Duisburg,
10. April 2019 - Aufgrund der chaotischen und
katastrophalen Verkehrssituation in und um Duisburg -
welcher Intelligenzallergiker legt so ein Spiel in die ganz
frühen Abendstunden an einem Wochentag? - und den langen
Schlangen an den Eingängen begann das Spiel mit einer
Viertelstunde Verspätung.
Diese Beiden haben es pünktlich zum Spiel geschafft.
Dafür begann es
sofort mit einem
Paukenschlag. Ganz nach der Forderung von MSV-Legende
Bernard 'Ennatz' Dietz, allerdings schon aus dem Spiel gegen
Ingolstadt, auf dem Platz zu zeigen, dass man gewinnen will,
erzielte Moritz Stoppelkamp schon in der zweiten Minute die
Führung für den MSV. Nach Pass von Kevin Wolze drehte er das Leder
diagonal an den linken Innenpfosten und ins Tor.
Köln
brauchte einen Ausrutscher von Enis Hajri, der im neuen
Rasen hängen blieb, um in der 24. Minute
aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielen zu können.
Fünf
Minuten später hielt Lucas Fröde, nach einem Freistoß von
Wolze, das Leder im Kölner Strafraum am
Fuß und konnte so Duisburg erneut in Führung bringen.
Zur Halbzeit lag der Tabellenletzte gegen den Tabellenführer
2:1 in Front. So mancher Fan wünschte sich, dass der
Halbzeitpfiff schon der Schlusspfiff wäre. BZ-Bürgerreporter Werner
Geling: "Wenn wir heute als Sieger vom Platz gehen,
dann ist auch der Relegationsplatz noch drin!"
Mit
viel Ballbesitz und sicherem Passspiel begann Köln die
zweite Halbzeit. Duisburg war zeitweise abgemeldet. Und
so kam es, wie es mancher Duisburger Zuschauer befürchtet
hatte - die Kölner drehten binnen sieben Minuten das Spiel.
Schaub erzielte in der 47. Minute den Ausgleich, Cordoba
brachte den Tabellenführer in der 53. Minute in Führung und
nur eine Minute später schraubte Terodde nicht nur sein
Tor-Konto in Höhe. Der FC führte 4:2.
Das war es dann
wohl, dachte sich auch der ein oder andere Duisburger und
machte sich frühzeitig auf den Heimweg. Und verpasste das
Beste.
Der MSV lebt, hieß es in der 71. Minute. Moritz Stoppelkamp
zog in halbrechter Position mit Anlauf in den Strafraum und
lieferte fast eine Kopie seines ersten Tors ab. Wieder
landete der Ball am linken Innenpfosten und von dort aus im
Tor.
Duisburg war in Schlagdistanz.
Köln suchte im Stil
eines Spitzenreiters die Entscheidung, Felix Wiedwald hielt
mit einer glänzenden Reaktion die Zebras im Spiel. Neun
Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit pfiff
Schiedsrichter Schlager nach Foul an Stoppelkamp einen
Freistoß. Als Kevin Wolze sich das Leder schnappte, fing ich
bereits an, den Spielstand zu ändern.
Aus fast zentraler, leicht linkslastiger Position, 17 Meter
vor der Torlinie, schlenzte Kevin Wolze das Leder über die
Mauer und diagonal ins rechte Eck.
Torhüter Horn konnte nur noch fassungslos hinterher schauen.
Die Zebras hatten ausgeglichen und beide Mannschaften
versuchten bis zum Schlusspfiff, das Spiel noch für sich zu
entscheiden. Letztendlich blieb es beim 4:4.
Gegen diese Duisburger Mannschaft wäre Ingolstadt als
Verlierer vom Platz gegangen Das dachte sich so
mancher MSV-Fan während und nach dem Spiel. Lukas Fröde, der
gegen Ingolstadt noch auf der Bank Platz nehmen musste,
machte aber nicht den Unterschied. Er war ein Baustein, weil
er den Part besetzte, bei dem der unglückliche und 1,5 Jahre
spielzeitlose Joe Baffoe keinen Fuß auf den Boden bekam. Den
Unterschied machte, auch nach dem 2:4-Rückstand, die auf den
Platz getragene Einstellung, heute als Sieger vom Platz
gehen zu wollen. Mit dieser Körpersprache hätten die
Zebras die Schanzer aus dem Stadion geschossen. Immerhin
scheint Torsten Lieberknecht aus dem verlorenen Kellerduell
gelernt zu haben.
Überschattet wurde das Spiel von Brandstiftung in den
Toilettenräumen im Kölner Fan-Bereich und einem tragischen
Zwischenfall auf der Tribüne. So weit sich die Informationen
verdichtet haben, erlitt der Vater von FC-Trainer Markus
Anfang einen Herzinfarkt, musste notärztlich behandelt und
ins Krankenhaus gebracht werden. Aus diesem Grund fiel auch
die Pressekonferenz und die Spielerbefragung nach dem
Schlusspfiff aus.
Wir hoffen das Beste und wünschen
gute Besserung!
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