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Ein turbulentes Spiel auf dem Kiez
FC St. Pauli - MSV Duisburg 2:2 (0:1)
Zwei Elfmeter, einmal Gelb-Rot und vier Tore in 90 Minuten - Iljutcenko rettete den Punkt
Jochem Knörzer, Werner Gerling, Nico Herbertz (Foto)

Duisburg, 10. Dezember 2017 – MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic wünschte sich vor dem Anpfiff ein erfolgreiches Spiel!
Und freute sich auf "eine geile Atmosphäre!" Die tolle Stimmung gab es von Beginn an, unterm Strich muss der MSV mit dem Punkt zufrieden sein.

In Stimmung waren diese MSV-Fans schon vor dem Spiel

Echte Torchancen waren in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten eher Mangelware, von daher war es nicht verwunderlich, dass ein Standard für ein Tor herhalten musste. Wolze verwandelte den Foulelfmeter, den man geben kann, aber nicht muss, sicher.

In der zweiten Halbzeit folgte dann der erwartete 'heiße Tanz bei eiskaltem Wetter'.

Nauber, der kurz vor der Halbzeit durch einen Gewaltschuss, der ihn am Kopf traf, regelrecht Ko gegangen war, musste, mit Verdacht auf Gehirnerschütterung, in der Kabine bleiben. Für ihn kam Blomeyer, der keine Zeit bekam, ins Spiel zu finden. St. Pauli rannte an und gab den Zebras keine Zeit, um Luft zu holen.

In der 58. Minute war es dann so weit, Sobota jagte das Leder aus sechs Metern ins Netz.

Schiedsrichter schenkt St. Pauli einen Elfmeter
Nur drei Minuten später sprang Flekken nach dem Ball und holte Allagui von den Beinen. So sah es Schiedsrichter Dietz und zeigte auf den Punkt. In der TV-Wiederholung sieht es anders aus - Flekken spielte mit der Hand klar den Ball, Allagui spielte den 'sterbenden Schwan'. Die richtige Entscheidung hätte lauten müssen: Gelb für Allagui!
Sobiech ließ sich das Geschenk nicht entgehen und traf zum 2:1. St. Pauli hatte das Spiel gedreht.

In der 68. Minute schnappte sich Bouhaddouz eine Wasserflasche und bespritzte Fröde. Es soll auch noch ein paar Worte Richtung Linienrichter gegeben haben und so schickte Schiedsrichter Dietz den 'Kiez-Kicker' mit glatt Rot vom Platz.
 
Nach 80 Minuten flankte Hajri von rechts in den Strafraum, Engin brachte den Ball vom linken Pfosten wieder vor das Tor und Iljutcenko nickte den Ball aus kurzer Distanz zum 2:2-Ausgleich ins Tor.

Dabei blieb es dann, auch nach vier Minuten Nachspielzeit.

Unterm Strich ein Punktgewinn, mit dem der Aufsteiger aus Duisburg zufrieden sein kann. 20 Punkte waren nach der Hinrunde anvisiert worden, drei mehr sind es geworden. Damit kann der MSV leben.

Wie hat die BZ-Duisburg die Einzelleistungen gesehen?
Flekken
 verursachte den Elfmeter zum 2:1, keine Chance beim 1. Gegentor,    :  3-
Hajri
 mit viel Einsatz, auch in der Offensive,    :  3+
Bomheuer
 stabilisierte die Abwehr nach dem Nauber-Ausfall,   :  3
Nauber
verletzt zur 2. Halbzeit ausgewechselt, lieferte eine gute Partie ab,   :  3+
Wolze
 übernahm Verantwortung und versenkte den Elfmeter, mit viel Zug nach vorne    :  2-
Fröde
 aktivster Duisburger im Mittelfeld, half auch defensiv aus,   :  2-
Schnellhardt
 kann mehr als er heute zeigte, zu wenige Aktionen für die Offensive,   :  4
Engin
viel unterwegs, kaum eine gefährliche Aktion, legte das 2:2 vor,    :  4+
Souza
 viel Einsatz, kaum Ertrag,   :  4
Tashchy
hatte heute einen schweren Stand, kaum eine gelungene Aktion,    :  4-
Iljutcenko
fand kaum ins Spiel, erzielte aber das wichtige 2:2,    :  3

MSV-Präsident Ingo Wald
: "Ich hatte auf mehr gehofft, bin am Ende aber mit dem Unentschieden zufrieden."

Ahmet Engin: "Es ist schön, wenn man von Anfang an auf dem Rasen steht. Wir haben jetzt 23 Punkte, mit 40 steigt man normalerweise nicht ab. Wir werden weiter arbeiten, damit wir auch weiter erfolgreich punkten."

Elfmeter-Torschütze Kevin Wolze: "Der Elfmeter war mein erstes Tor in dieser Saison in der 2. Bundesliga. In dem Spiel war alles drin. Wir wollten über die 20er Marke kommen. Das ist uns schon vorige Woche gelungen. Wir wollen gegen Dresden nochmal Punkte holen und dann Weihnachten feiern!"

MSV-Trainer Ilia Gruev (links): "Wir haben gewusst, dass uns heute ein schweres Spiel erwartet. Insbesondere durch den Trainerwechsel. Pauli musste Gas geben und das haben sie auch getan. In der ersten Halbzeit haben wir mehr vom Spiel gehabt und auch das Tor gemacht. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Pauli richtig Gas gegeben. Das müssen wir analysieren. Durch die Rote Karte sind wir wieder zurück gekommen.

St. Pauli-Trainer Markus Kauczinski (rechts): "Ich bin hin und her gerissen. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft zufrieden, nicht mit dem Ergebnis. Ohne die Rote Karte hätten wir hier drei Punkte behalten. Wir sind in der zweiten Halbzeit richtig ins Rollen gekommen, haben auch in Unterzahl gut gefightet. Auch dieser Punkt ist wichtig."


Und ein Foto von der Rückfahrt rundet den Tagesausflug ab ...