Mit warmen Füßen durch den
Zoo Duisburg |
DUISBURG, 19. Dezember 2008 - Auch in der
kalten Jahreszeit lohnt sich ein Besuch im Zoo. Im Zoo werden zahlreiche
Arten präsentiert, die in ihren natürlichen Habitaten ausschließlich
kalte Temperaturen gewöhnt sind. Ob Eisfuchs, Trampeltier oder
Schnee-Eule, viele Tiere sorgen vor Beginn der eisigen Jahreszeit durch
das Anlegen von Winterfell oder Energiereserven vor. Die Sibirischen
Tiger und die Arktischen Wölfe fühlen sich bei der derzeitigen Kälte
erst richtig wohl.
Aber auch viele Exoten wie Erdmännchen und Zebras kommen mit den kalten
Temperaturen gut zurecht, denn selbst in ihrer afrikanischen Heimat gibt
es im Winter regelmäßig Eis und Frost.
Empfindlicheren Tierarten stehen wohlig-temperierte Innenstallungen zur
Verfügung, die auch den Zoobesuchern Zuflucht vor klirrendem Wind und
eisiger Kälte bieten, um sich hierbei aufzuwärmen und dabei noch
exotische wie heimische Tiere aus nächster Nähe beobachten zu können.
Den Netzgiraffen steht ein großes beheiztes Haus mit riesiger
Innenlauffläche zur Verfügung, auf der sie sich frei bewegen können. Die
Besucher stehen inmitten einer reichen, tiergeographisch stimmigen
Vegetation an Sukkulenten und blicken fast auf Augenhöhe zu den
imposanten Landsäugern hinüber.
Die riesige Tropenlandschaft Rio Negro beherbergt den weltweit einzigen
außerhalb seiner Heimat in einem Zoo gehaltenen Süßwasserdelphin, dessen
Verhaltensweisen hinter gigantischen Acrylglasscheiben und bei klarster
Sicht beobachtet werden können. Hohe Luftfeuchtigkeit und Temperatur
verschlagen einem zwar anfangs die Brille, tun aber schnell ihren Dienst
und wärmen den klammen Zoobesucher auf.
Im Zoo Duisburg darf der Besuch des Koala-Hauses nicht fehlen. Nicht,
weil auch dieses Haus warm geheizt ist, sondern weil man die kuscheligen
Beuteltiere nirgendwo sonst in Deutschland zu Gesicht bekommt.
Last not least dürfen weder das Affenhaus noch das Delphinarium
unerwähnt bleiben. In ersterem stehen die Besucher unter anderem den
noch in ihren Kindesschuhen steckenden beiden Gorilla-Babys gegenüber.
In letzterem hat eine nagelneue Heizungs- und Lüftungsanlage Einzug
gehalten und sorgt für einen wohlig-warmen Besuch der täglichen
Delphin-Vorführungen, die Jungtiere DOLLY und DONNA in gewohnter Manier
durch ihre Albernheiten und kleinen Sprünge zum einmaligen Erlebnis
werden lässt.
Aber auch außerhalb des Zoogeländes gibt es seit neuestem eine gute
Möglichkeit, sich über den Zoo Duisburg zu informieren und ein
einmaliges Tiererlebnis zu erfahren. Seit Anfang diesen Monats steht
jeden Samstag ein interessanter Informationsstand im Forum, der neuen
Einkaufs- und Erlebniswelt im Herzen Duisburgs, bereit. Neben
phantastischen Bildaufnahmen können diverse Insekten in wunderschönen
Terrarien betrachtet werden und machen so Lust auf mehr! Fachkundiges
Zoopersonal steht für Fragen aller Art ganztägig zur Verfügung. |
Stritzel Dampftechnik GmbH
verrückt nach Zwergflusspferden |
DUISBURG, 11. Dezember 2008 -Die
Zwergflusspferde LEAR und QUIRLY sind seit über 30 Jahren ein
eingespieltes Paar und haben den Zoo Duisburg im letzten Jahr mit einem
weiteren Jungtier beschenkt. Das Weibchen hört auf den Namen AYOKA
(„eine, die Freude über einen bringt“). Die Freude wurde deshalb noch
größer, weil sich die Stritzel Dampftechnik GmbH dazu bereit erklärt
hatte, eine Tierpatenschaft zu übernehmen.
Jetzt scheint – im positiven Sinne – bei der Stritzel Dampftechnik GmbH
ein regelrechter Zwergflusspferd-Hype ausgebrochen zu sein, denn nun
übernehmen die Damen und Herren die Patenschaft für die Eltern gleich
noch dazu! Wenn schon, dann gleiches Recht für alle! Sicher dürfen sich
die drei Duisburger Mini-Hippos beim morgigen Treffen mit ihren treuen
Paten über eine ordentliche Sonderration Futter freuen! |
Tschechischer Pascha unter
11 schwarz-weiß gestreiften Zicken |
DUISBURG, 9. Dezember 2008 - Die
Voraussetzungen könnten eigentlich nicht besser sein: als Hengst fühlt
man sich erst inmitten einer Herde von Stuten wohl. Und so sieht sich
der 6jährige Damara-Zebrahengst aus dem tschechischen Zoo Jihlava seit
kurzem den 11 im Zoo Duisburg gehaltenen Stuten gegenüber. Dabei soll er
in die Hufstapfen des prächtigen Zuchthengstes HOFRAT treten, der die in
langer Tradition stehende Duisburger Zucht um unzählige Jungtiere
bereichert hatte. Mit dem neuen Hengst dürfte in den kommenden Jahren
die Schallmauer von 200 Nachzuchten zu durchbrechen sein!
Das Damara-Zebra ist eine Unterart des in Afrika weit verbreiteten
Steppenzebras, wobei sich die Unterarten in der Intensität ihres
Streifenmusters unterscheiden. So sind bei den in Namibia und im
Südwesten Afrikas beheimateten Damara-Zebras die Beine nur schwach
gestreift, wobei die Streifen niemals bis zu den Hufen reichen. Zudem
finden sich zwischen den braunschwarzen Hauptstreifen des Körpers
hellere, so genannte Schattenstreifen, die den Unterarten im östlichen
Afrika fehlen.
Muskelbepackt und dem Ideal entsprechend steht nun der neue Zuchthengst
im Stall. Und wenn man sich ein einziges Mal einem Anthropomorphismus
hingeben darf, dann konnte man in den Augen der Zebra-Damenwelt schon
lesen, dass die 11 Stuten von Beginn an wussten, welchen „tollen Hengst“
sie im wahrsten Sinne des Wortes bekommen.
Als die nunmehr 12 schwarz-weiß-Gestreiften zum ersten Mal auf der
weitläufigen Afrika-Savanne des Zoo Duisburg aufeinandertrafen, stellte
sich der Hengst den herausfordernden Tritten und Bissen der ranghöchsten
Stuten mit Bravour, galt es doch herauszufinden, ob der Neue „was
taugt“. Und er tut es, denn die ersten Stuten sind schon gedeckt worden
und die fehlenden buhlen um seine Gunst!
Bedenken hatten die Pfleger noch, als die letzte Stufe der Eingewöhnung
eingeläutet und die beiden betagten Nashörner dazugesellt wurden, die in
jungen Jahren aus Zebrasicht durchaus mit Vorsicht zu genießen waren.
Wer nicht beiseite ging, wurde mit einem Kampfgewicht von 2 Tonnen aus
dem Weg geräumt. Clever ist der neue Hengst auch noch, denn er geht
ihnen in gebührendem Abstand aus dem Weg! |
Nikolaus im Zoo: Traumrolle
für Rentier GEORGE |
Nikolaus im Zoo: Traumrolle für Rentier
GEORGE
DUISBURG, 4. Dezember 2008 - Pfleger Martin Albertz und „sein“ Rentier
GEORGE sind ein Herz und eine Seele: die beiden gehen seit Jahren Gassi
durch den Zoo Duisburg und GEORGE hat dabei seinen großen Spaß.
Überrascht und fasziniert zugleich blicken die Zoobesucher drein, wenn
der bullige Mann sich auf seinen Drahtesel geschwungen hat und mal
wieder mit seinem tierischen Kumpel - an der langen Leine - die Wege
entlang düst.
Da GEORGE unter Menschen cool bleibt, hat sich das Mensch-Tier-Gespann
zu Nikolaus in den letzten Jahren etwas Besonderes überlegt. In unserer
Fantasie werden Rentiere seit 200 Jahren vor den Schlitten des
amerikanischen „Santa Claus“ gespannt. An ihre weihnachtliche Rolle
gelangten die Rentiere durch das Werk eines Dichters; ob’s Henry
Livingston oder Clement Clark Moore war, darüber streiten sich die
Gelehrten.
Martin Albertz und GEORGE wird das egal sein. Vielmehr haben die beiden
viel Zeit für das Training aufgewendet, um den Besuchern des Zoo
Duisburg vorweihnachtliche Freuden zu bescheren: GEORGE ließ sich
tatsächlich einen Schlitten anspannen. Was für ein Anblick, wenn Groß
und Klein am Nikolaustag den Zoo besuchen und derart willkommen geheißen
werden! Für die Naschkätzchen ist auch vorgesorgt, denn natürlich passen
auf so einen Schlitten haufenweise Süßigkeiten. Wenn das nicht
ausreichen sollte, findet sich Naschwerk sicher noch in den
Satteltaschen auf GEORGEs Rücken.
Tierisches Erlebnis im Großstadtdschungel
Die meistbesuchte Freizeiteinrichtung der Stadt und das größte
Einkaufscenter Duisburgs gehen gemeinsame Wege
Gemäß der Welt-Zoo-Naturschutzstrategie bemühen sich moderne Zoos nicht
nur um die Zucht bedrohter Tierarten und um wissenschaftliche Forschung,
sondern stellen zudem eine wichtige Stätte der Erholung und der Bildung
für die Bevölkerung dar. Dass dieser Bildungsauftrag nicht immer im Zoo
stattfinden muss, beweist ab dem 06.12.2008, der Zoo Duisburg. Eigens
hierfür wurde ein Messestand gebaut der fortan jeden Samstag im Forum,
der neuen Einkaufs- und Erlebniswelt im Herzen Duisburgs zu sehen sein
wird. Dank der Tierfotografin Claudia Kuster ist dieser
Informationsstand reich bebildert und bietet neben Infor-mationen zu den
vier Kernaufgaben des Zoos auch eine Mal- und Bastelecke für Kinder.
Duisburger Tierpersönlichkeiten entführen darüber hinaus die kleinen
Besucher in ihre Welt und lassen sie ihre Sinne erforschen. Wie
verständigen sich Delfine unter Wasser? Warum ist einem Kleinen Panda
nicht kalt? Wie riecht Eukalyptus? Warum findet ein Flussdelfin im
trüben Fluss seine Nahrung?
Für die vielen Fragen der kleinen aber auch großen Besucher steht
fachkundiges Zoopersonal zur Verfügung. Diese informieren ebenfalls über
die mitgebrachten Terrarien und sorgen für ein einmaliges Tiererlebnis.
Lassen Sie sich überraschen! |
Ältester Wombat der Welt im
Zoo Duisburg tot |
DUISBURG, 3. Dezember 2008 -Wombat EMMA war eins dieser Charaktertiere
im Zoo Duisburg, das sich nicht nur über die tägliche ZDF-Doku-Reihe
„Ruhrpottschnauzen“ einen festen Platz in den Herzen der Zuschauer
sichern konnte, sondern auch bei den Zoomitarbeitern Sonderstatus
genoss.
Schließlich war sie mit ihren 34 Jahren nicht nur einer der ältesten
tierischen Zoo-Bewohner, sondern trug darüber hinaus den Titel „ältester
Nacktnasenwombat der Welt“! So sehr die Zoologen auch nachforschten,
einen derart betagten Vertreter dieser australischen Plumpbeutler
konnten sie nirgends ausfindig machen!
Die gedrungen gebauten Beuteltiere mit ihren kurzen kräftigen Beinen,
dem riesig-breiten Kopf und einem Stummelschwanz waren schon immer eine
zoologische Spezialität des Zoo Duisburg, dem die Nachzucht als einem
der ganz wenigen Zoos weltweit schon gelang. So hält der Zoo Duisburg
auch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm inne und managt die
Population der wenigen Tiere in den Zoos von Planckendael/Belgien,
Hannover und eben Duisburg.
EMMA kam 1999 aus dem Zoo Hannover an den Kaiserberg und galt damals
schon als Oma. Im Zoo Duisburg lebte sie fortwährend mit ihrem nicht
einmal halb so alten Partner ROLF zusammen, der sich an die leicht
biestige Grande Dame erst gewöhnen musste. Auch wenn sie ihm gegenüber
immer dominant blieb, wurden die beiden schnell ein Herz und eine Seele.
Die Lust auf Sex hat sie im Alter nicht verloren, da war sie um den
weitaus jüngeren Partner sichtlich froh! Den Tag hat sie in guter
Wombat-Manier gerne verpennt und sich lieber nachts herumgetrieben. Auch
den Pflegern gegenüber wurde sie in den letzten Jahren immer
zutraulicher und konnte mit ihrem Lieblingsfutter, dem Zuckermais, mehr
und mehr „bestochen“ werden. Zuletzt setzte ihr aber das hohe Alter
merklich zu: sie war teilweise blind und fraß schlecht. Am vergangenen
Freitag entschlief sie.
Um ROLF brauchen sich die Pfleger keine Gedanken zu machen. Einerseits
kann er sich weiterhin paaren, und zwar mit der fast gleichaltrigen
ROXY. Andererseits liebt er es, von den Pflegern auf den Schoß gehoben
und gekrault zu werden. Der berühmt-berüchtigte „Killer-Wombat“ BONEY,
in Fankreisen dank der „Ruhrpottschnauzen“ Kultstatus genießend,
komplettiert die Wombat-Gruppe im Zoo Duisburg. Alle Hoffnungen auf
Nachwuchs ruhen nun auf diesem „Dreier“! |
Dinosaurier – Faszinierende
Geschöpfe! Kurzseminar über Dinosaurier und Echsen |
DUISBURG, 27. November 2008 -Zu einem
Kurzseminar über Dinosaurier und Echsen lädt Peter ALLENSCHLÄGER –
Kinder-aktionist und Naturschutzbeauftragter des Zoos – an den
Kaiserberg.
Seit jeher sind Groß und vor allem Klein von den urzeitlichen Geschöpfen
angetan. Beim Gedan-ken an tonnenschwere Dinosaurier geht unsere
Phantasie mit uns durch: dass sie gelebt haben, bestreitet heutzutage
niemand mehr. Wie sie gelebt haben, wird dagegen heftig diskutiert. Und
keine Frage beschäftigt uns mehr als diese: wie sahen sie aus? Ob sogar
die Bibel etwas zu den Dinosauriern sagt oder ob es Begegnungen zwischen
ihnen und Menschen gegeben hat, darauf weiß Peter Allenschläger Antwort.
Außerdem besteht die einmalige Gelegenheit, ein Holz-Dinoskelett zu
basteln (solange der Vorrat reicht!).
Das Seminar ist kostenlos, lediglich der Zooeintritt muss gezahlt
werden.
Termin: Samstag, der 29. November 2008, in der Zeit von 13.00 – 16.00
Uhr.
Ort: am Wasserpavillon des Chinesischen Gartens im Ostteil des Zoos.
Damit nicht genug! Der Advent steht vor der Tür. Und um ihn für die
Besucher auch in den Zoo zu bringen, veranstaltet Peter Allenschläger
ein
Weihnachtliches Origami-Papierfalten
jeweils am
1. Advent, 30. November 2008
2. Advent, 07. Dezember 2008
3. Advent, 14. Dezember 2008
in der Zeit von 13.00 – 15.30 Uhr
am Wasserpavillon des Chinesischen Gartens im Ostteil des Zoos. |
Trauer im Zoo:
Orang-Utan-Jungtier CILI verstorben |
DUISBURG, 24. November 2008 - Der Zoo
Duisburg muss den schmerzlichen Verlust von CILI, dem knapp 2jährigen
Sumatra Orang-Utan-Nachwuchs, vermelden. CILI kam Anfang 2007 auf die
Welt, als Tochter des greisenhaften, fast 50jährigen Vaters SIAM, der
aber offensichtlich immer noch zeugungsfähig ist. Die erfahrene Mutter
ANETTE kümmerte sich wie auch bei ihren vorherigen Jungtieren liebevoll
um ihren Nachwuchs. Die 9jährige JAMBI – ältere Tochter von ANETTE – sah
ihre kleine Schwester in der Gruppe aufwachsen und spielte fleißig mit
ihr.
Am Freitagvormittag schlugen die Pfleger sofort Alarm, als sie
Atemstörungen bei CILI ausmachten. Fieber wurde gemessen, eine erhöhte
Temperatur konnte aber nicht nachgewiesen werden. Die Tierärzteschaft
verordnete Medikamente und beobachtete CILI durchgehend. Am Nachmittag
verschlechterte sich ihr Zustand schlagartig und sie starb, ohne dass
geholfen werden konnte.
Eine Obduktion wurde umgehend durchgeführt. Die ersten Befunde zeigen
deutlich zu klein ausgebildete Lungenflügel, was auf eine chronische
Lungenfunktionsstörung schließen lässt. Weitere Untersuchungen sollen
diesbezüglich Gewissheit geben.
Die Orang-Gruppe wird von den vertrauten Pflegern derzeit intensiv
umsorgt und beschäftigt, allen voran Mutter ANETTE. Dadurch wird sie den
Verlust hoffentlich schneller überwinden können.
ANETTE, JAMBI und SIAM lassen keine Krankheitszeichen erkennen. Auch im
Nachbargehege, bei den Borneo Orang-Utans, erfreuen sich alle Tiere
bester Gesundheit. Hier wächst das fast gleich alte Jungtier MANGGALI
weiterhin unbekümmert heran.
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Die Landschildkröten ziehen
sich zurück |
DUISBURG, 20. November 2008 - „Nanu, wo
sind denn die ganzen Landschildkröten?“ werden sich die Zoobesucher in
letzter Zeit gefragt haben. „Die haben doch eigentlich eine große,
wunderschön natürlich gestaltete Freianlage?“
Die meisten der rund 50 Vierzehen-, Breitrand- sowie Griechischen und
Maurischen Landschildkröten haben sich zur Ruhe gesetzt, nämlich zur
Winter-Ruhe. Dies ist ein für viele Reptilien völlig normaler, ja
lebensnotwendiger physiologischer Vorgang, der zum Jahresrhythmus dieser
Tiere gehört. Wenn es im Herbst draußen kälter wird, reduzieren die
Landschildkröten kontinuierlich ihre Nahrungsaufnahme bis sie eines
Tages überhaupt nichts mehr fressen. Gleichzeitig entleeren sie ihren
Darm. Geschähe das nicht vollständig, würden Fäulnisprozesse später
schwere Darmentzündungen hervorrufen.
Im Idealfall suchen sich die Schildkröten geeignete Plätze auf der
Freianlage, um sich letztlich tief in das Erdreich einzugraben und die
Winterruhe zu beginnen. Mittlerweile wissen wir, dass die Winterruhe die
Aufrechterhaltung der physiologischen Schilddrüsenfunktion unterstützt
und dazu beiträgt, dass die Tiere auch ihr hohes Alter erreichen.
Weiterhin stimuliert die Winterruhe die sexuelle Aktivität der Männchen
und synchronisiert die Eianbildung der Weibchen. Das Ausbleiben einer
Winterruhe bedingt oft genug geringe Nachzuchterfolge.
Wird es zu kalt und sollten sich einige Exemplare von selbst nicht
eingegraben haben, hilft der Pfleger mit. Der Freianlage im Zoo Duisburg
ist dafür ein abgeschlossener Überwinterungsraum angegliedert. Die
Schildkröten werden in ein tiefes Substrat aus Laub, (Torf)Moos und
Gartenerde gebettet, dessen Luftfeuchte elektronisch kontrolliert wird.
Per Kühlaggregat und Heizlüfter wird die Temperatur im Bereich von
wenigen Grad über dem Gefrierpunkt gehalten, wobei der überraschende
Einsatz eines Kühlaggregates daher rührt, dass die Winter immer wärmer
werden!
Werden die Schildkröten im Frühjahr wieder munter, hat das Zoopersonal
alle Hände voll zu tun. Da wird gewogen, um den Gewichtsverlust
beurteilen zu können. Gebadet, damit die Schildkröten trinken. Der
Tierarzt kontrolliert den allgemeinen Gesundheitszustand. Und
schließlich sorgen die Pfleger mit reich gedecktem Tisch dafür, dass die
urtümlichen Reptilien wieder ans Fressen gebracht werden.
Nur für die ganz Kleinen, die der Zoo Duisburg in diesem Jahr
nachgezogen hat, sowie für nicht ganz so fitte Tiere bleibt es den
ganzen Winter über wohlig warm. Denn sie werden teils hinter den
Kulissen, teils bei den Seychellen-Riesenschildkröten überwintert. So
ganz verschwunden sind die Landschildkröten für den Besucher während der
kalten Jahreszeit damit nicht. |
Rotschenkel: neue Tierart
im Zoo Duisburg |
DUISBURG, 6. November 2008 - Die frei
begehbaren Vogelvolieren der Fasanerie im Zoo Duisburg erfreuen sich bei
den Besuchern immer großer Beliebtheit, denn selten ist der Kontakt zu
Zootieren derart direkt. Wer ruhig und besonnen auf den Wegen bleibt,
dem huscht schon mal der eine oder andere Vogel durch die Beine hindurch
oder fliegt einem im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren.
Mit vier Rotschenkeln aus dem NaturZoo Rheine gesellen sich seit kurzem
nicht nur weitere Gehegegenossen zu den Austernfischern und Großen
Brachvögeln in der speziell als Watvogelanlage gestalteten Voliere. Die
Rotschenkel stellen darüber hinaus auch eine Art dar, die im Zoo
Duisburg bislang noch nicht gepflegt wurde.
Rotschenkel sind die häufigsten einheimischen Wasserläufer. Der schlanke
Schnepfenvogel mit den orangeroten Beinen (namensgebend!) wird etwa 30
cm groß und selten schwerer als zwei Tafeln Schokolade. Männchen und
Weibchen lassen sich allein am Federkleid kaum unterscheiden.
Der Rotschenkel lebt an Küsten und flachen Gewässern wie Mooren, Tümpeln
und Feuchtwiesen in fast ganz Europa. In Deutschland trifft man ihn als
häufigen Brutvogel an der Küste an, außerhalb der Brutzeit kann man ihn
in größeren Ansammlungen vor allem im Bereich des Wattenmeers
beobachten. In Deutschland wird der Bestand auf lediglich 10.000
Brutpaare geschätzt, was leider einen Eintrag in die Rote Liste mit sich
brachte.
Im Zoo Duisburg finden sich die vier Rotschenkel in guter und
einträchtiger Gesellschaft zu Austernfischern und Großen Brachvögeln
wieder und bewohnen nun eine entsprechend gestaltete Anlage: ein
Bachlauf schlängelt sich durch das Gehege, der die Möglichkeit zum Bad
genauso mit sich bringt als auch, um dort nach Nahrung zu stochern.
Schon von weitem blitzen viele Kubikmeter feinster Silbersand, der die
sensiblen Vogelfüße weich bettet. Bleiben noch Bäumchen, Sträucher und
Gräser, die die Gärtner ausgesucht und als Aufbaum- oder
Rückzugsmöglichkeiten angepflanzt haben. Wer in Zukunft ein „tjüt“ mit
leicht jodelndem Charakter vernimmt, der weiß jetzt: es sind die
Rotschenkel! |
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