Duisburg, 01.
Juli 2020 - Ein Blick auf die Aufstellung stellt klar, dass
es für Migel-Max Schmeling und Darius Ghindovean nicht für
den Kader gegen Bayern II gereicht hat, auch nicht für Ahmet
Engin, der sich aber, nach seinen mäßigen Leistungen in den
letzten Spielen, immerhin in München auf der Tribüne
wiederfand. Kurz vor dem Anpfiff kam noch ein kleiner Regen-
schauer runter, der die Temperatur auf angenehme 20 Grad
drückte. In Relation zu den 34 Grad tagsüber schon fast kühl
zu nennen.
Der MSV war von Beginn an bestrebt, die
letzte Chance, doch noch einen direkten Aufstiegsplatz zu
erreichen, zu nutzen. Leroy Mickels und Lukas Daschner
prüften den Bayern Keeper Hoffmann schon in der 17. und 18.
Minute, sieben Minuten später musste Leo Weinkauf gegen
Jeong seine Qualität unter Beweis stellen.
Eine halbe Stunde war fast gespielt, als Arne Sicker in
halblinker Position zum Strafraum lief, auf dem Weg drei
Münchener stehen ließ, vom vierten, Mai, rüde von den Beinen
geholt wurde, der Ball aber bei Leroy Mickels.
Schiedsrichter Schlager ließ den Vorteil laufen, Mickels
passte vor das Tor auf Vincent Vermeij, der aus kurzer
Distanz zur Duisburger Führung ins Tor traf. In einem
offenen Spiel auf Augenhöhe nicht einmal unverdient. Mai
sah danach, zurecht, die
Gelbe Karte.
Nur eine, bzw. zwei Minuten später,
bekam erst Mickels, dann Daschner, in aussichtsreicher
Position vor dem Münchener Tor den Ball nicht unter
Kontrolle. Will konnte gegen Mickels im letzten Moment im
Strafraum klären, Daschner setzte das Leder diagonal knapp
neben rechten Pfosten ins Toraus. So ging es nur mit
einer knappen 0:1-Führung in die Pause.
Mit einer
Verspätung von fast 10 Minuten begann die zweite Halbzeit.
Der Himmel hatte mit sehr dunkelen Wolken schon gedroht, in
der Pause öffnete er die Schleusen und ließ es 'cats and
dogs' regnen.
Die "kleinen" Bayern gaben nach dem
Wiederanpfiff sofort 'Gas', der MSV hielt dagegen, kam aber
nicht zum eigenen Abschluss.
Nach 68 Minuten erzielt
Kern mit einer sehenswerten Aktion den längst verdienten
Ausgleich.
Kern nahm einen hohen Pass vor Weinkauf mit einer Drehung an,
stand so frei vor
Weinkauf, der aus kurzer Distanz keine Chance hatte.
In der 74. und 76. Minute verhinderte Leo Weinkauf mit
tollen Paraden die Führung der Hausherren. Zwei Minuten
später war für MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp Schluss. Er
griff sich an den 'Solarplexus' und zeigte seine
Auswechselung an. Für ihn kam Arnold Budimbu.
Sechs Minuten vor dem regulären Ende behauptete Lukas
Daschner den Ball vor und im Münchener Strafraum, legte sich
den Ball selber auf und traf an Hoffmann vorbei zur erneuten
Duisburger Führung.
Zu diesem Zeitpunkt lag Braunschweig in Führung, Würzburg
und auch Ingolstadt deutlich hinten. Der MSV lag auf dem
Relegationsplatz und schnupperte, mit zwei Punkten
Rückstand, an Platz zwei.
Doch dann kam die zweite
Minute der Nachspiel. Der kurz vorher eingewechselte Dajaku
zog aus 19 Metern flach ab, das Leder passte haargenau
zwischen Weinkauf und dem linken Pfosten hindurch ins Tor.
Eine Sekundenzeigerumdrehung später war Schluss und
Braunschweig aufgestiegen. Duisburg liegt einen Punkt (59)
hinter Ingolstadt (60) auf Platz vier. Mit einem Sieg im
letzten Heimspiel und maximal einem Unentschieden von
Ingolstadt im Derby bei 1860 München ist für die Zebras der
Relegationsplatz tatsächlich noch drin.
Lukas
Daschner, Torschütze zum 1:2: "Das ist sehr
bitter, mit dem 2:1 kurz vor Schluss dachten wir alle, dass
wir das hier über die Bühne bringen werden. Wir können uns
keinen Vorwurf machen, haben hier in München beim
Tabellenführer super gekämpft. Jetzt ist da eine gewisse
Leere. Aber wie ich gerade gehört habe, hat Ingolstadt gegen
Magdeburg verloren. Daher besteht ein kleines Stück
Hoffnung. Das gilt es am Samstag in Punkte umzumünzen. Wir
müssen das Spiel, wie in den letzten Wochen auch, als Finale
sehen und das auch auf den Platz bringen."
MSV-Trainer Torsten Lieberknecht: "Wir hätten das
Spiel nach dem 2:1 gerne nach Hause gebracht. So ist es ein
Schuss, der uns ins Mark trifft. Nun haben wir die
Situation, dass es einen letzten Spieltag gibt, an dem wir
zuhause unser Ziel über drei Spiele erreichen können. Wir
werden die Mannschaft nun für das Spiel gegen Haching
wiederaufrichten, um am letzten Spieltag den Lohn zu
bekommen, dann in den Relegationsspielen aufzusteigen.
Verdient hätten wir es!"'
Zum Spiel gegen Bayern II,
das ohne Video-Pressekonferenz endet: "Wir haben gegen eine
starke Münchener Mannschaft gespielt, die voller
Selbstvertrauen war und nichts hergeschenkt hat. Sie haben –
wie wir auch – alles gegeben. Wir haben alles versucht, um
die Spielstärke der Münchener zu unterbinden. Wir wollten
uns nicht verstecken, sondern auf Sieg spielen."
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