Duisburg, 26.
Januar 2021 - Der kleine Lichtblick gegen Rostock war dann
wohl doch nur der Scheinwerfer des entgegenkommenden Zugs.
Zwickau begann wie ein ICE, rannte an und lag bereits in der
vierten Minute 1:0 vorne. Und das hatte sich in den Minuten
davor auch angekündigt. Und hätte Leo Weinkauf nicht die ein
und andere Klasse-Parade gezeigt, wären in den ersten
zehn Minuten schon drei Tore für die Gastgeber gefallen.
So fiel das 2:0 erst in der 35. Minute, Sauer sah von
Schröter schon ab der Mittellinie nur die Haken. Sechs
Minuten später ließ Schröter Sauer erneut nur die
Statistenrolle und schlug zum zweiten Mal zu.
Zur
Halbzeit war das Spiel schon gelaufen, die Frage war nur, ob
die Zebras hier untergehen.
Mit Scepanik und Hettwer kam Bewegung in das Duisburger
Spiel, beide waren auch am Anschlusstreffer in der 56.
Minute beteiligt. Scepanik brachte den Ball von links
von der Grundlinie vor das Tor, das Leder rutschte zwei
Spielern in Rot durch und der 17-jährige Julian Hettwer
erzielte den Anschluss- oder Ehrentreffer.
Denn es
blieb beim 3:1, auch weil der Schuss von Stefan Velkov in
der 76. Minute nach einer Ecke vom rechten Aluminium zurück
und nicht ins Tor prallte.
Es ist in diesem
Jahr bereits das zweite Sechs-Tore-Spiel, das der MSV sang
und klanglos verloren hat. Die "Leistung" in der ersten
Halbzeit war nicht drittligareif, so ist der Abstieg in die
Regionalliga nicht zu verhindern!
Moritz
Stoppelkamp: "Wir sind hierhin gekommen, um drei
Punkte zu holen. Das Spiel in der ersten Halbzeit passt zu
unserer Tabellenposition. Zwickau hat uns mit einfachen
Mitteln geschlagen. Sie haben alles rein geworfen. Es war
viel zu wenig heute. Gegen Lübeck greifen wir wieder an,
schlechter geht es gar nicht mehr."
MSV-Trainer Gino Lettieri: "In der ersten Halbzeit
waren wir nicht präsent, wir haben die Zweikämpfe nicht
angenommen. Wir hatten darauf hingewiesen, wie Zwickau
spielt. Die haben uns keinen Millimeter gelassen. Und wir
wollten dann Fußball spielen. Wir haben verdient verloren.
Gegen Lübeck müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen."
Zwickau-Trainer Joseph Enochs: "Es war
eine sehr gute erste Hälfte, die zweite war nicht so gut.
Über das Gegentor habe ich mich geärgert, das kann nach
hinten los gehen.
Duisburg, 25.
Januar 2021 - Fünf Spiele in 14 Tagen. Und wieder ein
Sechs-Punkte-Spiel! Nachdem der MSV gegen Rostock,
einem Team, das um die Aufstiegsplätze mitspielt, trotz der
knappen Niederlage durchaus auf Augenhöhe gespielt hat,
müssen bei Mitkonkurrent Zwickau jetzt endlich Punkte her.
Und es sollten drei sein.
MSV-Trainer Gino Lettieri
hat Recht, wenn er sagt, dass "die Mannschaft besser wird
und auch besser Fußball spielt." Auch die
Laufbereitschaft hat sich verbessert, letztendlich kassieren
die Zebras hinten vermeidbare Tore und nutzen vorne ihre
Möglichkeiten für Torchancen nicht.
Am Ende fehlt das
Zählbare, die Punkte, der Abstand zum Nicht-Abstiegsplatz
wird nicht kleiner. Jetzt müssen auch Punkte und Siege
eingefahren werden.
Auch, wenn zwei erfahrene
Stürmer, Vincent Vermeij und Orhan Ademi, in der Offensive
fehlen. Gino Lettieri: "Im Moment setzten wir unsere
Chancen auf einen 17-jährigen Julian, der einen guten Job
macht, nicht aber die Erfahrung eines Vincent Vermeij hat.
Bei Julian fehlt eben dann und wann der eine Zentimeter. Und
das ist keine Kritik an Julian, der alles gibt!"
Neben Julian Hettwer ist auch Sinan Karweina nach einer
Schwächephase im Training wieder im Kader für das morgige
Spiel. Trainer Lettieri: "Sinan Karweina war geknickt,
absolvierte kein guten Trainingseinheiten, war eigensinnig.
Ich habe mit ihm ein Vier-Augen-Gespräch geführt, wie ich es
auch mit den anderen Spielern mache. Er hat sich jetzt
wieder im Training gut eingebracht und zeigt wieder
Einsatz."
Fehlen
wird, neben den bekannten Langzeitverletzten, die immerhin
auf das Mannschaftstraining hinarbeiten, Arne Sicker, der
seine Gelbsperre absitzen muss.
Es wird Zeit, die
gezeigte Leistungssteigerung in Zwickau fortzusetzen und
sich endlich mit Punkten zu belohnen. Dann fällt auch die
Rückreise über 540 Kilometer leichter.
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