Duisburg, 5. Oktober 2014 - ‚Ober-Fuchs‘
Ralf Pape hatte in privater Runde schon frühzeitig den
Rückzug ‚aus dem Fuchsbau‘ angekündigt. Bereits im Januar
2014 übernahm die Kenston GmbH die Gesamtvermarktung der
‚Oberliga-Füchse‘, von daher war es nur eine Frage des
Zeitpunktes, wann Pape aus- und Kenston einsteigt.
Pünktlich zur neuen Saison
übernahm die Kenston Sport GmbH der Kenston
Unternehmensgruppe auch die Oberliga-Mannschaft des EVD und
setzte, neben Sebastian Uckermann, Leiter der
Unternehmensgruppe, auch den bisherigen Sportdirektor der
Füchse, Matthias Roos, als Geschäftsführer der Kenston Sport
GmbH ein.
Mit den in den Mittelpunkt gestellten Aufgabenfeldern wie
Sponsorenbindung und –gewinnung, sowie Generierung größerer
medialer Präsenz tut sich Kenston allerdings aus meiner
Sicht eher schwer. Einem in Duisburg im Innenhafen
ansässigen, deutschlandweit tätigen Unternehmen, das in den
letzten zwei bis drei Jahren per Bandenwerbung den EVD
unterstützt hatte, wurde, nach Bekunden eines Mitarbeiters,
schlicht, ohne ein persönliches Vorstellen, Ansprechen oder
wenigsten einem Telefongespräch, eine Rechnung zugesandt.
Der persönliche Kontakt, den ein Bülent Aksen erfolgreich
pflegte, der für so manchen, auch potenziellen, Sponsor ein
Aushängeschild der Füchse geworden war, fehlte jetzt
restlos. Der Vertriebsleiter der Duisburger Niederlassung
fühlte sich „überfahren“, wandte sich per E-Mail an Kenston
und erhielt, nach eigenem Bekunden, immerhin einen Rückruf,
der mit dem ausgesprochenen ‚Kenston-Fazit‘ schloss:
„Dann haben wir jetzt eben einen Sponsor weniger.“
Solange man noch einen Ralf Pape hat, kann ‚man‘ sich
das ja leisten. Und wie sieht es, sagen wir, 2016 aus?
Mit der Erfüllung von Verträgen aus der erfolgreichen
‚Bülent-Aksen-Zeit‘ nimmt es Kenston in bekanntem Fall auch
nicht so genau. Bandenwerbungen, u. a. in direktem
Zusammenhang mit dem obigen Sponsorenvergraulen, die erst
kurz vor Weihnachten 2013 realisiert wurden, wurden jetzt,
gute vier Monate vor Ablauf des Jahres, der obligatorischen
12 Monate, entfernt. Ein Schelm, der sich Böses dabei
denkt.
Auch die Aufgabenerfüllung einer größeren
medialen Präsenz könnte sich schwierig gestalten. In
Duisburg sind WAZ und NRZ schon lange zusammengerückt, auch
‚Reviersport‘ gehört mittlerweile zu diesem Paket und seit
dem Sommer wird auch die Düsseldorf lastige Rheinische Post
durch dieses ‚Medienpaket‘ bedient. Für die ‚große‘,
überregionale Zeitung mit den vier Buchstaben dürfte erst
die DEL ein Anreiz sein. Größere mediale Präsenz
gestaltet sich bei diesem ‚Duisburger Einheitsbrei‘ da wohl
eher schwierig.
Insbesondere, wenn man so
eigenständige Online-Zeitungen wie die BZ-Duisburg, die in
den letzten Jahren immer wieder live, nicht nur von den
Heim-, sondern auch von den Auswärtsspielen berichtet hat,
mit einem ‚persönlichen Info-Bann‘ belegt. BZ-Redakteur
Harald Jeschke, seit Jahrzehnten auf Eishockey
spezialisiert, hatte ein Gespräch, das sich thematisch in
einer Schleife befand, zwar einseitig, nach eigenem
Empfinden aber doch recht höflich mit der weiteren Kenston
Sport GmbH-Geschäftsführerin Frau Barbara Oeking beendet.
Anscheinend traf dieses entweder ihr zartes Gemüt oder aber
ihr Ego, zumindest folgte ein erboster Anruf von Kenston-Leiter
Sebastian Uckermann bei Harald Jeschke und in einem weiteren
Telefongespräch mit EVD-Sportdirektor Matthias Roos erfuhr
der BZ-Redakteur, dass er keine Informationen mehr erhält!
Da die EVD-Seiten der BZ-Duisburg von Harald Jeschke
getragen werden, liegen diese aktuell still. Auch, weil
er anscheinend auch aus dem EVD-Kenston-Presseverteiler
entfernt wurde.
Wenn die aktuellen Meldungen, die
Hintergrundinformationen, gerade durch Matthias Roos bei den
Auswärtsspielen, fehlen, macht es auch für mich wenig Sinn,
von den Ligaspielen zu berichten.
Vermissen werde
ich, wahrscheinlich nicht nur ich, die schönen Bilder von
unserem Fotografen, passend zum Spielbericht.
Nun
gut, neben Fußball der
1. und
3. Bundesliga, der
Amateurligen, gibt es in Duisburg erfolgreiche
Wasserballer,
Fechter, Streetdancer, dazu Hockey,
Rollhockey und, mit der ‚Ksg
Montan Holten-Duisburg‘, auch einen
Bundesliga-Kegelverein!
Ein Sportverein ist für die
Fans immer eine Herzensangelegenheit, fast immer auch für
die Verantwortlichen. Da scheint eine Unternehmensgruppe ein
echtes Defizit zu haben.
Ob es der ‚Anfang
vom Ende‘ ist, wird sich im Laufe der Zeit zeigen,
Chancen hat man aber schon am Anfang liegen lassen.
Diesen Kommentar hatte ich der Kenston
GmbH vorab zur Verfügung gestellt, um die Möglichkeit einer
Stellungnahme einzuräumen.
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