Adler Mannheim - Füchse Duisburg 5:2 (0:1 2:1 3:0)
Mannheim/Duisburg, 23. September 2005 - Wieder einmal hielten die Füchse gegen ein Spitzenteam der DEL zumindest 40 Minuten lang hervorragend mit. Wer bei einem Meisterschaftsanwärter so lange mit dezimiertem Kader Flagge zeigt, um den muss man sich keine allzu großen Sorgen machen. Was fehlt sind im Moment nur weitere Zähler zum Selbstvertrauen. Vielleicht gelingt das ja im Derby gegen die Metro Stars am Sonntag.

Füchse-Goalie Patrick Koslow: "Es hätte auch andersrum ausgehen können. Die
Mannheimer haben halt zum Schluss cleverer gespielt als wir."


Mannheims Co-Trainer Jackson Penney stand nach Ende der Begegnung zwischen seinen Adlern und den Duisburger Füchsen im Kabinenbereich und konstatierte: "Die Jungs haben gekämpft." Schön war es nicht immer, was auf dem Eis ablief, aber es war spannend und die Fans waren zufrieden mit ihrer Mannschaft, die nach Spielende auch noch die Humba machen musste. 5:2 gewannen die Mannheimer, das letzte Tor ging ins leere Gehäuse.

"Danke Franky für fünf Jahre 120% Einsatz" stand auf einem Plakat im Stehplatzbereich. Es galt Frank Groleau, der sich jahrelang weit über Gebühr für die Adler eingesetzt hatte. Ein Spieler mit Vorbildfunktion und das haben die Fans nicht vergessen. Groleau nach Ende der Begegnung: "Ich habe mich unwahrscheinlich über dieses Plakat gefreut und hätte mich gerne bedankt, aber das wäre während des Spiels vermutlich nicht so gut gekommen."
In Duisburg fühlt sich der sympathische Frankokanadier wohl, gibt jetzt sein Bestes für die Füchse und freut sich, dass die Chemie in der Mannschaft stimmt.
Ein weiterer Gast aus guten alten Tagen inspizierte genau diese Duisburger Mannschaft ganz genau: Lance Nethery, der Mannheimer Meistermacher, spionierte ein wenig für seinen neuen Arbeitgeber Düsseldorf. Und freute sich zwar über die prächtige Arena, merkte aber gleichzeitig an, dass viel Persönliches in einer so perfekten Halle verloren ginge. Viele denken noch
mit einer gewissen Wehmut an den alten Friedrichspark, auch wenn sie den Komfort im neuen Gebäude durchaus zu schätzen wissen.
Dann gab es drei Drittel Eishockey, die sicherlich nicht immer Spitzensport zeigten, die aber durchaus spannend waren. Mit ihrem Team waren die Fans zufrieden, keineswegs aber mit den Schiedsrichtern, die tatsächlich bisweilen äußerst unsicher waren und auch nach Spielende noch im Regelbuch blätterten, wie von Mannheime Seite zu erfahren war. So monierte Adler-Trainer Stephane Richer zwei Entscheidungen. Da sei in einem Falle der Puck raus geschossen worden, damit werde normalerweise das Spiel unterbrochen. In diesem Falle sei das nicht geschehen, es habe ein Tor gegeben, "so was kann durchaus ein Spiel entscheiden."

Im zweiten Fall sei Steve Kelly auf Patrick Koslow im Tor der Füchse zugelaufen und mit ihm zusammengestoßen. Die Strafe habe dann nicht der Schiedsrichter verhängt, sondern der Linesman, und der dürfe das eigentlich gar nicht. Koslow  hatte die Situation übrigens anders erlebt: "Steve Kelly hat mich umgefahren." Nach Spielende kühlte er seine schmerzende Leiste mit Eis. Ansonsten zeigte sich der Goalie aber trotz der Niederlage einigermaßen
zufrieden mit dem Spiel: "Es hätte auch andersrum ausgehen können. Die Mannheimer haben halt zum Schluss cleverer gespielt als wir."
Das erste Tor hatten übrigens Magnussen für die Füchse geschossen, Frankie Groleau war der Passgeber gewesen. Vorangegangen war ein zerbrochener Stock von Bohonos. Der nahm den Schläger von Ullmann, der nun ein wenig hilflos herumkurvte vor dem eigenen Tor. Auf jeden Fall ergab sich aus dieser Situation ein Tor für die Gegner.
Nach 18 Minuten Jubel auf Mannheimer Seite, aber der Puck war nicht drin gewesen. Im zweiten Drittel gingen die Füchse keck zur Sache und brachten die Adler bisweilen arg ins Schwitzen. Erlösung bei den meisten der rund 8000 Zuschauer, als Jeff Shantz für die Hausherren traf. Brule brachte Duisburg in der 29. Minute wieder in Führung. Ratchuk glich in der 37.
Minute aus. Das dritte Drittel wurde so richtig packend. Edgerton schoss zum 3:2 ein. Die Stimmung wurde durch die verschiedenen Schiedsrichterentscheidungen  zusätzlich angeheizt. In der 56. Minute schoss Arendt das 4:2, doch die Duisburger gaben nie auf, sie kämpften mit
Leib und Seele. Nahmen dann auch Koslow heraus. Die Mannheimer trafen das leere Tor ein paar Mal nicht, Erst Carter versenkte die Scheibe im empty net, 15 Sekunden vor Schluss der Partie.
Frederic Chabot: "Manchmal, wenn man jemanden spielt, der weiter unter einem in der Tabelle steht, tut man sich schwer. Aber wir haben alle gearbeitet. Das sind drei
wirklich wichtige Punkte für uns."


Tore:
0:1 (15:34) Magnussen (Groleau, Kienass) 5-4 PP
1:1 (26:27) Shantz (Dykhuis, Tripp)
1:2 (28:40) Brulè (Darche) 5-3 PP
2:2 (36:38) Ratchuk (Tripp, Edgerton)
3:2 (49:26) Edgerton (Ratchuk) 4-5 SH
4:2 (55:14) Dykhuis (Arendt, Carter) 5-4 PP

5:2 (59:46) Ullmann (Carter) 5-6 ENG