Duisburg, 29.
Oktober 2019 - "Hätte, hätte, Fahrradkette." Hätte Moritz
Stoppelkamp die überraschende Torchance in der vierten
Minute, als er mutterseelenalleine, nicht im Abseits, mit
dem Rücken vor dem Hoffenheimer Keeper stand, in Ruhe
genutzt und die Zebras in Führung geschossen, dann wäre auch
das Erreichen der 3. DFB-Pokalrunde drin gewesen.
In
der 19. Minute tropfte der Kopfball von Bebou an das
Lattenkreuz, auch weil sich Duisburgs Torwart, Leo Weinkauf,
die Flugbahn des Balles falsch einschätzte.
Es ging
mit einem, für beide Mannschaften, verdienten Unentschieden
in die Pause.
Duisburg machte nach der Halbzeit da
weiter, wo sie aufgehört hatten. Moritz Stoppelkamp prüfte
erneut Hoffenheims Schlussmann, der auch diesen Schuss ins
rechte Eck sicher hielt. Drei Minuten später, in der 53.
Minute, ein schneller Konter der TSG, der
eigentlich am Strafraum gestoppt wurde, der Ball landete
aber wieder
beim eingewechselten Grillitsch, der das Leder unhaltbar für Leo Weinkauf ins
rechte Eck setzte.
Sechs Minuten später vertändelte
Leroy Mickels den Ball vor dem
eigenen Strafraum, Adamyan bedankte sich mit dem 0:2.
Diese Art Fehler bestraft ein Bundesligist eben sofort. Die
Zebras spielten bis zum Schlusspfiff auf den
Anschlusstreffer, der aber nicht mehr gelang.
Die
Mannschaft wurde von den Duisburger Zuschauern nach dem
Schlusspfiff zu Recht gefeiert, auch ich hatte ein gutes
Spiel der Zebras gesehen.
Auffälligster Spieler,
neben Moritz Stoppelkamp, war für mich Joshua Bitter, der
nach seiner 'Grippe-Pause' so richtig aufdrehte. Auch Lukas
Boeder, in Würzburg noch von MSV-Kapitän Stoppelkamp auf dem
Platz zurecht gewiesen, zeigte eine gute Leistung. Ausfälle
gab es heute keine.
Doch, gab es wohl. Marvin Compper,
der eigentlich gegen seine alte Mannschaft erwartet worden
war, wird in den nächsten zwei Wochen nicht
zur Verfügung stehen. Das hat sich gestern beim Warmmachen
gezeigt.
MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic:
"Hoffenheim hat verdient gewonnen, allerdings haben
wir die beiden Tore gut mit vorbereitet. Die Mannschaft hat
mit Leidenschaft gekämpft und gut dagegengehalten. Unsere
junge Mannschaft ist lernfreudig und -willig, deshalb wird
sie aus diesem Spiel vieles mitnehmen.“
Joshua Bitter: "Wir wollten das Spiel gewinnen und
wussten, dass wir dafür einen Sahnetag brauchen. Ich denke,
wir können uns nicht viel vorwerfen, denn wir haben alles
rausgehauen. Besonders viele Torchancen hat Hoffenheim sich
nicht herausgespielt, aber sie haben unsere Fehler eiskalt
ausgenutzt."
TSG-Trainer Alfred Schreuder
(links):
"Wir sind mit der Leistung unserer Mannschaft zufrieden.
Unser Sieg ist verdient, auch wenn Duisburg es uns gerade in
den ersten 30 Minuten schwer gemacht hat. Duisburg gehört
mit dieser Leistung in die zweite Liga."
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht (rechts): "Wir sind schon
enttäuscht, auch weil wir bei beiden Toren mitgeholfen
haben. Auch so manchen Ball, den wir sicher hatten, haben
wir weggespielt. Hoffenheim hat diese Situationen genutzt,
da hat sich deren Qualität gezeigt. Das müssen meine Jungs
noch lernen. Kein Vorwurf an meine Mannschaft, die aktuell
mehr Spieler in Freizeitkleidung denn in Trikot auf dem
Platz hat. Wir sind mit unserem Kader an der Grenze
angekommen."
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