Duisburg, 14. Oktober 2014 - Im Rahmen
des Länderspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen
Irland in Gelsenkirchen hat Bernard Dietz dem Deutschen
Fußballmuseum die Kapitänsbinde aus dem EM-Finale 1980
überreicht. Damals besiegte die DFB-Auswahl Belgien mit 2:1
und durfte nach 1972 zum zweiten Mal den Gewinn der
Europameisterschaft feiern. Das historisch wertvolle Exponat
wird in der Dauerausstellung des Museums zu sehen sein, das
2015 am Dortmunder Hauptbahnhof eröffnet wird.
Bernard Dietz, Europameister 1980, übergibt die
Kapitänsbinde aus dem EM-Finale an Julian Oppmann, Kurator
des Deutschen Fußballmuseums. Durch den EM-Titel 1980
steht Bernard Dietz in einer Reihe mit Franz Beckenbauer,
der 1972 als erster deutscher Kapitän den Coupe Henri
Delaunay in die Höhe stemmen durfte, und Jürgen Klinsmann,
dem Spielführer des dritten und vorerst letzten
Europameisterteams von 1996. „Die Truppe von 1972 gilt
sicher nicht zu Unrecht als eine der besten deutschen
Nationalmannschaften überhaupt, aber wir waren auch nicht so
schlecht“, so der heute 66-Jährige in seiner bescheidenen
Art. Die Auswahl des damaligen Bundestrainers Jupp
Derwall blieb in 23 Spielen in Folge ungeschlagen, eine bis
heute bestehende DFB-Rekordserie. Während der EM-Endrunde
besiegten Dietz und Co. auf dem Weg ins Finale
Titelverteidiger Tschechoslowakei und die Niederlande, die
zwei Jahre vorher noch im WM-Finale gestanden hatte.
„Unsere Mannschaft besaß herausragende Einzelspieler,
funktionierte aber auch als verschworene Gemeinschaft. Der
EM-Gewinn bildete natürlich den absoluten Höhepunkt“,
erinnert sich Dietz, der neben seinen 53 Länderspielen auch
495 Bundesliga-Einsätze für den MSV Duisburg (1970-82) und
den FC Schalke 04 (1982-87) bestritten hat. Er habe sich
„mehr als Teamplayer gesehen denn als lautstarker Chef“,
betont der gelernte Schmied, der erst mit 22 Jahren Profi
geworden ist und sein Länderspieldebüt als 26-Jähriger im
Dezember 1974 gegeben hat.
Nach seiner
Spieler-Karriere war Bernard Dietz als Trainer im Junioren-
und Seniorenbereich aktiv, unter anderem für den VfL Bochum
1848 und den MSV Duisburg. Seit seiner Rückkehr zu den
Zebras 2010 bekleidete er verschiedene Funktionen und sitzt
aktuell im Vorstand des Vereins. Zudem hat der MSV sein
Clubmaskottchen zu Ehren von Dietz mit dem Spitzname des
Europameisters von 1980 versehen: „Ennatz“.
Bernard
Dietz begleitet das Deutsche Fußballmuseum schon länger und
war zuletzt beim Richtfest im April 2014 auf dem Gelände am
Dortmunder Hauptbahnhof. „Die Planungen sind
beeindruckend und wecken Vorfreude“, sagt der gebürtige
Bockumer, der stolz ist, dass seine Binde ab 2015 im
Deutschen Fußballmuseum zu sehen ist. Dietz ist sich sicher:
„Unser Team von 1980 wird im Museum eine angemessene
Würdigung erfahren.“
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