg Ehrensache, als Namenspatin für den Zuwachs der Menschenaffen einzutreten. Die ehemalige Fußball-Europameisterin und Tierliebhaberin sieht in dem kleinen Orang-Utan-Mädchen eine wertvolle Botschafterin für die Artgenossen, die in der freien Wildbahn trotz Schutzmaßnahmen noch immer Wilderei und Lebensraumzerstörung zum Opfer fallen. Daher entschied sie sich für den aus Burma stammenden Namen NILA, der im Deutschen „Saphir“ bedeutet.

Königlicher Gast am Kaiserberg!
Auch in dieser Session wird der Karnevalsprinz nebst Crew wieder den Zoo Duisburg besuchen. Bereits vor vielen Jahrzehnten, keiner weiß mehr so genau wann, wurde diese Tradition im Tierpark am Kaiserberg eingeläutet.
Alljährlich werden „Bützchen“ verteilt, Orden verliehen, vor allem aber die tierischen Bewohner am Kaiserberg bestaunt.

Seine Tollität Prinz Jürgen II nebst Hofmarschällen, Prinzenführer Manni Brümmer
und die 4 Pagen Angie, Steffi, Sillie und Jenna

werden nicht nur eine Nase voll Eukalyptusduft im Koalahaus einatmen und die Delfinvorführung besuchen - sie werden auch im Rio Negro von dem weltweit einzigen in einem Zoo lebenden Flussdelfin begrüßt.

 Zoo beherbergt 2.588 Tier-Individuen in 271 Arten

Duisburg, 13. Januar 2011 - Inventur im Zoo – das große Zählen hat ein Ende
Wie alle Jahre wieder so ist auch dieses Mal kurz vor dem Jahreswechsel vom Wissenschaftlichen Leiter des Zoos, Dr. Jochen Reiter, den Revierpflegern der Auftrag erteilt worden, die Tier-Inventur durchzuführen. Da wurde eifrig gezählt, vermessen und gewogen, wurden Bestandsbücher gewälzt und Daten abgeglichen. Peinlich genau wird jedes Individuum mitsamt seiner besonderen Kennzeichen festgehalten, wie z.B. Angabe des Geschlechtes, Geburtsdatums, seiner Ohr-Kennmarken, Brandzeichen oder computerlesbaren Mikro-Transponder unter der Hautoberfläche. Am Ende von überlangen Listen und nach dem Addieren vieler Zahlen steht nun fest:

Es leben im Zoo Duisburg derzeit 2.588 Tier-Individuen in 271 Arten

Das erste Duisburger Riesenotter-Jungtier ALUA – selbst erst ein halbes Jahr alt – hatte im Sommer 2010 bereits Gelegenheit, bei der Jungenaufzucht mitzuhelfen: ihren Eltern gelang mit drei quietschfidelen Jungtieren erneut die Zucht!
Das größte Raubtier auf Madagaskar, die Fossa, züchtet seit vielen Jahren im Zoo am Kaiserberg: stolze sieben Jungtiere wurden geboren, die erneut einzigen in ganz Europa! Für diese Art hält der Zoo Duisburg das Europäische Erhaltungszuchtprogramm inne.
Zum ersten Mal im Zoo Duisburg schlüpfte ein Gänsegeier. Die majestätischen Vögel mit einer Spannweite von bis zu 2,5 m sind in weiten Teilen Europas ausgerottet. Heute bemüht man sich verstärkt um ihre Wiederansiedlung. Vor diesem Hintergrund sind Zoonachzuchten sehr wertvoll.
Reichen Kindersegen gab es bei den Eisfüchsen: die Fähe brachte ihren 12er-Wurf allesamt durch.
Wieder im Zoobestand sind Zebramangusten, die gleich gegenüber des RWE-Delfinariums auf der naturnah gestalteten Anlage für Abwechslung sorgen.
Last not least hat der Zoo Duisburg seinem Ruf als einer der erfolgreichsten Halter von Orang-Utans alle Ehre gemacht: sowohl bei den Borneo- als auch den Sumatra-Orang-Utans wächst ein weibliches Jungtier prächtig heran.