Duisburg, 01.
März 2020 - Nur Duisburg spielt nicht für Duisburg. Das
bewahrheitete sich auch in Meppen erneut. Ob Unterhaching
oder Ingolstadt, die beide ihre Heimspiele verloren, oder
Mannheim, das nicht über ein Unentschieden hinaus kam, kein
Team konnte Duisburg von der Tabellenspitze stoßen. Und der
MSV?
Er kam aus Meppen, nach einem
durchschnittlichen Drittligaspiel, das zeigte, dass beide
Teams so in der 2. Bundesliga keine Chance haben, ohne
Punkte zurück.
Endete die erste Halbzeit vor
10.748, darunter sicher 2.000 aus
Duisburg, noch torchancenlos 0:0, so hatten die Gastgeber in
den zweiten 45 Minuten die Nase in Torchancen und
Gefährlichkeit vorne. Das goldene Tor fiel in der 81.
Minute, Vincent Gembalies hatte einen Zweikampf in der
Vorwärtsbewegung verloren.
Leo Weinkauf hielt Duisburg mit einigen richtig guten
Paraden im Spiel. In der Offensive blieb es bei Chancen für
Leroy Mickels und in der Schlussminute für Arnold Budimbu,
beide scheiterten an Torhüter Damaschke.
Einmal, in der 91. Minute, lag der Ball dann doch im
Meppener Tor, doch Petar Sliskovic war einen Wimpernschlag
zu früh gestartet und war bei der Ausführung der
Freistoßflanke knapp im Abseits.
Unterm Strich ist
der Meppener Sieg, auch wenn MSV-Trainer Torsten
Lieberknecht es nach dem Spiel anders sah, nicht unverdient.
Duisburg ist, trotz drei Niederlagen, zwei Unentschieden und
nur einem Sieg im Jahr 2020, immer noch Tabellenführer. Der
Vorsprung ist jetzt aber aufgezehrt, bis zum siebten
Tabellenplatz sind es gerade einmal vier Punkte Abstand.
Für ein Statement zum Spiel waren weder MSV-Präsident
Ingo Wald, dem die Enttäuschung im Gesicht geschrieben
stand, noch MSV-Sportdirektor 'Ivo' Grlic, "Tut mir leid,
ich bin einfach nur völlig angefressen", zu haben.
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Wir haben
uns wieder selber geschlagen! Es geht im Moment einfach
nicht weiter. Wir fangen uns einfache Gegentore und treffen
selber nicht mehr. Es ist ein Witz, dass wir immer noch oben
stehen. Das haben wir nicht verdient."
Leo
Weinkauf: „Es fehlen Tore und eine 100 prozentige
Abwehrleistung. Gegen Magdeburg kommt es banal gesagt darauf
an, Tore zu schießen und zu verteidigen. Ich hoffe, dass wir
dabei weiterhin auf die Unterstützung unserer Fans bauen
können. Wir kommen da nicht alleine raus, wir brauchen dafür
jeden Mann. Die Konkurrenz schafft es im Moment auch nicht,
Spiele zu gewinnen. Deshalb verdichtet sich im Moment alles
oben in der Tabelle. Wie letzte Woche schon gesagt, sind es
immer noch genug Spiele. Dafür müssen wir allerdings auch
wieder Dreier einfahren. Damit fangen wir nächste Woche an.“
Lukas Boeder: „Es ist definitiv eine schlechte
Phase von uns. Wir haben über die letzten acht Spiele zu
wenig Punkte gesammelt. Wir standen allgemein ganz gut und
müssen schauen, dass wir vorne für Entlastung sorgen. Ich
möchte diese Phase weder an der Offensive noch an der
Defensive festmachen. Es passt momentan vorne und hinten
nicht. Auf das Freitagabendspiel gegen Magdeburg müssen wir
Bock haben. Wir müssen Spaß haben und zusehen, dass wir
wieder einen Sieg einfahren.“
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: „Insgesamt habe ich
ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Beide Mannschaft hatten
die Chancen das Spiel auf seine Seite zu bringen. Wenn du
dieses Spiel verlierst, dann ist das zum Kotzen. Aber
Freitag gegen Magdeburg werden wir zurückschlagen. Die
Mannschaft hat trotzdem einen hohen Willen gezeigt. Gerade
wenn es extrem stürmisch wird, muss man den Kopf oben
behalten.“
Meppen-Trainer Christian Neidhart:
„Aufgrund der zweiten Halbzeit sehe ich das anders. Da waren
die klareren Möglichkeiten auf unserer Seite. Mit dem Tor
ist der Sieg dann auch verdient, wie ich finde. Für beide
Mannschaften ist es nach so einer Phase schwierig
weiterzuspielen. Duisburg hatte gegen Ende mit den langen
Bällen und dem Kopfballtor von Sliskovic noch einige
Möglichkeiten.“
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