Duisburg, 31. Juli 2010 -
Im Internet wurde über "facebook" zu einem, privat initiierten,
Trauermarsch aufgerufen und viele folgten diesem Ruf.
Bereits um 15:45 Uhr, Abmarsch war um 16:15
Uhr, machte der Bahnhofsvorplatz einen gut gefüllten Eindruck.
Während die Spitze bereits die Tonhallenstraße passiert hatte,
wartete der mittlere Teil noch an der Mercatorstraße.
Menschen, die sich auf dem Bürgersteig den Marsch anschauten,
schlossen sich an.
Der Trauermarsch war eine würdige Ehrung der Opfer der
Loveparade-Tragödie - diszipliniert und schweigend.
Abschnittweise wurden Transparente mit den Ländernamen der Toten
präsentiert.
In der "Bönninger Acht" versammelte sich der Zug von, ehrlich
geschätzten, 5.000 Menschen.
Es wurde der Opfer gedacht und ein "Vater unser" gebetet.
21 schwarze, 509 weiße, auch rote Herz-Luftballons erhoben sich zum
Abschluss des Trauermarsches in die Luft
Danach ging es in einzelnen 100er-Gruppen in den "Tunnel". Die
Polizei hatte Absperrgitter aufgestellt, die die Straße in einen
Eingang und einen Ausgang teilte - lernfähig.
Die Menschen warteten geduldig und ruhig, bis die Polizei den Weg
jeweils frei gab. Aufgrund des disziplinierten Auftretens wurden
dann doch weitaus größere Gruppen in den Tunnel gelassen.
Der Tunnel hat sich längst in einer große Gedenkstätte verwandelt.
Viele Duisburger haben sich ihren Frust über die Ereignisse seit der
Katastrophe von der Seele geschrieben und im Tunnel platziert.
Seit der Öffnung des Tunnels für die Bürger sind gerade einmal fünf
Tage vergangen, doch der Tunnel sieht aus, als hätte jeder
Duisburger Bürger/in mindestens eine Kerze für die Opfer
aufgestellt.
Es war ein würdiger Abschied der Duisburger von den Opfern des
"Duisburger elften Septembers"! Die Stadtspitze kann von "ihren"
Bürger/n/innen noch sehr viel lernen!
Jochem Knörzer
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