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Unentschieden hilft Duisburg nicht
  MSV Duisburg - SV Sandhausen  2:2 (0:1)
Bomheuer und Schiedsrichter bescheren Sandhausen zwei Tore - Planung für die 7. Drittligasaison kann anlaufen
Jochem Knörzer

Duisburg, 20. April 2019 - Duisburg lebt, ist, rechnerisch, immer noch nicht abgestiegen und die Schiedsrichtergilde hat ihren Anteil an der prekären Situation des MSV. So mein Fazit nach dem 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen Sandhausen.

Erlebt Bernard 'Ennatz' Dietz den nächsten Abstieg?

MSV-Trainer Torsten Lieberknecht hatte überraschend den fast zwei Monate verletzungsbedingt pausierenden Dustin Bomheuer aufgestellt, Enis Hajri fand sich auf der Bank wieder. Und wieder hatte Lieberknecht, wie schon mit Joe Baffoe im Spiel gegen Ingolstadt, daneben gegriffen. Denn Bomheuer war es, der in der 28. Minute Wooten ziehen und freie Schussbahn ließ, die dieser zur Gästeführung nutzte. Mit dem ersten Schuss auf das Tor waren die Gäste in Führung gegangen.

Die Zebras brauchten fast bis zur Halbzeitpause, um den 'Spielfaden' wiederzufinden und wurden mit gellenden Pfiffen in die Kabine geschickt.

Havard Nielsen und Moritz Stoppelkamp scheiterten in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit an Torhüter Schuhen.
Dafür setzte Schiedsrichter Gerach in der 61. Minute die Reihe der Fehlentscheidungen zum Nachteil der Duisburger nahtlos fort. Er war in diesem Stadion die einzige Person, die ein elfmeterreifes Foul von Bomheuer gegen Wooten gesehen haben wollte und schenkte Sandhausen einen Elfmeter.

Wooten trat selber an und verwandelte sicher, auch wenn Wiedwald noch am Ball war.

Die Zebras gaben nicht auf. Die "Wir wollen euch kämpfen sehen"-Gesänge konnten sich die Fans auf den Stehplätzen getrost schenken, denn die Duisburger kämpften. Auch Gyau, der für Albutat ins Team gekommen war.

In der 71. Minute setzte sich Gyau von seinem Gegenspieler ab, passte von links an den Fünfmeterraum, wo Nielsen das Leder annahm, sich drehte und an Torhüter Schuhen vorbei den Anschlusstreffer erzielte.

Eine Minute später brachte Trainer Lieberknecht den lange verletzten Borys Tashchy, nahm dafür aber den besten Duisburger, Moritz Stoppelkamp, vom Platz. Warum auch immer.

Tashchy fügte sich nahtlos ein und fungierte, wie gewohnt, als Ballverteiler.

Sechs Minuten später musste der eingewechselte Ahmet Engin eigentlich den Ausgleich erzielen. Eigentlich, denn frei vor Schuhen traf er den Ball nicht, der deutlich links neben dem Tor über die Grundlinie hoppelte.

Sandhausen stand tief und lauerte, wenn überhaupt, auf Konter. Duisburg rannte an. Nach einer Flanke von Fabian Schnellhardt spielte Müller den Ball im eigenen Strafraum mit einem weit ausgestreckten Arm, Schiedsrichter Gerach gab den Handelfmeter.

Kevin Wolze übernahm die Verantwortung und den Ball, schob das Leder flach ins linke Eck. Die Zebras hatten die beiden Tore der Gäste egalisiert.

Für mehr reichte es, trotz sechs Minuten Nachspielzeit, nicht mehr.

Respekt für die Aufholjagd, am Ende dürfte der eine Punkt aber zu wenig sein, um den Abstieg in den letzten vier Spielen noch abzuwenden.


Nach 1986, dem Zwangsabstieg 2013 und 2015 sieht es nach dem 4. Abstieg in die 3. Liga, nach der 7. Drittligasaison, für die Zebras aus. Dafür hätte man getrost auf einen Trainerwechsel verzichten können.


Wobei sich, insbesondere nach den Aufstellungsfehlern in der Innenverteidigung, die Frage stellen muss, ob ein Torsten Lieberknecht der richtige Mann für den MSV ist, um eine neue Mannschaft zu formen, die den überlebensnotwendigen sofortigen Wiederaufstieg schaffen wird. Ich habe da so meine, berechtigten, Zweifel.

Auf Stimmenfang haben wir verzichtet. Die 'Durchhalte- und Hoffnungsparolen' kann der geneigte Leser und MSV-Fan zuhauf auf der MSV-Homepage lesen.