Duisburg, 25. August 2017 –
Die Führung für die Zebras, vor über 16.000 Zuschauern, fiel
überraschend, denn für keine der Mannschaften lag zu diesem
Zeitpunkt ein Tor in
der Luft.
Moritz Stoppelkamp war hellwach, als er in die
Kopfball-Rückgabe startete, vor Torhüter Heuser Fernandes am Ball war und das
Leder zur Duisburger Führung ins Tor hob. Danach machten die
Lilien mehr Druck und kamen durch einen platzierten Schuss
aus 17 Metern zum Ausgleich. So ging es dann auch in die
Halbzeitpause.
Nach dem Wiederanpfiff erstickte das
schon obligatorische "Scheiß DFB" der Ultras im Keim, weil
die Darmstädter Fans nicht einstiegen. Das ist durchaus
erwähnenswert. Während Fröde nach 52 Minuten die Gelbe
Karte zusehen bekam, ließ Orthopädie-Student Jöllerbeck bei
den Darmstädter, allen voran Hamit Altintop, mehrfach 'Gnade
vor Regelausübung' ergehen und drückte neben beiden Augen
auch noch die Hühneraugen zu.
In der 77. Minute zeigte er bei einem Zweikampf zwischen
Nauber und Kempe, mit etwas Verzögerung, auf den
Elfmeterpunkt. Kempe führte den Elfmeter selber aus, doch
Mark Flekken flog in die richtige, in die linke Ecke und
faustete das Leder raus.
Die Lilien setzen nach,
gingen auf den Dreier und hatten in der 88. Minute Glück,
als Bomheuer der Ball nach scharfer Flanke von rechts
mehr über als auf den Kopf flog und bei dem eingewechselten
Stark landete. Der hielt aus spitzem Winkel drauf und der
Ball landete tatsächlich im Tor.
Die Zebras warfen
alles, einschließlich Mark Flekken, nach vorne. Die letzte
Aktion und Torchance des Spiels hatte der 'fliegende
Holländer', sein Kopfball aber ging über den Querbalken.
So stand der MSV, der dem Absteiger und
Aufstiegsfavoriten aus Darmstadt lange Paroli geboten hatte,
am Ende mit leeren Händen da.
Wie hat die BZ-Duisburg die
Einzelleistungen gesehen? Flekken erst
tolle Parade, dann keine Chance beim 1:1, hält Elfmeter
gegen Kempe, letzte Chance des Spiels
: 2 Erat immer sicherer, auch
mit guten Vorstößen, auch wenn es mal unorthodox
aussieht, : 3 Bomheuer unauffällig,
Zusammenspiel mit Nauber immer besser, gab unabsichtlich die
Vorlage zum 1:2, : 3
Nauber merzte Fehler von Schnellhardt sauber aus,
: 2-
Wolze kampfstark, auch mal einen Schritt zu spät, : 3- Fröde entwickelt
sich immer mehr zum 'Kampfschwein' im defensiven Mittelfeld, :
3 Schnellhardt Ballverluste, die zu
Konterchancen führten, bei Solo-Abschluss zu eigensinnig,
: 4 Stoppelkamp beim 1:0
hellwach, wieder mit hoher Laufleistung und guten Flanken, :
2
Souza spurt- und laufstark, erinnert an
das 'Duracell-Häschen', heute nicht so effektiv wie in
Heidenheim : 3- Tashchy
traf mit seinem ersten Abschluss das Außennetz,
: 3-
Brandstetter fleißig wie immer, aber
erfolglos, ihm fehlt ein Erfolgserlebnis, : 4
MSV-Präsident Ingo Wald: "Schade, ich
bin schon der Meinung, dass wir uns einen Punkt verdient
hätten."
Andreas Rüttgers:
"Enttäuscht? Nein, weil ich gesehen habe, dass wir diese
Saison auch gegen Top-Mannschaften der Liga mithalten
können."
Lilien-Trainer Torsten Frings:
"Wir sind auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es
war allerdings ein hartes Stück Arbeit, da Duisburg gezeigt
hat, dass sie kein einfacher Gegner sind. Am Anfang sind wir
nicht gut ins Spiel gekommen und durch einen Fehler in
Rückstand geraten. Hut ab für meine Mannschaft, dass sie am
Ende Charakterstärke bewiesen haben und zurückgekommen sind.
Letztendlich haben wir verdient gewonnen!“
MSV-Trainer Ilia Gruev: "Wir haben am Anfang gut
gespielt. Wir haben so angefangen, wie wir gegen Heidenheim
aufgehört haben. Unzufrieden war ich allerdings mit den
letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit, weil meine
Mannschaft zu dem Zeitpunkt nicht gut gespielt hat und
Darmstadt so verdient ausgleichen konnte. Am Ende ist es
schade, dass wir nicht wenigstens einen Punkt mitgenommen
haben, vor allem weil Mark den Elfer so sensationell
gehalten hat. Trotzdem kann man sehen, dass wir in allen
Spielen bisher eine gleichbleibend gute Leistung gezeigt
haben. Wir werden weiter daran arbeiten, damit wir am Ende
auch belohnt werden.“
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