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Gerechtes Unentschieden an der Tabellenspitze
  MSV Duisburg - FC Ingolstadt   1:1 (0:0)
Spielerisch war es kein Spitzenspiel - 'Stoppel' konnte es dieses Mal nur vom Punkt
Jochem Knörzer

Duisburg, 25. Januar 2020 - Über 14.500 Zuschauer waren bei kalten 2,5 Grad in die Duisburger Arena gekommen, um das Spitzenspiel der 3. Liga, der Tabellenführer gegen den direkten Verfolger aus Ingolstadt, live zu verfolgen. Sie bekamen ein interessanten Spiel mit Torchancen, dem ersten Elfmeter für den MSV und zwei Toren zu sehen. Spielerisch war es für mich aber kein Spitzenspiel.

Vor dem Anstoß wurde, wie vorher angekündigt, den kürzlich verstorbenen MSV-Legenden Detlef Pirsig und 'Pitter' Danzberg gedacht. Von links Johann Cichy, Detlef Pirsig, Rudi Gutendorf, Carl-Heinz Rühl, Heinz Höher, Michael Tönnies und Dieter Danzberg

Mit Applaus und einer Schweigeminute verabschiedeten sich die Fans von den Ur-Zebras.


Das Spiel hatte sein erstes Highlight in der 18. Minute. Eckert kam frei vor Leo Weinkauf am linken Pfosten zum Abschluss, die Duisburger Nummer eins konnte den Ball mit dem Bein noch an Latte und rechten Pfosten lenken, das Leder sprang wieder ins Feld. Fünf Minuten später schoss Ahmet Engin, nach einem schönen Zusammenspiel mit Moritz Stoppelkamp, den Ball aus aussichtreicher Position rechts neben das Tor der Schanzer.

Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff ließ Engin drei Gegner stehen, spielte das Leder von der Grundlinie von rechts an den Fünfmeterraum zurück, Petar Sliskovic brachte aus dieser Entfernung den Ball nicht im leeren Tor unter, sondern setzte ihn am linken Pfosten vorbei ins Toraus.

Mit diesem Torchancenausgleich und einem torlosen Unentschieden ging es in die Pause.
BZ-Bürgerreporter Werner Gerling: "Im Moment wäre ich mit einem Unentschieden auch nach dem Schlusspfiff zufrieden."

Auch in der zweiten Halbzeit blieb auf beiden Seiten vieles Stückwerk, Fehlpässe im Mittelfeld waren an der Tagesordnung.
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp versuchte viel, übersah vor dem Tor aber auch mal den freien Mitspieler und seine Schüsse verfehlten das gegnerische Tor doch recht deutlich.

In der 69. und 70. Minute zielte 'Stoppel' dann zu genau.

Nach einer scharfen Hereingabe von Lukas Scepanik landete der erste Schuss auf dem Körper von Torhüter Buntic, der zweite Schuss landete sicher in den Armen des Ingolstädters Torhüter.

Die Antwort war ein schnell vorgetragener Konter, der saß. Eckert schloss aus 16 Metern flach ins linke Eck ab.

Der Gast führte und war zu diesem Zeitpunkt der 'virtuelle' Tabellenführer.
Vier Minuten vor dem regulären Ende wollte Kurzweg nach einer Ecke den Ball aus dem eigenen Strafraum schlagen, trat dafür Lukas Scepanik vehement in die Ferse. Schiedsrichter Willenborg stand gut, hatte gute Sicht auf das Geschehen und zeigte, für den MSV in dieser Saison zum ersten Mal, auf den Elfmeterpunkt.

MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp übernahm die Verantwortung,

schnappte sich das Leder ...

... und versenkte den Ball sicher flach im linken Eck.

Der Schuss saß, endlich!

Nach vier Minuten Nachspielzeit endete das Spiel mit einem gerechten Unentschieden.
Der MSV grüßt auch im neuen Jahr von der Tabellenspitze, Ingolstadt bleibt erster Verfolger. Mannheim und Unterhaching, die beide ihre Spiele gewonnen haben, bleiben mit vier Punkten Abstand dran, Braunschweig und Halle haben ihre Spiele verloren und drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

Auffälligster Duisburg war für mich Lukas Scepanik, der nach seiner Einwechselung für 'Betrieb' sorgte und letztendlich auch den Elfmeter herausholte. Bei allen anderen sehe ich 'Luft nach oben' ... zum Teil 'viel Luft'.

MSV-Präsident Ingo Wald: "Es war ein sehr intensives Spiel, geprägt von Taktik. Beide Mannschaften haben gezeigt, dass sie zurecht oben stehen. Ich glaube, dass wir bis zum Ende der Saison eine wichtige Rolle spielen werden."

Petar Sliskovic: "Natürlich musste ich den machen. Ein Ingolstädter hat noch mit einer Grätsche versucht, den Ball zu erreichen, da habe ich wohl die Konzentration verloren. Trotzdem muss ich den machen, so etwas passiert leider im Fußball."

MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Wir haben Ingolstadt, den Tabellenzweiten, auf Distanz gehalten. Zwar nur mit zwei Punkten, wir wären heute gern davongezogen, aber wenn du letztendlich relativ spät in Rückstand gerätst, gegen den Tabellenzweiten, dessen Stärke der Zweikampf und das Körperliche ist, müssen wir mit dem Punkt schlussendlich zufrieden sein. Vor zwei Jahren habe ich mal zwei Elfmeter hintereinander verschossen, davor war meine Quote eigentlich perfekt. Ich habe jetzt neun von elf, daher passt das. Ich war mir auch relativ sicher, dass ich den heute machen werde. Ich denke es ist noch zu früh zu sagen, dass wir hier heute zwei Aufsteiger gesehen haben. Aber wir haben gerade in der Hinrunde, wie auch heute, gezeigt, dass wir in schwierigen Situationen nie aufstecken. Wir machen immer weiter und ich hoffe, dass das am Ende der Saison belohnt wird. Mit dem MSV aufzusteigen wäre natürlich was Besonderes für mich."


MSV-Trainer Torsten Lieberknecht
: "Ich war sehr angetan vom Spiel meiner Mannschaft. Es war auf einem taktisch sehr hohen Niveau. Die Mannschaft hat hochkonzentriert gespielt und wir nehmen den Punkt als Minimalziel sehr gerne mit. Ich bin zufrieden, dass wir uns nach der Halbzeit sehr gut präsentiert haben. Mir ist es wichtig, dass Petar sich einbringt und dass er dazu beiträgt Chancen zu erspielen. Beim nächsten Mal macht er den Ball rein."

FC-Trainer Jeff Saibene
: "Wir haben ein gutes, spannendes, intensives Spitzenspiel gesehen. Das Ergebnis ist in Ordnung. Für uns ist es ein guter Punkt gegen eine starke Mannschaft. Hier zu punkten ist nicht einfach."