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Haben die Zebras ihr Pulver schon verschossen?
  Eintracht Braunschweig - MSV Duisburg 3:2 (3:0)
MSV wehrt sich erst in der zweiten Halbzeit gegen die dritte Niederlage in Folge

Jochem Knörzer

Duisburg, 18. März 2018 - Zum ersten Mal in dieser Saison hat der MSV drei Spiele hintereinander verloren.

Tolle Fans ...

... und ein paar wenige Idioten kosten wieder Tausende! Und Ordner und 'Trachtengruppe' schauen zu. Warum?

Nach 20 Minuten führten die Niedersachsen 2:0, nach 40 Minuten bereits 3:0. In Kiel stand es zur Halbzeit 'nur' 2:0.

So lautete die Frage zur Halbzeit: "Gibt es hier wieder eine Klatsche?"

Die, nach 60 Minuten eher überraschende, Antwort lautet nach dem Spiel: "Nein!"
Denn nach einer Stunde zeigten die Zebras endlich die Qualitäten, die sie in dieser Zweitligasaison bis auf den vierten Tabellenplatz gebracht hatten. Charakter zeigen, niemals aufgeben, wieder aufstehen und immer wieder anrennen.

In der 66. Minute konnte Braunschweigs Torhüter den Ball nach einem Stoppelkamp-Kopfball noch am rechten Pfosten abwehren, Sekunden später rettete, nach einem Kopfball von Hajri, das Aluminium für Fejzic. Der Anschlusstreffer lag in der Luft.

In der 69. Minute war es dann tatsächlich so weit. Kevin Wolze drehte das Leder aus 19 Metern aus halblinker Position um die Mauer und den Ball ins linke Eck. Vier Minuten später ging ein Schuss von Nauber nur knapp über das Braunschweiger Tor. Im Gegenzug fast das vierte Tor der Hausherren, doch Flekken reagierte super gegen Bulut.

Sieben Minuten vor dem Ende fiel tatsächlich das 3:2. Stoppelkamp, der auffälligste und beste Duisburger, brachte das Leder flach und scharf von der rechten Grundlinie vor das Tor, Abwehrspieler Valsvik, bedrängt von Onuegbu, fälschte den Ball ins eigene Tor ab.

Die Zebras warfen jetzt alles nach vorne, konnten aber auch die 'nur' zwei Minuten Nachspielzeit nicht zum Punktgewinn nutzen. In den Schlusssekunden tauchte Bulut frei vor Flekken auf, der stoisch stehen blieb, Buluts Schuss landete neben dem Tor.

Dann war Schluss.

Duisburg hatte sich für seinen Schlussspurt nicht belohnt, Braunschweigs Sieg geht aufgrund der ersten 60 Minuten in Ordnung. Der MSV täte gut daran, im nächsten Heimspiel, am Samstag vor Ostern, gegen Schlusslicht Kaiserslautern konzentriert zur Sache zu gehen und endlich die 40-Punkte-Marke voll zu machen. Denn selbst auf Tabellenplatz sieben haben die Zebras aktuell nur sieben Punkte Vorsprung auf den Relegations-Abstiegsplatz. Dort steht Aue, die erst am Montagabend zu Hause gegen Fürth spielen.

Wie hat die BZ-Duisburg die Einzelleistungen gesehen?
Flekken
keine Chance beim 1:0, klebte beim 2:0 auf der Linie, Klasse Parade gegen Kumbela + Bulut,   :  3+
Hajri
sah beim 1. und 2. Tor schlecht aus, auch danach von der Rolle,   :  5
Bomheuer
beim 2. Tor nicht konsequent genug,   :  4+
Nauber
unauffällig, aber nicht souverän,   :  4
Wolze
versuchte sich ins Spiel zu kämpfen, herrliches Freistoßtor zum Anschlusstreffer,   :  3
Albutat
an ihm ist die Niederlage nicht festzumachen,   :  3
Gartner
gut für 'Stoppel' aufgelegt, technisch ansprechend,   :  3
Stoppelkamp
1. Torchance in der 5., in der Offensive der auffälligste Duisburger, erzwang das 2. Duisburger Tor,   :  2-
Engin
(-46.) 1. Flanke nach 30 Minuten, konnte sich kaum mal durchsetzen,   :  4
Tashchy
er konnte seine Leistung nicht annähernd abrufen,   :  5
Souza
(46.-)   : 3
Onuegbu
ohne eigenen Abschluss, aber wieder mit viel Einsatz,    :  4


MSV-Trainer Ilia Gruev (links): "Wir waren in der ersten Halbzeit nicht auf dem Spielfeld, weder körperlich noch gedanklich. Wir haben durch individuelle Fehler und einfache Ballverluste im Mittelfeld das Leben der Eintracht einfach gemacht. Es nervt mich, wie einfach wir in letzter Zeit Tore bekommen. Das müssen wir in der Länderspielpause abstellen. Es war natürlich laut in der Kabine. Wir haben in der zweiten Halbzeit wenig zugelassen, haben zwei Tore erzielt und auch zwei Mal Pech gehabt. Einmal Aluminium getroffen und einmal hat der Torwart richtig gut gerettet. Mit dem Spiel und der Einstellung in der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, die erste Halbzeit war eine Katastrophe!"

Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht (rechts): "Ich bin total froh und happy, dass wir drei, imminent wichtige, Punkte geholt haben. In einem Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten. Wir wollten in der zweiten Halbzeit auf das vierte Tor gehen, mussten dann aber um den Sieg kämpfen. Das hat die Mannschaft dann gemacht."