Köln/Hamminkeln, 13. März 2021 - Wer war der Blonde, der
sich beim MSV auf dem Rasen vor dem Spiel bei Viktoria Köln
warm machte? Er trug die Hose mit der Nummer 5, also musste es Mirnes Pepic sein, der zum ersten Mal in der Startelf begann.
Ebenso David Tomic, der Ahmet Engin auf die Bank verdrängte.
Überraschend musste auch Wilson Kamavuaka auf der Ersatzbank
Platz nehmen, Connor Krempicki sollte sich in der Position
des verletzten 'Rico' Palacios versuchen.
Nachdem es
in der 3. Minute laut gedonnert hatte, prasselte Regen
hörbar auf das Blechdach der Tribüne. Und es wurde lauter.
Viel lauter. Weiße Hagelkörner bedeckten bald das Grün des
Spielfelds, Schiedsrichter und Mannschaften verließen
fluchtartig das Spielfeld.
Alle? Nein, nicht alle.
Connor Krempicki und MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp
verließen als Letzte gemäßigten Schritts den Rasen, während
die Einschläge auf dem Blechdach in ein Staccato übergingen.
Leo 'Potter' Weinkauf "schwebte" derweil vom Platz.
Nach guten fünf Minuten Spielunterbrechung ging die
Partie weiter. Für die Viktoria war es wie ein Neubeginn.
Die erste Torchance, der erste Schuss der Kölner, der
wirklich auf das Duisburger Tor kam, bedeutet die Führung.
Einen langen Pass aus dem Mittelfeld verwandelte Cueto in
der 23. Minute volley am linken Pfosten. Leo Weinkauf
hatte sogar noch die Hand dran, hatte gegen das Geschoss
aber keine Chance.
In der 38. Minute war Weinkauf
etwas schneller am Ball als Thiele, der frei auf ihn
zugelaufen war. Drei Minuten später war Thiele wieder auf
dem Weg zum Duisburger Tore, von Volkmer bedrängt zog er aus
spitzem Winkel ab und nagelte den Ball unter den Querbalken
und ins Tor.
Sechs Minuten Nachspielzeit wurden
angezeigt. In der ersten Minuten der Nachspielzeit spielte
Connor Krempicki in den Lauf von David Tomic, der auf
Mielitz zusteuerte und abzog. Sein Schuss ins lange Eck
wurde ins kurze Eck unhaltbar für den Torhüter der Viktoria
zum Duisburger Anschlusstreffer abgefälscht.
So ging
es mit einem 1:2 aus MSV-Sicht in die Pause. Von drei
Schüssen auf das Tor waren auch alle im Netz. Effektivität
auf beiden Seiten.
Der erste Schuss, der nicht
einschlug, sondern von Weinkauf mit einer guten Parade zur
Seite abgewehrt wurde, kam von Cueto in der 50. Minute. Die
Zebras kamen erst in der 61. Minute zum ersten Abschluss in
der zweiten Halbzeit. Schiedsrichter DR. Burda hatte das
Foul an Sicker kurz vor der Strafraumlinie gesehen und
entschied auf Freistoß. Den schoss Stoppelkamp flach, aber
mit viel zu wenig Power auf das rechte Toreck, in dem
Mielitz stand und den Ball sicher aufnahm.
Fünf
Minuten später leitete der eingewechselte Ademi einen
scharfen Pass des ebenfalls eingewechselten Engin mit der
Hacke auf das Tor, der Kölner Schlussmann holte das Leder
reaktionsschnell von der Torlinie.
Elf Minuten vor
dem regulären Ende träumte Bitter im Strafraum und ließ
Handle frei zum Schuss kommen, den Weinkauf toll parierte,
nach der nachfolgenden Ecke köpfte 'Maskenmann' Schultz den
Ball nur knapp über den Querbalken. Drei Minuten später
schoss Wunderlich das Leder aus halbrechter Position
diagonal ins linke Toreck. Dieses 3:1 der Viktoria hatte
sich in den Minuten davor angekündigt.
Die Viktoria
liegt dem MSV einfach nicht. Mit 0:6 Punkten und 2:6 Toren
geht diese Saison klar an die "kleinen" Kölner.
Vielleicht hatte MSV-Trainer Pavel Dotchev aufgrund seiner
noch frischen Viktoria-Vergangenheit einfach zu viel
gegrübelt. Ich habe die Zweikampfstärke und Kraft eines
Wilson Kamavuaka im Mittelfeld vermisst.
Da stand der
erblondete Pepic auf verlorenem Posten. Auch Connor
Krempicki konnte den verletzten Palacios nicht ersetzen. Und
obwohl David Tomic den Duisburger Anschlusstreffer erzielt
hat, hat er nicht das gehalten, was er in den Spielen davor
nach seinen Einwechselungen angedeutet hatte.
Auch
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp muss sich
hinterfragen, ob er wirklich alles gegeben hat. Nach dem
Spiel hörte sich das so an: "Wir hatten heute keinen guten
Tag und haben kein gutes Spiel gemacht."
Joshua Bitter: "Wir hatten uns mehr vorgenommen,
haben aber die erste Halbzeit verschlafen. Die Niederlage
tut natürlich weh, aber am Dienstag geht es weiter. Wir
werden das Spiel analysieren und dann liegt der Fokus auf
dem Hallescher FC. Wir wollen da gewinnen!"
MSV-Trainer Pavel Dotchev: "Wir haben die
Gegentore viel zu einfach bekommen. So kann man keine Spiele
gewinnen. Wir haben es nicht geschafft für Entlastung zu
sorgen und wenn doch, dann war es brandgefährlich, aber das
war viel zu wenig. Die Spiele werden immer weniger und ich
hätte heute gerne mindestens einen Punkt mitgenommen, aber
Viktoria war die bessere Mannschaft. Sie haben bis zum
Schluss gepresst und alles getan, um uns zu zerstören."
Am Dienstag geht es schon mit dem Nachholspiel in Halle
weiter. Wenn man den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle
herstellen und drei Punkte auf die lange Rückreise mitnehmen
will, muss jeder Zweikampf angenommen, bestritten und auch
die Mehrzahl gewonnen werden!
Duisburg, 12.
März 2021 - Der MSV Duisburg tritt mit seinem Trainer Pavel
Dotchev an dessen alter Wirkungsstätte an. Für ihn ist es
natürlich kein normales Spiel, aber, "Es geht dabei nur um
mich, es darf nicht auf die Mannschaft übertragen werden.
Daher gilt mein Fokus nur dem MSV", so Pavel Dotchev bei der
Pressekonferenz vor dem Spiel bei Viktoria Köln am morgigen
Samstag, 14 Uhr.
Einen Vorteil sieht Dotchev darin eher nicht, denn
"natürlich kenne ich die Mannschaft von Viktoria gut, aber
sie kennen mich auch gut. Da hebt sich ein Vorteil schnell
auf."
Für die Zebras ist es auch so ein besonderes
Spiel. Die letzten beiden Spiele gegen die Kölner gingen mit
0:1, das Heimspiel in dieser Saison sogar mit 1:3 verloren.
Da sind noch zwei Rechnungen offen. Mit einem Sieg könnten
die Duisburger punktemäßig mit den Kölnern gleichziehen und
sich weiter Luft zu den Abstiegsrängen verschaffen.
Neben Velkov, Bretschneider, Palacios und Vermeij, der in
den nächsten zwei Wochen ins Mannschaftstraining einsteigen
soll, fehlt auch Jung-Stürmer Julian Hettwer, der nach einem
Zusammenprall mit Pepic im Training passen muss.
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