Gorilla MAPEMA neuer
Zuchtmann in Duisburg |
Duisburg, 13. Dezember 2007
- Umgänglich, mit knapp 12 Jahren im besten Alter, mit 150kg
gewichtsmäßig noch „ausbaufähig“, doch dabei sehr flink. Die Rede ist
vom neuen Gorilla-Zuchtmann MAPEMA, der vor kurzem aus dem englischen
Paignton an den Kaiserberg kam. Das Jahr 2007 war sicherlich das
Gorilla-Jahr schlechthin im Zoo Duisburg.
Gorillas sind die mitunter am stärksten vom Aussterben bedrohte
Säugetierart. Vor dem Hintergrund einer zukünftigen und nachhaltigen
Gorillazucht im Zoo Duisburg gab es nicht weniger als drei herausragende
Transportereignisse im abgelaufenen Jahr. Die fast 12jährige SAFIRI aus
dem Zoo Adelaide trat ihre Reise Mitte des Jahres an und integrierte
sich problemlos in die bis dahin vom alternden Silberrückenmann CATOU
dominierte Gruppe. Gemäß den Empfehlungen des Zuchtkoordinators
wanderten CATOU und seine langjährige Spielgefährtin DORLE in den neuen
Bioparc Valencia ins sonnige Spanien aus und erhielten dort ihren
Altersruhesitz. Beide haben sich bestens dort eingelebt.
Als logischer Schritt folgte in kurzem Abstand darauf, MAPEMA als neuen
Zuchtmann nach Duisburg zu holen. Der Gorillamann lebte in den letzten
Jahren mit vier weiteren Junggesellen zusammen und erhält nun die
Möglichkeit, Chef seines eigenen Harems zu werden. Grundsätzlich werden
Menschenaffen während einer Reise von einem ihrer langjährigen Pfleger
begleitet, um sie bei der Eingewöhnung mental zu unterstützen.
Allerdings war dies bei MAPEMA fast Nebensache, denn sein Interesse galt
von Beginn an den Duisburger Weibchen SAFIRI, VIZURI und MOMO. Obschon
letztere beim ersten direkten Aufeinandertreffen immer wieder gegen das
deutlich kräftigere Männchen koalierten, imponierte der neue Zuchtmann
in gorillatypischer Manier mit aufgeblähter Körperhaltung und
Brusttrommeln.
Viel Spekulation seitens der Pfleger gab es, welche Rangordnung er bei
den drei Weibchen einführen würde. Vor seiner Ankunft dominierte VIZURI
über die beiden anderen Artgenossinnen, doch hat sich dies in Richtung
SAFIRI verlagert. Schließlich ist sie diejenige, die gerade von MAPEMA
gedeckt wurde und so zum Lieblingsweibchen avancierte.
Mittlerweile haben die Gorillas auch Zugang zur Außenanlage erhalten und
können dort bei ihren vielfältigen Interaktionen bewundert werden.
Duisburgs neuer Zuchtgorilla ist sicher ein Glücksfall: mit großer
Sozialkompetenz hat er innerhalb kürzester Zeit, ohne ernsthafte
Streitigkeiten, seine Gruppe organisiert, erweist sich beim wichtigen
medizinischen Training als äußerst lernbereit und auffassungsstark und
markiert hoffentlich den Beginn der Gorillazucht am Kaiserberg. |
Panda – Paten Von Manfred
Schneider (Text und Fotos) |
Duisburg,
11. Dezember 2007 – Sechs Jahre lebt die Kleine Panda Dame MAPI bereits
im Zoo Duisburg. Kleine Pandas sin in ihren Beständen eine hoch bedrohte
Art. Nun hat MAPI eine Patin gefunden. Für das aus dem französischen Zoo
La Palmyre stammende Weibchen, übernahm die Deutsch-Französische
Gesellschaft, eine Patenschaft.
Aus diesem Grunde trafen sich die Vorstandsmitglieder der
Deutsch-Französischen Gesellschaft, Klaus Jankus, Wolfgang Schwarzer
sowie Dr. Doris Heckermann, die gleichzeitig die Beauftragte für
Tierpatenschaften im Zoo Duisburg ist, Zoodirektor Dipl.-Biol. Achim
Winkler und der altbekannte ehemalige Zoodirektor Dipl.-Biol. Reinhard
Frese, am Gehege für Kleine Pandas, zur Übergabe der
Patenschaftsurkunde.
Trafen sich zur Übergabe
der Patenschaftsurkunde: von links:
Klaus Jankus, Reinhard Frese, Achim Winkler, Wolfgang Schwarzer und Dr.
Doris Heckermann
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Französischer Pascha unter
11 schwarz-weiß gestreiften Zicken |
Duisburg, 6. Dezember 2007
- Die Voraussetzungen könnten eigentlich nicht besser sein: als Hengst
fühlt man sich erst inmitten einer Herde von Stuten wohl. Und so sieht
sich der knapp dreijährige Damara-Zebrahengst DOUCEUR aus dem
französischen Zoo La Palmyre seit ein paar Wochen den 11 im Zoo Duisburg
gehaltenen Stuten gegenüber. Dabei soll er in die Hufstapfen des
prächtigen Zuchthengstes HOFRAT treten, der die in langer Tradition
stehende Duisburger Zucht um etliche Jungtiere bereichert hatte. Mit dem
neuen Hengst dürfte in den kommenden Jahren die Schallmauer von 200
Nachzuchten zu durchbrechen sein!
Allerdings darf sein Name (übersetzt Milde, Sanftheit) nicht Programm
sein, denn der im Vergleich zu den ausgewachsenen Stuten noch etwas
schmächtige Neuankömmling muss zum Leithengst avancieren und sich
entsprechend durchsetzen. Ohne Tritte und Bisse verläuft eine derartige
Integration nie und so setzen ihm die Stuten auf der Außenanlage
entsprechend zu. Sie fordern ihn heraus, um auch für sich festzustellen,
ob der Neue überhaupt etwas „taugt“. Trotz der riesigen Ausmaße der
Afrika-Savanne im Zoo Duisburg hat auch diese ihre Grenzen, die der
Hengst gerade auch vor dem Hintergrund rasanter Treibjagden kennen muss.
Die Besucher blicken daher im Moment auf ein dünnes, um die Anlage
gespanntes Flatterband in rot-weiß, welches dem Hengst die
Gehegeabgrenzungen signalisiert.
Die Zusammengewöhnung ist im vollen Gang und der Hengst klettert in der
Hierarchie weiter nach oben. Eine Zusammenführung der im wahrsten Sinne
des Wortes ganz anderen Art steht DOUCEUR in der nächsten Zeit bevor.
Dann nämlich hat er es mit den beiden Breitmaulnashörnern zu tun, die
generell zwar ruhig und gemütlich über die Anlage ziehen. Doch stellen
sich die Zebras allzu kühn in den Weg oder halten sich an
Lieblingsplätzen der Schwergewichte auf, machen die Nashörner ihren
Mitbewohnern ihr Unbehagen unmissverständlich deutlich und verjagen sie.
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Baby-Gibbon in blond |
Duisburg, 29. November 2007
- Es gibt Tier-Ehen im Zoo Duisburg, die besonders lange halten und aus
denen über die Jahre hinweg regelmäßig Jungtiere hervorgingen. Ein
solches Paar ist das Schopfgibbon-Weibchen SOPHIE zusammen mit ihrem
Partner CHARLY, die es Anfang des Monats auf ihr neuntes Jungtier
brachten!
Das bei der Geburt nur wenige hundert Gramm schwere Jungtier wird
grundsätzlich mit hellem Fellkleid geboren, das bei männlichen
Jungtieren mit zunehmendem Alter in ein sattes Schwarz übergeht. Im
Moment lässt sich das Geschlecht allerdings noch nicht bestimmen, da das
Fellknäuel in den ersten Lebenswochen ständig an Mutters Brust hängt.
Schopfgibbons bevölkern die dichten Regenwälder Südostasiens. Die
einheitlich schwarz gefärbten Männchen tragen einen deutlichen weißen
Wangenbart sowie einen Längskamm längerer aufrecht stehender Kopfhaare.
Die weiblichen Tiere hingegen haben eine hellblonde Fellfarbe. Lediglich
auf dem Scheitel findet sich ein schwarzer Fellfleck und auch das
Gesicht ist schwarz gefärbt.
Schopfgibbons sind hervorragend an das Leben in Bäumen angepasst. Ihre
kräftigen Arme und Hände sind stark verlängert und ermöglichen mit den
wie Greifhaken wirkenden Fingern ein geschicktes Schwinghangeln im hohen
Geäst der Urwaldbäume. Nur sehr selten klettern sie auf den Waldboden,
wo sie in aufrechter Haltung laufen und versuchen, mit den überlangen
Armen das Gleichgewicht zu halten.
Im Affenhaus des Zoo Duisburg machen die Schopfgibbons anhand ihrer
melodischen, aber äußerst durchdringenden Rufe als Zeichen der
Reviermarkierung gegenüber ihren äffischen Mitbewohnern auf sich
aufmerksam.
Der Bestand der Schopfgibbons im Freiland ist in den letzten Jahren
stark rückläufig. Illegale Bejagung und vor allem die anhaltende
Zerstörung des natürlichen Lebensraumes durch Abholzung der Wälder
führten gebietsweise zur Ausrottung. Strenge Schutzmaßnahmen sollen das
Überleben der letzten Schopfgibbons sichern. Darüber hinaus nimmt der
Zoo Duisburg am Erhaltungszuchtprogramm für diese bedrohte Art teil und
trägt durch die vielen Nachzuchten wesentlich zur Erhaltung der
genetischen Variabilität bei. |
Tiere im Winter |
Duisburg, 15. November 2007
- Bevor sich der Winter mit nasser Kälte, eisigem Wind und dicker
Schneeschicht von seiner besten Seite zeigen kann, haben sich viele
Zootiere auf die widrigen Umstände bereits eingestellt. Ob Milu, Luchs
oder Eisfuchs, sie alle wechselten in den vergangenen Wochen von Sommer-
auf Winterfell und profitieren von der isolierenden Eigenschaft der
dicht stehenden Unterwolle. Wer weiß schon, dass der Eisfuchs mit 70%
feinster, Wärme dämmender Unterwolle eines der dichtesten Winterfelle im
ganzen Tierreich besitzt? Noch dazu sind seine Pfotenunterseiten
behaart, was ihm zu mehr Trittfestigkeit im Schnee verhilft.
Frosterprobte Vögel greifen im Zoo Duisburg dagegen auf andere Tricks
zurück, um sich gegen klirrende Kälte zu schützen. So ist von den
Schnee-Eulen bekannt, dass sie im Sommer bis zu 800 g Körperfett
speichern können, um den Winter problemlos zu überstehen.
Eine andere Form der Fettspeicherung lässt sich bei den Trampeltieren
erkennen. Hier führte die üppige Nahrungsaufnahme der vergangenen Wochen
zu prall gefüllten Höckern. Lange Zeit glaubte man, die Wüstenbewohner
würden aufgrund der Hitze und Trockenheit überwiegend Wasser in ihren
Höckern speichern. Neuerdings stellten sich die Höcker aber als riesige
Fettspeicher heraus, die es den Trampeltieren ermöglichen, bei
Nahrungsknappheit längere Zeit davon zu zehren. Außerdem isolieren sie
prächtig gegen Kälte.
Andere Tiere im Zoo bedürfen etwas der Nachhilfe, um sie winterfest zu
machen. Den riesigen Elefanten mit ihrer dicken Haut macht die Kälte
nicht viel aus, möchte man meinen. Schließlich gibt die Physik vor, dass
große Körper wesentlich langsamer auskühlen als kleine. Doch bei ihnen
finden sich Körperstellen, die trockener Kälte nicht unbedingt gewachsen
sind. Die Tierpfleger kontrollieren vor allem Hautpartien an den
Zehennägeln sowie um die Augen. Abhilfe schafft eine fettige Creme, die
auf die empfindsamen Stellen am Tier aufgetragen wird. Wird es zu kalt,
verbleiben die Elefanten nur eine überschaubare Zeit am Tag auf ihren
Außenanlagen, ansonsten in der beheizten, den Besuchern zugänglichen
Innenanlage
Im Winter ist der Zoo Duisburg also mitnichten leer, sondern präsentiert
seinen Besuchern mit wenigen Ausnahmen den gesamten Tierbestand. |
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