Duisburg, 2. Dezember 2012 -
Der 2:1-Sieg gegen den amtierenden deutschen Pokalsieger
Bayern München hat der Mannschaft „gut getan, die Stimmung
in dieser Woche ist deutlich verbessert und das haben sie
sich mit diesem Sieg auch redlich verdient“, freut sich
Petra Hauser. Die FCR-Trainerin will auch keinesfalls auf die
Euphorie-Bremse treten, macht der Mannschaft aber in diesen
Tagen immer wieder klar, dass „wir jetzt unbedingt nachlegen
müssen; das wird auch wieder eine Kopfangelegenheit.“
Trainerin Petra Hauser schickte eine
gegenüber der Startelf aus dem Bayernspiel auf drei
Positionen veränderte Mannschaft in die so wichtige
Begegnung: Für Hellfeier rückt wieder Himmighofen in die
Innenverteidigung, Silva ersetzt Cengiz auf der
Sechserposition neben Müller, für Reed verteidigt Banecki
nach ihrem erfolgreichen Debüt vor einer Woche auf der
linken Außenbahn und vor ihr kehrt Martens nach ihrem
Ausflug zur niederländischen Nationalmannschaft ins Team
zurück.
1.
Halbzeit Das Spiel läuft im Ernst Abbè-Stadion.
Mit einem Sieg wollen die "Paradieskickerinnen" (eigene
Bezeichnung) aus Jena ihren Vorsprung auf die Abstiegsplätze
weiter ausbauen. Beide Mannschaften starten engagiert und
lauffreudig in die Partie, dabei haben die Gäste deutlich
mehr Spielanteile und in der zehnten Minute die erste recht
gute Torannäherung: Nach schöner Kombination Weichelt/Oster
schafft es die USV-Abwehr gerade noch, den Ball vor der
einschussbereiten Lieke Martens wegzuspitzeln. Die zwei
folgenden Eckbälle ergeben auch nichts Zählbares. In den
nächsten zehn Minuten erobert sich Jena ein wenig die
Spielkontrolle, das Tor von Meike Kämper kommt aber nicht in
Gefahr, ganz im Gegenteil: Zwischen der 23. und 26. Minute
haben Jennifer Oster und Martens gute Gelegenheiten, die
Löwinnen in Führung zu bringen. Besonders die Kapitänin
zögert ein wenig zu lange, als Torhüterin Ippensen an der
Strafraumgrenze ausrutscht, dann aber doch noch klären kann.
(28.) da Silva sah den
gelben Karton.
Nach 36 Minuten dann plötzlich die große
Gelegenheit für die Gastgeber, doch Kämper pariert sicher
den strammen Schuss von Amber Hearn – fast folgerichtig
diese Chance; denn das Spiel der Löwinnen hat in dieser
Phase ein wenig an Struktur und Schwung verloren, Jena
dagegen wittert Morgenluft – und geht tatsächlich nach dem
nächsten Angriff in Führung.
(40.)
Lagaris - Nun steht es auch bei den Karten remis.
Tor für Jena! - Quasi mit dem Halbzeitpfiff traf
Amber Hearn zum 1:0 für den USF.
Einen langen Pass von Utes
verarbeitet Percival zu einer gefährlichen Flanke, die Hearn
dann per Kopf, Schulter und Bogenlampe einnetzt: 1:0 in der
44. Minute; nicht unbedingt verdient, aber ein klarer Beleg
für effektives und entschlossenes Offensivspiel.
Halbzeit.
2. Halbzeit
46. -
Petra Hauser brachte Daria Streng für Barbara
Müller.
Mit Daria Streng für Barbara Müller will Pepe Hauser nach
der Pause versuchen, dass der FCR noch etwas mehr
Offensivdruck entwickelt, mit Erfolg: Zunächst kann Torfrau
Ippensen nach einem sensationellen Dribbling von Streng den
Ausgleich gerade noch verhindern, ist in der 56. Minute aber
machtlos: Nach energischem Körpereinsatz und Kopfballvorlage
durch Martens hat Mandy Islacker keine Mühe, das 1:1 zu
erzielen.
56. TOR für den FCR! - Mandy Islacker
mit dem 1:1-Ausgleich.
Die "FCR-Lebensversicherung" war
wieder einmal zur Stelle und bleibt mit nun neun
Bundesligatoren drittbeste Bundesliga-Torschützin.
Nur schade, dass die Torjägerin nur eine Minute später frei
vor Ippensen den Führungstreffer verpasst, nachdem sie sich
den Ball selbst erkämpft hatte. Und wie so oft im Fußball
rächte sich das leider wenig später: Obwohl der FCR 2001 nun
klar überlegen ist, verzeichnet Jena die zwei besten Szenen
für sich: Erst kann Kämper einen Radtke-Freistoß noch soeben
über die Latte heben (68.), fünf Minuten später allerdings
geht der USV nach einer extrem unglücklichen Szene wieder in
Führung: Kämper und Himmighofen behindern sich an der
Strafraumgrenze bei dem Versuch, den Ball zu klären und so
hat Schmutzler keine Mühe, ins leere Tor zu treffen – extrem
ärgerlich!
(64.)
Weichelt
73. Tor für Jena! - Die eingewechselte Sabrina
Schmutzler brachte Jena mit 2:1 in Führung
71. Reed für Oster
80. Cengiz für Weichelt
In der Schlussphase entwickelt sich ein absolut offenes
Spiel mit jeweils einer riesigen Torchance: Zunächst
verzeichnet Jena einen Pfostenschuss (78.), dann köpft
Islacker knapp vorbei (84.). Nach einer Minute Nachspielzeit
steht dann diese Niederlage fest, die ganz klar zu vermeiden
war.
Schlusspfiff
Trainerin Pepe Hauser so: „Wir
laden die Gegner durch unnötige Fehler geradezu zum
Toreschießen ein, dieses Problem zieht sich schon durch die
gesamte Saison.
So ging dem Siegtreffer ein klares Kommunikationsproblem
voraus. Trotzdem konnten wir dieses Spiel gewinnen, dafür
hätten wir aber unsere vielen Möglichkeiten im ersten
Durchgang besser nutzen müssen.“
Eine Sichtweise, die Jenas Trainer Daniel Kraus bestätigte:
„Der Sieg war glücklich, allein schon wegen der Art und
Weise, wie das Siegtor zustande kam.“
Faire Worte, die aber nichts an der Tatsache änderten, dass
sich die Löwinnen ohne Erfolgserlebnis auf die lange
Rückreise durch Schnee und Schneeregen machen mussten –
genauso wie die rund zwei Dutzend unglaublichen Edelfans,
die zwei Tage mit nach Thüringen gefahren waren und so sehr
auf den ersten Auswärtssieg gehofft hatten.
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