Mannschaft
stellte sich selber auf - Kuriose Auswechselung so erklärbar
- Erste Krisensitzung zum Abstieg Duisburg,
29. April 2019 - Am neunten Spieltag saß Torsten
Lieberknecht beim Auswärtsspiel in Köln zum ersten Mal auf
der Trainerbank der Zebras. 22 Spieltage weiter ist auch
nach dem vorletzten Heimspiel gegen Arminia Bielefeld keine
Handschrift erkennbar.
Wieder änderte sich die
Formation, wieder wurden Spieler ausgetauscht. Enis
Hajri, als defensiver Mittelfeldspieler auch in der
Innenverteidigung einsetzbar, fand sich heute als rechter
Außenverteidiger in der Startelf wieder, Andreas Wiegel
musste dafür auf der Bank Platz nehmen. So schon gegen Köln
beim 4:4 gesehen. Borys Tashchy stand nach überstandener
Verletzung endlich mal wieder in der Startelf und verteilte
die Bälle.
Bereits der erste Angriff, der erste
Torschuss der Gäste aus Bielefeld in der 7. Minute saß. Klos
gab den Ball von der Torauslinie an die Fünfmeterlinie,
Voglsammer traf ins kurze Eck. Zehn Minuten später traf
Clauss den rechten Außenpfosten, Duisburg fand im
Torabschluss nicht statt.
Aus dem Nichts fiel dann in der
20. Minute der Ausgleich durch Iljutcenko. Enis Hajri hatte
Moritz Stoppelkamp im Strafraum angespielt, der das Leder
scharf Richtung linker Pfosten schickte. 'Stani' Iljutcenko
grätschte den Ball ins Bielefelder Tor.
Duisburg
zeigte, dass sie nicht verlieren wollten. In der zweiten
Halbzeit mussten sie zeigen, ob sie auch gewinnen wollten.
Und es folgte eine turbulente Halbzeit. Zwei Minuten
nach dem Wiederanpfiff ist Wiedwald an der Strafraumgrenze
knapp vor Klos am Ball, drei Minuten später verweigert
Schiedsrichter Bacher nach Foul an Stoppelkamp am Strafraum
einen Freistoßpfiff. Bacher stand daneben und muss von einer
'Sekunden-Blindheit' heimgesucht worden sein. Im Gegensatz
dazu verlangte er von den Spielern 'Augen am Hinterkopf'.
Nauber rannte rückwärts in einen Bielefelder und sah dafür
Gelb. Das Schiedsrichter-Niveau in Deutschland hat längst
ligaübergreifend Dritt-Länder-Niveau erreicht.
In der
59. Minute fällt Klos in einem Zweikampf mit Dustin Bomheuer
recht platt auf den Rasen, Schiri Bacher gibt Elfmeter.
Live
war es für mich eher eine Schwalbe. Voglsammer verwandelte
den Strafstoß, auch wenn Wiedwald dran war. Neben
Bomheuer sah auch Wiegel, der beim Warmmachen hinter der
Torauslinie wohl noch ein paar passende Worte gefunden
hatte, die Gelbe Karte.
Acht Minuten später war
'Stani' Iljutcenko allein auf dem Weg, kurz vor dem
Strafraum holte ihn der Bielefelder Behrendt von den Beinen,
als letzter Mann sah er zurecht die Rote Karte. Den
nachfolgenden Freistoß setzte Kevin Wolze zum 2:2 ins rechte
untere Eck. Dabei blieb es dann, trotz fünf
Minuten Nachspielzeit, aber. Die Zebras schafften wieder
keinen Dreier, keinen Heimsieg und liegen ziemlich
abgeschlagen mit fünf Punkten und 11 Toren Rückstand auf den
Relegationsabstiegsplatz am Ende der Tabelle. Die Planung
für die 7. Drittligasaison der Duisburger kann beginnen.
Arminia-Trainer Uwe Neuhaus: "Ich bin nicht
zufrieden. Wir haben gut angefangen, sind in Führung
gegangen, hatten auch noch einen Pfostenschuss. Das 1:1 fiel
dann wie aus dem Nichts. Trotzdem gingen wir 2:1 in Führung.
Dann kriegst du wieder mal eine Rote Karte, dazu noch das
Tor. Auf der einen Seiten tun die sieben Punkte, die wir in
den letzten Spielen liegen gelassen haben, weh. Aber wir
standen auch schon schlechter da, von daher muss man die
Kirche im Dorf lassen."
MSV-Trainer Torsten
Lieberknecht: "Wir haben gemerkt, dass wir ins
Risiko gehen mussten. Das frühe Gegentor war ein weiterer
Rucksack zu dem Druck, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu
müssen. Zwei Tore, die wir bekommen, weil wir die Situation
vorher nicht geklärt haben. Wir machen zu viele taktische
Fehler. Trotzdem ist die Mannschaft wieder zurückgekommen,
den willen kann man ihr nicht absprechen. Die eigenen Fehler
und den glücklichen Moment, auch mal den Elfmeter zu
bekommen, den Ball, der mal durchflutscht, fehlt uns in
dieser Saison. Das zieht sich durch die gesamte Saison."
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