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Vermeij sorgt mit seinem Tor für einen Punkt - Tabellarische Befreiungsschlag blieb aus
   FC Bayern München - MSV Duisburg   1:1 (1:0)
Kellerduell statt Spitzenspiel
Jochem Knörzer

Duisburg, 16. Dezember 2020 - Die "kleinen Bayern" waren in den ersten 45 Minuten nicht unerwartet die spielbestimmende Mannschaft mit dem "Mehr" an Ballbesitz. Trotzdem hatte Moritz Stoppelkamp nach einer Viertelstunde die Chance zur Führung, als er völlig blank vor Torwart Hoffmann stand, dann aber etwas verzögerte und den Ball weggespitzelt bekam.
Sieben Minuten später fliegt Leo Weinkauf ins rechte Eck und faustete einen fulminanten Schuss zur Seite.

In der 39. Minute segelt ein Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Duisburger Strafraum, ein Duisburger Spieler wird umgerissen, Schiedsrichter Exner pfeift und zeigt zur Überraschung aller auf den Elfmeterpunkt und Moritz Stoppelkamp die Gelbe Karte. Der Duisburger Kapitän sollte den Bayern Kern an der Strafraumlinie festgehalten haben, der leicht  und theatralisch zu Boden ging. Kern ließ sich die Chance nicht nehmen und jagte das Leder mittig in die Maschen.
Stoppelkamps Kommentar nach dem Spiel: "Wenn man den pfeift, muss man in einem Spiel drei, vier Elfmeter pfeifen."

Bei Schiedsrichtern wie Rechtsanwalt Florian Exner, der in fünf Drittligaspielen bereits 28 Gelbe Karten, vier Gelb-Rote, 1 Rote und drei Elfmeter gegeben hat, sollte man gewarnt sein. Rechtsanwalt? Doch eigentlich ein gut bezahlter Job.

Die Zebras kamen nach dem Elfmetertor etwas aus dem Tritt, aber mit diesem knappen Rückstand in die Halbzeitpause.

In der zweiten Halbzeit gab es Chancen auf beiden Seiten, auch wenn Bayern mehr Ballbesitz hatte.
64 Minuten waren gespielt, als Stoppelkamp in der Bayern-Hälfte den Ball von einem Gegner in den Fuß gespielt bekam,  blitzschnell schaltete und dem gestarteten Vincent Vermeij das Leder in den Lauf spielte. Vermeij zog durch und auf das Bayern-Tor zu und setzte den Ball an Schlussmann Hoffmann vorbei flach ins linke Eck. 

Zehn Minuten später fast der zweite Duisburger Treffer, doch Ahmet Engin bekam  den Ball nicht an Hoffmann vorbei.
In der 77. Minute machte er Platz für das Comeback von Joshua Bitter nach einer langen Leidenszeit.
Die Zebras stellten sich nicht hinten rein und bekamen in der 80. Minute noch eine hochkarätige Chance. Moritz Stoppelkamp
zog aus 16 Metern aus leicht halbrechter Position ab, der Ball rauschte Richtung rechter Winkel, doch Bayerns Torwart Hoffmann konnte den Ball noch zur Ecke retten.

Die letzte Chance hatten die Bayern durch den eingewechselten Dajaku, der mit einem wuchtigen Schuss Leo Weinkauf prüfte, der das Leder aber zur Seite abwehren konnte.

Dann war Schluss und die Zebras konnten durchaus verdient einen Punkt mit auf die lange Heimreise nehmen.

Der Befreiungsschlag ist Duisburg nicht gelungen, aber mit einem Punkt bleibt man an den Nichtabstiegsplätzen dran. Mit einem Dreier hätte man sich, zumindest vorübergehend, auf den 14. Tabellenplatz katapultieren können. Vielleicht gelingt das am Montag, im Heimspiel gegen Magdeburg, die aktuell hinter dem MSV das Schlusslicht bilden. Aufgrund von positiven Coronatests im Magdeburger Kader ist das Spiel aber vacant.


MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp: "Am Ende hatten wir noch zwei, drei gute Chancen. Ich habe ihn leicht festgehalten, er lässt sich aber auch leicht fallen. Wenn man den pfeift, muss man in einem Spiel drei, vier Elfmeter pfeifen. Vielleicht habe ich da hinten auch nichts zu suchen. Die zweite Halbzeit war in Ordnung. Wenn wir die Umschaltstationen noch verbessern, wäre es hier noch besser gelaufen."

MSV-Trainer Gino Lettieri: "So eine blöde Situation zum Elfmeter durfte nicht passieren und hat uns auch etwas raus gebracht. Dann haben wir eine Konterchance genutzt und nehmen den Punkt gerne mit. Wir hatten unsere Chancen, zwei und drei Tore zu machen. Genau wie die Bayern. Ich bin mit dem Punkt zufrieden."

Bayern II-Trainer Holger Seitz: "Ich bin nicht zufrieden, wir hätten heute das Spiel gewinnen müssen. Die erste Halbzeit war noch in Ordnung, da haben wir zielstrebig gespielt. Das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr gelungen."



Duisburg, 15. Dezember 2020 - Was am vorletzten Spieltag noch ein Spiel um Aufstieg und Meisterschaft war, ist aktuell ein Spiel gegen den Abstieg. Die "kleinen  Bayern" weisen auf Platz 16 15 Punkte in 13 Spielen auf, bei den Zebras sind es 14 Punkte in 15 Spielen und Platz 19.

Die Reise nach München treten die Verletzten Cem Sabanci, Mires Pepic, Connor Krempicki, Jonas Brendieck und Niko Bretschneider genauso wenig an wie der erkrankte Lukas Scepanik. Auch für Arnold Budimbu reicht es noch nicht, Wilson Kamavuaka muss seine Gelbsperre absitzen.

Immerhin werden Leroy Mickels und Joshua Bitter im Kader sein, auch wenn es, so MSV-Trainer Gino Lettieri, nur zu Kurz-Einsätzen reichen soll.

"Kamavuaka ist nicht zu ersetzen", sagte Lettieri in der Videokonferenz vor dem Spiel. Stimmt. Denn weder Pepic noch Krempicki sind einsatzfähig. Zudem schätzt der Duisburger Trainer die robuste Art, wie Kamavuaka die Zweikämpfe angeht und mittlerweile oft Sieger bleibt.

Trotzdem wollen die Zebras in München nicht nur an die Leistung aus dem Wiesbaden-Spiel anknüpfen, sie wollen den nächsten Schritt machen. "Wir müssen auch in München abliefern", so Lettieris Anspruch, der die, in Medien veröffentlichten, negativen Leserbriefe und Kommentar als persönliche Angriffe auf seine Person sieht.
"Da schreiben und urteilen Menschen über mich, die mich nicht einmal kennen. Und die Presse stellt sie unkommentiert ein. Das kann ich nicht nachvollziehen", so Gino Lettieri.

Die einfachste und nachhaltigste Art, diese Personen zum Schweigen zu bringen, sind Erfolge in Form von Punkten und Siegen. Der MSV sollte also Mittwochabend an der Grünwalder Straße nachlegen.