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Archiv Dezember 2012
 

Für den FCR gab es schon bessere Jahre als 2012
Jochem Knörzer

Duisburg, 31. Dezember 2012 - Die Löwinnen vom FCR 2001 Duisburg verloren das Rennen um die Teilnahme an der Champions-League klar, belegten in der letzten Saison abgeschlagen den vierten Platz und mussten, nach den Abgängen von den Nationalspielerinnen und Abwendung der Insolvenz zwangsweise auf die Jugend setzen. Aktuell wehrt sich der FCR erfolgreich gegen die Abstiegsränge und hält den Anschluss an das Mittelfeld.

 

Ketelaer geht zum Jahreswechsel

Marco Ketelaer hat aus persönlichen Gründen um Vertragsauflösung gebeten
Duisburg, 17. Dezember 2012 - Der FCR 2001 Duisburg und sein Cheftrainer Marco Ketelaer haben den noch bis zum 30.06.2013 laufenden Anstellungsvertrag zum 31.12. 2012 aufgelöst. Wie der Frauen-Bundesligist und der 42jährige Fußballtrainer heute in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gaben, erfolgte die Auflösung in beiderseitigem Einvernehmen. Der Trainer gab persönliche Gründe für die Auflösung an und möchte dem Verein entgegenkommen, um so Planungssicherheit im Trainerbereich zu ermöglichen.
Ketelaer kam in der Saison 2009/2010 zu den Löwinnen als Co-Trainer von Martina Voss-Tecklenburg; nach deren Entlassung im Februar 2011 übernahm der Mönchengladbacher den Trainer-Chefposten beim FCR 2001. Zur Saisonhalbzeit 2012/13 gibt Ketelaer nun aus privaten Erwägungen diesen Posten auf, nicht ohne den Löwinnen weiterhin Erfolg zu wünschen: „Ich habe hier sehr schöne Jahre erlebt und viele Erfolge mit den Löwinnen gefeiert. Ich wünsche der Mannschaft und dem gesamten Verein trotz der aktuell etwas schwierigeren Zeiten eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte und eine positive Zukunft. Schließlich ist der FCR 2001 weiterhin ein Vorzeigeverein im deutschen Frauenfußball.“
FCR-Vorsitzender Thomas Hückels bedankt sich bei dem verdienten Coach für die geleistete Arbeit: „Wir haben mit ‚Kette‘ mehr als drei Jahre sehr positiv zusammengearbeitet. Deshalb akzeptieren wir selbstverständlich seinen Wunsch auf Vertragsauflösung und wünschen ihm persönlich und beruflich weiterhin viel Erfolg.“
Die verantwortlichen Gremien des FCR 2001 werden ab sofort mit Hochdruck daran arbeiten, um zum Trainingsauftakt im neuen Jahr eine neue Cheftrainerin bzw. einen Cheftrainer zu präsentieren.

 

Derby fällt erneut aus

Duisburg, 15. Dezember 2012 - Wegen Unbespielbarkeit des Rasens ist das verschobene Derby in Essen erneut abgesagt worden. Ein Nachholtermine steht noch nicht fest.

 

Heute Absage! Derby erst am 16. Dezember um 14 Uhr
Leistung belohnen, Chancen nutzen und im Derby gewinnen

Duisburg, 6. Dezember 2012 - Nur magere drei Siege und kein einziger Auswärts-Dreier, dazu die historische 1-8-Klatsche im Pokal gegen Wolfsburg: Diese Saison ist für den FCR 2001 Duisburg bisher wahrlich alles andere als zufriedenstellend verlaufen. Und so ist man bei den Löwinnen eigentlich sogar froh, dass es vor der Winterpause noch ein Spiel gibt. Trainerin Petra Hauser fordert mit deutlichen Worten eine Reaktion der Mannschaft: „Es ist einfach nicht zu verstehen, dass wir immer wieder unsere Chancen nicht nutzen, uns nicht für unsere Leistungen belohnen. Warum – wie in Jena – trotz gutem Beginn plötzlich das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten verloren geht, ist mir unbegreiflich, auch die Mannschaft ist relativ ratlos. Ich verlange jetzt in Essen einen versöhnlichen Jahresabschluss, dafür muss das Team aber auch bereit sein, seine Leistung endlich einmal über 90 Minuten abzurufen.“
Im nagelneuen „Stadion Essen“ an der Hafenstraße, Anstoß Sonntag, 9.12., 14 Uhr, erwartet den FCR 2001 allerdings mit der SGS Essen ein Gastgeber, der eine sehr ordentliche erste Saisonhälfte abgeliefert hat, mit 15 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz liegt und zu Hause erst einmal verloren hat – das allerdings ausgerechnet am vergangenen Wochenende gegen den starken SC Freiburg.
Hauser könnte sich vorstellen, dass diese Niederlage Nachwirkung zeigtl: „Wenn eine Serie reißt, beschäftigt so ein negatives Erlebnis ein Team natürlich über den Tag hinaus. Außerdem hat Essen sicher noch nicht die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen, als wir eine unserer besten Saisonleistungen gezeigt haben.“
Und genau darauf setzt Hauser auch am Sonntag: „Ich merke in dieser Woche an den Reaktionen der Spielerinnen, dass sie sich rehabilitieren wollen und ein Lokalderby will sowieso niemand verlieren.“
Die Aktion ‚erster Saison-Auswärtssieg‘ gehen die Löwinnen mit demselben Kader an wie zuletzt – mit einer Ausnahme: Dolores Silva ist mit der portugiesischen Nationalmannschaft unterwegs, da trifft allerdings auch auf die Essenerin da Silva Costa zu. Diese Abstellung darf aber selbstverständlich nicht als Entschuldigung für ein eventuell erneut enttäuschendes Resultat herhalten, da lässt ‚Pepe‘ Hauser erst überhaupt keine Diskussion aufkommen: „Unser Kader ist stark genug, um dieses Spiel zu gewinnen, nur das kann Sonntag die Zielrichtung sein.“
Dabei denkt die Trainerin auch an die tabellarische Situation, an die treuen Fans, die in dieser Saison auf eine harte Probe gestellt werden – und ganz zuletzt auch ein wenig an sich selbst: „Dieses Spiel ist mein letztes als verantwortlicher Coach dieser Mannschaft, da setze ich ein klein wenig auch darauf, dass die Truppe alles gibt, um mir einen versöhnlichen Abschied zu ermöglichen.“

 

Engagierte Debatten in schwierigen Zeiten  
Gutbesuchte Hauptversammlung beim FCR 2001 – Aufsichtsräte gewählt

Duisburg, 4. Dezember 2012 - Die Spielzeit eins ohne deutsche Nationalspielerinnen ist beim FCR 2001 Duisburg von sportlichen und wirtschaftlichen Problemen geprägt. Nur logisch, dass diese Themen auch die gut besuchte Jahreshauptversammlung am Montagabend bestimmten. Die für die sportlichen und wirtschaftlichen Bereiche zuständigen Vorstände zeigten in ihren Berichten offen die Situation auf. Klar wurde dabei, dass der drastisch verringerte Finanzrahmen auch den Handlungsrahmen zur Aquirierung und Weiterbeschäftigung von Spielerinnen bestimmt – und zwar in allen drei Seniorinnen-Mannschaften.
Sehr bedauert wurden von den Mitgliedern aber besonders die zahlreichen Abgänge im Jugendbereich, die u.a. zur Folge haben, dass die U17-Mannschaft wohl kaum die Bundesliga halten kann. Jugend-Vorstand Dieter Weber betonte in einer engagierten, teils leidenschaftlichen Rede, dass der FCR 2001 inzwischen beileibe nicht mehr allein auf dem Markt ist („Essen und Leverkusen bieten z.B. sehr gute Bedingungen“), räumte aber auch freimütig ein, dass „wir als FCR an Qualität verloren haben“.
Weber wies desweiteren darauf hin, dass Jugend-Geschäftsführerin Andrea Grimm und er erst kurz im Amt sind und versprach: „Wir sind jetzt nicht mehr ganz vorne, aber wir werden hart daran arbeiten, wieder nach oben zu kommen.“ Dafür brauche man allerdings auch mehr finanzielle Mittel – besonders, um „unsere qualifizierten Übungsleiter zu unterstützen“.
Besonders Knut Baak, der elder statesman der Löwinnen, und Aufsichtsratschef Ferdi Seidelt, dankten dem neuen Führungsduo der FCR-Jugend und baten die 57 anwesenden Mitglieder intensiv um Unterstützung. Seidelt hatte vorher in seinem Rechenschaftsbericht eingeräumt, dass es natürlich „für uns alle schwer zu akzeptieren ist, nach zehn Jahren an der deutschen Spitze nun bedingt durch die finanzielle Situation einen Neuanfang machen zu müssen. Ich kann aber allen Freunden und Mitgliedern versprechen, dass wir – egal in welchem Gremium und in welcher Funktion beim FCR 2001 – daran arbeiten, weiter attraktiven Mädchen- und Frauenfußball hier in Duisburg zu bieten.“
Der langanhaltende Beifall zeigte, wie sehr der langjährige FCR-Funktionär Seidelt die wunde Seele der Löwinnen-Familie getroffen hatte – erst recht, nachdem Finanzvorstand Dirk Broska eindringlich die angespannte Wirtschaftslage mit Zahlen unterfüttert und noch einmal den schwierigen, aber erfolgreichen Weg erläutert hatte, der nötig war, um im Sommer die Insolvenz zu verhindern.
Mehr als zwei Stunden diskutierten die Mitglieder lebhaft und auch kritisch die aktuell nicht einfache Situation, bewiesen aber in ihren Wortbeiträgen, wie sehr ihnen allen das Schicksal des Vereins und aller Löwinnen am Herzen liegt.

Vorsitzender Thomas Hückels fand in seinem Schluss-Statement die richtigen Worte: „Ich möchte mich bei allen Mitgliedern, Mitarbeitern, Unterstützern und ehrenamtlichen Helfern bedanken, die uns in diesen aufreibenden Zeiten unterstützen.“
Bei den einzigen Wahlen des Abends ging es um vier Positionen im Aufsichtsrat, wiedergewählt wurden Vorsitzender Seidelt sowie Johannes Gösling vom Vorstand des Premiumsponsors Stadtwerke, erneut in das Aufsichtsgremium gewählt wurde das FCR-Urgestein Dieter Oster und ganz neu dabei ist der Mitgründer des FCR 2001, Hans-Peter Agreiter.

 

Sieg gegen Bayern nicht veredelt
Islackers Treffer reichte nicht zum Punkt

Duisburg, 2. Dezember 2012 - Den Sieg gegen Bayern veredeln – das war die klare Aufgabe für die Löwinnen beim letzten Auswärtsspiel der Hinrunde, doch dieses Ziel wurde bei der 1:2 (0:1)-Niederlage leider verfehlt. Dabei kann man dem FCR 2001 Duisburg beileibe den Willen und das Engagement nicht absprechen: Bei trockenem Wetter, aber knackigem Frost hatten die Gäste eigentlich auch genügend Möglichkeiten, dieses Spiel zu gewinnen, doch es gelang halt nur ein Treffer, weil vor dem Tor die letzte Entschlossenheit und bisweilen ein wenig Glück fehlte, und auf der anderen Seite zwei vermeidbare Tore zugelassen wurden – es waren erst die Tore sieben und acht  für die Gastgeberinnen!
Trainerin Petra Hauser schickte eine gegenüber der Startelf aus dem Bayernspiel auf drei Positionen veränderte Mannschaft in die so wichtige Begegnung: Für Hellfeier rückt wieder Himmighofen in die Innenverteidigung, Silva ersetzt Cengiz auf der Sechserposition neben Müller, für Reed verteidigt Banecki nach ihrem erfolgreichen Debüt vor einer Woche auf der linken Außenbahn und vor ihr kehrt Martens nach ihrem Ausflug zur niederländischen Nationalmannschaft ins Team zurück.
Beide Mannschaften starten engagiert und lauffreudig in die Partie, dabei haben die Gäste deutlich mehr Spielanteile und in der zehnten Minute die erste recht gute Torannäherung: Nach schöner Kombination Weichelt/Oster schafft es die USV-Abwehr gerade noch, den Ball vor der einschussbereiten Lieke Martens wegzuspitzeln. Die zwei folgenden Eckbälle ergeben auch nichts Zählbares.
In den nächsten zehn Minuten erobert sich Jena ein wenig die Spielkontrolle, das Tor von Meike Kämper kommt aber nicht in Gefahr, ganz im Gegenteil: Zwischen der 23. und 26. Minute haben Jennifer Oster und Martens gute Gelegenheiten, die Löwinnen in Führung zu bringen. Besonders die Kapitänin zögert ein wenig zu lange, als Torhüterin Ippensen an der Strafraumgrenze ausrutscht, dann aber doch noch klären kann.
Nach 36 Minuten dann plötzlich die große Gelegenheit für die Gastgeber, doch Kämper pariert sicher den strammen Schuss von Amber Hearn – fast folgerichtig diese Chance; denn das Spiel der Löwinnen hat in dieser Phase ein wenig an Struktur und Schwung verloren, Jena dagegen wittert Morgenluft – und geht tatsächlich nach dem nächsten Angriff in Führung: Einen langen Pass von Utes verarbeitet Percival zu einer gefährlichen Flanke, die Hearn dann per Kopf, Schulter und Bogenlampe einnetzt: 1:0 in der 44. Minute; nicht unbedingt verdient, aber ein klarer Beleg für effektives und entschlossenes Offensivspiel.
Ärgerlicher Siegtreffer
Mit Daria Streng für Barbara Müller will Pepe Hauser nach der Pause versuchen, dass der FCR noch etwas mehr Offensivdruck entwickelt, mit Erfolg: Zunächst kann Torfrau Ippensen nach einem sensationellen Dribbling von Streng den Ausgleich gerade noch verhindern, ist in der 56. Minute aber machtlos: Nach energischem Körpereinsatz und Kopfballvorlage durch Martens hat Mandy Islacker keine Mühe, das 1:1 zu erzielen. Nur schade, dass die Torjägerin nur eine Minute später frei vor Ippensen den Führungstreffer verpasst, nachdem sie sich den Ball selbst erkämpft hatte.
Und wie so oft im Fußball rächte sich das leider wenig später: Obwohl der FCR 2001 nun klar überlegen ist, verzeichnet Jena die zwei besten Szenen für sich: Erst kann Kämper einen Radtke-Freistoß noch soeben über die Latte heben (68.), fünf Minuten später allerdings geht der USV nach einer extrem unglücklichen Szene wieder in Führung: Kämper und Himmighofen behindern sich an der Strafraumgrenze bei dem Versuch, den Ball zu klären und so hat Schmutzler keine Mühe, ins leere Tor zu treffen – extrem ärgerlich!
In der Schlussphase entwickelt sich ein absolut offenes Spiel mit jeweils einer riesigen Torchance: Zunächst verzeichnet Jena einen Pfostenschuss (78.), dann köpft Islacker knapp vorbei (84.). Nach einer Minute Nachspielzeit steht dann diese Niederlage fest, die ganz klar zu vermeiden war.
Das sah natürlich auch Trainerin Pepe Hauser so: „Wir laden die Gegner durch unnötige Fehler geradezu zum Toreschießen ein, dieses Problem zieht sich schon durch die gesamte Saison. So ging dem Siegtreffer ein klares Kommunikationsproblem voraus. Trotzdem konnten wir dieses Spiel gewinnen, dafür hätten wir aber unsere vielen Möglichkeiten im ersten Durchgang besser nutzen müssen.“ Eine Sichtweise, die Jenas Trainer Daniel Kraus bestätigte: „Der Sieg war glücklich, allein schon wegen der Art und Weise, wie das Siegtor zustande kam.“
Faire Worte, die aber nichts an der Tatsache änderten, dass sich die Löwinnen ohne Erfolgserlebnis auf die lange Rückreise durch Schnee und Schneeregen machen mussten – genauso wie die rund zwei Dutzend unglaublichen Edelfans, die zwei Tage mit nach Thüringen gefahren waren und so sehr auf den ersten Auswärtssieg gehofft hatten.

 

Saison 2012/2013 - 11. Spieltag:
  USV FF Jena - FCR2001 Duisburg  2:1 (1:0)
Ausgleich durch Islacker -
Sieg gegen Bayern nicht veredelt

Live-Ticker und Statistik von Harald Jeschke